1849 / 51 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

S Es e 65A Ai Ci

möchte ih ausgeschlossen wissen und daher aus |

besonderen Bestimmungen ; 7 niht aufnehme, Waäs ben de Worte p gleichem E E von Pillen, Zch glaube, zweiten Sag betrifft, so E Me National - Versammlung daran zu erinnern, es thut Noth, nid! sere Nolke die Vollmacht habe, ihm seine Verfässun

daß sie von dem ia f e lein, sondern auch.zu erslären , [da

zu geben, und zwar "Einsicht einverstanden sei. Auch halte ih es nit man mít thr in V R im gegenwärtigen Augenblick der fragliche Aus- für gefähr A sammlung wieder vor Augen gehalten werde. Denn spruch der National-De! das Lebensprinzip ihrer ganzen Wirksamkeit, De- ich sehe in diesem ne g daß die National-Versammlung eine konstitui- ben Sie den Grun i ß ustche die Verfassung für Deutschland zu machen, rende sei, dab thr ace 3 daß feine Verfassung zu Stande kommen soll: fs spreen Ie M e M aettsca stei die wir im Laufe eines Jah- so geben Sie die wenigen D Sie die provisorische Centralgewalt bloß und res machten, O S auf welche jeßt noch die nationale Sehnsucht täuschen alle L L aaráaugt. ' Was die Verfassungs-Frage betrifft, so sagen von Deutschlan h sicch Oesterreich nicht unterwirst, so läßt man sich die Einen, Men sondern macht eben für das übrige Deutschland dadurch nit V d stellt etwa Preußen an die Spiye. Gegen diese die Sea L mission, und auch ih muß mich dagegen aussprechen, Zol Se die Verhältnisse in Deutschland, so wie sie jeyt sind, genauer ind Auge faßt, o ist ihr Aussehen noch keinesweges so verzweifelt, daß man den Glauben aufgeben müßte, es werde das ganze Deutschland zu- sammenfommen. Allein allerdings werk en die Verhältnisse sich anders ge- stalten, wenn Oesterreich sich wirklich widerseßt, Wenn es sich dieses Auf- ruhres gegen die deutshe Einheit schuldig macht, so wird dies natürlich auf den weiteren Gang, den das übrige Deutschland nimmt, einen großen Ein- fluß haben, aber die Wirkung soll es nicht haben können, daß nun das übrige Deutschland die Hände in den Schooß legt. Auch ich glaube, daß es das größte Unglück für Deutschland wäre, wenn ein erblicher, sei es preußischer oder österreichischer Kaiser jeßt geschaffen würde, weil ich damit den Hader und die Zwietracht vielleicht bleibend in die Eingeweide von Deutschland geworfen jähe. Und weil ich das ganze Deutschland will, so weise ich den Gedanfen an einen preußischen Erb - Kaiser so entschieden zurück, als den Gedanken an einen österreichischen Kaiser, gestehe aber offen, daß meine Sympathie mehr nah dem Osten, als nach dem Norden von Deutschland geht.“ Forster unterstüßt den Kommissions-Antrag, hegt die Hoffnung, daß die National - Versammlung es dahin bringe, daß ganz Deutschland beisammen bleibe, daß diese das leßte Wort habe und am Ende das Sprüchwort wahr mache: Hilf Dir selbst 2c, Eggmann: „Wir ve:langen ein mit Oesterreich vereinigtes Deutschland, ohne Oester- reih wären wir ein zerstückeltes Land. Ohne Oesterreich kann Deutschland nie ein großes, freies, glüliches Land werden, Jn Ober-Schwaben wer- den die Sympathieen fur Oesterreich nie erlöschen, Jch freue mich, daß Notter den Ausspruch gethan hat, die Protestanten würden sih eher einem fatholishen Oberhaupte unterwerfen, als die Katholiken einèm protestanti- schen, Hierdurch würden die Bande der konfessionellen Eintracht noch fester geshlungen. Jch verleugne meine obershwäbishe Natur nicht. Lieber eine Republik als ein preußisches Kaiserthum. Wieland unterstüßt Reyscher's Autrag. Frhr. von Hornstein: „Es freut mich, daß heute Alles so durch und durch deutsch is, aber über die Mittel, ein großes einiges Deutschland zu erreichen, sind die Ansichten verschieden, Oesterreich muß aber immerhin dabei bleiben, sonst verlieren wir unsere Verbindungen mit Tyrol, mit Jtalien, ja selbst mit Bayern, Den zweiten Punkt der Erklä- rung würde ich weglassen, Jch gestehe zwar der National - Versammlung das Recht zu, die Verfassung Deutschlands zu machen, allein zu allen Zei- ten hat man Staaten-Politik ausgeübt.“ Zum Schlusse erhielt ver An- tragsteller Rey scher noch einmal das Wort; er freut sich für die Sache, daß sein Antrag eine so aufmerksame und würdige Besprechung in der Kammer gefunden unt durch die Anwesenheit des Departements-Chefs und seine Theilnahme an der Verhandlung eine höhere Bedeutung gewonnen habe, Er erklärt sich mit den Aeußerungen des Departements-Chefs vollständig einverstanden, auch mitder vonMack vorgescblagenenHinweisunz aufdie Ueberein- stimmung der beantragten Erklärung, mit jenen Aeußerungen im Eingange der Erklärung, nur müßte auch auf die heutige Mittheilung ganz besonders hingewiesen werden,

Dagegen widerspricht er der deu beidcn Noten durch Freiherrn von Varnbüler gegebenen Deutung und insbesondere einer sol- chen Fassung des Antrags, wonach auch die niemals zum Reiche gehörigen österreichischen Provinzen in den Bundesstaat hereingezogen würden, Deutsch- land fönne sich nicht verpflichten, diese Provinzen Oesterreich zu erhalten, noch weniger Kroaten uud Slavaken, Ungarn und Jtaliener in Einer Reichs- Versammlung mit den Deutschen zu vereinigen , was {on in Oesterreich seine Schwierigkeiten habe, Der bisher betretene Weg im Sah 3 sei, wie er hon das leßtemal erläutert, nichts weiter, als die National - Versamm- lung möge nach vorgängiger Nücksprache mit den Regierungen die Verfas- sung beschließen. Diese Regierungen , mit welchen die Stämme groß ge- worden, lassen sih nicht ignoriren, noch geradezu wegfegen. Das Resultat der Verhandlungen is bereits mitgetheilt, (S, das vorgestrige Blatt.) Priel- maier motivirte stine Abstimmung mit folgenden Worten; „Will man der Volksgesinnung einen Ausdruck geben , so muß ih, nas Oberschwaben betrifft, anführen, daß dasselbe seine Hoffnung, namentlih in kommerzieller und gewerblicher Beziehung, zunächst darauf baut, daß das Kaiscrhaus Oesterreich an die Spiße Deutschlauds werde gestellt werden, Ueber 500 Jahre lang waren wir österreichisch, und daß die alte Sympathie für dieses Kaiserhaus in Oberschwaben noch nicht erloschen is, dessen kann ih Sie versihern. Vor wenig Augenblicken is mir cin Blatt zugesteckt worden, worin ih mit Vergnügen gelesen habe: Haus Oesterreih an Siegen und an Ehren reich Haus Oesterreich Heil ! Nein,“ Ofterdinger sagte: „Dhne Oesterreich giebt es kein Deutschland, aber zu Oesterreich gehören auch innig verbundene und unter cinander verwachsene nichtdeutiche Be- standtheile , welche eben so gut zum Heil Oesterreichs , als zum materiellen Wohl und damit zum freien Entwickelun Deutschlands gehören. Die vielen Völkerstämme in Oesterreich können also für eine Vereinigung mit Deutsch- land kein Hinderniß sein; England hat in den fünf Welttheilen, hat sogar in Europa in sich vielerlei Stämme und ist dabei mächtig , reich und frei geworden, Da ich in vorliegendem Autrag -auh nach seiner Aenderung immer noch eine Personal - Union sehe, muß ih Nein sagen,“

BMuislanud.

