1849 / 51 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wesentlihe Verminderung im Markitwerthe Iinsfuß der s{hwebenden Schuld jeßt auf 17 r

ge R A fönnte. Aus Kalifornien werden in der

erabgeseßt w

j 7 j sendungen erwartet. _ y Zeit enn Gol Erkrankungen an der Cholera ín England und

Die Zal 3 iebt 12,715, der Todesfälle 5206.

beträgt bis jeBt 14,1 79 : O i Gf S den Favallerie- Regimentern wird dieses Jahr kein Gar ‘sonôwechsel stattfinden. 6 On Die sogenannte Versöhnungshalle in s: avelle umgewandelt werden. : 5 S Er S eéiggeber der Waterford Chronicle, der seit 3 bis 4 Monaten zu Clonmel im Kerker saß, 1 gegen Bürgschaft frei- assen vorbens eben so ein Fruchthändler aus Dublin, der wegen

j; : , R f; f B T

Solitischer Vergehen zu Wexford eingekerkert war. E i n. der den „Herald“/ befehligt, ist von der Admi- der Behringstraße beordert worden, um dort der vermißten Expedition des Sir J. Franklin nachzuforschen, i Nach einer Mittheilung aus Woolwich erwartet man die unver- * Verstärkung der Königlichen Artillerie durch Rekrutirung von

veilte Z 2 A neuen Bataillonen, des 13ten und 14ten dieser Waffe. ;

Man glaubt, daß ohne

Dublin soll in eine fatho-

Capitain Kellel, ralität von neuem nach

Wissenschaft und Kunst.

Zur Literatur über die deutsche Kriegsömarine.

{) Entwurf zur. Bildung einer Kriegsflotte nebst Kosten anschlag derselben, von Patrick Colquhoun, Doktor beider Nechte und ehemaligem Bevollmächtigten der Hansestädte im Orient Leipzig 1849,

Deutsche Bundes-Kriegshäfen als Bedürfniß für cine deutsche Kriegsmarine , eine Denkschrift, sachkundigen deutschen Männern zur Prüfung vorgelegt von Dr. Chr, Fr, Harleß, Bonn, im Dezem- ber 1848,

Vorschläge zur Begründung einer deutschen Kriegsmarine, von J, Andresen-Siemens, Schiffbauer aus Helgoland. Frankfurt am Main 1848,

Kurzgefaßte Darstellung des gegenwärtigen Standpunktes des Kriegsmarinewesens in Europa und Amerika, zur Würdigung der deutschen Marinefrage und Flottenentwürfe, von Julius Bluhm, Berlin 1848,

CSOluU Verall Pr, St,-Anz, Nr, 49)

Die Schrift des Herrn Dr, Harleß zerfällt in zwei Abschnitie, von denen der erste die deutsche Kriegsflotte, der zweite die anzulegenden deut- hen Bundeskrieg8häfen bespricht. An diese beiden Abschnitte schließen sich dann noch ergänzende Nachträge, zu denen der Verfasser hauptsächlich durch die Lektüre der Denkschrift Sr, Königlichen Hoheit des Prinzen Adalbert veranlaßt wurde,

Herr Harleß faßt das, was bei Herrn Colquhoun die-Nebensache ist, die Kriegshäfen, als Hauptsache auf und ergänzt denselben auf diese Weise gerade so, wie ihn in Bezug auf die Kriegsflotte Herr Colquhoun ergänzt. Jedoch is Herr Colquhoun in seiner Darstellung \o objek- tio, daß bei ihm auch der Nebentheil mehr eigentlihe Aufklärung giebt , - als bei Herrn Harleß der Haupttheil,. Wir wollen tamit das Verdienst des Leßteren keinesweges schmälern, das ja bereits von einer kompetenten Behörde, dem Marine-Ausschuß der National-Ver- sammlung zu Frankfurt, anerkannt worden is, Sein Verdienst aber besteht mehr in einer Anregung der Sache, als in einer eigentlichen Belchrung darüber,

Das Endresultat dessen, was über die verschiedenen zu Kriegshäfen

mehr oder weniger sich eignenden Hafenpläße an der deutschen Ostsee und Nordsee in vergleichender Würdigung gesagt wird, wird also zusammen- gefaßt: : j I, Als Kriegshäfen 1ster Klasse, zum Bau und zur Ausrüstung von Schif- fen jeder Größe eingerihtet und zur Aufnahme und Stationirung einer Kriegsflotte von größter Schisffszahl und Schiffe des ersten Ranges enthal- tend, vollfommen tüchtig, eignen sih und würden vorzugsweise zu wählen sein :

\. An der deutschen Ostküste: 1) der Hafen von Danzig mit Zu ziehung des Puzgex Wicksz 2) der Hafen von Swinemündez 3) der Hafen von Kiel, bedingungsweise,

B. An den deutshen Küsten der Nordsee: 1) ein Hafenplaß am Jahdebusen bei Heppens und zwar zwischen Heppens und der Voslappen z 2) der Hafen von Glückstadt; 3) der Hafen von Emden bedingungs weise.

Il, Als Kriegshäfen 2ter Klasse, nicht für Linienschiffe, mehr nur für Kriegsschiffe zweiten und dritten Ranges und kleinere geeignete, auch nicht mit den Anlagen und Mitteln für den Bau und die Ausrüstung- von Schif- fen versehene:

A, An den Küsten der Ostsee: 1) der Hafen von Rostokz 2) der Hafen von Eckernförde bedingungsweisez 3) der Hafen von Apenrade, der jedoch zu weit im nördlichen Schleswig liege.

B. An den Küsten der Nordsee: 1) Cuxhafenz 2) Bremerhafen und 3) vielleicht Tönningen,

J, Andresen-Siemens, Verfasser der dritten obengenannten Schrift, hat in scinen Vorschlägen das praktische Bedürfniß vor Augen und bringt in einer originellen Darstellungs8weise mancherlei beherzigenswerthe Dinge zur Sprache, die den Verfassern der beiden vorangehenden Schriften minder nahe lagen, Seine Haupttendenz geht dahin, die deutsche Kriegsmarine

ps

Sekanntmachungen.

