1849 / 44 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

auptung, selbst im Kongresse der Vereinigten Staaten aus e Unterhande daß die spanische Regierung mit éi der Jusel Cuba angeknüpft Beräuße flärten auf das bestimmteste

lungen zum Behufe der pen ti i ire. Di er er : : hätte, begründet wäre. Die Mini} "er solchen Veräußerung die

] | (s eit ; und sogar mit Unwillen, daß Le sder Minister, welher Partei er Rede gewesen wäre, und Fein M auf die Veräußerung der Jusel auch angehören möge, jemals el! würde. Eine Aeußerung, welche gerihteten Antrage Gehör CG e doch anzudeuten, daß gewisse Be=- Pert MANgRlea Sea Lo Oen rv ‘und nordamerifanischen Diplomaten S »} 91e! u D è Le Le sprechungen zwischen e die Regierung der Vereinigten Staaten über die Steaung, en in einen Krieg mit England verwidelt E Ks T chl 1 p t N + ; [E En S Cuba einnehmen dürfte, stattgefunden haben. r Bo 7 ) ( E 2 Aa , 90 ‘D » ' E Rd der sardinischen Regierung gegen die angebli io Nr ckIati P -- N. c S S bezweckte bewaffnete Jntervention zum Behufe von L reinsezung des Papstes in die ihm als weltlichen Souve- . henden Rehte wurde durch den hiesigen sardinishen Ge- [to, dem Minister der auswärtigen Angele=

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ebe! rain zue Grafen Monta

andten, 5 é , , /

R n, Marquis von Pidal, amtlich mitgetheilt, von die- "11 Dgii / ad p Ä 4 , s "

Es ‘edoch als eine der spanishen Regierung zugej|ügte grobe

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Beleidigung mit Unwillen zurückgewiesen, Wer Minister er- flärte dem Gesandten ausdrücklich, Spanien könne keinem einzelnen

t liens das Recht zugestehen, 1m Namen der übrigen Mächte jeuer Halbinsel das Wort zu nehmen, Dagegen nahm der Marquis von Pidal das Recht, in die Angelegenheiten des Kirchen- aates einzuschreiten, für Spanien aus dem Grunde in Anspruch, weil Spanien auf die jedesmalige Wahl eines Papst:s einen bestimm- 1 Einfluß auszuüben habe, Das anerkannte Organ des Ministe- ms, der Heraldo, überhäuft niht nur die Regierung, sondern ch den König vou Sardinien mit einem Strome der gröbsten Be- ‘digungen, und es foll davon die Rede sein, den hiesigen Gesandten dieser Macht auf dieselbe Art abzufertigen, wie man si{ch Sir Henry

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ulwer's eitledigte. : Die Königin hat dem bisherigen Kaiserlich österreihischen Ge- 9)

shäftsträger, Herrn von Reymond, das Komthurkreuz des Ordens Karl's I[II, verließen.

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Madrid, 3, Febr. (Franz. Bl.) Narvaez drückte seinen Kollegen in einem NMinisterrathe gestern den Wunsch aus, sich vom Staatsruder zurüczuziehen. Nur den dringenden Bitten seiner Kol=- legen nahgebend, will er bis auf Weiteres bleiben. Am Abend war großer Hofball bei der verwittweten Königin Christine, dem Nar- vaez, Mon, Pidal und alle Notabilitäten beiwohnten. Es i also scheinbar Alles wieder ausgeglihen. Aber allen Zeichen nach, bricht der Sturm zwischen den Parteien mit Nächstem los.

Bon der catalonishen Gränze wird unterm 1. Februar berichtet : „Am 27. Januar kam es bei Pasteral Amer zwischen dem Königli- chen Oberst Solano und einem fkarlistishen Corps, das Cabrera in Person befehligte, zu einem ernsten Gefehte. Der Sieg war auf Seiten Solano’s, Am 31. Januar wollte Cabrera, den Solano mit Heftigkeit verfolgte, Revanche nehmen. Aber er wurde vernichtet,

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Persönlich verwundet, gelang es ihm, die französishe G. änze zu er- reihen, die er beim Dorfe La Farge, nabe Prats de Molfo, nur von einem einzigen Diener und seinem Leibarzte begleitet, überschritt.“

Wissenschaft und Kunst.

Gefängnißwesen.

F. von Wick. Die Jsolirung der Sträflinge, mit Rücksicht auf die Erfahrungen in der medcklen- burgishen Lanudes-Straf -Anstalt Dreibergen. U, 1548, 5, VL uno 74 S.

Wer wüßte nicht, daß es bei allen shwierigen und verwickelten Fragen aus dem Gebiete der Erfahrungswissenschaften, zu denen unstreitig, wenngleich nicht unbestritten, auch die Staatswissenschaften gehören, zwei Wege zur Klar- heit und zur Lösung derselben giebt, den des Raisonnements und deu des

Crperiments? Wem wäre zweifelhaft, daß der leßtgedachte Weg der zuver- lässigere und sicherere is? Dennoch is es aber nur selten und ohne Ge- fährniß vergönnt, gerade diesen besseren Weg einzuschlagen, und ruhig zu vollenden,

Eine solhe Gunst des Schicksals war es nun, durch welche vor cinem Jahrzehent die Regierungen der beiden Großherzogthümer Medlenburgs in den Stand geseßt waren, die ihnen bei der Neorganisirung ihres Straf- und Gefängnißwesens zuvörderst aufgedrängte Frage über die Art der Straf- haft, also über die Wahl des Gefängnißsystemes, vor allen Dingen zur

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Zekanntmachungen.

