London, 6. November. (W. T. B.) Der Vize-König von Indien telegraphiert: Es hat wiederum reichlicher allgemeiner Regenfall im f\südlihen Indien stattzefunden, während im riôrdlichen Indien nur verecinzelter Regen gefallen ist. In den Reis- gebieten der Zentralprovinzen, wo Regen noh sehr erwünscht ist, sind die Niederschläge mäßig gewesen. Mit Ausnahme von den leßt- genannten ezirken find die allgemeinen Ernteaussichten günstig.
Gesuudheit8wesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- î Maßregeln.
Berbreitung ven Viehseuchen im Deutschen Neiche im Jahre 1901.
(Nah dem bereits erwähnten, im Kaiserlihen Gesundheitsamt be- arbeiteten 16. Jahresberiht über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reiche. — Verlag von Julius Springer in Berlin.)
Die Lungenseuche ist im Berichtsjahre 1901 gegen das Vorjahr abermals zurückgegangen: es erkrankten 284 Stück Nindvieh gegen 468 im Jahre 1900, hiervon allein in der preußishen Provinz Sachsen 281. Der Gesammtverlust an Rindvieh aus Anlaß der Bekämpfung der Seuche betru 998 (gegen 1298 im Vorjahre) und der Bestand an Rindvie in der neu betroffenen 55 Gehöften 1650 Siück (gegen 2160 in 62 im Vorjabre). Impfungen zum Schuße gegen die Lungensfeuche sind auf volizeilie Anordnung in 9 Beständen der Kreise Halberstadt Land, Wanzleben und Wolmirstedt vorgenommen worden, von denen 6 Bestände verfeucht und 3 seucerfrei waren. Bei nahweislich 632 Impfungen sind von 584 geimpften Thieren (48 wurden zweimal eimpft) 10 Thiere = 1,79%/9 in 4 Beständen infolge der Impf- raufbeit gefallen oder nothgeschlahtet worden. L
Der Not (Wurm) der Pferde ist gleichfalls etwas zurück- gegangen. Erfrankt sind 699 Pferde (gegen 748 im Jahre 1900), wovon 386 auf den östlihen Theil von Preußen und 313 auf das übrige Reichsgebiet entfallen. Der Gesammtverlust an Pferden in- folge der Seuche betrug 1049 Stück (gegen 1118 im Vorjahre). Die Stückzahl der Pferde in ten 222 neu betroffenen Gehöften beziffert sih auf 2344 Stü (eins{l. 2 Esel) gegen 1982 Pferde in 221 Ge-
“ hôften im Jahre 1900. Die meisten Erkrankungsfälle sind festgestellt in den Kreisen Kattowiy (54), Cöln Stadt (50), Berlin Stadt (36), Freiburg i. B. (25), Ruppin, Znin und Zabrze (je 24). Einschleppungen des Notes aus dem Auslande, sowie Ver- \{leppungen desselben im Inlande durch bereits erkrankte oder an- gesteckte Pferde sind mehrfah beobachtet worden. j
Tollwuthbfälle sind im Berichtéjahre 31,5 9% weniger gemeldet worden als im Iahre 1900. Erkrankt, gefallen oder ge- tôdtet sind 560 Hunde (gegen 798 im Vorjahre), 4 Kayen (10), 6 Pferde (6), 78 Ninder (155), 5 Schafe (5), 1 Ziege (0), 22 Schweine (13). Der Ansteckung verdächtige Hunde wurden 1411 (geges 2290) auf polizeilihe Anordnung getödtet und 85 (aegen 116) unter polizeilide Beobachtung gestellt; herrenlose ‘wuthrerdächtige Hunde sind 174 (gegen 222) getödtet worten. Die arößte Verbreitung erlangte die Seuche wieder in an Rußland und Oesterreih- Ungarn grenzenden Landestheilen, so in den östlichen Provinzen von Preußen (555 Fälle, darunter 444 unter Hunden), upt in Bayern (69 bezw. 66) und im Köniareich Sachsen (31 bezw 30), während die übrigen Fälle (21 bezw. 20) im Reich in kleineren Seucben- berden zerstreut auftraten. Die meisten Tollwouthfälle unter Hunden wucden nachgewiesen in den Kreisen 2c. Osterode i. Ostpr. (20), Thorn Land (16), Kreuzburg (15), Neidenburg, Grafenau (je 14), Schrimm, Cham (je 13), Ortelsburg, Lvck (12), Memel, Niederung, Angerburg, Kammin (je 10); unter anderen Hausthieren, auêëgenommen Katzen, in den Kreisen 2c. Neidenburg, Naugard (je 12), Wck (10), Löuen (7), Osterode i. Ostpr., Löbau i. Westpr, Posen Ost und Mogilno (je 6). Von Grenzkreisen gegen Rußland find von Tollwuthfällen unter Hunden nur vershont geblieben Tils Kemven, Tarnowiß und Beuthen, desgleichen gegen Oesterreich Leobshütz, Neustadt, Habelschwerdt, Waldenburg, Hirschberg und Lauban în der Provinz Schlesien, Bauyen, Pirna, Dippoldiswalde, Freiberg, Auerbach und Oelsniy im Königreich Sachsen. In Bayern bildete eine Anzabl zusammenbängender, nördlich der Donau an der österreihishen Grenze oder in deren Nähe gelegener Distrikts- verwaltusgébezirfe den Hauptseuchenberd. Einschleppungen der Toll- wuth aus den benahbarten Auslandsstaaten haben wiederholt dur überge!aufene wuthkranke Hunde an der östlichen Grenze des Reichs siattaefunden.
Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-
haus. 236. Vorstellung. Der Pfeifertag. Heitere y S C - _— x e
Oper in 3 Aufzügen. Dichtung von F. Graf Sporck
Musik von Max Scbillings. Vor dem Aufzuge |
Vorspiel: „Von Spiclmanns Leid und Lust.“ An- fang 74 Ubr.
Schauspielhaus.
Veruaucr. Von Hebbel.
berg.
—_ - - _—_ —_
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223. Vorftellung Agnucs Anfang 7 Uhr. Feucrs- 1 Aft von Ernst von ; on Richard Strauß. — Javotte. Ballet in und 3 Bildern von I. L, (roze Musik von Camille Saint-Saëns. Choreogravbische Einrichtung von Emil Grab. Anfang 7} Uhr Schauspielhaus. 224. Vorstellung. Jm bunten Not. Lusispiel in 3 Aufzügen von Franz von SHönthan und Freiherrn von Schlicht. Anfang 74 Ubr
Neucs
Lustspiel Adler
—_— Lts - Sonntîa( Sonntag,
j. I O1
| ernhaus. 237. Vorstellung noth. Ein Sinagedicht in
Wolzogen. M
Messina. —
Montag, Séiller's | Messina. Wallenstein's von Friedrich
E Ai el S Hau Ti
Vorfeier zu ¿gs 24 Ubr icl 1 Aofwag t Dic Piccolomini. ügen von Friedrih von Scbiller. — Abends Wallensiein"s Tod. Trauerspiel in fiñgen von Friedri von Stiller. Im Königlichen Opernbause findet am Bukitage, 19 November cr., Abends, ein Konzert des König- lichen Overnchors siatt. 1) „Requiem von Cherubini“. 2) Vorspiel und Abendmahbléscene „Parsifal” von Rickard Wagner. Unter Leitung des Herrn Dr. Karl Muack und gütiger Mit- rfurg der Königlichen Sängerin Frau Geeye, der Königlichen Sänger Herren Berger, Knürfer, Sommer, | 1 Kraiz und der Köntalichen Kapelle. — Der Billet- | Näthsel. Vertauf findet von Montag, den 10. d. M., ab bei Bote u. VBock, Leipzigerstraße 37, zu den üblichen Drpernbauérreisen statt. Aufgeld wird nicht erhoben
abend: Undine.
in 5 Uu? S8 Ubr
É Montag
Lessi Male:
Näthsel.
Dentsches Theater. Soanabead: D’ Mali. Anfang 74 Uhr
Sonatag, Nachmittags 24 Ubr: Der Biberpelz. = Abends 74 Ukr onna Vauna.
burg. catag onna Vanuaa.
Rozier.) Hennezuin.
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Lerliner Theater. Zonazabead- Ueber unsere Kraft. Theil)
Tilsit, |
|
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Sonntag, Nachmittaas 24 Ubr: Das Käthchen von Heilbroun. — ‘Abends 74 Uhr: Alt-Heidel-
Montag: Alt-Heidelberg.
