1925 / 50 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Feb 1925 18:00:01 GMT) scan diff

Parlamentarische Nachrichten.

Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags lehnte gestern Vormittag laut Bericht des Nacbrichtenbüros des Ver- eins Deutscher Zeitungsverleger den Antrag der Deutschnationalen ab, die Beratung von Geseßentwürfen solange auszuseben, bis eine ver- antwortlide Regierung gebildet ist. Der Auss{uß verhandelte sodann Über eine Novelle zum Geseß über die Besteuerung des Wanderlagerbetriebes. Nach der Vorlage sollen die bis- herigen Steuersäße erheblih erhöht werden. Nach längerer Aussprache wurde unter Ablehnung eines deutschnationalen Antrags auf weitere Erhöhung und anderweite Staffelung der vorgesh'agenen Steuersäße und eines volksparteilihen Antrags auf Verdoppelung des Zuschlags- vehts der Gemeinden die Negierungsvorlage angenommen, Danach beträgt die Steuer künftig: in Orten bis zu 10000 Einwohnern 30 Mark, von 10000 bis 50 000 Einwohnern 40 Mark, von 50 000 bis 100 000 Einwohnern 50 Mark, darüber hinaus 60 Mark für jede Woche der Dauer des Wanderlagerbetriebes. Die Gemeinden können bis zu 50 Prozent Zuschläge zu diesen Säßen erheben. Sodann Me der Ausschuß einer Notverordnung zur Aenderung des

reußishen Ausführung8geseßes zum Finanz- ausgleicdch s8ggseb vom 30, Oktober 1923 zu, die bereits am 11. November 1924 mit Zustimung des Ständigen Aus\chusses er- lassen worden ist. Bei der Beratung wurde besonders betont, daß der jeßige Finanzausgleih schnellster Aenderung bedürfe, da er für viele Gemeinden unhaltbare Zustände geschaffen habe. - Jn der Nach- mittagsfibung gab Ministerialrat Fimmen vom Preußischen Finanzministerium Aufschluß über die Reichsnovelle zur Persfonal- abbauverordnung und die aus dieser für renen sich ergeben- den Folgerungen, die nah Abschluß der Reichstagsverhandlungen über die Novelle gezogen werden sollen. Es wurde sodann die am 9. Fe- bruar abgebrohene Beratung der von den Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei und den Sozialdemokraten gestellten Anträge auf Aufhebung bzw. Aenderung der Preußischen Personalabbauverord- nung fortaeseßt. Auf verschiedene Anfragen aus dem Ausschuß er- widerte Ministerialrat Fimmen, daß die Regierung auf möglichste Beschleunigung der schwebenden Einspruchsverfahren dränge. An- ordnungen für die Durchführung der Personalabbauverordnung im beseßten Gebiet seien bisher niht getroffen worden. Ein sadlihes Vedürfnis nach weiterem Abbau innerhalb der preußishen Staats- verwaltung bestehe nah Ansicht des Finanzministeriums noch immer, allerdings seien verschiedene Nessorts anderer Meinung. Nah weiterer Aussprache fand der Antrag der Sozialdemokraten Yinnahmne, das Staatsministerium zu ersuchen, mit tunlicster Beschleunigung cinen Gesebentwurf vorzulegen, dur den der § 48 der Preußischen Personal- cbbauverordnung vom 8. Februar 1924 dahin erläutert wird, daß ein Abbau auch bei den Wahlbeamten nur unter den Voraussetzungen des S 21 zulässig ist, daß ferner in den Fällen, in denen Wahlbeamte im Gegensaß dazu abgebaut worden sind, über ihren Einspruch eine neue Gntscheidung herbeizuführen ist. Ferner fand Annahme der Antrag ber Sozialdemokraten, sofort jeden weiteren Abbau auf Grund der Personalabbauverordnung einzustellen und die zur Aenderung der Personalabbauverordnung zwecks Einstellung des Abbaus erforderliche Gesebesvorlage unter Mitieilung des hiernah noch gültigen Geseßes- textes beschleunigt dem Landtage vorzulegen. Angenommen wurde auch \ der Antraa Dr. von Campe (D. Vp.), gleichzeitig mit der Aufhebung | der Anstellungs- und Beförderungssperre im Reiche diese auch in

\ Preußen aufzuheben und sofort wiederum Neuanstellungen und Be-

Lj Törderungen zu vollziehen.

. Im Untersuchungsaus\chuß des D 10s ür die i ä

; Preußischen

L / Kreditgewährung der Landes- pfandbriefanstalt wurde gestern die Angelegenheit der „Stettiner Städtische Sparkasse" im R aenGand mit dem Zibewiß-Ge]chäft besprochen. Aus den Akten trägt der Vorsißende Leinert nochmals den schon bekannten Verlauf des Eintritts der Stettiner Kasse in das Geschäft Zibewiß vor und verliest den Wortlaut der Swuldurkunden des Zißewißz-Konsortiums. Es ergibt sich daraus, daß die Summen an das Konsortium urkundlih immer „auf Weisung der Städtischen Sparkasse Stettin“ gezahlt worden sind. Sodann nimmt der Aus- die Besragung des Sparkasiendirektors G üß ner -Stettin

vor, der als Zeuge über den Verlauf der Verhandlungen mit der Landespfandbriefanstalt bezüglih des Zibßewiß-Geschäftes Auskunft geben joll. Der Zeuge sil ert nach dem Bericht des Nachrichten- büros des Vereins deutscher Zeitungsverleger unächst, wie die Siettiner Kasse im August 1924 mit der Landespfandbriefanstalt in Geschäftsverbindung trat, und bemerkt, daß die Landespfandbrief- anstalt der Kasse für kurzfristige Gelder einen guten Zinsfuß ert habe. Die Verhandlungen wegen des Zibßewiß-Geschäftes hat der Zeuge fast aus\cließlich telephonish mit dem Direktor Lüders von der Landespfandbriefanstalt geführt. Der Kreditaus\huß der Städ- tishen Kasse war zunächst gegen das Geschäft. Einige Tage später . machte Cbdorf nohmals den Versuch, das Bens zustande zu bringen. Dieser Versuch war au vergeblih. Nach eimger Zeit

trat Direktor Lüders wieder an Stettin heran und es kam eine Ver-

cinbarung dahin zustande, daß Stettin sih im Falle Zißewißz-Landes- pfandbriefanstalt mit einem Inkassogeschäft E erklärte, das kein Risiko, dafür aber cine Provision von ein Viertel Prozent pro Monat für Stettin brachte. Stettin hat sih dann öfters nah dem Verlauf des Geschäftes erkundigt, aber immer unbestimmte Ant- worten erhalten. Auf Fragen des Vorsibenden bekundet der euge, dah es beim Zißewiß-Ebdorf-Geschäft sich anfangs um 3,2 Millionen Miark handelte, Vorsißender: Wäre die On von ein Viertel Prozent pro Monat auf einen glei etrag niht etwas do gewesen? Zeuge Güßner : Beim Des Geschäfts âtte man über die Provision sicher noch verhandelt. Die Städtische asse habe dann zunächst kein Konto für das Zißewiß-Geschäft ein-

gerichtet, weil sie ¿a bis zum Ende des Geschäfts nichts damit zu tun gehabt habe. Außer den beiden Schreiben der Pfandbriefanstalt vom 15. Mai an die Stettiner Kasse, in denen zum Ausdruck ge- kommen sei, daß es sih im Falle Zißewiß nur um ein Schein- geschäft gehandelt habe, hätte die Stettiner Kasse keine Mitteilung Uber den etwaigen Verlauf des Geschäftes von Berlin erhalten. Stettin habe übrigens die 2 Ua zurückgewiesen, daß es sich um ein Scheingeschäft handele. Es wird sodann Stadtrat Schmi d t- Stettin vernommen. Vorsibßender: Können Sie Auskunft über die Verhandlungen Stettins mit Berlin über das Dibewiße Geschäft geben? Zeuge: Persönlich habe ih niht verhandelt. Wir hat nur Direktor C dne darüber Bericht erstattet. Jh habe anfanss jede Beteiligung a gelehnt. Später wurde uns von Berlin das Zißewiß-Geschäft als „Znkassogeschäft“ vorgeschlagen, Der Vor- stand der Städtischen Kasse war mit dieser Form einverstanden. Dir war das Geschäft unsympathish. Bei einer telephonischen Be- sprechung mit Berlin habe ih ausdrücklich erklärt, daß die Stettiner Kasse jede Haftung ablehnt und dabei angenommen, daß Berlin unter dieser Bedingung überhaupt von dem ehalt absehen würde. Da das wider Crwarten nicht geschah und der Vorstand der Stettiner Kasse seine Zustimmung gegeben hatie, wurde das Geschäft ab- eschlossen. Davon, daß die Stettiner _Kasse als Treuhänder auf-