Seitens des Konsul Frize ín Stolp is auf die noth- wendige Subhastation des im Stolpschen Kreise bele- genen von Zißewißschen Lehnguts Neu-Jugelow, welches gegenwärtig die vier Gebrüder

Nobert Sigismund Wilhelm Wendelin )

Edmund Wilhelm Wendelin (

Gustav Wilhelm Wendelin

Hellmuth Carl Wilhelm Wendelin j besigen, angetragen worden. Es werden daher alle be- tannten und unbekannten Agnaten dcs Geschlechts von Zihewig und deren etwanige lehnsfähige Descendenz, jo wie alle etwanigen unbekannten an dem Gute Neu-

Jugelow zu Lehn berechtigten Geschlechter, unter Hin- | weisung auf ; i

a) die Provocation vom 11, Juli c. und das darin

in Bezug genommene Lehns-Attest vom 2, Mai 1848 b) den Hypothekenschein vom 23. September 1847, - cN 0er Registratur eingesehen werden fönnen,

\gesordert , sich über die Ausübun ihrer Lehnre an dem Gute“ Neu = J i N Seite n V leu - Jugelow innerhalb 6 Monaten spatestens aber in dem peremtorischen Termine E

den 10, Mai 1849, Bormittags 11 Uhr

vor dem Veputirten, dem Herrn Obec - Landes %

Assessor Thiel, hierselb} i -L N Rie

eor , jelbst im Ober Landesgerichts-Kolle- gienhauje eniweder in Person oder durch einen geset " lich legitimirten Bevollmächtigten, wozu ihnén die Su Dee Naumann, Teßmar, Hildebrandt, Leopold Villnow und Bauk und die Justiz - Kommissarien Lo- renz und Eckardt vorgeschlagen werden, zu erklären unv die über ihre Lehnsrechte sprechenden Beweismittel ur- schriftli beizubringen. Sollten sie sich in dem Ter- mine nicht melden, so werden sie mit allen ihnen an dem genannten Lehngute etwa zustehenden Lehnrechten, namentlich mit dem beneficio taxae, dem Vorkaufs- rechte und dem Reluitions- und Revocationsrechte prä- fludirt, und es wird das gedachte Gut nebst Pertinen- zien für ein Allodium erklärt werden. :

Gleichzeitig werden auch alle diejenigen, welche an dem genannten Gute unbefannte CEigenthums-, Pfand- oder sonstige Ansprüche zu macen haben, in Gemäß- heit des §. 4, des Geseßes vom 11. Mai 1839 auf- gefordert, ihre Ansprüche in dem anstehenden Termine amzuzeigen, widrigenfalls ihnen deshalb ein ewiges

( v, Below

subhastirt werden.

worden, werden

haben,

Stillschweigen auferlegt werden wird, Bemerkt wird, [688] daß die Gutspächter Johaun Friedrich Frankensteinschen : Eheleute die Güter Alt-Jugelow a. b., Alt-Jugelow c. [581] und Neu - Jugelow durch den Kontrakt vom 22, Juli 1837 für 48,000 Thlr. gekauft haben. Cöslin, den 29. Königliches Ober-Landesgericht.

[10] Subhastations-Patent.

Fol. 1, des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Günrtler- meister Julius Blauke gehörige Grundstück nebst Zut» behör, welches zufolge der nebst dem Hypothekenschrine in der Negistratur einzusehenden Taxe auf 14,762 Thlr,

Alle unbekannten Real - Prätendenten werden aufge-

in diesem Termine zu melden. Frankfurt a, D, Königl. Land- und Stadtgericht,

[54] Vorladung unbekannter Gläubiger, Beim Konkurs - Kaufmanns und Fabrikanten G, J. W. Heyer in der 'Sudenburg, welches am 10, November 1848 verhängt dffentliG dessen unbefanute Gläubiger hiermit entucy vorgeladen , ihre Ansprüche an die Konkurs- masse im Termin den 415, M

vor dem Ober-L

andeà i - No do { richtsstelle gebührend gegn s Assessor Keßlir an Ge-

: end anzumelden und deren Richtigkeit Ma nsen, und werden ihnen bei persönlicher Behin- dr g ie Zustiz-Kommissarien Grubi Berge zu Bevollmächtigten vorgeschlagen

sie einen mit Vollinacht und Informütiva

Diejenigen, welche si j / )e sih weder vor i mine melden, werden mit allen ihren os in dem Ter-

252

Entscheidung zu bringen, einer seit der ersten großartigen Durchführung der Einzelnhaft in Philadelphia, vielfältig und niht immer ohne leidenschaftliche Beimischungen erörterten und vielfach bestrittenen Entscheidung.

__Sonach erhebt sich seit dem Jahre 1839 auf der Anhöhe Dreibergen bei Bügow, dem Sihe des mecklenburgischen höchsten peinlichen Gerichtes, unter der Leitung und Oberaufsicht eines Mitgliedes desselben, des Krimi- nal-Rathes Herrn von Wick, das wohlgebaute, aus mehreren Gebäuden bestehende neue Strafhaus des Laudes. Seit jenem Zeitpunkte allmälig mit Sträflingen beseyt, enthält es für den angegebenen großartigen Prü- fungszweck der verschiedenen Gefangenschaftsweisen sehr zweckmäßig 192 bei Tage wie bei Nacht zu bewohnende Einzelzellen, für eben so viele unun- terbrochen zu vereinzelnde Verbrecher, und 164 Nachtzellen, in denen eben so viele am Tage, unter dem Verbote des Sprechens, in Arbeitssälen ge- meinsam beschäftigte Sträflinge Nachts vereinzelt schlafen.

