1849 / 27 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

der Reichsverfassung der Reichsgewalt beigelegt

niht zugewiesen sind.“ S L E e, Das Reichs - Oberhaupt, ist

rChlut f 1 2 Uhr Nachmit- b outioe Tagesordnung ershöpft, worauf gegen 4 Ma s ea Sung schließt. Morgen : Berathung des Theils der Ver- aas Die Iu x Z r der vom Reichsrathe handelt.

nisse zu, welche ín und dem Reichstage Mit der Anuahme

Srautfuxnt m M., 424. Jan. (D. P. A. Z) „Der uyker= te Bevollmächtigte für Kurhessen is beauftragt, der provisori= ntralgewalt in Bezug anf die Reichsoberhauptsfrage die Er= 1aeben, daß Se. Königl. Hoheit der Kürfürst, von dem durchdrungen, daß nur ein einiges kräftig zusammenge= sbland den Bedürfnissen des deutschen Volkes entspreche, Zwece die Einseßung eines starken Reichsober- feinen Anstand nehme, \chon jeßt sich dahin wée Allerhöchstdieselben bereit sind, in Uebereinstimmung Zundesgenossen zur Erreichung jenes hoben Zieles die zu bringen, welche gleihmäßig von den übrigen deut- en, so auch von der kurhessischen, bei endgültiger (1 deutshen Verfassungswerkes erheischt werden dürften, ffürt a. M., den 24. Jan: 1849. (gez.)- Jordan.“

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Hesterreich. Wien, 24. Jan. Se. Majestät der Kaiser nets\hreiben vom 22sten d, M. den Minister des Fn

ì Stadion, in Erwägung der traurigen Lage, in [he viele Bewohner der Haupt=- und Residenzstadt Wien durch die

asten Ereignisse verseßt worden sind, angewiesen, den Gemeinde- th über die Frage zu vernehmen, in welcher Weise diefer Noth am \irfsamsten und nachhaltigsten abgeholfen werden könne, und befoh-

die diesfällizen Unträge mit möglichster Beschleunigung gutachk- Zugleich hat Se. Majestät den Finanz - Minister und Unterstüßungen die erforderlichen Geld- von 500,000 Fl. C. M. f;

vorzulegen. igerotesen, auf Vorschüsse b1s zum Belaufe

R A Lis b S Bedarfes zu verabfolgen.

nach Maßgabe Diesem Befehle zufolge hat der Mi-

ister des Jnnern den Gemeinderath angewiesen, die Allerhöchsten gestellte Frage sogleich in Berathung zu nehmen und die entk- R

rechenden Anträge zu erstatten, und gleichzeitig an den Finanz- Ninister sich aewendct, damit d-m Gemceinderathe {hon vorläusig die Augenblick dringend nöthigen Summen zur Verfügung ge tellt werden.

Die Wiener Ztg. enthält in ihrem amtlihen Theile folgenden as Institut der Privat - Docenten is eine Lebensbedingung der hö- ehr-Austalten, Es kann seine Kraft und Wirksamkeit micht entfalten, Kollegien des Professors Privilegien vor denen des Privatdo- centen genießen, indem z, B. nur sie für Zulassung zu den Staatsprüfungeu befähigen, Die Gleichstellung der Kollegien des Privat-Dotenten mit jenen des ordentlichen Professors vor dem Gesetze ist bereits angeo1dne!, sie ist aber nur möglich, wenn der Privat -Docent einen genügenden Beweis sei- ner Lehrfähigfkeit gegeben hat, einen Nachweis, der an anderen Universitäten unter dem Namen der Habilitation bekannt ist.

„Das Ministcrium des öffentlichen Unterrichts hat die nöthigen Vor- christen für die Habilitirung provisorisch gegeben, Es fordert von dem Privat-Docenten der Fakultäts-Studien das Dofktorat der Fakultät, in wel- cer er lehren will ; dann eine gedruckte oder geschriebene wissenschaftliche Abhaudlung, oder ein größeres Werk aus dem Gebiete, über welches er zu lesen beabsichtigt; ferner ein Kolloquium mit dem Lehrkörper auf Grund dieser Abhandlung; endlich eine Probevorlesung. D

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Das Dofktorat soll die wissenschastliche Vorbildung im Allgemeinen verbürgen, die Abhandlung aber soll beweisen, daß der Kandidat in dem Gebiete der von ihm beabsich- tigten Vorträge bereits selbstständig gearbeitet hat. Das Kolloquium wird parthun, ob die Abhandlung wirklih das Werk des Kandidaten sei, und

(Gelegenheit zu genauerer. Erforshuyg desselben, wo sie als nöthig erscheint, darbieten z die Probevorlesung hat die mündliche Lehrfähigkeit zu erweisen,

„Dies reicht aus, um unfähige Kandidaten fern zu: halten. Es reicht

auch aus, um die Vorlesungen der höheren Lehranstalten den sur sie noth- wendigen Charakter der Wissenschaftlichkeit zu bewahren und zu verhindern, daß sie zu belletristishe#w Unterhaltungen oder seihten politischen Diatriben herabsinfen, Es i} aber auch das mindeste, was im Allgemeinen gefordert werden mus, Für besondere Fälle sind Ausnahmen zugestanden, Vom Dottorate fann Umgang genommen werden an Lehranstalten, welche keine wissenschaftlichen Grade ertheilen, und überall bei Männern, die bereits ei- nen ausgezeichneten wissenschaftlihen Ruf genießen, oder wo ein besouderes auf andere Weise nicht leiht zu befriedigendes Bedürfniß einer Lehranstalt dafür spricht. Bei wissenschaftlichen Celebritäten. fällt das Kolloquium weg ; die Probevorlesung kaun stets nachgesehen werden, wenn die Besähigung zum mündlichen Vortrage bereits genügend bekannt ist. „Die Handhabung dieser Anordnungen is den Lehrkörpern als denjeni- gen Behörden anheimgegeben, wclhen einstweilen unter ihren bisherigen Borständen die unmittelbare Leitung der eigentlichen Studien-Angelegenhei- ten obliegt, Sie haben auch die Befugniß, gegen Privat-Doccnten, welche ihre Stellung mißbrauchea wollten , disziplinarisch mit Warnung, Rüge, und in besonderen Fällen selbs mit Suspension des Nechtes zu Vorträgen, zleres jedo unter gleichzeitiger Anzeige an das Ministerium, vorzugehen, weil ohne diese Befugniß die Uebernahme der Verantwortlichkeit für den nustaud der Lehranstalt nicht möglich wäre, Diese Verantwortlichkeit wird cs hindern, daß die Lehrkörper 1hx Amt nachlässig führen, daß sie es nicht in zu engherziger Weise thun, dafür kann ihre Zusammensezurg bürgen; fraft welcher alle außero: dentlichen Professoren und ein nicht geringer Theil der Privat Docenten sclbst ihuen angehören.