treten J8n oder daß es sih um ein Scheingeschäft handeln sollte, at nicht die Rede gewesen. orsißender: In einem Dericht an den Verwaltungsrat der Landespfandbriefanstalt werden diese Bezeichnungen gewählt. Zeuge: Wir sind bis zum 20. Januar 1925 über die Abwicklung des Geschäftes absolut im unfsaren gehalten worden. Ich war daber schr überrascht, in den Zeitungen zu lesen, daß die Stettiner Kasse mit Anwaltsgebühren von über 20000 Mark belastet worden sei. Der Vorsibßende verliest dann aus den Akten verschiedene sehr hohe Zahlungen, die in Sachen Zißewiß „auf Konto der Stettiner Kasse" geleistet worden P, und fragt: Mußten Sie nicht von diesen Zahlungen Kenntnis efommen? Zeuge Schmidt: Wir mußten davon Kenntnis

bekommen und hatten volles Vertrauen fr Landespfandbriefanstalt,

weil es sih um eine Bank unter Staatsaufsicht handelte und der Per Stettiner Direktor Lüders in der Anstalt tätig war. e as Ziuewit-Geschäft hat Stettin keine Gelder gegeben, Abg. Miedel (Dem.): Verzichten Sie jeßt auf dêi Provision8anspru ) aus dem Zibew1iß-Geschäft? Zeuge: s kann ih nit tun, denn es könnte dann so ausschen, als ob wir anerkennten, daß ets sih dabei um cin Scheingeschäft handelte. Darüber muß der

Vorstand der Bank entscheiden. Abg. Brückner 0)! Warum war dem Zeugen Schmidt das Zißewiß-Geschäft unsympa- tisch? Zeuge: Es war mir unverständlich, daß ein Land- wirt sein Geld in städt hen Grundstücken anlegen wollte, Abg. Lüdicke (D, Nat.): Welche Tätigkeit hat denn eigeatlich Steitin ür die Provision GUOCNDL Hat sie nur ein Namensleihgesäft etrieben? Das wäre do sowohl rehtlich wie moralisch bedenklich ewesen. Fe ge: Ss kam die Inkassotätigkeit in Frage. in Firmenverleihges| äft wäre selbstverstäandlih nicht in Frage -ge- kommen. Bis heute haben wir tatsählih noch nichts getad; das konnten wir aber beim Abschluß des Geschäftes noch nicht wissen! =— Ld Nat.): nn Sie noh nichts getan: haben, verstehe ih niht, wie Sie nitht auf Ihre Provision verzichten wollen. Jede Forderung seßt ine a aae Grundlage voraus, sonst isi es eben eine enkung! Zeuge Schmidt erklärt auf Be- fragen nohmals, daß die Stettiner asse, entgegen dem Wortlaut einiger notarieller Urkunden, nie eine „Weisung auf Zahlung" an die pivewi „usw. gegeben habe und daß ihm diese Urkunden ganz uibekannt jeien.

Darauf nimmt der Ausschuß die Befragung des Nan s b. Chdorf vor. Wie ist in das hier zur Sprache stehende Ge- schäft die Stettiner Kasse Hinelnqunmen? Zeuge Cbdor f: Die Anregung dazu ging von Direktor Lüders aus. Miserbèm halle ja Dibewih C Oas in Pommern. Zeuge schildert dann gene ersten ergebnislosen Verhandlungen in Stettin. Nach dieser Reise habe er sih mit Direktor Lüders eingehend unterhalten und \chließ- lich habe die Preußische Pfandbriefbank gezahlt. Zeuge Lüders: Ich bestreite, daß ich von Cbdorf angeraten , nach Slettin zu gehen. Zeuge von Eb dorf erklärt auf Befragen: Jch kann auf keine andere Veranlassung nah Stettin gefahren sein. ad kann nit sagen, daß Lüders mir in Stettin Grfolg versprochen hätte. Aber jedenfalls bin ich nah Rücksprache mit Lüders neh Stettin gefahren. Zeuge Lüders: Chdorf ist ohne unser Wissen von Schlakow, dem Siz des Herrn von Zißewib, aus nah Stettin gefahren. Zeuge v o 1 Ebdorf: Einmal bin ih auch von dort aus gefahren; aber dieses Mal, von dem hier die Rede ist, bin ih von Berlin aus nah Stettin gefahren. Die Siettiner Zeugen werden O m Ausschuß asen und die Aussprache über die Frage „Stettiner Kasse“ ge-

ossen.

Sodann führt Zeuge von Eßdorf Einzelheiten über Ent- E920 und Verlauf des Zibewibgeschäftes aus:

