ihn bat, einen Tag für ein Bankett anzuberaumen, welches zur Feier des Erfolges seiner Mission nah Rom und seiner wohlbehaltenen Heimkehr veranstaltet werden solle. Der Prälat deutete darauf hin, wie unziemlich in der jeßigen Zeit weitverbreiteter Noth unter den Armen die Abhaltung eines Festessens sei, und erbat sich, da mau in ihn drang, das Bankett anzunehmen, ein paar Tage Bedenkzeit, Jn Erwiederung auf die ihm überreichte Adresse äußerte er sich aus- Führlih über den Zweck seines Besuches beim Papste und erklärte ih mit den Erfolgen dessélben für die Sache der katholischen Kirche in Jrland vollkommen zufrieden.
n T6. Juli R Q Sodfen 284,127 Personen Zinsen ‘von der englischen Staatsschuld zu empfangen; 275,721 erhielten nicht mehr als 200 Pf. St., 96,415 nicht über 5, 44,97 7 über H und nit über 10; 96,025 nit über 50 z 24,462 nicht über 100, und 13,882 niht über 200; 4032 erhielten mehr als 200 und nicht über 300, 2647 nit über 500, 1222 nit über 1000, 328 nit über 2000, und 177 über 2000 Pf. St. jährlich.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 24. Dez. Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Wilhelm von Oesterreich hat am 90, Dezember die Hauptstadt wieder verlassen, um sich über Warschau nah Olmüg zu begeben. / :
Mittelst Kaiserl. Ukascs vom 2, Dezember is der Metropolit von Nowgorod, Nikanor, zum Metropoliten von St. Petersburg, Esthland und Finuland und zum Archimandrit des Alexander-Klosters der heiligen Dreieinigkeit ernannt worden.
Ftalien. Rom, 20. Dez. (A. Z.) Die Giunta hat an- genommen und ist proklamirt worden. Da der Senator von Bo- logna, Zucchini, si in dieselbe einzutreten geweigert hatte, so is an seiner Statt Galletti gewählt worden.
nehmen zu wollen,
dem Papst is keine Rede mehr.
Gejtern Nachmittag zogen sich wiederum Gewitterwolken zusam- | men. Garibaldi hatte in dem Circolo popolare ein Schiêma zu Wege | gebracht, und nun sollte zur Ausrufung der Republik geschritten wer=- |
den. Wirklih seßte si eine Bande mit Fahne und Trommel in Be- wegung, wurde aber sowohl von der auf Piazza di Venezia aufge- stellten Linie, wie vor Palazzo Sciarra, wo die Studentenlegion auf-
gestellt war, mit angeshlagenen Gewehren empfangen. Sie sollen |
ih hierauf bald zerstreut haben. Auch wurde die Ausweisung der
Republikaner beschlossen, und über 300 sollen bereits in vergangener | Nacht abgegangen \ein, darunter auch Garibaldi, der es auf eine
———— e O O V o . p a
Auswärtige Vörsen.
AVien, 29. Dez. (Die Post vom 30sten fehlt.) Met. 5proz, 804, 3, 4, 25 proz. 42%, À, 43, Anl, 34: 4145, 146. 39: 852, 85%. Nordb. 974, 3, 975. Gloggn. 97, §, 98. Mail. 65, 66. Liv. 66, 664. Pesth 695, 70, 704. Budw. 704, 4. B. A. 1090, 1095.
Wechsel. Amst, 1575, Augsb. 1123, Frankf, 1124, Hamb. 166x, Lond, 1%, Paris 134 Br. und Geld.
Unsere Fonds und Actien sind in Folge günstiger Nachrichten über die Fortschritte unserer Armee in Ungarn zu höheren Coursen sehr belicbt bei ziemlihem Umsaß.
Frankfurt a. M., 30. Dez. Von Fonds waren beute nur allein die 5proz. und 23proz. Metalliq. etwas mehr angeboten. Belg. Oblig. und. 3proz. Spanier, 0 wie Bexhacher und Köln- Mindener Actien, hielten sich gefragter. Fr. W. Nordbahn gingen auf einige Verkäufe um 1% zurück. AUe übrigen Fonds ohne Be- wegung. Das Geschäft war jedoch im Allgemeinen unbedeutend,
5 proz, Met. 725. 72%. Bank - Actien 1185 V, Baden 50 Fl. L, 45%. 45%, bo, 35 Fl. L. 264. 26. Hessen 45%. 454. Sard. 243, 242. Darmst. 50 Fl. L. 62. 615, do. 25 Fl. L, 214. 207. Span. 3proz. 20. 195. Poln. 300 Fl. L, 974 G., do. 500 Fl. L. 72%. 715. Bexbach 67%, 674, Köln-Minden 80, 79.
Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Liquidation für Jahres\{hluß | L lieferte im Allgemeinen günstige Resultate, indem sowohl alle auf | Markt fest.
diesem Tage abgeschlossene Lieferungsgeschäfte, so wie die von früße- |
ren Monaten gemachten Depots und Prolongationen, si leiht und
ohne alle Schwierigkeiten abwickelten. Das baare Geld blieb, unge- |
achtet seit einiger Zeit ansehnliche Summen nah Süddeutschland und der Schweiz gingen, flüssig, und viele neue Depots wurden wieder mit 3: —4% Zinsen p. a, abgeshlossen, gangbaren Fonds und Eisenbahn - Actien hielt während der ganzen Börte über an,
drüdckt waren, bereitwillige Nebmer per Cassa. nah süddeutschen Obligationen, und sind in sämmtlichen Gat- tungen namhafte Posten gekauft worden. — Nah Soda ist augenblicklich weniger Frage und der Cours stationair.
so fanden sich doch zu den gewichenen Preisen Am namhasftesten war Begehr
Preußische und hannovershe Fonds fehlen und bleiben gesuht. Ju | 5%, A5 und 24 % belgischen Papieren fanden auch viele Abschlüsse zu | steigenden Coursen statt. Amerikanische Fonds kommen ‘auh immer _
Stam —————————
Bekanntmachungen.
