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„grüne Georg“ in der flawischen Frühlingsfeier. Nach Skizze von R. Gaupmann. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Spbragistik, Numismatik 2c.: Räthselwapven. — Polytec- nisde Mittheilungen: Transportable Schußwände. E. W. Leo's Fontänewaschtisch. E. W. Leo's Katarakthandwäscher. Hausmangel von Gebr. Geiß. Eine rätlfelhafte Uhr. 3 Figuren. Univerfal- zerfleinerungémaschine für Haushaltungen.
Die am 23. Arril erscheinende Nr. 1973 der Jllu- strirten Zeitung enthält folgende Abbildungen: Herzog Wilhelm von Braunschweig. Nach einer Lithograpbie von Hugo Bruns mit Randzeichnung von Ludwig Burger. — Bilder aus Stadt und Land Braunschweig. 20 Abbildungen. Originalzeibnung von Wilhelm Geiß- ler. (Zweiseitig.) — Das Siegesdenkmal in Braunschweig. Nach einer photographischen Aufnahme von Karl Petersen. — Kaiser Barbarofa, Heinrich den Löwen um Hülfe gegen die aufrührerisben Mailänder bittend. Gemälde von Pb. Foltz im Königlichen Marimilianeum zu München. Nach einer Photograpbie aus dem Verlag von Franz Haunfstängl in München. — Professor Albert Wolff. — Die Ausstellung der Leiche des Kaisers Alerander T]. in der Peter- Pauls-Kathedrale zu St. Petersbura. Na einer Zeicbnung von G. Broling. (Zweiseitig.) — Ansicht der durch das Erdbeben vom 3. April zerstöórten Stadt Chios auf der gleihnamigen Insel. Nach einer Skizze von F. Ramutha. — Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Svhraaistik, Numismatik 2c.: Eine Dolchscheide. 2 Figuren.
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— Polytechnische Mittheilungen: Kleiner Reinigungéapparat für Bier- druckapparate. Sincholle’s Reinigungsapparat für Bierdruckapparate. Patent-Afkordangeber. Patentsiegelapparat. 2 Figuren.
Regensburg, 12. April. Auf der im vorigen Sommer zu Berlin abgehaltenen Versammlung der Deutschen Anthropo- logisben Gesellschaft wurde als Ort der näbsten Versamm- lung Regensburg in Aussicht genommen. Dieselbe wird, nab der nunmehr getroffenen Bestimmung, in den Tagen vom 8. bis 10. August im großen Rathhaussaale bierfelbst stattfinden.
Gewerbe und Handel.
Die VaterländisbeFeuer-Versicherungs-Aktiengesel[l- c aft veröffentlichte in ihrer sebzigsten Generalverjammlung den Rech- nunaëabs{luß pro 1880. Nach demselben hat die Versicherungsfumme am Schlusse vorigen Jabres 2 609 389 503 4. betragen, ift also gegen das Vorjabr um 57173371 A. gestiegen. Die Prämieneinnahme hat 4 396 840 M. ergeben. Als Dividende kommen zur Auszahlung 450 000 M, also ver Aktie 225 M oder 375 9% der Baareinlage. Die Kapital- und Prämienreserven belaufen sich jeßt auf 4464 591 M. In weiterer Erledigung der Tagesordnung wurde die Verlängerung der Gesellschaft um fünfzig Jahre vom 28. Februar 1883 ab ein- stimmig bescchlossen und die Direktion beauftragt, das Gesellschafts- statut in Uebereinstimmung mit den jeßigen ge?eßlihen Vorschriften umzuarbeiten.
— Der Geschäftsbericht der Landwirthschaftlichen Feuer- Versicherungs-Genossenschaft im Königreih Sachsen weist darauf bin, daß im Jahre 1880 wie im ganzen Reiche sich auch in Sachsen das landwirthschaftlibe Feuerversiberungsgeschäft ziemlich ungünstig gestaltet habe, denn während die Genossenschaft in 1879 für 32 Schadenfälle nur 38157 F. zu vergüten batte, wurde sie in 1880 von 56 Schadenfällen betroffen, welche eine Ausgabe von 117 831 M verursahten, wobei freilich nicht außer Acht gelaffen werden darf, daß im Vorjabre 9180 Policen über 87 896548 Æ, in 1880 aber 10999 Policen über 100428359 M Versicherungssumme in Kraft waren. Trotz der namhaften Zunahme der Schäden und der Schädenhöbe weist der Rehnungsabsbluß noch einen verfügbaren Reingewinn von 26770 #. aus. Von dem erwähnten Reingewinne follen 5341 Æ zur Amortisation des Restes der Gründungskosten und 21 129 Æ zur Verstärkung des Reservefonds verwendet werden, der bierdur si auf 117624 M erhöht.
— Die in Chemnitz ersceinende „Allgemeine Zeitschrift für Textilindustrie“, welche von Ph. Zalud herausgegeben wird, bringt in jeder Nummer werthvolle Abhandlungen aus allen Zweigen der Textilindustrie und andere Mittheilungen, welche für alle Fach- männer von Interesse sind. Die Redaktion der Zeitschrift ift so mit Erfolg bemüht, ibr Blatt zu einem wirklichen Fachblatt auszubilden, welches fördernd und anregend auf die Facgenossen zu wirken unter- nimmt. Die vorliegende mit vielen guten Zeichnungen ausgestattete Nr. 7 des dritten Jabrgangs bat folgenden Inhalt: Abhand- lungen: Ueber die Wichtigkeit des Tourenzäblers als Hülféapparat für den Spinnereitecniker vom Fabrikdirektor Benno Nieß. — Auto- matisch wirkende Vorrichtung zum Zerreißen der Vließe auf den Pelz- trommeln der Streichgarnkrempel von I. Th. Lemaire in Hodimont- Verviers. — Die Bindungslehre für Gewebe (XIX.). — Beitrag zum Entwerfen von Diagonalgeweben von Fr. Eckstein in Brünn. — Web- muster von Iob. Placbeß. — Muster-Kompositionen von D. — Ueber das nibtgrünende Anilinsbwarz. — Beschreibung der Druckmuster in Nr. 6. — Mittbeilungen: Erloschene Patente, Patentanmeldungen und -Ertheilungen, Ad. Piepers neue Konkurrenz-Universalpumpe, Druckmuster 2c.
— Die Dividende der Banque de Paris et des Pays-bas für 1880 beträgt wie im Vorjahre 12 9/6 oder 60 Frs. pro Aktic.