„Jn beiden Bezichungen aber is auf den ernsten Willen und das Juteresse der Lehikörper für echte Wissenschaft uud Charakterbildung und auf deu Einfluß zu renen, den künstig die Stimme des gebildeten Publi- lums auf alle wichtigen Vorgänge des öffentlichen Lebens nehmen wird, Uebrigens fann nicht geleugnet werden, daß auch bei dieser Angelegenheit, wie bei manchen anderen, wir uns im Stadium des Experimentirens bcfin- den, und daß nur die Erfahrung bestimmen kann, welche weitere Schritte, und in welcher Nichtung, zu machen sein werden, | „Wenn hiermit das Jnustitut der Privat-Docenten an den österreichi- schen hohen Schulen in einer Weise gegründet is, welche ihm beides einen sreiecen Raum der Entwickelung, als irgend wo anders sichert, so is doch mzt zu verkennen, daß ihm zugleich cine Gefahr droht, in welcher cs: leicht ei jeinem Sutstehen gäuzlih zu Grunde gehen kann. Das Wesen des D Rau n Prinzipe der freien Konkurrenz aller Lehrfähigenz A Wine Friirik R 4 Hrivat-Docenten nicht honoriren, weil er es nicht

l en eder dur Devorzugung Einzelner das Prinzip aufzuheben oder sich in uneischwingliche Kosten, de überdies zum großen Theile ver- schwendet wären, einzulassen, Der Privat-Docent muß Ls b E L überall, sein Honorar vom Studierenden erhalten. Allein unsere Stuvirl den sind gewohnt, für den Empfang des Unterrichts weit öfter nichts zu be ahl M n selbst bezahlt zu werden, als dafür zu bezahlen, Viele föunen e M anders, So lange sie aber die für die Staatsprüsungen nothwendigen Kol legien bei den ordentlichen Professoren unentgeltlich hören können weren die Privat - Vocenten dermalen vergeblich ihre Säle öffnen, in welch eh Eintritt nux gegen ein Kollegiengeld gestattet i}; sie werden feine Schüler Hiermit stirbt das Justitut in sei-

und somit feine Subsistenzmittel haben. ner Geburt. E d A

„Es wäre sehr zu wünschen, daß dieses Verhältniß von E Männern gehörig untersucht nnd Mittel der Abhülfe aufe UIE Einige Hülse ergäbe sich vielleicht daraus, daß das bisherige Ünterrichtsgelv aufgehoben und dafür Kollegiengelder für die bisher unentgeltlichen V lesungen der ordentlichen Professoren eingeführt würden, deren Ertrag den- selben Zwecken dienen könnte, sür welche bisher das Unterrichtsgeld verwen-

det worden ist.“

Wien, 25. Jan. Se. Masestät der Kaiser . hat mittelst Entschließung /vour 19ten d. M. den Wirklichen Geheimen Rath u1d Kämmerer Franz Grafen Colloredo - Wallsee zum außeror=

or- ;

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dentlihen Gesandten und bevollmächtigten Minister anm großbritan i- hen Hofe ernannt.

Dem Fürsten Windischgräß is von Seiten der Universität der \ächsishen Nation in Hermannstadt die nachfolgende Adresse zuge-

Folnmen :

„Geruhen Ew. Durchlaucht in dem Augenblicke, wo alle Völker Oester- reis dem: Mattte- húldigénd nahen, welcher die Anarchie in den Mauern Wiens erdrückt hat und von der Weisheit Sr. Majestät des Kaisers aus- erkoren worden i, den Frieden und die geseßlihe Ordnung in Ungarn und Siebenbürgen wieder. herzustellen, au den Ausdru der tiefsten Verehrung und Ergebenheit gnädig entgegenzunehmen, welchen die sächsische Nation in Siebenbürgen Ew, Durchlaucht darbringt, Ein einiges und mächtiges Oesterreich zu sehèn, in ihm unter dem milden Scepter eines deutschen Herrscherhauses und gleihberehtigt mit allen Volksstämmen des Kaiserstaa- tes der Segnungen, der freien Verfassung theilhaftig zu werden, tvelche Ferdinand der Gütige denselben verliehen. Das ist ihr Wunsch, ihre Sehn- sucht, ihr Gebet, für diesen Zweck und für den Thron ihres Kaisers is sie zu jedem Opfer bereit, und je deutlicher sie sich bewußt is, in der Stellung und Montirung eines Feldjäger-Bataillons blos dem Drange ihrer Ge- fühle und dem Nufe der Pflicht gefolgt zu sein, desto mehr fühlt sie sich durch die lobende Anerkennung geehrt, welche dieser schwache Beweis ihrer unverbrüchlichen Treue gegen das allerhöchste Kaiserhaus bei Ew, Durdclz- laucht gefunden, Jhr Dank und ihre Segeus8wünsche begleiten Ew, Durch- laucht auf der Bahn des Ruhmes, und sie wird stets bemüht sein, sich durch treue Anhänglichkeit an den Kaiserthron der Gnade allerhöchstseiner Majestät und des Wohlwollens der erhabenen Männer würdig zu erhalten, deren Weisheit und Heldenmuth diesen Thron schirmt und Oesterreichs Na- men hoh über alle Namen erhebt. Ew, Durchlaucht gehorsamste Diener. Hermannstadt, am 20. Dezember 1848, Die Universität der sächsischen Nation in Siebeubürgen. Franz Salmen m, p, Nationsgraf, M, Fried- 10) Ur m, P, 2COTar,

Fürst Windishgräß hat folgende Proclamation an die unter Konmando der ungarischen Rebelleu'ührer noch stehenten Kaiserlihen Truppen el 1ssen:

„Sowohl während meines Vorrückens durch Ungarn, als auch nach meinem am 5ten d. M. an der Spize des Kaiserlichen Heeres erfolgten Eintreffen in der Hauptstadt des Landes, bin ih durch die übereinstimmen- den Aussagen vieler glaubwürdiger, ihrer Pflicht getreu gebliebener Personen zu der Ueberzeugung gelangt, daß weder die a. h. Manifeste vom 3, und 16, Oktober, noch meine Proclamation vom 12, November v. J. die wiederholte Aufforderung zur Rückkehr der Kaiserlichen Truppen unter mein Kommando enthaltend den Truppen zugekommen sind, indem der revo- lutionaixen Partei Alles daran gelegen war, deren Bekann:werdung durch alle ihr zu Gebote stehenden Mittel zu hintertreiben, da felb|t diese Partei nicht daran zweifeln kounte, daß die stets durch treue Anhänglichkeit an das allerdurchlauchtigste Kaiserhaus ausgezeichneten Kaiserlichen Truppen dieser Aufforderung den schuidigen Gehorsam leisten und den Dienst der Rebellen verlassen würden. Jch muß daher vorausseßzen, daß blos durch den terroristi- schen Einfluß der an der Spiße stehenden Revolntionairs, so wie jenen der einzelnen Nebellenführer, die unter ihrem unmittelbaren Kommando stehenden Kaiserlichen Truppen zum Theile noch nicht von der wahren Sachlage die vollständige Kenntniß érlangten, und daß sie selbst jeyt noch, vo durch meine allgemein bekannte Einrückung“ in den Hauptstädten Ungarns jeder Zweifel beseitigt sein muß, nicht absichtlicher Treubruch, sondern blos die Besorgniß über ihr künfiiges Schicksal von dem schleunigen Berlassen der revolutionairen Partei und der Nücfkehr unter mein Kommando zurü- hält. Um diese Besorgniß zu heben, finde ih mich veranlaßt, im Zusam- menhange mit meiner Proclamation ans Ofen vom 7. Januar d. 5, vor- stehenden Aufruf an die Kaiserlichen Truppen zur unverzüglichen Rückkehr zu er- lassen, wonach sämmtliche, wo immer hierlands, in Slavonuien, dem Banate oder Siebenbürgen noch unter den Befehlen der revolutionairen Partei ste- henden K. K. Truppen ohne weiteren Zeitverlust die Neihen der Rebellen zu verlassen und sich den unter meinen Befehlen opcrirenden Truppen an- zuschließen oder bei dem nächsten Kaiserlichen Militair-Kommando zu stellen, die von ihnen besetten scsten Plätze aber sogleich den Kaiserlihen Trupyen zu öffnen haben, wogegen der Mannschaft vom Feldwebel und Wachtmeister abwärts (Heneral-Pardon zugesichert wird, so wie ih mir zugleich vorbehalte, für sämmtliche auf diese“ Urt schleunig noch zukücckehrenden Ober-Offiziere, #o- bald sh selbe vor einer diesfälli en Untersuhungs-Kommission verantwortet haben werden , die allerhöchste Milde Sr, Majestät des Kaisers anzuspre- chen. Hauptquartier Ofen, 12. Januar 1849. Alfred Fürst zu Windisch- gräß, K. K. Feldmarschall,“

Kremer, 23, Jane Ula, Oest, Zkg) De: houtigo Reichstags-Sißung ward vom Präsidenten Smolka um 105 Uhr er öffnet, Während der Ablesung des leßten P.otokolls ers (ienen die M nister Stadion, Kraus uud Thinnfeld, Es wird erössnet, daß die Deputirten Helfect und Schwarzer auf aht Tage Ulgub erhielten, und daß Efel und Radmilly ihr Mandat niedergelegt. Es wird dei folgende Diiuglichkeits = Autrag des Ahgeordueten Zbyszewsfi ab- gelesen : : i

„Jn Anbetracht, daß die österreichische Armee im lombardisch-venctia- nischen Königreiche zur Zeit der Wahlen zum konstituirenden Reichstage sich an diesen zu betheiligen niht vermochte; in Anbetracht, daß die ge|ammten Offiziere und Soldaten der Armee in Jtalien in ihrer Eigenschaft als S taatsbürger das unbestreitbare Recht haben, ihr Wahlrecht auszuüben 1nd daran nur durch die kriegerischen Operationen gehindert worden sind; in fernerem Anbetracht, daß die Armee in Jtalien eine so ansehnliche An- zahl von Staatsbürgern umfaßt, daß dieselben eigene Vertreter in denkonstituiren den Neichstag zu entscuden im Stande sind z in Anbetrachtendlich, daß auf dem Bo- den Jtaliens eine bedeutende Anzahl von Beamten und anderen wahlberechtigten Staatsbürgern des hiesigen Länderkomplexes sich befinden, die ebenfalls ihr Wahlrecht auszuüben ‘wünschen , stelle ih den Antrag eines zu erlassenden Geseßzes in folgender Fassung: 14) Die Armee in Jtalien, blos in ihrer Eigenschaft als éin Jnbegriff von österreichischen , zu dem hier vertretenen Länderfomp!exe angehörenden Staatsbürgern, wählt und entjeudet drei Abgeo1duete in den konstituirenden Reichstag, 2) Diese Wahl gilt nur in Nücfsicht auf tie außerordentlichen Umstände für dieses Mal, und es dürfen aus derselben für die Zukunft keine Folgerungen und keine Ansprüche gemacht werden. 23) Die ungarischen, kroatischen und italieni chen Truppen dürfen sich bei der Wahl der Abgeordneten nicht betheiligen. 4) Die der Armee zugetheilten Beamten und soustigen wahlberechtigten Staatsbürger haben bei den Wahlen sich ebenfalls zu betheiligen. 5) Das Ministerium habe bei Gelegenheit" dieser Wahlen das provisorische Wahl- gese vom 9, Mai v. J, auf cine mit den Armee-Einrichtungen bestens sich ver- tragende Weise in Anwendung bringen zu lassen. 6) Eine beim Eintreffen der Herren Armee- Abgeordneten vorzunehmende Verlesung hat zu entscheiden, zu welchen Provinzen angehörend dieselben zu betrachten sind,“ Der An- tragsteller wird, nachdem fast das ganze Haus zur Unterstühung sich erhoben, zur sogleihen Motivirung aufgefordert. Er vindizirt auf Grund der Billigkeit und Gerechtigkeit und des Wahlgeseyes vom 9. Mai 1848 jcdem Soldaten mit 24 Jahren, jedem Unter - und Oberoffizier und jedem sonstigen Beamten das Wahlreht. Die bei der ungarischen Armee stehenden Truppentheile hält der Redner nicht für so bedeu- tend, viele derselben haben selbst {hon an der Wahl in ihrer Heimat Theil genommen, der Rest aber wird mit der Vertretung der in Jtalien befindli- chen Brüder ih zufriedenstellen, Er widerlegt mehrere Bedenken, die sich dagegen erheben föunten, namentlih den scch8wöchentlichen Aufenthalt im Wahlorte, ten das Wahlgeseß fordert, Der Soldat habe au einen festen Aufenthaltsort, nämlich 10 Monate unter Gottes freiem Himmel (Bravo !); daß bewaffnete Körper abgestimmt haben, kommt in der Geschichte Frank- O A Zeit des Konvents und in neuester Zeit wiederholt, bei der Ma-

Veüroterz@ewäll L habe die A mee freisinnige Männer genug, die als emusian- Ga AN könnten, Die Zahl von drei Vertretern sei an- dén 60,000 dig O bis 150,000 Männern der italienischen Armee

* G.loviie, wobl E uui Fiogien bguziehen, wonach noch 90,000 blieben, | ver -Vlililkirbeanten. eet dann Ein Vertreter, dazu müsse aber die Zahl ind die nb 1 gerechnet, dagegen bie unter 24 Jahre alten Soldaten

n den Heimatsbezirkeu unter den 50,000 Seelen befindlichen Kin-

B, Tee berücfsichtigt werden, und es werde die Parallele mit dem Bahlgesepe nicht bisseriren, Dur die Eintheilung der Compagnieen und die“in jeder Station bestellten Pläße- oder Stadikommanden sei vie Aus-

führbarkeit der Wahl nah Anorduung des Ministeriums ein Leichtes, Er fordert auf, der Armee zuzurufen: Brüder, kommt und berathet mit uns über das Heiligste, (Großer allseitiger Beifall.) Der Antrag wird sogleich dem Drucke übergeben.