[45] BetanntmaG n n 4

Von der vollständig separirten, im Regierungsbezirk Magdeburg, 52 Meilen von Magdeburg, 15 Meilen von Halberstadt und 1 Meile von der Kreisstadt Gr, Oschersleben entfernt, an der Bude und unmittelbar an einem Anhaltepunft der Magdeburg-Halberstädter Eisen bahn gelegenen Domaine Crottorf sollen:

l) der Amtshof mit dem Dienstfamilienhause und einem Areale von 1222 Morg. 22 ]R., welches aus circa. 1100 Morgen Aerland, etwas über 100 Morgen Wiesen und zu Wiesen tauglichen Aengern und circa 85 Morgen Obst- und Be- müsegärten besteht, und i :

2) das Schäferei-Gehöft mit einem Areale von 150 Morgen 155 []R., welches aus 77 Morgen 35 IR, Ader, 48 Morgen 159 (R. Wiesen und 22 Morgen 68 (]R. zur Umschaffung in Acferlgnd

___ tauglihen Aengern besteht,

im Wege der öffentlichen Ausbietung, und zwar :

das Vorwerks-Etablissement in dem auf den 14, März d. J. und das Schäferei- Etablissement in dem guf us 15, März d. J. in dem Sizungs-Lokale der un- ccsOueten Regierungs-Abtheilung am neuen Markt uu eraumten und jedesmal um 9 Uhr Vormittags *eginnenden Termine i:

me sbietend verkauft werden, i Kauflustige, welche ausreichende Zahlungsmittel nach-

zuweisen und eine Caution bis zu einem Z l

Gebots zu besi L y m Zehntel des

beit elen vermögen, werden hierdurch zu den nens Terminen eingeladen.

E allgemeinen und die speziellen Veräußerungs-

Bedingungen, mit welchen leßteren spezielle Verzeichnisse

der zu jedem Etablissement gehörigen Gebäude und

Ländereien „Lerbunden sind, können vom 15. Februar

d, J, ab hierselbst in der Registratur der unterzeichne-

[549]

sein foll. 24 Sgr. 5

ten Regierungs - Abtheilung und in Crottorf selbst bei |

dem Herrn Ober-Amtmann Dettmer eingesehen werden.

Der Leßtere i zugleich angewiesen, die spezielle Be 6.

sichtigung an Ort und Stelle zu gestatten.

Magdeburg, den 27. Januar 1849. 1) D

Königliche Regierung, Abtheilung für die Verivaltung der direkten Stenern, Domainen und Forsten.

Ediltal-BVorlad ung,

Nachstehende Verschollene, als :

1) der Stellmacher Joh. Heinr, Gottlieb Dienemann aus Egzelsrode, geboren den 24. März 1765, seit länger als 50 Jahren abwesend, und dessen Ver mögen 7 Thlr. 9 Sgr. 10 Pf. beträgt z

2) der Ockonom Joh. Christian Barthels aus Nord- hausen, geboren den 23, September 1793, welcher sich im Jahre 1833 nah Westpreußen begeben ha- ben soll und dem ein Nicßbrauchsrecht von 890 Thlrn. zusteht ;

3) der Müller Joh. Rudolph Teichmüller - geboren den 12. April 1805" zu Grüningen im Kreise Wei- ßensce, welcher im Jahre 1832 nah Amerika ge- gangen sein soll und tessen Vermögen in 117 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. besteht ;

4) die Gebrüder Werner, Joh. Heinrich, welcher am 24. April 41789 zu Friedrichslohra geboren, seit ungefähr 40 Jahren von hier abwesend zuleßt vor 20. Jahren aus Böhmen Nachricht von sich gegeben hat, und Andreas Werner, dessen Ges burtstag jedoch nicht zu ermitteln gewesen und der seit länger als 30 Jahren nach

C Vermögen Beider beträat 35 Thlr. A

5) Jacob Mollenau, geboren den 19, September 1757 zu Blicdungen,

Vermögen 35 Thlr. 5 Sgr. 6 6) die Gebrüder Hahnemann aus. Nordhausen, Zoh.

292 nicht neben, sondern ín der Handelsmaríne herzustellen, so daß während des Friedens außer einem Sto gar keine Kriegsmarine bestände, dieselbe aber für den Fall eines Krieges sogleich gewappnet und gerüstet da wäre, Er geht hierbei von der richtigen Anschauung aus, daß in einer mehr zum Frieden als zum Kriege geneigten Zeit, wie die unsrige, eine von der Handels- marine verschiedene Kriegsmarine vielleicht ganze Menschenalter müßig da liegen und durch die ungeheueren Unterhaltungskosten die Nation aussaugen würde, ohne ihr irgend einen Nahrungsstoff zuzuführen. Herr Siemens i allen hochfliegen- den Zdeen fremd und darum in seiner Anschauung der Dinge Herrn Colqu- houn verwandt, von dem er sich nur darin unterscheidet, daß dieser die Kriegsmartne von der Handelsmarine getrennt haben will, weil ex eine kunst- gerechte Krieg8marine vor Augen hat, wie die englische, während Herr Sie- mens nur die Sache ins Auge faft und zufrieden is, wenn diese ins Le- ben geführt und mit ihr das Ziel erreicht wird, um das sih's handelt, Es läßt sih nicht leugnen, daß mit der Ausführung der Colquhoun'shen Vor- {läge die Gefahr da is, viele Millionen ins Wasser zu werfen, während die Siemens'schen Vorschläge diese Gefahr möglichst zu umgehen suchen. Sein Hauptgedanke ist folgender; Mit Genehmigung Deutschlands und auf ganz Deutschlands Rechnung wird auf Seiten der Nord- und Ostsee- staaten an die Herstellung von solchen Schiffen gegangen, die zum Kriegs- dienst geeignet sind, auch vom Staate mit einigem Geschüße ausgerüstet und mit Mannschaft besetzt werdenz welche Schiffe aber bis zur Zeit eines Staats- oder Kriegsgebrauchs der deutschen Handelswelt, allenfalls auf Termine von Jahren, als Frachtfahrer zur kontraktlichen Verfügung ständen oder auch ohne Weiteres, und möglicherweise auf wenig- oder unversuchte Gegenden, zur Fracht- oder zur Auswanderungsfahrt angeschlagen würden + und das alles in der Absicht, um auf solche eise 1) neben dem etwaigen kriegsmäßigen Zustat- tenfommen solcher Staatsschiffe an und für sich, 2) zum mathemati}chen Kriegsschiffbau und damit zur Erzeugung einer fortschrittsmäßigen Kriegs- marine hinzuarbeitenz dann 3) nach solcher Erzeugung, der wirklichen Kriegs- marine zur Unterstüßung, 4) aber, dem anfänglichen Systeme gemäß, der- selben auch für alle Folgezeit zur Fortentwickelung zu gereichen,

