1902 / 268 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Nov 1902 18:00:01 GMT) scan diff

G E E E E E E e

stand. Die Gesammtzahl der Fideikommisse bezifferte fih am Gnde des Berichtsjabres auf 1119.

Im Anschluß hieran mögen noch einige Mittheilungen über den Ursprung und die Gründungszeit der Fi eikommisse in Preußen folgen.

Von den am Jahres\{lusse 1900 vorhanden gewesenen 1119 Fidei- fommissen mit einem Gesammtumfange von rund 2177 145 ha find 861 mit 1759 823 ha, d. i. 80,83 v. H. der gesammten pes flähe, bereits von Anfang an aus allodialem Besigze als Fideikommisse

estiftet worden, während 258 mit 417 322 ha, also 19,17 v. H. der

läche, aus Lehen hervorgegangen sind. Von Delen leßteren sind aber 81 mit 183 981 ha oder 8,45 v. H. der Fläche bei der Umwandelung in Fideikommisse oder später noch durch anderen als Lehnbesit er- weitert worden. In der Provinz Sachsen if der größte Theil (63,52 v. H.) und in Hannover annähernd die Hälfte (45,09 v. H.) der dortigen Fideikommißfläche ganz oder theilweise aus solchen alten Lehngütern entstanden. Ümwandlungen von Lehen in Fideikommisse haben bis 1896 zurück nit - mehr, wohl aber noch vereinzelt im Zeitraume 1891—95, besonders in der Provinz Brandenburg s mal), A ues ncch in Pommern, Schlesien und Sachsen (je 1 mal) statt- gefunden.

Von den Fideikommissen Preußens waren gegründet

; mit einer gegenwärtigen Zahl Slähe von...ha im Ganzen durchschnittlich 1 262 830 2429

179 022 1865 148 920 1432 200 909 1717 190 892 1171 194 572 1635 1854— 1900 914315 1526 insgesammt bis 1900. . 1119 2177145 1946.

Mehr als die Hälfte aller vorhandenen Fideikommisse mit über ?/s der A Fideifommißfläche ist also erst in der zweiten Hälfte des legten Jahrhunderts gestiftet worden. Der Zugang war namentlich in den drei leßten Jahrzehnten sowohl der Zahl wie der Fläche nach recht bedeutend und läßt keineswegs auf eine abnehmende Neigung zur Fideikommißbildung schließen. Der durhschnittlihe Umfang der Fidei- kommisse ist am bedeutendsten bei den bis zum Jahre 1850 begründeten, wobci freilih die neueren Erweiterungen jener niht unberüsichtigt bleiben dürfen.

Insbesondere im Jahrzehnt 1891——1900 wurden in den ein- zelnen Provinzen Fidcikommisse errichtet :

in Zahl

Ostpreußen 7 Westpreußen Brandenburg 15 Pommern 14 osen 11 Schlesien 22 43 825 1 992 öftl. Prov. zus... 72 156 020 2195 Sachsen J 12 7373 614 Schleswig: Holsten .... 6 4835 806 annover 9 11 043 1227 estfalen 6 4608 768 Hessen-Nassau 10 3434 343 Rheinland 4 5 259 1315 westl. Prov. zus... 47 36 552 778 insgesammt . . 119 194 572 1 635. Eiwas über die Hälfte des Zuwachses an Fideikommissen im Jahrzehnte 1891—1900 mit rund ?/16 der in diesem Zeitraume neu gebundenen Fläche entfiel hiernah allein auf die 4 Provinzen Bran- denburg, Pommern, Posen und Schlesien. Auch hinsichtlich der Durchschnittsgröße der in den Jahren 1891—1900 begründeten Fidei- kommisse überragen die östlihen Provinzen die westlichen ganz er- Leit In Sobenzóliern sind alle Fideikommisse vor Ende 1850 entitanden. Y

in den Jahren

bis 1850

1851—1860 1861—1870 1871—1880 1881 —1890 1891—1900

mit einer gegenwärtigen

Fläche von . . . ha im Ganzen dur(schnittlih

14145 2021 6819 2273

32 595 2173

33 132 2 367

27 504 2 500

Zur Arbeiterbewegung.

Vor dem Einigungsamt des Berliner Gewerbegericts ist gestern nah längerer Verhandlung der Ausstand der Berliner Rohrleger GE. Nr. 261 d. Bl.) beigelegt worden. Man einigte \ih, der „Voss. Ztg.“ zufolge, u. a. auf folgende Bedingungen : Neu einzustellende Monteure und Rohrleger erhalten bis zum 1. April 1903 nicht unter 50 «4 und von da ab nicht unter 55 «4 Stundenlobn, Helfer niht unter 37} A. Helfer, die am 1. April 1903 einen Lohnsat von 374 4 bekommen, erhalten von da ab einen Lohn von stündlih nicht unter 40 K. Helfern, die augcnblicklich bereits 40 «4 und mebr erbalten, foll derselbe Lohr. weiter gezablt werden. Es soll eine Schlichtungskommission, bestehend aus fünf

rbeitgebern und fünf Arbeitnehmern unter Vorsiß eines Unparteiischen, bis zum 1. Dezember d.J gebildet werden. Maßregelungen dürfen gegen die im Ausstand Gewesenen nicht stattfinden, ebensowenig dürfen durch

Î ¡ die Arbeitnehmer die während des, Auéstandes bes{äftigt gewesenen Monteure und Helfer behelligt werden. Diese Kbuactraians follen mit dreimonatliher Kündigungsfrist bis zum 1. Oktober 1905 gelten. In Halle a. S. bewilligte der Magistrat, wie der „Voss. Ztg." telegravbert wird, VaLEnE 44009 Æ für Nothstandèarbeiten. Völlig arbeitslos sind etwa 1500 Personen, zumeift Metallarbeiter. Zwei Drittel aller Metallarbeiter haben verkürzte Arbeitszeit.