( V I Se n CUteuuveux t der Maire und der ganze Gemeinde - Rath abgest worden,

Frankreich,

weil sie gegen den Willen des Präfekten das Auspflanzen von Freiheitebäumen mit rothen Müßen gestattet hatten und ih uicht mehr Munizipal=Rath, sondern republifanischer Rath nennen wollten. Jn L moges durchzogen Volkshaufen unter Absingen des K u ne der Marseillaise die Straßèn und rief: „Es lebe die rothe bee Sue rer as die Guillotine ! N eder mit den Kapitalisten! Nie- fdindts: d H eactionairen1“ Ju Marseille und Aix” greifen Sozia- nd Kommunismus dergestalt um ih, d ß der Gcneral rofurator von Aix dem pariser Cassati R Ls N F oem Ppartjer Cassations-Hofe- erklärt habe, er t lufe ohne Gefahr des öffentlichen Frietens die M R e enten uicht vor d Maak f, Pr ¿QUIU. e Zuslrs g y em zuständigen Assisenhofe tes Li partements der Rhone - Mündungen stellen lassen , ex ege j die Assisen de i / \lage ihm beshalb vor, sie vor 1e M en es Drome-Departements zu hin. Es. ‘alebt ganze Dörfer , heißt E in dem Bericht des Genera!== t.„atszn p Aite „welche in der leßten Präsidentenroahl auch nicht Eine Stimme für

Napoleon abgaben , sondern für Lerru Rollin voti Di i Aix sind die Dötfer ganz roth. Lamdbesc z. B, E E e in die Stadt dringen und die Abzuurtheilez,den befreien.“ Dieser Bericht roird von dem jeßigen Präfekten bestätigt. Der Calationde hof hält heute sowohl über diesen Gegenstand als über de Rekurs gesuche der Maigefangenen in Vincenues eine Sihung, Aus Lyon B bet man , daß das fommunistishe Blatt Peuple Souverain in beé Bugeaudschen Angelegenheit zu einem Monat Gefängniß, 500 Franken att und 1000 Franfen Ezrenbuße au Bugeaud ‘verur- theilt worden ist,

Der Repräsentanten - Verein der Rue de Poitiers versammelte

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ebr zahlrei, um über die Frage zu berathen, welchen

00 gester L vim bévorsledenden Wahlkawmpfe für die legislätive sammlung zu beobachten habe. ì ie Ve

di Linie ven Lie Vorfrage gestellt, ob es nicht gerathen, die Sibung geheim zu halten? Dieser Antrag ging durch. Die katholisch - de- nioktätishe Partei hat einen Central » Ausschuß uter ‘dem Titel: „„Näpoléonisch -kätholisches Comité“, die Cavaignacsche Partei einen Auss{uß unter deni Titel: „Comité der géinäßigten Républifk" ge= b:ldet.

Jn Lyon próôtestiren mehrere Offiziere gegen die dort vom Mar=- {hall Bugeaud gehaltenen Reden. Der Censeur bringt heuté den Text jener Protesiationen. Jun Paris protestirt die republikanische Garde gegen ihre Auflösung und Einverleibung in die Gendarmerie.

Maärrast hat einen städtischen gern véi pee und Sparkassen- Rendantèn, Namens Saint Genez, gerichtlich“ belangt, weil er ihn des Unterschleifs enormer Summen nah der Februar-Revolution als Maire von Pâäris verdächtigte, Saint Genez erklärt heute“ in dem Blatt Assemblée vorläufig, daß er sehr gern bereit sei, Herrn Marrast die Ohrfeigen wiéderzugeben, die er vom ehemaligen Stu- dieumeister zu St. Sever im Departement des Landes empfangen habe. Marrast war dort früher Schullehrer, Das Tuch, das Mar- rast für die Clichy-Association bestellte, und welches zur Einkleidung der Mobilgarde bestimmt war, hinterher aber für einen Spottpreis an Karl Albert verkauft wurde, soll eine Hauptrolle in dem Prozeß

ielen,

I Für die Revolutionsfeier sind im Ganzen 500,000 Franken be- stimmt. | Villermé, Mitglied des Junstituts, hat in der Akademie der moralishen und politischen Wissenschaften einen Vortrag über die Arbeiter» Associationen vor und nah der Februar-Revolution in Frauk= reih gehalten. Der Schluß seiner Ansichten ist: „Der freien Kon= furren:, durch weise Geseße geleitet , verdankt Frankreich seit 1759 seinen industriellen Fortschritt und die Arbeiterklassen , wenn man sie in Masse betrachtet, die Besserung ihrer Lage. Was die absolute Association betrifft, so wäre ste für unsere Arbeiter ein klindes Ver= tilgungssystem und für Alle eine unaufhörlih gährende Veranlassung zu Sturz und Verarmung.“ i

Ju einem alten Koffer des Café Momus in der Rue des Prêtres St. German Lauxerrois, am Louvre, sind gauze Stöße von Handschriften des Verfassers der „Abenteuer des jungen Faublas““, Konventsmitgliedes Louvet de Couvray, gesunden worden, Deiselbe hatte sich als Buchhändler etablirt, Dieses Gcschäft ließ ihm viel Zeit übrig, die er dur allerhand literarische Tändeleien auszufüllen suchte, welche bis heute in jenem Koffer, den ein Bruder Louvet de Couvray's erbte, geschlummert haben. VPLouvet's Bruder war früher Wirth des Café Momus, aus dessen Besiß tec Koffer in dir Hände des heutigen Wirths überging, der. ihn dieser Tage zufällig össnete, Ein Prozeß, der zwishen dem alten und n¿ueu Wicth anhängig ge= macht “ist, dürste aber die Veröffentlichung des literarischen Fund: s noch e-nize Zeit verzögern. : ; /

Proudhon's Vorladung vor die Gerichte wurde bereits heute abgefertigt. -

Es geht das Gerücht, Rateau würde an Buffet’s Stelle in das Kabinet treten und Buffet das Armee-Lieferungêwesen übernehmen.