Die meiste Belehrung gewährt die vierte oben angeführte Schrift, Der Verfasser behandelt den reichhaltigen Stoff seines Gegenstandes in folgenden zwölf Abschnitten :+ 1. Charakteristik der älteren Seetaktik und der des französischen Nevolutions-Kriegesz 11, vom Durchbrechen und Ue- berflügeln ; 11! und 1IV, der Uebergang aus der älteren Taktik zu der des französischen Revoluiions-Krieges und die späteren Fortschritte im Marine- wesen bis zur Einführung des Dampfes und der Bomben - Kanonen ; V, Dampfschiffe und Bomben -"Kanonenz V1, und V1, Schaufel-Dampf- chiffe und Schrauben-Dampfschiffez V111, Bomben-Kanonenz |X, Bewaff- uung der Dampfschiffe; X, Verhältniß der Dampf - Marine zur Segel- Marine; X1, und X11, Einfluß, den die Dampf-Marine auf die künftigen Seckriege ausüben wird, Der erste Abschnitt dreht sich um die Frage: Sind die Vortheile, welche aus der Planmäßigkeit, aus der Leitungsfähigkeit durch einen Willen und aus dem gegenseitigen Sekundiren der Schiffe unter einander entspringen, odex die größer, welche aus einem freien Handeln jedes einzelnen Schiffes hervorgehen? Jn die Bejahrung des Ersteren seßt Herr Bluhm die Seele der älteren Seetaktik, in die Bejahung des Leßteren das Wesen der See- tattifk, dic im französischen Revolutions-Kriege Geltung bekam. Er unter- scheidet in einem Seetreffen zwei Momente: die Periode der Bewegung und die Periode des eigentlichen Kampfes, Jn den Kämpfen des Revolutions- Krieges sei der Haupt-Accent auf die zweite, in den früheren Kämpfen auf die erste Periode gelegt worden; aus einem Manövre - Kampfe sei in den neueren Treffen ein Artillerie- Kampf, der Zerstörungs -Akt zum Haupt-Akt geworden,

Die die Umwandlung des Manövre-Kampfes in einen Artillerie-Kampf vorbereitenden Umstände werden im dritten Abschnitte in zwei Klassen ge- theilt: 1) in die im 17. und 18, Jahrhundert im Artillerie - Wesen gemach- ten Erfindungen, und 2) in die in derselben Zeit im Schiffbau gemachten Fortschritte. Durch die ersteren sei das Feuer nach und nach das entschei- dende Prinzip geworden, durch die leyteren sei man auf die Linienschiffe ge fommen und habe nun auch die Schiffsklassen abwärts von den Fregatten, die Korvetten und die Briggs, größer gebaut. E

Mit dem Dampfe und der Artillezie à la Paixhans läßt der fünste Abschnitt cin neues Bewegungs- und ein neues Vernichtungs-Prinzip auf- treten und damit eine neue Aera für das Seekriegswesen beginnen, Von allen seit der Zeit im Dampfschiffwesen gemachten Erfindungen soll keine wichtiger und entwickelungsfähiger sein, als die, welche die arhimedische Schraube als Triebmittel in Anwendung bringt. Diese Erfindung, heißt es im sechsten Abschnitt, hat der Damps-Marine eine weite Zukunft aufge- schlossen und díe Präponderanz in derselben gesichert. Sie is dadurch aus der früheren Einsecitigkeit zu einer gewissen Vielseitigkeit erhoben worden, welche ihr den Sieg über die Segel - Marine bestimmt in Aussicht stellt, Es giebt seitdem im Dampfmarinewesen cin Schaufel- und cin Schrauben- System, die sich in Hinsicht auf ihre Leistungen gegenseitig ergänzen, Erst eine Dampf-Marine , die auf beide -Systeme gegründet i, vermag das zu leisten, was bis jeßt durch Dampf überhaupt möglich ‘ist, Bei den Schau felschiffen licgt die Maschine im Mittelschiff, zum Theil über der Wasser linie, nimmt diesen Raum fast gänzlich ein und läßt nur den Vorder - und Hintertheil mit s{werem Kaliber bewaffnen, so daß bei ihnen nicht die Flanken, sondern Bug und Spiegel die starken Seiten sind, während bei Segelschiffen das Umgekehrte stattfindet, weshalb die ersteren über die letz- teren immer im Vortheil sind, sobald es, wie im fliegenden Gefechte, zum Bug- oder Spiegel-Kampfe kommt. Es kann dann eine Dampf - Fregatte ersten Ranges die Artillerie eines Linienschiffes balanciren.

Bei den Schraubenschiffen ist die Bemastung höher und stärker als bei den Schaufelschiffen, weil hier das Segel als eine mächtigere Hülfskraft mitwirken und unter Uniständen das Schiff ganz allein bewegen muß, Die Maschine is daher von geringerer Kraft und kleiner, sie liegt fast immer unter der Wasserlinie und befindet sih nicht im Mittel-, sondern im Hin- terschiss. Wenn die Schraubenschiffe wegen ihres freieren Decks den Segel- Schiffen gleicher Klasse weit überlegen sind, \o können sie es im Spiegel

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AMTSSTSC ORETET L PER V L N 1STD PE 7 Pl T Ei T T T E I RETE E E

Mai 1783

Schuhmacher

N 395 Thlr... 25 Sgr. beträgtz

Geburtstag der

Vermögen i1 60 Thlr, bestehtz

mögen 20 Thlr. beträgtz 1) Nordhausen, welche am 28.