ie am 1. Juli 1848 {hon neunjährigen, an 817 Verurtheilten gemachten Erfahrungen Dreibergens sind es, welche die gesicherte Grund- lage der obengenannten bedeutenden Schust bilden, die mit friminalistischer Schärfe und Klarheit die Nachtheile und Vorzüge beider dort geprüften Gefangenschaftsweisen, der auburnischen und der pensylvanischen, heraus- hebt, zusammenstellt, vergleichend gegen einander abwägt, und hiernach ent- scheidend das Endergebniß zieht, Dieses Endergebniß, leiht das wich- tigste und reinste bisher auf deutshem Boden gewonnene, läuft nun, einer- eits anerkennend, daß die Vorzüge der Einzelhaft insbesondere negatio und die Uebel der Gemeinsamkeit von Verbrehern vermeidend sind, andererseits aber auch darthuend, daß in Dreibergen bei gehöriger Aufsicht die ihr so oft mit Unreht vorzugsweise angeshuldete Wahnsinn - Erzeugung und Selbstmorde stets verhütet worden sind, daß nach reiflihster Erwägung an die meckleuburgishe Staatsregierung das ihr jeßt vorliegende moti- virte Gesuch gestellt worden is, h infüro die Einzelhaft im ganzen Strafhause Dreibergen zur Regel zu erheben, Freilich, wie jede Regelung der Verhältnisse lebenvoller Wesen es heischt, mit einzelnen Aus- nahmen und Modificationen, die auch {hon theilweise in Pentonville bei London und ín deutschen vereinzelnden Gefangen-Anstalten durchgeführt oder vorgeschlagen wurden, theilweise aber lediglih den reichen Erfahrungen Dreibergers an einer meist ländlichen, also für geistige Einwirkungen wenig geeigneten Bevölkerung, verdankt werden müssen.

Hiermit empfangen wir also die Bestätigung dessen, was der vor einem Jahre als Opser der reinsten Menschenliebe an der Ansteckung des schlesischen Typhus zu früh dem Vaterlande entrissener Prinz Karl Biron von Kurland seinen Mitständen zurief: „Jn den meisten Krei- sen unseres Volkslebens habe ih so häufig, wenn dieser Gegenstand berührt ivurde, den Vorwurf neuernder, philantrhopisher und undurchführbarer Ideen erfahren müssen, Wie Alles, muß auch dieser Forischritt seine Zeit der Einimpfung in den Jdeenkreis des Volks und seiner Vertreter haben, und daß dieselbe uicht fern liegt, in dem unaufhaltsamen Umschwung der

Verhältnisse und in dem wahren Bedürfnisse.“ I

Eisenbahun-Verktehr. Sáchsisch-bayerische und sächsisch-böhmische Staats. Eisenbahnen.

Jahres=-Uebersicht.

Die Sähsishch=Bayerische Staats-Eisenbahn hat im Jahre 1848 wiederum einen Zuwachs der Meilenzahl, und zwar durch die am 19, November eröffnete, 45 Meilen lange Strecke vou Plauen bis Hof, erhalten, so daß bis s¿6t von derselben 18! Meilen dem Berkehr übergeben sind. Es wurden im Laufe des Jahres befördert 329,454 Personen für eine Einnahme von 184,742 Rthlr.- 2 Ngr. 7 Pf., und 2,374,968 Ctr. 14 Pf. Güter für die Einnabme von 273,247 Rthlr, 9 Ngr. Jnsgesammt Einnahme 457,989 Rthlr. 141 Ngr. 7 Pf. Jm Jahre 1847 wurden befördert 329,278 Personen für 194,441 Rthir, 2 Ngr. 7 Pf., und 2,326,242 Ctr. 42 Pfd. Güs ter für 270,001 Rthlr. 14 Ngr., zusammen Einnahme 464,442 Rthlr. 16 Ngr. 7 Pf.; es wurden mithin pro Jahr 1848 ge- gen 1847 weniger befördert 3824 Personen, welche aber die im Verhältniß sehr bedeutende Minder -= Einnahme von 9699 Nthlr, zur Folge hatten; dagegen wurden pro 1848 an tern mehr befördert 48,725 Ctr. 82 Pfd., welche eine Mehr= Einnahme von 3245 Rthlr, 25 Ngr. ergaben, wonah sich eine Gesammt - Minder - Einnahme von 6453 Rthlr. 5 Ngr. ergeben. Es zetgt stch jedoch, daß der Zeitraum vom 1. Januar bis ult. Ofto- ber gegeu denselben im Jahre 1817, in welichem gleichmäßige Streckeu im Betrieb waren, die Einnahmen einen bedeutenderen Ausfall ergeben haben, da wir zum Vergleich die leßten zwei Mo=- nate des Jahres 1848, in welchen eine längere Strecke, als in denu- selb.n des Jahres 147 im Betrieb war, zum Vergleich stellen; es wurden in denselben pro 1848 befi dert 46,918 Personen und 571,327 Ct. 66 Pfd. Güter, die Einnahme betrug für Personen 25,901 Rth(r,

Erster Senat, v, SMWryetiter,

Thorn, den 25, Oftober 1848. ,

Nothwendiger Verkauf.