in ervermittiler habe ihm, Gbßdorf, die Möglichkeit eines vor- teilhaften Häuserkaufes bekanntgegeben. Zißewiß hat sich mit einem E epa O E ür die E louee rmittlung einer n n Vrganisation ein englischer Kredit beschafft werden. Bieter Kredit zögerte sih aber hinaus; des- halb brauchten wix einen kurzen Zwischenkredit, zu dem sich Nehring bereit erklärte. Die Kaufsumme mußte bis zu einem bestimmten Termin gezahlt soin. Aus angeblich e Gründen wurde der englische Kredit nicht gegeben. Geheimrat Nehring drängte auf Rückzahlung des Zwischenkredits an die Preußische Pfandbriefanstalt. Da trat die „Neederlandsche Grondkreditbank“ auf und bot eine ypothek auf die Besißungen Pie am Wir glaubten, damit die ordevungen der Preußischew fandbriefanstalt begleichen zu können, e Neederlandsche Bank bot sehr eigenartige Pfandbriefe zum Aus- leich für die Hypothek an, die ih nirgends unterbringen konnte. Des- halb wurde die Gintoagung der Hypothek abgelehnt. Wir konnten die Zwischenkredite- nicht zurückzahlen. Vorsißender: Wie lernten Sie Geheimrat Nehring kennen? Zeuge von Ehdorf: Ich lernte ihn auf einer Gesellschaft bei dem Sckwager des Herrn Nehring, einem Herrn Spaeth, kennen. Diesen Schwager und seine rau kannte ih schon lange vorher. Gespräcäveise brachte ih meine ünshe vor; Herr Nehring forderte mich aber auf, wenn ih ge- R mit ihm sprechen wolle, in. die Bank zu kommen. Vor- 1ßender: Haben Sie im Verfolg des holländischen theken- geschäfts an die T Grondkreditbank irgendwelche Zahlungen geleistet? Zeuge von Eßdo.r f: Jawohl, Provisionen und Zinsen 1m voraus, Wieviel die Bank selbst allerdings davon erhalten hat, weiß ih nicht; ihre beiden Berliner Vertreter, darunter Herr Dr. Kann, waren sehr „undurchsihtig“. Abg. Riedel (Dem.): Sie envähnten einen englischen Kredit, hinter dem eine große deutsche Organifation stehen sollte. War diese Organisation der Reichsland- bund? Zeuge von Gbdo rf: Jawohl, in diesem Zusammenhang ist Ln E e p ce A M E die Gb: eleghewheit Beckhoff zur , über die Zeuge von Eß- dorf Vloèndes bekundet: Dit Becthoff sind wir daduvch zu- fammengetommen, daß er ein Optionsreht auf das Bürohaus Börse und auf eine Anzahl Mietshäuser im Westen hatte. Wir wollten eigentlih nur das Bürohas Börse haben, Beckhoff mußte aber die gesamte Kaufsumme für alle Gebäude bis zu einem bestimmten Tage ahlen, und es besband die Möglichkeit, daß wir zwar unseren Teil für „das Bürohaus Börse zahlen konnten, nicht aber Beckhoff den einigen. Dann hätten wir das Bürohaus Börse nicht bekommen fönnen. Darum lösten wir Beckhoffs Forderungen ab; er wollte ein Nückkaufsrecht und erhielt es. J hörte später indirekt, daß Beck- hoff Forderungen aufaestelt und dabei Drohunaen ausgesprochen habe. Dies hat aber keinen Einfluß auf die Verhandlungen mit Beclboff, auf seine Abfindungsfumme usw., gb! Der Zeuge weist den Vorwurf zurück, gelogen zu haben. Auf die Frage des Abg. Riedel (Dem.) erklärt er, daß aus den Erträgnissen der Häuser- unternehmung selbst für persönlihe Zwecke nur 5—6000 4 ent- nommen seien, gibt aber auf weiteres agen zu, daß aus dem Kredit der Pfandbriefanstalt rund 300 000 4 zu persönlidben Zwecken entnommen seien. Die Frage des Abg. Niedel, ob dieses Geld in leichtsinniger Gesellschaft verbraucht sei, wird vom Abg. Lüdidcke (D. Nat.) beanstandet. Wie das Geld verbraucht sei, interessiere den Aus\huß nicht, Abg. Riedel widerspricht, da es do von Diteueite fu, festzustellen, daß die Pfandbriefan\talt noch Kredite egeben , nachdem sie wußte, daß Gelder in leichtsinniger Gesell- schaft verbraucht worden seien. Zeuge von Ebd orf bemerkt, er habe niemals solche Kreditgelder in leichtsinniger Gesellschaft ver- braucht. Die Anstalt habe Kredite auf Sicherheit gegeben, über die Art des Verbrauchs sei nichts ausbedungen worden. Auf Frage des Vorsißenden erwidert der Zeuge, daß das Geld ja m größten Teil zu Geschäftsgweckten verwendet worden sei. Der nstalt ns die ge- botene Sicherheit aenüat. Selbstverständlih sei bei der Anforderung des Kredits der Pfandbriefanstalt gesaat worden, daß das Geld zu Häulergesäften „gebraucht werde, Direktor Nehring erklärt estimmt, daß die Anstalt das Geld nur zur Verwendung für das Däusergeschäft hergegeben habe. Die Frage des Vorsikenden, ob Nehring Herrn von Ebdorf gesagt habe, daß derartige Geschäfte sabungs- widrig seien oder ob er das gewußt habe, verneint der Zeuge von Eb - dorf. Er erklärt auf weitere Fragen des Vorsißenden, daß er für persönliche Tätigkeit 30000 erhalten habe. Wer die anderen waren, die etwas bekommen hätten, und wieviel das gewesen sei, wolle er heute niht saaen. Nunmehr tritt eine Pause ein.

Nach der Pause wird die Vernehmung des Herrn Ebdorf fort- gefeßt. C8 werden Briefe des Rechtsanwalts Beckhoff und eisen Beauftraaten, Nechtsanwalts Lindemann, an von Ebdorf und an ie Pfandbriefanstalt verlesen, worin die Ansprüche Beckboffs an die Grundstücke [arf betont werden. Der Vorfißende folgert daraus, daß die Vepfänduna an die Pfandbriefanstalt doch niht ganz sicher stard. Zeuge von E{tdorf betont daraufhin, daß mit Bekhoff do {ließli ein Vergleich zustande gekommen sei. Der Vorsibßende verliest ein Telegramm Beckhoffs vom 30. Januar d. J., worin dieser sbarf gogen die Verpfänduna von Anteilen der „Sift“ protestiert. von Ebdorff bemerkt, Beckhoff habe tatsächlich nicht endgültig auf seine Anteile an der „Sift" verzidbtet. Aus den Akten wird hier- auf der Veraleih mit Beckhoff verlesen, ebenso Schreiben Beckhoffs vom November und Dezember 1924 an die Pfandbriefanstalt, in denen der Veraleih widerrufen wird. von Ebdorf erklärt, daß er auh nach diesem Schreiben Belhoffs die Ansprüche der Landespfandbrief- anstalt für durchaus aesidert achalten habe. Auf Frage des Vor- sikenden erklärt Direkior Nehring, er halte alle Ansprüche Beck- hoffs für irrig. Justizrat Goldmann habe die Sache genau gekannt uxrd die Verpfändung an die Anstalt anstandslos ausgeführt. Herr Goldmann würde, wenn er Be#hoffs Ansprüche für begründet achalten bätte, Nebrina sicher davon Mitteilung aemacht hahen. Bek- hoff hobe gar kein Nemt achabt, für seine privaten Zwede die „Sift" zu belasten. Die Anfechtung Beckhoffs sei unbegründet, und Justizrat

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Behrend teile diese Auffassung. Nehring gibt der Ansicht Ausdruck daß juristish das dinglihe Recht der Sar iefaale dem obliga- - V Recht des Nückkaufs vorgehe. Der Vergleich sei für Beckhoff günstig gewe|en. Ueber den Nüdckfauf der Obligationen haben, wie beide erTlären, weder Nehring noch Lüders jemals mit Beckhosf ge- sprochen. Vorsißender Leiner t betont wiederholt, daß ein mit einem Nückkaufsre i belastetes Objekt doch für die Landespfandbriefs anstalt keine Sicherheit bieten konnte. Zur Klärung dieser Angelegen- heit soll der Vertrag mit Beckhoff herangezogen werden. Auf ragen des Aba. Fri es (Soz.) erklärt von Eßdorf, er habe niemals Geld an ehemalige Offiziere (egeben, die sich an rechts ge» richteten Organisationen beteiligten. Er habe viel zu viel anderes ju tun l, als daß er sih politis hätte betätigen können. Er habe ich au mt an den Landbund um eine Hypothek gewendet, sondern das ge Herr von Karstädt getan. Ggenier einer Frage von demo- ratisher Seite über die Londoner Reise und über ‘die Erklärung Dr. Fleischmanns, daß er für seine Person keinerlei Spesen gefordert habe, ausgenommen die von ihm besorgten Fahrkarten, erklärt Zeuge, es sei eine Abrechnung unter den Teilnehmern der Fahrt erfolgt, worüber er Cinzelheiten niht angeben könne. Er selber habe für die Reise nah London drei- bis viertausend Mark erhalten. Auf Frage des Abg. Ko ch (D. Nat.) teilt Direktor Nehring mit, als Deckung für die erste Million sei von den Herren von Zibewih und von Ekdorf die von dem Neitcpcandbund auf die Güter des Herrn von Zißewißz in Ausficht gestellte Hypothek angeboten worden. Nehring habe den Worten der Herren geglaubt. v o n Cb dorf erklärt, eine Mitteilung über die Hypothekengewährung des Landbundes habe er dur den Steuersyndikus Dr. Schulze-Berlin erhalten. Abg. Ko

(D. Nat.) beantragt, Dr. Schulze zu laden, damit dieser Auskunft darüber geben fönne, ob eine Hypothekenvermittlungsstelle des Land- bundes bestanden habe. Gegenüber Einwendungen des Vorsißenden

v

behält sih Abg. Koch vor, seinen Antrag am Montag zu wiederholen,

Hierauf wird der Zeuge von Karst ädt vernommen, der ge- meinsam mit von Ebdorf, von Karlowiß und von Zikewiß die Ge- schäfte mit der Landespfandbriefanstalt gemacht hat. von Karstädt ist 37 Jahre alt und gibt an, ohne Beruf zu sein. Er bekundet: Im März 1924 wurde ih von Ebdorf und Karlowihz aufgefordert, mich an einem Berliner Grundstücksgeschäft zu beteiligen. Es handelie sih darum, Häuser, deren Friedenswert 20 Millionen betrug, für 3 Millionen zu erwerben. von Ebdorf meinte: ih müßte wohl cine Geldquelle für Hypotheken auf Großgrunbbesiß. Es handelte sih dabei um einen Dr. Schulze, der mir früher mitgeteilt hatte, er lönne .dem Neichssandbund enge Kredite für deutschen Großgrund- besi besorgen. Die Rg sollte das Bankhaus Marñewicz erledigen, der eigentlihe Geldgeber wurde nit genannt, Nachdem wir die Zusage hatten, daß wir den Kredit auf den Grundbesitz des