Dortmund, 19, April. (Eff. Ztg.) Die Physiognomie des Eisenmarkts is so ziemli dieselbe wie in der Vorwoche. Im Roheisengeschäft haben si die Preise behauptet, die Nacfrage ist indeffen in weißstrabligem und Gießercieifen andauernd s{chwa, und es wird noch immer nur der näbste Bedarf gedeckt, während in Bessemer- und Spiegelcisen der Begehr ein ziemlich befriedigender bleibt. Die Hochöfen sind zwar auf Grund alter Verträge noch gut beschäftigt, aber neue Ordres würden doc sehr gelegen kommen. In Stabeisen will si das Geschäft immer no% nit beleben, während in einigen verwandten Sorten, wie Winkel- und Trâgereiscn, \sihch der Geschäftsgang etwas gehoben bat. Jn Walzdraht ist zwar no immer viel zu thun, aber neue Abscblüjse werden darin in leßter Zeit nur sebr wenige perfekt; für Stahl- drabt ist dagegen mehr Meinung, namentlich findet derselbe guten Absa nach dem Auslande, wie Frankrei, Amerika 2c. Feinblece bleiben vernaclässigt, aber die {weren Bleche zu Dampfkefseln erfreuen ich neuerdings eines steigenden Bedarfs. Für die Brückenbauanstalten find in den leßten Wochen nit unerheblide Bestellungen eingegangen und es finden aub in der näcbsten Zeit noch entsprecende Sub- missionen statt. Aub für die Lokomotive und Waggonfabriken sind belangreie Lieferungen dur Submission zur Vergebung gelangt. So bat die Berliner Stadteisenbahn in den letten Tagen 175 t und 66 t Eisecnkonstruktionen vergeben und aub noch wei- tere 475 t in Submission ausgeschrieben. Die Rebte Oder-Uferbahbn bat am 13. April 300 offene Güterwagen in Bestellung gegeben. Für die auf Eisenbabnmaterialien gebenden Werke teht cine Submission auf 7000 t Stablschiénen bevor, die von der Königlichen Eisenbahndirektion zu Magdeburg ausgeschrieben ist. Die Königliche Eisenbabndirektion zu Bromberg bat 2091 Stück Flußistabl-Radreifen und 2282 Stück s{chweißeiserne Schmiederöhren, die Königlibe Marine - Hafenbaukommission zu Wilhelmshaven 900 Stück Laschen, 3600 Stück Sbraubenbolzen und 15500 Stück Scbienennägel zu vergeben. Die Aufträge der Stahlschienenwalzwerke und der Kleineisenzeugfabriken erfahren somit noch immerfort eine nit unerbeblide Vermebrung. - Die Maschinenfabriken sind meist be- friedigend beschäftigt. — Im Kohblengescbäft kommen noch immer wenig neue Abscblüsfse zu Stande und au im Koksgescbäft dauert die eingetretene Stagnation an.
Antwerpen, 2. April. (W. T. B) Wollauktion. An- geboten waren 2005 Ballen, verkauft wurden 388 Ballen. Käufer waren zahlrei erschienen, do blieb das Geschäft leblos. Die Preise stellten sih 5 bis 10 niedriger als in der Ignuar-Auktion.
Riga, 21. April. (W. T. B.) Hier nimmt der Eisgang bei niedrigem Wasserstande einen ganz normalen Verlauf; die Mel- dung ausländiscber Blätter, daß Riga in Wassersgefahr s{webe, ist
einer | einer Ueberschwemmung vorhanden, inzwischen if aber das Wasser
dort auf12 Fuß gefallen und damit jede Gefahr befeitigt.
| Verkehrs-Anstalten.
Ueber die Bauthbätigkeit auf dem Gebiete des Cisen- babnwesens in Preußen während der leßten drei Jahre theilt die „Prov. Corr.“ nachstehende Zahlen mit: E
Die Erlaubniß zur Vornahme genereller Vorarbeiten ift in den Jahren 1878, 1879 und 1880 — wir nennen runde Zablen — für inêgesammt 5100 km ertheilt worden, und zwar a. für Staats- bahnen (eins{ließlid der für Rechnung des Staats verwalteten Privatbabnen für 2170 km, b. an Privatbahnen unter Staatsverwal- tung für 450 km, e. an Privatbahnen unter eigener Verwaltung, bezw. an ad hoc zusammengetretene Cisenbahn-Comités für 2480 km. Während des gleichen Zeitraums sind schon bis jeßt dur Gesez bezw. Konzession insgesammt 1325 km mit einem ansblagsmäßigen Anlagekapital von 198 Millionen Mark definitiv zur Ausführung genehmigt worden; biervon entfallen: a. auf Staatsbahnen: 1000 km mit einem Anlagekapital von 154 Millio- nen Mark (ein\s{ließlich der neuerdings durch das Gese vom 25. Februar d. I. für Staatsrechnung genehmigten Sefknndärbahnen mit einer Länge von 480 km und einem Anlagekapital von rund 49 Mil- lionen Mark), b. auf Privatbahnen unter Staatsverwaltung: 15 km mit 2 Millionen Mark Anlagekapital, e. auf Privatbahnen unter eigener Verwaltung: 310 km mit 42 Millionen Mark Anlagekapital. Zu den Linien ad b. und c. treten noch hinzu die auf Grund der Gesete vom 9. März v. F. und 23. Februar d. I. staatsfeitig sub- ventionirten Linien mit einer Gesammtlänge von über 400 km und einem Anlagekapital von rund 30 Millionen Mark, wovon etwa der sechste Theil vom Staate übernommen wird.
In der Zeit vom 1. Januar 1878 bis 31. Dezember 1880 ift der Bau von etwa 1050 km (Anlagekapital 136 Millionen Mark) thatsädlid in Angriff genommen worden; hiervon kommen: a. auf Staatsbahnen 750 km (Anlagekapital 103 Millionen Mark), b. auf Privatbabnen unter Staatsverwaltung 20 km (Anlagekapital. 5 Millionen Mark), e. auf Privatbahnen unter eigener Verwaltung 280 km (Anlagekapital 28 Millionen Mark).
Dem Betriebe sind endlich während deftelben Zeitraums zu- sammen 2170 km übergeben worden, nämlich: a. von Staatsbahnen 1475 km, b. von Privatbahnen unter Staatsverwaltung 145 km, c. von Privatbabnen unter eigener Verwaltung 550 km.
Southampton, 20. April. (W. T. B) Der Damvfer des Norddeutschen Lloyd „Main“ ist hier eingetroffen.
New-York, 20. April. (W. T. B.) Der Dampfer „Eng- land“ von der National - Dampf\cchiff - Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
VBerlín, 21. April 1881.