Das zu Konczewiß Nr, 1 belegene, von dem Ober- Amtmann Donner zu Erbpachtsrechten besessene, aus einer Wasser- und einer Bockwindmühle, ingleihen aus 392 Morgen 167 CJNuthen Magdeburgisch Ackerland Juli 1818, And Wilejen- bestebende, auf 25/635 Thlr. 22 Sgr, 3 Ps, den Ertrag zu 4 pCt,, und auf 22,248 Thlr, 11 Sgr., den Ertrag zu 5 pCt. kapitalisirt, —— | lich abgeshäßzte Mühlengrundstück, wovon die Taxe in ; Dyastal unserem 111. Büreau täglich einzusehen, soll in termino Das in der Ziegelstraße gelegene, Vol. Il. No. 284, | ven 1, Juni 1849, Vormitta go um11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle meistbieiend verkauft werden,

Königliches Land- und Stadtgericht,

20 Nar. 1 Pf. und für Güter 61,190 Rthlr. 22 Ngr. Jnsgesammt 87,092 Rthlr. 12 Ngr. 1 Pf. ; im Jahre-1847 wurden dagegen beför= dert 47,670 Personen und 474,588 Ctr. 53 Pfd. Güter und eingenom- men für Personen 24,047 Rthlr. 4 Ngr., für Güter 59,103 Rthblr. 25 Ngr., zusammen Einnahme 83,190 Rthlr. 29 Ngr. ; mithin wur= den in diesen zwei Monaten des Jahres 1848 zwar weniger beför- dert 752 Personen, jedoch betrug die Einnahme aus dem Personen- Transport mehr 1854 Rthlr. 16 Ngr. 1 Pf.,, an Gütern wurden mehr befördert 96,739 Ctr. 13 Psd., welche eine Mehreinnahme von 2086 Rthlr. 27 Ngr. ergaben. Jnsgesammt mehr 3901 Rthlr. 13 Ngr. 1 Pf. Die stärkste Einnahme zeigte im Jahre 1848 der Monat Sep- tember mit 44,985 Rthlr. 16 Ngr., und im Jahre 1847 der Morat Oktober mit 49,712 Rthlr. 14 Nar. S

ch4 Ur Der am L. Ust 9. J. ercfneten, 22 Mellen langen Strecke der Sähsish - Böhmischen Staats - Eisenbahu, von Vresden nach Pirna, wurden von der Eröffnung bis ult. Dezember befördert 117,827 Personen für eine Enmnahme von 15,683 Rthlr. 25 Ngr. 9 Pf., welches auch die Gesammt-Einnuabue ift, iudem dev allgemeine Güter-Verkehr noch nicht eröffnet ist. Der Monat August ge währte ein: bedeutende Personen- Frequenz, und zwar von 35 5349 Per- sonen mit einer Einnahme vou 4921 Rthlx. 10 Sar. 53 P: bi {chwächste Frequenz und Einnahme hatte der Monat November mi! nur 17,256 Personen und 2018 Rthl{r, 26 Ngr. 5 Pr: 00 t Dad Ergebniß dieser fünf Monate ein nicht unbefriedigendes zu nennen, deun cs wurden im Durhschuitt pro Monat und Meile eingenommen 1254 Rthlr. 21 Ngr. 2 Pf., während auf der Sächsisch - Bayerischen Bahn die dur{ch\chnittlihe Einnabme qus dem Personen - Transport nur betrug circa 1088 Rthlr.

ce I tenen

Auswärtige Börsen.

Franffurt a. M., 10. Febr. Der Staatspapierhandel is seit meinem leßten Wochenberiht wieder belebte! gewordeu, und in süddeutschen, belgischen wie spanischen Fonds fanden ansehulihe Um säße pr. Cassa zu steigenden Preisen statt. Diese günstige Stim=- mung wurde theils durch die friedliheren politischen Nachrichten von auêëwärts, theils auf die höhere Notirung von Paris und Madrid hervorgerufen; besonders blieben am Shlusse der Woche die bayeri schen, württembergischen, darmstädt. und badischeu Obiigationen zu stei genden Preisen gesuhter. Von mehreren Gattungen fehlten sogar die Abgeber. 5proz. nassau. Oblig. stiegen bis auf 99, Von den Lot- terie - Anlehen sind in den badischen, kurhessishen und darmstädter Loosen au mehrere Posten zu höheren Preisen abgeschlossen worden, Auf die fürstl. Vereins 10 Fl. Loose mehren sich tägli die Kauf aufträge, und wurden {hon mit 67 bezahlt.

Jn Eisenbahn-Actien wenig Geschäft, uur in Berbach sind einige fleine Kommissionen ausgeführt worden; Taunus - Actien blieben zu 281 begehrt.

Der Handel in österreichischen Csfeften war sehr gelähmt, und nur Kleinigkeitea in Metalliques, Actien und Wiener Loosen zu wei= henden Preisen gemacht worden. Die Flaue beruhte auf die Unge- wißheit wegen der Negoziirung des neuen österr. Anlehens,

Fremde Wechsel waren größtentheils gut zu placiren, und für die meisten Devisen blieben- am Schlusse der Woche Käufer. Wi Coupons zu 1065 gemacht und Geld, Das baare Geld i fortwä rend abondant, und nur mit Mühe konnte man Diskonto zu 1 Pro

zent haben.

nIn0D

Markt - Verichte.

Neufs, 9. Febr. Weizen 2 Rthlr. 10 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 4 Sgr., Wintergerste 1 Rt6lr. 2Sgr., Sommergerste 1 Nthlr. 2 Sagr., Buchweizen 1 Rthlr. 7 Sgr., Hafer 19 Sgr., Erbsen: 2 Ntblr. Rappsaamen 3 Rthlr., 25 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr., Heu pr. Ct1 v. 110 Pfd, 20 Sgr., Stroh pr. Schock v. 1200 Pfd. 4 Rthlr., fleiner Saamen 3 Rthlr. 16 Sgr., Rüböl pr. Ohm a 282 Pf, o. F, 39 Rthlr.,, Rübkuchen pr. 1000 St. St. 30 Rthlr,, Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 27 Rthlr., Branntwein pr. Ohm, 18 Gr. 10 Rthblr. 15 Sgr., Gereinigtes Oel 36 Rthlr. 15 Sgr.