[711] Nothwendiger Verkauf. Königl, Kammergericht in Berlin,
Das im Zauchschen, jezt Zauch - Belzigschen Kreise belegene Rittergut Gränert, abgeschäßt auf 34,113 Thlr. 20 Sgr. 10 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll
am 6. Juli 1849, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsftelle subhastirt werden.
Alle unbekannten Real - Prätendenten werden aufge- fordert, sh bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden,
[712]
718 [622] Subhastations-Patent, L D
Das Triumvirat Corsini- | Camerata- Galetti erflärt nun, \|ch der Staatsleitung so lange an- | bis eine Constituante des Kirchenstaats berufen | sein werde, welhe dann über das Weitere zu verfügen habe. Von |
| fomishe Oper in 4 Abth.
Friedr. Wilh. Nordbahn 39. 384. |
Die Kauflust nah allen |
und obglei die österreihishen Papiere etwas ge- | Peru bei ziemlih lebendigem Umsaß etwas höherz
| Mex. 224.
Lotterie- | = : ha | Oest. Met. 5proz. 71, 70%, #. 24proz. O14, h
Das in der Schmalzstraße Nr. 14 gelegene, Vol. I. Nr. 279. des Hypothekenbuchs verzeichnete, der Marie Elisabeth Abendschöón und den drei Geschwistern Boldt gehörige Wohnhaus nebst Zubehör, insbesoûdere einer Hof- und Baustelle von 10 Ruthen, wel@he zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur ein- zusehenden Taxe auf 7666 Thlr, 11 Sgr. 10 Pf. ab- geschägt worden, soll am 414. Juni 1849, Vormitt. 11 Uhr,
in freiwilliger Subhastation verkauft werden,
Frankfurt a, d, O,, den 17. November 1848, Königl, Land- und Stadtgericht,
__ Subhastations-Patent, Das in der Richtstraße belegene, im Hypothekenbuche
16
Brandschaßung abgesehen haben mohte. Sobald die Gefahr vors über, die Constituante verkündet und die Entfernung der Unruhe- stifter beschlossen war, mate die ernstere Stimmung ciner fröhliche- ren Plaß, und der Abend {loß mit einer Cagnara.
Rom, 2. Dez. (Franz, Bl.) Gestern Abend hat sich die oberste Junta definitiv konstituirt, Sie besteht aus: 1) Fürst Corsini, Senator von Romz 2) Graf Camerata, Bürgermeister aus Ancona; 3) Galleti, Advokat. Diese Junta hat ihre Bildung den beiden Kammern offiziell angezeigt und erklärt, daß sie bis zum Zusammentritt einer aus dem allgemeinen Stimmreht hervorgegan= genen National-Versammlung ihr Amt treulih und kräftig verwalten wolle. Der größte Volfsjubel herrscht in Rom und den Legationen.
Turin, 24. Dez. (A. Z.) Die Deputirtenkammer hat mit 117 gegen 24 Stimmen den Vorschlag General Antonin?s angenommen : die Stadt Venedig mit einem monatlichen Darlehen von 600,000 Fres. zu unterstüßen. Die Oppositionspresse ist, bei der eigenen Finanzlage des Königreichs Sardinien, mit diesem Beschluß ziemlich unzufrieden. Von Rom \ind die Herren Michele Pinto und Leopoldo Spini als Abgeordnete des dortigen Ministeriums eingetroffen, um bei der sar- dinishen Regierung die Bildung der „italienijhen Constituante““ zu betreiben.
Meteorologische Beobachtungen. Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
| Nachmittags | 2 Uhr. |
1848. 31, Dez. |
Morgens G Ube. | | 310,82'"’Par./340,93"Par. 341,34’’’Par, |Quellwärme T Be | — 53°.Rn. —D0 R — 56,1° R. |Flusswärze 0 — 0,1° R.| — 5,7° R. — 9,0? R [Bodenwärme S8 pCt. 78 pCi. | 69 pCte Ausdünstung crrüh | trüb i Sehnes Niedersckhlag 0,05 1‘‘Rb. 0, | 0, | S0, | Wärmewechsel ——— 3,0 — | — 11,2° 78 pCt. O
Luftdruck Lusfiwärme Thaupuokt Dunstsättigung - |
Wolkenzug. - - l — j 0, | Tagesmittel: 341,03" Par... — 45 R... — T2 R, ¿. Königliche Schauspiele.
Dienstag, 2. Jan. Jm Opernhause. 2le Abonnementê- Vorstellung: Martha, oder: Der Markt zu Richmond, romantisch (theilweise nah einem Plan von St,
Musik von Fr. von Flotow. Anu-
Georges), von W, Friedrich. fang halb 7 Uhr. .
Wegen Unpäßlichkeit der Frau Köster kann Jüdin, nicht aufgesührt werden.
die T per: Die
“ mehr in Aufnahme. Die 6% stiegen bis auf 4107 a 108%. Die
span. inländ. Schuld hob si bei lebhaftem Umsaß bis auf 20 %. — Im Wewselgeschäft flau, die meisten Devisen blieben unter Notiz offerirt ; am Schluß war London und Berlin wieder belicbter. Oesterreichische Couvon sind zu 406, span. zu 2 Fl. 23 Kr. pr. Piaster, holländ, zu 99% % und poln. Coupons zu 97 Kr. pr. 6 Fl. poln. gemacht worden. Der Diskonto i fortwährend zu 14 — & willig anzu- bringen,
Hamburg, 30. Dez. 34proz. p. C. 77% Br, 774 G. El R. 98% Br. Dän. 645 Br. Ärdoins 94 Br., 9x G. 3proz. 19% Br. u. G. Hamb. - Berl. 634 Br., 625 G. Bergedorf 674 Br. Altona - Kiel 8924 Br., 89% G. Mecklenburg 354 Br., 35 G.