Schiller-Theater. ©. (Wallner- Theater.) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Esther. Von Franz Grillparzer. Hie D ; eue in 3 Akten, frei nach Calderon, von Friedrich
Nachmittaas 3 Ubr: Abends § Ubr: Doktor Klaus.
Moutag, Abents § Uhr
N.(Friedrih-WilbelmsädtischesTheater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Biberpelgz. Eine Diebékomödie von Gerbart Hauptmann
Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Dic Braut von Abends §8 Uhr: Zum ersien Male: Kabale nud Liebe. Abends
Theater des Westens. Kantstr. 12. Sonn- Volkêthümlicde Vorstellung zu halben Preisen : Romantische Musik von Albert Lorying Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Zu halben Der Waffenschmied. — Abends 74 Uhr: Zar und Zimmermann.
heater.
er Schleier des Glückcks. Akt von Georges Schauspiel in 2 Akten von Paul Sonntag, Nabmittags 3 Uhr: Zu volksthümli
reisen: Die Kleinbürger. — Abends 74 Uhr: er Schleier des
Montag: Das Theaterdorf.
Residenz-Theater. Direktion Sigmund Lauten-
Sonnabend: Seine Kammerzofe.
Sébwoank in 3 Aktien von Bilhau Anfang 74 Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Seine Nammer- | 1. O
Scnntag, Nachmittags 3 Uhr: Mora.
Uruguay.
Der Nationalgesundheitsrath in Montevideo bat angeordnet, daß das Gepäck der Passagiere und der Besayzungen der von Rio de Janeiro kommenden Schiffe einer Desinfektion zu unterwerfen ist. Alle weiteren früher gegen die Herkünfte aus mittel- und nord- brasilianishen Pläßen angeordneten Quarantänemaßregeln sind außer Kraft gesetzt. ‘
Fränzösische Besitzungen.
Das General-Gouvernement in Hanoi hat die gegen die Her- fünfte von Hongkong anßgeordneten ZIRATGKIRR E RÄBT egen wieder aufgehoben. (Vergl. „R.-Anz.“ vom 4. Juli d. J., Nr. 155.)
China.
Das Kaiserlihe Konsulat in Ts\chifu hat die angeordnete gesundheitspolizeilihe Kontrole der aus den Häfen südlich von Schanghai, aus den Hâfen von Formosa, sowie aus Niuchuang, Taku, Tongku und Schangbai kommenden, den Hafen von T\chifu anlaufenden deutschen Seeschiffe wieder auf- geboben. (Vgl. „N.-Anz.“ vcm 28. April d. JI., Nr. 99, vom 21. Mai d. I. Nr. 117, und vom 24. Juli d. I., Nr. 172.)
St. Petersburg, 7. November. (W. T. B.) * Amtlich wird mitgetheilt, daß im Amur- und im Küstengebiet nur noch vereinzelte Ch olerafälle vorgekommen find. Im Kwantung- gebiete ist die Epidemie erloshen. — In Odessa war kein pest verdähhtiger Fall mehr zu verzeichnen. — Nah Meldungen aus Biisk (Altaigebiet) herrschen in dem dortigen Kreise die Pocken; im Borfe Michailowskoje sind von 2942 Einwohnern 107 erfrankt und von diesen 41 gestorben. Es fehlt an ärzt- licher Hilfe.
Theater und Musik.
Im Königlihen Opernhause findet morgen, Sonnabend, eine Wiederholung von Max Stillings? Oper „Der Pfeifertag" in der bekannten Besetzung stait.
Wegen plößlih eingetretener Indisposition des Fräuleins Poppe muß diefür morgen im KöniglihenSchausvielhause angekündigte Erstaufführung von E. von Wildenbruh's Tragödie „König Laurin“ auf Anfang näcbster Woche verschoben werden. Die für Sonnabend gekauften Billets bebalten für die erste Aufführung von „König Laurin“ ihre Gültigkeit. Morgen geht statt dieses Stücks „Agnes Bernauer“ von Hebbel in Scene.
Hans Werkmann’'s Schauspiel „Der Kreuzwegstlirmer“ wird im Berliner Theater am Donnerstag, den 13. d. M., zum erften Male gegeben werden.
Der Bassist Herr Hermann Brag, auf den zuerst die Aufmerk- \2mkeit gelenkt wurde, als er im Sommer 1898 an der Sängerfahrt des \{chwedishen Studenten-Vereins „Orvhei Drängars“ theiinahm, ist als erster Spielbaß, in welcher Eigenschaft er seit mehreren Jahren auch an der Dresdner Hofbühne thätig war, für das Theater des Westens verxflihtet worden und tritt am nächsten Montag in eZar und Zimmermann“ als van Bett zum ersten Male auf.