Von Weizen wurden bedeutende Einkäufe zur Versentung nach Holland resp. England zu erhöhten Preisen gemacht, sedoch hat die Kauflust bei starker Anfuhr wieder etwas nahgelaÿßen; mit den üb1 gen Getxaide-Gattungen blieb es ziemlich preislhaltend.

Rüböl in Folge der animirten auéwärtigen L fester.

ç { Vis Ses 2 VDerihte eher etwas

LECT f A M i T 1 T D PATEE, 5A

ebenfalls für bekannt gemacht zu eractenden Locations Urtels wiedex an Amtsstelle zu erscheinen.

Auswärtige Betheiligte haben an hiesigem Ort vollmächtigte zu bestellen,

Dresden, am 16. Dezember 1848,

Königl, Justizamt, 1. Abtheilung, Piet) c.

gericht- E

[43 b] / Kundmachung an die Herr

Ungarifc

Die Hezren Actionaire, welche die Einzahlung der am 2, Jauuar

L

O,., den 5, Januar 1849,

Verfahren über das Vermögen des

d. J, Morgens 10 Uhr,

des Altenschlusses und

ß, Jungwirtih und von welchen zu versehen

Anforderungen an

biger Flade’s peremtoris, bei Verlust der Rechtöswohl- that der Wiedereinsceßuug in den vorigen Stand, unter der Verwarnung, daß sie im Unterlassungsfalle mit ihren Ansprüchen an der betceffenden Konkursmasse von dic- ser werden ausgeschlossen werden, geladen, den 25. Mai 1849

zu rechter Gericht8zeit an hiesiger Amtsstelle zu ecschei- | nen, ihre Forderungen gehörig anzumelden und zu be- | scheinigen, da nöthig mit dem Konkursvertreter und un- ter sih der Priorität halber rechtlich zu verfahren, sodann

den 17, August 1849

den 31, August 1849 der Eröffnung cines rücfsichtlih der Außenbleibenden nichtsdestoweniger für bekannt gemacht zu erahtenden Präklusivbescheids sich zu gewärtigen, hiernächst | den 13, September 1849 zu gütlihem Verhöre fernerweit an hiesiger Amtsstelle Vormittags 11 Ühr zu erscheinen, wobei die Außen- bleibenden over die über den etwa gemachten Vergleichs-

- ra F A nicht geleistet

5 Sgr, 1 Pf. abgeschäßt worden, soll | A L 5

am 31, (einunddreißigsten) Juli 1849, O! CEdifal Ladung. | B T äs J. fallig Ee N Vormittags 11 Uhr, | « Von dem unterzeichneten Justizamte is zu dem Ver- | E —& zehnte L

| mögen des Freiguts- und Brauereibesißers Herrn Sa- | S e A tigen N G bis L

| muel Friedrich Flade zu Wölfniß der Konkurs - Prozeß A N

boten, sih_ bei Vermeidung der Präklusion spätestens | eröffnet worden. E S H N i „haben, Es werden daher alle bekannte und unbekannte Gläu- | E N77 S werden nach der Bestim

i T Mmunig des G. 4: der Ge-

sellschafts-Statuten aufgefordert , ihrer Zahlungs - Ve1 bindlichkeit binnen weiteren und lcßten sechs Wochen, d, 1, längstens

. . M; Q I ) ÍC | . Lf 4“. | bis inclufive 2/. März 1849,

nachzukommen und die betreffende Quote sammt den Verzugszinsen (und zwar vom 2, Januar bis 13, Fe bruar zu 4% und von dort an mit 6% gerechnet) an die Haupt-Cassa der Unternehmnng

in Wien, Hohebrücke Nr. 145,

| » Berlin bei den Herren Hirschfeld & IYolff,

oder auch in Leipzig bei den Herren Dufour Ge- brüder & Co. L

zu erlegen, widrigens selbe laut §, 3, der Statuten der

gesellschaftlichen Rechte verlustig erklärt und die von

ihnen bereits geleistete Einzahlung von 90 % als Eigen-

die Masse präkludirt und wird i ; | übrigen Gläubiger eig eines ‘Suiugaeohalb gegen die Vorschlag sich nicht Erklärenden sür beistimmend wer- thum der Gesellschaft, unter Vorbehalt der derselben zu- HbTA. eigen auferlegt | den geachtet werden, endli aber bei unterbliebenem | stehenden Ansprüche, eingezogen werden toird, Magdeburg, den 31, Januar 1849, Vergleiche / Preßburg, den 12, Februar 1849. Kbuiall A R Giabicerigt E den 26. Oktober 1849 Ungarische Central-Eisenbahn, . zur Eröffnung eines rücfsichtlih der Außenbleibenden i e

Das Abonnement beträgt; 2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr. « Jahr. 8 Athlr. - ] Jahr

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - £rhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

ver Bogen nit 27 Sgr. berechnet,

44.