Bei der Bemessung der Anzabl der an der landwirthschaft- lien Hochschule zu kreirenden Lebrstellen sind, wie wir der Swrift „Die landwirthschaftliche G zu Berlin, ibre Begrün- dung und Einrichtung“ (Berlin, Paul Parey 1881) entnehmen, die nacbfolgenden Gesichtspunkte maßgebend gewesen.
Es mußte sih nicht allein darum bandeln, dem näcstliegendsten Bedürfniß zu genügen, sondern auch im Interesse des Nabwuchses tücbtiger Lehrfräfte für den landwirthscaftlihen Unterriht die Zahl der disponiblen Stellen nicht zu sehr zu beschränken.
Denn bei einer zu geringen Anzahl von Lehrstellen cines bestimm- ten Fachs werden gerade die tüctigsten Elemente wenig Lust haben sich einer Laufbahn zu widmen, welcbe zu geringe Chancen der Anstellung und Beförderung bietet. Auch darf nit übersehen werden, daß in den Facharbeiten \trebsamer Dozenten eine Förderung des Gewerbes liegt, welche unter Umständen den Erfolg der direkten Lehrthätigkeit auf die Studirenden no& übertreffen fann. Dafür daß dieser Gesichtspunkt bei den Plänen zur Reorganisation der landwirtb\chaftliden Hoch- \{ule von entscheidender Bedeutung für die Anzahl der in Aussicht genommenen selbständigen und mit Laboratorien oder Instituten ausgestatteten Lehrstellen sein müßte, spriht noch die folgende Erwägung. Unter keinem Umstand hat wohl die Entwickelung der Landwirthschaftswissenschaft und damit auch die Entwickelung der Technik dieses Gewerbes in Deutschland mebr gelitten, als dur die geringe Anzahl bedeutender Vertreter der einzelnen zur Landwirthschaft in Beziehung stehenden Wirthschaftszweige, welcbe es ih zur Lebenéaufgabe gemacht haben, gerade die Seiten: ihrer Wissenschaft auszubauen, welche mit landwirtbschaftliben Fragen in Nerbindung steben. Ganz abgesehen von einer Auffassung, welche wissenschaftliche Bestrebungen um so böber tarirt, je weniger sie zur Praris irgend eines Gewerbes Beziehungen baben, liegt der Grund dieser Erscheinung darin, daß ganz naturgemäß die tüctigeren Elemente unter den jüngeren Gelehrten sich immer den Seiten ibrer Wissenschaft zuwenden, durch deren Kultivirung sie am ebesten Ansehen _in ihren wissenschaftlichen Kreisen und Aussicht auf Berufung an wissenschaft- lie Anstauten zu gewinnen hoffen können. So lange wie man daher die Pflege der Grund- und Hülféwissenscbaften der Landwirthschaft aués{ließlid den Universitäten überläßt, wird die Verlockung fich mit den landwirtbschaftlichen Seiten dieser Disziplinen zu beschäftigen nit sehr groß sein; sie wird aber in dem Maße fteigen, wie an den landwirtbscaftlichen Anstalten eigene, den Universitäten entsprechend otirte Lehrstüble und Laboratorien wenigstens für die bauptsäcblich- sten jener Fächer geschaffen werden. Son allein die hierdurch ge- gebene Möglichkeit für ein landwirthschaftlices Institut, tüchtige Chemi- fer, Physiker, Zoologen, Physiologen 2c. zu gewinnen, welche neben ibrer Lehrthätigfeit der Landwirthschaft aub dadurch nützen, daß sie dur ibre Stellung Veranlassung finden, landwirthscaftlide Probleme zu bearbeiten, würde es rechtfertigen aub da, wo das landwirthschaft- liche Znstitut in Verbindung zu einer Universität stebt, für den Unter- rit in diesen Fäcbern die Studirenden der Landwirtbschaft nit auf die Universitätsdozenten anzuweisen, sondern eigene Lehrkräfte für die landwirtbs{aftlibe Anstalt zu gewinnen. Allein auc in Bezug der Kollegien selbst ergeben sib bei einer Reibe witiger Dis- ziplinen für den studirenden Landwirth bedeutsame Vortbeile, wenn diese Kollegien von besonders angestellten Dozenten mit vorzugêweiser Rücbsichtnahme auf die Zusammensetzung des Auditoriums aus Stu- direnden der Landwirtbschaft gehalten worden. Es können dann, obne der Wissenschaftlichkeit und den systematishen Gang des Unterrichts zu schaden, gerade die Seiten des betreffenden Fabs, welcbe dem Landwirtbe besonders intercnant sein müssen, au besonders autführ- li bebandelt und dem Landwirthe bierdur außer der Einführung in tas allgemeine Svstem der betreffenden Wissenschaft au noch die Kenntniß einer Menge ibm sehr wicbtiger Details vermittelt werden.
Ein solbes, auf einen bestimmten Hörerkreis berechnetes Kolleg wird anregender und frucbtbringender wirken können und das Halten von Spezialvorlesungen über die landwirthscaftliben Seiten der be- treffenden Wissenschaft, was sonst nit zu vermeiden ist und die Studirenden leit zu einem aués{ließliben Studium der Spezialien und Vernablässigen der systematischen Kollegien verführt, überflüssig machen.
Dur die Mögli(keit, jene Spezialkollegien wegfallen zu lassen, und dur die hierdurch herbeigeführte Beschränkung der Zahl der Dozenten, vermindert sich{ au erbeblih der angeblihe Vortheil der entgegengeseßten Einrichtung, welden man in der Kostenersparniß durch Mitbenutzen der Universitäts-Dozenten finden will. Wenn s\#o- mit die landwirtbs{aftlidbe Hobscbule in den Hauptfächern einen eigenen Lehrkörper erbalten soll, so ift damit durchaus nicht aus- gesprocben, daß auf die Beziehungen desselben zu der Universität und anderen höheren wissenschaftlidben Anstalten kein Werth gelegt werde. Im Gegentheil wird außer der Personalunion in
schieden gerechnet. Und auch für die Studireuden wird der Zusam- menhang mit der Universität von groß Wertbe sein können. Selbst für das Gros der Studirenden, bei denen man si damit bescheiden muß, wenn fie das Hauptsäclidste des speziellen Fach- Lehrplans, wie es ibnen geboten wird, abfolviren, dürfte die Mög- lichkeit, die eine oder die andere allgemeine bildende Vorlesung an der Universität hören zu können, niht vergebens geboten fein, für die Elite der Studirenden aber, für diejenigen, welcbe mit eigener Initiative auf bestimmten Gebieten, wozu sie Neigung und Befähigung leitet, weiter arbeiten wollen, bietet die Näbe der Universität die unshäßbare Gelegenbeit, von bervorragenden Facmännern tiefer in die betreffende Wiftenschaft eingeführt zu wer- den oder neue Seiten oder andere Anschauungen in den einzeln Fächern kennen zu lernen. Aehnliwe Vortheile werden dem landwirtbschaft- lien Lehrinstitut aus der Verbindung mit der Thierarzneischule, der technisden Hobscbule und der geologischen Landeëanstalt resp. der Bergakademie erwachsen. Dur Verfügungen der betreffenden Herren Ressort-Minister ist zwischen all diesen Anstalten Freizügigkeit in dem Maße bergestellt, daß die Studirenden des einen Inftituts au alle anderen Kollegien und Uebungen besuchen können, obne einer neuen Immatrikulation zu bedürfen. Sie sind aub von dem Einschreibe- geld befreit und bezahlen nur das entspreWwende Kollegienbonorar, \o- weit ein solcbes besteht.
