1849 / 54 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

die 88. 1—2 des ersten Abschnittes, welcher den Titel „das Reich“ trägt. Sie glaubt, daß die Bestmmung darüber, we'che Territorien den Bundesstaat bilden, erst daun formulirt werdeu köane, wenn fest gestellt sein wird, welche Länder Deutschlands tem Bundesstaat bei treten wollen. Eben so glaubt sie, daß das Verhältniß derjenigen Bundestheile, deren bestehende Verbindung mit außerdeutswhen Staatêck

i

toune,

iten

Reichsoberhaupt‘“ führt, muß |

bestinunter Erklärungen für jeßt noch enthalten, und zwar um o mehr, als auch die Beschlüsse d. r National - Versammlung in diescmn Punkte niht zu einem vollstäudigen "Resultat gefühit baben, Sie

N

betrachtet dicsen Theil

sind.

Regierungen, die sich hierüber noch uicht geäußert haben, zu erwarten „Die Gesihtöpunkte, von denen die Königlihe Regierung aus=

geht, hat sie bereits in der Cirkular - D gedeutet.

Verfassungs- Abschnitte ausspricht und vorlegt , bezeichnet sie damit die Bedingungen und Gränzen , inner halb deren sie felbst staat für fenut dabei nicht, daß die noch vorbebvaltenen Erkfläungen der übri gen Regierungen die Notbwendigkeit herbe. führen können, das fasungswerf in wesentlichen Pun

fit ergeben sollten, hat die noch darauf aufmerksam zu den Entw | a-nuvmmen lichen

müsen.

de I Cb T die Verfassu!

riums

liche

saße enthält

örpern besondere Modalitäten erfordere ,

en. Sie hält für durchaus nothwendig, daß feine präjudiziellen Be- hlüsse gefaßt werden, welche diese Einigung erschweren oder aus- hlicßzen. „Ju Betreff des Abschnitts, welcherjvon der Gestaltung dtr ober- l

den (&rflarunigen und

eutliche Vorausseßungen ,

Nachst

Erreichung der wesentlihen Bedingungen des Bundesstaates

nothwendig ift. i :

„Eine Centralisation, welche über den Bundesstaat hinaus 11 den Einheitsstaat führen würde, muß nah der Ueberzeugung E Königlichen Regierung als weder nothwendig, noch den wahren ati dürfnissen Deutschlands entsprechend, dem Werke der Eiyigung A ft hinderlih und gefährlich, durchaus vermieden werden. kia: er f die Königliche Regierung aber auch der Ansicht, daß T Fun zemei Fürsten und Staaten mt zugemuthet wcrdel JOnne, eing gVyeRn Theil ihrer Selbstitändigkeit zu entsagen, auders als S einer wirflih starken Centralgewalt, welche dur kräftigen Schuß die

Opfer erzielt, welche sie fordert. L E : E Die Königliche Regierung hofft, daß die Erkflärunzen und Vor= 11 « Lo Da As S

schläge, welhe Ew. Excellenz wternah in deren Namen abgeben werden, sowohl bei den Regierungen als bei der National- Bersamm- lung eine aunstige Aufnaÿme und cingehende Srwägung inden, und daß sie das Werk der Verständigung fordern werdet, s

*n Uebereinstimmung mit dem Etugangs ausgesprochenen Grund- die Königliche Regierung sich bestimmter Vorschläge über

H

erst dann geregelt werden wenn die besonderen Bedingungen ihres Beitritts, welche Ge enstaud weiterer Verhandlungen bleiben müssen, festgestellt sein wer-

Exefutiv-Behbörde des Bundesstaats handelt und den Titel „da ih die Königliche Regierung

Verfassung insbesondere als ablängig von welche von den mitvoerbüudeten

ck, c

Zor!Mlagen,

»2 " .

epeshe vom 23, M. au-

die Regierung sich über die übrigen!

ihre Abänderungs - Vorschläge

4 DUdem Uu Kömgliche

und den Bundes=- | Sie Ver

von ihren Standpunkte aus

realisirbar erachtet und ihm beizutreten bereit if.

N PV-

‘ten umz gestaiten.

„„ZJnsofern die ferneren Verhandlungen eine solche Nothwendig e Königliche Regierung Ew. Excellenz nur machen, daß ste ihre Erklärungen über irf als über ein Ganzes abgegeben, und daß, falls we auf denen dieses Ganze beruht, §inweg den follten, danach auch ihre s{hließ- ändern und vorbehalten bleiben

4 M oder

modifizirt wer Erklärungen

sh werden en diese Fnstruction den von Zhuen über ¡beuden Erkfiärungen zum Grunde legen, dieselbe dem Präsidenten des Neichsministe-

Ey, Exc Js

\

8 L 5 e P CONAODIIOE 1) DLE /

mitzutheilen. Berlin, den 16. Februar 1849,

(Gez.) Bülow. Föniglihen Beveollinächtigten bei der provisorishen Cenlral= t Herrn Staatsminister Camphausen Excellenz, zu Frank

V) 74 V

tas Befinden Sr. Kaiserlichen Hoheit des Reich8veèrwesers ite folgendes Vülletin ausgegeben :

cke. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog - Reichsverweser hatten Abends no.h eine Spur von Feber. Die Nacbt war j no:b durch Husten gestört, allein der Schlaf war erqu'ckend und ftärkfend, thrilweise Krisen stellen sich ein. Wir seben daher mit größerer Zuveisicht eier vollfommenen Genesung cutg-egen.