Nun wixd zur Berathung der Grundrechte übergegangen, Rieger, als Referent des “Coustitutions - Ausschusses, lic den §. 5, Er lau- tet: „Das Verfahren v&Æ dem erkennenden Gerichte in Civil- und Sirafiachen is öfsentlich und mündlih, Die Ausnahmen bestimmt das Geses, Jn Strafsachen gilt der Anklageprozeß. Schwurgerichte haben jedenfalls bei Verbrechen, bei politishen und Preßvergehen zu erken- nen. Niemand darf wegen einer strafbaren Handlung, rücksichtlich deren er bereits durch das Geschwornengericht für nicht schuldig erklärt wurde, noch- mals in Untersuchung gezogen werden,“ Der Präsident verliest nachstehende Amendements: l) Ullepitsh: Statt der Stelle im zweiten Absaye: „Schwurgerichte haben 2c.“ sei zu seßen: „Bei Verbrechen, bei politischen und Preßvergehen erfolgt die Entscheidung über die Schuld oder Nichtschuld des Angeklagten durch Schwurgerichte.“ 2) Binninger: Am Schlasse des Paragraphen na „gezogen werden“ sei beizufügen: „ausgenommen den Fall der Cassation tes ganzen Verfahrens.“ 3) Kudler: Zusay zum ganzen Paragraphen: „Es sei denn, daß der Ankläger neue Beweismittel geltend zu machen îm Stande is und, im Falle der Abweisung der wiederholten Klage, die Leistung voller Genugthuung für den Angeklagten auf i nimmt, 4) Lasser wik entweder na dem dbruillen Aba saßze Binninger's Anirag oder nah dem Worte „, Geschwornengericht noch einzuschalten: „rechtskräftig“. 5) Pflug und Hasselwanter: Ver ganze Paragraph habe zu lauten: „Die Gerichtsbarkeit wird durch vom Staate bestellte Richter geübt; das Verfahrea vor dem erkennenden Gerichte in Civil- und Strafsachen muß öffentlich unv mündlich sein, Ausnahmen von der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit bestimmt das Gesez, Jn Straf- sachen gilt der Anklage-Prozeß. Schwurgerichte haben über Schuld und Nichtschuld bei allen schweren, durch das Strafgesey näher zu bezeichnenden Ver brechen und jedenfalls bei politishen Verbrechen und Preßvergehen zu erkennen,“ Violand vertheidigt den §. 5, weil ohne Oeffentlichkeit und Mündlichkeit der Schwurgerichte die Freiheit der Person, welche §, 3 garantire, zux Jl- lusion werde, Er beantragt aber, die Jury auch auf deu Anklage-Prozeß auszudehnen, man solle der künftigen Gesehgebung durh das Wort „er- fennenden“ nichts ershweren. Dagegen solle man die Ausnahmen von Oeffentlichkeit und Mündlichkeit, namentlich Ersteres im Jnteresse der Siltt-

lichkeit , gleih festseßen, sons würde man aus dem Geseßze lauter Ausnahmen und diese zur Regel machen, Die Aufhebung des „Zu-

quisitions - Verfahrens bedinge aber auch, daß Niemand gegen sich selb} auêsagen oder gegen Verwandte, Gatit.èn und Schwäger Zeugniß abge- ben müsse. Jn diesem Sinne beantrage er den entsprechenden Saß, der in dem früheren Entwurfe der Grundrechte enthalten gewesen, aufzunehmen, Auch dürfe der Polizei- und politischen Behörde nie ein Votum in Stras- gcrichtsbarkeit zustehen, daher sei bei„useßzent „Der Polizei steht keine Straf- gerichtsbarkeit zu“, Mit dem 2ten und 3ten Absaße sci er volllommen ein- verstanden, nur beantrage er noh den Zusaß, nach dem Worte „gezogen“: „noch auch wegen derselben Uebertretung zw.imal abgeurtheilt“. Das Ge- {hworenengericht und sein Urtheil sei der Ausspruch der Gottheit, Cs dürse feine Appellation dagegen und auch keine Wiederaufnahme der Untersuchung eintreten. (Veifall.) Violand's Amendements werden unterstüßt. Kudler?s Antrag findet auch zahlreiche Unte: stüßung. Die allgemeine Debatte {wird in dieser Sißung geschlossen und dann für die nächste Sipung als Generalredner für den §.5 Dylewski, gegen denselben Lasser gewählt, Der Präsident stellt noch über Pflug's, Binninger's und Lasser's Auträge die Ünterstüzungsfrage. Sie werden ebenfalls unterstüßt,

SHamburg. Hamburg, 25. Jan. (B, H,) Die fonstituirende Bo1samm'ung hat izre öffen lihen Sihungen vorläufig un erbrochen, um ihr. Arbeiten in den Ausschiissen und übtheilungen desto rascher zu dern. Die Abtheilungen haben sih vorigen Sonnabend konstituirt, Zu Präsidenten sind gewählt: in der Abtheilung l. Herr Senator Lutteroth, 11, Herr Ulex, Il. Herr D». Wolffson, IV. Herr Sena- tor Goßler, V. Herr Dr. W. Heise, VI. Herr Dry. Versmann, \ [I, Herr Pr. Wille. Diese Ab:heilungen berathen den Entwurf der Grundrechte, wie dcr Verfassungs- Ausschuß die deutschen Grundrechte für die hamburger Ve:fassung redigirt. Jn allen Abtheilungen, mit Ausnahme einer einzigen, ist mit überwiegender Majorität die vom Verfassungs- Ausschuß beseitigte allgemeine Wehrpflicht und Aufhebung der Stellvertretung wieder aufgenommen. Die auf den allgemeinen Schulunterricht und die giundeigenthümlihen und ländlichen Verhält- nisse bezüglichen Artikel liegen besonderen Ausschüssen vor, Jn thren Sibungen nächsteu Sonnabend oder Montag weiden die Abtheilun= gen wahrscheinlih die Berathung der Grundrechte schließen,

Bremen. Bremen 220 O U) gm der gestrigen Sihung dcr Bürgeischaft lag die wichtige Frage zur Ent \cbeidung vor, ob die Mitglieder des Senats auf Lebenszeit oder nur auf cine bestimmte Anzahl von Jahren (sieben oder zehn) ge= wählt werten sollten. Die. Debatte war aucgedehnt und der Be deutung des Gegenstandes angemessenz aber unzweifelhaft entschiedeit war dieselte, uachdem der eiste Nedner für den Vorshlag der Majo= rität (die Wahl auf Lebenszeit), Heir Dr. Donantdt, seine Rede geen diat hatte, eine Rede, welche aus der Fülle des Gemüthes und mit dem Geiste des Staatsmannes die Frage beleuchtete und durhdrang, (Cs war ein selten erlebter Augenblick in unseren Bürgerschaftsver=- handlungen, als die Versammlung, von dem mächtigen Eindruckck die ser Rede hingerissen, ihrem größesten Theile nach und sogar ozne Rücksicht auf Parteiunterschiede, sich erhob, um dem Redner ihre Hochachtung auszudrücken, Eine große Menge von Rednern beider Parteien folgte diesem ersten Vortrage, bei der Abstimmung wurde dann die Wahl auf L.benszeit mit 1/7/ gegen 65 Stimmen anze- nommen,

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insland.