Herrn von Zißewiß erhalten würden, sagte ih meine Beteiligung an

dem Geschäft zu. von Cbdorf machte mih mit Geheimrat Nehri belannt und wir bekamen von der Landespfandbriefanstalt den Kredi zum Erwerb der Häuser, weil wir ggen, daß in kurzer Zeit der englische Kredit ausgezahlt würde. Das Geld kam aber nicht, und wir konnten der Landepfandbriefanstalt das Geld nicht in der ver- einbarten Frist zurüdzahlen. Nach großen Schwierigkeiten gelang es uns, so viel Gelo zu bekommen, daß wir das Geschäft zu Ende führen konnten. Vorsibender Lein er t: Sie oder die anderen Beteiligten demnach keinen Pfennig eigenes Geld in das Geschäft gesteckt? Zeuge von Karst ädl: Nein, das Geld erhielten wir von der Landespfandbriefanstalt. Vorsibender Leinert: Verlangte Ge- heimrat Nehring von Ihnen Angaben über die Verwendung des Kredits? Zeuge: Hein, uns wurde das Geld auf unsere Auf» forderung gegeben, ohne daß wir Angaben über den Zweck zu machen brauchten. Wir haben deshalb auch nie eine endgültige Abrechnung gegeben, Wir machten nur einmal eine vorläufige Aufstellung über die Kosten des Geschäfts. Vorsißender: Sie haden doh auhch für Jhre persönlichen Aufwendungen einen Kredit von der Anstalt erhalten. Zeuge: Ja, in dem Kredit waren für unsere persöu- lichen Aufwendungen ewa 300—350 000 Mark enthalten. Jch habe davon elwa 100 000 M, von Ebdorf 40- bis 50000 4 und von a ilgs wiß 1795- bis 180 000 46 belommen. Vorsibender: Haben Sie von dieser Verwendung der Summen für persöulihe Zwecke Herrn Geheimrat Nehring Mitteilung gemacht? Zeuge: von (Tbdorf sagte, er habe Geheimrat Nehring diese! Mitteilung gemadt. von Ebdorf: Ich habe wohl im August mit Geheinrat Nehring dabon gesprochen; eine eigentlih offizielle Mitteilung war es nicht. uf weitere Fragen erklärt der Zeuge, Geheimrat Nehring habe die Anzahlung von 600000 Mark gegeben, nabdem von Zikewik, der Schwiegervater des Herrn von Karlowiß, Bürgschaft dafür geleistet hatte. Abg. Riedel (Dem.) weist darauf hin, daß nah deur vore- läufigen Aufstellung ein Geldvermittler 68 000 Mark Provision be- kommen habe, obwohl er den in Aussicht gestellten Kredit aus Holland gar nicht besorgt und es sich eigentlich um ein Schwindelgeschäft ge- handelt habe. Er fragt Nehring, wie er diese Provision aus dea Mitteln der Anstalt verantworten konnte. Nehring cuvideri, er habe erst nachträglih durch die verspätete Aufstellung von dieser Provision erfahren. Vorsißender: Wie vollzog sich dic Ab- hebung der Kredite von der E Von Ks stt äd t: Gewöhnlich gingen ih und von Ebdorf, oder es gingen auh von Karlowiß oder von Zibewiß zu Geheimrat Nehring und sagt-n daß wir weiteres Geld brauchten. Geheimrat Nehring sträubte sich zunächst, hat dann aber immer das Geld gegeben. Er glaubte wohl, mit der Finanzierung auch für sein Institut ein gutes Geschäft zu machen; dann spielte wel auch das persönlide Moment eine Nolle, Er wollte uns niht im Stich lassen, nachdem er einmal das Geschäft mit uns gemacht hatte. Er hatte wohl auh Mitleid mit uns, weil wir den erwarteten englischen Kredit nicht bekommen hatten. Auf weitere Fragen erklärt der Zeuge, au innerhalb des Konsortiums abe es feine Abrehnungen und keine Buchführung gegeben. Vor- sißender Leinert: Wie wußten Sie denn, wie hoh Jhre Verbind- lihkeitew waren? von Karst ädt: Darüber wurde ih unterricchtet, wenn ein neuer Wechsel fällig war. Dann sah ih, wie die Schuld dur weitere Zinsen angewachsen war. Vorsikender: Es ift doh merkwürdig, wenn Sie auf Grundlage öffentlicher Kredite ein Ge- {äft führten, daß Sie dann gar keine \{riftlichen Unterlagen und keine Buchführung hatten. Sie hatten doch einen Konsortialverirag. von Karstädt: Das war nur die brieflihe Vereinbarung, daß jeder Beteiligte 25 Prozent des Gewinns erhalten sollte, Der Zeuge gibt weiter an, daß die erworbenen Grundstücke „Börse“ und „Sift im Juni und Juli monctlih etwa dreißigtausend Mark (Einnahmen ergaben. Es mußten noch Skteuerrückstände usw. gezahlt werden. An die Landespfandbriefanstalt wurde daher kein Geld gezahlt. Der Vorsibende fragt, ob denn aus diefen Mieten keine Gelder an die Herren des Konsortiums. gezahlt worden seien. Der Zeuge gibt das zu. Die persönlichen Entnahmen für die Geschäftöführer- tätigkeit Hätten monatlich nur tausend bis fünfzehntausend Mark be- tragen. Ein Gehalt sei nicht vereinbart worden. Er habe die Beträge als Entgelt für seine Tätigkeit entnommen. Der Zeuge bekundet ferner, daß er die erwähnte Aufstellung aus dem Kopf gemacht habe. Er habe überhaupt keine Unterlagen gchabt. Er gibt ferner zu, daß es si bei dem Erwerb der Grundstüke um eine Spekulation ge- handelt habe. Er rechnete auf die Aufhebung der Zwangswirischafk und eine beträchtliche Steigerung des Wertes. Abg. He ld (D. Vp.) weist erregt darauf hin, daß der Zeuae keinen Pfennig Geld in das Geschäft gebraht hade. Jedes Aus\hußmitglied sei wohl erschüttert gewesen als es dann gehört habe, welde Beträge aus einer Staats- kasse für persönlihe Zwecke herausgenommen wurden. (Zustimmung der Ausschußmitalieder.) Der Vorsibßende bittet, noch in keine Würdigung des Tatbestandes einzutreten. Abg. Held (D. Vp.): Dann darf ih wohl fragen, ob dem Zeugen die Handlungsweise, die er vorgenommen" hat, vollkommen einwandfrei vorgekommen ist? Der Zeuge antwortet darauf nicht, sondern hebt nur hervor, da die Summe, die er entnommen habe, hunderttausend Mark betragen habe. Dazu kämen die Bezüge als Ges@äftsführer der Grundstücke. BVorsitender Lei nert: Was haben Sie mit den hunderttausend Mark gemacht, die Sie für Jhre persönlichen Bedürfnisse aus dem Kredit des Staaksinstituts erhoben haben? Zeuge: Ih hatte siebzig- tausend Mark Schulden, die ich zunächst deken mußte. Vor- sikender: Es heißt nömlih, die Teilnehmer des Konsortiums hätten, naddem sie den Kredit erhalten hätten, sofort eine aanz andere Lebendweise geführt. Jeder habe ein Auto gehabt, und seien große

Zechen in Berliner Lokalen gemacht wovden. von Karstähß i: Ich habe vorher ein viel größeres Auto gehabt. Als ih in das Kon- om eintrat, id)” mir dafür - einen leichteren jen gekauft.