Für die landwirtbscaftlibe Hocshule sind in Aussibt ge- nommen: drei Lebrstellen für die Landwirthschaft nah ibren drei Hauptabscnitten: Betriebslehre, Thierzucht, Pflanzenbau, mit einer diefer Lehrstellen ist die Leitung eines agronomiscben Laboratoriums verbunden, eine Lebrstelle für Nationalökonomie, eine desgleichen für Botanik und eine für Pflanzenphysiologie, eine für Zoologie und eine für Thierphysiologie, eine für Physik, eine für Chemie und eine für Mineralogie und Bodenkunde. Eine Lehrftelle ist {ließli dem Kustos des Museums übertragen. Der Dozent der Chemie foll nit nur das eigentlide Laboratorium des Instituts leiten, sondern gleichzeitig dèrigirender Vorstand desjenigen Laboratoriums sein, welcbes mit Unterstüßung des Vereins für Nübenzuckerfabrikation für die dieser Industrie wichtigen Untersuwbungen in dem Institute er- richtet werden foll. Mit dem landwirthschaftlichen Institut ift außer- dem au noch verbunden das Laboratorium des Vereins der Spiri- tusfabrifanten, fo daß die wichtigsten landwirths{aftlichen Neben- gewerbe eine befondere Pflege finden.
__ Die Verhältniffe Berlins erlauben die Verbindung der land- wirth\caftlihen Lehranstalt mit einer größeren Versuhswirthschaft oder felbst cinem größeren Versucsfelde nit und muß es angestrebt werden, bierfür Erfaß zu schaffen in Versuchen, deren Ausführung unter Leitung der betreffenden Dozenten der Landwirthschaft von einzelnen bierbei interessirten Gutsbesißern in der Nähe Berlins zu erboffen steht. Für die Einrichtung eines öfkonomisch-botaniscen Gartens und eines, wenn auch kleinen Feldes zur Vorführung ein- zelner Kulturen ist auf dem Terrain der Thierarzneiscule eine geeignete Parzelle zur Disposition gestellt. Die übrigen in das Gebiet der landwirtbschaftliden Studien eins{lagenden Fächer, landwirthsckaft- lie Bau- und Meliorationswesen, Agrikultur-Gesezgebung und Landwirtbscaftêrecht, Thierarzneikunde, Entomologie, Forstwirth- schaft, Gartenbau, Geräthe- und Mascbinenkunde, Molkereiwesen 2c. werden von geeigneten Lehrkräften im Nebenamt wabrgenommen. Für die an der landwirthscaftliden Hobscbule vertretenen Fäcber ist au die Habilitation von Privatdozenten zulässig.
Die Verfassung der Anstalt is in der Weise geplant, daß obne eine wesentlibe Aenderung des jeßigen Statuts, zumal in der Rege- lung des Verhältnisses der Anstalt zur Universität der Schwerpunkt der wissenscaftlihen Leitung und Organisation in dem Lebrkörper selbst ruht, welber in der Lebrerversammlung fein Organ besitzt und an dessen Spitze ein gewählter Rektor steht. Die obere Leitung der äußeren Angelegenheiten der Anftalt erfolgt theils dur ein Kurato- rium, welches z. Z. aus den Herren Geheimen Ober-Regierungs-Rath Dr. Göppert und Geheimen Regierungs-Rath Dr. Thiel bestebt, theils direkt von dem Ministerium für Landwirthschaft.
Die Anforderungen an die Vorbildung der Studirenden sind vor- läufig niht böher wie das Maß der Kenntnifse zur Erlangung des ein- jäbrig-freiwilligen Rechtes normirt.
Die Einrichtung einer Prüfungskommission für diejenigen, wele nach vorschriftsmäßig absolvirtem Studium die Qualifikation als p C der Landwirthschaft erlangen wollen, wird in nächster Zeit erfolgen.
Sigmund Bensingers Verlag in Wien und Prag hatte zum hundertjährigen Gedenktage des Todes Lessings eine illustrirte Prachtausgabe dergesammten Werke des Dicters veranstaltet, deren 4 erste Lieferungen uns vorliegen. Die Publikation ist ganz außer- ordentli reib mit Holzschnitten geziert (zu einem zweizeiligen Sinn- gediht bäufig eine halbseitige Illustration), welchen, wenn niht immer aleibwertbige, so do auf der Höbe moderner Anforderungen stehende Originalzeibnungen jüngerer Wiener Künstler zu Grunde liegen.
Den Tert hat Heinrich Laube revidirt. Die bisher erschienenen 4 Lieferungen enthalten die Sinngedichte und „Emilia Galotti“. Das ganze Werk ist auf 50 Hefte von je 3 bis 4 Bogen (groß 8 yo. mit
im Ganzen ca. 500 Illustrationen, JInitialen und Randverzierungen)
berechnet. Der Preis für die Lieferung beträgt nur 50 „Z. Alle 3 Woten gelangen 1 bis 2 Lieferungen der in jeder Beziehung, au was Druck und Pavier betrifft, elegant ausgestatteten Publikation zur Ausgabe.
Bremen, 2. April. (Wes. Ztg.) Mit dem Dampfer „Rhein“ gingen am Sonntag, den 17. April, die Herren Dr. Arthur
und Dr. Aurel Krause nach New-York ab, um von da über Washington sich nach San Francisco zu begeben und von diesem Hafen aus ihre im Auftrage der Bremer geographischen Gesellschaft zu unternehmende Forschungsreise nach den Küstengebieten und Inseln der Beringsstraße und des Beringsmeceeres anzutreten. bâängen noch von verschiedenen Umständen, namentlid von den Fahr- gelegenbeiten,*ab, über welce die Reisenden wohl erst in Washington bezw in San Francisco sich genaue Aufklärung werden verschbaffen können; in Auésickt genommen sind eine Durhwanderung der Tscuktscbenhalbinsel, ein Aufenthalt an den Küsten, Besu einiger Inseln des Beringêmeceres und cthnologisbe und meerzoologishe Studien und Sammlungen in Alaska. Die Reisenden haben i in jeder Beziehung für ihre auf ein Jahr berecnete Reise wohl vorbereitet und auêgerüstet, au sind von Facbgelehrten Ratbscbläge eingeholt. Hr. Professor von Norden- sfiôld batte ein Tscbuktschenvocabular eingesandt.