Mit Ausnahme von einigen Eisenbahn-Actien, die höher bezahit wurden, war es mit den übrigen Effekten, bei stillem Geschäft, un- verändert.
Paris, 29. Déz. 3proz- 45 .40. Bank 17424, Spanische 3proz. 27%. Nordbahn 3962.
London, 29, Dez. M O 2 D 05 Mer, 24%, ck.
Engl. Fonds im Allgemeinen stationair. fanden Käufe und Verkäufe zu 885 und # statt.
Jn fremden Fonds fanden einige Zeitkäufe statt. Der Actien- Gegen Ende der Börse b!!“% das Geschäft matt. Cons. 884 a 5. Die Börse stand urter dem Einfluß weniger Käufer und Verkäufer und der Notirungen aus Paris. — Span. 27% a Ei
Amsterdam, 29. Dez. Einige fortgesebte Einkäufe, in Junt. und 4proz. ausgeführt, geben dem holl. Fondsmarkt ein sehr williges Ansehen. Der Handel darin war im Allgemeinen sehr belebt.
Span. und Portug. unverändert. Oest, bei einigem Umsa mehr angeboten. —
5proz. 75%. Anleihe 75.
34proz. 89.
3 proz. Cons. 88%, X. 4 proz. 74%.
Int, 497.
Anfangs der Börse
Von Südamerif. war in den übrigen ging fast gar nihts um. — Port, 4proz. 26%. Peru 31, 5, 31. Span.- Ard. 104. gr.
Holl. Jnt. 484, 49. 3 proz. 98%. Russen , alte 100, #.
Piecen 10. Coupons 6#, 7. Dire 2,
3 proz. 21%, 5proz. 10%. Passive 4
Madrid, 23, Dez. Bank 774 a 80.
i 3 Akten.
Russ. etwas angenehmer. |
| | |
Zu dieser Oper werden Billets, mit Sonnabend bezeihnet-
verkauft. : an dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisén vers fau
E
Ein Billet im Parquet , zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.z; ein Billet in den Logen des ersten Ran- ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.z ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr. z ein Billet im Amphitheater 75 Sgr. :
Mittwoch, 3. Jan, Jm Schauspielhause. L2te Abonnements= Vorstellung: König René's Tochter, romantisches Drama in 1 Aft, nah dem Dänischen des Henrik Herz. (F'äul. Malvine Erck: Jo- latha.) Hierauf: Erzichungs-Resultate, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Französischen von C. Blum, (Fräul, M, Erck: Magarethe Western.)
Donnerstag, 4. Jan. stellung: Die Jütin, große Over :n 5 Abth. Ballets von Hoguet. Anfang 6 Uhr.
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, im ersten Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr, 10 Sgr., ein Billet im Parterre, in den Logen des driiten Ranges und im Balkon daselbst 20 Sgr., ein Billet im Amphitheater 10 Sgr., e:n Billet zur Fremden-Loge 2 Rthlr.
Die zu dieser Vorstellung bereits gekauften, mit Dienstag be- zeichneten Billets können Vorgen 3
Fm Opernhause, 3te Abonnements-Vor- Musik von Halevg.
Vormittag im Billet - Verkaufs- Büreau gegen Billets zur Oper Martha umgetauscht oder der ge- zahlte Betrag zurückgenommen werden. Geschicht eines oder das andere nicht, dann bleiben die Billets zur Jüdin, zur Vorstellung die- ser Oper am Donnerstage gültig. Die zu derselben noch zu verfgu- fenden Billets werden ebenfalls mit Dienstag bezeichnet sein.
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 2. Jan. Die Töchter Lucifer’s. Großes phauta- stishes Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaux), von W. Friedrih. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann, (Decorationen und Kostüme neu, Mit neuen scenishen Ausschmüf= fungen und neuen Couplets.)
Mittwoch, 3. Jan. (Jtalienishe Opern =- Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Don Pasquale. Komishe Oper in Musik von Donizetti. Hierauf: Lebende Bilder aus bes l) Moses beshüßt die Töchter Reguel"s am Dazu: Männer-Quartette.
weglihem Piedestal. Brunnen, 2) Die Hussitenpredigt.
Markt- Berichte. A
Königsberg, 28. Dez. Zufuhr war gering. Weizen 45 bis 66 Sgr. p. Schfl. Roggen 25 bis 28 Sgr. Gr, Geiste 22 bis 25 Sgr. Kl. Gerste 19 bis 23 Sgr. Hafer 14 bis 16 Sgr. Graue Erbsen 34 bis 38 Sgr. Weipe Erbsen 28 bis 36 Sgr. Kartoffeln 14 bis 16 Sgr.
Aachen, 29. Dez. Weizen 2 Rtblr. 8 Sgr. Roggen 1 Rthlr- 13 Sar. 7 Pf. Gerste 1 Rthir. 5 Sgr. Hafer 29 Sgr.
Bonn, 29. Dez. (25 Schfl.) Weizen, neuer 55 a % Rihlr, Roggen, neuer 34 Rthlr, Hafer 15 a L Rthlr.