Unter den franz ösishen Bergarbeitern (vgl. Nr. 267 d. Bl.) zeigt sich die Neigung zur Wiederaufnahme der Arbeit. Im Departe- ment Pas-de- Calais ist die pahl der Arbeitswilligen, wie ,W. T. B.“ meldet, noch im Zunehmen riffen und beträgt mehr als 10 C00, d. i. etwa ein Drittel des Gesammtpersonals Jn Lille find un- gefähr 1000 Bergleute eingefahren. i

Der gegenwärtig in Paris tagende Kongreß der Arbeiter der Staatsmarine hat sich, dem „W. T. B.* zufolge, für das Prinzip des Generalstrikes ausgesprochen.

Kunst und Wissenschaft.

Eine Ausstellung von Erzeugnissen der Brettchen- weberei wird vom 15. bis 29. November im Schlütersaale des Königlichen Kunstgewerbe-Muse ums stattfinden. Die Brettchen- weberei zur Herstellung von Lißen und Bändern in den reichhaltigsten Mustern ist eine uralte Technik, die sich statt verwickelter Zugvorrich- tungen kleiner durchbohrter Bretter bedient, deren leichte Drehung die Verschlingungen herbeiführt. Sie wird heute an ten ver- \chiedensten Stellen aller Erdtheilée ausgeübt und eignet sich, als Liebhaberkunst auch bei uns wieder belebt zu werden. Die Ausstellung Machs zum ersten Male eine Uebersicht über ihre geographishe Verbreitung und überraschende Leistungsfähigkeit. Am Eröffnungstage, Sonnabend, den 15. November, um 1 Uhr, wird rorefsor C. F. Lehmann in der Ausstellung einen erläuternden

ortrag halten. Zugleich wird die Technik prafktisch vorgeführt werden. Vorführungen der Technik finden außerdem während der zweiwöhigen Dauer dex Auëstellung an jedem Dienêtag und Freitag von 13 bis 25 Uhr ftatt.

In Anw-senbeit Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Aofta als Vertreters Seiner Majestät des Königs von Italien wurde, wie „W. T. B.* meldet, gestern in Turin die Inter- nationale Kunstgewerbe-Ausstellung geschlossen. Der Herzog hielt eine Ansprache, in - der er den fremden Regierungen für ihre Mitwirkung dankte und den glänzenden Erfolg der Ausstellung

betonte. Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 12. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Norderney“, n. Brasilien best, 11. Nov. in Oporto angek. „Kaiser Wilhelm der Große“ 11. Nov. v. New York in Bremerhaven angek. „Kronprinz Wilhelm“ 11. Nov. v. Bremen in New York angek. „Darmstadt“, v. Australien kommend, 11. Nov. Gibraltar passiert. „Bonn“, v. Brasilien kommend, 11. Nov. in Lissabon angekommen.

13. November. (W. T. B.) Dampfer „Prinz-Regent Luit- pold“, v. Ost-Asien kommend, 12. Nov. a. d. Weser angek. „Kassel“, v. Baltimore kommend, 12. Nov. Boikum Riff passiert. „Preußen“, v. Ta R kommend, 12. Nov. Reise v. Neapel n. Genua fort- gesetzt. : _ Hamburg, 12. November. (W. T. B.) Hamburg-Amerika- Linie. Dampfer „Canadia*, v. St. Thomas n. Hamburg, 11. Nov. in Havre angek. „Prinz Waldemar“, v. Santos n. Hamburg, 10. Nov. v. Funchal abgeg. „Pontos*, v. Hamburg n. d. La Plata, 11. Nov. St. Vincent pass. „Nauvlia®, v. Stettin n. New- York, 11. Nov. in Swinemünde angek. „Moltke“ 11. Nov. auf der Elbe angek. „Allemannia“, v. Hamburg n. Westindien, 11. -Nov. in Griméby angek „Numantia“, v. d. Wesiküste Amerikas kommend, 11. Nov. Fernando de Norona pass. „Cerea*, v. Galveston n. Ham- burg, 11. Nov. v. Newport News abgeg. „Nicomedia“ 10. Nov. in New York angek. „Scotia“ 11. Nov. in New York angek. „Teutonia“, v. Hamburg n. Montreal, 11. Nov. Famepoint pass. „Syria“ 10. Nov. in St. Thomas angek. „Troja“ 12. Nov. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgegangen.

Theater und Musik.

Theater des Westens.

_ Karl Goldmark's Oper „Das Heimchen am Herd“, die hier durch ihre Aufführungen im Neuen Königlichen Opern-Tbeater während des Sommers 1896 bekannt ist, ging gestern auf der Char- lottenburger Opernbühne zum ersten Mal in Scene. Der Text des Werks {ließt ih in seinen Grundzügen an die gleihnamige Dickens'sche Erzählung an, nur i} hier leider die Charakteristik der einzelnen Figuren stark verflabt, sodaß sie sih nur in den Grenzen ter üblichen Opernschablone bâlt. Am meisten interessiert die muntere Postillons-

gattin Frau Dot, deren Partie auch die umfangreihste und anspruhóvollste des ganzen Werks ist.