Frankfurt, den 22, Februar 1849, Dr, Taubes

taunm

Kaiserlicher Ratl,“ |

,

Hefsterreich. Wien, 21. Febr. Die Wien. Ztg. enthält stehendes : | „Durch einen heute Norgen hier eingetroffenen Courier hat die Kaiser- Neg erung wichtige Nachzichten von dem Kriegsschauplaße in Sieben-

bürgen erhalten, deren wesentlihen Juhalt wir in Folgendem zujammen- | . m J fassen: | | Ï

von Puchner, am 21, Januar über den dreimal stärkeren Feind bei Her mannstadt erfochten hatte, konnten die zum Schupe dieser Stadt dasclbst festgehalienen Truppen leider nicht verhindern, daß ihre Verbindung mit dem Banate und Carlsburg durch den Feind untecbrochen wurde, welcher 1a der ganzen Umgegend nach Vandalenart hauste, alle Voriäile an Lebens- mitteln und Schlachtvieh aufgriff uud nebst den sonst geraubt:u Gegenstän- den dem Sammelplaze Klausenburg zuführen ließ. |

„Seit dem blutigen Siege, den der kommandirende General, Fretheir

„Bei dem hierdurch guf unserer Seite entstehenden Mangel wurden die | Klagen und Bitten dex blühenden Hauptstädte des treuen Sachsenlandes, | Kronstadt und Hermannstadt, immer lauter und dringender, Schon früher | hatien diese Städte, vou deu räuberischen und treulosen Szeklerho:den be droht , in ihrer Bedränguiß an den in der Wallachei kommandirenden rus sischen General von Lüders das Ansuchen um ev:ntuelle Hülfe gestellt. Als nun durch die Nnterbkechung aller Verbindungen mit der Kaiserlichen in Ungarn operirenden Hauptarmee jede Aussicht auf das baldige Eintreffen ih R An Ll als der Feind täglich neue S au ich zog, uud als es seinen trügerischea Vorsvleagesingen n E! N : ganze Szellervolî von neuem A Trt uben G l Ungen WARLEas stande auszureizen, da wurde Feldmarschall-Lieutenant von O obe e Seiten mit Bitten bestürmt, die russische Unterstüßung E RUE H richt auch der wohlhabendste Theil des treuen S ean ves Veeter,

L W \ ch er- caihorden preis-

ben und der blinden Zerstörungswuth blutdürstiger Räub gegeben werde. E

„Bon der Nothwentigfeit durchdrungen, den Rebellen-Chef Vem gan 1 greifen, ehe er duch die ihm von mehreren Seiten zuziebenteu Rebellen haufen zu übermächtig würde, auderentheils in die Unmöglichkeit verseyt fait seinen schwachen Streitkrästen zugleih dem Feinde die Spiße zu bieten Uns das Sachsenland vor ‘den Verheerungen der Szekler zu \hügßen , glaubte Feldmarschall-Lieutenant von Puchner , der Stimme der ‘Menschlichkeit Ge- hör geben und die vereinten Bitten der romanischen und sächsischen Nation um Herbeirufung russisher Hülse, obgleich er hierzu von der Kaiserlichen Regierung uicht ermächtigt war, in Berathung ziehen zu müssen, Zu tie- sem Ende versammelte ex am 1, Februar in Hermanustadt einen Kriegs- rath. Gerade am Schlisie dieser Versammlung überbrachte ein Courier von Kronstadt die amtliche Nachricht, daß die bewaffneten Szeklerhorden, 15,000 an der Zahl, die Gränzen ihres Landes überschritten hätten, und daß dem-

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nah für das zunächst durch diese Banden mit dem gewissen Untergange be- drohte reiche Handelsemporium Kronstadt die höchste Gefahr im Verzuge sei.

„Dieser Umstand wirkte entscheidend auf den Beschluß des Kriegsraths, welcher dahin ausfiel, die russische Hülfe zum Schuße von Hermannstadt und Kronstadt herbeizurufen. Jun Folge des sohin vom Feldmarschall- Lieutenant von Puchner gestellten Ansuchens sind am 1, Februar 6000 Mann Kaiserlich russische Truppen in Kronstadt, am 4, Februar „aber 4000 Mann in Hermaünstadt für die Zeit der drohenden Gefahr eingerüdt,

„Außer den in der oben dargestellten Sachlage begründeten Motiven hat Feldmarschall - Lieutenant von Puchner zu seiner Rechtfertigung über den ohne Ermächtigung der Kaiserlichen Regierung gethanen Schritt auch noch angeführt, daß die Hülfeleistung der russischen Truppen nur auf den momentanen Schuh der sächsischen Städte berechnet ist, und daß von einer aktiven Theilnahme dieser Truppen an der weiteren Bekämpfung der Ne- bellion keine Rede sein kann. ¿

„Nachdem für den Schug der sächsischen Hauptstädte gesorgt war, fonnte Feldmarschall - Lieutenant Puchner mit den ihm zu Gebote stehenden Str-itkräften die Offensive wieder érgreifen. Ueber seine mit dem glänzend- sten Erfolge gekrönten Operationen (siehe das gestrige Blatt des Preu þ. Staats - Anz.) geben die beiden nachfolgenden Armee - Bülletins Nach- richt:

„Nach der bei Hermannstadt verlorenen Schlacht hat sich der Feind zverst in Stolzenburg festgeseßt, sodann nach Salzburg gezogen, um dort die Zuzüge der von neuem revoltirten Szekler von einer Seite, einer durch das zaxrander Komitat aus Ungarn eingebrochenen Jusurgenten - Kolonne auf der anderen Seite abzuwarten, um sodann mit wenigstens vierfacher Uebermacht an Geschüß und Maunschast Hermannstadt von drei Seiten zu- gleich anzugreifen.

„Der kommandirende General bes{loß daher, die feindliche Hauptmacht unter Bem in seiner schr festen Position zu Salzburg anzugreifen, ehe er noch die Vereinigung mit den beiden benanuten Kolonnen würde bewerk- stelligen können.

„Am 4, Februar früh 3 Uhr brach unsere kleine tapfere Schaar von Hermannstadt auf, um halb 8 Uhr erfolgte der Augriff auf die feste mit 28 gedeckt aufgestellten Kanonen vertheidigte Stellung des Feindes,

„Moörderisch war der Kampf, eine kurze Zeit lang blieb das Ergebniß zweifelhaft, aber das nur selten besiegte österreichische Bajonett gab auch hier den Ausschlag, der Feind wurde geworfen, entfloh in wilder Flucht z 16 Kanonen, darunter eine ganze Kavallerie-Batterie, die Kasse, viele Mu

nitions-Karren, Bagagen aller Art, die Equipage des Rebellen Bem selbst, mit interessanten Briefschasten und dem Dienstslegel des Nebellensührers (den polnishen Adler im ungarischen Wap-

pen darstellend), waren die Trophäen dieses entscheidenden Sieges. Der Feind nahm seinen Nückzug mit der Hauptmacht gegen Mühlbach und wird unablässig verfolgt. Unser Verlust war bedeutend; Hauptmann d’Or von E. H. Carl Ferdinaud Jnuf., Hauptmaun Binder von den sächsischen Jägern, Lieutenant Nahlik von Bianchi Juf. starben den Heldentod, außerdem ha- ben wir 60 Todte, k50 Verwundete; der Verlust des Feindes aber war sehr groß, denn die cbitterten Truppen machten nur wenig Gefangene,

Hermannustadt, am 5. Februar 1849,

Vom Kaiserlichen General-Kommando.