D MESE D E P A A E R T T I-L FAMEE E A - id S E Nes» La,

Amtlicher Theil. Deutschland. Berlin, Die Wahlen der Abgeordueten zur ersten Kammer, Bundes-Angelegeuheiten. Frankfurt a, M. Verhandlungen de1 erfassunggebenden Reichs-Versammlung. Versammlungen von Ab Prinz Adalbert von Preußen Befinden des Reid Vermischtes. München, Fackelzug und Deputation an den König, Verhandlungen der General-Synode, Sachseu. Dresden. Kammer- Verhandlungen, Hessen. Kassel, Stände-Berhandlungen, Sachsen-(Gotha Gotha, Entwurf zu einem neuen Landesverwal- tungs-Organismus, Schleswig-Holstein. Schleswig. lung. Kiel, See-Nüstungen. Lippe-Detmold. Detmold. Erklärung der Regierung über die preu- . ische Note, Truppen-Uebungen, : Hamburg. Hamburg. Wiedereröffnung der konstituirenden Versamm-

lung,

Preußen.

COrDneten, l vervelers,

Wayern. Uns pa ch,

Vertagung der Landes-Versamm-

F NUusland.

Frank reich, Paris, Die Bevollmächtigten zu den Konferenzen in Brüssel, Widerlegung eines Anleihegerüchts, Lamartine's gegenwärtige Stel- lung, Garmer Pagès, Proudhon und Considerant, Auswei- hungen. Bcrmischtes,

Großbritanien und Jrland. Parlament. Oberhaus und Unter- haus: Debatten über Jrland, London, Vorschrist über Deputationen an die Königin, Parlamentswahl, Bankstatus. Nachrichten aus Pernambuco,

Belgien. Brüssel, Die Konferenen über die italienische Frage

Italien. Turin, Das Miínisterium, Floren Verhandlungen der Deputirten-Kammer, Die Vorfälle in Siena.

Börfen- und Handels - Nachrichten.

P I S A R D C BREN M 6-75 E “Ma D ITIS A T O2 M P R T BRN N C” C ORTAT F E P A U 0

Amtlicher Theil.

2e. Königliche Hoheit der Kurfürst von Hessen is nah bgereist.

Se. Königliche Hoheit der Prinz Karl von Preußen, \o wie Se, Köaigliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl, find von hier nah Weimar abgereist

C

Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachungen vom 30. No- vember und 8, Vezember v. J., wonach die Ausreichung der Schuld- verschreibungen über die freiwillige Anleihe votläufig auf die bis zum O), November pr. geleisteten Beiträge beschränkt worden war, hbrin- gen wir hiermit zur Kenntniß, daß von jeßt ab auch die Schuld- Verschreibungen übrer die seit dem 1. Dezember v. J. an die Staats- Z «Zilgungs=Kasse, die Haupt-Seehandlungs=-Kasse, oder das unz-Comtoir hierselbst unmittel“var geleisteten derartigen Bei lrage, mit den Coupons über die vom 1. Januar d. J. ab laufen- den Zinsen von der Kontrolle der Staatspapiere, in dem Geschäfts

d Taubenstraße Nr, 30, in den Vormittagsstunden

Lofale dersclben, von 9 bis 1 Uhr, ausgereicht werden.

Berlin, den 13. Februar 1849, Oaupt-Berwaltung der Staatsschulden. Natan, KRo0ebier An oviaum. Das 7te Stück der Geseß-Sammlung, welches heute aus aecaeben 1rd, enthalt unter ( LyLi ' 1 f ; A G f e «0 maltina d oy Nr, 3104. Den Allerhochiten Sriaß, die tunttige Derwallung der evangelischen Kirchen -= Angelegenheiten betreffend; vom

»( F nua (Ie Mui

Berlin, den 14, Februar 1849

Geseßz-Sammlungs-Vebits-Comtoir,

Angekommen: Der Fursk von F

v I O C I A D I P P P R L E N ME A ARD T S A TE C: C B M ORBE T A L N I R O N T B "T A V P, D Or E I A VMA Tr I T P

48 T 29 % 6 ¿end L) C

- 2 6 Deutscchlaud. Preußen. Berlin, 14. Febr. Zu Abgeordneten sür die Kammer sind gewählt worden : Po Branden NEaerunas s Bezirk Frankfurt a, d. V, Oberst-Lieutenant von Griesheim (Landsberg), Oberst-Lieutenant a. D. von Rochow auf Stülpe, von Waldau und Reißen stein auf Reißenstein, Pro: Preußen. Regierungs=Bezirk Marienwerder. y Rittergutsbesißer von Gordon auf Laskowihß (Kreis Scbweb), Rittergutsbesißer Amtsrath Livonius auf Hammerstein (Kreis Schlochau), Staats-Minister von Ladenberg. Prot Pommer Regierungs-Bezirk Stettin. : Prinz v on Preußen, Königl, Hoheit (Kreis Dem- ] min, Anklam, Ueckermünde, Randow), Ober-Präsident a. D. Bötticher (Kreis Demmin, An= flam, Ueckermünde, Randow), Landrath v. Köller in Kantrek, Ober-Präsident a, D. Bötticher (Kreis Naugard, Re- genwalde, Kammin).

Sfaafs-Anz

Berlín, Donnerstag deu 15,

Preußischer

4K,

Regierungs-Bezirk Stralsund von Usedom auf Karbiß, Gesandter in Rom, Direftor Baumstark in Greifswald, Regierungs-Bezirk Köslin. Posthalter Denzin zu Lauenburg, Poiizei-Direftor Braun in Köslin, Gutsbesißer Grüßzmach er in Karwit.