Neuß, 26. Dez. Weizen 2 Rthlr. 3 Sgr., Roggen 1 Rthlr- 7 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 3 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 3 Sgr,, Buchweizen 4 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 21 Sgr., Erbsen 2 Hr o Sgr., Rappsaamen 3 Rthlr. 24 Sgr., Kartosseln 20 Sgr.
Heu pr. Ctr. von 110. Pfd. 0 Sgr. Stroÿ pr. Scho von 1200 Pfd. 4 Rthlr. 12 Sgr.
Kleiner Saamen 3 Rthlr. 15 Sgr.
Rüböl pr. Ohm à 282 Pfo. o, F. 35 Rtÿlr.
Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. 15 Sgr.
Prebfuchen pr. 2000 Pfd. 28 Rthlr.
Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. 25 Sgr.
Gereinigtes Del 36 Rthlr. 15 Sgr.
Für Getraide überhaupt zeigt sich zu etwas besseren Preisen mehr Kauflust. Rüböl ziemlih unverändert.
Mainz, 29. Dez. Weizen 8 Fl. 31 Kr,
Roggen 5 Fl. 37 Kr.
Gerste 5 Fl. 34 Kr.
Hafer 6 Sl, 10 Nr.
Weizenmehl 7 Fl. 50 Kr.
Roggenmehl 5 Fl. 50 Kr.
Amsterdam, 29, Dez. Jn Getraide is nihts umgegangen,
Kohisaamen auf Lieferung von dem Spätjahr wie fiüherz auf 9 Faß im Sept. u. Okt. 605 L,
Leinsaamen ohne Handel. t
Rüböl gleich und auf Lieferung eiwas angenehmer; au} 6 384 Fl.z in der Stadt 40 Fl. ; effekt. 375 a X Dle, Mai 367 Gle Sept. und Okt. 355 a % Fl.
Leinöl auf 6 Woh. 263; Fl., effekt. 25% Fl.
Hanföl auf 6 Woch. 35 Fl., effekt, 34 Fl.
m eth aae
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
0 E R E: Si E: 1ER
3
[696]
ángetragen hat, wir aber hierauf
zum Liquidations-Termine,
Subhastations-Patent, den 13, Juli 1849, Vormittags 9 Uhr, ( ode an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden, | bliebenen Gläub Lieberose, den 22, Dezember 1848. Gräflih von der Schulenburgsche Gerichte der Stadt | und Standesherrschaft Lieberose. Edi tal-Citat 101 Nachdem der Strumpfwaarenhändler Johann Gott- fried Thierfelder in Neukirchen bei uns seine Jnsolvenz | angezeigt und auf Eröffnung des Konkurs - Prozesses
den 12. April 1849
den 24, Mai ej. a.
| zur Publication des Präfklusivbescheids,
| den 31sten dess. M ts.
| zur Pflegung der Güte, so wie in Entstchung eines
“_Bescheids oder Locations-Urtels hinsichilih der ausge- iger in contumaciam werde verfahren | werden, gewärtig zu sein, E | Auswärtige Gläubiger haben bei 5 Thlr. Strafe zur | Annahme der künftig ergehenden Kapu gen Wevollirs | tigte im Orte des Gerichts oder in dessen Nähe zu | bestellen. . N S { Schloß Neukirchen bei Chemniß 1m Königreiche Sach- | sen, am 11. November 1818. Herrschaftlich Hänelsche Gerichte,
D E E
( (4 ; . | Das Niedergericht hierselbst hat auf Anhalten der | Herren H F Merck & Co. mand. nom, L, Jacobs F ein Proklam dahin crkannt : | in Potsdam E Y | welche an den von dem Vereinigten Kamm- | garn - Comtoir in Gotha auf Neimarus & Co. 3 Monat vom 29. April 1848 zahlbar gezogenen und
daß Alle,
Das in der Nichtstraße hiersclbst gelegene, Vol. 1. No. 398. Fol. 411, des Hypothekenbuches verzeichnete, dem Gasthofsbesißer Ludwig Schüß gehörige Eckwohn- haus, zu den drei Sternen genannt, nebst Hof- und Baustelle und 3 Morgen 114 [C]Ruthen Wiesen , wel- ches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Re- gistratur einzusehenden Taxe auf 14,135 Thlr, 15 Sgr, 2 Pf. abgeschäßt worden, soll
am 25. April 1849, Vormitt, 11 Uhr, subhastirt werden.
Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufge- boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.
Der tem Aufenthalte nah unbekannte Gläubiger, Amtmann Pescheck, für welhen auf dem Grundstücke 1400 Thlr, haften, wird hierzu vorgeladen,
Frankfurt a, d. O., den 20, September 1848,
Königl, Preuß, Land- und Stadtgericht,
Vol, I. Fol. et No. 165. verzeichnete, dem Brannttwein- brenner Carl Friedrich Beyer gehörige und auf 9322 Thlr, 6 Sgr. 1 Pf. gerichtlih taxirte Haus soll Schulden halber in termino :
Den 10, GZUNi 1849 „Bokm1iitaas 44 Uhx, vor dem Ober - Landesgerichts - Assessor Moers an Be- richtsstelle öffentlich meistbietend verkauft werden. Taxe, Kaufbedingungen und Hypothekenschein sind in der Re- gistratur des hiesigen Land- und Stadtgerichts cin- zusehen.
Frankfurt a. d. O,, den 16, November 1848.
