1902 / 264 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Nov 1902 18:00:01 GMT) scan diff

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166,2 Stunden), die „Oceanic“- von der White Star-Unie (von New Vork nah London über Queenstown in 167,2 Stunten), die „Phila- delphia“ von der Amer,ican-Linie (\{nellste PEOIETELCURE T New York und London über Southampton in 171,7 Stunden). wishen New Vork und Paris über Havre hat „La Savoie“ die chnellste Postbeförderung mit 173 Stunden aufzuweisen. ; Auf dem Stillen Ozean hat, soweit die Abfahrten von ameri- fanishen Häfen in Frage kommen, der Dampfer „Coptic“ die schnellste Reise auf der Linie San Francisco—Yokohama—Hongkong mit 657,6 Stunden zu verzeihnen; die „America Maru“ folgt mit €666 Stunden. Der Dampfer „Glenogle“ machte die s{nellste Fahrt von Tacoma nach Vokohama und Hongkong in 647 Stunden.

Bremen, 7. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.

. Dampfer „Sachsen“, v. Ost-Asien, 6. Nov. in Schanghai angek.

„Darmstadt“ 6. Nov. v. Neapel n. Bremen abgeg, „Brandenburg“ 6.- Nov. v. Bremen in Baltimore angek. „Großer Australien, 6. Nov. in Antwerpen angek. „Norderney“ 6. Nov v. Antwerpen n. Brasilien abgeg. „Heidelberg“ 6. Nov. v. Antwerpen n. Bremen abgeg. „Aller“ 6. Nov. v. Neapel n. New Vork abgeg. „Wittenberg“ 6. Nov. v. Santos n. Bremen abgegangen i 8. November. (W. T. B.) Dampfer „Prinz-Regent Luit- pold“, v. Australien kommend, 7. Nov. Ouessant passiert. „Königin Luise“, n. Australien best., 7. Nov. in Adelaide angekommen. . Hamburg, 7. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Macedonía*, v. Hamburg n. d. La Plata, 6. Nov. St. Vincent passiert. „Armenia*, v. Hamburg n. Halifax u. Phila- delphia, 6. Nov. v. Boulogne abgeg. „Sevilla“, v. Hamburg n. d. La Plata, 6. Nov. v. Rosario abgeg. „Deutschland“, v. Hamburg n. New Vork, 6. Nov. Cuxhaven passiert. „Serbia“, v. Ost-Asien n. Hamburg, 6. Nov. v. Kobe abgeg. „Sarnia“ 6. Nov. a. d. Elbe angek. „Valdivia“, v. Para n. amburg 6. Nov. v. Funchal abgeg. „Suevia“, v. Hamburg n. Ost-Asien, 6. Nov. v. Singapore abgeg „Nikaria“ 6. Nov. a. d. Elbe angek. „Jthaka", v. Ceara n. Ham- burg, 6. Nov. v. Funchal abgegangen.

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause wird morgen „Feuersnoth“, ein Singgediht von E. von Wolzogen, Musik von Richard Strauß, in der bekannten Beseßung gegeben. Jn Verbindung damit kommt „Javotte“, Ballet von Croze, Musik von Saint-Saöns, beide Werke unter Kapellmeister Richard Strauß? Leitung, zur Aufführung. Am Montag findet eine Wiederholung von Meyerbeer's großer Oper „Robert der Teufel“ statt. Am Mittwoch beginnt eine Gesammtaufführung von Richard Wagner's Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ mit dem Vorspiel «„Rheingold“. Es folgen „Die Walküre“ am 13. d. M., „Siegfried“ am 15. d. M, «Götterdämmerung* am 17. d. M.

Im Königlihen Schauspielhause geht am Montag zu Schiller’'s Geburtstag „Wilhelm Tell“ in Scene. Die General- Sntendantur der Königlichen Schauspiele mat ganz besonders darauf aufmerksam, daß die für die Erstaufführung von E. von Wilden- bruh’s „König Laurin“ gekauften Billets ihre Gültigkeit für die auf Dienstag vershobene erste Vorstellung dieses Stückes behalten. Die für die zweite Vorstellung (also uriprüng- lich zu Dienstag) Ztusts Billets behalten ihre Gültigkeit für die nunmehr auf Donnerstag entfallende zweite Vorstellung von „König Laurin“. Selbstverständlich können die Billets au zurück- gegeben werden. ;

Zur Vorfeier von Schiller's Geburtstag wird morgen im Neuen Königlichen Opern-Theater die ganze Wallenstein-Trilogie als volfsthümlihe Vorstellung zu besonders ermäßigten Preisen gegeben

Das Deutsche Theater bringt in der nächsten Woche Wieder- bolungen von „Monna Vanna*“ außer morgen Abend noch am Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag, sowie am nächstfolgenden Sonntag Abend. Am Donnerstag und Sonnabend kommt „D’Mali“ zur Aufführung. Als Nachmittags-Vorstellung is für morgen „Der Biberpelz*, für nächstfolgenden Sonntag der Einaktercyclus „Lebendige Stunden“ angeseßt. : /

Im Berliner Theater wird „Alt-Heidelberg* morgen sowie am Montag, Mittwoch und Freitag gegeben werden. Am Dienstag geht das Lustspiel „Wienerinnen“ in Scene. Am Donnerstag findet die Erstaufführung des Werkmann’shen Schauspiels „Der Kreuz-

Theater.

Kurfürst“, n.

Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags

wegstürmer* ftatt, das am Sonnabend und nächsten Sonntag wieder- bolt werden wird. Morgen Nachmittag gelargt zu ermäßigten Preisen „Das Käthchen von Heilbronn“ zur Aufführung.