Provin Shlesien. Regierungs=-Bezirfk Liegniß. Ritterguts-Besißer Graf von Schlieffen

frausche, Ritterguts - Besißer De. L ottenet auf Braunau, Regierungsrath von Mer dckel in Liegniß, Vice - Präsident von Forckenbeck in Giogau, Domaineuraty di Dio in Berlin, : Vice-Präsident von Forckenbeck in Glogau (Kreis Grüneberg, Sagan, Sprottau, Freistadt ), Land- und Stadtrichter Zencker in Friedeberg am Queis, Staatsminister a. D. De. Bornemann, Regierungs - Bezirk Breslau. Minister - Präsident Graf von Brandenburg (in den Kreisen Oels, Milißscch, Trebnitz, Wüstenberg und Namélau ). Staats-Minister a. D. Milde (Krcis Schweidniß, Striegau, Reichenbach, Waldenburg), Landrath Ruprecht, Graf York von Wartenburg Graf von Dyhrn auf Resewiß, Müller meister Mathey aus Guhrau, Land- und Stadtgerichts-Direktor Hoffmanun-=Scholz us Liegniß. Negterungsbeczirk Oppeln, General von Radowißt, Geh. Finanzrath Jordan in Berlin, Kaufmaun Siegfr. Guradze in Oppeln, Regierungs-Raty Kuh, Major von Vin@cke auf Olbersdorf, Ober-Landesgerichts-Rath von Tepper, Zustizrath Wo diczka aus Bauerwig, Justizrath Rösler aus- Leobschüß, Rittergntsbesiger von Winckler auf Miehowiß, Staats-Minister a. D. Milde (Kreis Gleiwiß, Rybuik, Pleß, Beuthen), Ober-Präsident a, D, Pinder.

auf Groß

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G Ñ e Olo. d auf Nigein

Provin) Polen. Regierungs-Bezirk Posen Justizrath Neumaun, Graf Dyhrn auf Resewit. Regierungs-Bezirk Bromberg Staats-Minijter a. D. Flottwell, : Gutsbesißer von Saucken-Tarputschen (Abgeordn. in Frankfurt), Gutsbesißer und Lieutenant Liebah auf Ult Kreis Czarnikau,

S aBßig,

Von Saiten Regierungs=Bezirk Merseburg. Graf Helldorf zu Wollmirstädt, Geh. Kommerzien-Rath Wucherer in Halle, Professor Simson, Präsident der National - Versamm lung in Frankfurt a. M., Staats-Minister a. D. von Bodelschwingh, Geh. Ober-Tribunals-Rath Heffter, Staats-Minister von Ladenberg (Bitterfeld, Delißscb, Saalkreis und Stadtkreis Halle). Regieruugs-Bezirk Magdeburg. Ober-Präsident von Bonin, Ober-Regierungs-Rath Trie s. Meaterung=-WB(eirt Srfurr., General von Scha in Erfurt, Landrath von Münchhausen in Weißensee

Prot Wenitsaleg. Regierungs-Bezirk Münster. Direftor des Landes-ODekfonomie- Kollegiums von B edcke- Dori, Dr. Miling in Emêdetten, Steuer-Empfänger Vonnegut in Oelde. Regierungs-Bezirk Minden. Dekonom und Vorsteher Meyer, Regierungs-Präsident von Borries in Minden. Ober-Landesgerichts-Präsident Kisker in Naumburg. Regierungs-Bezirk Arnsberg. Bank=Direktor, ehem. Minister Hansemann, Kaufmann W. Colsmann in Langenberg. Gutsbesißer Schulte-Velmede in Bruggen.

RNhet-ProLin l Regierungs-Bezirk Köln. Appellationsgerihts- Rath von Ammon,

Landrath Schröder in Enskirchen, Rentner von Wittgenstein, Gutsbesißer von Kempis zu Kendenich, Kölu, | Staats - Minister Camphausen. | Regierungs-Bezirk Düsseldorf. Gch. Rath L. Simons in Berlin, | Ober-Präsident Eichmann in Koblenz, | Konsistorialrath Hüls mann in Düsseldorf.

Landkreis

Februar

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Expedition des Preuß. Staatss Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1849.

C S ‘E D

Sundes- Angelegenheiten.

Orantsurt a. M, 12, Febr, (D, 3) 168ste Sibung der versajjunggebenden Reihs-Versammlung. Tages- nung: Fortseßung der Berathung über die noch rüdständigen Pa- ragraphen des Entwurfs der Grundrehte: Art. IX. Art. XIL