National - Versammlung. Sihung vom Präsident Mariask. Laroche- jacquelin macht Ausstellungen gegen tas Protokoll, Eben so erläutert er das gestrige Votum 1üsihtiich der Jubetrach!ziehung des Bil- laultschen Antrages, so wie des Antrages der Bergpartei, einem Aus= {uß von 80 Mitgliedern den Budgetentwurf vorzulegen. Gent sagt: „Die Absicht unseres Antrags geht lediglich dahin, das Budget vorher prüfen zu lassen.“ Deslongrai1s theilt diese Ansicht nicht. Es hene vieimehr, als wollten ète Antragsteller das Budget selbst festselzenz sie fürchteten, das Kabinet möchte der National-Versamm- lung das Budget entziehen. Glais Bizoin: „Alles, was wir ver- langen, bestcht darin, tas Budget auf der Tagesordnung zu sehen, Hierin liegt unsere Ehre.“ Nach Erledigung dieses Budgetösstreites beginnt cin Petitionofrieg. Bugeaud, der noch nicht gesprochen, iberreich{t untir Geläwbier des Berges cine mil 7900 Unterschriften bedeckte Petition des Departements der Unter Charente für e Einberufung der Legislativ - Versammlung. Charencay, Glais-= ll l überreihen ebenfalls

Frankreich. 24. Januar. Anfang 2 Uhr.

Bizoin und mehrere andere Repräsentanten Bittschriften, theils für, theils gegèn die National - e mlung, Jeder begleitet sie mit einer Rede, vie bald Widerspruch, bald

Jnhalts des Ne h vol G L Bi i ) tommentar auf den Büreauti\ch gelegt werden, L Thomas unterstüßt dieje Erklärung, „Wol- len Sie Krieg haben““, ruft er, „wohlan, wir nehmen ihn an.“ Verard: Das Petitionsrecht is heilig, Herr Thomas selbst profitirte in anderer Lage davon sehr ausgedehnt. Mornay9, protestirt ebenfalls gegen Marrasl’s Verwahrung. Die Petitionen seien nicht an ihn, sondern an die Versannnlung gerichtet. Man dürfe sie also mit einigen Worten begleiten. Lempêreur giebt seine Demission, Mehrere Städte und

Beifall hervorruft, Marra st:

Departements erhalten, hiernächst die Erlaubniß zu Ueberbesteuerung sür Beschäftigung ihres Proletariats. Fould legt seinen Bericht über Restitution der 45 Centimen-Steuer nieder. Die Versammlung nimmt dann die Debatte über Bildung des neuen Staatsrathes wieder auf. Artikel 141 : „Vor definitiver Bildung des Staatsrathes, in Gemäß: heit des Art. 72 der Verfassung, bestimmt die National-Versammlung in thren Abtheilungen zwei Kommissäre für jede Abtheilung, welche die Liste der Kandidaten vorschlagen. Diese Liste muß die vorge- schriebene Mitgliederzahl in alphabetisher Ordnung enthalten.“ Zwi- \hen Brunet, Bauchart, Besnard und Tronchant entwickelt ch eine Vebatte, nach welcher der Artikel fast eben so durhgeht. Artikel 12: L ie Wahl der Mitglieder fann nicht früher als drei Tage nah Beröbsfent:ihung der Liste gesehen. Jn dieselbe könuen auch Kan- didaten außerhalb obiger National-Versammlungs-Kommission aufge= nommen werden.“ Ohne Debatte angenommen. Artikel T Die Hälfte der Kandidaten kann bei der ersten Bildung und späteren Erneue- rung zur Hälfte aus denMitgliedern der National-Versammlung genommen werden.“ Geht auch durch. Artikel 14: „Stirbt oder dankt ein Mitglied ab, so hat die National-Versammlung binnen Monatsfrist die Vakanz zu erseßen,“ Angenommen. Der dritte Abschnitt, von den Beamten handelud, welhe dem Staatsrathe beigegeben sind ird nun vorgenommen, Artikel 15: „Dem Staatsrath ist beizu- gebe! : 1) ein Generalfommissarius der Republik, 2) 24 Renuttèn- meister, 3) 2 Auditoren, 4) ein Generalsecretair, 5) ei Secretair sür die streitigen Angelegenheiten.“ Wird nach einigen Bemerkungen angenommen. Die Artikel 16 bis 29 handeln vom Amtsverhältniß Ld Generalkommissarius, der Requêteumeister und der Auditoren. Det Artifel 19 wird die Debatte abgebrochen. Die Sitzung soll um 6 Uhr geschlossen werden, da erhebt sich noch ein Streit: ob die Biidung der Budget-Kommissiou morgen vor der Sibung gesehen solle oder nit, Hierüber wird ein ‘geheimes Ski utiniun ‘eróffnet, das den Schluß bis 7 Uhr verzögert. Die Kommission fiel ganz im Sinne der linken Seite aus. j

P aris, 24. Jan. Der Mouiteur bringt heute die Ernennung von eimgen Dußend neuer Präfekturräthe. i N Der M oniteu r enthält seßt auch den Bericht des Deputirten Bureaux de Pusy im Namen des Ausschusses, den die National= Bers2mmlung niederseßte, um ein definitives Sitßungslokal für sie zu ermitteln. Der Ausschuß trägt darauf an, im Palais Bourbon zu bleiben und nur den alten Deputirtenkammer - Saal zu vergrößern, E As n es „Der Baurath für die Nationalgebäude yat alle Cventualitäten geprüft, welhe der Bourbon- Palast und die Tuilerieen für die Sißungen des gesetgebenden Körpers böten. Er hatte hierbei vorzugsweise die Vertheidigung der Versammlung im Auge. Abgesehen vou der Unmöglichkeit, den ehemaligen Konvents- und jeßigen Schauspielsaal ohne enorme Kosten sür das heutige Be= dinfniß herzustellen; abgesehen von der Abgesdnittenheit der Tuile- rieen, welche mit dem Louvre eine wahre Festung bildèn: so i} de der Umstand sehr zu berücksihtigen, daß dié Tuilericen den volks- reichsten Viertelu sehr nahe liegen und im Falle cines Sturmes auf die National-Versammlung unseren gesammten National-Kunstschäßzen die größte Gefahr droht.“

Als Räthe des sardinishen Abgesandten für die brüsseler Kon- ferenzen, die gleih nah, Ankunft des österreichishen Gesandten begin nen sollen, begleiten den Marquis Ricci die Grafen Darini und 2 0Mett,

els Lherminier gestern Mittag seinea Kursus über vergleichende Geseßgebung nah mehrjähriger Pause wieder eröffnen wollte, be gaun, wie das Journal des Débats berichtet, eine widerspen- stige Minorität zu zischen und zu pfeifen, Lherminier wollte fortfah- ren, aber die hinteren, erhöhten Bäuke stimmten die Marseillaise an und der Tumult brach los, Vergebens trat der Universitäts Admi nistrator Barthelemy in den Saal und hielt eine Rede zur Versöh-= nung, Judessen fruchtete dies uihts, und Herr Lherminier abtreten.