„Der nach der Niederlage bei Salzburg unabläßlich verfolgte fliehende Feind wollte sih am 6ten d. M. in Mühlbach festseßgen, hat dort Raub, Mord, Brandlegung, Schandthaten aller Art verübt, aber den Angriff der nachrücckenden siegreichen Truppen uicht abgewartet, soudern auch Mühlbach in wilder Flucht verlassen und sich nah Száèzváros gewendet, wohin er weiter verfolgt wird.

„Bei Kellnek wurde bei dieser Gelegenheit ein Honved - Bataillon un1- ringt und entwaffnet, 700 Maun uud 14 Offiziere gefangen genommen, noch zwei Kanonen erobert, der größte Theil der feindlichen Bagage siel dem Sieger in die Hände,

Hermannstadt, am 7.

14

Februar 1849, Vom Kaiserl, General-Kommando,“

Bayern. München, 21. Febr. Die Neue Münch. Ztg. berichtigt die Angabe cines anderen Blattes, welches sagte, Se. Kü= uigl. Hoheit der Piinz Luilpoid babe vor der *ibstimmung über den Antrag des Grafen vou Arco=-Valley die Sihung verlassen und, wie die genannte Zeitung bemerkt, diesem Unstaude eine Deutung gab, welche jedenfalls unzulässig sei, „Se. Königl, Hoheit“, sagt die N. M. Ztg. daun, „hatte allerdings die Sißung verlassen, aber {bon als Hrrr Graf Karl von Seinsheim zur Vertheidigung seiner frü reu Amtsführung als Minister spra, und noÞ ebe die deutsche Frage vom Herrn Grafen von Arco =- Valley augeregt worden war. Wie wir quter Quelle vernehmen, wußte der Piinz ger uicht, daß üb.rhaupt ein derartiger Antrag in tieser Sitzung vorkommen

da 41 werde.

A aug

Hannover. Hannover, 22, Febr. Die Hannover

\che Zeitung theilt in ihrem heutigen Blatte das Entlässungsgesuch der Minister und tie darauf erfolgte Antwort des Königs mit; das ersiere lautet:

„An des Königs Majestät! „Allerdurchlauchtigster 2c.

„Ew. Königlichen Majestät fühlen wir uns verpflichtet, die folgenden Umstäute zu Allerhöchster Entschließung unterthänigst vorzutragen :

„Die von Ew. Königlichen Majestät genehmigten Erklärungen über die „Grundrechte des deutschen Volks“ sind von uns der Allgemcinen Stäude- versammlung vorgelegt und von derselben am lóten und 17ten d, M, in Berathung gezogen. Die erste Kammer hat zwar mit 36 gegen 23 und resp, mit 35 gegen 20 Stimmen beschlossen , dieselben ciner näheren Prü- fung durch eine Kommission beider Kammern unterziehen zu lassen. Dage- gen hat die zweite Kammer mit einer M:h1heit von 53 gegen 27 Stimmen beschlossen, ohne alle ins Einzelne gehende Prüfung der so tief greifenden und so viele einzelne Punkte von der höchsten Wichtigkeit mit sich führenden Angelegenheit zu beantragen :

1) Zur Beseitigung aller etwaigen Zweifel die Grundrechte, so wie die Neichs-Geseßze überbaupt, durch die Gesezsammlung zur allgemeinen Kennt- niß zu bringen und sür deren örtliche Veröffentlichung Sorge zu tragen, so weit dies noch nit gescl ehen sein sollte,

2) Die Gesepe, die zur weiteren Ausführung der Grundrechte ten Cin zelstaaten überlassen sind, den Stäuden alsbald vorzulegen.

„Es is min zwar eine zweite Abstimmung noch übrig; da indeß bei einer so großen Mehrheit für diesen Antrag selbst die gegen denselben stimmende Minorität großentheils den Grundsäßen desselben beigestimmt und auc in erster Kammer ih eine solde grundsäßliche Uebereinstimmung bei vielen Mitgliedern der für cine Kommission stimmenden Mehrheit aus- gesprochen hat , so können wix keine wesentliche Aenderung erwarten.

„Wir müssen demnach annehmen, daß eine ganz entschiedene Mehrheit der Kammein sich mit uns in grundsäylihem Widerspruche befindet, und fühlen uns unter diesen Verhältnissen außer Stande, die Regierung des Laudes auf eine gedecihliche Weise fortzuführen,

„Zwar is es mehrfach a:sgesprochen, daß man zu unserer inneren Verwaltung volles Vertrauen hege und nur unsere Grundsäße in Ansehung der deutschen Verfassungsfrage bekämpfe, allein wir dürfen darauf kein ent- scheidendes Gewicht legen und keine Hoffnung sür die Möglichkeit feruerer Regierung des Landes stüßen z denn

1) hat mau uns die ins Einzelue gehende Prüfung unserer Ansichten und Vorschläge in einer Kardinalsrage geweigert, obwohl weder innere Nothwendigkeit noch Dringlichkcit jenes Verfahren genügend erklären; da die wohlthätigen und sofort wirksamen Bestimmungen der Grundrechte dem Lande durch die von Eurer Königlichen Majestät erlassenen oder doch schon vorbereiteten Geseze gesichert sind und die unbedingte Anerkennung jener von den g:ößeren Staaten Deutschlauds noch nicht anerkannten Grund-

a slgis Verwirklichung der Rechtseinheit Deutschlants eher hemmt als I

a venselben Gul Behandlung ber deutschen Verfassungsfrage durchaus

tónnen diese G auen, wie die Führung der inneren Geschäfte, und es

rundsäge uicht hier aufrecht erhalten und dort verworfen

werden , ohne vie Führ : ier in bisheri ise mögli u Ga rung der Regierung in bisheriger Weise für uns un-