12)

ist und

Dänemark gegangen

seit 1808 abwesend, und dessen

f. beträgtz

Leberecht, geboren den 30, Dezember 1777 und seit 1819 abwesend, und Andr. Friedrich, geboren den und seit 1808 abwesend, mögen Beider besteht in 120 Thlr, Cour. z

Joh, Christian Gottfried Bött- cher aus Nordhausen, geboren den 17. Februar 1777, seit 1808 abwesend und dessen Vermögen

Heinrich Gottfried Roche aus Nordhausen, dessen Zeit noch nicht hat ermittelt wer- den können, und der seit 40 Jahren abwesend is. Das Vermögen desselben besteht in 28 Thlr. z

der Hutmachergeselle Joh. Wilhelm Oehne aus Nordhausen, welcher am 8. Oktober 1792 geboren, seit länger als 30 Jahren abwesend is und dessen

der Schuhmacher Joh, Andreas Kohlmann von Nordhausen, geboren den 25, Januar 1788, jeit länger als 40 Jahren abwesend und dessen Ver-

die unverehel. Wilhelmine Magdalena Barth von Juli ist, im Jahre 1831 nach Amerika gegangen sein 13G Cius soll und 33 Thlr. 19 Sgr, 4 Pf. im Vermögen hat z | die verehel, Marie Rudolphine Geyer, geb. Feist, aus Ellrich, welche den 11, November 1755 gebo- ren, seit 1808 nah Polen gegangen sein soll und deren Vermögen in 46 Thlr. 25 Sgr. bestehtz oder deren etwanige unbefanute Erben werden hiermit aufgefordert, si bei dem unterzeichneten Gerichte bin- nen 9 Monaten und spätestens in dem aus

den 24, Mai 1849, Vormittags 11 Uhr, vor dem Land- und Stadtgerichts-Rath Willing in unserem Geschäfts - Lokale angeseßten Termine entweder persönlich oder schriftli zu melden und zur Erhebung der für sie vorhandenen Gelder sih zu legitimiren, wi- drigenfalls ihre Todeserklärung durch Erkenntniß aus- / gesprochen und ihr Vermögen den sich legitimirenden Die

und Buggefeht doch niht mit den Schaufelschiffen aufnehmen, doch ha- ben sie vor lehteren den Vortheil voraus, mit hwerem Geschüß bewaffnete Flanken zu besißen, Vor den gleihnamigen Segelschiffen haben sie, abge- sehen von den Vortheilen, die ihnen ihre Maschine sichert, noch den BVor- zug, daß sie mit einer geringeren Mannschaft manövriren, im Treffen mög- lichst wenig Tau- und Segelwerk bloßgeben und selbst nach Verlust der gesammten Bemastung bewegungsfähig und lenksam bleiben. /

Die Schaufelschiffe zweckmäßig zu bewaffnen, ist eine Aufgabe, die noch nicht vollständig gelöst is. Erst seit 6 Jahren is man hierin zu haltbaren Prinzipien gelangt. Auf Schraubenschiffe läßt sich die Artillerie viel gleich- mäßiger über das ganze Fahrzeug vertheilen und deshalb der Tiefgang leichter regeln, dennoch is man erst vor Kurzem dahin gelangt, Schrauben- schiffe von Fregattenstärke zu bauen. Die Schaufelschiffe bewaffnet man mit den schwersten Kalibern, die vorhanden sind, mit den Bombenkanonen, weil sie sich nicht zum Kampfe in der Nähe, wo die Schnelligkcit des Feuers entscheidet, sondern zum Ferngefecht eignen, wo sicher gezieltes Feuer, wenn es auch langsam is, zum Siege verhilft, Die Schraubenschiffe dagegen bewaffnet man mit einer Artillerie für das Nahgefecht, mit beweglichen, zu schnellem Feuer befähigten Kalibern, auf dem Hauptdeck prinzipienmäßig mit 32 pfündern; um sie jedoch auh zum Ferngefecht und das fliegende Gefecht zu befähigen, beseßt man das Vorder- und Hinterschiff mit Bom- benkanonen.

Es spricht Alles dafür, daß die Segelmarine durch die Dampfmarine in nicht langer Zeit ganz verdrängt sein werde, Die Schaufelschifse haben bereits sämmtliche Rangklassen- unterwärts der Fregatte mit Vortheil erseßt, von den Schraubenschiffen droht dasselbe Schifsal auch den Fregatten. Diejenigen dritter, wie die zweiter Klasse können bereits als bescitigt ange- sehen werden, Nur die großen Fregatten von 50 bis 60 Kanonen behaup ten sich noch, den Schraubenfregatten von 46 Kanonen gegenüber. E

Der Verfasser dringt darum darauf, daß man in den Entwürfen für eine deutsche Kriegsmarine alle Korvetten, Briggs u. st. w, streichen möge da weder England, noch Frankreich, noch Amerika dergleichen mehr bauen, Auch fordert er, -daß statt der Kanonenböte licber die kleineren Dampf- steamer gewählt werden, wie das der gegenwärtige Standpunkt des Kriegs- marinewesens mit sich bringe. Ein Kanonenbot gehe zwar mehrere Fuß wenîi- ger tief als der kleinste Kriegssteamer, dagegen könne es nur in wenigen Fällen dem Gegner einen erheblichen Schaden zufügen. Was die Kanonenböte früher furchtbar gemacht habe, die Manövrirsähigkeit bei Windstille, flomme jeßt niht mehr in Betracht, wo der Dampf den hochbordigen Kriegsschiffen denselben Vortheil verleihe. Diese Umstände veranlassen den Verfasser am Schlusse seines Werkchens zu dem Wunsche, daß die deutshe Marine aus- chließlih auf das Bewegungsprinzip des Dampfes begründet werden möge, denn nux cine Dampsmarine könne uns die Vortheile gewähren, die wir von einer Flotte erwarten, namentlih die Möglichkeit : E |

1) selbst einer überlegenen Seemacht gegenüber unsere Jnteressen auf dem Meere, überall, wo unsere Flagge wehe, zu vertheidigen, zu schüßen, zu wahrenz

im Frieden die Flotte nußbar und sür Staat und Volk nicht nur

nicht kostspiclig, sondern auch gewinnbringend zu machen z i

die Wirkungssphäre unserer Armeen über das Meer hinaus zu erwei-

tern und unserem Einflusse in die Ferne die Macht der Entscheidung zu sichern,

Markt- Verichte.

Königsberg, 15. Febr. Zufuhr war mittelmäßig. Weizen 5 bis 70 Sar. Sf. Roggen 25 bis 28 Ur. Gr, Gerst“ 23 bis 27 Sgr. Kl. Gerste 20 bis 24 Sar, OQDafer 13 bis 46 Sgr* Graue Erbsen 30 bis 35 Sgr. Weiße Erbsen 28 bis 35 Sgr* Kartoffeln 14 bis 16 Sgr. Der Centner Heu 15 bis 19 Sgr, Das Schock Stroh 90 Sgr.