Sn der Dainade de O rial-Aenderungen gesprochen.

nußte

pera wird wieter viel von Minist Die Einen meinen, Billault und Favre, die Underen behaupten, Thiers und Molé würden ins Kabinet tre- ten. Aber weder das Eine, nvch das Andere findet viel Glauben, Erst muß der Rategusche Antrag erledigt werden. Die National Bersammling macht aber Miene, si ‘vorher mit dem Budget be- | \hästigen zu wollen, und dasselbe einer sehr beißen Debatte zu unter- | werfen. Bis dahin dürfte, wie man meint, Odilon Barrot jedenfalls aushalten,

Für heute Abend sind die Patrouillen verstärkt. |

Morgen eiöffnet Michelet seinen Geschichts - Kursus wieder. | Der Panslavist Robert hat den seinigen {on vor längerer Zeit wie= | der begonnen, |

Das Journal des Débats berichtet: „Morgen wird eine fihl:che Fuer für die Ruhe der Seele Chaïles Bonaparte?s, Vaters |

\

des Kaisers Napoleon, in der Kirche Leu - Taverny stattfinden Bekanntlich sind die sterblihen Reste Les Vaters d

des Exkföugs von Holland, Vaters des Präsidenten der Republik, in dieser Kirche niedergeschzt,*

—. S1

Has Petit-Wxembourg wird hbe:eits zur Wohnung für den Vice-Präsidenten eingerichtet, | Grof:britanien und Jrland. London, 23, Jan. Der

Glob e zeigt beute an, daß S sich mt Lord Palmerston's Befinden sehr gebessert habe, und daß derselbe hoffentlich bald im Stande sein werde, seine Amtsgeschäste im auswärtigen Departement wieder guf zunehmen. E | Ám Sonntag langte der Prinz von Oranien mit Gefolge von | Scheveninugen in Blackwall an und wurde dort vom niederländischen | Gesandten eupfangen. | Dr. Bowring, der neue Konsul Großbritaniens in China, is | vorgestern uach Alexandrien abgereist, | Aus Dublin wird gemeldet, daß der Staats-Secretair von Jr= land, Somerville, von dort nah London abgereist i, um mit der Regierung über Maßregeln zur Linderung des dringenden Nothstan- des vieler Grafschaften zu berathen, welche beim Anfange der Ses- sion dem Pa1lament vorgeschlagen werden sollen, Lie wichtigste dieser Maßregeln wird tine Abänderung des Armen-Geseßes in ge- wissen sehr wichtigen Punkten sein, Die Nachrichten aus Jrland lauten fortwährend betrübend, Jn der Provinz Ulster vervielfachen sich die Verbrechen, , und die Brandstiftungen in den Grafschaften Down und Antrim werden häufiger. Zwei Pachter - Töchter trieben fürzlich drei Kerle, welhe das Gehöft anzünden wollten, mit Feuerwaffeu zurück und erschossen einen derselben. Bisher hat die Vermehrung der Polizei- und Wachtmannschaft, so wie die Prokla- mirung der betreffenden Siras-Akte, den Feuerlegungen uoch nit én fönnen. Ueber ein Dußend Personen sien {hon wegen die- es Verbrechens im Kerker, U4uch Mordthaten kommen öfters vor, und um das Maß des Unheils vouU-zu machen, i} die Cholera an mehreren Orten ausgebrochen. Jn Dublin hieß es, daß die Regie- rung wahrscheinlich die Appellation von S. D'Vrien und Konsorten an das Oberhaus gestatten werde. Ju Jrland dauern die Brandstiftungen fort. Aus Dublín vom 21, Zanugr wird der Times berichtet: „Die irländischen Antifrei-

T 155 handels-Journale zeigen ernstliße Unruhe bei der enormen Masse

Getraide, welhe täglich aus fremden Häsen ankommt.

sich täglih vermehrt.“ Die Auswanderungé-Kommissäre zeigen ar

fen werden.

ledigt worden. Jm Sénaté waren über den Aukfauf von Cuba, so wie Eifenbahn von San Francisco nach folg geblieben. rer Sfr Mm Bill, nah welcher lassen werden soll, erjiattet worden. unter Vorbehalt

der gesammten Union Kalifornien als Staat war ein zustimmender

Ueber Union

ergangen,

n Oie uge

der Gegensritigkeit, zollfrei zulassen \oll,

fein würde. gelangen,

I

Jen Konmissions -

inthält, durch welche die Sklaverei ausgeshlossen Counté |

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wird, wurde

ruck anbefohlen,

Am nämlichen Tage lief eine Botschaft des

Präsidenten ein, welhe über die in den merkonishen Häfen q “B58 » » . ( p : j

j während des legten Krieges erbobenen Contributiouen die be- | gehrte Auskunft vollständig ertheilt. Der neue Postvertrag

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zwischen England und den Vereinigten Staaten war ratifizirt und Die Post « Behör

in den newyorfer Blättern veröffentlicht worden.

den verfuhren berei ÿ seinen Vestí : ie in befri

E ( A S einen L estimmungen, die allgemein befrie- digen, Ver Schaß =- Secretair hatte ein Rundschreiben erla}en, um » » o I E) v0 Y0 pr T z de T c y ,

bei den bestehenden Werthzöllen betrügerische Veranschlagung zu ve1

hüten. Zu New = Orleans hatte die Cholera heftig gewüthit bei Abgang der leßten Berichte aber war fie tak im Abneh- men, Die Aufregung wegen des falifornishen Goldes batte si H bedeutend gelegt, was man dem allgemeineren Bekannt- werden der mit der Goldgewiunung verknüpften Mühselig= fetten und der Entbehrungen, welhen die Goldsucher dur Man-

gel an Lebensmitteln preisgegeben sin-, destoweniger war die Auswanderung Zunehmen, da die“ neueren , vorhandenen Goldes fast noch günstiger lauteten, als die , » 19 » h M2 Lan pz af 4 . - lfornien eint amertZAMIGe Bt RAD un vis S 208 M Aa C Gi )e Flotte fehle, um das Eigenthum amerika nischer Bürger | fungen aufzulegen.

zugeschrieben wird; nichts ach Kalifornien fortwährend im

Ed, C a2 18 q F c in Goldstaub aus KRalisoruten auf englischen

Regierungs - D von Rechts wegen jede Unze dieses Goldes den | gehöre. Millionen würden auf solche ten und fremden Schaßzräbern weggeführt werden.