Diese Grundsäye bestehen aber darin:

daß niemals der verfassungsmäßige Weg verlassen und ein beste- hendes Gesey vernichtet werden dürfe, ohne Entsprechendes an die Stelle zu seßen : daß jedes Gesey vollständig zur Geltung gebracht und kein Ver- sprechen gegeben werde, das nicht in vollstem Maße gehalten wer- den ‘foll und fann. i Nun aber enthalten jene Grundrechte die Bestimmung : daß feine Geseggebung der Einzelstaaten dieselben je aufheben oder beschränken könne. ____ _¿„Mehrere Bestimmungen derselben sind inzwishen als unzwéckmäßig ja, als gefährlich von uns bezeichnet, noch mehrere halten wir für so man- gelhaft oder so allgemein ausgedrückt, daß deren Durchführung ohne be- schränkende Ausführung in den Geseßen uns unmöglich scheint.

Zwar hat die National-Versammlung selbst Beschlüsse gefaßt, welche

den Regierungen eine theilweise Beschränkung in die Hand legen sollen. So lange aber nicht das ganze Verfassungswerk feststeht, haben diese Be schlüsse keine Gültigkeit, Auch reichen dieselben nicht aus. Die Anerkennung der Grundrechte würde mithin einen Theil der Ge- seßgebungsgewalt des Königreichs, und zwar einen unentbehrlichen Theil derselben, vernichten, ohne bis zur Vollendung der Reichsve: fassung etwas Entsprechendes an die Stelle zu schen. l :

¡Hieraus folgt zugleich für uns die Unmöglichkeit, den zweiten unse- rer obersten Grundsäße, den der Wahrheit in Ausführung der Gesetze und Zusagen, mit der Anerkennung der Grundrechte zu vereinigen, :

„Jn der gewissenhaftesten Befolgung diescs Grundsaßes scheint uns

die einzige Rettung der Staaten in gegenwärtiger Zeit zu liegen und nichts sorgfältiger vermieden werden zu müssen, als Versuche, sich von einem ge- gebenen Worte durch zweifelhaste Deutungen zu befreien, „Je tiefer aber die Grundrechte überall in die inneren Verhältuisse des Königreichs eingreifen, um desto häufiger würden wir uns, namentlich în der inneren Verwaltung, in der Nothwendigkeit glauben, durch bloße Deus- tungen den guf die Grundrechte gestüßten Erwartungen auszuweichen, Wir werden also auch diesen Theil unserer Geschäfte niht mehr in der bisheri- gen Weise führen können.

„Unter diesen Umständen sühlen wir uns außer Stande, die Regierung des Landes in bisheriger Weise ferner zu führen,

„Wir hoffen, daß Andere, die eine günstigere Ansicht von den Grund- reten hegen, sih dazu im Stande befinden werden, und glauben demzu folge Eurer Königl, Maj-cstät und dem Lande keinen besseren Dienst leisten zut können, als indem wir unterthänigst bitten, daß Ew, Königl, Mas]. allergnâ digst geruheu wollen, uns von den bisher von uns vertvalteten Ministerpo sten zu entlassen, indem wir uns zugleich bereit erklären, die laufenden Ge schäfte unserer Ministerien bis zur Bildung einer neuen Verwaltung pflicht- mäßig weiter zu führen,

Wir ersterben 2c.

Bennigsen Prott, O

Dr, Bran Loe 2

Die Antwort des Königs, der die Entlassung angenommen, ist fol- gende: „Meine Herren! j

„Aus Jhrem Schreiben vom 19ten d, M. habe Jch gesehen, welche Abstimmung in der zweiten Kammer Sie hat veranlaßt, Jhre „Entlassung einzugeben. Ihre Gründe kann Jch nur richtig halten; aber Jch beklage die Sache sehr, weil Jch nicht glaube finden zu könuen ein Ministerium von patriotishen Männern, welche mchr Mein Vertrauen und das des Landes verdienen.

„Bevor Jch kanu Jhre Entlassung annehmen, Jch werde erwarten müssen, das Schreiben der Stände, und wenn dasselbe so ist, wie Sie glau- ben, cs wird scin, muß Jch versuchen, ob Jch kann ein Ministerium finden von ehrlichen Männern, welche ein Progranim haben, womit etne Regie rung für Hannover kann überhaupt bestehen, was Jch einsehe als sehr \chwierig.

„Sie haben, meine Herren, in Jhrer Verwaltung mit großer Umsicht und Redlichkeit die Grundsäße aufgestellt für die künftige Verfassung und Verwaltung, und Jch beklage das Land, daß es die Ausführung nicht soll vou Ihrer Haud bekommen, denn kein Mann kann eine Sache ganz o ausführen, wie sie ein Anderer hat erdacht.

„Jch danke Jhnen, meine Herren, für Jhre bisherigen Dienste, fann es nicht anders sein, als daß Sie die Verwaltung fortführen, bis Jch tann übersehen, welches neue Ministerium Jch kann einseßen, und erst daun kann Jch Sie entlassen,

„Auch wenn Wir müssen Uns trennen , behalten trauen Jhres Königs,

Hannover, den 20, Februar 1849, :

(gez) Ernst Augu qt.° E S

*n der heutigen Sihung der zweiten Kammer stellte Ellissen den Antrag, die Geschäfte weiter fortzusühren und den ersten Gegen stand der Tagesordnung in Angriff zu nehmen. Cs gelangte unte dessen die Mittheilun z des Beschlusses der ersten Kammer auf eine Konferenz wegen des Ministerial- Schreibens, das Bersahjungswerk u, #1, betvesfend/ beaher, Hie Konferenz wurde auch bier gewählt, die Erbffzung der Zettel aber verschoben. wandte man sich

und

das Lolle Ver

Sie

V Z¿'arau] zur Fo:tseßung der zweiten Berathung des Gesez-Entwurss, provt- sorishe Cinführung des mündlih=öffentlichen Verfahrens mit Ge \ch{woreunen betreffend, welche wahrscheinlih heute noch beendet wird Minister waren nicht anwesend, wohl gber zwei Regierungs -= Kom