Königl. Land- und Stadtgericht,
[774 Nothwendiger Verkauf,
Die hierselbst belegene, Vol. X, sub No. 7. des Hy- pothekenbuchs verzeichnete sogenannte Amtsmühle, nach der nebst Hypothekenschein und Kaufbedingungen in un- serer Registratur einzuschenden Taxe auf 15,570 Thlr, 2 Sgr, 1 Pf, abgeschäßt, soll im Termine
Vergleichs Den (« Utt Des, aure zur Jurotulation der Aften und endlich Ven o G e 3.
| zur Publication cines Locations-Bescheides oder Urtels
anberaumt haben, so werden Gerichts wegen genannten Thierfelder's bekannte und unbekannte Gläubiger hiermít edictaliter und peremtorie geladen, im Liquidations- Termine persönlich oder dur hinlänglich legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen , ihre Forderungen und Ansprüche an den Gemeinschuldner bei Strafe des r \chlusses von der Masse und bei Verlust der G Sen zustehenden Rechtswohlthat der WiedereinseßUng it nb vorigen Stand zu den Akten gehörig U aröver- zu bescheinigen, sodann mit dem bestellten U abrén treter und, da nöthig, unter si rechtlich t Mégungs- binnen sechs Wochen zu beschließen, 1a f n is g
Termin über etwanige Vergleichs-Borst e si A s klären, indem sie außerdem für einwl] 0e ne if hee achtet werden, und daß mit Publication des Präklusiv-
von diesen acccptirten Prima-Wechsel groß Beo,-Mk, 3400, welcher demnächst an Weiß jun. & Af lt Langensalze, von diesen an Gebr, Schickler \n Set- lin, von diesen an B, Goldschmidt daselbst, von die- sm an die Preußische Bank, von dieser wiederum an B. Goldschmidt und von Legterem an L. Jacobs in Potsdam am 15, Zuli d. J. indossirt wt Bd welcher Wechsel sodann verloren gegange s L zu haben glauben oder der Mortiseab0) éttven es sels widersprechen wollen , diese Mr At und Widersprüche, und zwar Ausw e til 4 hiesigen Bevollmächtigten, bis sun “n P 19,
A , isch anberaumten Ternijte als dem einzigen peremtori|ch id demnächst zu nj:
im Niedergerichte zu melden S af I ses und ewigen Stillschw® er 1848 Hamburg, den 11. bigung : H Zur Beglaubigung #
G, Pemölle r, Dr., Altujug
.
Bas Abonnement beträgtt 2 Rthlr. für { Jahr. 4 Rthlr. - 5 Jahr. S8 Nl e L abr, in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Béi einzelncii Kummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.
A 8 4 / F f) e) e/ V 70a
R R E i O S ( AEBI t Ri R Si
Fun al {l Amtlicher Theil. Deutschland.
Preußem. Berlin, Adressen. — Ministerial-Verfügung in Betreff der Konferenzen der Seminar-Direktoren und Lehrer.
Bundes - Angelegenheiten. t des bayerischen Bevollmächtigten.
Bayern. München. Staatsrath von Beisler zum Minister ves Ju- nern crnauntf,
Sachsen. Dresven, Justiz-Minister Braun beurlaubt,
Anhalt-Deßau. Verhandlungen des Landtags.
N Ausland.
Frankreich, Paris, Die Neujahrsgratulationen beim Präsidenten. — Das Ministerium. — Ernennung neuer Präfekten. — Marrast?s, — Abreise des sardiuishen Gesandten. Vermischtes,
Großbritanien und Frland. London, Finanz-Neform-Vereine, — | Bericht über den Zustand Süd-Australiens, — Die üländischen Repea- |
ler. — Vermischtes,
Niederlaude. Zurückziehung der Truppen aus Limburg.
Belgien. Brüssel, Das Ausgabe-Budget für dieses Fahr. — Rezi- prozität im Erlaß des Zeitungs-Stempels. — Angekündigte Vorlage über den Eisenbahn-Tarif. — Vermischtes.
Ftalien. Rom, Veränderung des Ministeriums. — Vermischtes, — Erklärungcn Canino Bonaparte’s ‘und Mamiani's in der Deputirten- Kammer. lich eines Bataillons Freiwilliger, — Ciceruaccbio.
Vereinigte Staaten von Nord - Amerika, Kongreß. Berichte der Minister. — Vermischtes.
isenbabn - Verkehr.
Börsen- und Handels - Nachrichten.
F D S D” E Zl. E N L P AAS: L Ai T:
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kassirer bei der Regierungs - Haupt-Kasse in Danzig, Wander, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen ; und Die Regierungsräthe Dach und Bitter zu Geheimen Finanz-
räthen und vortragenden Räthen im Finanz-Ministerium zu ernennen,
Erklärung A. |
Die Rekonstruirung dcs Ministeriums. — Befehl hinsicht- |
New - York, Der |
T A E O S T VA I Fs A Lar A R e o o A R Dai r: A T E.
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
Preußen. Berlin, 4, Jan. Es sind uns ferner folgende
Udressen zugegangen :
Königliche Majestät!
Alle, die es treu mit dem Vaterlande meinen, werden das hohe Verdienst anerkennen, welhes sich Ew. Königliche Majestät durch die Berleihung einer Verfassung erworben haben, welche die Hoffnungen C Is von Rechtsgefühl bescelten Staatsbürgers zu erfüllen ver- spricht.
Auch die ehrfurhtsvoll Unterzeichneten fühlen sh demnach ge- drungen, Ew. Königlihen Majestät ihren tiefgefühlten Dank hiermit darzubringen und den Beistand des allmächtigen Gottes zu Ew. Ma- jestät fernerem Wirken für das wahre Wohl des theuren Vaterlan-
des zu erflehen. Ew. Majestät allerunterthänigst treugehorsamste. Dezember 1848. (Folgen 44 Unterschriften.)
Großmächtiger König! Allergnädigster König und Herr !