Im Schiller- Theater O. (Wallner-Theater) wird morgen

Nachmittag der Einaktercyclus „Moritari“, Abends „Doktor Klaus“ grauen m Montag, Dienstag und Donnerêtag geht „Kabale und iebe“, am Mittwoh und Sonnabend „Esther“ în Verbindung mit „Zwei Eisen im Feuer“, am Freitag „Der Biberpelz“ in Scene. Nächsten Sonntag Nachmittag wird der Einaktercyclus „Moritari“, Abends „Der Herr Senator“ gefïpielt. Das Sqiller- Theater N. (Friedrih - Wilbelmstädtishes Theater) giebt morgen Nachmittag „Die Braut von Messina“, Abends findet die Erstauf- führung von „Kabale und Liebe“ (neu insceniert) statt. Am Montag wird „Die Braut von Messina“, Dienstag „Sappho“, Mittwcch und Sonnabend „Der Biberpelz“, Donnerstag „Doktor Klaus“, Freitag „Der Herr Senator“ gegeben. Für nächsten Sonntag ist Nachmittags „Doktor Klaus“, Abends „Der Biberpelz“ angesegt. Im Rath- hause findet morgen ein „Schiller: Abend“ statt.

Im Theater des Westens geht morgen sowie am Donnerstag nächster Weche Richard Genée’s Operette „Nanon“ in Scene, am Montag „Zar und Zimmermann“ (Schülergutscheine gültig), am Dienstag „Der Zigeunerbaron“. Am Mittwoch findet die Erstaufflbrüng von Carl Goldmark’s Oper „Das Heimchen am Heerd“ fiatt. Diese Oper wird am Freitag und nächsten Sonntag Abend wiederholt. Als Vorstellung zu halben Preisen wird am Sonnabend „Der Bettel- stutent“ zur Darstellung gebraht. Als Nachmittags-Vorstellung zu halben Preisen ist für morgen „Der Waffenschmied“, für nächsten Sonntag „Zar und Zimmermann“ angeseßt.

Im Lessing - Theater werden die Stücke „Der Sthleier des Glücks“ von Clémenceau und „Räthsel“ von Hervieu morgen fowie am Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonntag wieder- holt; Montag und Freitag wird das „Theaterdorf“, Mittwoh „Die Zwillingsshwester“ gegeben. Als Nachmittags-Vorstellung ' zu er- mäßigten Preisen geht morgen Maxim Gorki’'s Schauspiel „Die Kleinbürger“, und nächsten Sonntag Calderon's Lustspiel „Dame Kobold“ in Scene.

Im Thalia-Theater geht an allen Abenden nächster Woche „Charley's Tante“ mit dem voraufgehenden Einakter „Cafsis Pascha“ in Scene. Morgen Nachmittag findet eine Aufführung der Görlich*schen Komödie „Judas - Liebe“ und des Einakters „Das Schwert des Damokles“ statt.

Bei dem am Montag, Abends 7} Uhr, in der Marien- Kirche stattfindenden Orgelvortrag des Musik-Direktors Otto Dienel wird der von Professor Succo gegründete, unter Leitung von Paul Scherf stehende A cappella-Gesangverein zur Erinnerung an Grell’s Geburtstag (6. November 1800) das Te Deum und andere Kom- positionen von Grell vortragen. Als Solisten wirken mit: Frau Hedwig Scherf-Schiefer, Vans Katharina Böhr, Herr Paul Erler und Herr Franz Noack. rr Dienel spielt die F-dur-Toccata von Grell und Präludien über „Ein? feste Burg“.

I Is Konzert-Direktion Hermann Wolff kündigt für die nähste Woche folgende Konzerte an: Sonntag: „bhil

harmonie: (Mittags 12 Uhr) Oeffentliche Hauptprobe zum 111. Phil- barmonishen Konzert. Dir. : Arthur Nikisch. Sol.: Anton Witek; Saal Bechstein: (Mittags 12 Uhr) Matinée der Gesang- \{hule Valesca von Facius. Montag: Philharmonie: 111. Philharmonishes Konzert; Saal Bechstein: Lieder - Abend von Anna Rother; Beethoven - Saal: 1. Konzert von Bruno Hinze-Reinhold (Klav.). Mitw.: Susanne Dessoir (Ges.); Sing - Akademie: 1. Sonaten - Abend von Otto von Gruenewaldt Klav.) und Leo Schrattenholz (Violoncello). Dienstag: Saal estein : Fouert von Etelka Freund (Klav.) und Iduna Walter- Choinanus (Ges.); Beethoven - Saal: I. Lieder-Abend von Therese Behr; Sing - Akademie: 11. Populäres Kon des Waldemar Meyer - Quartetts. Mittwoch: Saal Bechstein: Klavier - Abend von Waldemar Lütshg; Beethoven-Saal: Lieder-Abend (Wohl- thätigfeitsfonzert) von Dr. Wilhelm Kienzl mit Frl. Emmy Destinn, Kgl. Hofopernsängerin. (Lieder und Gesänge von Wilhelm Kienzl.) Donnerstag: Oberlichtsaal der Phil- barmonie : opulärer Lieder-Abend von Margarethe Petersen; Saal Bechstein: Lieder - Abend von Tilly Erlenmeyer ; Beethoven-Saal : 11. Konzert von Henri Marteau mit dem Philharm. Orchester (J. Rebitek). Freitag: Oberlichtsaal der

Philharmonie: TV. Popul, Musik-Abend von Anton

cello), Arthur Schn

Hekking (V;, Klavier), Alfred Wittenberg (V, 7 Klavier. Aden

Mitw.: Elisabeth Saaß (Ges.); Saal Bechstein :

Therese Slottko; Beethoven: Saal

Konzert von Frieda Laut,

(Ges.) und Henriette Schmidt Viol. ; Sing-Akademie: 1. 8 mentês-Konzert von O Ü Í und g rian Zajic. s of.