Posen, 16. Febr. (Der Sofl. zu 16 Metßen preuß.) Weizen 1 Rthlr. 27 Sgr. 9 Pf. bis 2 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. z Rog= gen 26 Sa S Pf his 28 Car, 14 Ps Gerste 22. S911 3 Pf bis 28 Sar: 11 Pr GSafer 14 C 9 N bie 16 Sqr S Ps Buchweizen 22 Sgr. 3 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 26 Sgr. 8 Pf. bie C N 1 Cr L Pr; Rurtofeln S Sgr. 11 Pr vis 10 Sgr. 8 Pf; Heu der Centner 17 Sar. 6 Pf. bis 22 Sgr. z Stroh, das Schock 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr. ; Butter, der Garnih zu 8 Pfo. 1 Rtblr. 45 Sgr. bis 1 Rthlr. 20 Sgr.

Umfterdam , 16. Febr. Weiße Weizen - Sorten mit mehr Handel zu den vorigen Preisen, rothe zum Verbrauch zu den vorigen Preisen verkauft : 128pfd. bunt, poln. 317, 320 I LBLID, alt: norder. 252 Fl. +4 126 pfd. neu. seeländ. 230 Fl. ; .116-, 120-, 122- pfd. fries. 178, 190, 194 Fl.z 128pfd. alt, seeländ. 275 Fl.; 132 pfd. neu. gelder. 245 Fl. Roggen sehr preishaltend; 125) tettin, 152 Fl, 11LORNd, vDeI. 1 Gerste und Hafer ohne Handel, S Buchweizen preishaltendz 121pfd. nykerf. 148 Fl. ; 117pfd ost- fre 123 l S S

Kohlsaamen preishaltendz auf 9 Faß im Sept. u. Okt. 605 L. z d O

Leinsaamen wie früher ; riga 249 107 108pfd. ägypt. 255 Fl.z 111-, 1412pfd. odess. 2574 &!. ; 109p}d dito 250 Fl,; in der Versteigerung 111pfd, riga. 7% pr. Maß.

Rüböl gleich wie früher, auf Leferung von dem Spätjahr zu leßt flauz auf 6 Woch. 41 F]. ; effekt. 40 Fl. ; Mai 38 Fl, z Sept. 353; Fl, ; Okfthr., Novbr. und Dez, 36 a 35% &l-

Leinöl auf 6 Wochen 28 Fl., effekt, 27 5!.

Hanföl auf 6 Woch, 37 Fl., effekt. 36 F!

pr.

1200, neu, Gebe, 145 Gl: 120= )

c (A | psd, 9 Yt

/

110-, 114pfd, riqa 249 813

Erben oder als herrenloses Gut dem Königl, Fiskus

E x tr

ausgezahlt werden V

Das Ver- Nordhausen, den 24. Juli 1848, j Königliches Land- und Stadtgericht.

- - mem

[48 b]

In der heute abgehaltenen ral - Versammlung Actionairs F'euer- V ersicherungs - Anstalt ist der Herr George Prätorius in seiner Eigenschaft als Mitglied der Direction durch einstimmige VVahl auf die nächsten

statutenmälssigen Gene

der der Berlinischen

vier Jahre bestätigt worden. Berlin, den 19. Februar 1849. D1e Dire ot der Berlinischen Feuer - Versicherungs - A nstalt. VV. Brose. H. Kei1ibel. Carl Brendel: L F. Meisnitzer.

Aachen-Düsseldorfer Eisenbahn-Gesellschasl.

Jn Gemäßheit des Geseßes vom 9. No- vember 1843 und unter Bezugnahme auf g, unsere öffentlihe Anzeige d. d. Aachen, lden 12, April 1848, wird hierdurch be- Anfannt gemacht, daß an Stelle der im ee p RE De paturalor ® Brenn ing ( H p “Staats - roturato V S g A dias G atnnis Carl Busch aus Gladbach und Regierungs - Präsident Kühlwetter aus Düssel- dorf in der am 18, Dezember pr. stattgehabten Gene- ral-Versammlung die Herren Regierungs-Rath Rig zu Aachen, Kaufmann Gu stav Prinzen zu Gladbach und Adookat - Anwalt Scherer zu Düsseldorf als Di- rections-Mitglieder gewählt worden sind, Aachen, am 17, Februar 1849, Di Lott ot

L O1

[62]

1812 geboren

Nothen

Bas Abonnement betrágt 2 Rtblr. für 4 Arbe. s 8 Nthlr. - in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - KBrhöhung. Bei einzelnen Kuntmern wird der Bogen mit 2! 2gr. berechnet.

3 n

DenutscvSláand. Zundes-Angelegenheiten. Frankfurt a. M, Verhandlungen ver verfassanggebenven Reichsversammlung, Befinden des Reichsverwesers, Deputation aus Braunschweig. : HDesterreich, Wien. Armee - Büllctins. Krem sier, Beschlüsse in der Sache des Abgeordneten Kaim, WVBayern. München, Ministerkrisis. Adresse von Donauwörth an die Abgeordneten - Kammer, Anspach. Verhandlungen der General- Synode, Sachsen, Dresden, Kammer-Verhandlungen, Hannover. Hannover, Ernennung. Württemberg. Stuttgart. Ministerialreskript in Betreff eines Pa- ragraphen der Grundrechte, : Zachsen-Meiningen. Meiningen, Der Herzog bewilligt eine Ver- minderung der Civilliste, : E O ldenburg. Oldenburg. Marine-Kommission, Wnusland. Nachrichten aus Ober - Jtalien und Rom,

Neichstags-

Frankreich. Bermischtcs, Großbritanien und Arland. Parlament. Unterhaus: Antrag auf geheime Wahlabstimmungz der Aufstand auf Ceylon z die irländischen Maßregeln. London. Jahresfest der geologischen Gesellschaft. - Die sicilianisch?e Frage. Marine - Ausgaben, Bankbericht. Nachrichteu aus den Vereinigten Staaten und Haiti, Vermischtes. Niederlande. Aus dem Haag. Screiben des Abgeordneten Schar- penzeel-Heusch, Vermischtes, Í Belgien. Brüssel, Diplomatische

zu den Konferenzen, Ftaliet R Jubel in Bologna.