missarien,

Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 17, Febr. (Alt, Merk.) Jn dex heutigen Sthung der med‘eabm! gischen Kammer war die Cisenbahn-Unterstügungs-Sache auf de: Tagesordnung. Nach- dem der volfowut!;shaftliche Ausschuß in feinem Béertcbte gegen d1e Vorschläge des Eiscubahn Ausschusses mehrere Modificatio en batte eintreten lassen, z. V. ein Herunterjeßen der 4 sen der zu bewilli gende: Anleihe von 5 guf 42 % einshließlich § % zur Amortisation, wurde auf Grund desselben die allgemeine Debatte eröfsnet, Die linke Seite der Kammer oppouite im gegenwärtigen Augenblicke ge= gen jede Unterstüzung. O e eröffnete éine Opposition mit der Ertilärung, wie er, so wie seine Partei, dem Unternehmen aus voil.r Ueberzeugung F.euud seien, er als solcher dasselbe daber auh nach allen Kisten - uveterstüßen wiürdez gllein die Regierung ei bis jeßt vergebens darum angegangen, eine Vorlage des Staatshaushalts zu machen, aus der eine genügende Trennung des Dominuiums von dem anderweiten Stagtsvermögeu ersihtlih; bevor derartige Scbu!den kontrahit werden könnten, müßte cist feststehen, was ter Krone und- was dem Lande gehöre, Es wurde daher det Autrag gest: llt, die qu, Trennung von der Regierung zu sordern, 1A d:escs aber geschebeu, bie Eisenbahn - Sache zu vêértagen. Vie 76 genpartei {loß sich dem Wunsche über die beantragte Trennzs m Staatsvermögens an, wollte aber die Eisenbahnfrage davon Mia, hängig machen , indem sie einerseits auf die jo günstige N A hinwies und andererseits die große Wichtigkeit der Eijenbadt u. Land, so wie die Billigkeit hervorhob, die der Gesellscha}! 9 A gelten müßte. Sie stellte den Antrag, über den A Geh n Mmcus und Pokle hinweg zur Tagesordnung 1n E E R der Eisenbahn- Angelegenheit überzugehen. Dieser A aiaidit S iu, großer Majorität zum Beschlusse erhoben, jedo Ne Fortseßung N aufgehoben werden, weil es bereits 4 Uhr war- De Berathung findet am nächsten Mittwoch statt. : 2

é O W. P A2 E Frankfurt. Frankfurt a. Mits- Blattes H E Die heute ausgegebene Nr. 23 De e die bürgerlihe und staats- Stadt Frankfurt enthält das Gesel gebörigen, €s zerfällt in 6 Ar- bürgerlihe Gleichheit der Staats-Ang ( - tisel und lautet: N Rath der freien Stadt Fraukfurt er-

„Wir Bürgermeister uf der konstituirenden Versammlung gou flären hicrdurch auf Beschl áßheit der Grundrechte bes teutschen 25. Januar 1849, in Gef / e Leuten Volkes :

Art, 1, Die bisher noch bestandenen Beschränkungen der bür=- gerlichen und staatsbürgerlihen Rechte der hiesigen Bürger des israe=- litischen Religions-Bekeuntnisses und der hiesigen Beisassen, fo wie der staatsbürgerlihen Rechte der Gemeindeglieder der Dorfschasten, sind aufgehoben.

Art. 2. Die vorhandenen Beisassen, und deren Kinder sind kraft dieses Gesebes in das hiesige Bürgerreht aufgenommen.

Art. 3, Die Annahme von Beisassen findet künftig nicht mehr ftatt.

Art, 4. Alle Mitglieder der frankfurter Stadtgemeinde werden frankfurter Bürger genannt, die Mitglieder der Landgemeinden als Bürger ihrer Gemeinde bezeichnet.

Art. 5. Die öffentlichen Aemter sind gleich zugänglich.

Lrt O. Bestimmungen

für alle Staatsbürger

Die den vorstehenden Grundsäßen widerstreitenden dec älteren Rechtes sind sämmtlich außer Kraft ge

treten.

Beschlossen in unserer großen Rathöversammlung den 20, Fe- bruar 1849,“ .

Ferner enthält das Amtsblatt das Geselz zum Schuße der per»

fönlichen Freiheit,

Franfreih. National=Versammlung. 21, Febr. Anfang 1% Vhr. Präsident Marrast. An ordnung is Fortseßung der Wahlgeseß = Debatte. Artikel 58, vom Votum der Soldaten handelnd, war an den Auss{chuß zurückgewiesen worden, weil Charras, der Freund Cavaignac's, beantragt hatte, man solle bei dem unter der provisorishen Regierung befolgten Systeme bleiben. Billault besteigt deshalb zuerst die Tribüne, um als B rihterstatter zu erflären, daß der Ausschuß dem Charras\chen A1- trage beitrete. Demnach laute der Artikel 58 jeßt folgendermaßen : „Alle unter den Fahnen befiudlihen Land- und Seesoldaten üben ihr Stimmrecht auf tem Plaße aus, auf dem sie s{ch gerade befinden, Die werden departementsweise abgetheïit und die bierdur ent stehenden Sectionen von den ältesten Offizieren ‘unter Bei ziehung einer aus vier Gemeinen bestehenden Sfrutatoren-Kommission prästdirt u. \. w.“ Brunet, Dahßirel, Hannoye Callet und einige An dere streiten sich lange über diese Rückkehr zu einer Maßregel der provisorischen Regierung. Endlich geht der Artikel 58 durxh. Mit ziemlicher Schnelligkeit folgen ihm die Artikel 59 bis 73. Die De-=

d fein t

Sißung vom

der Lages

batte, meist örtlihe Details berüßrend, bietet sür das Auslan

- L E Cs Eu c q C c besonderes Znterejje. Die Bänke ind ziemlich spärlih beseßt und Niemand wiomet der Diskussion die gebührende Aufmerk'amkeit.