Miß Grace Fobes

.) und. Prof. Dr. Ernst Sedliczka. S,

abend: Saal Bechstein : Lieder-Abend von Paul Haubrich ; Beet Saal: I1. Orchester-Abend, veranstaltet von Ferruccio Busoni dem Philharmonischen Orchester. Mitw. : Théophile Ysaye (%, Sing-Akademie: Lieder-Abend von Emmy von Linsingen. |

Mannigfaltiges. Berlin, den 8. November 1902. Im wissenschaftlihen Theater der „Urania“ (Tz

straße) wird der scenisch_ ausgestattete Vortrag - „Tausend zj deutscher Kultur“ morgen fowie am Dienstag, Donnerstag und È abend nähster Woche zur Wiederholung gelangen ; an allen übrigen Fj der Woche wird der Vortrag „Frühlingstage an der Riviera“ geh werden. Im Hörsaal werden nachstehende Vorträge geb Dienstag: Dr. G. Naß: „Der Urstoff des Diamang Donnerstag: Dr. B. Donath: „Wechselstrom und Drehsty Freitag: Professor Dr. Müller: „Das Gehör und die Tonempfindyrz Im Theatersaal der Sternwarte des Instituts in der Inv straße wird am Montag der Direktor der Königlichen Stern Professor Foerster über „die Entrdickelung der astronomiscchen

obachtungskfunst und die Verschärfung der Beobachtungsproß sprechen.

Der morgen Sonntag, Abends 73 Uhr, in der Hohenzollern\{h]

Schöneberg stattfindende fünfte Volksunterhaltungsah wird Mozart gewidmet sein. Zum Vortrag kommen Quar

Duette und Arien aus Oper

Schmidt, Dina van der Hoeven und die

ferner Lieder und Klaviersoli dur

erren Scheffler, Harzen- Miß

n Damen Frieda Henke, Lotte nund die es Elisabeth Seyffert, H

Däseler und Dettmann. Billets (75, 50 und 25 .„Z einshl. ÿ gramm) find an der Abendkasse zu haben. ;

Auf der Treptower Sternwarte wird während der nig

Woche schon von 5 Uhr Nachmittags an der Mond mit dem Ri

Refraktor gezeigt.

Morgen Nachmittag um 5 Uhr führt der Dirt

Archenhold als Erläuterung seines Vortrags „Was wir vom N; wissen“ zahlreihe Lichtbilder und die neuesten Mondphotograth vor. Abends um 7 Uhr spricht er über die bevorstehenden Nover Sternshnuppen und giebt gleichzeitig Anweisungen für Beobachtung.

Gotha, 7. November. Der Thüringer Weber-Ver

(Vorsißender: C. F. Grübel, Kaufmann und Landtags-Abgeordn der es sih zur Aufgabe gestellt hat, den im Kampfe um das Di {wer ringenden armen Na DeLEEE Thüringens Arb

und Verdienst zu schaffen,

ittet für das bevorstehende W eibnadi

fest um Zuwendung von Aufträgen bei Einkäufen. Vonü sind Tischtücher, Servietten, Taschentücher, Hand- und tücher, Scheuertücher, Reinè und Halbleinen, buntes Schürzenlei idalte Bettköpers und ODrells, balbwollene Kleiderstoffe,

thüringi

und Spruch-Decken, Kvyffhäuser-Decken, Wartburg-De \. w. Sämmtliche Waaren sind gute Handfabrikate. „Namen

U. bilden die altthüringishen Decken mit eingewebten SÞrüthen

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Zimmershmuck. Muster und Preisverz portofrei versandt.

ingestickten Bildern (Wartbur Kv auser 2.) Q gl nisse werden auf V

St. Petersburg, 7. November. (W. T. B.) In der

gegend von Elisabethgrad wurde die Post überfallen Postillon und der Kondukteur wurden verwundet und 12 006

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eraubt. Die Newa i} heute bei Schlüsselburg leid} roren; die Schiffahrt ist dort eingestellt. \

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der und Zweiten Beilage.)

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Refidenz-Theater. Direktion Sigmund Lauten- Rozier.) Schwank in 3 Akten von Bilhaud

Beèthoven-Saal. Montag, Anfang §

: 24 Ubr: Das Vai : . (Nelly | L. j ; Königliche Schauspiele. Sonntag: Overn- | Abends 74 Ubr: Alt-Deidelberg, n | Revier.) Scoank ia 5 Alien mer Bilhart Ub | Mitwir. Susanne Desi (Gefen)

haus. 237. ERE, euersnoth. Ein Sing- gediht in 1 Akt von Ernst von Wolzogen. Musik von Richard Strauß. avotte. Ballet în 1 Akt und 3 Bildern von J. L. Croze. Musik von Camille Saint-Saëns. Choreogravy ise Ein- rihtung von Emil Graeb. Anfang 74 Uhr.

_ s . Luft in I 2 . ang Siyplay 2 M4 50 4, Vierter Rang Stehbplay S, by g D Zon S G tag: Kabale und Liebe.

Dienstag, Abends 8 Uhr: Kabale und Liebe. _N.(Friedrih-WilhelmstädtishesTheater.) | Schwert des Damokles. Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Die Braut von . - L Messina. Ein Trauerspiel mit Chören von Fricdrih | Vorher: Neues Opern-Theater. Vorfeier wu Sciller's | von Schiller. Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Geburtstag. Nachmittags 24 Ubr: Wallenstein's | Kabale und Liebe. Ein bürgerliches Trauerspiel Lager. Schauspiel îin 1 Avxfwg von gas von Fricdrih von Schiller.