Der National meint heute, käme Franfreih in den Fall, sich zu verthe:digen, so würde es sich nit dein General Changaruier, sondern dem General Cavaignac anvertrauen. O

Man hat bemerkt, daß Marrast und Cavaignac für die Amen- dements Pean’'s und Senard's zu den Auflosungs-Anträgeu gestimmt

aben.

) Es heißt, daß die Königin Christine mit den Mitgliedern der Familie Bonaparte in Unterhandlung stehe, um ihnen die Domaine Malmaison zu verkaufen. S

Der Direktor des Gefängnisses St, Pel1gie is verhaftet wor- denz ein Gefängniß-Juspektor versieht vorläufig seinen Posten,

Z vei spanische Kardinäle und ein portugiesisher Prälat find hier eingetroffen, um sich nach Gaeta zu begeben, wo der Papst angeb- lih in furzem ein Conseil der Kardinäle abhalten wid, zu welchem er auh die gusgezeihnetsten Kardinäle des Auslandes berufen habe: soll. 5

Es hat sich hier eine Gesellschast gebiltet, welhe der Stadt Paris deu Besuch, den die sranzösischen N ¡tionglgardijten im vorigen Herbste Loudon abstattetcn, erwiedern will, Jn drci oder vier Wo- hen wollen mehrere Tauseud Engländer zusammen nah Paris rei- sen und dort aht Tage lang verweilen. Um d.n N ijeuden bequeme Wohnungen und Reisegelegenheiten z1 sihern; will man besondere Eisenbahnzüge und Dampfshisse bestellen, in Paris aber mehrere Ho tels miethen. N

Die politi chen Fieunde und Verehrer Louis Blanc?s und Caus- sidière’s gaben den beiden Flüchlingen am 14ten &beuds ein Baukett, Ulle Ripubiikaner und Sozialisten der Hauptstadt und der Provinzen nahmen darau Theil.

Das Goldland Kalifornien *).

Die Entdeckung eines au das Fabelhafte gränzenden Goldreich- tums in Over - K.lifornien hat plöß:ich die allgemeine Aufmerfsam= feit auf einen Theil der Erde geleukt, der bisher wenig beachtet, Vielen kaum dem Namen nach bekannt war. Die ersten Berichte über die Menge des dort vorkommenden Goldes wurden fast allge- mein für übertrieben gehalten und in de Klasse der sogenannten »Hoax« verwiesen, weil man diesseits der großen Wasser gegen die Zeitungs = Berichte der Nord - Amerikaner, die ihre Leser fast täglich mit Fabeln aller Art unterbalten, mit Recht etwas mißtrauish ge- worden ist. (Es möbge hier uur an den mit den genauesten Details geschilderten Einsturz des Niagara-Falles erinne:t werden.) Spätere offizielle Berichte, so wie Briese glaubwü. diger Personen, haben jedo Alles bestätigt, und mancher Bewohner der alten Welt mag im Siillen die Yaukees beneiden , denen es vergönnt ist , sich, ohne erst den Atlantischen Ocean durchschiffen zu müssen, nah dem neuen Eldorado zu begeben, wo „das Gold liegt wie Stroh‘“ und man nichts weiter zu t{u1 hat, als „nur einen Sa voll zu nehmen. Aber vou ten kaitivirten Theilen der Union bis zu dem Goldlaude ist noþ eine weite Stiecke, und es ist auch jür den Nord-Amerikaner nicht so leiht, dorthin zu gelangen. Der Landweg über Santa anf der großen Karawanen - Straße , bder nördlicher üter den Süd- Paß am Süd =- Fuße des Windriver Gebirges, den die meisten

*) Die beste Karte ist von Kieper t: Mexiko, Texas und Kalifor- nien, mit ciner Nebenkarte: Die Republiken von Central - Amerika. Eine ausführliche und -fritishe Darlegung der Materialien, welche bei dem Ent- wersen dieser Karte benußt wurden, hat Herr Kiepert in Froriep?s Zeit- {ri}: Fortschritte ver Geographie und Naturgeschichte Bv. 11. Nr. 7 mit- getheilt, Bei ver zahllosen Menge handwerfsmäßig fabrizirter Karten, welche, oft unter ven anlockendsten Titeln , vem Publikum dargeboten wer- den, gereicht es vem Freunde der Erdkunde zur Beruhigung, wieder einmal auf eine Arbeit zu stoßen , die den Anforderungen, welche bei dem gegen- wärtigen Stände ver Wissenschast an den zeihnenden Geographen gemacht werden, in jeder Beziehung genügt,

Ehe der Verein in die Debatte -

unserer lieben Landsleute, weil es ein Landweg is, gewiß vorziehen würden, ist dêr beschwerlihste und langweiligste von allen und wegen der herumstreifenden Judianer nicht ohne Gefahr. Ein anderer Land- weg, quer durch Mexiko von Vergcruz am Mexikanischen Meerbusen nah Acapulco am Großen Ocean, ist “nicht anzurathen, weil man die Gewißheit hat, von Räubern ausgeplündert und vielleicht auch noch todt geschlagen zu werden. Der“ Seeweg um das Cap Hoorn ist noh viel länger und hat noch das Unangenehme, daß man bei Um- h1ffung dieses Caps Wothen, ja Monate lang mit Weststürmen und selbst im hohen Sommer mit Séhneegestöber kämpfen und zuleyt toh wieder umkehren und den nächsten Hafen aufsuchen muß, um den erlittenen Schaden an Schiff und Takelwerk auszubessern. Es bleibt daher nur noch ein Weg übrig, nämlih der Weg über die Landenge von Panama, und dieser ist der beste oder vielmehr der einzige, den manu einzuschlagen rathen fannz er hat zugleich das Gute, daß die Seereise dur eine wenn auch nur kurze Landreise unterbrohen wird, eia Umstand, der den Landbiwohnern, welchen eine Seereise gewöhn- lih sehr langweilig erscheint, gewiß sehr angenehm sein wird. Man fährt nämli von New-York oder New-Orleans aus nah Chagres an der Nordküste der Landenge von Pauama, reist von da zu Lande quer über den Jsthmus nah Panama, wo man sich wieder eiuschi}t, um dem Goldlande zuzusteuern.

Kalifornien zerfällt in zwei Theile: die Halbinsel (Alt- oder Unter-Kalifornien) im Süden und das Festland (Neu- oder Ober- Kalifornien) im Nordenz in dem lebteren findet sih das Gold.