Die an si recht unglückliche

Verkörperung des Heimhens in der Art des Puck im- Sommernagts traum* bietet ag Komponisten wenigstens den Vortheil, etwas Märcenstimmung in die Musik zu bringen. Diese ist zwar arm an eigener Erfindung, aber ein Meisterwerk der Instrumentierungsfkunst und fand auch e. Mas wieder den vollen Beifall der Zuhörer. Von einigen \tôrenden Intonations\{hwankungen abgesehen, war die sanglihe und darstellerishe Wiedergabe der ien dur die Damen von Bonomi (Dot), Beling- Schäfer (Heimchen), Gößl Mats die Herren Bucar (Seemann), Waschow (John) und Schaar (Tackleton) sehr anerkennenswerth.

Neues Theater.

Die Bühne am Schiffbauerdamm brachte am gestrigen Mittwoh drei Stücke von Alfred Brieger unter dem Gesammttitel , Herrèn der Schöpfung“ zum ersten Mal zur Aufführung, die, scheinbar aus juger.dliher Entrüstung entstanden, den Egoismus - der Männer egenüber dem Edelmuth der Frauen geißeln sollen. Wenn au die tüde überhaupt von der Unfertigkeit des Verfassers, besonders dur den zum theil \{chwerfälligen Dialog und die künstliche Forcierung der Charaktere und treibenden Momente, zeugen, so bekunden immerhin manche wirkungsvolle Scenen dramatischen Instinkt und gute Beob. achtungsgabe. Der ridly des Abends war aber wohl mehr der trefflichen Inscenierung und dem theilweise glänzenden Spiel, als dzm Dichter zu verdanken. Das erste Stück „Fifi* ist eigentlich nur eine kurze Scene, die zwischen zwei Eheleuten am Hochzeitsabend ihrer Tochter spielt. Der Gatte hat zwanzig Jahre hindur seine Fräu vernachlässigt. Da er si aber im Alter vor der Einfamkeit fürhtet, will er sh ihr wieder nähern. Diese S gesteht ihm, was sie bis jeßt um der Er- ziehung der Tochter willen vershwiegen, daß nicht er, sondern sein (Vere der Vater des Kindes sei, und verläßt das Haus. Fräulein artwig und Herr Merten fanden für das etwas gespreizte Motiv warme, fast überzeugende Töne. Darauf oe ein Zweiakter „Mitgift“, welher das Thema von dem Kavalier behandelt, der, um Carrière zu machen und feine Schulden zu bezahlen, sh mit einem reihen Mädchen verlobt: Dieses Mädchen bat aber vor Jahren um den Preis seiner Ehre den Vater vor dem Bankrott gerettet Gleich nah der Verlobung wird dem Bräutigam dieses Geheimniß bekannt, und er geht in den Tod. Die Darsteller gaben fih auch um dieses Dramolet alle Mühe, besonders die Herren Giampietro und Sachs und die Damen Hartwig und Wendt. Das Schluß- stück, DerODberlehrer“, behandelt mehr humoristish das Freundschafts- verhältniß eines Oberlehrers zu einer Schauspielerin. Er hat mit einem Drama, bei dem sie ihm geholfen, einen Erfolg errungen, und in seiner gehobenen Stimmung will er seinen Beruf und sein Weib ver- lassen, um mit der Freundin von dannen zu ziehen. Sie aber, die Bedeutendere von beiden, weist ihn zurück Herr Giampietro und Fräulein Hartwig. sowie gan Carlsen spielten die Kleinigkeit mit Wärme und Humor. er anwesende Autor nahm den Beifall persönlich dankend entgegen.

Im Könialihen Opernhause geht „Feuerênoth“, Singgediht von von Richard Strauß, unter persönlicher Leitung des Kom- ponisten zum fünften Mal in Scene. Jn der Nolle der Diemut gastiert Fräulein Rita Michalek von der Wiener Hofoper. Die übrige Beseßung is die bekannte. Den Beschluß des Abends bildet das Ballet „Javotte*“, Musik von Saint-Saëns, mit Fräulein Dell’Era in der Titelrolle. Am Bußtage (19. November) findet Akends ein Konzert des Königlichen Opernchors statt. Das Programm lautet: 1) Requiem von Cherubini. 2) Vorspiel und Ubendmahléscene aus „Parsifal“ von Richard Wagner.

Im Königlichen chauspielhause wird oos Shakespeare’s Schauspiel „König Heinrich der Fünfte“ zur Aufführung vorbereitet; die Proben haben bereits begonnen.

morgen, Freita Ernst von Wolzogen, Musk

Mannigfaltiges.

Hamburg, 12. November. (W. T. B.) Der Dampfer «Sorrento*, der hiesigen Rhedereifirma Rob. M. Sloman jun. gehörend, ist nah einem Telegramm, das bei der genannten Rhederei eingegangen ift, vorgestern in der Nähe von Kap Finisterre ge- strandet. Der Dampfer gilt als vollständig verloren.