Tief gerührt durh Ew. Majestät Worte: „Was Mich nächst Gottes Be. stand diese Zeit hindurch gestärkt und getröstet hat, das war die Treue Meines licben Landvolks!‘’ nahen wir uns ehrfurhts- voll dem Throne mit der Bitte: auch uns zu diesem treuen Volke huldreihs rechuen zu wollen.
Unwandelbar haben auh wir uns nah dem Tage gesehnt, an welchem wir es mit der That beweisen dürften, daß wir uns nicht haben be:üden lassen dur jene falshen, gottesvergessenen Prophe- ten, die in Schafsfkleidern zu uns gekommen, soudern daß wir viel- mehr in ererbter altpreußisher Treue unser Hecz dem frommen Lan- desvater bewah1t, der keine andere Krone tragen will, als eine von Gottes Gnaden. Gottlob, die Schreckfensnat is dahin, der ersehnte Tag ist daz aber nicht, wie wir gern bereit waren, um uns zu er- heben gegen diejenigen, welhe Preußens s{önen Morgenstern mit frevelhafter Haud vom Himmel gerissen und, statt sich_um das Va- terland verdient zu machen, dasselbe vielmehr in hrer Selbstsucht er- barmungsélos zu vernichten suchten; nein, ein s{hönerer Tag ist ange- brochen, an w-lchem wir aufs neue singen können: Nun danfet Alle Gott; denn im entscheidenden Augenblicke haben ohne Volkeshülfe Ew. Majestät Selbst der verführenden Schlange den Kopf zertreten, haben als treuer sorgender Vater des Volkes das Vaterland vom Abgrunde gerettet und uns reich gemacht an der Erfahrung, daß es allezeit besser sei, dem Lichte des Himmels zu folgen und dem Fürsten zu vertrauen, den uns Gott gegeben und ihn gesalbet mit dem Geiste der Weisheit, der Liebe und der Stärke.
Als das gute, unüberwindlihe Werk dieses Geistes nehmen wir dankbar an die uns vou Ew. Majestät dargebotene Verfassung mit der herzlichen Versicherung: daß wir und gewiß au unsere Kindes- Kinder bereit sein werden, diesen Dank in guten wie in bösen Tagen mit A i r Eb Mes
n tiefster Ehrfurcht verharret Ew. Majestät ganz unterthänigste evangelische Landgemeinde Riesenburgs, : (Folgen 114 Unterschriften.) Riesenburg, den 28, Dezember 1848,
Kalau, au 31,
Preußischer
aats-Anzeiger.
Berlin, Freitag deu 5, Januar
Berlin, 4. Jan. Zur Beseitigung einiger in Betreff der von d.m Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten angeordneten Konfe- renz von Seminar-Direftoren und Seminar - Lehrern erhobenen Be- denfen is von dem gedachten Minisier folgende Verfügung erlassen
Frankfurt a. M. Die Beglaubigung | worden :
„Zu der auf den 15ten d. M.“ angeordneten Kouferenz von Seminar-Direktoren und Setiinar-Lehrern sind, wie ih dem Kö- niglichen Provinzial-Schul-Kollegium auf“ den Bericht vom 21steu v. M. hierdurh eröffne, um deswillen keine Räthe der Provinzial- Behörden mit einberufen worden, weil diese Berathung, wie auch meine Verfügung vom 13ten v. M. ergiebt, gerade nicht eine Arußerung amtlicher Organe, sondern eine nur zu meier Jufor- mation dienende frei Arußerung der in dem Seminar-Unterrichts= wesen prafktish beschäftigten Lehrer sein soll. Die Ansichten ‘der Königlichen Provinzial - Schul - Kollegien über eine Reorganisation der Seminarien sind überdies schon früher in ausführlichen Berich- ten eingezogen worden, und wird sih das Königliche Provinzial- Schu! - Kollegium bei näherer Erwägung auch dieses Grundes da= von üterzeugen, daß keine Veranlassung zu der von ihm vorge- tragenen Befürchtung in Betreff der Stellung der Königlichen Pro- vinzial-Schul-Kollegien zu der erwähnten Reorganisations- Frage vorliegt. i „Wenn das Königliche Provinzial-Schul-Kollegium mir weiter seine Bedenken gegen die von mir angeordnete Einberufung des N. N. zu dieser Konferenz vorzutragen sich für verpflichtet gehal- ten und darauf aufmerksam gemacht hat, wie derselbe in Via auf die vorliegenden Fragen sehr unhaltbaren und unausführbaren Ansichten huldige, dieselben auh schon vielfach veröffentlicht habe, so habe ich mi, wie ebenfalls meine Verfügung vom 13ten v. M. ergiebt, für verpflichtet gehalten, in der gedachten Konferenz jede, auch der am weitesten gehenden Ansicht die Möglichkeit, si aus- zusprehen und izre Gründe geltend zu machen, zu gewähren, um in dieser Weise in den Stand geseht zu werden, ein allseitiges Urtheil über die in dem Lehrerstand vorhandenen Wünsche und Ansichten fassen zu können.
Berlin, den 2, Januar 1849.
Der Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten. (gez) von Ladenberg.
An das Königliche Provinzial-Schul- Kollegium zu N. N,
Durch diese Verfügung dürfte au einem in der Vossischen Zei- tung Nr. 305 abgedruckten Artikel aus Westfalen vom 23. Dezem- ber v. J., wonach die in Rede stehende Zusammenberufung einen unangenehmen Eindruck gemacht haben soll, tie rihtige Würdigung zu Theil werden. Jndem zu der Konferenz Mitglieder der verschie- densten Richtung und Auffassung berufen worden sind, kann weiter der Gedanke nit aufkommen, als verdienten dieselben fein Vertrauen, weil sie von der Behörde bestimmt und niht von ihren Kollegen ge- wählt seien.