Paris,

Audienz und italienische Abgesandte

con, Maßregeln der republikani- schen Negierung. Turin. Gioberxti's Erklärungen in der Kammer, Livorno. Nachricht aus Genua. und Handels-Nachrichten.

Borjen

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem General - Lieutenant a. D. von Drigalskfi den Stern zum Rothen Adler-Orden zweiter Klasse. mit Eichenlaub ; dem katho=- lis)en Geistlihen, Vikar vo n Münstermann, zu Ostbevern, Kreis Warendocf in Westfalen, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; dem Jusiiz= Kommissarius, Justizrath Grubihß zu Neuhaldensleben und dem Proreftor Krcbs am Gymnasium zu Schweiduß den Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Erbschul;en Fried =- rich Zech auf dem Kieß bei Storkow das Allgemeine Ehrcnzeichen

U Verietden,

x J

Ihre Nonigl, Dobeiten der Prinz uno ce Prinzessin von )reußen sind von Weimar zunückgekehrt.

Frnennung des Ober =- Landesgerichts - Assessors Roßm y istz=Kommissarius bei dem Land- und Stadtgericht zu Gostyn

ch zum Notarius im Departement des Königl. Ober = Lan= ¿gerichts zu Pofen ist auf seinen Antrag zurückgenommen, und da aegen der bisherige Kammergerichts =- Referendarius Wi1hþ mann zum KRommissgrius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Goslyn leid) widerruflih zum Notarius im Departement des Königl. Posen, vom 1. März d. J. ab, ernannt

Justiz Und Zu

Ober =- Landesgerichis Zu worden.

C T R T R MDGEN M LAR L Cd PROPNERCS A ¡U T A I ANARC: M U C T SEXERER L B R 2 D ALSITZER? S V. MESSMNIORE A ¡R OGCAZAI I ILMAL S

ztamtlicher Theil. Dentfschlaud.

Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 19. Febr. (D. Z.) 173ste Sipung der verfassunggebeudenReichs-Versammlung., Tagesordnung: Fortseßung der Berathung des vom Verfassungs Ausschusse vorgeleg=- ten Entrourfs : „Neichsgesez über die Wahlen der Abgeozdneten zum Volfshause.““ E :

Die Sißung wird nach 94 Uhr dur den Präsidenten, Herrn Eduard Simson, eröffnet. Die württembergische Kammer theilt dem Präfldium thre protokoliarische Erklärung vom 14, Februar mit, die bekanntlih auf die verfassungszäßige Vereinigung aller deutschen Stämme, auch der österreihischen, und wider das der National=Ber- sammlung angemuthete Vereinbarungs=-Piinzip gerichtet ist. (Bravo!) Herr Fu chs aus Breslau rügt alsdann das zu späte Eintressen der Abgeordneten im Hause und die daher entstehende Berzögerung des Beginns der Sißungen. Von morgen an will er täglich um 9 Uhr in der Paulsfkirche sein und jedesmal sogleich die Zählung der An- wesenden beantragen, ; : L

Das Wort über §§. 1 und 2 des Reichs - Wahlgeseßes erhält Herr von Rappard aus Berlin: Zwei Drittheile der Nation würden dur die Beschränkung des Wahlrehts ausgeschlossen und in eine feindlihe Stellung zum Staate gebraht werden. Uebten wir dagegen Gerechtigkeit gegen den Arbeiterstand, so werde derselbe eine Stüte des Staats und ein Bundesgenosse unserer Freiheit sein.

Herr Math y aus Karlsruhe: Der Entwurf, der uns zur An- nahme vorgelegt is, hat mehr als sechzig Verbesserungs = Anträge hervorgerufen, zu denen noch immer neue kommen, Wo die Mei- nungen so weit aus einander gehen, ist zu befürchten, daß überhaupt keine Meinung die Mehrheit erlange. Mein zweites Bedenken sind

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Preußischer

Alle Post-Anftalten des Jn- und

Auslandes nehmen Beftellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1849.

die Bestrebungen derer, dur die der deutshe Bundesstaat gesprengt werden soll. Denn drängen ste durch, dann würde das Wahlgeseß unnöthig sein. i

Jedes Wahlgeseß wird übrigens Unzufriedenheit erregen, es mag beschaffen sein, wie cs will. Deun es wird entweder das Mißfallen derer haben, die dadurh ausgesch{lossen werden, oder derer, tie ihren Stimm - Einfluß geshmälert sehen durch eine weitere Ausdel: nung des Wahlrehts. Allein ein Parteistandpunkt is dem Wahlgeseße gegenüber gar nicht einzunehmen. Denn die Aufgabe is eben die, daß den billigen Anforderungen aller Parteien entsprohen, und daß allen Bedürfnissen des Staats und der Gesellschaft ein Ausdruck in der Vertretung gegeben werde, Wir sind in einer Neugeftaltung be- griffen. Deshalb glaube ich zwar nicht, daß wir das Wahlgeseß nur für eine Periode, die erste, erlassen, ih g!aube aber auch niht, daß wir es in die Verfassung heften und mit den ershwerenden Bedingungen umgeben sollten, die für eine Verfassungs- Veränderung vorgeschrieben sind. Herr Mathy wendet seine Betrachtung darauf den Erfordernissen zu, die ihm an einem Wahlberechtigten unerläßlih erscheinen, aber er unterscheidet in seinen Ansprüchen an diese Erfordernisse je nah direkter oder in- direkter Wahl. An der leßteren will er die allgemeinste Theilnahme gestattet wissen. Der Verbesserungs - Antrag, den er demnach em- psiehlt, ist der vou den Herren Veit, Plathner und Genessen ge- stellte :

„Die Zahl derjenigen, welche die Wahl des Abgeordneten vor- nehmen, beträgt in jedem Wahlbezirke ein Zehntel der Wahl= berechtigten, Die eine Hälfte dieser Zahl besteht aus denjenigen, weihe im verflosscnen Steuerjahre in ihrem Wahlbezirke die höchste direkte Staatssteuer entrihtet haben. Die andere Hälfte wird von den übrigen Wahlberechtigten des Wahlbezirks aus ihrer Mitte gewählt, Welche Steuern zu den direkten zu rechnen oder denselben gleihzuachten sind, bleibt der Bestimmung der einzelnen Staaten überlassen.““ Durch diesen Antrag werde vermieden, daß das geringere Maß der Befähigung durch seinen numerishen Druck überwiege. Wir wollen keine Vorrechte für den Besiß, aber auch keine Massenherrschaft. Damit der wahre Volkswikle zux Erscheinung komme, müssen Sie die Wahlfreiheit wie- jede andere organisirèn.