Die Einzelbeiten des Reiseplans
Am Freitag, den 22. April, Abends 74 Ubr, wird im Saale
des Hotel de Rome die Sängerin Frl. Mina Sciubro unter Mitwir- kung des Hrn. Otto Leßmann, des Pianisten Hrn. Xaver Scharwenka und des Violinvirtuosen Hrn. Emile Sauret cin Concert veranstalten. Billets zu 3 4 sind in der Simrockschen Musikalienhandlung, Mohren- straße 21, zu baben.
Redacteur: Riedel.
Berlini ———— — Verlag der Grpedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage, außerdem ein lan des Eisenbahn - Dircktions - Bezirks
daher vollständig unrichtig. Für die Stadt Friedriéstadt war am 18. d. bei einem Wasserstande von 24 Fuß über Normal die Gefahr
einzelnen Lehrkräften für die Erhaltung des wissenschaftlichen Geistes der ganzen Dozentenschaft auf das Leben in der geistigen Atmosphäre | der Universität und verwandter Institute von vornhereiri ganz ent-
Bromberg (Königlich Preußi hn und Hinter- pommers
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M 93.
Erste Beilage
Berlin, Donnerstag, den 21. April
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
11.
Deutsches Neich.
NacGbweisung
a E i E E S der Einnabme an Wecselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1880 bis zum Sch{lufse des Monats März 1881. E —— m
E E T G E E 6.
: : eritigte Ein- n 1880/8
Mes Hierzu Einnahme Zusammen nahme M aasetben T A S1
Dber-Post-Direktions-Bezirke. März 1881. in den Vormonaten. Jene A M E t. Â Á. A t. A H. h t. A
I. Im Reichs-Postgebiete. M ) Königsber 29 85 22402 90 | 1320322 75| 156350 25 | — 24317 50 E; 3176 80 ‘31293 30 34470 10 37166 30 | — 269 20 E l S 10485 10 115 773 | 30 126 258 40 145 285 | 35 | — 19026 95 o 85 | 10 115773 3 E 3 9 28 i E ) Berlin 60 648 | 504 588767 | 50| 649416 00 | 612837 30 6578 | 7 E 3204 40 32 620 2 35 824 65 40288 9 | — 4464 30 E 6 769 40 73 658 30 80427 70 81790 45 | — 18362 | 75 E 6 333 40 80023 10 86 356 50 94 523 | 80 | — 8167 | 30 E 1941 70 19418 50 21 360 20 93154 | 80 | — 1794 | 60 E 5394 | 801 47216 | 0| 52610 | 90 54671 | 65 | — 2060 | 75 Eta 2 987 40 31251 | 00 34 238 40 36365 80 | — 2127 40 E 12245 1980| 1566272180 | 170518 | 60} -17998 | 55 | — 9429| 9% is 7881 | 40 80181 40 88 062 | 80 84 770 | 10 | + 83292 | 70 E 6 326 85 60388 95 66715 | 80 73 321 | 65 | — 6605 | 85 E 27 Ol 100408 [a | 210 001 O6 01 — 1090| 4 E 6017 00 79 877 | 55 85 894 55 87 702 | 10 | — 1807 | 55 E 9 667 20 103 971 | 80 113 639 00 107 109 | 70 | + 6529 30 L 4851 | 75 60 887 90 65 739 | 65 69203 | 25 | — 3463 60 E 5 390 05 64 049 | 70 69 439 | 75 74788 | 25 | — 5348 | 50 O 1 588 | 30 19 736 | 50 21 324 80 23 209 | 75 | — 1884 | 9% E 5 717 | 60 59447 | 60 | - 65165 | 20 71653 | 35 | — 6488 |15 S Pan 1365| 768 |W| 190478 96] 204462 | 10 | — 18988 |15 8 3 620 | 75 37091 | 90 40712 65 41 572 40 | — 859 | 75 22) Caffel S 33 941 | 50 317362 | 10 351 303 | 60 325 989 | 00 | + 25314 | 6 L 29a [001 1620481 35| 176386 |35| 164851 | 05 | + 11535 | 30 A 7489 10 81819 | 10 89 308 20 84239 95 | + 5068 25 E 3480 10 33 530 80 37010 90 34 520 | 05 | + 2490 | 85 E S 24 20) 384643 |80| 419812 | 00 | 406188 | 90 | + 13623 | 10 E 1 727 | 20 23 097 | 40 24 824 60 93714 | 55 | + 1110| 05 20) Dees : ; 10 889 20 122 143 45 133 032 65 129 908 10 | + 3124 5 O a I S0 347778 190 | 379249 20 | 8347851 | 65 | + 831397 | 55 31) Sarteout O L50L - 164759. | 50| 180670 |00| 167222 | 75 | + 18847 | 25 E 6043 30 58 316 | 40 64 359 | 70 61 764 | 25 | + 2595 | 45 c 208 1401 110086 | 70 |. 121744 | 10| 12044 | 75] + 1249| 35 d T E 2050 70 21522 9 23 573 | 60 97 943 | 00 | — 4369 | 40 E A E 3904 15 41653 00 45 557 | 15 48084 | 10 | — 2526 9% e R 4830 50 53 558 | 10 58 388 | 60 56 661 | 30 | + 1727 | 30 1 aae O O 22) (70| 198742 | 85 | 21415 | 55 | 9207475 | 90 | + 6678 | 65 L L El 707957 |15| 777154 |70| 741922 | 90 | + 29231 |-80 E A e O2o O8 177667 | 95 | 194590 |00| 185263 |9| + 9326 | 10 40) s Zis L R 3763 | 40 43 136 | 20 46 899 | 60 44486 | 95 | + 2412 | 65 E 2 eime T T5 a1 O5 5719732 O 9697 399 | 20 | + 82377 | 50 Ae 42 222 [00 | 430369 | 301 469591 | 30 | 437356 | 10 | + 32235 | 20 M Rit lbten ee | 961 1976600 | 65 | 216105 | 90 | 208905 | 20 | 4+ 7900 | 70 i er S s —- — - SSE
Ueberbaupt T O —SoIOIG O] 6165129 9| 6312916 50 | +122513| 40
Berlin, im Avril 1881.