BGundes- Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 30. Dez. Die Ob. -Post-Amts- Zkg. enthält folgende Mittheilung: „Man hat es als ein entschiedenes Aufgeben der deutshen Sache seitens Oesterreichs gedeutet, als man hörte, daß es künftig alle Korrespondenzen, auch die über innere Bun- des - Angelegenheiten, durch- sein Ministerium des Aeußern an das Reichsministerium der auswärtigen Angelegenheiten leiten werde. Als man dann weiter erfuhr, daß auch Bayern den gleichen Weg bei Beglaubigung des Herrn von Xylander als Bevollmächtigten einge- schlagen hatte, war man bei dem Argwohn, von dem dieser Staat in seiner Stellung zur deutshen Verfassungsfrage verfolgt wird, sehr be- reit, auch hierin eine bedeutungsvolle Absichtlichkeit zu finden. Jun leßterer Beziehung sind wir aus guter Quelle in den Stand gesetzt, zu versichern, daß in der Organisation. und den Ressort-Verhältnissen der Königlichen Ministerien in München allein der Grund lag, daß sich Herr Oberst von Xylander mit cinem Schreiben des Ministeriums des Königlichen Hauses und des Aeußern bei seiner Ankunft legiti- mirte, und daß derselbe Geschäftsgang au die Veranlassung gege- ben hat, daß das Beglaubigungsschreiben des Herrn Bevollmächtigten an das Reichsministerium des Aeußern gerichtet war, “
Bayern. München, 31. Dez. Die Münchener Zei- tung meldet: „So ebeu vernchmen wix aus zuverlässiger Quelle, daß Se. Majestät der König den Staatsrath 2c. von Beisler zum Staatsminister des Jnnern ernannt hat, Auch vernehmen wir, daß demzufolge die Kammern guf den 15, Januar einberufen werden
sollen.
Sachsen. Dresden, 1. Jan. (Leipz. Ztg.) Der König hat, nachdem der Staats- und Justiz-Minister Dr. Braun wegen seiner Gesundheitösumstände um Dienstentlassung gebeten hat, dieses Gesuch zwar abgelehnt, jedoch in Erwägung, daß dessen leidende Gesundheit nah dem übereinstimmenden Gutachten verschiedener Aerzte nur dur zeitweilige Entfernung von allen Geschäften wieder herge- stellt werden kann, demselben bis zu seiner Veneung und vorläufig auf zwei Monate, vom 3. Januar an, Urlaub ertheilt und die Hofif- nung ausgesprochen, daß es dem genannten Staats-Minister dann wieder möglich sein werde, seine volle Kraft wie bisher dem Wohle des Landes widmen zu können. Für diese Zeit hat der König den Geheimen Justizrath Dr. Treitshfe mit der Verwaltung des Justiz-
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Anhalt-Deßau. Deßau, 30. Dez. (Magdeb. Ztg.) In der Sißuug des Sonder - Landtages am 28, Dezember -wurde be- shlossen, die Protokolle der 10ten Sibung sofort zu veröffentlichen, weil hierdurch am leichtesten die von der Reaction verbreiteten ver- leumderishen Gerüchte über das Verfahren des Landtags gegen den Herzog in der Civillistenfrage niedergeshlagen werden fönnten.
__ Auf den Antrag des Abgeordneten Schmidt, bis zum nächsten Mä1z die angebahnte Ackervertheilung zu vollenden, erklärt das bei Habich1*s Krank- heit allein durh Köppe vertretene Ministerium, alle räthlichen und möglichen Schritte zur \{leunigsten Aervertheilung bereits gethan zu haben. Abg, Fiedler interpellirt wegen Bernburg, ob die Krone die Interessen Defßau's, bezüglich der Regentschaftsfrage gewahrt habe, Nächstens wird hierauf ge- antwortet werden, wie auf die Interpellation des Abgeordneten Prüschendck, ob die roflauer Bürgerwehr befugt sei, mit Schrot auf Wilddiebe und Forstfrevler zu schießen, Die Tages - Ordnung beginnt. Das Miní- sterium wird ermächtigt, kleíne Parzellen des Staatsgrundeigenthums thums, die nicht zusammen liegen, zu vertauschen, zu verkaufen und an Arme unentgeltlich zu überlassen ohne vorherige Befragung des Landtags. In mehreren Zollvereins-Angelegenheiten wird das Ministerium ermächtig, gemäß den bestehenden Verträgen zu handeln, Geldbewilligungen finden statt 1) au die Centralgewalt wegen der Reichstruppen (gegen 2 Stimmen), 2) an das Ministexium wegen unserer Acker-Centralkommission und des ver- einigten Landtags, Mehrere Anträge werden an Kommissionen gewiesen z einer betrifft den Ankauf eines zu zershlagenden Gutes, ein anderer die Ausgabe von einer halben Million Papiergeld (um der Vortheile, die ar- dere Staaten durch solches genießen, bei dem günstigen Stande unsercx Finanzen auch theilhaftig zu werden), ein dritter die Landes-Sparkassen- Angelegenheit, in welcher sih fünf sachverständige Behörden und Körper- schaften zu Berlin, Leipzig und Weimar gegen die von unserem Landtag beantragte Uebernahme eines Sparkassengeschäfts von Seiten des Staats ausgesprochen haben, i
Jn der gestrigen Sizung wurde, in Rücksicht darauf, daß jeyt in meh- reren Zeitungen Verdächtigungen gegen unser Ministerium und den Land- tag veröffentlicht werden, von Lagemann und Genossen ein Ein- schreiten