Artikel 73 lautet ursprünglih: „Zu Volkövertretern können nicht ge- wählt werden! 1) Die nah Artifel 28, 34, 42 und 335 des Straf- geseßbuchs und 102 des gegenwärtigen Wahlgeseßes zu entehrenden Strafen verurtheilten Juèetviduen, 2) Die Judividuen, welche we gen Diebstahls, Prellerei, Mißbrauh des Vertrauens und Wucher verurtheilt worden.“ Pierre Leroux trägt darguf an, den Zwi-

bensaß: „und wegen Ehebruhes“ einzuschalten Er aat man El _ / ah A S, / 2 | a, man míisse vor Allem konsequent sein, Die Versammlung, ein Ausfluß

L der Volkssouveraiuetät, schließe einen Bürger von der Volksvertretung

aus, der wegen Diebstahl verurtheilt worden. Gutz aber wenn die= ser Bürger seine Strafe erlitten habe und der Gesellschast zurückge- geben sei und das Volk, der Souverain, ihn seines Vertrauens werth fude; mit welhem Recht wolle mau sih dann herausnehmen, den Ge- wählten von dieser Tribüne zurückzustoßen? Das sei eine Beleidi- gung des Souverains, Es müßte Verzeihung eintreten und vollstän- diges Auslöschen der Schuld. Mit denselben Recht, mit welchem man sich also anmaßen wollte ,- einen bestraften Dieb auszuschließen, müßte man auh den Ehebrecher ausstoßen, denn Ehebruch sei vor Allem cin Eingriff in die Eigenthumsrechte. Thue man dies nicht, fo brehe man bie Volkssonvsrainetät, (Sturm rechis und Beifall links unterbrah den Redner sehr häustg.) Billault, Berichierstat ter, bekämpft den Zwischeusaß und sagt, Pierre Leroux habe nur auf Art 73 S) an Cpinranin namen woilen. Prervve Lerourx protestirt gegen diese Deutung. Dies sei persönlid. Billault solle auf bem prinzipiellen Felde bleiben, (Zur Abstimmung!) Es herrscht große Aufregung im Saale, Zwei Abstimmungen durch Aufstehen und Sibenkleiben sind zweifelhaft. Endlich wird um 6 Uhr der Antrag mit 286 gegen 229 Stimmen angenommen, (Liuks Bravo's.) Es war dies der erste Erfolg, welchen der Sozialist Pierre Leroux mit einem Antrage auf der Tribüne hatte, Schluß 6% Uhr.

Paris 21, Feor, Dem Journal des Débats is aus Brüssel die Nachricht zugegangen, Colloreto habe bei Eröffnung der brüsseler Konferenzen erklärt, daz Oesterreich sich sofort zurückziehen würde, weun niht sämmtliche Theilnehmer im Namen ihrer Kabi nette die Erklärung abgäben, daß sie die wiener Verträge von 1815 als Grundlage der Verhandlungeu annähmen. Desterreih und seine Bundeëgenossen seien fest ents{lossen, jene Verträge in ihrem gan zen Umfange aufrecht zu erhalten.

Ju Bezug auf die gestrigen Juterpellationen Ledru Nollin?s über Ztalien sagt die Republique: „Bürger Ledru Rollin hat ven Schleier qufgehoben, den das Ministerium übr seine Pläne in Bezug auf Jtalien gern decken möte, Diese Pläne beständen zu- nis} darin, weder die Alpenarmee vorrüen , noch in Civitavecchia eine Juterveutions = Armee ans Land sleigen zu lassen, welche die römische Constituante mit Bajönetten aus einander treiben tönnte : sie brstäuden vielmehr in einem ganz anderen Plaue. Karl Albert habe es nämlich übernommen , seinen unglüdlichen Feldzug vom vougen Jahre an der Adda durch einen Kreuzzug gegen die Römer gut zu machen und Se. Heiligkeit wieder auf den weltlichen Thron zu seben, Karl Albert babe ab:r den Kabinetten vorgestellt, daß er sih außer halb sener Staaten niht wagen dürfe; daß es den Genuesen leiht einfallen föunte, au eine piemontesishe Republik zu proklamirea u, \ w. Worauf deni von dem Bunde der Mäthte beschlossen wor- den sei, Kail Albert durch ein französish-englishes Geschwader mit starker Artillerie den Rücken zu deckcn , welches vor Genua kreuzén würde.“

Das Proudhonshe Journal Le Peuple meldet, daß man in Lyon so cben eine Zweigbank zur großeu pariser Volksbank einrichte. Wie in Paris, so sind auch dort an die Straßen Zettel angeschlagen worden, welche zur Theilnahme einladen, und auf denen nan liest : „Zweck der Volksbank, 1) Allen: Theilnehmeru zinslosen Kredit zu verschaffen, der die Arbeiter, Handelsleute und Konsumenten aus dem Joche des Wuchers befreien soll, das sie jeßt drüdt, 2) Direkten und gegenseitigen Austausch aller Produkte solchergestalt einzurichten, daß die gierigen Zwischenhändler wegfallen, die bisher von einem Theil des Waarenpreises lebten, der natürlih den Arbeiter trifft, i dem ex seinen Lohn shmälert. Z) Durch Ersparung von fünf Milliarden Franken, welche die Production Frankreichs allein jährli an jene Parasiten zahlt, die Möglichkeit zu finden, diese 5 Milliardeu der Consumtion zuzu= wenden, und dadurch die allgemeinen Arbeits-Verhältnisse dergestalt zu ehren, daß der Lohn des Arbeiters viermal höher steigt. Um diefen Zweck zu erreichen, erwartet die Volksbänk einzig und allein bey sofortigen Beitritt der Arbeitsr. _Beitreten kann Jever, ohne einen Sou iu dje Kasse zu zahlen, Actionair wird man, indem man

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während 10 Monaten monatlich 50 Centimen abliefert. Man erhält über diese 5 Franken eine Actie, welhe ffch die Voiksbank, jedoch obne Dividende und Zinsen, von dem Augenblicke an zurickzuzahlen verpflihtet, wo die Bank ein Guthaben (über ihr Betriebskapital) besißt, das stark genug is, um damit ausfommen zu können. Dieses Guthaben wird dur einen Abzug von 2% auf alle Eskomtirungen gebildet.“ :

Auf die Berichte über die Entdeckung von Goldsand in unseren afrikanischen Kolonieen am Atlas und Senegal hat die Regierung beschlossen, amtlihe Nachforschungen anstellen zu lassen. : j

Präsident Bonaparte, an den die Vertheidiger der wegen der Ermordung des General Brea Verurtheilten zuleßt rekurrirten, bat erélärt, er wolle vorher die Akten genau durchlesen, ehe er sein lebtes Wort spreche.