Hauvt-Buchhalterei des Neichs\hatz-Amts.
Statistische Nachrichten. Der „St. A. f. W.“ veröffentliht den Bericht des ZU/klz- devartements-Chefs an den König, betreffend die Verwaltung und den ustand der gerichtlichen Strafanstalten des Königreichs Ml rttéiberg während des Zeitraumes vom E April 1879 bis 31. März 1880. Wir entnehmen diesem Berichte olgende haupt- ädblie Angaben : In der Organisation der Strafanstalten hund feine enderungen eingetreten. Das Aufsichtspersonal derselben bestand am 31. März 1880 aus 174 Personen, nämli 4 Hausmeistern, 10 Ober- Aufsebern, 140 Aufsebern, 1 ersten Aufseherin, 19 Aufseherinnen. ierzu kommen noch% 3 militärische Aufseher bei dem Amtsgerichte Stuttgart, Stadt. — Am 31. März 1879 haben fi in den, sieben Strafanstalten des Königreibes 2137 Gefangene befunden. Bis zum 31. März 1880 find zugegangen: a8. neu eingeliefert 3188, b. Lon Untersuhungsbehörden, aus Urlaub oder als entwichen jurüde geliefert, oder von anderen Strafanstalten übernommen 299, zusammen also 5590. Abgegangen sind: a. nah „abgelaufener Strafzeit 3006, b. begnadigt 101, e. gestorben 63, d. ent- wien 10, e. an Untersuchungsbehörden oder andere Stras- anstalten abgegeben oder beurlaubt 277, f. vorläufig entlassen 111, zusammen a.—f. 3568. Hiernach war der Stand am 31. März 1880 mit 2022 um 115 niedriger als am 31. März 1879. Vie 1ag- lide Durchschnittszahl der Gefangenen betrug im Jahre 1879/80 092,7, somit um 38 mehr als im Vorjahr, welces die hôcbste iffer seit 19 Jahren ergeben batte. _Der höchste Gefangenenstand delte si auf 2310, der niedrigste auf 1901. — Es waren am 31 März 1880 in den Strafanstalten: a. männliche Gefangenen 1725, weiblide 297, b. Gefangene, _welche zur _ Zeit der Begebung der That alt waren: über 25 Jahre 1238, zwiscben 18 und 25 Jahren 688, unter 18 Jahren 9%, e. Zut- hausgefangene 1046, darunter auf Lebenszeit : männliche 30, weiblide 6, Gefängnifßisträflinge 970, in Festun shaft 6, d. unter den am 31. März 1880 vorhanden gewesenen Gefangenen waren: erstmals bestrafte §03, erstmals rüdtfällige 421., wiederholt rüdfällige 798. e. Nit - Württemberger befanden si unter den 2022 Gefan- enen 313. Unter den während der Zeit vom 1. April 1879 bis 1. März 1880 neu eingelieferten 3188 Gefangenen waren rüdfällige wele son früber eine Landesgefängniß-, Festungs- oder höhere trafe erlitten baben): 1393 und zwar erstmals rüfällige 451, mehr- mals rüdckfällige 942, erstmals gestrafte 1795. Die Zahl der Rü- fälligen betrug somit 43,69 %% der Gesammtzahl der Neueingelieferten. — Der Gesammtaufwand auf die Strafanstalten, einschließli der Kosten des Strafanstalten-KollegiumL, des Beitrages von 1715 M an den Verein zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene und des Ss es von 430 Æ zur Rettungsanstalt in Leonberg betrug im Jahre 184 / L rot. 1352 596 M Hiervon gehen ab die Einnahmen der Strafanstal- ten mit rot. 815651 M, so daß eine Mehrausgabe von get. 536 945 M zu decken blieb. Der wirkliche Zuschuß der Staaté Cane betrug aber 540 639 M, also rot. 3693 M mehr, da von den Sin- nabmen des vorau8gegangenen Jahres 635 M gedeckt werden Zonen, dagegen von der laufenden Verwaltung 4328 K für die Re twerar: tung zuzusießen waren. Im Etat war unter Annahme einer 2 S zahl von 1850 Gefangenen der Zuschuß der Staatskasse zu 585 1 „P veranschlagt worden. Es wurden also in Wirklichkeit 44 546 d wo niger verausgabt. Der Zusuß der Staatskasse für die Stra, anstal- ten betrug rot. 527 996 4 Hiernach berecnet s der Dur ues aufwand der Staatskasse auf einen Gefangenen im Etatsja p 1879/80 auf 252 M 268 A. Im Etat war derselbe um 56 n 4 Me 308 M 986 A, veranschlagt worden.
u A _ pre die einzelnen Stra anstalten berechnet sich unter Zugrunde- eg
ung des von der taatskafse für dieselben geleisteten Zu-
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{usses der Durchscnittsaufwand des Staates auf elnen Ge- fangenen folgendermaßen : Zellengefängnit Heilbronn 208 M. 58 A, Zuchthaus Stuttgart 400 M4 62 A, Zuchthaus Ludwigs- burg 138 M 46 S, Landesgefängniß Hall 259 M 45 5, _Landes- gefängniß Rottenburg _294 M 98 S, Strafanstalt für weibliche Ge- fangene Gotteszell 317 M. 86 A, Civil-Festungsstrafanstalt Hohen-
asperg 516 M 83 4. Der durscniitlide Betrag der Verpflegungs--
fosten (Nahrung, Kleidung, Lagerstätte, körperlicbe Reinlichkeit, Krankenpflege) für einen Gefangenen belief sib auf 184 M 11,3 A. Im Vorjahre betrug der Aufwand für ¿ Jahre 139 M 85 S, welde Summe einem Jahresaufwande von 186 30 4 entsprechen würde, im Jahre 1877/78 202 A 20,8 «§. Ver Gefammtaufwand an Vervflegungskosten betrug mit einer Mittelzabl von E Gefangenen rot. 385 349 Me, während im Vorjahre mit einer Mittel- ¿abl von 2055 Gefangenen dieser Aufwand sur 4 Jahre rot. 587 397 M betragen batte, welde Summe einem Jahresbetrage von rot. 382 846 M entsprad. — Was die Beschäftigung der Gefangenen betrifft, so waren durschnittlid Gefangene beschäftigt für aus-
3 Ç Q7 tit i pre ph 2) 9 | wärtige Bestellungen 587,9, für den eigenen Gewerbebetrieb 1021,3,