1 A 50 A.

Schauspielhaus. 224. Vorstellung. Jm bunten No. Lustspiel in 3 Aufzügen von Franz von

Sc{önthan und Freiherrn von Sc{liht. Anfang 74 Uhr.

von Sthiller Die Piccolomini. 8 Ubr: Wallenstein"s Tod. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrih von S@biller.

Montag: Opernhaus. 238. Vorstellung. Robert der Teufel. Romantische Oper in §5 Alten von G. Meverbeer. Nah dem Französischen von Scribe

Anfang 7 Ukr. A. Lorting

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von Friedrih don Scbiller. Anfang 7} Uhr. Dienéêtag

woh: Der Ning des Nibelungen. 1. Abend: | am Herd. Das Nheingold. Donnerstag: 2. Abend: Die Walküre. Anfang 7 Uhr. Freitag oth. avotte. Sonnabend: Der Ning des lungen. Le 5. Abend: Siegfried. Anfang 7 Uhe. cnutag do Mignon. Schauspielhaus. Dienstag König nen. Mittrwoch m bunten No. netêtag önig Lauriu. Freitag: Zum ersien Male Der Geigenmacher von Cremona. Der | Das Näthsel. G’wissenswurm. Sonnabend: Jm bunten No. Sourtag: König Laurin.

Neues Opern-Theater. Sonntag: Die Fleder- maus tz

M Ube Der Biberpelz. Abends 74 Uhr ounáa Vanna.

Montag. Monna Vanuna.

Tienêt2g- Monna Vanna.

Montag: Alt-Heidelberg. Dienstag: Wienerinnen.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Sonn-

eater. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr

a volfsthümlichen

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Mare: Montag: Das Theaterdorf

Dienstag: Der Schleier des Giüels. Hierauf:

Uenes Theater. S&iffbauerdamm 4a. Sonn-

zofe.

Hennequin. Anfang 74 Uhr. Nachmittags 3 Uhr: Nora. | «AEO Montag und folgende Tage: Seine Kammer-

Schiller-Theater. 0. (Wallner- Theater.) ; E R G e Ee Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Morituri. (Teja. reise der Pläye: Fremden-Loge 12 4, Orhester- | Friychen. Dás Ewig-Müännliche.) Von Her- | tag: Charley's Tante. Schwank in 3 Akten von oge 10 «4, Erster Rang §8 K, Parquet 8 M, mann Sudermaun

weiter Nang 6 #, Dritter Rang 4 ä, Vierter 2 y

Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Sonn-

ud und | Mitwirkung: Susanne Dessoir (Gesang).

Hôtel de Rome. Sonntag, Anfang Konzert von Elise Rohde.

Birkus Alb. Schumann. (Karlstraße)

Abends 8 Ubr: Doktor | Brandon Thomas. (Guido Thbielscher als Charley's | tag, Nachmittags 4 Uhr und Abends 74 Uhr

fis Pascha.

Friedrih- und Universitätsstraße.

(La Basecule.)

eisen: Die K _ er Séhleier des Glücks.

Konzerte.

nien Konzert. óntag, Anfang 74 U

- - Saal

p Cer Caro Base. urleêke mi ang und Tanz in And 74 Ubr. Anfang von „Charley's Tante“ 84 Uhr. | mittags besonders für die Jugend erwählte Cl Nachmittags Ubr: Judas-Liebe, Das | und Komiker-Vorstellung. Alle müsse

Dreher. Musik von Dietrich-Kaiser. Montag und folgende Tage: Anus 46.

Abends:

Montag bis Sonnabend: Die Liebesschaukel.

i Sing-Akademie. Montag, Anfang s Uhr: L, Sonaten-Abend von Otto vou Gruenewaldt (Klavier) und Leo Séhrattenholz (Vieloncellso).

Philharmonie. Soantaa, Mittags 12 Uhr: O EDENE. ee in 4 Aften nb Sup Oeffentliche Hauptprobe ¡um 111. Philharmo- auvafant’8 giciAramizer ove Ter be: 111. Phi E as s Deutsches Theater. Sonntag, Nathmittags | 74 lbe ade F T Es ang | Konzert. Dirigent: Art Riemen ontag Ledige Leute. Anton Witef.

Montag, Aafang 5 Uhe: Lieder-Abend von Auna Nother.

af roße Vorstellungeu. Nachmittags 4 Utt Ageitautun0s- | Mind frei, weitere Kinder zahlen die Hälfte.

über die Clownscherze des August Magoli,

ey folgende Tage: Charley's Tante. | Cottrell, Clown lf - Coco, Clown a

Nappo Flivp, der Clowns 4 Nesadsont, CClowné ousos. Das musikalische

Bentral - Theater. Scuntag und folgente or fi und die übrigen Speziali

l i 4 uspiel | Montag, Abends 8 Ubr: Zu Schiller's Geburts- | Tage: Madame Sherry. in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. Abends | tag: Die Braut von Messina.

Dienstag, Abends 3 Uhr: Sappho.

lustigen Heidelberger in ? theilungen. Der Studentenaudsflug, gestört ? Gewitterregen.

Belle-Alliance-Theater. Scantag: Münchener | Ensemble-Gasitspiel. (Konrad Dreher, als GÆ)1 F. Slano 06, Altanlazener Posse mit Gesang m Data L 3 Aufzugen von Benno RKauchenegger und Konr und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Ballet | p Das 3 Ubr: Zu Valben 3 ae: Vou don Emil Graeb Abends 74 Ubr: Nanon. (Die bedin ba 225. Vorstellung. Sonder- | Wirthin zum „Goldenen Lamm“.) Komische Oper Abonnement A. 31. Vorstellung, Schiller's Geburts- | in 3 Akten. „Musik von Richard Genée. tag. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen | Montag: Zar aa Zimmermaun.