Aus Malta wird O

| haben ;

Polizeimännern in Streit gerathen, über diefe, so wie über die

ch.

Berichte in Bezug auf die Masse des dort früßeren,

zu s{hüßen und der Ausfuhr des Goldes Beschrän- „au Dieser Mangel sei Schuld, daß, wie aus Ma- zatlan berichtet werde, bis zum 1, Dezember {on 400,000 Dollars in G amp #- t » g 4 A 1 E

sien zu Panama und Valparaiso angelangt seien, während doch

Ge t ri Eine corker Zeitung sagt, daß mehrere Millionen Quarters uur auf den 1. Fe bruar warten, um den Markt herabzudrücken, und daß diese Masse

S Ó | missar 1, daß sie während der nächsten Monate eine Anzahl Schiffe, welche Auswanderer zu gün stigeren Bedingungen, als bisher, aufnehmen, nah dem Cap abscif-

Ç J dito 1 C Y, ,

i Nach Berichten qus New - Y ork bis zum 10, Januar war im Kongresse viel gesprochen, von eigentlihen Geschäften aber wenig er- Anfragen bezüglich der Gerüchte ein Vorschlag für Anlegung einer 1 Franc dem Mississipvi, ohne allen Er- Nicht besser war es einem Antrage auf Abschaffung

die

was er Kommsssious - Be1icht Die Bill, welche gewisse Erzeugnisse Kanada?s, : wurde am “ten abermals berathen, fand aber vielen W derspruch, indem | geltend gemacht wurde, daß der Vortheil eiuzig auf Seiten Kanada's | Die Bill wird in dieser Session \chwerlich zur Annahme | Jm Repräsentanten Hause erstattete Herr Smith am den t R - Bericht über eine Bill fur Einseßung eiuer Terri- | tortial-Regterung über Neu =Mexiko. Die Bill, die eine Bestimmung | h - Dn | des ganzen Hauses zur Berichterstattung überwiesen und |

|

Vereinigten Staaten Urt von britischen Spekulan-

i A liber arge Exzesse berichtet, welhe am 1. und “. Januar zu La Valette von Soldaten verübt wu, die, mit

ger, hersielen, und wiederholt ein ernstes Handgemenge veranlaßten

wobei es auf beiden Seiten

l z eine Anzahl Verwundeter gab. Nur mit Mühe fonnte der Oberst am zweiten Tage die widerspenstigen Soldaten durh die übrige Mannschaft nach den Kasernen bringen lassen. : e Nach Berichten aus Sierra Leone vom 26. Dezember hbalteu die britischen Kreuzer wieder eine Anzahl S lavenschisfe aufge bracht, Die Times hat Nachrichten aus Alexandrieu, Der

Transit - Direktor bemühte sich zur Bequemlichkeit der nach fen Reisenden viele ncue Vorkehrungen zu treffen. Oer Transit dies

Retjenden bringt der ägyptischen Regierung viel ein. Die Morning Chronicle bebauptet, Lord Palmcrston's Po litif gegen Rosas bezwecké, Brasilien zu einem Hantdelsvertrage zu zwingen, wogegen Biasilien h aus guten Gründen sträube, indem es dur Unterdückung des Sklavenhandels scine Juteressen zu selhi gefährdet sehe, _ Vorgestern früh ist ein Theil der Shakespegreklippe bei Dove1 Hassisch als die Stelle, wo sich nach dem Dichter des Lear dei blinde Gloucester herabstürzen wollte, eingesunken,

Dánemark. Kopenhagen, 22. Jan, In ihrer vorgestrigen

cs Kaisers und die | Abendsißung geneh m'gte die Reichsversammlung die vou den pyoli=

tischen und persönlichen Widersahern des März Ministeriums und nom-ntlich Tscherning's hart angefoctene Verordnung vou 23.

tomber 1848 in Betreff der Aussc{reibung von 1000 Mann der bis ber wehrpslichtsfrei gewesenen Klassen, jedoch mit der Modification day diejemgen, welche }stch vor dem 1, Januar d. J, verheirathet vom VDiénste frei sein sollen. Diese Modification wurde mit gegen 54 Stimmen angenommen, Der ganze §. 5 des Wehr-

A H ( D

| pflicht Gesegentwurfs, wozu die Verordnung vom 23, Sept, gehört | i ntwurf ( Ae YE, | wurde mit 113 Stimmen gegen 12 angenownien,

Etne Königliche R-solution vom 16ten bestimmt, daß die jüngst lasse der Landkadetten-Akfgdemie mit dem 1, November d. J, q hören soll. . A Ein dur dos Höthste Gericht bestätigtes Urtheil der Polizei vejchränkt den fremden Handlungsreisenden die ihnen durch cinen Zu lassungeschein von 80 Rbthlr. zusti hende Freiheit, Waaren en oTOs in den Städten feilzubieten und abzuseßen, auf die „cinfacbe Auf nahme von Aufcrägen zur Lieferung von Waaren en gros nach vo1 gezeigten P!obea.“ Ein Lager zum Ausverkauf darf nicht gehalten

werten, sontern wird fonfiszirt,

auf-

Italien. Rom, 15. Jan. (Franz. Bl.) Die Regierung sebt so eben cinen Wohlfahrts - Ausschuß ein, der Jeden welcher es wage, dem Zusammentritt der fonstituirenden Nat:onal Versammlung entgegenzuabeiten, a!s Vaterlandsverräther richten soll, Wie es heißt, hat dieses Revolutionstribunal in der Entdeckung eines Planes jeinen Grund, welcher die Wiederherstellung der weltlihen Macht des Papstes zum Zweck hatte. :

N eapel, 14. Jan. (Franz. Bl.) -Beî Capua zieht die Re- gierung Truppen zusammen.

San Marino, 28, Le, (O A L Ci Erlaß der aus den Volfstibunen und den zwei Konsuln bestehenden Natio- nal-Versammlung, datirt vom 3. Nivose 1848 (23, Dez.) und un- serer republifanishen Aera von San Marino im Jahre 1558“ , ent- hält folgende Bestimmungen : Anstatt des herkfömmliden wird der M republikanishe Kalender ührt,

] vom 23. November 1798 einge-= mit Vorbehalt der Akte und Feierlichkeiten der heiligen reht-

| | | | | j |

gläubigen Religion. Die Regierung bietet allen Fremden jeglichen Glaubensbefkenntnisses Schuß und ewige Zuflucht, Bürger Martino Mattei, Quästor des Staatsschazes , begiebt sich nah der ewigen Stadt (Rom), um den Freistaat im Circolo Romano zu vertreten gemeinschaftlich mit Bürger Alessandro Savorelli, Botschafter von San Marino bei dein römischen Parlament und Vexfassungsrath und bietet 200 bewaffnete Männer an, unter dem Titel titanische Kohorte ‘‘, zur Vertheidigung der italienischen Unabhängigkeit. d