Bei dem Vortrage des Herrn Wiesner aus Wien herrs{cht eine so gesprächige Unruhe in der Versammlung, daß kaum einzelne Aeu- ßerungen des Redners verständlih hindurchste&en, z. B.: Was sollte aus der Demokratie werden, wenn Sie die Wahlfähigkeit vom 21sten bis zum 25sstten Lebensjah1e hinausseßen? Jh wenigstens ziehe den Ostracismus eines allgemeinen Stimmrechts, der den Aristides ver- bannte, doch jedenfalls dem Belagerungszustande und dem Standrechte vor. Wenn Sie dem größten Theil des deutschen Volks das Recht entziehen, welhes ihm èas Vorparlement und der Funfziger-Ausschuß gegeben, so wird es scinen heiligen Berg zu finden wissen.

Herr Heinrih von Gagern: Jch gehöre der Partei an, wenn Sie es so bezeichnen wollen, die der Meinung ‘is, daß sich das allgemeine Stimmrecht mit dem Gemeinwohle nicht vertrage, und daß niht das Stimmrecht ein nothwendiger Anhang jedes duellen Bürgerrechts sei. Herr Vogt hat die Beschräukung des | allgemeinen Stimmrechts die Lüge des Conustitutionalismus genanut, | Es ist nicht gut, wenn man Begriffe, die man flar in sich trägt, | unklar entwickelt und dies vor Massen, die dadurh irre geführt | werden. Denn diejenigen selbst, welhe die Republik wollen, wol- | len sie denn keine Constitution der Republik? Richtiger hätte |

Herr Vogt sagen müssen, es sei die Lüge des Repräsentativ = Sy- | stems, Denn um leßteres handelt es sich, und nun wollen wir fra- | gen, bei welchem Wahlgesebe besteht die Lüge und durch welches | wird se entfernt. | |

Es giebt nach meiner Ansicht zwei Mittel für die nöthigen Ga- | rantieen des Wahblrehts. Diese zwei Beschränkungen sind indirekte | Wahlen, oder bei direften Wahlen gewisse Ansprüche an die bürger- | liche Stellung des Wählers. Auch der Verfassungs - Ausschuß, der | unter Vorauéschung eines beschränkten Wahlrechts direkte Wahlen | beantragt hat, weist darauf hin, daß, wenn alle Beschräukungen des | Wahlrehts wegfallen sollten, er bei der zweiten Lesung auf indirekte | Wahlen zurückkommen werde. Greifen Sie zu dem Mit- | tel, umfassende Garantieen: Census, Vermögen, Einkommen, | zu fordern, so entsheide ich mich für direkte Wahlen, um gekehrt für indirekte und der Redner bezieht sich auf ein Beispiel aus seinem Staatsdienerleben im Großherzogthum Hessen, wo er sich für indirekte Wahlen ausgesprochen habe unter der Zu- stimmung der ständishen Mehrheit. Die Gründe, die mich heute für indirekte Wahlen sprechen lassen, sind dieselben, die ih bei Gelegen- heit jener Verfügung kundgegeben. Wie bei der Ausübung aller wichtigen Volksrehte muß auch bei den Wahlen der Ausdru des wahren Volkswillens gesichert sein. Der Wähler muß versichert sein, daß ihn der Gewählte auch wüflich nah seiner Gesinnung ver- trete, Daher muß ein unmittelbares Verhältniß zwischen den Ge- wählten und den Wählern herrschen, und dies is nur durch indirekte Wahlen zu erreihen, Die Betriebsamfeit der Parteien is eine be- rehtigte und wird auch dabei nicht fehlen, Allein sie is dur fein Geseß zu {hüben.

Ist das Stimmrecht kein allgemeines, \o entscheide ich mich für direkte Wahlen. Allein ih kann dem Systeme des Ausschuß- vorschlags nicht beipflichten, nah welchem ganze Klassen von Staats- bürgern ihrem Berufe nah ausgeschlossen werden, um so mehr, als darunter Kategorieen von Bürgern sind, die vielleicht einen höheren Grad von Selbstständigkeit als andere besißen. Nur gegen den Vorwurf will ich den Verfassungs - Ausshuß in Schuß nehmen, als habe er die Arbeit herabwürdigen wollen. Arbeit is Pflicht und Beruf aller Bürger, und es gereiht unserer Nation zur Ehre, daß bei ihr der Adckerbau, die {chwerste der Handarbeiten, stets am mei- sten geehrt war, Auch vor dem Zustande der Fabrikarbeiter, wie er z. B. in einigen Theilen Englands herrsht , würde sih eine deutsche Seele empören. (Beifall,)

Das Mißtrauen, ist hier gesagt worden, sei bei uns eine

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/ | / indivi- |

Pflicht der Freiheit. Wenn damit eine ahtsame Obhut und Auf- merfsamkeit auf die Handlungen der Beamteten gemeint is, \o stimme ich zu. Jh habe diese Obhut selbs mein Leben lang geübt. Aber in der Aufstahelung des Mißtrauens der Besißlosen gegen die Besißenden b:geht man ein Verbrechen gegen die Civilisation. (Stür= mischer Beifall.) E

Ih fordere, daß die Ausübung des Stimmrechts im Sinne des Gemeinwohls stattfinde. Daß wir ganze zahlreiche Menschenklassen auszuschließen hätten, dawider erkläre ih mich. Wir haben fkcin eie gentlihes Proletariat in Deutschland, wogegen wir uns \{chüßen müs= sen, uad am wenigsten ist dazu zu renen der Dienstbotenstand, wie überhaupt die arbeitenden Klassen: Besonders die Dienstboten gehen bei uns häufig aus einer Jugend der ländlihen Bevölkerung hervor, die durchaus niht blos zu den Armen gehört, Dennoch fordere ih, daß die Jugend niht zu früh zur Ausübung von Rechten zuge= lassen wird, deren Bedeutung sie noch nicht kennt. Jh werde also für einen mäßigen Census stimmen, wenn die direkte Wahl auf=- recht erhalten wird, und zwar yach dem Georg Beselerschen Verbes= jeruugsantrage*). Wir haben persönliche Freiheit im weitesten Um= fange, wir dürfen die politishen Rechte nicht beschränken, aber wir müssen bei ihrer Ausübung dafür sorgen, daß auch der Besißgende sich wohl und sicher dabei fühlen kann. (Wiederholter Beifall von der Mehrheit.)