Stockholm, 12. November. (W. T. B.) Die Zeitung „Svenska Dagbladet* will wissen, daß {hon in diesem Winter die drahtlose Telegraphie zwischen der \{chwedischen Flotten- station Karlskrona und fünf norddeutshen Küsten stationen mit je 150 km Entfernuag zur Verwendung kommen solle.

Christiania, 12. November. (W. T. B) Von den bei dem Erdrutsch bei Dunderlandsdalen (vgl. Nr. 267 d. BL) Ver- unglüdckten sind bisher drei Personen todt und elf verleßt zu Tage gebracht. ehrere Personen werden noch vermißt.

(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erften, Zweiten und Dritten Beilage.)

Theater. Königliche Schauspiele. Freitag: Opern-

haus. 242. Vorstellung. Feuersnoth. Ein Sing- gediht in 1 Akt von Ernst von Wolzogen. Musik von Richard Strauß. (Diemut: Fräulein Rita Michalek, vom K. u. K. Hof-Operntheater in Wien, als Gast.) Javotte. Ballet in 3 Bildern von J. L. Croze. Musik von Camille Saint-Saëns. Choreograpbishe Einrichtung von Emil Gracb Anfang 74 Uhr. Preise der Pläye: Fremden-Loge 12 ÆÁ, Orchester-Loge 10 4, Erster Rang 8 , Parquet 8 4, Zweiter Rang 6 H, Dritter Rang 4 M, Vierter Nang Siyplay 2 A 50 A, Vierter Rang Stebplay 1 M 50 H.

Schauspielhaus. 229. Vorstellung. Sonder- Abonnement B. 35. Vorstellung. Zum ersten Male: Der Geigenmacher von Cremona. Drama in 1 Aufzug, frei nah Coppée von Ferdinand Bonn. In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Max Grube. - Der G’wissenswurm. Bauernkomödie in 4 Auf- ¿ügen von Ludwig Anzengruber. In Scene gesetzt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 243. Vorstellung. Der Ning des Nibelungen. Bühnenfesispiel von Richard Wagner. Dritter Abend: Siegfried. In 3 Akten. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 230. Vorstellung. Jm bunten Nock. Lusispiel in 3 Aufzügen von Franz von Tnedan und Freiherrn von Schlicht. fang | £ î T.

Neues Opern-Theater. Sonntag: Die Fleder- are g maus. Operette in 3 Akten von Johann Strauß. onnia Anfang 74 Uhr. Der Billet-Verkauf hierzu findet täglih im Königlichen Schauspielhause statt.

Deutsches Theater. Freitag: Monua Vanna. Anfang 74 Uhr. Se a 24 Uhr: Leben : dige Stunden. Abends 74 Uhr: Mouna Danna.

8 Uhr: Der

Das Heim

n ang 7} Uhr. on d: Sonn

Lerliner Theater. Freitag: Alt-Heidelberg.

Sonnabend: Der —— 4H Sonntag: Der Kreuzweg er.

Schiller-Theater. 0. (Wallner-Theater.) Freitag, Abends K Uhr: Der Biberpelz. Diebskomödie von Gerhart Hauptmann.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Esther. Hierauf: Zwei Eisen im Feuer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Der Tartüff. Hierauf: Der A

Herr Seuator.

_ N.(Friedrih-WilbhelmstädtishesTheater.) Freitag, Abends 8 Uhr:

Lusispiel in 3 Aufzügen von Franz von Sönthan und Gustav Kadelburg. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Der Biberpelz. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Doktor Klaus. Abends 8 Uhr: Der Biberpelz.

Theater des Westens. Kantstr. 12. Frei- tag (12. Vorftellung

am Herd. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Carl Goldmark. Anfang 7} Uhr.

Sonnabend: Volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen: Der Bettel

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : x und Zimmermann, Abends 74 Uhr: Das mcchen am Herd.

Montag: Undine.

euter. Freitag: Das Theaterdorf. lah&#mann als Erzicher.

E ame Kobold. Abends 74 Uhr: Das

Ueues Theater. Sétiffbauerdamm da. Frei- i a 1 Aufzug. 11. 111. Der ‘Éberl

: Yvette. Nachmittags 3 Ubr: Die luft. Abends 7} Ute. Ledige S E

Eine | burg.

Hennequin. Anfang 74 Uhr. Sonnabend und Vie

rzt wider Willen. Abends

Der Herr Senator.

Brandon Thomas.

74 Uhr.

Vorher: Cassis Pa Sonntag,

im Freitags-Abonnement) :

student. Bentral - Theater.

Tage: Madame Sherry.

Ensemble-Gastspiel. 3 Aufzügen von Benno Rauchen

ittags 3 Uhr: Zu volfsthümlichen

Trianon-Theater. von Alfred [von M. hau itgift. Ju 2 Auf- ehrer. In 1 Aufg.

Konzerte. Sing-Akademie.

3. Abonnementés-

Residenz-Theater. Direktion Sigmund Lauten-

Freitag: Seine Kammerzofe. Rozier.) Schwank in 3 Akten von Bilhaud und

A Igende Tage: Seine Kammer- zofe. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Cyprienne.

Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Frei- tag: Charley's Tante. Schwank in 3 Akten von

(Guido Thbielscher als Charley's Tante.) Vorher: Casfis Pascha.

Burleske mit Gesang und Tanz in 1 Akt. Anfang von „Ckarley's Tante“ 84 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Charley's Tante.