Das Belle- Alliancc-Theater, das wegen bauliher Ver- änderungen biäher ges{lossen war, wind morgen mit einer Aufführung der Gesangéposse „Anno 48° von NRauchencgger wieder eröffnet.
Dr. Wilhelm Kienzl, der bekannte Verfasser des „Evangeli- mann“, giebt am Mittwoch, den 12. d. M., im Beethoven-Saal einen Li-der-Abend mit eigenen Kompositionen, deren Wiedergabe die Königlibe Sêöngerin Fräulein Emmy Destinn übernommen kat Den Reinertrag des Konzerts hat Dr. Kienzl der Unterstüßung mittel- loser Komponisten zugedacht.
Am Mittwoch, den 12. d. M., Abends §8 Uhr, findet in der Dreifaltigkeitskirhe ein geistlidbes Wohblthätigkeits- Konzert zum Besten eines seit mehreren Jahren erblindeten Familien- vaters statt Mitwirkente sind die Konzertsängerin Fräulein Bertha Zabr, der Königliche Konzertmeister Bernhard Dessau (Violire) der Königlibe Kammermusiker Franz Borish (Celio), Herr Heinrich Pfannschmidt (Orgel) und ter Männerckor ehemaliger Süler des Königlichen Domchors unter Leitung tes Chormeisters Herrn H
Stöckert. — Eintrittékarten (1. Empore 2 K, Schiff und 2. Empore |
1 M) sind in der Hof-Musikalienhandlung von Bote u. Bod, Leip- zigerstraße 37, zu baben.
(Der Konzertbericht befindet sch in der Zroeiten Beilage.)
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abend: Yvette. Berton. Deutsch von 74 Ubr. Sonntag, Abeads 74 Uhr: Yvette.
Montag: Ledi te. zuf: Zwei Eisen im Feuer. Montag: Ledige Leute
Morituri, — Brandon Thomas. Tante.) Burleéke 74 Uhr. Sonnta Vorder :
Kabale und Liebe.
assis Pascha.
Das Schwert des Damokles. Braut von Cd
Bentral - Theater. Tage: Madame Sherry.
Lelle-Alliance-Theater.
8. November, Abends § Ensemble-Gasstspiel.
s Uhr: Die
in 4 Akten. Anfang 7} Uhr.
Zauberoper
isen: anon.
Trianon- Theater.
Sonnabend: Zum ersien | Fricdrih- und Universitätsstrafe. Stôck in Hierauf: Das
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von M. Donnayv. Sonntag
Clernenceau.
lücks. Hierauf: Das
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Neues Theater. S&iffbauerdamm 4a. Sonn- p, S{&guspiel in 4 Akten nah Guy de Maupassart's gleihnamiger Novelle von Pierre Bolten-BaetFers.
Nathmittags 3 Ubr:
Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Sonn- abend: Charley's Tante. S{wank in 3 Akten von (Guido Tbielscher als Charley's Vorher: Cassis Pascha. Ausstattungs- mit Gesang und Tanz îin 1 Akt. Anfang von „Chbarley's Tante“ 8} Uhr.
und folgende Tage: Charley’s Tante.
Sonntag, Nacbmittags 3 Ubr: Judas-Liebe. — Sonnabend und folgende
Sonnabend, den Ubr: (Konrad Dreher, als Anno 483. Altmünchener Pofie in 3 A
Sonntag und folgente Tage: Auno 48,
Georgenftraße,
Sonnabend : Die Liebesschaufkel. (La Baaculs.) Lustspiel in 4 Akten
Die Liebes\chaukel.
Konzerte.
Sing-Akademie. Sonnábend, Anfang s Uhr: Lieder-Abend von Tôa Dora Neicher.
Saal Lehstein. Sonnabend, Anfang 74 Uhr: Lieder-Abend von Marie Heuke.
Becthoven-Saal, Sonnabend, Anfang 8 Uhr: rehester-Abend mit dem Vhilharmonischen
| Orchester Ferruccio Busoni. | Solist: César Thomson (Violine).
Mannigfaltiges. Berlin, den 7. November 1902.