Das Goldland, d. h, Ober - Kalifornien, erstreckt sich von 32° N. B. etwa 150 deutsche Meilen weit nordwärts bis zur Gränze des Oregongebietes (ungesähr bis zum 42sten Parallel), von dem es durch die Kette des Schnee-Gebirges (Snowy Mourtains) getrennt wird. *) Wie weit uach dem Jnnern zu das Land noch zu Ober = Kalifornien zu renen is, hängt von der künftigen Eintheilung des Landes durch die Regierung der Vereinigten Staaten ab. - Das Land liegt also unter gleicher Breite mit Spanien und dem nördlichen Afrika (Algier und Marolkko). /

Von der Halbinsel Kalifornien zieht eine Gebirgskette, das kali= fornische Küstengebirge, nordwärts, ziemlih parallel der Küste, wird durch die San Fiancisco . Bai unterbrochen und seßt nordwärts der= selben in der nämlihen Richtung fort. Das Land zwischen diestr Kette und der Küste wind von fleinen Bergketten, den Ausläuferu des großen Gcbirges, durchzogen, die gewöhnlich in Vorgebirgen an der Küste endigen. Weiter östlich streiht, ebeufalls in nordwestlicher Richtung, ein anderer Gebirgszug, die Sierra Nevadaz zwischen bei- den liegt das große Tulares-Thal. Die in den Thälern der Küjten= kette westwärts strömenden Flüsse sind zum Theil während der Re- genzeit sehr wasserreih, haben aber wegen der Nähe der Küste \ämmtlih nur einen furzen Lauf bis zum Meeiez nur der Rio del Sagcramento, welcher weiter aus dem Junern herfommt und in die Suissun-Bai, den östlichsten Theil der San Francisco-Bai, mündet, durhbriht die Kette. #*) Unmittelbar südwärts neben dem Sacra- meuto - Flusse mündet der von S. herkommende Rio San Joaquim, welcher auf der Sierra Nevada entspringt uud durch das Tularesê- Thal nordwärts fließt. Weiter gegen Westen, ebenfalls im Tulares- Thale, aber dur einen Bergzug von dem San Joaquim-Flusse ge- trennt, strömt der Rio Sau Juan, welcher den Abfluß der Tule= Seen bildet und in den südöstlihsten Winkel der San Fraucisco-Bai mil det. Der Buenaventura - Fluß, welcher auf dem West- Abhange des Rüstengebirges entspringt, fließt gegen Nordwesten und ergießt sich in die Bai von Montercy. i G

Der von SW. uach NO, gerichtete Eingang in die Sau Francisco= Bai is etwa eine halbè Meile breit und 4 Meilen lang. Die Bai besteht aus drei Theilen : die eigentlihe San Francisco =Bai erstreckt sich in der Richtung von NW. nah SO. etwa 7 Meilen weit; ge=- gen NW. führt eine Verengung der Bai in die San Pabio - Bai, aus der man ostwärts durch die Meerenge Carquines in die dritte Abtheilung, die Suissun-Bai, gelangt, in welche sih der Sacramento- und der San Joaquim- Fluß ergleßen. An der West - Küste der Bai, einige englische Meileu sütlih vom Eingange, da wo die Berg- kette San Bruno endict, liegt das Presidio und die Mission von Saa Francisco. : - i

Die Gebirge, welche die, mehr einem Binnen -See als einem Meeres = Theile gleihende Bai umgeben, steigen, dem Emgange gegenüber, bis zu 2000 Fuß hoch auf und sind mit Cypressen bewasenz hinter dieser Bergreihe ragt der steile Diablo 3770 Fuß hoch «mpor. Einige Juseln in der Bai, welche theils mit Gras bes waihsen, theils nackte Felsen sind, haben 300 800 ZJuß Höße, Gegen Süden, nah dem San José - Thale hin, is die Bai von nit- dugrem, fruchtbaren Lande mit Eichenwäldern umgeben. L |

Das Junere von Neu - Kaliforuieu, östlich von der Küsten Kette, ist wenig befaunt. Zwischen oieser Kette und der Serra Nevada liegt das weite Tula1es - Thal, in welchem die Tule: Seen si be= finden, die, wie bereits erwähnt, durh den Rio San Juan ihren Abfluß in ten südöstlihen Theil der Bai haben, Weiter östlich elite springt auf dem West - Abhange der Sierra der n die Suissun - Bai milndende Rio San Joaquim. A ,

Ostwärts von der Sierra Nevada breitet sich, von der Gränze des Oregon-Gebietes südwärts etwa bis zum Gila-Flusse, eine große Sandfläche aus mit salzhaltigem Boden und fast ohne alle Vegeta= tion. Die Oberfläche derselben is an etmgen Stillen wie beschueit und so hart, daß die Hufe der Maulthiere und Pferde gar keinen Eindruck machen, während diese Thiere an anderen Stellen, wo der Boden ein salzhaltiger, mit Wasser dur-hdrungener Thon is, bis an die Kniee einsinken, Einige isolirtc Berge erheben sich hier bis zur Schnee - Region, kleine Flüsse, die von thnen herabströmen, verlieren si im Sande. ny N Gebiet durströmt in der Richtung von NO. nach SW., der Rio Colorado, dessen Luellea vielleicht auf dem Windriver Gebirge liegen, dem südlichsten Auoläufer der Rocky Mountains, an dessen Südsuße der berühmte Südpaß liegt z sein bedeutend ster Die fluß is der Rio Gila, welcher auf der Sierra de los PHiímbres (Sierra de la Magdalena), einer Kette der Cordilleru von Anahuac, entspringt. Der Colorado ergießt sich in das Nordende des Golfs von Kalifor- nien oder tes Cortez-Meeres. Das Land zu beiden Seiten des Flus- ses, eine Streck?e von der Mündung aufwärts, ist ntedrig und wird während der Regenzeit überschwemmt , wodurch sh eine E Schlamm=Ablagerung wie am unteren Mississippi gebildet V eatebii ter aufwärts beginnt die traurige wasser-, baum- Und grad) S und Salzwüste, Der Lioutenank Emory, welcer dieselbe durhreie,

- me rerde ie Hunger uud Duist umkamen. “Jn v:rlor mehrere Pferde, die vol Dung Ls N Bieetton dem ‘nordöstlihen Theile dieser Wüste, nah der Gränze Ee g: Gebietes hin, liegen der große Salzsee und der Yuta-Seé, r

C j ¿ Life, Travels %* r verstorbene Faruham berichtet in seinem Werkes 24 v and 1D A California, daß 70 engl. Meilen L e San Francisco-Bai in einer Seitenkette des Sthuee-Ge n und UeT L ih befintet, von dem große Lava- Ströme herabs aussteigt daß si Mut Krater eine so hohe und zlänzende Flammen - isen Entferna auf dem Meers, gesehen n und noch in 80 engl. ALOIEN lichen hatten wirst, A i (

Daa Æx entspringt wahrscheinlich in- ven Winter - Mountains, die {hon jenseit ver. Gränze im Oregon-Gebiete liegen

Sevier-See, dereu Umrisse noch heutigen Tages niht genau bekannt find, dobgleih Herr von Humboldt bereits vor vierzig Jahren nah geögraphishèn Combinätionen aus dem Reíse - Journale des Pater Escalante (1777) diesen See unter dem Namen Timpanogos =- See áuf seiner Karte genau an der Stelle niederlegte, die ihm spätere Beobachtungen angewiesen haben.