ch habe auh sofort meine Schulden bezahlt und kann die einzelnen Banken angeben, bei denen ih das getan habe. Vorsißender erjucht den Zeugen, bis zum Montag eine BEOGas darüber bei- zubringen. Auf verschiedene Fragen des Abg. Koch (D. Nat.) erklärt der Zeuge er habe aus den Andeutungen des Dr, A. lze ent- nommen, daß der Vermittler des erwacieten englishen Kredits der Reichéslandbund war. Abg. Diehl (Zentr.): Sie haben d die Dollars, die Sie zur Zahlung brauchten, 5,50 Mark gezahlt. Warum Haben Sie nicht versucht, dur die Landespfandbriefanstalt die Dollars u dem niedrigeren normalen Kurs zu bekommen? von Kar- st ädt: An diese Möglichkeit habe ih nit gedaht. Abg. Riedel (Dem): Haben Sie die für Ihre persönlichen Bedürfnisse empfangenen 100 000 Mark pversteuert? von Karstädt: Nein, ih betrachte

das nicht als Einkommen, denn das ist ja eine Schuld, die wir zu

deden haben. Vorsißender: Ift über die Verzinsung und Rückzahlung dieser Schuld irgend etwas vereinbart? von Kar- städt: Nein. Vorsibender: Inwiefern ist es dann ein Dar- lehen? Zeuge: Wir haben do vereinbart, daß es zurüdckzuzahlen ist. Wir |chulden die Sümme momentan Herrn von Zißewiß. Vorsißender: Sie müssen auh das auf Zhren Eid nehmen. Jh mache Sie darauf aufmerksam, daß ein folhes eidlih abgegebenes Anerkenntnis Ihrer Schuld Herrn von Zißewiß die Möglichkeit gibt, Jhnen zu sagen: Heraus mit den 100000 Mark! (Heiterkeit.) 2 eu S L S weiß, daß ih es jeßt nit zahlen kann. ie Schuld erkenne ih ja an.

‘Als nächster Zeuge wird der Referendar Me rr en vernommen, der jeßt 24 Fahre alt ist und als Vertreter des Rechtsanwalts und Notars Goldmann von den Geschäften des Bar Kenninis bekommen hat. Er bekundet: Am 5, Juli ging Rechtsanwalt Gold- mam auf Urlaub, und ih übernahm seine Genezalvertretung. Wir vertraten den Nechisanwalt Beckhoff, der ein Rückkcufsreht auf die Häuser der Sift hatte und durh einen Vertrag mit den Herren von Gßdorf, von Carlowiß und von Karstädt als erster Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt war. Bee Geschöftsführer war von Chd: und dritter chäftsführer r Lüders von der Landespfandbrief- anstalt. Nach diesem Vertrag haite Dr. Beckhoff auch das alleinige Belastungsreht für die Sift-Grundstücke. Als Dr. Beckhoff zah Zürich gefahren war, um dort ein recht umfangreihes Grundstüs- geschäft für Sternberg abzuschließen, traten die Gesellschafter von Ebdorf, von Carlowiß und von Karstädt bei cinem andern Notar zusammen. Sie beriefen dort in seiner Abwesenheit Dr. Beck- hoff als Geschäftsführer ab und sebten an seine Stelle Herrn Vorn- baum von der Os Damit hatten sie den Vertrag verleßt, und es s{ien, als ob auf Veranlassung der Landes- pfandbriefanstalt geschehen sei. Dann ‘kamen die Herren von der Landespfandbriefanstalt mit Herrn von Cbdorf in unser Büro und verlangten, wir follten Entwürfe machen zugunsten einer Belastung der Sift-Grundstüle durch Herrn Vornbaum. Diese Entwürfe wurden gefertigt. Herr Goldmann hatte Dr. Beckhoff vor seiner Abreise auédrücklih versprochen, daß er seine Interessen bezüglich des Treuhandverhältnisses zu den übrigen Gesellschaftern wahrnehmen wollte, Darum machten die Herren von der Anstalt und Herr von Gßdorf folgendes Manöver: sie sogien, sie wollten sich unfere Gntwürfe ansehen, vershwanden damit und gingen nun, wie wir erst später erfuhren, zu dem in die Sache nicht eingeweihten Notar Behrend, wo der notarielle Vertrag über die Belastung der Sift- Grundstücke mit 4 Millionen durch Vornbaum abgeschlossen wurde. Als Dr. Beckhoff dann zurückam und von diesen Dingen erfuhr, geriet erx natürlih in berehtigie Aufregung; denn ees vertvag: widrige Manöver der übrigen Herren gefährdete auch fein Geschäft mit Sternberg. Dieses Geschäft hatte sein auss{ließliches Be- lastungsrecht für die Stift-Häuser zur Vorausseßung. Es war dabei eine Bevawerksgefellschaft beteiligt, die aber mit Bergbau nichts zu tun hatte, sondern ledigli Berliner Goc tadiimer verkaufte. Nechtsamwalt Dr. Beckhoff bestellle mch als seinen Nechtsbeistand. Er ift zwar Rechtsanwalt beim Oberlandeêgericht, hat aber wenig juristische Kenntnisse. Nah meiner Kenntnis der Verhältnisse war ih der Meinung, daß die Herren von Ebdorf, von Karstädt und von Carlowiß ihrer geschäftlihen Stellung in keiner Weise ge- wachsen waren, daß aber die Herren von der Landeëpfandbriefanstalt bei ihrem geshäftlihen Manöver in {limmster Weise die Grund- säße von Treu und Glauben verleßt hatten. Bevor a „die Klage gegen das Konfortium und die Landespfandbriefanstalt einleitete, hielt 1ch es für noiwendig, die Aufsichtsbehörde zu unterrichten. Jch gin deshalb zum Wohlfahrisministeriem und trug die Angelegenheit Herrn Ministerialdirektor Dr. Kaiser vor. kenngeihnete dabei das Verfahren der leitenden Beamten der Landespfandbriefanstalt in der angedeuteten Weise und belegte mein Urteil mit dem Tatsachen- material. Nachher kamen mir aber Bedenken, ob ih als junger Referendar, der selbs noch ein Examen abzulegen hat, so s{hwere Be- schuldi n gegen hohe Beamte erheben dürfte, ob ich mich damit nicht der Gefahr einer Verleumdungsklage ausseßte. Ich ging des- halb noch einmal zu Herrn Ministerialrat Dr. Kaiser und nahm meine Werturteile in dieser Angelegenheit zurück, während ih die angegebenen Tatsachen aufrecht erhielt und auch betonte, daß die Kassenprüfung auf jeden qa erfolgen müsse. Jch sagte mir, da bei einer solhen Prüfung die Dinge -aufgedeckt werden meen au ohne daß ih ein Werturieil darüber zu den Akten gab. Als dann Rechtsanwalt Lindemann äußerte, ih wäre ein volllommen unmög- licher Mensh und hätte hohe Beamte in unverantwortliher Weise beleidigt, habe ich auf eine weitere Ginmishung in die Angelegenheit verzihteïl. Jch bin dann auh der Aufforderung des Ministerialrats Dr. Kaiser, das Aktemmaterial einzusenden, niht nachgekommen. Vorsibender: hat Dr. Kaiser zu Jhnen aesagt, als Sie

erste Mal zu ihm kamen? Zeuge : Beide Teile haben fich natürlih sehr vorsichtig ausgedrückt. Bestimmte Maßnahmen Dr. Kaiser niht in Ausficht genomnen. Er und Conbe haben dann über die Angelegenheit gesprochen, und es wurde eine außerordentliche