, Die Stadtverordneten erklärten sich in ihrer gestrigen Sizung zunähst mit der Ausführung mehrerer Ergänzungsbautey auf dem städtishen Viebmarkt und mit der Annahme eines Vermägt, nisses ‘des versto:benen Hofbuhhändlers Bahn in Höhe von 100000 % sowie eines zur Errichtung der „Sophienstiftung* bestimmten Kapitals von 2000 M einverstanden. — Im übrigen war die Sitzung bauyt, sächlich zwei Angelegenheiten gewidmet : der lars bli ade S èn Be, amtergebälter und der Einfübrung der Amtsbezei&nung „Magistrats, rath“. Die Vorlage, betreffend die Aufbesserung von Beamten, gebältern, die keine umfassende Reform, fondern nur eine Ergänzung zu der im Jahre 1899 erfolgten allgemeinen Erhöhung der Ge, hälter der städtishen Beamten darsielit, wurde nah längerer Debatte über die einzelnen Titel mit der Maßgabe angenommen, daß die Ge, halts8erhöhung erst am 1. April 1903 in Kraft tritt. Eine lange, fast den ganzen Abend füllende Debatte knüpfte sich darauf an die Vorlage, betreffend die Beilegung der Amtösbezeichnung „Magistratsrath“ an die nach einjähuiger Probezeit und sed, jähriger Dienstzeit auf Lebenszeit angestellten Magistrats-Asessoren und der Amtsbezeihnung „Magistrats - Baurath“ an die sed Jahre als soihe im ftädtischen Dienste - stehenden Stadt, Bauirspektoren. Der Magistratsbes{luß gewissen Beamten tez Titel „Magistratsrath" bezw. „Magistrats - Baurath®* beizulegen ist bekanntli vom Ober - Präsidenten beanstandet worden. D, gegen hat der Magistrat Kiage erhoben. ) geniht hat die Klage abgewiesen und auëgeführt, daß der Magisir seine Befugnisse überschritten habe, da er zu dem Beschlusse t Zustimmung der Stadtverordneten - Versammlung hätte einhola müssen. Um weiter in der Sache vorgehen zu fönnen, wollte dz Magistrat dies nahbolen und ersute daber die Versammlung, si damit einverstanden zu erklären. Man einigte sich \{ließlich dahin, die A» gelegenheit einer gemif{chten Deputation des Magistrats und der Stadt, verordneten zur weiteren Berathung zu überweisen. — Von den übrigen Beschlüssen in der gestrigen Sißung is noch hervorzuheben, daß sich die Versammlung mit dem vom Magistrat vorgelegten Ent. wurf einer an die Minister des Innern und für Landwirthschaft x, zu richtenden Petition, betreffend die Fleishversorgung Berlins, ein verstanden erklärte.
In der Deutschen Kolonial-Gesellschaft, Abtheilun Berlin, wird am Montag, den 10. November, Abends 8{ Uhr, in großen Saale des „Kaiserhofes" (Eingang Mauerstraße) der durd scine langjährigen Forshungsreisen in Deutsch Ostafrika wohblbekanni Dr. Richard Kandt einen Vortrag: „Reisebilder aus den zentralafrikanis{chen Vulkanen“, unter Vorführung von Lib bildern, halten. Gäste, auch Damen, sind willkommen.
_Heir Emanuel Reicher sieht \sih infolge feiner anstrengenden fünstierishen Thätigkeit genöthigt, die weiteren von ihm angekündigten Vorlesungen im Beethoven-Saal aufzugeben.
An alle Freunde des deutshen Vclksliedes richtet ein Aués{uß, der sih die Instandsezung der Grabstätte des Komponista J. Fr. Reichardt in Halle zur Aufgabe geseyt hat, die Bitte un Geldbeiträge, damit der Denkstein erneuert, mit einem Gitter umgebez und die Grabstätîte für immer erbalten werde. Beiträze nimmt de Stadtverordnete Kaufmann Albert Reichardt in Halle, Burgstraße 1, entgegen.
London, 6. November. (W. T. B.) Das gestern Nachmit in einer Baumwollspinnerei zu Stockport ausgebroc Feuer (val. Nr. 262 d. Bl.) ift beute früh gelö\{t worden. Da Schaden beträgt 200 000 Pfd. Sterl. Im Ganzeu haben vier Per sonen bci dem Brande das Leben eingebüßt.