‘er Zigeunerbaronu. mittags: Coralie ck& Opernhaus. Dienótag: Der Aida. Mitt- Mittwoch: Zum ersten Male: Das Heimehen Liebesichautel. Ga Deooule) Lustspiel in 4 Landrath Bogislaw von Klißing (Obornil) von M. nav Pen verst! hrn. von Berg (Potédam). Y

en

Familien-Nachrichten.

Vercbeli{t: Hr. Oberleutnant Wilhelm von Richthofen mit Frl. Alice von Dirksen (B

Anfang 8 Uhr.

Trianon-Theater. Georgenstraße, mischen | G05 (Kottbus) ay M Ser O n Ur aue).

Hrn. Hauptmann Joan

Bandemer sdam). Eine Toébter: Ÿ

*Regierunégrath Glceckner lottenburg). gsO

Gestorben: Hr. Haupt Alfred Paris (Grande L n Er Davin H atthes

). Hr. Major a. D. Erdmass

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg Verlag der Expedition (S&olz) in Betlis

Draeck der Norddeutschen und DE Ansialt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Net. S

Sechs Beilagen (eias&ließlih Bêrsen-Beilage)-

zum Deutschen Reichs-A

N 264.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den §. November

nzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1902.

O

Amilliches.

Deutsches Rei. Uebersicht

der Ausprägungen von Reichsmünzen in den deutshen Münzstätten bis Ende Oktober 1902. m —————————

e —_|

1) Im Monat Oktober Goldmünzen

Silbermünzen

Nickelmünzen Kupfermünzen

1902 sind geprägt Doppel- Kronen | Halbe L eve Fünf- Zwei- Ein- Fünfzig- Zwanzig-

worden in: fronen Kronen rechnung

M. M. “M.

M. M. |

1 ; Zwanzig- Zehn- _Fünf- __Zwvei- Ein- markstücke| marfkftücke | markstücke | pfennigstüde | pfennigstüde | pfennigstüde | vfennigstüde | pfennigstüde pfennigstüde | vfennigstüde

| f. | M. | A f. | M. S

Dai v, D: 7981 000l München . - S

Muldner Hütte . Stuttgart . . O

Karlsruhe . . -+ 304 090 304 090 60 000 22 878

Hamburg

73819001 304 090

7 281 900 E 969 432

500 000 Bs 99 685 401 038

|— 9 996 70 924 289 41

[2 : 10 928 06

A 2 000|— 4 375,

Summe 1.

7 585 990] 589 685 180 500| 1 393 348 9Vorher waren geprägt*)| 3 222 901 260/633 527 590/27 969 925|2558762860|142539765/169 390 710/208 835 223] 72 115 B 39 717 922 80 5 005 860/80! 46 958 231/30 22 503 339

44020/2080 11 592 47 |

| (30|__6 213 207/44] _9 580 267/36

4) Hiervon sind wieder eingezogen 5) Bleiben

3) Gesammt-Ausprägung| 3 230 183 166/633 831 680[27 969 925|2566348850|143129450/169 571 210/210 228 571| 72 115 342/50] 35 717 922 s 5 005 860/80] 46 558 A i

6 058 700| 20 240 920/24 249 855 J 221 124 4601613 590 760] 3 720 070

3 841 435 290 M

76420] 133 624] 50519

| 670 972/50] 30 036 335/20} 3 834 386

22 547 399/50] 6 213 207/14] 9 621 859 83

| 15 170/40 1140/82 872 23

127 027/40

T13053030|169 137 986|210 178 O52] 71 444 370] 5 681 587/60] TI7I 47480] 416 431 203 90| 22 532 189/10 6 212 066/62] 9 620 987 60

999 794 625,60 M

*) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 8. Oktober 1902, Nr. 237.

Berlin, den 7. November 1902.

Deutscher Reichstag. 911. Sißung vom 7. November 1902. 12 Uhr.

Tagesordnung: Forisezung der zweiten Berathung des Entwurfs eines Zolltarifgeseßes bei Z 5 des Ent- wurfs (Gegenstände, welche bei der Einfuhr vom Zoll befreit sein sollen).

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Abg Stadthagen (Soz. fortfahrend): Was unseren Antrag zu

Nr. 2 betrifft, so hat bei dem Geseß von 1887 auf die Helgoländer Fischer selbstverständlih noch keine Rücksicht genommen werden können,

weil Helgoland erst später an Deutschland fiel. Die Gleichstellung

Helgolands mit dem übrigen Deutschland ist bisher noch nicht in aus-

reihendem Maße erfolgt. Um große Summen kann es sich ja hier für

den Fiékus niht handeln, und id erinnere an die Versprechungen, die bei

der Einverleibung Helgolands den Helgoländern gemacht worden sind. In der Kommission gaben die Regierungsvertreter zu verstehen, daß in der Praxis nah unserem Antrage verfahren werden solle, und daß es sich nicht nur um berufsmäßige Fischer, sondern auch um solhe handelt, welche nur gelegentlih fisden. Aber es ist dabei ein Unterschied gemacht worden zwischen solhen Helgolänter Einwohnern, welche Deutsche ge- worden sind, und denjenigen, die für England optiert baben. Auch die leßteren wollen wir in die Zollfreiheit einbezogen wissen, weil die Unterscheidung zwischen den Einwohnern Helgolands eine Ungerechtigkeit wäre. Selbstverständlih wollen wir nicht solche Fische zollfrei stellen, die ton englischen Helgoländern auf englischen Scbiffen gefangen werden. Jn der Kaiserlichen Proklamation bei dec Einverleibung Helgolands ist den Helgoländern versprochen worden, daß ihre heimischen Geseye und Gewohn- beiten nah Möglichkeit unverändert bestehen bleiben sollen, und daß für das wroirtbscaftlide Gedeihen der Insel gesorgt werden solle. Ganz Helgoland besteht nur aus 500 Haushaltungen, es kommen nur —70- Leute in Betracht, die für England optiert baben. Wie sollte tas Deutsche Reich dadurch gesbädigt werden, daß diese Leute, die nicht einmal berufsmäßig fishen, ihre Fänge zollfrei einführen dürfen !