Der südliche Theil von Ober - Kalifornien, zwischen dem Meere und der Küstenkette, is, mit Ausnahme des kurzen Winters sehr heiß und trockenz weiter nördlich nimmt die Feuchtigkeit zu, und um die San Francisco - Bai regnet es in den Monaten November bis April, Jn dem übrigen Theile des Jahres wird die Erde durch stäike Nebel und Thau brefeubtet, An deu Ufe:in der Bai sieht man zuweilen im Winter Eis und Schnee, aber niemals südlicher, außer auf den Gipseln der Berge. Uebrigens leidet ganz Ober- Kalifornien an lange anhaltender Dürre, und es is nihts Ungewöhn- lihes, daß es, selbst an der San Francisco - Bai, in zwei Jahren nicht regnet, eine solche Dürre war in den Jahren 1840 und 1841. Die Vegetation wird dann thei's durch künjtlihe Bewässerung mit- te st der kleinen, von den Bergen hergbfließenden Bäche, theils da- durch unterhalten, daß die Seewinde in dem legten Theile der Nacht von dichten N:belu begleitet sind, die zwar durh die aufgehende Sonne aufgelöst werden, aber denuoh den Boden hinreichend befeuch- ten und eine eigenthümlihe blumenreihe Vegetation ernähren,

Die auf diese Weise bewässerten kleinen Thäler bieten zahlrei cen Heerden eine reihliche Weide dar; dennoch aber giebt es in Ober - Kalifornien nur zwei Landstriche, die cine größere Zahl von Bewohnern ernähren können, nämlih einmal im Westen des San Bernardino, des, höchsten Berges der Küsten - Kette etwa unter 34° N. Br., und dann das Land um die San Francisco - Bai nebst den unteren Flußthäleru des San Juan, San Joaquim and Sacramento. Der nordamerikanishe Schiffecapitain Wilkes neunt diese Flußtlhäler ihrer Fruchtbarkeit wegen den Garten von Kalifornien. Die Frucht- erde is in diesen Thälern oft zwei Meter tief. Es gedeihen daselbst Weizen , Mais, Roggen, Haser und Gemüse aller Ait. Da aber, wie gesagt, künstlihe Bewässerung nothwendig is, so habeu die Be- wohner ih bisher hauptsählich mit der Viehzucht beschäftigt, die allerdings hier weniger Sorgfalt und Mühe erfordert, als der Acker- bau, Das Vieh wird hier in großer Auzahl gesch!achtet, nur um Hâute und Talg zu verkaufen; der Knochen bedient man sih häufig, um Garten =-Zäune daraus zu machen,

Die Berge sind zum Theil mit Eichen, Nadelholz und Syca- moren (Platanus occideutalis) bewahsen, von einer Hbhe und Stärke, wie die eisteren in Euopa nicht vorkommen *), Die größte Zierde der Vegetation Kaliforniens is, nach Douglas, einx Taxo- dium = Sp-.cies, welche den Bergen ein eigenthümlihes, man möchte fast sagen trauriges Ansehen giebt. Mehrere Stämme hatten eine 32 f p 270 Fuß und drei Fuß über dem Bodeu einen Umfang Je Bußÿ. :

Nach den Beobachtungen des russishen Capitains Hagemeister, welher mchrere Jahre die Nordwest - Küste von Amexerika beschisfte, herrshen an der Küste von Kalifornien im Sommer Nordwestwinde, die fast ununterbrochen bis zum Oftober wehenz im November treten Südwest - und Südostwinde mit hestigem Regen ein, und wenn sie in Nordwestwind übergehen, so wird der Himmel heiter. Jm Ofto- ber weht zuweilen ein so heißer Nordostwind, als ob er aus einem Ofen käme; er hält zwar nicht lange an, verursacht aber Gehirn- und Lungen - Entzündungen. Jm März und April sind die Winde veränderlih. Mit diesen Beobachtungeu stimmen im Allgemeinen auch die von Cook, Vaucouvéer und- anderen Seefahrern übercin.

Der Hauptort in OVber-Kalifornien isst Yerba buena**); im 37° 45‘ N. Br., an der Westküjtte der San Francisco-Bai, auf ei=- ner Landzunge, deren Breite von 14—2 Meilen wechselt. Die Stadt, etwa eine Viertelmeile vom Meere entfe:nt, wurde im Jahre 1839 gegründet und hat eine s{chöne Lage auf einer {wah gegen das Gestade geneigten Ebene. Zwei vorspringende Landspißen bilden eine halbmondsörmige Bucht, die den Namen der Stadt führt, und von hier aus hat man eíue entzückende Aussicht auf das umliegende Land; man übersleht mit einem Blicke die \{hneebedeckten Berge im Hintergrunde, die grünen Thäler an ihrem Fuße und die s{öue, spie- gelglatte, sih weithin erstreckende Bai im Vorderigrunde, Der Stadt gegenüber, etwa 3 engl. Meilen vom Ufer, liegt die keine, hohe Insel Yerba buena, etwa 2 engl. Meilen laug und 1 breitz sie is den größten Theil des Jahres mit der üppigsten, im frishesten Grün prangenden Vegetation bedeckt, Zwischen dieser Jnsel uud der Stadt ist der Haupt - Ankerplaß, wo die Schiffe vollkommen geschüßt vor Anker liegen. Die Bai hat hier, 200 Schritte vom Ufer, 24 Fuß Wasser , und eine geringe Strecke weiter eben so viel Faden (zu 6 engl. Fuß).

Das Klima is} hier im Winter, d. h. in der Nregenzeit, naßkalt, in dem übrigen Theile des Jahres trocken, aber wegen der anhal- tenden starken Nord - und Nordwest -Winde füßler als in anderen Gegenden Ober-Kaliforniens; das Thermometer wechselt vou -+ 10 bis + 17° R. Yerba buena ist einer der gesundesten Orte au der ganzen Küste des großen Deceano ***); Krankheiten kommen dort sel: tén vor.

andert man von der- Stadt südwärts auf der Landzunge hia, so findet man ebenfalls reizente Landschaften: reiche und {öue Thâ- ler, Hügel mit hohem, schlanken Nadelholz, C-dern und anderen Bäu- men bewasen, die den Stürmen von Jahrhunterten wicei standen und Berge, die ihre G:psel bis in die Wolken erheben, Verläßt man die Landzunge, so öffnet sich dem Blicke das San José - Thal mit aller Lieblichkeit der Tropenländer und dem Klima Jtaliens; es ijk 13 Meilen lang und etwas über 2 Meilen breit.

Geht man von de.n San José - Thale gegen Norden über den San Joaquim- Fluß, so kommt man zum Sacramento - Flusse, au dessen Ufern sich die größte Niederlassung dieses Landes, Neu- H e l- vetien, befindet, die von Sutter, einem Capitain der im Jaÿre

*) Douglas fand südlih vom Umpqua-Flusse im Oregon-Gebiete, also nicht weit von der Nordgränze Kalifornieus, eine Pinusart von riesenhaf- ten Dimensionen; ein vom Winde umgeworfener Stamm hatte eine Länge von 245 Fuß, drei Fuß über dem Boden einen Umfang von 57 Fuß 9 Zoll und bei 134 Fuß Höhe noch einen Umfang von 17 Fuß 5 Zoll, Diese kolossalen Stämme sind üngewöhnlih gerade. Die Rinde is sehr weich, von tvcißlicher oder hellbrauner Farbe und giebt eine große Menge Harz. Die Zweige beginnen bei den größten Stämmen erst in zwei Drit- tel ihrer Höhe, Das Holz is merkwürdig fein geadert und s{wer. Von drei Zapfen, die Douglas besaß, war der eine 14! Zoll lang, die beiden anderen maßen 14 und 135 Zoll, Zu Anfang des Herbstes sammeln die Jnvianer diese Zapfen, rösten sie in heißer Asche, zerreißen sie und schütteln die Samenkörner heraus, welche sie trocknen und theils zu einer Art Mehl zerstoßen, theils ganz verzehren.