E Spanien. Fab rid, 18, Jay», Gestern traf hier die amt= l l am ften verschiedene Farlistishe Corps, deren

fjanmmistartle man auf 500 Mann angiebt, theils bei Jrun theils bet Vera vou F: ankreich aus in Guipuzcoa und Navarra eingedrun- gen snd. Nach einigen Berichten betrüge die Anzahl dieser bewaff- neten Karlisten über tausend Mann und Elio \tánde an ihrer Spiye. Man giaubt, daß dieses Unternehmen mit Cabrera verabredet wor- den wäre, in der Absicht, einen Theil der ihm in Catalonien gegen- überstehenden Truppen (72,000 Mann) von dort abzuziehen, Ca- brera selbst hat zu gleicher Zeit einige hundert Mann naÿ Ober- ragonien entjandf, um auch dort den Aufstand zu verbreiten und D Ciutr ug ingen in Navarra die Hand zu reichen, Gegen leßtere sind bereits die in den basfishen Provinzen b-findlihen Truppen auf- | gebrochen, und es scheint in der Nähe von Jrun zu einem Gefechte

gekommen zu sein, : Vie französishen Gränzbehörden haben diesem Unternehmen durchaus nicts in den Weg gelegt. Das ministerielle Blatt la ÉEspana beshwert sih heute bitter über diese seit der Ernenuung des Präsidenten der benachbarten Republik angeblich eingetretene Ver- stimmung des sranzösishen Kabinets, und stellt eine Vergleichung zwi= sen dem General Cavaignac und dem neuen Präsidenten Louis Napoleon an, welhe sehr zum Nachtheile des Lebteren ausfállt. Das Blatt richtet an die französische Regierung die Frage, ob sie es Ag würde, falls das spanische Kabinet französishen Ausgewan-= derfen gejtatte, an der Pyrenäen-Gränze feindliche Rüstungen gegen die Republik vorzunehmen. i :

N B ea nntma hung y

___ Nach Anordnung Sr. Excellenz des Herrn w.inisters für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten foll der Anfang der Lehrgänge auf der Königlichen Allgemeinen Bauschule, welcher der Bekannt= machung vom 8. September 1831 gemäß bisher am 1. April jeden Jahres stattgefunden hat, auf den 1. Oktober verlegt werden und diese Aenderung hinsichtlih des ersten Lehrganges (für Land=- und Wege-Baumeister) {hon im laufenden Jahre eintreten.

__ Hiernach werden im bevorstehenden Sommer die sou} für das erste Semester dieses Lehrganges bestimmten Vorlesungen ausfallen und zum Theil durch anderen, zum Theil durch ausgedehnteren Zeichnen- Unterricht erseßt werden, und es wird folgender Unterrichts: Plan in Ausfüh1ung kommen : L

1) Professor De. Schubarth. | a) NRepetition der vorjährigen Vorlesung über Physik I S I ; 0 ;) Vorbereitung auf fünftige Vorlesungen über

diese Wissenschaft, wöchentlich ] a { » | 2) Professo1 Dr. Rin gleb.

y wü- tunden.

fi S

c a) Repet tion der vorjährigen Vorlesungen, besonders S De L D C b) Aiithmetik, Algebra, Geometrie, ebene und | \phäriscbe Trigonometrie, Feidertheilungélebre, | &Feldmessen und Nivelliren; gegen den Schluß | Uebungen im Gebrauche der Justrumente für | tunstige (Feldmnesser und Baumeister, wöchent- | O, n | 7 4 ) H d) f E)

übe unden.

E A 10) » au-Zuspektor vou Arnim. einen von Bau-Constructionen

4) Profcssor W. Stier. | a) Bolleudung des im vorigen Jahre nit ganz durhgeführ= ten Vortrages über Geschichte der Baukunst und Gebäude-

«ch

| 6 Stunden.

Gattungen in Beziehung auf die Römer, wbtentlich e E 6 Stunden. D) E De eei s E » 5) Professor Böttcher. Ornamenten- und Linear-Zeichnen wöchentlih 4 » 6) Professor Biermann. i Landschaftszeihnen wöchentlih ............,.. 3 »

nad er, welche der Abänderung des Lehrplans ungeachtet zum 1. April d, J. in die Bauschule treten wollen, haben si vor dem (5, März bei dem Unterzeichneten \criftlich zu melden, und zwar uuter Einsendung ihres vorschristsmäßigen Sulzeugnisses (Verord- nung vom 8. September 1831) und, insofern sie sich nicht auf den Besuch der Borlesung unter 2b, und des Zeichnen - Unterrichts be= E O 1hres Feldmesser - Prüfungs- und des Bewährungs- Leßteres muß von der Königlichen Ober - Bau - Deputation als genugend auch für die Zulassung zu den späteren architeltonishen Prüfungen anerkannt sein, und ist deshalb wenigstens drei Wochen vor dem 15, März bei dieser Behörde einzureichen, i Ausländer, welhe auf fünftige Anstellung im Königlich Preußischen Staatsdienste niht Anspruch machen, bedürfen der ge- dachten Zougnisse uicht, können aber nur soweit berüdsihtigt werden als der Raum ihre Aufnahme gestattet und sie in der Aufnahme- Prüfug nah §. 8 der Vorschriften bestehen. ___ Uebrigens wird bemerft, daß fünftig praktische Beschäftigung bei einem Baumeister dec Aufnahme in die Bauschule wird vorangehen müssen, Den Baukunst - Beslissenen, welche ihre Studien auf dieser Anstalt am 1, April d, J, zu beginnen beabsichtigten, wird daher überlassen, diese Absicht nach dem oben angegebenen Lebrplane aus-

zuführen oder das Sommer=Halbjahr zur Praxis zu benutzen, welche nah bald zu erwartender transitorisher Bestimmung sonst später nachzubolen fein würde, S

Sämmtliche Vorschriften vom 8, September 1831 sind bei dem Gehrimen Secretair Röhl im Gebäude der Bauschule zu haben, Berliu, den 26. Januar 4849,

Der Ober-Baudirektor

Schmid.

4

filetcorologische Beobachtungen.

1849. Morwens Nachmittags Abends | Nach einmaliger

26, Jan. 6 Uhr. | 2 Ubr. | 10 Ubr. | Beobachtuusg. Lufidruck „.... 334 33''’Par. 533,13'"’’Par.|333,27’’'Par. | Quellwärme C4 B. Luftwärme ..... 4-6,0° R. +6,7° R.| +4 4,4° R. Flusswärwe 10° R. Thaupunkt... - 1+ 2,3° B.| +4 5,2° R.| 0,1° K. | Bodenwärme Dunstsättigung .| T2 pCt. | 87 pCi. 65 pCt. A usdünstumg L, Wetter „e. regnig. | trüb, balbbeiter. [Niederschlag 0,403" Rh, Wind ¿(34 . del w, w, NW, |Würmewechsel -+ 6,8

-+ 1,6" 75 pi. T:

+2,05" R...

anlivó Ww, 333,58" Par... 4 5,7° R...

Wolkenzug. . - - Tagesmittel :