Für die wirtbschaftlihe Lage der Helgoländer kommt der Zoll wokl

in Betracht, aber für das Deutsche Reich bantelt es si nur um eine

Zolleinnahme von ctwa 30 # Durch die Nummer 3 der Vorlage

werden die kleinen Schneider, Schuster, Gewerbetreibenden, Färbe-

reien x. geschädigt; danach könnten gebraute Kleidungètstücke und Wise z. B. zum Audtbessern, Färben oder Reinigen nicht zollfrei eingeführt werden, weil das eine gewerbliche Verwendung sein würde. Laß nah ter Nr. 4 gebrauchle Gegenstände zur eigenen Benugung nur ausnahmsweise auf besondere Erlaubniß zollfrei eingeführt werden dârfen, ist ganz unverständlih. Soll denn der arme in das Land kommende Handwerksburshe sein Handwerk&zeug verzollen ? Mit Nummer 7 sind wir einverstanden, doch bitten wir, im Interesse der Schiffer die Frist auf cine Woche auszudehnen. Nummer 10 befreit Musterkarlten und Muster, die nur zum Gebrauch als solche geeignet sind. Wir meinen, daß Muster von Nahrungs- und Genußmitteln frei bleiben müssen, soweit) sie cin Gewicht von 30 g niht übersicigen. Zu Nummer 11 hat die Kommisfion cinc etras erweiterte Fassung vorgeschlagen ; denn die Vorlage hatte nur Statuen aller Art, einshließlih der Bústen, Reliefs und Thierfiguren, ja Kunstausflellungen frei cingehen lassen wollen. Wir hoffen, Sic werden einverstanden sein, daß wir unsererseits den Begriff „öffent- lide Anstalten“ etwas erweitern wollen. Es fommt speziell darauf aa, ou die Privatschulen unter diesen Begriff fallen zu lassen; ein preußisches Finanz Ministerialreskript von 1596 hat diese Schulen adrüdlih davon ausgeschlossen. Die Kunstsammlung des Grafen Séack würte nah unserem Antrage cine öffeatliche Sammlung sein; jener engherzigen Auffassung wäre sie es niht. Die Inftitute, | der Kunst oter dem Unterricht öffentlich zu dienen bestimmt sind, seen nicht dem Zollfiskus unterworfen scin. Die von Privaten ettihtelen und verwalicten Kunstanstallen sollten nit anders bebandelt und gestellt werden als tie vom Staat et- tibteten und verwalteten Kunftanstalten: es kann doch nur der Grundsay „Förderung der Kunst“ maßgebend sein. So sehr mein Betktauen in die Bercitrilligkeit der Mehrheit, unseren Wünschen entzegenzukommen, ershüttert wird, das Vertrauen habe ih doch, daf fie diesen unseren Antrag zu Nummer 11 annehmen wird. Privat-

dit d

aitalten, Privatsammlungen verdienen, tas wird uns auch das |

Fentrum zugeben, durchaus dieselbe Förderung wie die staatlichen Anstalten und Sammlungen.

aA wir vorschlagen, entspringt ter Erwägung, daß wir nicht erkennen ca CR, weshalb ter Luxus, wenn er zur Sce betrieben wird, zollfrei criven soll, während ter Luxus auf Binneyseen und Flüssen von der a anligung ausgeschlossen wird. Herr Bachem hat in der Zoll- Gu * Kommission für die ZeUfreiheit der zu Lurnszurecken dienenden

Die veränderte Fassung der Ne. 12, |

llimmt Hier wird, wo cs sich um Reiche handelt, anerkannt, tak die |

cUfreiheit cine bessere Behantlung der Waare ist: zu solchen

“Ly n i das Zentrum bereits gekommen. Streichen Sie

gürsligung für die Larusichifse aller Art, ohne jete Aus- '