In den großen Navelholz-Wäldern Kaliforniens auf dem West-Abhange des Küsten-Gebirges, nördlich von San Francisco, dürften wohl Stämme von’ ähnlizher Höhe und Dicke vorkommen, da auch die Dimensionen an- derer Bäume als ungewöhnlich groß angegeben werden,

**) Die Stadt hat ihren Namen „gutes Kraut“ von einer Pflanze er- halten, ‘die hier in Menge wächst, als Thee getrunken wird und heilsame medizinische Eigenschaften besißen soll.

a 2113 Sbaulér nennen diesen Theil von Kalifornien „das Land ohne

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1830 ‘aufgelösten Schweizergarde Karl's X., gegründet wurde. Sut- ter wanderte im Jahre 1838 oder 1839 vom Missouri nah Kalifor= nien, wo er anfangs sehr von den Jndianern beunruhigt wurde; do gelang es ihm bald, sie zu gewinnen und in friedlihe und flei- ßige Arbeiter zu verwandeln. Er baute ein Fort, welhes mit zwölf Kanonen beseßt ist und 1000 Mann aufnehmen fann, gegenwärtig aber nur eine Garnison von vierzig uniformirten Jndianern hat. Jn dem geshmackvoll angelegten, 8— 10 Acres großen Garten zieht der Capitain Sutter Mandel -, Feigen -, Oliven -, Birnen -, Apfel - und Pfirsih=Bäume, ausgezeichnet s{chöne Weintrauben nnd Gemüse aller Art. Etwa 3 englishe Meilen von dem Fort i| die Stadt Sut- tersville erbant, in einer der fruhchtbarsten Gegenden Kaliforniens, wo sich Gold, Silber, Platina, Quecksilber - und Eisenerz findet, Capitain Sutter läßt hier jeßt ein Gasthaus zur Aufnahme von Rci-

den Schauplaß ihrer Orgien und machen sch von neuem ans Werk. Bereits nimmt eíne verzehrende Seuche überhand, allein so wie Einer nah dem Anberen stirbt, wird er mit der herzlosesten Gleichgültigkeit bei Seite geworfen und erhält niht einmal eine Deckde von Erde; denu würde nicht selbst die so kurze Zeit des Begrabens eine Ein= buße von einigen Dollars dberbeiführen ? Gestern sah ih den lebten Pots s an d n A is Brigg Li ant ca iste dem Lande zueilen, nahdem der Capitain {on längst mit der Be br Aae E warz S liegt nunmrhr as ztierliwe Fahrzeug öde und verlassen vor Anker.“

So is denn E ungeheure Gold-Reichthum ein Fluch für Kali= fornien gewo den, welches ohne denselben dur scine Lage und seine treffflihen Häfea in wenigen Jahren eines der blühendsten und glüdck- lihsten Länder geworden sein würde. Wie unendlich viel segenöreicher senden erbauen, für das Land wäre es gewesen, wenn man daselbst statt des Gol=-

Hier, auf dem Grund und Boden dieses Ansirdlers, wurde das | des einen ähnlichen Reichthum au Steinkohlen gefunden, die ihm eine crste Gold entdeckt *). James W. Marshall, welher an dem Ame- | dauernde Quelle des Wohlstandes dargeboten hätten, während jest, rican Fork oder Rio de los Americanos, einem Nebenflusse des Rio | selbst wenu die Goldwuth einmal \ich gelegt hat, dem Lande nur eine del Sacramento, für den Capitain Sutter eine Sägemühle erbauen | im höcsten Grade demoralisicte Bevölkerung bleibt. sollte, fand beim Graben eines Mühlen - Kanals die ersten Stücke Gold, Bald wurde auhh an anderen Orten Gold gefunden **) und tie Nachricht verbreitete sich mit Blißesschnelle durch das Laud ; die Bevölkerung Kaliforniens war plötlih ganz umgewandelt Sol- daten, Doktoren, Geistlihe, Landbauer, Handwerker, Kaufleute, Advo- fateu, Matrosen, Alles eilte nah dem Goldèlande, Jeder suchte dem Symphonie-Soireen.

Anderen zuvorzukommen und in möglichst kurzer Zeit möglichst viel / L A S i L

Gold zu graben. Ganze Distrikte wurden fast von all.r männlichen Zweiter Cyklus, Erstes Konzert am 17. Februar. Bevölkerung verlassen, die reichen Aerudten verdarben oder wurden | Der zweite Cyklus der Symphonie - Soireen eröffnete mit der Auf- vom Vieh abgeweidet, deun Niemand ha:te Zeit, si{ch um sie zu be- | führung der Es-dur-Symphonie von Haydn, der Ouvertüre zu Macbeth fümmern. Es handelte sich ja um Gold, wer konnte da an solche | von Taubert , der Ouvertüre zur Elise von Cherubini und Beethoven's Kleinigkeiten denken! ***) Aber der hinkende Bote kam bald nah; | (-moll-Symphonie, Da jeyt in Berlin ein besonderer Verein sich ge- die Lebensmittel wurden immer seltener und theurer, und die Preise | A Art E R emei E e S A E c er G Ér e N j Vortrag z gen, so hoffte ir, daß die Syu -

lde Góhe erridi, Das Phano cgerecfnetes Rut isb festes 1-2 | Vier! tr (aen hat L de E n Du M p A 2 / D E A a Sp O - irden, aber leider hat sich diese Erwartung nicht erfüllt. , Dollars, das Barrel grsalzenes Nind= oder Schweinfleisch 90—100 wenn die jüngeren Otte d neuere Musik od in den Symphonie- Dollars, das Barrel Mehl 30—75 Dollars, das Pfund Kaffee, | Soireen berücksichtigt wünschen, damit, wie sie sagen, die jungen Talente Zucker, Reis 1 Dollar, 1 Pfund Butter kostet 1 Dollar, | in ihrem Streben ermuthigt würden, denn sie kämpfen hier reht eigentlich cine Schatdtel Seidliß - Pulver, die in San Francisco fili= | Pro ara et focisz aber das Jnteresse des Publikums fordert gerade das ber einen halben Dollar (25 Eilbergroschen) kostete, wurde | Vegentheil, und dieses sollte wohl billig den Ausschlag geben, Die Kunst mit 24 Dollars und eine Flasche Branutwcin einmal eben- | !| doch am Ende nicht der Künstler wegen da und es is wahrhaftig eine falls mit 24 Dollars bezahlt. Ein gewöbulih(s Heu.de Fostet starke Zumuthung an das Auditorium, sich einen schönen Konzert - Ubend 8—16 Dollars, eine wollene Decke 3 bis 10 Unzen Gold (die Unze a ae Cn dir: Weezbigtinc gute mas Satte Aae =16 Dollars), gewöhnlihe Schuhe, die man in Boston mit % Dol- A nog N A Wasser in E gn musilaliiche Sünde av Morde afaiied Sils 0: Ba Que alebet E \luth zu gießen, Den Tadel einiger Musiker von Prosession, die über un- ar vezahit, Tojten 1d Vollarê, Jun gleichem Verhältnisse ha- | ser kübnes Verlangen vornehm die Achsel zucken und cinige Worte von ben skch au die Besoldungen und Aibeitslöhne gesteigert, Die Be- | „einscitigen Laien - Ansichten“ fallen lassen werden, nehmen wir mit voller soldung der Kommis, Schreiber und Buchhalter sind um 200 pCt., Nuhe hin , denn wir s{hämen uns nicht der Cinseitigkeit , die in der aus- der Lohn der Arbeiter mindestens um 500 pCt. gestiegen. Daß Haud= schließlichhen Vereh1ung des Wahren und Schönen und in der Verachtung arbeiter, Köche, Bediente 10—16 Dollars täglich fordern, ist gauz