Nachmittags 3 Uhr: Königlichen Schauspiclers Herrn Joseph Netsper. Die bezähmte Widerspenstige.

Freitag

Lelle-Alliance-Theater. Freitag: Münchener

(Konrad Dreher, als Avuno 48, Altmünchener Posse mit Gesang in

egger und Konrad Dreher. Musik von Dietrich-Kaiser. Anfang 8 Uhr. Sonnabend und folgende Tage: Auno 48,

Universitätsstraße rei ene d t k tag: d Coivecsblosraße. Srolag: Se

Sonnabend: Die Licbesschaukel. (La Baasculs.)

Freitag, Anfang 8 Uhr: ert Florian

Fobes (Gesang), Professor Dr. Ernst :

Philharmonie, Oberlichtsaal. Freitag, Anfang 74 Uhr: 1V. Populärer Musik-Abend von Unton Hekking (Violoncello), Artur Schnabel (Klavier), Alfred Wittenberg (Violine). Mit- wirkung: Elisabet Saa (Gesang).

Saal Bechstein. Freitag, Anfang 74 Uhr: Klavier-Abend von Therese Slottko.

(Nelly

Becthoven-Saal. Freitag, Anfang 8 Uhr:

Konzert von Frieda Lautmann (Gesang) und Henriette Schmidt (Violine).

p É Birkus Alb. Schumann. (Karlstraße.) Frei-

tag, Abends 74 Uhr: Außerordentlich große Vorstellung. Die lustigen Heidelberger. Fidelitas im Neckarthal. Eine Luftfahrt mit Hinder- nissen. Vordem: Glänzendes Programm. reftor Alb, S ann’s Meister-Dressuren- Die vorzüglichen Künstler Trio Rossi. Alonso- Bracco, die besten Springer der Welt. Das musikalische Pferd.

Sonntag: Zwei Vorstellungen. Nachmittags: Große Clowu- und Komiker-Vorstelluung-

E S Familien-Nachrichten.

Gestorben: Hr. Geheimer Hofrath Dr. Wilbelm Lauser (Charlottenburg). Hr. Leopold Frbdr- von Kot (1 ch 0 Gebeiner Kanzlei

Ausstattungs- Anfang

Gafispiel des

und folgende

Gast.)

45

rath Krane (Berlin

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg-

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin-

Drock der Norddeutschen Buchdruckerei und Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Üs Grace liczfa.

ua

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 268.

Berlin, Donnerstag, den 13. November

Amtlsiches.

Deutsches Nei.

Nachweisung :nnahme an Wecselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April 1902 bis zum Fes O M Schlusse des Monats Oktober 1902.

E E A

2.

B: 4.

9.

6.

Ober-Postdirektions-Bezirke

Einnahme im Monat

Oktober M.

S

Hierzu Einnahme in den Vormonaten

M. | M.

Zusammen

Einnahme in dem- selben Zeitraum des Vorjahres

(Spalte 4)

A.

S

t.

Im Rechnungsjahre 1902 + mehr

weniger

|

e

1. Im Neichs-Postgebiet. 1) Königsberg . « Pa 9) Gumbinnen i

3) Danzig -

M

5) Potsdam . .

6 frankfurt a D, .

7) Stettin

8 A ;

9) Posen .

10 Bl ntela i

11) Breslau

12) Liegnitz . R

13) Oppeln. - « +

14) Magdeburg

156) Halle a. S. .

16) Erfurt .

17) Kiel .

18) Hannover .

19) Münster

20) Minden

21) Dortmund .

99) Cassel . -. .

93) Frankfurt a. M.

24) Cöln . E

%) Aachen .

%) Koblenz

7) Düsseldorf . 98) Trier

29) Dresden

30) Leipzig - . « 31) Ss N 32) Karlsruhe

33) Konstanz

34) Darmstadt

35) Schwerin i. 36) Oldenburg . 37) Braunschweig . 38) Bremen

39) Hamburg

40) Straßburg i. 41) Mey :

16 799 7 194 15 403 167 550 7 204 9 022 12 857 4 020 11 638 8 329 21 242 12 036 15 148 21 319 12 744 16 161 ‘17 769 17 216 6 630 11 562 29 455 14 238 39 120 27 061 9 124 7 806

70 40 10 50 20 50 50 60 50 90 50 50 80 40 30 40 70 10 50

50

| 10 70 80

78 584 |

4651 | 27 870 | 37 442 |

25 298

34 164 | 10 565 |

Ö

60

(V

70 40

18 601 | 3 650 |

6 998

9 998 |

96 601

121 443 | 24 671 | 4 551 |

86 447 103 246 38 033 | 83 978 | Î

825 245 | 38 402 99 647 | 68 174 | 21 865 | 61 577 46 116

128 863 7.0 625 75 370

109 682 | 65 093 | 93951 | 93 049 96 582 |- i 39 890 | 69 907 |

171 748 | 71 481 |

218 884 |

154 017 | 50 636 | 49 598 |

432 192 | 21 997 |

141 021

210 374 |

143 448 |

196 312 | 59 957

103 018 20 113 44 287 58 825

150956 | 6

653 153 | 6

128 688 25 088 |

99 381 | 992 795 | 45 606 64 669 | 81 032 25 886

94 446 150 106 |

82 661 |

90 519 131 001

110 113 110 819 113-798 | 46 521 81 469 201 203

258 004 181 078 59 760 57 405 | 510 776 26 649 | 168 891 247 817 168 746 230 476 70 522 121 619 23 763 51 286 68 824 177 558 774 597 153 360 30 140

45228 |

Tae IO

77 837 |

85 720 | :

|

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106 363 |

46 701 107 563 1 035 559 44 822

80 062 |

21 176 66 877

| l | |

| | \ j

62 340 |

159 332 | | 60

92 237

105 036 |

146 478

116 375 104 313 113 683

46 087 |

81 017 210 319 96 255 259 270 217 308 66 350 70 579 554 204 29 498 215 183 273 179 182 425 266 257 71 377 125 425

30

| 80 | 70 | 50 | 20 62 674 |

10 30

| 60 | 90

70

30

| 40 79916 |

30

| 40

50

| 40

92 798" |

54 795

62 942 !