Hauptbuchhalterei des Reichs-Schagamts. Biester. —Li

nabme. Die Nummer 13 enthielt in der Vorlage auch die von Staatsoberhäuptern verliehenen Ordenszeichen; die Kommission hat sie gestrichen. Durch diese Streichung ist ein Loh in den Zolltarif ekommen, wenn Sie niht noch nachher einen Zoll auf Orden und Vbcreceithen aufnehmen wollen. Wie die Nummern 13 und 14 jeyt gestaltet sind, werden wir für diese stimunen. Die neue Nummer 12a erscheint aus der Nothlage unserer See- und Fluß- fischerei heraus vollständig gerechtfertigt; die Bestimmung würde längst im Gese stehen, wenn im Wirthschaftlichhen Auss{huß irgend ein Vertreter der Arbeiterklasse gesessen hâtte. Die Garnzölle follen ja ganz ungeheuerlich in die Höbe geschraubt werden. Es handelt ih fast um eine Lebensfrage für einen großen Theil unserer kleinen Binvenfisher. Den großen fkapitalistishen Gesellschaften, die Seefischerei treiben, geben Sie für die Fischernege Zoll- freiheit, den armen Binnenfishern niht. Bei den Garnzöllen ist nicht das Interesse der kleinen Fischer berücksichtigt worden, sondern das der großen Neyfabriken; der Direktor der JItehoer Aktiengesellschaft hat vielmehr, wie aus der Begründung der Vorlage hervorgeht, die Herren von der Regierung völlig beeinflußt. Die wohlhabenden Aktiengesellshaften haben erklärt, sie könnten feine Fischerneze mehr fabrizieren, wenn niht hohe Garnzölle eingeführt würden, und diese Aktienge!ellshaften geben 10 bis 200/94 Dividende. Man hat sogar mit einer Auswanderung der Netfabrikanten ge- droht. Die Jtehoer Fabrik selbst wird natürliß von den Garn- zôöllen nit betroffen. Dies is übrigens dieselbe Fabrik, welché 1890 in einer Petition den Reichstaa ersuchte, die Beschränkung der Arbeitszeit der Arbeiterinnen nit zu beschließen, weil sie sonît angeblich nicht fortbestehen könnte. Wir baben damals das Verhalten dieser Fabrik gebührend gegeißelt. Die Einfuhr von Fiscberneten ist in den leßten Jahren erbeblih gesunken, dagegen ist die Ausfubr ganz erbeblih gestiegen. Der Direktor der Jyehoer Fabrik bat mit Unwahrhbeiten operiert, und wie er 1890 behauptete, wenn die Arbeitäzeit der Arbeiterinnen beschränkt würde, so könnte seine Fabrik niht mehr bestehen, so hat er jeyt behauptet, die Ney- fabrikanten müßten auéwandern, wenn die Zölle niht nach seinem Vors {lage festgesett würden. Lassen Sie diese Herren doh rubig aus- wandern! Die Neyfabrikanten beschäftigen îim Ganzen nur 1800 Arbeiter und zablen erbärmliche Löbne. Wollen Sie die Interessen dieser Fabriken wahrnehmen oder die Interessen der 8078 kleinen Fischer, die armselig und mübselig sich durchs Leben kämvfen müssen ? Warum sollen diese armen Leute noch an Garnfabriken und Ney- fabrifen Tribut ablen? Das Hantwerkszeug tes Fischers, der nur 800 M im Iahre verdient, kostet jährlih 120 #, und das wollen Sie noch dur Ibre Zölle vertheuern! Auch wer auf dem Staydpunlkt des Schutzolles steht, muß für unsere Anträge stimmen, weil sie dem Meittelstande zu gute kommen. Ausdrücklich bemerke ih zum Schluß, daß ih nur einige wenige Gründe für unsere Anträge angeführt habe Diese Gründe werden aber ausreichen, Sie zu überzeugen. Stimmen Sie für unsere Anträge, so thun Sie cin gutes Werk.

Nach dieser 41/¿stündigen Rede erhält das Wort der

I S Abg. Broemel (fr. Vag) [zur Geshäftkordnung]: Ich babe |

_

eine Pilicht zu erfüllen. Gestern hat das Haus beschlossen, die Dis-

kussion über alle Nummern zusammenzufassen. Ich glaube, dak son |

jeyt die Mehrheit über die práktishe Durchführung dieses Beschlusses eiwas anderer Meinung sein wird. (Widerspru rechts und im

Zentrum. Ruf: Im Gegentheil!) Dann boffe ih, Sie noch zu über- |

zeugen. Mag man annehmen, daß cine oder die andere Ausführung des Vorredners niht am Playe war, aber eine Rechtfertigung findet seine Rede dur die Thatsache, daß fie sich über eine Fülle

von Material erstrecken musite, und daß er dem Präsidenten niemals |

Veranlassung gegeben hat, ihn zur Sache zu rufen. Ih verweise Sie auf einen Vorgang, der sich 1879 beim Tarifgesey abgespielt hat. (Rufe: Zur Geschäftsordnung!) Daß Ihnen diese Berufung nit angenehm ist, fann mih nit abhalten, darüber zu sprechen Als damals die Verbandlung über § 4 (lieut § 5) eröffnet wurde, erklärte ter Berichterstatter, daß die velEladenen Nammctn aetrennt verhandelt werden müßten. (Wiederholte Rufe rehts: Zur Geschäftsordnung!) Es dürfen keine Verkümmerungen stattfinden (Aba. von Kardorff: Zur Geschäfttordnung! Großer Lärm. Vize- Präfitent Büsing: Ih kann nicht zulassen, daß die Verbandlung von gestern wiederholt wird. Es liegt ein Beschluß des Reichstages vor. die Trennung nicht vorzunehmen.) Ich stelle den Antrag, nun- mebr nah der gemachten Erfahrung die 14 Nummern des Ÿ 5 ge- trennt zur Verbandlung zu siellen.

Vize-Präsitent Büsing: Ih kann nur wiederholen, daß dieser |

Antrag geîtera gestellt und abgelehnt worden ift

Abg Broemel: Es if uicht ungewöhnlich, daß ein solcher Beschluß wieder geändert witd.

Vize-Prásitent Büsing: Ih bleibe bei dem sichen, was ih

| gesagt habe. Dor Beschluß des RNeichétags ift die Trennung äb» vachien, die nur von Milliartären gehalten wetden können, @e- |

aclehnt worten; bie formelle Behandlung steht damit fest ¿ Broemel Es fiat nad Ter gIrigen Ablednong der M x H G Ï Trenuvna noch Anträge eingebracht worten; es ift also ein Novum

c acibafien wotden, das uns veranlassen fann, auf ten gestrigen Beschluß |

zutüfzufemmen

| beadbtet

70 134 867,80 A 15 833 054,22 A

Vize-Präsident Büsing: Jch kann nur wiederholen, daß ih bei meiner Ansicht stehen bleibe, und füge nur hinzu: wenn widersprochen wird, werde ich das Haus darüber entscheiden lassen.