des Falschen und Häßlichen besteht. Seit Beethoven, der die Jnstrumen- gewöhnlich, Gute Geschäfte machen die Aerzte in den Fieber-Mona- | !l-Musik auf ihren geistigen Höhenpunkt gebracht vat, ist dielelbe von Zahr ten; sie erhalten für jeden ärztlihen Rath cine Unze Gold, für je- zu Jahr degenertrt, bis sie jeyt zur elenden, die Sinne verwirrenden Gauk- den Besuch 12 Loth Gold, und eben \o viel für ein Lotl Chinin C ps E O Bene Gaus e C S l f nes -iG bülfe) S E ) ph , den Charakter der neuesten Literatur anknüpft, paßt fast wörtlich auf die Musik, Lalomel und Jalappa. Handels - Gehülfen erhalten 1800—3000 | Der Verfall der Kunst ist besonders an zwei Dingen zu erkennen, an der Dollars jährlich. Der Capitain eiaes in der Bai von San Fran- | Ausbildung des Technischen und der Nichtung nah dem Subjektiven. Bei- ciôco liegenden Kausfahrtei-Schiffes bot jedem Matrosen 100 Dollars | des beweist in den zahlreihen Komponisten nur ein Unveimögen, das durch monatlich, um nach Callao absegeln zu fönnen, aber selbst für diesen die Höhe der Kunst zur Produktivität angereizt worden, sie sind theils er- Mo war es niht möglih, auch nur einen einzigen Matrosen zu er- alten.

künstelte, theils forcirte Talente, die sich dort mühen und zwängen und zu | ( Da von den Goldgräbern uur wenige unter Zelten, die meisten l | Ï

Wissenschaft und Kunst.

nichts kommen, hier überhaupt keine Energie anwenden, um etwas aus sich

zu machen, Es will sih Jeder nur bemertlichh machen; wi? Niemand im

E L ; 2 S 2 E ‘aate leben und genießen, sondern Jeder regieren will, so w i

unter freiem Himmel kfampiren und im Sommer der glühenden Son=- E E N E E et Il Jal orie et: U, 1ER N, nenhiße, im Winter dem Regen ausgeseßt sind, während fie an Allem Mangel leiden, dafür aber aus der Branutwein-Flashe Stärkung zu

er Kunst sich Niemand des Hervorgebrachten erfreuen, sondern seinerseits wieder selbs produziren; und weil cs doh schwer is, ein Großes hervor- S i H zubringen, so ist ihnen das Große unbequem, sie habeu keine Ader, es zu \{öpfen suchen, sv war es fein Wunder, wenn Krankheiten und na- | verehren, sie verwischen die Unterschiede und gefallen sich im Mikttelmäßigen, mentlich Fieber unter ihnen ausbrachen , die Manchen mitten unter | welches das behaglihe Gefühl giebt, als wenn man mit seines Gleichen seinem Golde dahingerafft haben. | umgehe. Etwas Scheinbares zu produziren, macht die Zeit selbst so leicbt, Nach Allem, was hier, wenn auch kurz, erwähnt worden ijt, | Wir leben in einer Periode, wo die Kultur so verbreitet ist, daß sie sich leut; t es wohl vou selbst ein, daß der sittliche Zustaud tes Landes | gleichsam der Atmosphäre mitgetheilt hat, worin wir _athmen; ais fein erfreuliher sein fanuz ein nordamerifanischrs Blatt, Washing-= | MEDAIEEN JEDe1, URH Jegen 16) E, N Der E v ree ¡ 7 2 N ; ; i saugen wir sie ein, Aber cben diese Zeit macht es auh so schwer, etwas ton-Union, enthält in dieser Beziehung folgeude, uicht sehr er- | wahrhaft Gutcs zu leisten; ihre Forderungen sind, eben weil sie so leicht baulihe Schilderung: „Der sittlihe Zustand des Laudes ist höchjt Bildung spendit, ‘um so geseigecter. Jeder sucht den Nuhm auf dem betre-

Zahnschmerzen,“

betrübend. Vou Regierung ist keine Rede mehr, denn nahd: m alle | tenen Pfade, den die lezten großen Mäuner gewandelt sind; sie treten im- Truppencorps, alle Offiziere und Beamten 1hre Posten verlassen ha- | mer auf denselben Fleck, sie wollen alles neu wieder und anders thun, was ben, um si nah dem Goldlande zu begeben, is auh der Gouver- | schon gethan ist; kehren den Strumpf um und tragen ihn auf der linken ; eur, Obrrst Mason, von Monterey ihnen gefolgt. Nur das Richt | O [e E D georoMene 7 flanze in den Vel, die, wenn des Stärfercu gilt; alle geselshaftliben Bande sind aufgelöst und | M E S E E f MELIRUI gg 00t MILD, nothwendig wellen muy, das Land, wo Abenteurer aus allen Theilen der Welt zusammenströ | 0 Be Pr Ats O ReS U C vg 9 nten, ist dem RNaube und der Plünderung preisgegeben, Oer Com | grünt, ohne einmal die Blätter abzuschütteln. Man habe den Math, das Feld modore Jones, welhec mit einem imposaaten Geshwader an der ] eine Weile brach liegen zu lassen, Es is kein Zufall, daß Schiller uud Göthe Küste erschien, mußte seine Absicht, die Ordnung mit Gewalt hir- | Zeitgenossen von Haydu, Mozart und Beethoven waren. Jm 18ten Jahr- zustellen, bald aufgeben, „„„Zch könnte“, schreibt er an den Kriegs= | hundert richtete sich die ganze Krast der deutschen Nation fast ausschließlich Minister, „,„„höchstens die Hafenstädte bombardiren, denn jeder Mann, | auf die Pflege der shönen Künste, und diese Eigenthümlichkeit des ganzen deu ih ans Land shickte, würde augenblicklich davo laufen.“ Er | Volkes verkörperte und potenzirte sich in einzelnen auserwählten Pers önlich- hat im Großen Ocean ein Dampfschi stationirt, um alle amerika- | keiten, aber diese goldene Zeit der Kunst ist vorüber, weil sich die Nation nischen Schiffe zu warneu, sich dieser Küste zu nähern. Nit | R Ll handelnden Leben, zugewandt hat, Der Beruf un- weuiger als sunsßzig Schiffe lagen, von ihrer Manuschaft ver- | (A S E Vort roaiairen, JONPON vielmehr lassen, im Hasen von Montere9 und fünsund4wanzig in | O e Tas De LE er 4 Fe allgememe Bewsitsein der Sau Francisco-Bai. Auf lange doit bin if Ea | U erseßen und so unseren 2 ac fommen als eine geheiligte Ointerlassenschaft