assenrevision zugesichert. Ministerialdirektor Conke bittet, aus den Akten festzustellen, welhe Bemerkungen damals Dr. Kaiser über diefes Gespräch niederoelegt hat. Der Vorsibßende er- klärt, daß der Neferendar Merren nochmals geladen werden solle, wenn über die Tätigkeit der Aufsichtsbehörde verhandelt werde. Die pon Conte erwähnten Akten seien thm noch nit zugegancen. Dem Vorsißenden werden die Akten dann vom Ministerialrat Dr. Kaiser übergeben, der angibt, daß er während des Gesprähs mit Merren Notizen gende und dann am Schlusse einen Aktenvermerk voll- ¿oaen habe. Aus diesem Aktenvermerk geht hervor, daß Merremn zu- nädst fraate, wer der Geschäftsführer und der Direktor der Anstalt seinen, Dr. Kaiser lehnte eine Auskunft ab, solange er niht wisse, zu welhem Zweck sie erfolgen sollte. Merren erklärte darauf. daß es sich um Manipulationen von Lüders und Vornbaum handle. Er erbat sih die Satzungen der Anstalt, um den Fall noch genauer durch- arbeiten zu können. Auch dieses Ersuchen lehnte Dr. Kaiser ab, indem er auf den Verlag verwies, wo die Sakungen erschienen waren. Er ersuhte Merren, sein Material nochmals genau zu prüfen und, wenn er zu der Ueberzeugung komme, daß eine Inanspruch- nahme der Aufsichtsbehörde erforderli sei, sein Matevial oinzu- reichen. Merren verspvach dies und bat, die Angelegenheit als rein privatim zu betrachten. Dr. Kaiser fügte hinzu, daß, wenn Unregael- mäßigkeiten vorgekommen sein sollten, die Sache verfolat werden würde. Er empfahl ihm noch, die Anaelegenheit zunächst einmal Direktor Nehring vorzutragen, worauf Merren erwiderte, daß er das hon aetan habe, daß Nehring fi aber ablehnend verhalte. Aus

n Akten ergibt sich ferner, daß Mervren einige Tage später wieder u Dr. Kaiser kam und ihm mitteilte, daß sih herausgestellt habe, daß den beteiligten Direktoren offensihtlich nichts vorzuwerfew set. Dr. Kaiser erwiderte, daß gleihwohl eine Untersucunq ftattfinden werde. Der Zeuge Merren wird dann vorläufig entlassen. '

Es wurden dann Briefe des Steuersyndikus Dr. Schulze-Berlin an den Zeuaen von Karstädt verlesen. Dr. Sch ulze batte Kredit- verhandlunoen mit von Karstädt aoeführt. Es follten mehrere M:llionen Pfund eines Londoner Geldaebers in deutschem Grund- besiz angeleat werden. Die Verhandlungen führte ein Fürst Benbuara. Zu den vertrauliden Besprechunoen sollten u. a. auch Graf Kalkreuth vom Reichslandbund und Staatssekretär Ramm vom preußishen Landwirtschaftsministerium zugezogen werden.

Abg. N i edel stellt fest, daß die Teilnehmer der Besprehung durch- weg Kreisvorsizende des Ye.chslandbundes waren, Äuf eine Frage Riedels gibt von Karstädt an, daß nah seinem Eindruck der Neichs- landbund der vermitielnde Teil bei diesem Geldgeschäst war. Als leßter Zeuge wird der Steuevberater Dr. Sch ulze vernommen. Er war nach seiner Angabe besonders für die Landbünde in der Provinz Brandenburg tätig und hörte dabei besonders - im Jahre 1924 viele Klagen über die landwirtschaftliche Kreditnot. Gin Hypotheken- vermittler Tucholsky, so bekundet er weiter, jagte mir damals, für Siedlungen habe er englishe Kredite bekommen. Solche Kredite wären auch für andere gutfundierte landwirtschaftliche Grundstücfe p bekommen. Herr von Karstädt hatte davon gehört und fragte mich, ob ein pa: Kredit niht auch für Herrn von Zißewiß und andere Großgrundbesißer zu erhalten jei. abe gejagt daß das unter U Vorausseßungen möglich sei. habe aber fei ver- spro n, das Seld zu einem bestimmten Termin zu beschaffen. chulze berihtet weiter, er habe auch Herrn von Fipewih ver- (Proaen sich für ihn zu bemühen. Die Sache zog ih dann en- ang hin. Die Herren beschlossen darauf, selbst im Ausland Ver- handlungen anzuknüpfen, und beauftragten den Zeugen, die Sache in die Hand zu nehmen. Aus der englischen ist aber nihts ge- worden, Vorsißender : Haben Sie von Karstiädt die Wahr- scheinlihkeit eröffnet, daß er das Geld bekommen würde, so daß er der Landeëpfandbriefanstali das sagen konnte? Zeuge: Die Herren waren kaufmännish außerordentlih wenig versiert; sie nahmen immer das an, was sie glauben wollten! Vorstßender : Haben Sie reu von Karstädi Andeutungen aemacht, daß das Geld vom Reichs- andbund komme? Zeuge : Das habe ih auf keinen Fall ge- tan! Bei der Besprehung wurde ausdrücklich gesagt, der Reichs- landbund habe damit gar mihts zu tun, die Grundbesißer als solche hätten versuchen wollen, das Geld zu bekommen. Jch habe auf keinen gas und memals auch nur Andeutunaen gemacht, daß das Geld vom eidélemdbund kommen könne. Vorsibender: Was haben Sie getan, um Herrn von Karstädt Geld zu verschaffen? Zeuge : abe mich in Verbindung mît anderen Herren um Kredit in ngland bemüht. Ein Rittergutébesißer fuhr zum Zweck der Be- chaffung landwirischaftlicher Kredite nah London. Für das Unter- nehmen ecm von Karstädt besonders wurde nichts unternommen. Es wurde so behandelt wie die übrigen fkredit- deptrsigen Landwirte. Auf eine Frage des Abg. K o ch (D. Nat.) erklärt Zeuge, nah seiner Kenntnis bestehe keine Hypotheken- vermittlungé|telle des Reichslandbundes. Abg. Riedel (Dem.): Sie haben sich als Zeuoe für den Reichslandbund gemeldet. Wel Veranlassung hatten Sie zu einer jolhen Aktion? Der Unter- suhungausshuß hai doch mit dem Landbund nichts zu tun. euge: Ih habe ein Interesse daran, daß niht dur falshe Be- undungen meine Beziehungen zum Landbund gestört werden, der ja in gewissem Sinne auch mein Arbeitaeber ist. Abg. Riedel (Dem.) ftellt fest, daß die Zeugen von Ebdorf und von Karstädt aleih ihrer Vernehmung das Zimmer verlassen und mit Schulze eine Besprebung hatten. von Ebdorff gibt an, es sei nur ein rein zufälliges Zusammentreffen gewesen. Schulze erklärt, er h Herrn von Karstädt nur darauf hingewiesen, daß er, Schulze, ihm vom Reichslandbund doch nichts gesagi habe. Zeuge von Karstädt gibt an, er habe niemals behauptet, der Reichslandbund der Hypothekengeber sein werde. Die Auszahl- stelle follie das Haus Markiewicz sein. —- Darauf werden die Ver- handlungen abgebrochen, nächste Sibung findet Montag, Nachmittags 6 Uhr, statt. Es soll dann u. a. Herr von Zißewiß vernommen wevden. Schluß 8 Uhr.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 28. Februar 1925, Heute findet keine Börse statt.

Nach dem Jahresbericht der Industrie- und Handels- kTammer zu Berlin tür 1924 betrug die im Jahre 1923 nah Berlin einge\ührte Mil ch rund 106 Millionen Liter, im Tages- durchschnitt also etwa 290 0001. Die geringste Tageszufuhr war 140000 1 Für das Jahr 1924 wird die einge!üht1te Literzahl aut 212 Millionen geshäßt. Die Tagesdurchschnittemenge betrug demnach rund 580 000 1 und hat sich also gegenüber 1923 etwa verdoppelt. Die Höchsteingänge hatte Berlin in den Monaten Juni (23 223 000 1) und Iult (21 724 000 1), dann folgten die Monate Mai, August und Dezember.