166 646 830 261 153 168

38 022

40 70 20 30 30 30 90 50 70 20 S0 40 90 30 80 60 60 40 10 60

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13 678 35 781 854

3 806 965

3 5208 5 881

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10 912 |

55 664 191 7 881

Summe 1 Il. Bayern ¿ 111. Württemberg .

973 753

100 066 | 27454 |

5 274 809 6 248 562 522 160 622 226

157 957 185 411

3 644 891 667 697

217 955

396 328

- 45 470 - 32 543

Ueberhaupt Berlin, im November 1902.

1 101 274

5 954 927 7 056 201

Haupt-Buchhalterei des Reichs-Schayamts.

Bieiter.

7 530 544

474 343

Deutscher Reichstag. 214. Sißung vom 12. November 1902. 12 Uhr.

der zweiten Berathung des olltarifgesehßes bei der Diskujhon

Tagesordnung : Forisezun Entwurfs eines 3 über den S 8.

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen

Nummer d. Bl. berichtet.

Nach Abgg. Dr. Beumer (nl.) und Gothein (fr. Vgg.)

nimmt das Wort der

Aba. Fishbe ck (fr. Volksp.): Herr Bachem meinte gestern, auch die Fortseßung der Berathung des Zolltarifs sei gewissermaßen ein Schwerindtag, denn zu dem Zolltarif seien mafsenhaft Petitionen ein- Diese Behauptung steht insofern mit den Thatsachen in Widerspruch, als die übergroße Mehrzahl der Petitionen gegen den

gelaufen.

Tarif gerichtet ist.

RNetorsionsvorschrift. Darunter

Handelskammern.

ju hôren gegeben.

sondern nur Phrasen

sehen gegenüber denen, an die sie verkaufen wollen.

Ende s{ädigen wir uns mit einem ab irato herbeigeführten Zolikriege lediolih selbst: statt der Erreichung des Endziels, brauchbarer Handels- derträge, werden wir die Neigung, solche abzuschliechen, bei den gegen-

überstebenden Kontrahenten nur weiter ershweren.

Abga. Broemel (fr. Vag-): wenn in cinem Zolikeuge die \{ mit unbillig bo Von dem thörichten Gedanken, die Zöllen und «ZollabfertigungEworschriften“ den fremden Ländern ehen, is im keinem Wort die Rede

Ütarifs autse tgentinien egenüber

Higungövorschriflen bei uns hende Meistbegünstigung sein.

Den anteren

Amciika

Das trifft auch bei dem zweiten Absay des § 8 | zu zu. Gewiß sind auch zu ihm Petitionen eingega: lautet im Sinne des von Herrn Beumer so en Beschlusses, sondern alle bitten eindringlich um Ablehaung dieser befinden sich zahlreiche bedeutende Die Industriellen, die nah Amerika verkaufen,

ben durchaus fein Interesse an solchen Kampfmitteln. «Herr Beumer hat uns auch nicht eine sachlihe Begründung, Das nationale Interesse besteht doh darin, daß die betreffenden Hankdelsinteressenten sich möglichst günstig gestellt

angen, aber keine cinzige warm empfohlenen

Am

I Die aus tem \s{weizerishen Zoll- tarif angeführte Bestimmung ist von Herrn Beumer ganz falsh aus- gelegt worden; sie besagt etwas ganz anderes, nämlih daß dann, zerischen Erzeugnisse im Auslantc Zöllen belegt werden, der Buntebrath befugt ein soll, die Zölle zu erhöhen oder einen neuen Zoll aufzuerlegen. fremden Waaren u unterwerfen, wie sie in zerisckcen Zolltarif mit ieselben Zölle und Äbfertigungtvorschriften einführen, beißt eine Prämie auf die unweckmäßigste Gestaltung tee as follte es für cinen Zweek haben, die argentinishen Zölle, die dottigèn Verhältnisse zugeschnitten sind, und i einzuführen ? würde cin solches Verfahren cin flagranter Verstoß gegen die de- Staaten gegenüber | seine

do au die argentinishen Ab- gegeaöber

tenselben

beseitigen.

Staaten kennt ; jeder können.

Bestimmung ablehnen. Abg. Dr. Beumer

letiten Abg

Staaten fönne.

auf manchen Sebieten,

Abg. Gothein

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bemerken, daß es sich bei dem s{weizer den Fall eines Zollkrieges unser Antrag zum Adsay ; des Meisibegünstigungörehts kann auch keine Rede vertragömäßigen Verabredungen durchaus

Broemel bleibt mng è treffenden Klausel des Schweizer Tarifgescyes die richtige sel. In dem L mission sei dargelegt, daß man N el des Absates 2 Gedra

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will. Von einer

egenüber von der Klau! G

as sci durchaus unribtig, und damit entfale je

für den zweiten Absay überbaupt. Damit schließt die Diskussion.