C VranciScu-Dal, Uu] ange U Vi t gar nmcht daran | Überliesfern, Jn den Werken der Klassifer, und nur in ihnen, strömt uns zu denken, in Kalifornien cin Militair= oder Marine-Etablissement zu | cine reiche Quelle wahrhaft allseitiger ästhetisher Bilduna, die Productiouen gründen, denn wo eiu Arbeitir täglih für 100 Dollars Gold findet, | der Neueiren erscheinen dagegen als shwächliche Nachahmung, die den Man- ist eine geordnete Regierung unmöglich. ““ gel der Originalität durch das Souderbare, Barokke und Verrütte zu er- segen suchen, Freilich können wir aus diesen Compositionen etwas lernen, der ganze Gewinn, den wir aber ihnen danken, is ein rein negativer ; wir haben în ihnen die praktischen Beispiele dafür, wie eine Composition nit

Der Korrespondent eines | in New - Yorkf erscheinenden Blattes schreibt unter Anderem: „Wie | man voraussehen fkonute, herrscht in dem in jeder Beziehung über- | shwenglih reihen Lande das Laster in jeglicher Gestalt und uuter den | efelhaftesten Formen. Die ihren Schiffen entlaufenen Matrosen ar= | beiten eine furze Zeit, sammeln eine Quantität Geldst ub und ve:- | prassen ihn danu in kürzester Frist mit jenem frehen Muthwillen und | jener wilden Sinnenlust, womit sie bioher iu der Heimat 1hr Silber | welches zur Aufführung kommt, ein Meisterwerk verdrängt (denn der Raum vergeudeten. Für eine Flasche Braantwein zahlen sle 8—10 Dollars, | dieser Konzerte is gar spärlich zugemessen) sondern, daß wir dadurch auch Haben sie auz diese Weije ihr Gold durhgebracht, fo verlassen sie | für den ganzen Abend demoralisirt werden und aller fernere Genuß auf- s |

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sein muß, wenn sie eine künstlerische sein will, Allerdings hat unsere mo- deine Musik ein kunsthistorisches Juteresse, aber wir Alle gehen doch in die Symphouic-Soiree, um uns zu erbauen und nicht, um Kunstgeschichte zu ]studiren. Wenn man bedenkt, daß nicht nur jedes solche moderne Tonstück,

hört jo wird man uns wohl diese Stoßseufzer, in denen wir dem ge- preßten Herzen Lust machten, verzeihen. : Den Anfang des Konzerts bildete die Es-dur - Symphonie, ein Stü, von dem jeder Takt Haydn's Vaterschaft verräth, so deutlich spricht sich hier jene naive Lebenganschauung aus und der sromme Glaube an eine gütige Vorsehung, die den Menschen deshalb die Erde so schön geschmüdckt hat, daß sie auf ihr glücklih und zufrieden leben sollen. Haydn i} der Lieh- ling des Publikums, und in der That man muß ihn lieben, wenn man ihn auch nicht bewundert, gerade umgekehrt wie Beethoven, den man auch da noch bewundert, wo man ihn nicht mehr lieben kann. Haydn tritt an uns heran, als ein vertrauter Freund, der uns auffordert, mit ihm seine Freude zu theilen; seine Musik hinterläßt immer einen wohlthuenden Ein- ele - | 1 Mm 2 druck, weil sie in dem Zuhörer keine Anspannung, keinen Kampf voraus- ’) Die Gold-Region umfaßt gegenwärtig das Thal des Sacramento seßt; sie zeigt einen stets wolkenlosen Himmel, einen ewigen Frühling. und die in dasselbe mündendén Nebenthäler, so wie den unteren Theil des | Haydn gehört zu den wenigen Glücklichen, die jede {öne Blume bewun- San Joaquim-Flußthales. Nach dem amtlichen Berichte des Agenten ‘der | dern, sich an 1hrem Duft, an dem Glanz ihrer Farben, an dem Honig, Vereinigten Staaten in Monterey is das Goldland 160 Meilen lang und | den sie birgt, erfreuen können, ohne im finsteren Schooß der Erde ihren 20 breit, Das Gold findet sich theils als Staub, theils in pfundshweren | bitteren Wurzeln nachzugraben z ex führt uns nur unter gute und glückliche Klumpen;z ja es sollen sogar Stücke von 15 bis 24 Pfund gefunden wor- | Menschen, am liebsten belausht er die Spiele der Kinder, denn ihrer ist den sein, und je weiter man zur Sierra Nevada vordringt, um so mehr | ja das Himmelreich, diese Musik fließt aus einem gläubigen Herzen, und nimmt auch der Goldreichthum zu, / aus einem solchen, dem der Zweifel noch nie genaht. Becthoven ift in ***) Der Klügste von Allen is jedenfalls der Capitain Sutter, welher | seinen späteren Werken auch -religiós, aber sein Glaube hat sich durch deu zwar auch das Gold nicht verschmäht, daneben aber seine Aecker und Gär- Zweifel hindurchgerungen und \ich so befestigt, Höchst drollig ist es, wenn ten auf das so1gfältigste bestellen 1äßt und dadurch sich einen bedeutenden | Haydn finster und böse thut, was gewöhnlich in dem Ansang der zweiten und bleibenden Gewinn sichert, Theile und den Mollsäßen des Andante's geschieht, Plöplich grollt es

*) Herr Professor A, Erman, welcher auf seiner Reise um die Erde auh San Francisco besuchte und vom 5, bis zum 23, Dezember 1829 daselbst verweilte, überzeugte sih, daß die geologishe Beschaffenheit dieses Landes dieselbe sei, wie in der Goldregion des Ural, Der gelehrte Rei- sende theilte diese Wahrnchmung dem Gouverneur der damals noch beste- henden russishen Niederlassung Noß (eiwa 15 Meilen nördlih von San Francisco) mit und forderte ihn auf, eine Goldwäsche anzulegen z der Gou- verneur ging jedoch nicht darauf ein. Herr Professor Erman , welcher diese Stelle aus seinem Tagebuche dem Schreiber dieses mittheilte und ihm auch selbst die Einsicht gestattete, war also [hon vor zwanzig Jahren der wissen- schaftlihe Entdecker des Goldreichthums von Kalifornien.