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zroeiten Beilage.)
abend, Abends 74 Ubr: Migh-Lise-Soirée Fräulcin Dora Schumann, jugendliche Sh reiterin auf dem arabischen Schimmelhenzk med. Die besten Künstler der Wel! Nossi (1 Dame, 2 Herren). Miß Dai Reifkünstlerin Das musikalishe Pferd, 2 geführt von Sign. Luigi. Direktor Alb. S4 mann's neueste Kreation. Die lustigen Heid berger. Große Autstattungs-Pantomime in 3 At von Aug. Siems und Direktor Alb. Schumann Eine Luftfahrt mit Hindernissen. Sonntag: Zwei Vorstellungen: Nachmitt# 4 Ubr und Abends 7} Uhr. Nathmittags = Kind frei.
Anfang Fedora. —
Anfang
Familien-Nachrichten.
Verlcbt: Frl. Agnes Flemming mit Hrn. X meister William von Guentder (Sudeab@t“" Magdeburg) Verw. Fr. Regierungs-AFE Else Beinert, geb. Racbner, mit Hrn. Pas Stiller (Breslau— Nieder-Bielau O.-L.).
M er | Verebeliht: Hr. Domänenpächter Alfred At
ast.) | Mauch mit Paula Gräfin Finckenstein (Vufs
“n Kr. Lauenburg i. P.—Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hen. Regierungs-A® De. M. von Campe (Hannover). — Ei Totéter: Hrn. Amtsrichter Sedlaczek (S
Gestorben: go Obersi z. D. Alphons von Lemm Danforth (Dresden). — Hr. Amisamwalt Leo Grêling (Zabre). — , Fr. Major T Máller, ged. Mikctta (Orpeln).
ften.
¡rischen
(La Baseuls.)
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlis
Druck ter Norddeutschen Buchdrukerei und Verla Anstalt, Beriia S8W., Wilhelmstraße Nt. X
Sieben Beilagen (ciniblicilid Vérsen- Beilage),
nen und die eiten m r Drutide
Das Oberveiwaltungl]
Berlin, Freitag, den 7. November
Gezahlte
mittel
gut
r Preis für 1 Doppelzentner
höchster d
niedrigfter
bôöchster Cas
niedrigster | höchster M. d.
Verkaufte Menge
Doppelzentner
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Außerdem wurden am Markttage (überschläglicher nah ü A uer verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
Am vorigen Markttage
Dur- snitts- preis
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Landsberg a. W. . T s i mia Ostrowo i. P... . Wongrowiß. . . Breslau A
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Landsberg a. W. . Kottbus A Pen L P. ongrowiß. . . Breslau C ais rs{berg i. Schl. T T Göttingen Döbeln . s ‘bo ChüteaueSalins .
Landsberg a. W. . Kotibus . . Ostrowo i. P... . Wongrowiy . Breölau .. ô Frshberg i. Schl. | Natibor . O | Göttingen A - oa Q L | Neuß … A | St. Wendel S O. M
Dôbeln E a po Gb 0 p S 4 13, | E aaa ie 14,50 | Brauns{hweig . « | Château-Salins Mr |
emerkungen. Ein liegender Strich (—) in den S
ten für Preise hat die
Deutscher Reichstag. 210. Sißung vom 6. November 1902. 12 Uhr.
Tagesordnung: Fortseßung der zweiten Lesung des Ent- Durs eines Zolltarifgesezes bei dem § 2 (Gewichts- Iouc)
Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.
. Abg. Broemel (fr. Vgg., fortfahrend): Die Tarasäyze können r die Hôde des Zolls selbst von allergrößter Wichtigkeit sein, sie ge- des al'o în das Gesey selbt hinein. Der Ucbelstand, daß wir auf em Gebiet keine feste Bestimmung baben, die die Handhabung des
s im Geiste des Ges gewährleistet, zwingt uns, die Vorlegung
Bundesrath getroffenen Bestimmungen an den Reichêtag ge- vorzuschreiben. Ich halte es deshalb für geboten. den Antra zialdemokraten zum Abs. 5 auch auszudehnen aut den Abs. 4, au thung der Tarasäze. Daß eine Vorleguna der getroffenen Be-
unmöglich sei, ift eine falshe Auffassung; der Reichstag ns nit jeden einzelnen Tarasay zu prüfen, aber er könnte, wenn
Swerten an ihn Flo ten, auf eine Abänderung hinwirken. Tbut
Reichstag das nicht, so würde er sid zur vollen Ohnmacht selbst Ta tbeilen. Ich beantrage deshalb, daß auch die Festseyung der _—_ E dem hetage egt werden muß. Was die ersten I L âye betrifft, jo nicht, daß es angezeigt ift, an In, stehenden Zustand dem Antrage AlbreSt etwas zu ändern.