Abg. Singer: Das is} selbstverständlich, ih habe auch gar- nichts anderes erwartet; der Präsident wird seine Meinung nicht der des Hauses voranstellen. Keine Bestimmung der Geschäftsordnung verbietet, einen einmal gefaßten Beschluß umzuändern. Dutzende von Fällen sind vorgekommen, wo das Haus sich später von der Un- haltbarkeit eines Beschlusses überzeugte. In jedem Augenblick kann auch der Antrag gestellt werden, den Gegenstand der Verhandlung an die Kommission zurückzuverweisen. Wer einen Funken von Logik hät, muß auch anerkennen, daß jeden Augenblick die Diskussion geändert werden kfann. Es fommt nur darauf an, daß man sachliche Gründe dafür hat. Verstärkt wird die Richtigkeit des Antrags Broemel noh durch den Vorgang von 1879. Hätte man sih gestern an diesen erinnert, hätte das Haus, seinem Gebrauch folgend, {hon gestern die Trennung bes{lossen. Ale Parteien sind gleihmäßi#&daran interessiert, au für das Zentrum kann es einmal vcn Werth sein, cinen solchen Bescbluß zu ändern.

Vize-Präsident Büsing: Die Parallele mit der Zurückverweisung an eine Kommission ist nicht zutreffend; denn die Geschäftsordnung \hreibt die Zulässigkeit der Zurückverweisung an die Kommission in jedem Stadium der Berathung vor. Aber daraus dasfelbe für andere Fälle zu folgern, wo es die Geschäftsordnung nicht vorschreibt, halte ih nicht für zulässig. Ein Beschluß des Reichstages liegt vor: ih fann cine nochmalige Beschlußfassung nicht zulassen.

Aba. Dr. Barth (fr. Vag.): Diese Frage hat eine grundsäßliche, große Bedeutung. Aus der Diékussion kann sih erst ergeben, wie nothwendig eine Trennung oder Zusammenfassung ist. Gerade aus der 4lstündigen Rede des Abg. Stadthagen ist für uns in überzeugender Weise dargelegt worten, daß sich diese Dinge nicht zusammen behandeln lassen. Das Präjudiz von 1879 ift um fo \{lagender, als die vom Abg. Broemel zitierten Ausführungen von dem damaligen Referenten MWindtborst stammten. Damals waren im Zentrum noch fachliche Erwägungen vorhanden, beute niht mehr.

Abg. Dr. Müller -Sagan (fr. Volksp.) weist darauf hin, daß es sich bier um eines der wichtigsten Rechte der Minderheit handle. Da noch neue Anträge eingebracht seien, sei die Sachlage so verändert, daß cin neuer Beschluß nötbig

Abg. Stadthagen: Der Antrag Broemel ist etwas anderes als der gestern von urs gestellte Antrag. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die game Berathung, wie sie bisher stattgefunden hat, ungültig ist, weil Sie nicht in beschlußfähiger Anzabl hier waren. Artikel 28 der Verfassung verlangt niht nur die Anwesenheit einer besblußfäbigen Anzabl bei der Beschlußfafsung, sondern au bei den Verbandlungen. Die Herren wandern ader nur von einer Abslimmuna zur anderen hierher Wenn sie nit bei den

| Verhandlungen anwesend sind, müssen sie für abwesend gelten. Den | Erfordernissen des Artikels 28 wird nur genügt, wenn bei den Ver- | handlungen eine beshlußfähige Anzahl von Mitgliedern vorhanden

Ich bitte den Präsidenten, cine verfafsungömäßige Verhandlung rch w ermöalichen, daß er noch einmal diese Debatte eröffnet. bin gern dereit, meine Nette zu rricderholen. Die Berathung und Gluffasung biltet cin einbeitliches Ganzes, mithin muß au bei ebatte die beshlußkfibige Anzahl von Mitgliedern vorhanden Wenn die Herren cinen Beschlaß fassen, ohne bei der Be- râtbung anwesend gewesen zu sein, so haben sie die Verfassung nicht Viz&Präsitent Büsing: Ih kann einen solchen Antrag nicht zulassen, etne Feststellung der beschlukfäbigen Anzahl ist nur vor einer Abstimmung zulässig Aba. Bassermann (nl): Wenn diese Auffassung des Abg. Statthagen richtig wäre, wäre der arößte Theil unserer Beschlüsse ungültig ncinen Freunden der Anficht, daß hier cine wichtige Frage vorli und ein wichtiges Präjudiz geschaffen werden nin, und dak deshalb die Frage in aller Rude ents@icden werden muß. Ich bin der Ansicht des Präsitenten. Geitern ift die Beschlußfaffung erfolat, und es i untenthar, dak nunmebr nah icdem Redner ein soléder adgelednter Antrag immer rwricderdolt werten kann, das würte zu einer unendlichen Verichlawvung der Tiikusfion führen. Allerdings önnen Zreeifel entstehen, ob die Ansicht des Präsidenten richtig ist, und ich beantrage deshalb, diese Frage ter Geichäftsordnungs-Kommiffion zur Prüfung za überweisen, aber üder den Antrag Broemel sofort abdzustimimnen Aba. Broemel: Im Laufe der Diikussion kann unpwcifelhaft über die Art der geschäftlichen Behandlung k em entschieden

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| werden. Das zeigt die Praxis des Reichstages. Gegen eine prin- | zivielle Entscheidung der Frage, wie fie Herr Bassermann wüns, | hade ih nichis. Es muß mir aber Gelegenheit werden, meinen An-

trag zu begtünten

Aba. Bebel (Soz): Is babe gegen den Anirag Bassermann nichts cinzunecaten, mit tem Unterscdied, daß über den Antrag Broemel nicht abgestimmt wird. Der Präfitent hat unrecht, wenn er sagt, dak cin einmal gefaliter Beichluß über die geshäftlide Behandlung nicht in jedem Augenblick zarückgenemmen werden darf. Ex vet

' weselle die Behartlung cines sachlichen Antrages mit der cines

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