Ein neues Journa! mit dem Titel: Tribune des Peuples wird in diesen Tagen erscheinen. Grünuter if ein Pole, der hier in Paris als Flüchtling lebt, Haupt = Redacteure sollen Michelct und Cyprian Robert sein.

__ Großbritanien und Jrland. Parlament, Ober- yaus - Sitzung vom 19, Februar, Heute wurden tie Bills zur Ver- bütung von Wahlbestehungen und zur Verbesserung dcs Heirathsge- lebes in Schottland nach einigen Erörterungen zum zweitenmale ver

Unter haus=Sibßung vom 19, Februar. Auf der Tagesord- nung stand die dritte Verlesung der irländischen Habeas-Corpus-=Sus= penstonsbill, J. OD'Connell -hielt seine angekündigte Rede gegen die Maßregel. Das Sreiben Lord Clarendon's als eine Anklage behandelnd, suchte er zu beweisen, daß jeder Punkt desselben dur Cingeständuisse der Regierung oder dur offenkundige Thatsachen wi- derlegt werde, Zum Swhllisse ertlarte er, daß er Þ, [9 viel er fönne, d.r Bill widerseßen werde, weil die Sache Jrlands die Sache der G .vechtigkeit st.i. Sir G. Grey rügte, daß J. O'Connell VIEE geor abe, Ie Mar E U Se Je Denv

sung jedoh mit 117 gegen 23 Stimmen genehmigt Fin uahträgliher Abänderungsvorschlag Lord Nugent?s, der Bill auf drei Monate zu beschränken, wurde vzaiworfen und die Bill angenommen. Lord J. Russell beantragte fotann einen Ausschuß des ganzen Hauses zur Berathung des von den Mitglie= dern beider Parlamentshäuser zu leistenden Eides. Das Oberhaus habe die im vorigen Jahre von ihm eingebrachte Bill verworfen, und ir schlage nun vor, daß das Haus diese Cide revidire, die keinesweges bloße Yeinungs-Eiklärungen seien, sondern Mittel zu dem Zwecke, die gehörige Erfüllung der den Mitgliedern des Hauses obliegenden Pflichten zu sichern. Weun sie jedoh Punkte enthielten, welche unnöth:g oder zweideutig seien cder irgend einem Unterthan ungebühriihe Beschrän- fungen auferlegten, bedürften diese Eide der Erwägung des Hau- ses zum Zwecke threr Abänderung. Der Minister verlas nun und erläuterte die verschiedenen Eidesformeln, deren leßte, der Abschwü- rungseid, die Person, welche ihn leistet, verpflichtet, daß er dies „auf den wahren Glauben eines Christen“ thue. Er behauptete, wie er {on voriges Jahr gethan, daß man fein Recht habe, irgend eineu Unterthan auszuschließen, ausgenommen aus dem Grunde, daß der- selbe Meinungen hege, welche ihn unsähig, ein Mitglied dieses Hau ses zu sein, oder inkompetent, seine Pflichten als solches zu erfüllen, machen würden, wie denn allerdings von den Mitgliedern zu Verlangen f, ou) fe Den Souvergu treue Untertoas nigkeit und die Bereitwilligkeit, die Feststellungen in Bezug C Die Se u Unten, Gebtet eDe Ausschließung aus anderen Oründen sei eine grausame Verfolgung, und nach Zulassung der Katholiken ins Parlament würde sie gegen die jüdischen Mitunterthanen eine arge Gehässigkeit sein. Der Minister {lug sodann vor, daß die Worte „auf den wahren Glauben eines Christen“ aus der Formel des einem Mitgliede jüdischer Religion abzunehmenden Eides weggelassen werden follten, Herr Goulburn erflärte, daß er sich dem Autrage, tn einen Ausschuß überzugeheu, niht widerseße, wohl aber dem Grundsaße des Russellschen Vorschlc- ges, weil er die Zulassung von Juden ins Parlament als gefährlich für die riitliche Religion betrachte,

und gegen gesprochen hatten, wurde der Antrag Lord J. Nussells mik

214 gegen 111 Stimmen genehmigt. Das Haus saß demgemäß

wurde. die Dauer

als Nusschuß, und der Premier - Minister übergab seinen Vorschlag | Konmisstonen,

dem Vorsibenten, Die weitere Berathung wurde auf Freitag fest gesebt. | |

London, 20, Febr. Gestern Latte eine Deputation der Für= sorge=Anstalt von St. Martin's Place, an deren Spiße Herr Col quboun staud, Audienz bei dem Prinzen Albrecht, um ihu zu ersu- | chen, daß er Präsident diescs Justituts werden möchte. Der Prinz | nahm das Amt an. Abends besuchten die Königin und ihr Gemahl | eine Vorstellung der französishen Schauspieler. Der Herzog von | Cambridge war an diesem Tage zum Besuh im Buckingham=Palast. |

Sobald Napier?)s Geschwader nah Spithead zurückgekehrt ift, soll, w'e die Times berichtet, das AdmiralsHis „St. Vincent“ von 120 Kanonen abgelohnt und die Maunschaft entlassen, die anderen Schiffe aber sollen zur Ablösung der heimbeorderten Kriegsschiffe guf fremde Stationen vertheilt werden, |

Der apostolishe Vikar des londoner Bezirks und Bischof von Kambysopolis, Dr. Walsh, ist vorgestern Abend gestorben.