Herr Tellkampf} hält es ebenfälls für unrecht und unpolitisch, ganze Klassen oder Berufe von der Vertretung auszuschließen. Zieht man nach der Beschäftigung oder dem Berufe eine unübersteig- lie Scheidewand zwishen Wählern und Nichtwählern, so wedckt man dadurch gegenseitigen Hader, macht alle Ausgeschlossenen zu Feinden des Staates und streut den Samen zu späteren Revolu- tionen. Jn der Zahl jener Klassen liegt eben sowohl eine Ge- walt, als im Grundbesiß oder dem Kapital der Reicheren, und die Vertretung muß alle im Staatsleben geltenden Gewalten um- fassen, damit leßtere legal und friedlich und nicht zerstörend wirken, Während sih der Redner gegen §. 2 erklärt, macht er auf die Fol- gen aufmerksam, welche eintreten würden, wenn man allein das Zah- lenverhältniß zur Basis eines direkten Wahl =- Systems erheben wollte. Das Wahlgeseß betreffe die eigentlihe Machtfrage: „Wer soll herr-

| chen unter der Form der neuen Verfassung?“ Die Majorität der Volksvertretung herrscht, und diesehängt ab vom Wahlgeseß. Dasselbe muß die Juteressen aller Klassen zur Vertretung bringen; und dies geschieht dur das indirekte Wahlverfahren sicherer, als durch das allgemeine direkte. Herr Tellkampf sucht diese Säße durch Mitthei= lungen über Nord-Amerika zu belegen.

Herr Eisen stuck aus Chemniß kennt keine bessere Gewähr für den eigentlihen Ausdruck des Volkswillens, als direkte Wah= len, Als Unselbstständigkeit ferner werde im Verfassungs=Entwurfe gerade die einzig sittlihe Grundlage der Gesellschaft, die Arbeit, bezeichnet. Selbstständig sei überhaupt derjenige am meisten, der die wenigsten Bedürfnisse und stch sein ganzes Leben hindur nur auf Kopf und Hand gestüßt habe. Wäre die besißlose Klasse bis jeßt geflisseutlich aufgeregt worden, so sei es nur durch das Wort geschehen. Das vorgeschlagene Geseß aber rege es auf durch die

That. Denn ausgeschlossen würden durch den Entwurf außer den schon gedachten auch ganze Bevölkerungeémassen, die von der Haus=- Fndustrie, als Holz-Arbeiter und Weber z. B,, leben. Ausgeschlossen werden sogar ganze Dörfer, deren Bewohner, wie es in Schlesien vorkomme, nur als Tagelöhner ihren Erwerb finden. Wenn Sie aber die Dienstboten ausschließen, wie steht es dann mit dem Hof- gesinde, mit den Jagdsunkern und Kammerherren? Der Redner fommt auf die Selbstständigkeit zurück, wovon er nur Ein Symp- tom anerkennt, den hingebenden Willen an die Gesammtheit und die klare Erkenntniß ihrer Bedürfnisse, Sie würde man viel häu=- figer im Arbeitsrocke als unter der Toga des Büreaufkfraten und unter tem Hermelin finden. Die zu den §§. 1 und 2 des Geseßes gestellten Verbesserungs- Anträge zerfallen in drei Gruppen, in solche, die cinen Census, in solhe, die ein Einkommenmaß wollen, und in eine Combination von beiden, Der Census is eine Täuschung, denn gerade die niedrigsten Klassen der Staatsbürger tragen am meisten zu den Staats-Einnahmen bei, nicht pro Kopf, wohl aber in ihrer Gesamntheit. Ein und dasselbe Einkommenmaß für ganz Deutsch- land anzunehmen, führt zur Ungerechtigkeit, und wie soll ein Mann von einem wechselnden Einkommen geshäßt werden, wenn er in dem einen Halbjahr so viel und in dem anderen \o viel einnimmt? Eben

| so entschieden erklärt sich jedoch der Redner wider eine Combination

beider Systeme. Der ärgste von allen Vorschlägen sei der nachträg- lih eingebrachte des Herrn Beseler, Denn wenn drei Thaler direk= ter Steuern zur Begründung des Stimmrechts dienen sollten, \o würden vom Hundert kaum zwanzig übrig bleiben und die Ausschlie= ßung viel bedeutender sein, als der Antragsteller selbst zu ahnen \heine. Schließlich citirt Herr Eisenstuck die Stelle einer Rede, die Riesser im Vorparlamente gehalten, um zu zeigen, daß sih dies Mit- glied des Verfassungs - Ausschusses selbst früher für die unbedingte Allgemeinheit des Stimmrechts ausgesprochen.

Herr Plathner aus Halberstadt: Mit der Thelnahme am Staate \ei’s wie mit der Theilnahme am Eigenthum. Eine quanti- tative Gleichheits-Forderung führe zum Kommunismus. Der Antrag,

©) §. 1, Wähler is jeder Deutsche, welcher 1) das fünfundzwanzigste Lebensjahr zurügelegt hat und 2) mindestens entweder a) 5 Fl, 15 Kr, rhein. (3 Rthlr. preuß.) direkte Steuern jährlih an den Staat entrichtet, oder b) ein jährlihes Einkommen von 350 Fl, rhein. (200 Rthlr. preuß.) oder c) ein Grundeigenthum zum Werthe von 350 Fl, rhein, (200 Rihir, preuß.) hat. Welche Steuern als direkte gelten sollen, wie das Einkommen nachzuweisen und wie der Werth des Grundeigenthums festzustellen ist, bleibt der Bestimmung der Einzelstaaten überlassen, §, 2, Bon der Be- rehtigung zum Wählen ausgeschlossen sind jedoch Personen, welche 1) un- ter Vormundschaft oder Kuratel stehen, oder 2) über deren Vermögen Kon- furs - oder Fallitzustand gerichtlich eröffnet worden ist, und zwar leßtere während der Dauer dieses Konkurs- oder Fallitverfahrens, §. 3, Von der LUt uns zum Wählen sind ferner ausgeschlossen 1) Personen , welche wegen Diebstahls u, s. w, (wie im Entwurf.)