Persönlich bemerkt der

Aba. von Kardorff (Rp.): Verr wäre cin ganz unrichtiger Intervret der J( habe allen Respelt vor Herrn Gothein unt

dorf cin Interrret der Bis tie Nach tem Schlusnoort | h auch über die Bismarck"sche i Frankfurter Fricetensverirages verbreitet, erflätt Aba. Broemel zur Geschäftsordnung, dai Funktion als Verichterstatier weit

Vize-Präsident Dr. Graf zu Sto den Aba. Fishbeck darauf aufmerksam, Ausführungen eines Abgeordneten als Phrase

Aba. Molkenbubr (Soz.): Will ma über deren Undur{hführbarfei ei lih Gesey werden lasten, werben, daß jeder Zollbeamte

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der Zollgetet

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aft nehme Ich habe garnicht gesagt, marck\{chen Politik sei Ey des Meserenten Aba. Sveck (Zentr.), der | über Artikel 11 des

ie Zollgesevg Zollbeamte muß ctne licher Zolltarifgeseye besigen und dederr! Sprachen der Welt beberrshen, um all Keine Chikane : würde es geben, die biernah nicht au fann; damit blamierca wir Deutschland

Bestimmung des

aber, mit denen wir nicht im Meistbegünstigungsverbältniß stehen, genügen die scharfen Waffen des Abfayes l.

In jüngster Zeit ist uns

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Wernigerode

u bezeichnen

von 17 Handelékammern, welche gerade die Kreise vertreten, die an dem Absay nah Amerika Interesse haden, ein uns gekommen, doch die

dringendes Gesuch an |! Absatzes 2 wieder zu | / | Pause zugegangen qund

mat cs nit mwlässig sei, die

1 eine solhe Beîitimmung, |

ifel bestehen sollte,

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una fämmtlicher anderen

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oder aber er muß alle

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marck ichen Politik hinftellen, Herr Gotbein, können Sie verlangen, daß ih das ernslh

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d Gesey werden ten deshalb diese

zel gegenüber möchte ih f durchaus nich tasselbe, flagranten Verlegung weil die reivpektiert werdes sollen eine

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auch meistbegünstigten uh machen der Grund

behauptete, ih Bismark’ schen Hantdelsvolitik. seiner Sachkenntnik aber wenn Sie sich als Interpret der Bis-

roirflich nicht

daß Herr von Kar-

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dami tamit

» ul Si eti t Auf die | die Bisma à

| gethan, in so hobem To

| stets sahlih entsprachen

| Hause seit Jahrzehnten, daß,

| denjenigen

; | Antrag wird wohl zweckmäßig zu stellen sein, wenn wirk- | getroffen

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Ausführungen des Referenten, der insofern ein Vorrecht habe, als er das letzte Wort behalte, sei sehr schwer zu entgegnen. Das diesmalige Schlußwort solle wohl den Ersaß vorstellen für die Zentrumsredner, die das Wort nicht ergreifen. Außerdem müßten doh die Petitionen bei den Positionen, zu denen sie eingegangen seien, zum Vortrage gelangen, nicht erst nach Beendigung der Verhandlung über den gesammten Zolltarif.

Abg. Speck (zur Geschäftsordnung): Jch muß durhaus Herrn Broemel das Recht bestreiten, hier darüber zu urtheilen, in welcher Meise der Berichterstatter seiner Pflicht genügt. So lange der Präsident mich niht zur Sache ruft, halte ih mich zu meinen Aus- führungen für berechtigt. Was die Berichterstattung über die Petitionen betrifft, so bedauere ih, daß Herr Broemel seine Anregung nicht glei beim § 1 gegeben hat. Jett, wo wir bereits beim § 9 stehen, würde es sehr schwer sein, oder ih müßte veranlaßt werden, auf die Petitionen zu § 1 zurückzugreifen.

Vize-Präsident Dr. Graf zu Stolberg-Wernigerode: Aufs gabe des Berichterstatters ist es, über die Vorgänge in der Kommission zu berihten. Da ih nicht Mitglied der Kommission war, kann ih nicht beurtheilen, ob seine Worte dem entsprechen, was in der Kom=s mission vorgekommen ist.

Abg. Dr. Spahn (Zentr.): Die Behandlung der Petitionen ent spricht hier genau dem Vorgang wie bei anderen Gelegenheiten. Die Kommission schlägt vor, die Petitionen durch die Beschlußfassung für erledigt zu erklären. Das Haus hat keine Veranlassung, auf die einzelnen Petitionen einzugehen. Allerdings können die Redner aus dem Hause darauf eingehen und den Berichterstatter veranlassen, zu äußern, was darüber in der Kommission vorgekommen ift.