A Nach dem Jahreöberiht des Gs\chweiler Bergwerks- Vereins, Kohlscheid, für das Geschäfts]ahr 1923/24 ist die Gefellshatt in der Lage, für das Geschäftsjahr 1923/24 8,4 9/6 N -M., d. h. 84 N -M. auf einen Nennbetrag von 1000 P -M. zu verteilen. Nacb der Eröffnungsbilanz belaufen si die Aktien auf 48 612 466 4. Hiervon sind abzuzieben Scbuldposten im Gesamtbetrage von 20 962 921 M, so daß sid ein Reinvermögen von 27649 545 M er- gibt gegenüber einem Aktienkapital von 38 Millionen Mark Es wird vorgeschlagen, das Kapital von 38 M1llionen Papiermark her- abzuseßen auf 22800 000 R.-M. und 4849 545,14 N.-M. ala Um- stellungêueserve einzufeygen. Demgemäß ist der Nennwert einec Aktie von 100 Talern auf 180 N.-M. von 1200 .4 aut 720 N.-M. von 1500 M auf 900 N.-M. und von 1100 4 auf 660 N.-M. herab- zujeyen. i L

Der Verbrauchervreis für guten aecrösteten Kaffee wurde laut Meldung des „W. T. B.“ vom Verein der Kaffee- großrösier und -händler, Siß Hamburg, am 27. d. M. mit 3,50 bis 4,90 A für ein Pfund je nah Herkunft notiert.

London, 26. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis der Bank von England vow 26. Februar (in Klammern Zu- und Abnahme im Vergleich zu dem Stante am 19. Februar) in Pfund Sterling: Ge- famtereserve 23 534 000 (Abn. 563 000), Notenumlauf 124 803 000 (Zun. 571 000), Barvorrat 128 587 000 (Zun. 8000), Wech)elbestand 74 400 000 (Abn. 645 000), Guthaben der Privaten 105 543 000 (Abn. 5 701 000), Guthaben des Staats 16 144 000 (Zun. 2 439 000), Notenreserve 21 708000 ‘Abn. 564 000), VWiegierungssicherheiten 41 927 000 (Abn. 2 015 000). Verhältnis der Yeserven zu den Passiven 19,34 gegen 19.27 vH Clearinghouseumfat 801 Millionen, gegen die enisprehende Woche des Vorjahres 66 Millionen mehr.

Paris, 26 Februar. (W. T. B.) Wocbenauswe1e der Bant von Frankreich vom 26. Februar (in Klammern Zu - und Abnahme im Vergleich zu dem Stande am 19. Februar): Gold in den Kassen 3 681 468 000 (Zun. 68 000) Fr., Gold im Ausland 1/864 321 000 (unverändert) Fr, Barvorrat in Silber 305 746 000 (Zun. 379 000) Fr., Guthaben im Ausland 574 069 000 (Zun: 780 000) Fr., vom Moratorium nit betroffene Wechtel 5 101 098 000 (Zun. 1060 746 000) Fr., geslundete Wechsel 8 214 000 (Abn. 51 000) Fr., BVor- \hüsfse au! Wertpapiere 2973 736 000 (Abn. 31 196 000) Fr., Vor- \hüfe an den Staat 21 900 000000 (unverändert) Fr, Vor- ¡ihüsse an Verbündete 4925 000 000 (Zun. 5 000 000) Fr., Noten- umlau! 40791 722000 (Zun. 20404 000) Fr. Schayguthaben 13 376 000 (Abn. 76 000) Fr., Privatguthaben 2 014 189 000 (Zun. 84 993 000) Fr

Kopenbagen, 29. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis der Nationalbank in Kovenhagen vom 23. Februar (in Klammern der Stand vom 14. Februar) in Kronen: Goldbestand 209 458 867 (209 458 852), ESilberbestand 17 725 140 (17 247 965), zusammen 227 184007 (226 706 417), Notevumlaut 402 668 833 (416 764 708), Deckungsverhältnis in Prozent 06,4 (54 4). :

StoduUholm, 2. Februar. (W. X. B.) Wocbenausweiò de1 Schwedi)hen Neicbébank vom 21. Februar 1925 (in Klammern der Stand am 14 Februar 1925} in Kroueu: VWéetallvorrat 234 028 250 (234 249956), Ergänzungsuotendeckung 551 733 630 (563 022 015), davon Wechsel au} Inland 363 790 354 (369 802 329), davon Wechsel au! Ausland 8271 641 (8793299), Notenumlau! 442 859 152 (458 354 590), Notenre!erve 150 197 348 135 145 323), Girofontogut- haben 283 230 309 1283 657 733).

Bern 26. Februar. (W. T. B.) Wochenausweis der Schwet zer i- ¡chen Nationalbank vom 23. Februar 192ò (in Klammern Zunahme

% und Abnahme im Vergleich zu dem Stande vom 14. Februar 1924) in Franfen: Méetalibeitand 589 117 165- (Zun 138 826), Wech1el- beftand 236 674 51 (Abn. 256901), Sichtguthaben 1m Ausland 17575000 (Abn. 740 400), YLombardvorsbüsse 50 101640 (Zun. 216 692), Wertichriften 6536 940 (Abn. 2558 723, Korreiponden ten 8914115 (Abn. 9252 365), «+ Sonstige Aktiva 14904197 (A bn. 434 968) Eigene Gelder 31 440 898 (unverändert), Notenum lauf 759 886 459 (Abn. 8885270), Girodevot 111676539 (Aba. 4 528 102), Sonstige Pa1siva 20 819 721 (Abn. 1 734 507).

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 27. Februar 1925: Nuhrrevier: Gestellt 23 547 Wagen. Oberschlejishes Nevier: Gestellt —,—.

Die Elefktrolytfkuvternotierung der für deutsche Gleftrolytfupternotiz stellte sih laut Berliner Meldung des „W. T. B.“ am 27. Februar auf 139,25 4 (am 26. Februar auf 139,90 4) für 100 kg. « -