13 48,

m 9s Uhr Vormittags eröffnet der Präsident, Herr Eduard S1m}on, die Sißung. Wöhrend das Protokoll verlesen wird, tre- ten mehrere Mitglieder des Reihs-Ministeriums in das Haus, Herr ODeinrih von Gagern an ihrer Spize, um ihre gewöhnlichen Plätze einzunehmen. Der Abgeordnete Herr Mandrella zeigt seinen Ende diejes Monats erfolgenden Austritt an, und 113 Thaler gehen als glottenbeitrag durch die Eupelshe Hofbuchhandlung in Sondershau- sen ein, Dann theilt der Vorsißende das Schreiben des Präsidenten des Reicbs-Ministeriums mit, womit derselbe die Note der Kaiserlich österrcibischen Regierung vom 4, Februar der National-Versammlung überreicht, Diese Note wird hierauf von dem Sthriftführer, Herrn Martens, verlesen. Jhr bereits seit zwei Tagen aus den Zeitungen vekannter Jnhalt erregt feine bedeutungévolle Bewegung. Sie wird mit Ruhe angehört nur bei der nicht sehr diplomatisch - klaren Bezeichnung des Bildes von Deutschland, welches Oesterrei „vor= \hwebt“/, geht ein Murren hier, ein Lachen dort durh das Haus, und emtge andere Stellen der Note werden durch ein „Hört! Hört !“ nah=- drücklicher betont, Eben so \chließt die Vorlesung ohne irgend eine Aeußerung des Beifalls oder der Zurückweisung. Das Wort er« greift danach Herr Eisenmann: Wäre die Note nur durch die Presse veröffentliht worden, \o könnten wir sie ignoriren. Allein sie geht uns auf amtlihem Wege zu, und so wäre es denn nicht anständig, eine Antwort darauf zu verweigern. Der Herr Präsident shlägt vor, die Note dem Verfassungsausschusse zu übergeben, Jch denke jedo, das Haus muß selbst einen Beschluß darüber fassen, wie cs seine Berathungen fortseßen will. Herr Reichensperger spricht darauf seine Freude darüber aus, daß der Jnhalt der Note wenig- stens die Befürchtung widerlege, daß Oesterreih niht in den teut- {hen Bundesstaat eintreten wolle. (Gelächter, ) Außerdem sei, den Nachrichten aus München zufolge, die Mittheilung einer sehr präg= nanten Thatsache zu erwarten, die auf unser Verfassungswerk von Ein= fluß sein könnte, Er s{chlägt daher vor, von der österreihischen Note indessen einfach Akt zu nehmen. Herr Giskra erklärt ih gegen den Antrag Reichensperger’s. Es werde von der österreichishen Regie- ing ein Schritt der Versammlung erwartet, und es müsse etwas Be-

f t r

rung stimmtes geschehen, Der Weg dazu sei durch die Annahme des Ga- gerns{hen Programms vorgezeihnet. Vor den zur Begütachtung die-

ses Programms ernannten Ausschuß gehöre die Note. Herr Jahn aus Freiburg beantragt (schriftli), daß über die österreihische Note zur Tagesordnung übergegangen werde. -

ul A Won A Beo e J bin ganz der Ansicht des Herrn Neichensperger, daß wir uns vor der Hand Jeder Erflärung über die österreichishe Note enthalten sollen, Ih denke, unser Verfassungs- werk soll die Antwort darauf geben, Wird daher die Note dem Berfassungs=Ausschusse überwiesen, so fordere man feinen eigentlichen Bericht darüber.

Präsident des Reichsministeriuums, Herr Heinrih von Ga- gern: Meine Herren! Jch habe auf zwei Bemerkungen zu ant- worten, die von Vorrednern geäußert wurden. Einmal weise ih die Beschuldigung (Herr Eisenmann hatte dergleichen angedeutet ) zus

rüd, als habe das Ministerium als solches irgend einen ungeeigneten Einfluß auf die Behandlung dieser Sache, auf, die Bestimmung der Geschäftsordnung ausüben wollen. s

Cisenmann versichern, daß von mir Schritte gethan sind, um die Zeit

Ich kann vielmehr dem Herrn zur Verständigung zu gewinnen, die er, wie ih, wünsht. Dann ave ih einen Jrrthum des Herrn Gisfra zu berihtigen. Jch be- trachte dies Reskript der österreichischen Regierung an ihren Bevoll- mächtigten keinesweges als eine Antwort auf diejenigen Mittheilun- gen, welhe das Ministerium in Folge der ihm von der National- Versammlung zur Verhandlung mit Desterreich ertheilten Ermächtigung in verschiedenen Punkten erlassen hat. Es is} dies nicht blos meine ersöulihe Meinung, sondern ih kann versichern, daß ih mi über ‘sen Umstand, ob dies Reskript eine Antwort sein solle, mit dem Herrn Zevollmächtigten von Oesterreih benommen habe, und daß er in dieser zeziehung derselben Meinung is, wie ih. Wäre es anders, meine hätte ih dieses Reskript der österreichi;hen Regierung an Zevollmächtigten als eine Antwort auf die Mittheilungen des isteriums zu betrachten gehabt, so würde ih es als eine Pflicht erahtet haben, der National - Versammlung zugleih von allen dene jenigen Schritten Rechenschaft abzulegen, welche seit der Zeit der Ermächtigung vom Ministerium geschehen sind, indem alsdann die Ermächtigung dur diese Antwort ihren Abschluß erhalten haben würde. (Zustimmung von der Mehrheit des Hauses.)

Herr Rösler von Dels: Eine Note der größten deutschen Macht darf von dem Verfassungs - Ausschusse niht behandelt wer- den, wie jede andere beliebige Eingabe. Sie gehört vielmehr an den zur Begutachtung des Gagernschen Programms niedergeseßten Aus\chuß.

Herr Rüder aus Oldenburg: Es kann nicht für jede einzelne Erklärung jeder deutschen Regierung ein besonderer Ausschuß gesucht oder gschaffen werden. Die Note gehört daher ihrem Jnhaltè nah an den Verfassungs - Aus\huß. Herr Berger aus Wien: Die Ansichten des österreihishen Kabinets und die ganze Politik Oester- reihs is} seit den leßten Monaten in fortwährender Schwankung. Das Resultat unserer Versammlung ‘aber is, daß wir uns auf dem Boden der Vereinbarung befinden. (Widerspruch.) Theoretisch viel- leiht hält noch ein Theil des Hauses an einem anderen Prinzipe fest, allein prafktisch haben wir uns in den Winkel der Vereinbarung ver- rannt, Wir müssen daher unter Auflösung des Verfassungs - Aus- schusses einen neuen Ans6shuß für die österreihishe und ähnliche Os ten haben: einen Vereinbarungs - Ausschuß. (Bewegung des Un-

willens, 2 : z “Las Künßberg kommt auf seinen Antrag zurüd, der auf Nie-