Abg. Stadthagen (Soz.): Ueber die Bismark’ he Politik find, allerdings nicht bei diesem Paragraphen, wohl aber bei einem anderen, in der Kommission Ausführungen gemacht worden. Der Berichterstatter \{heint beide Debatten kombiniert zu haben. Dann hätte ih aber gewünscht, daß er auéführliher darüber vorgetragen hätte. Ueber die Petitionen können wir doch nicht einfa be- schließen, wenn wir sie noch garniht kennen. Da die Abgg. Bachem und Spahn darauf brennen, die Petitionen zu erledigen, so ist s gerade bei diesem Paragraphen, wozu eine große Anzahl von Petitionen eingegangen sind, angebracht, darüber zu berihten. Wir haben in der Kommission sogar 20 bis 30 Telegramme gegen diese Vorschläge der Kommission bekommen. Auf der Tagesordnung stehen allerdings nicht besonders die Petitionen; aber es ist üblih, daß sie selbstveritändlich mit dem Geseß zusammen auf der Tagesordnung stehen. (Ruf im Zentrum: Nein!) Sollte das niht der Fall sein, so wird Herr Bachem wohl den Antrag unterstützen, die Petitionen endlich auf die Tagesordnung zu bringen. Hic Rhodus, hie salta!

Vize-Präsident Dr. Graf zu Stolberg-Wernigerode: Es ist bisber in der Regel Siite gewesen, bei größeren Gesetentwürfen die Petitionen zuleßt zu berathen, und zwar vor der Abstimmung über das Gese. N

Abg. Dr. Paasche (nl.): Es is niemals geschehen, daß nah einer langwierigen Kommissionéberathung ncch einmal bei jedem Paragraphen die Petitionen zur Berichterstattung gestellt wurden. Wir fönnen doch hier nicht alles wiederholen, was in der Kommission gesagt worden ist, und so die Arbeiten der Kommission pro nihilo erklären.

Abg. Gothein: In der Kommission wurden überall Referenten bestellt, um über die Petitionen zu berihten, und dieselben Referenten wurden auch für das Plenum bestellt. Es lag also in der Kommission zweifellos die Absicht vor, daß über die Petitionen au im Plenum berihtet würde. So haben wir es jedenfalls verstanden. Außerdem hat der Führer der auss{laggebenden Partei Dr. Bachem gestern

| auédrücklid den Wunsch ausgesprochen, daß die Petitionen in diesem

Hause zu ihrem Rechte kommen möchten. Darin kann ih nur das Eingeständniß erblicken, daß es der Wunsch der Kommission war, diesem Hause die Petitionen dur den betreffenden Berichterstatter zur Kenntniß zu bringen. Ich stelle hierdurch ausdrücklih den Antrag, daß bei den betreffenden Positionen dem Hause Kenntniß von den

| entsprechenden Petitionen gegeben wird.

Aba. Broemel: Ich glaube, der Referent hat nicht wohbl- ne mir das Necht zu meiner Bemeikung zu bestreiten. Der Herr Präsident hat das Richtige getroffen. Er ist nicht in der Kommission gewesen und kann niht entscheiden, ob die Mittheilungen des Referenten den Vorgängen în der Kommishion oder nicht. eshalb ist es Brauch in diefem wenn der Referent in scinem Schluß- des sabgemäßen Berichts binausgeht, von Mitgliedern, die an der Kommissionsberathung tbeil- genommen baben, Einspruch erhoben wird. Es handelt sich bier nicht allein um die Petitionen, die der Kommission vorgelegen baben, sondern aud um die, die nah Feststellung des Kommissionsbeschlusses dem s Sollen diese neuen Petitionen einfa klang- los unter den Tisch fallen? (Ruf rechts: Ja!) Ich schließe mih dem

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wort über den Rahmen

| Antrage des Kollegen Gothein an.

Vüze-Präsident Dr. Graf zu Stolberg-Werniger ode: Dieser i, If s ih um die Fesistellung der nähsten Tagetordnung handelt

Abg. Gamp (Rp.): Herr Broemel bewegt fih in einem eigen- thümlichen Widerspru. Er wirft dem Meferenten vor, er hätte Sachen hereingezogen, die in der Kommission nicht verhandelt wurden, und in demselben Augenblick beantragt er, daß der Referent über die naher eingegangenen Petitionen zu referieren habe, die der Kom- mission nochG garnicht bekannt waren. Ein solches Verlangen ift ein absoluter Nonsens. Ih möchte aber auch entschieden der Auf- fassung widersprechen, daß es die Absicht ter Kommission gewesen ist, den Referenten zu veranlassen, die in der Kommission vorgetragenen Petitionen auch hier vorzutragen. Die Absicht gaing dahin, daß der Kommission vollständige Material unterbreitet werde. Die Kommissionen seien da, um dem Plenum die Arbeit zu erleichtern. Wenn die Herren die Atbeit der Kommissionen wiederholen wollen, dann hätten missionsberathung senken können, wir wären dann Zolltarif schon fertig. Herr Fischbeck irrt darin, \{luß der Kommission Dutzende von Telegrammen Er verwe#selt damit den Beshluß erster Lesung, den Hantelskammern hervorriek. Die Absicht der L Hand, sie will die Verhandlungen hinziehen, um ne material zu finden.

Vize-Präsident Dr. Graf zu Stolberg-Wern Aba. Gamp hat dem Abg. Broemel vorgeworfen ein absoluter Nonsens. Ich kann nur annehmen linguas tvar.

Abg. Singer (Soz.): Ih bade a Mitalieter des Zentrums mit Herrn Bachem Bachem ist ader beute von seinen Freund und ex bat abïolot nicht cin Wort finde ten Mitalietern è «Â „ck C Petitionen vorentdalt tutdans berechtigt aedrüctt wert Vergänge deri

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