lle müßten dann zweckentsprehend geändert werden
- oll ter zam Bundesrath, Unter-Staatssekretär im Reichs- SSabamt von Fisher: Der geehrte Herr Vorredner hat bemerkt, teile rüber die Tarasäye durch den tarif, alïo durch das Gese B, estgestelli wordea seien, und demnächst beantragt, die vom raedeath f ehtea Tarasáye dem votzulegea. Es if : ey arasäge früher im Geseye selbst standen: allein die 9 herbeigeführten groî lazuträglidfeiten und Weiterungen srrate ten Anlaß, tie ähe wieder aus dem Gesetze San ommes wurdea. te a und Umschlichang der j zélart amanden Waaren wechselt häufig, ih möchte fast odiel qu salgen. When Le E Taciige derd Le Wee bunden Rad, fo in a ataiaye dur das a
werden, vab föanen dann bis deln idt nor
14,00
15,30 13,30 13,40 13,50
16,10 12,50 14,00 16,25
16,00
13,00 13,75 13,10 11,70 12,50 13,00
14,60 13,80 14,75
13,00
12,00 11,50 12,30 12,80 11,20
15,00
14,00 14,60 13,00 12,40 12,60 13,40
13,00 13,80 15,00
daß
rein
Festse
refer
|
i
treten. Abg. Dr. Windthorst ein. Ih hak fassung des Abg.
Broemel Reichstagésigung Feststellung der
Weizen.
15,00
15,50 14,00 15,10 16,20 15,00 14,80 16,40 15,40 14,70 16,75 14,80
j
15,00
15,60 14.40 15,69 16,20 15,20 14,80 16.70 15,40 14,80 16,75 14.80
Kernen (enthülfter Spelz, Dinkel, Fesen).
16,00
13,90 13,10 11,90 12,80 13,20
13,90 14,60 13,70 13,90 11,20 14,75 13,80
14,00 12,30 11,70 12,90 13,70 12,00 14,30 14,00 15,25 14,00
g der
man în
Unterlagen da möglich dem Reichst würde das cine Que Reichétag werden, und dazu cheint mir die Sache toch nicht von so Ich möchte also bitten, diese rein interne ngelcgenbeit tem Buntesraîl zu überlassen und den Antrag Broemel abzulebnen. Aba. Bassermann (nl.) \spriht sh für den letzten Eventual- antraa der Sozialdemokraten aus, wonach die getroffene Anottauna dem Reichstage vorgelegt und außer Kraft geseht werten müsse, sofern der Reichstag die Zuslimmung nicht ertheilt tine Kongruenz hergestellt mit den Beschlässen zu § 1, hetrefsent die Behandlung der Zollausshlüsse.
ge trifft.” i
fuanih ausgcübt,
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17,00
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13,90 13,20 12,00 13,20 13,70
13,90 14,90 13,70 14,00 11,60 15,00 14,20
14,00 12,60 11,90 13,70
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dicíen zum Bundeërath haben Zrwreckmäfß:i dak diese eine dauernde sein sollte.
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oder scinem Neterenten zumut ben
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13,50 14 00 13,20 12,20 13,50 13,80 13,30 14,20 14,90 14,00 14,20
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n ent n geme se spe eb Prets ie fin B Ca C3 Cr S I -
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Windthorst 1879 durch Gesey wörtlich: ein Gesey für \{wierig, wenn niht für unmöglich, tehnishen Fragen fann, daß Damit roollte Jefugniß des Buntebraths keine vorübergehende, “ sondern | Der Bundebrath hat seit 1879 diese Be- im wesentlichen zu lichkeiten nicht geführt; im Gegentheil haben die Erfahrungen gelehrt, wie richtig es war, daß man 1879 von Tara-Festieuungen durch das Gesey Umgang genommen und die Feststellung der interne Verwaltungtsache dem b Bundesrath, überwiesen dat vom Bundesrath periodisch, in der Regel cin festgestellt werden müssen, eben weil die Verpackungsart fortgeseßt wechselt, an den Reichötag würde gar keinen Zweek haben. die Herten das prüfen wollten. müßten sie do die kalkulatorishen u haben, und eine solhe Arbeit könnte
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13,50 14,00 13,30 12,30 13,80 14,30 13,50 14,20 15,20 14,00 14 30
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Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufêwerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt.