für die Regie der Anstalten 298,5, zusammen 1907,7 ; unbeschäftigt blieben als arbeitsfrei oder im Dunfkelarrest 100,6, alt und gebrech- lid 9,8, frank 74,6, zusammen 185. Die Arbeiten der Gefangenen be- standen: in Leinewandbereitung durscnittliÞh 328,1 Gefangene, Scneiderei und Nähterei 249,9, Papier- und Carto- nagearbeiten 159,2, landwirthsaftlide Verrichtungen 159,1, Taglohnarbeiten 86, Schreinerei 84,5, Schusterei_, 79,9, Grab- und Gartenarbeiten 78,5, Seegrasarbeiten 77,6, Cigarren maden 66,4, Slofserei, Flaschnerei 2c. 58,6, Stricken und Sticken 42,1, Holzmaen 39,5, Federnreinigen 33,5, Waschen 28,6, Kücben- arbeit 24,1, Bauarbeiten 22,4, Screiberei 20,3, Krankenwart 12,4, Wollenarbeiter 8,8, Belesen von Kolonialwaaren §,3, Reiserequisiten- Fabrifation 7,9, Hopfenzupfen und -trocknen 7,8, Bäckerei 7,7, Draht- arbeiten 7,2, Poliren von Goldwaaren 7,9, Koloriren 9,2, Roßhaar- zuvfen 2,9, verschiedenen Arbeiten durchs{nittlich 193,6 Gefangene. Der reine Ertrag der Arbeiten der Gefangenen in den Straf- anstalten belief sid auf rot. 248 813 #, der durs{nittlice Arbeités- verdient eines Gefangenen auf 1024 79 -) und auf den Tag (das Jahr ¡u 300 Arbeitstagen) 34,3 «4. Für einen besaftigten Gefangenen bere- nete sich, wenn nur diese in Betracht gezogen werden, der Arbeitsverdienst im Jahre auf 112 M 77 -Z und tägli auf 37,6 A. Der Neben- vertienst der Gefangenen betrug: im Ganzen 59216 Æ 82 «A, im Durschnitt auf einen Gefangenen 28 4 30 F. Für erlaubte Kost- zulagen wurden von den Gefangenen verwendet im Ganzen 27 246 M 55 4, im Durchschnitt von einem Gefangenen 13 4 2 s. — Ueber den esundbeitszuftand der Gefangenen wird berictet, daß bei einer Gesammtzabl von 5590 Gefangenen und einem täglichen Durchschnitts- stande von 2092,7 die Zahl der Erkrankungen 5044, die Zahl der Ger storbenen 63 betragen hat gegen 2055 bez. 44 im Berichtsjahre 184 2 79. Geistesfranke kamen 4,8 auf 1000 Gefangene. — Am 31. Ltärz 1880 nabmen an dem obligatorischen Sculunterrichte 536 männliche und 113 weibliche, zusammen 649 Gefangene Theil. An dem Zeichen- unterricbte betheiligten si in Heilbronn 12 und in Stuttgart 36 Ge- fangene. — Das Betragen der Gefangenen wird im Allgemeinen als befriedigend bezeichnet ; gröbere Cxzefse seien nicht vorgekommen. Die
abl der erfannten Disziplinarstrafen betrug 819, im vorangegangenen Vahre bei einem niederen Gefangenenstande 687 (= 915 in einem Jahre). Insbesondere wird in dem Zellengefängnisse zu Heilbronn cin weiterer Rückgang der gegen Gefangene verfügten Digsziplinar- strafen vermerkt. Von der Ginzelhaft sagt der Bericht, daß sie sich au in dem Berichtsjahre wieder als ein Strafübel bewährt habe, dessen einschneidender Wirkung kein Gefangener si ganz zu entziehen im Stande sei.
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Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften.
Preußisches Verwaltungsblatt. Wocenschrift für Ver- waltung und Verwaltungsrechtépflege in Preußen. Herausgeber Dr. jur. Binfeel. Verlag und Exvedition Otto Drewis in Berlin N., Monbijou-Plat 10, Jahrgang II. Nr. 29. Inhalt : Pfandleihgewerbe. Errichtung öffentliwer Schlacwthäuser. Heimatbscbeine. Zwangsvoll- streckung in das uhtbeweglide Vermögen wegen Kosten des Verwal- tungéstreitverfahrens. Zur Gewährung von Umzugskoiten. Form der Gutachten über falsche Münzen. Begriff der Kosten der Amtsver- waltung und Festsezung der Amtsunkosten-Entschädtgung des Amts- vorstebers. Zulässigkeit und Unzulässigkeit des Recbtêweges insbe- sondere nach L8. 78, 79. Allgemeines Landret I1. 14. Unzuläshig- feit des Rechtsweges bei Streitigkeiten über Befreiung von We- meindeauflagen aus ‘§. 4, Absaß 7, Städte-Ordnung vom 90. Mai 1853. Alimentationépfliht zwishen Eltern und Kindern. Kons1s- fation strafbarer Schriften. Forstaufseher- und Unterstüßungsper]onen. Schuß der Tagespresse bei der Reproduktion gerichtlicber Entschei- dungen. Betrug im Wecbselverkehr. Betrug des Hotelzeprellers. — Tödtung aus Fakhrlässigkeit. Brandstiftung an einer Waldung. Literarische Mittheilungen. : 5 i:
Monatschrift für Deutsche Beamte, Organ des Preußiscben Beamtenvereins, redigirt von L. Jacobi, Königl. Geh. S-M (Uegnißtz.) Grünberg i. E Verlag von Friedr. Weiß's Nachfolger (Hugo Söderström). 1881, 5. Jahrgang. 4. Heft. — Inhalt: Angelegenbeiten des Vereins : Bekanntmachungen der Direk-
| tion des Preußischen Beamtenvereins. Auszug aus dem zweilen Iahres-
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J . R: pn V N bericht der Magdeburger Beamtenvereinigung. Die Spar- und Vor- iußfkasse der Beamtenvereinigung für Halberstadt und Umgegend
| (E. G.). Nächste Bezirksversammlung der Zweigvereine des Preußi-