gegen derartige Preßvergehen, wie sic z, B, in einem unsere mi- litairishen Verhältnisse betreffenden Eingesandt der Frankfurter Ober- Post-Amts-Zeitung enthalten sind, beantragt. Sodann wurde es dem Ministerium zur Pflicht gemacht, bis zur definitiven Regelung des Schul- wesens hülfsbedürstigen Landschullehrern ( welche in dirser Beziehung eine Petition eingereicht hatten) außerordentliche Unterstüßungen zu gewähren. Das Ministerium sagte dies bereitwillig zu. Nachdem der Laitbiag noch znm Besten eines Fabrik - Unternehmens in die Gewährung der Staats- Garantie für einc mäßige Summe gewilligt hatte, erstattete die we- gen der Kreirung von Papiergeld gestern niedergeseßte Kommission ih- ren Bericht, dahin gehend, daß 4 Million Kassen - Anweisungen angefertigt und davon die Hälfte „zur Auslösung verzinslicher Schulden und zur Abwendung neuer derartiger Schulden “ ver- tvandt, die andere Hälfte aber bis auf Weiteres deponirt werden solle, Zugleich beantragte die Kommission, bis zur Emanirung dieses Pa- pilergeldes eine Erhöhung des Zinsfußcs für die bei der Regierungs - Kasse deponirten Gelder eintreten zu lassen, um zu verhüten, daß diese gekündigt und in der höheren zinstragenden Landrentenbank angelegt würden. Die
Versammlung trat diejen Anträgen bei, Jn Bezug auf den Antrag des Abg. Jmme, daß die vier Taxatoren, tvelche der Landtag zu der Kommis- sion zu ernennen hat, welche die Abschäßung der zux Radízirung der Civile liste zu verwendenden Domanialgüter bewirken soll, sofort gewählt würdet, beschloß man, die Wahl erst beim Schlusse des Landtags vorzunehmen, Die wegen des Ankaufs eines zu vertheilenden Gutes gestern ernannte Kommis sion gab durch den Berichterstatter Pabig ein abfällizges Gutachten ab,
und zog deshalb das Ministerium seinen diesen Gegenstand betreffen-
ten Antrag zurück, Ueber mehrere vom Abgeordneten Prüschenck gestellte
Anträge ging man ohne Weiteres zur Tagesordnung über. Nach-
mittags wurde die Sihung wieder aufgenommen und abermals über die
hon früher zweimal verhandelte Sparkassen - Angelegenheit lange debaitirt.,
Es war vorauszuschen, daß die Kommission für iesen Gegenstand, ihrem
früher abgegebenen Gutachten gemäß, den Ansichten der vom Ministerium
befragten auswärtigen Saw efänbidin beistimmen und abermals beantra-
gen würde, die Sparkasse Herrn Banquier Cohn auch ferner zu belassen.
Obgleich sih das Ministerium diesmal aller Einmischung în die Debatten
enthielt, warf die Versammlung, um nur endlich einmal mit dieser Sache
fertig zu werden, troy der eifrigen Abmahnungen der Abgeordneten Aue,
Fiedler und Nulandt, den früher mit 15 gegen 1 Stimme gefaßten Be-
\{luß, daß der Staat die Sparkasse selbst übernehmen solle, um und er-
flärte sich mit 12 gegen 3 Stimmen dahin, daß Herrn Cohn die Verwal-
tung der vom Staate garantirten Sparkasse unter den früher festgestellten
Bedingungen auf weitere 10 Jahre überlassen bleiben solle,
In der heutigen Sigung fehlten so viele Abgeordnete, daß nur eben die beschlußfähige Anzahl vorhanden war. Zuvörderst theilte der Präsident Nelandt einen von ihm und den Abgeordneten Aue und Fiedler unterzeich- neten Protest gegen den gestrigen, die Sparkasse betreffenden Beschluß mit, welcher zu den Akten gelegt wurde, — Die ganze heutige Sizung wurde von dem Berichte der Petitions-Kommission über die noch unerledigten Petitionen ausgefüllt, sie mußte jedoch, da ein Abgeordneter sich wegen Un- wohlsein entfernte und die Versammlung deshalb nicht mehr beschlußfähig war, gegen 1 Uhr aufgehoben werden, obgleih noch über mehrere Petitio- nen zu berathen war. — Schließlich erklärten die Abgeordneten Nulandt und Aue, daß sie den Landtag, nachdem er die Gegenstände, für welche er berufen worden, beendigt (?) habe, zu weiteren Geschäften nicht mehr für fompetent erachteten und deshalb ihr Mandat niederlegten.
Ausland.
Frankreich. Paris, 1, Jan. Die Säle des Präsidenten im Elysée National waren gestern Abend nicht so zahlrei besucht, als man es erwartet hatte. Der Erzbischof von Paris, dessen Abreise nah Gaeta einige Journale irrthümlich gemeldet, hatte an der Spite seines Kapitels, dem Präsidenten hon Nachmittags um 2 Uhr seinen Besuch abgestattet. Bald darauf brachte der Pfarrer Cocquerel mit dem protestantischen Konsistorium ebenfalls seine Neujahrêwünsche dar. Um 8 Uhr wur- den die Mitglieder des Staatsraths eingeführt, Von Deputirten der National-Versammlung fand sich eine viel geringere Zahl ein, als vermuthet worden war. Heute Vormittag hatte der General« stab der Militairdivision seine Audienz, Die Offiziere der Na-
Ministeriums und den Staats-Minister Dr. von der Pfordten mit dem Vorsiß im Gesammt-Ministerium beauftragt.
tionalgarde versammelten sich gegen Mittag in der großen