M ierzu befugten Vrgane, ine Vorlegun
Schädigungen des Fiskus, sondern auch der Gewerbetreibenden selbst cin- Der Herr Vorredner ging dann noch auf eine Aeußerung des aber im Zusammenhang die Auf- Dr. Windthorst niht dabin verstanden. als ob damals im Drange der Noth, nur ad lioe die zur Zeit geltende Be- stimmung gegeben wurde, sondern dabin, daß ih Dr. Windthorst damit cinverstanden erklärte, für immer und ständig die Befugnik wr Tarasäye dem Bundesrath nämli îin sciner Rede noch einen NoGsay beigefügt, übersehen hat.
zuzuweisen. Er hat
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370 12,33 | 92. 10. 489 13,! 3,5 30. 10. 3 885 12, 295 | 30. 10.
950 13,57 30. 10. 1170 13,00 : 1L 461 14,63 30. 10.
14,22 3,01 10. 15,25 15,00 30. 10.
7414
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| Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet. edeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leyten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.
Abga. Broemel: Wenn Herr Windthorst 1879 dem Bundesrath das Vertrauen ausgesprochen hat, so haben uns doch die Vorgänge kz den 23 Jahren, die scittem verflossen sind, gezciat, dok dieses in den Bundesrath gesezte Vertrauen ein ungercchifertigtes war. iele Vorfichtskiaufel int aus denselben Erfahrungen beraus bereits an abl reichen Stellen des Geseyes eingefügt; ih bitte, auch hier so zu verfahren, und hoffe, dah aub die fozialtemokratischen Antragsteller d mit der von mir vorges@lagenen Erweiterung cinverflanden klären werden.
Atg. Stolle (Soz.) führt für die Notbwentigkeit, die Ver zollung nah dem Reingewicht wur Norm zu machen, u. a. die heutige Verzollung der eingeiührten Pflanzen an. Bei diesen betrage ofl tas Gewicht der Tara 40 bis 50%
Abga. Singer (Soz) erklärt die Zustimmung der Antragsteller zu der von dem Abg. Breemel beantragten Eræœeiterung
Aba. Dr. Spahn (Zentr.): Es würde für den Reichstag unerträgliche Belästigung bedeuten, wenr er die Befugniß erbielte, dic getroffenen Anordnungen außer Kraft zu seyen. Die Frage der Netto oder Bruttoverzolloung läßt sich nur praktis entscheiden: mon also bei dem bisherigen System verbleiben
Abg. Gothein (fr. Vag.): Diese Berathung zeigt wieder, wll ungünstig cs für uns ift, dak die Berathung des Tarifs zurückgesielli worden ift. Es heißt, die Abgrenzung nach dem Saye von 6,4 habe sich durchaus bewährt. Aber der neue Zolltarif bringt ja ganz ander Zollsäze und kann die bisher bewährte Praxis gründlich umwetfcu Ich kann allerdings auch dem Aatrage der Sozialdemokraten. die Greru auf 10 M zu seyen, nicht zustimmen. (Ruf bei den Sozialdemokraten Der Antrag ist von uns zurückgezogen!) Wenn wir ferner Mindest yA- Verträgen feslseten, findet die Verzollung brutto ftatt, aer
i Hüllenfrüchien u. \. w., die aus Ländern slammen, mit denen wir leine Verträge haben, kann blöplich Netteverzollung eintreten. Wir denken ja garnicht daran, an dem bisherigen cingelebten System etn ändern wm wollen; aber wir wollen von den getroffenen ÄAvotdanng: 4 Kenatnuiß erholten. Der Buntesralb wendet fich bei seinen Kecder2 mit Vorliebe an inlèadlscde Erzeuger, die selbliverltündlich Interesse daran haben, dak tie Zölle mali hob sind. Es brau nur auf die Einfubr der Spiegelichriben dingewiesen zu werten. dle jeyt obne Verpackung eingeführt werten und für welhe ter Buntdeg- rath eine Tara feslgeseht hat, dur die der bisherige ZeoUbetrag er- heblich gesteigert wird.
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