Berlin, 27. Februar. (W. T. B.) Preisnotierungen fürNahrungémittel. (Durhichnittseinkautspreise des Lebensmitteleinzelhandels iür je 50 kg frei Haus Berlin.) Jn Reichsmark: Gerstengraupen, lose 20,25 bis 24,75 M, (Seistengrügte,- lose 19,75 bis 21,00 Æ, Haterflocken, loie 21,00 bis 22,00 MÆ, Hafergrüye, lofe 21,75 bis 23,00 Æ, Roggenmebl 0/1 20,00 bis 21,00 4, Weizengrieß 23,25 bis 295,90 M, Hartarieß 27,00 bis 28,00 M, 70 9% Weizenmehl 20,00 bis 21,50 M, Weizenauezug- mehl 21,50 bis 28,29 46, Speiïeerbien, Viktoria 19,00 bis 22,00 4, Speiseerbien, kleine 15,00 bie 16,00 , Bohnen, weiße, Perl 20,25 bis 23,00 Æ, Langbohnen, handverlesen 27,00 bis 32,0 M, Lin'en, kleine 18,00 bis 24,590 4, Linsen,- mittel 30,50 bis 43,90 M, Un'en, arcße 44,00 bis 53,00 4, Kartoffelmehl 20,50 bis 22,50 4 Makkaroni, Hartgrießware 46,00 bis 58,50 #, Mehlnudein 26,50 bis 31,00 #4, CEiernudein 44,50 bis 74,00 A, Bruchreis 15,25 bi1s 16,00 4, Nangoon Reis - 18,50 bis 20,00 Æ, glasierter Tatel- reis 24,50 bis 32,00 Æ#, TZafelreis, Java 32,75 bis 42,00 4 Ringärtel, amerikan. 75,00 bis 80,00 4, getr. Pflaumen 90/100 44,00 bis 46,00 #4, entsteinte Pflaumen 90/100 72,0) bis 78,00 Æ, Kal, Pflaumen 40/50 62,50 bis 65,00 4, Rosinen Caraburnu #2 Kisten 60,00 bis 73,90 4, Sultaninen Caraburnu 70,00 bis 89,00 Æ, Korinthen choice 54,00 bis 74,00 4, Mandeln, füße Bari 185,00 bis 195,00 6, Mandeln, bittere Bani 190,00 bis 200,00 4, Zunt (Ka!sia) 100,00 bis 105,00 4, Kümmel, boll. 46,00 bis 50,00 A, s{warzer Pfeffer Singapore 95,00 bis 105,00 6, weißer Pfcffer Singapore 148,00 bis 160,00 #, Rohkaffee Brafil 215,00 bis 235,00 #, MNohtaffee Zentralamerifa 250,00 bis 323,00 Æ, RNöstkaffee Biasil 270,00 bis 310,00 46, Nösikaffee Zentral- amerika 330,00 bis 400,00 #6, WMöstgetreide, lo1ie 21,50 bis 24,00 4, Kakao, fettarm 60,00 bis 96,00 4, Kakao, lerht entôölt 100,00 bis 120,00 4, Lee, Souchon, gepackt 320,00 bis 400,00 M, Tee, indish, gepackt 400,00 bis 470,00 4, JInlandszuer Melis 29,75 bis 32,90 4, Inlandézucker Ratfinade 31,50 bis 35,00 4, Zucker, Würfel 35,00 bis 38,50 6, Kunsthonig 33,00 bis 35,00 4 Zuckersiruv, bell, in Eimern 36,75 bis 40,00 4, Speüÿesirup, dunfel, in Eimern 27,00 bis 30,00 4, Marmelade, Erdbeer, Einfrucht 84,00 bis 96,00 4, Ma1melade, Viertrucbt 36,00 bis 4000 6, Pflaumen- mus in Eimern 37,00 bis 55,00 4, Steimalz in Säcken 3,10 bis 3,60 Æ, Steinsalz in Packungen 3,70 bis 4,20 4, Siedetalz in Sâden 4,40 bis 5,00 Æ, Siedetalz in Packungen 5,20 bis 5,80 4, Bratenihmalz in Tierces 88,00 bis 89,75 4, Bratensbmalz in Kübeln 89,00 bis 90,25 46, Purelard in Tierces 87,09 bis 89,29 d, Purela1d in Kisten 87,50 bia 89,75 4, Speuetaïg, gepackt 65,00 bis 66,00 Æ, Speÿiletalg in Kübeln bls. Margarine, Handelèmarke 1 66,00 4, 11 60,00 bis 63,00 4, Margarine, Spezialmarke 1 80,00 bis 84,00 4, 11 69,00 bis 71,00 #4, Molkereibutier Ta in Fässern 221,00 bia 229,00 , Molfkereibutter 1 a in Packungen 228,00 bis 233,00 é, PViéolferei- butter il a in Fässern 201,00 bis 210,00 Æ, Molfereibutter 11a m Padungen 211,00 bis 216,00 46, Auslandebutter in Fässern 226,00 bis 236,00 4, Auslandèbutter in Padungen —,— ba —,— M, Corneed beef 12/6 1bs8. per Kiste 38,00 bia 39,00 (, ausl. Spe, geräuchert, 8/10—12/14 103,00 bis 106,00 46, Quadiarfäse 28,00 bis 40,00 4, Tilsiter Käse, volliett 115,00 ha 125,00 46, ehter Emmen- thaler 165,00 bis 175,00 4, ehter Édamer 40 % 117,00 bis 122,00 M, do. 20 9% 85,00 bis 87,00 , auél. ungez. Kondens- milch 48/16 20,00 bis 2250 46, ausl. gez. Kondenémilh 25,25 bis T M. y

Berichie von ausmärtigen Devisen- und Wertpaviermärkten.

Devisen

(W. T. B.) Devisenkurfe. Danziger Gulden.) Noten: Amerikaniihe —,— G., ; L, Polnu1iche 100 - Zloty - Lok. - Noten 102,04 G., 102,56 B., Berlin 100 Reichômaifk —,— G., —,— B., 100 Rentenmark —,— G,, —— B. Sheck8: London 25,20) G, —,— B, War!cbau 100 Zloty —,— G., —,— B. Ansahlungen: Berlin 100 Ne'ichs- mark —,— G., —,— BL., London 25,21,7 G., —,— B., Amsterdam 211,76 G, 211,84 B., Brüssel 27,22 G., 27,36 B., Waricau tele- graphi!{che Anszablung 101,74 G., 102,8 B. :

Wien, 27. Februar. (W. T B.) Notierungen der Devisen- zentrale: Amsterdam —,— G., Berlin 16 850*) G.,, Budapest 0,97,40F) G., Kovenhagen 12 580,00 G., London 336 900,00 G., Paris 3644,00 G., Zürich 13 615,00 G., Maiknoten 16 740,00 *) ., Lite- noten 2895,00 G., Jugo)lawiche Noten 1131,00 G., T\schecbo- Slowakische Noten 2090,00 G., Poln. Noten 13 52,00**) G., Dollar 70 460,00 G., Ungarische Noten 0,97,00 f) G., wedische Noten 18 850,00 G. *) jür eine Reichäma1f. **) für Zloty, 100 Ungari)che Krenen.

Prag, 27. Februar. (W. T. B.) Notierungen der Devisen- zentrale (Durchschnittéfurte): Amfterdam 1363,50, Berlin 8,098, Zünich 652,75, Olo 517,50, Kopenhagen 605,00, London 1617's, PYadrid 452,00, Mailand 1388,, New York 33,95, Pazis 176,00, Stockholm 9,163, Wien 4,81}, Marknoten 8,142, Poln. Noten 6,574.

London, 27. Februar. (W. T. B.) Devuenfune. Paris 32,33, New York 4,75,12, Deutschland 19,93 Reichsma1k für 1 Ptd. Sieil,, Belgien 94,60, Spamen 33,58, Holland 11,875, Jtaiien 117,59, Schweiz 24,74, Wien 334 000 00, E IS

Paris, 27. Februar. (W. T. B.) Dévifenfurie. Deutichland —,—, Bufareit 9,3, Prag 57,70, Wien 27,25, Amerika 19,49, Belgien 97,62, Enaland 92,35, Holland 718,00, Jtalien 75,40, Schweiz 375,00. Spanien 275,75, Wartchau 376,00. Kopenhagen —,—, Oslo 297,00, Stodholm 528,09. E S

Amsterdam, 27. Feoruar. (W. T. B.) Devitentuxse. (Offizielle Notierungen.) London 11,88, Berlin 0,99,60 fl. für 1 Reichsma!k, Pa1is 12,824, Brüssel 12,523, Scbweiz 48,074, Wien 0,10,352, Kopen- hagen 44,55, Stockbolm 67,473, Delo 38,024. (Inotfi.ielle Notierungen.) New Yo1k 250,23, Madiuid 35,3/4, Italien 10,10, Prag 7,40, Helsingiors 6,30, Budapest 0,00,34, Bukarest 1,25,

War'!chau 0,48. L E 97. Februar. (W. T. B.) Devisenkurie. New York 521,

Danzig, 27. Februar.

(Alles in B

+) tür

London 24,40, Paris 26,80, Brussel 26,15, Mailand 21,09, Madrid 73,70, Holland 208,80, St1ockvoim 140,50, ODelo 79,29, Kopenhagen 92,90, Prag 15,424, Berlin 1,24, Wien 0,00,7345, Buda- pest 0,00,71,80, Beigrad 8,35, Sofia 3,77#, Bukarest 2,55, Wartchau 100,25, Hel'ingkors 13,10, Konstantinopel 2,75, Athen 8,30, Buenos Aires 206,75, Italien —,—. : : a “Wo venhaagenu, 97. Februar. (W.T. B.) Devitenkurse. London 26,70, New Yoik 5,634, Berlin 133,95, Paris 29,00, Antwerpen 28,39, Zürich 108,20, Nom 22,90, Amsterdam 225,39, Stockvolm 151,75, Oslo 85,55, Helsingiors 14,20, Prag 168,70, As Stocckholm, 27. Febuar. (W. T. B.) Devy'jenkurse. London 17,62, Berlin 88,40 jür eine Neichèma1k, Paris 19,10, Brüssel 18,65, Scbweiz4. Plätze 71,30, Amsterdam 148,50, Kopenhagen 66,15, Oslo 56,50, Wajhingion 3,71, Helsingjors 9,36, Prag 11,10,

Vereinigung .

S

E: de