iden Beamtenvereins im Regierungsbezirk Magdeburg. Wilhelm- Stiftung „Beamtendank“. — Rechtsverhältni}te der Beamten: Ber- ordnungen und Erkenntnisse. Abhandlungen und Natwrichten über Fragen des Beamtenthums. Zur Stellung der preußilcen Rechnungs- beamten. Die Berechnung der Tagegelder und Reisekosten für Ver- setungêreisen von Beamten. Aus dem Landtage. Aus dem Reichs» tage. König-Wilbelm-Stiftung für Beamtentöchter. Beamtenvereine. Brandversicherungs-Verein preußisher Forstbeamten. Postkarten im Amtsverkehr. Einführung technischer Einrichtungen bei Behörden: Automatish s\{ließendes Tintenfaß. — Abhandlungen und Aufsäße allgemeinen Inhalts: Wider den Wucher. Friedrich List, etn Leben und sein Wirken. Aus der “ibu git Der unabhängige Beamte. — Vermischtes: Siegelmarken der Gerichtsvollzieher als amtliche Siegel. — Spre({saal : Verbot der Kontrahirung von Wecbselscbulden, sowie der Uebernabme von Wechselbürgschaften. Durscnittsgehalt, der Ober-Postsekretäre. Gemeindebesteuerung der Lehrer an Landwirth- bafts\culen. Die entferntesten Verbreitungspunkte unjerer Monat- \hrift. A A
Das Brandenburgische Provinzialblatt. Nr. 20. — Inhalt: Hermann Marggraff, eine biogravhisce Skizze von Heinrich Zeise. — Die Wittwen- und Waisenkafse für dle Gemeindebeamten in Potsdam. — Deutscher Honig vom Märkischen Gentral-Verein, von x Göroldt-Seefeld 111. — Kleine Zeitung. — Feuilleton : Konflikt der Liebe. Eine brandenburger Historie von Ludwig Ziemßen. — Treffende Urtheile Nicolas Boileaus. — Ein merkwürdiges Theater- billet. — Virtuos Ernst. — Album. 2. : : E
Sozial-Correspondenz. Allgemeine Ausgabe (heraus- gegeben von Dr. Victor Böhmert und Arthur von Studni in Ares- den). Nr. 15. — Inhalt: Eine statistishe Festsrist. — SDozta- listisber Welt - Kongreß. — Weitere Berathungen über das Unfall- versicberungsgesez. — Eine neue Aufgabe für die Konfumveretne. — Erhaltung eines guten Arbeiterstammes. — Gegen die Trunksucht. — Ueberbürdung der kaufmänniscwen Lehrlinge. — „Nordwest“. Arbeitsmarkt. ; i t 7 Friedreibs Blätter für gerihtliwe Medizin und Sanitätspolizei. 32. Jahrgang. 3. Hesl: Mai und Juni. Nürnberg, Verlag der Fr. Kornscen Buchhandlung, 1881. — In halt: Einige geritlich medizinisde Gutachten über zweiselhaste Ve- mütbszustände von Dr. C. Pelman, Direktor der Rhein. P rovinzial- JIrren-Anstalt Grafenberg. Sluß. — Einige gerichtsärztlicbe Falle von Augenverlezungen. Mitgetheilt von Prof. Dr. Blumenstok in Krakau. Fortsetzung aus dem Jahrgang 18/8, Pesl 0 D O Zur Theorie der Cvankaliumwirkung Pr, Osthoff in Zweibrücken, E Nus der geritsärztlihen Praris von Dr. Albert Weiß, kgl. Regie- rungs- und Medizinal-Rath in Stettin. — Zur Geschichte der Pest- abwebr. Nah amtlichen Quellen bearbeitet von Dr. Albert Wetß, fgl. Regierungs- und Medizinal-Rath. Fortseßung vom I. Heft 1881 d. Bl. — Rezenfionen. E
Die landwirthschaftlihen Versuchs\tationen. Dr, Friedri Nobbe, Professor an der Kgl, Akademie und Vorstand der vhysiologisben Versubs- und Samenkontrol-Station zu Tharand. Berlin. Verlag von Paul Parey, Verlagshandlung fur Landwirth haft, Gartenbau und Forstwesen. 1881. XXY1. Band. Heft 9. — Inhalt: Verhandlungen der (X.) Sektion für landwirtb]chaft- lides Versuchêwesen der Naturforser-Versanumlung zu Danzig 1880. — Eine zeitersparende Modifikation der Phosphorfäurebestim- mung durch Molvbdän. Von Albert Atterberg, Kalmar. — Aufstel lung einiger NVerfälschungs-Diagnosen bet den gebräuchlicbsten Kraft futtermitteln. Von Dr. Freiherr von Bretfeld, Kronenburg. (Hierzu 9 Tafeln.) — Zur Statistik des landw. Versucbëwe)ens. — Fa- literarische Eingänge. — Personal-Notizen. E
Landwirthschaftlibe Jahrbücher. Zeitscrift für wissenschaftlibe Landwirthschaft und Arciv des Kö- niglich Prenßischen Landes-Oefonomie-Kollegiums, herausgegeben von Dr. H. Thiel, Kgl. Geb. Reg.-Ratb us vor tragender Rath im Kgl. Preuß. Ministerium für Landwirth zaft, Domänen und Forsten. Berlin, Verlag von Paul Parey (Wiegandt, empel und Parey). X. Band. 3. Heft (1881). — Jnhalt: Die Resultate der hauptsäclichsten in England von Lawes und Gilbert auêgeführten Felddüngungsversube und ihre Bedeutung für die deutsche Landwirthschaft. Von Dr. Paul Behrend. — Die land- wirtbscaftlibe Hocbschule zu Berlin. (Mit 6 Tafeln.) — Ueber das Verbalten verschiedener Phosphate im Boden. Von Hoffmeister- Mil - Zeitung. Organ für die gesammte Viehbaltung und das Molkereiwesen. Begründet von Benno Martinv. Unter Mit- wirkung von Fahmännern herauêgegeben von C. Petersen, Oekonomie Rath, in Eutin (Fürstentbum Lübe). Nr. 15. — Inhalt: Bemerkungen zum Aufsaß des Herrn Dr. Kirchner im landw. Kalender von g u. Lengerke, 1881, „Vorschriften zur zweckmäßigen Behandinung Der Mil“. Von Gäbel, Wesebvhof. — Zur Haltung der Bullen (Stiere). Von Kirchner, Wandsbeck. — L ersiedene Mittheilungen. Deutsbland. Berlin. Fettbestimmung in der Mil. =— Seleb, betr. Errichtung von öffentlidben Sclacbthäusern. — Vichbhof. — Proskau. Meiereisbule. — Tönning (Sleswi Holstein). Vich- erport. — Oesterrei-Ungarn. Wien. Wiener _ tehmarktverein. _—- Schweiz. Fabrik von kondensirter Mil in Cham. — Eng and. London. Einführung von Butter-Surrogaten unter richtigem Namen. — Ansteckende Hausthierkrankheiten. — Deutschland. j lehseuSen- eseß. — Deutsches Viechseucbengcsey. — Viebseucbengeseß. — Aus- tellungen. Deutshland. Förderung von Lokal-Molkerciausstellungen. — Landedaubstellung Straßburg. — Oesterreich-Ungarn. Maît- vichauéftellung in Wi
en. — Allgemeine Berichte. Bullenstationen
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