Die neuesten aus New-Yo:k angelangten Handelsoberichte gelten nicht sür günstig, weil viel weniger Neigung zu Bestellungen in England sich dert zeigt, als man erwartet hatte. Die englischcn Fonds sind heute abermals etwas gewichen. Dieser Tage wurden für 500,000 Pfo. St,. Confols verkguft; das Geld soll sammtlich zuin Ankguse fran;üsisher Fonds verwendet werden, die verhäiltniß mäßig niedrig stehen, :

taten Nom, 12 Febr, Q. PA, Z) Die Costituente hat bis zur Vellendung der Verfassung die Exekutivgewalt in ihre Häude genommen und (wie bereits erwähnt) deren Ausübung einem Comilato execulivo von drei vergantwortlihen und nah dem Wil len der Versamn.lung entferubaien „Jtalienern““ übertragen. G wählt sind: Armellini, Saliceti, der frühere Führer der neäpolita nischen Radikalen, und Montecchi, b.sher Mitglied des Sicherheits Ausschusses. Die Gerichte sind angewiesen, „im Namen der römi: {en Republik“ Recht zu sprehen. Das Militair vertauscht die päpstliche mit der italienishen Kokarde uud gestern wehte zum ersten- male vom Kastell S. Angelo die dreifarbige Fahne, überragt von der Freiheitsmüße. Auf dem Kapitol prangt ein Abguß der alten Bronzewölfin mit den Zwillingen, an der Stelle der früheren päpst- lihen Jusignien. Marc“ Aurel i diesmal verschont geblieben. Die Konsuln und Agenten sind beauftragt, bei den fremden Regie rungen auf die Anerkennung der Republik hinzuwirken. Nach Paris ist sogar eine besondere Gesandtschaft abgeshickt, mit Masi an der Spitze. Von der Aufnahme der Republik beim Volke läßt ih sehr wenig sagen. Selbst den von der Regierung veranstalteten Jllumi= nationen wird kaum noch Aufmerksamkeit geschenkt. Zu dem Tedeum in St, Pcter mag die Neugier ciue ziemlihe Menschenmasse hinge- zogen habenz alle übrige Bewegung vershwimmt mit der des Kar-

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| Piemonts angeboten. bemerfen: wir haben einigen Grund, zu glauben, daß die persönlichen

nevals. Es feblt der Nervus rerum gerendarum: Gelb. Des- halb war der Beginn des Festes äußerst matt, obwohl der Polizei- Präfekt in höchst pomphafter Proclamatiou ganz besonders zur Theil- nahme aufgefordert hatte. - Von nun an werden auch Sonntags Posten abaehcn und ankommen.

Rom, 11. Febr. (Franz. Bl.) Heute, Sonntag, wurde zu Ehren der neuen römischen Republik in der Peterökirhe ein Te Deum gesungen, Die "Geistlichen des Vatikan hatten sich geweigert, den A!tardienst zu verrihten. Ein Garnisonpriester übernahm ihn. Der= selbe fand ohne die geringste Störung statt; einige Reiben der neu orgauisirten Viiliz trugen Fackeln; alle Glieder der Constituante wa- ren anwesend,

«Turin, 11. Febr, (A. Z) Jn dem (gellern bereits Weiiweise mitgetheilten) Minister-Programme heißt es ferner :

„Die eben auseinandergeseßten Jdeen haten wir denen, die aus ihnen Nußen ziehen konnten, mitgetheilt. Jn Florenz und Rom ha- ben wir gesagt, daß, wenn nicht die constitutionelle Monarchie gesichert bleibt, wenn nicht der Papst auf seinen höchsten Sit zurückfehrt, die

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fremde Dazwischenkunft \hwer zu vermeiden sein wird.

haben wir gesagt, daß der Statthalter Christi auf würdige Weise weder seinen Siß mit der Hülfe fremder Waffen wiedererlängen,

noch unter seine Kinder zurückkehren könne, ohne daß er zuvor alle Wege ter Milde und Mäßigung “ver uht hat. Wir hegen das lebendige Vertrauen, daß diese väterlihen und evangelishen Ansichten im Gemüthe Pius IX. dem Triumph nahe sind. Darauf allein aber hat \sich unsere Sorgfalt nicht beshränk. Wir haben vielmehr alle in unserer Hand befindlihen Mittel benußt, um die fremve Dazwischenfunst zu - verhindern, und “Haben Rom und dem heiligen Vater die wohlwollenden versöhnenden Dienste Ohne der Zukunft vorzugreifen , dürfen wir

| Geflunungen des heiligen Vaters und der römischen Regierung der

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Crawford beantragte die Verwerfung der Bill, deren dritte Verle- |

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Nachdem noch mehrere Redner für | enthält eine

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istt Lodovico Frazzolli ernannt. Glorenz der neuen Regierung, mit Ausnahme weniger, die sih wider-

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Versöhnung günstig sind; beide verabsheuen den profanen Gebrauch der Gewalt tionellen Rechten. ““ wieder zu allgemeinen Betrachtungen über.

sind voll Ehrfurcht vor den gegenseitigen constitu-

Von diesen Einzelangaben geht das Programm Die Männer, welche in Rom an der Sviße ständen, seien wohl von den Factiosen zu unter=

und

scheidenz sie hätten ihr {weres Amt angenommen, um zu verhindern, daß bei der Abwesenheit des Hauptes die Zügel der Regierung in \{limme Hände geriethen, indeß sei es in Zeiten der Revolution nicht un=

möglich, daß die Bösen Herr über die Guten würden, und darum müjje Sardinien so lange eine abwartende Stellung einnehmen als, der Aus- gang der in Mittel - Jtalien berufenen Versammlung ungewiß sei. Nicht sein sei die Schuld, daß die begonnenen Berathungen über den föderativen Reichstag jeßt suspendirt würden. Ueber die Berhält- nisse zu Oestcrreich findet sich in dem Aktenstücke außer der (\{on mitgetheilten Stelle) über das oberitalienishe Königreich noch Fol gendes: „Ju den Unterhandlungen über die Constituante bemerkten wir dem toscanischen Ministerium: auf eine italienische Confstituante, welche die inneren Verhältnisse der Einzelstaaten ändere, könnten wir uns um so w-uiger einlasscn, da die Subalpiner sich verpflichtet ha- ben, uad dem Ende des Krieges eine eigene Constituante einzub« rufen, um die constitutionell-monarchische Veifassung, weiche das ober italienishe Reich regieren soll, festzustellen,“ Daun au einer anderen Stelle: „Wir haben äußere Feinde zu bekämpf n, viele und bewasf- nete; wir haben innere Felnbe, wenige an Zahl, aber kühne und verwegeite, Dev Tag nabert id, an den ten Waffen eilen müssen, und diejenigen Gründe, welche ihn kurz vorher verschoben, beschleunigen ihn jeßt, Wie nun werden wir den Feinden dieser bet- den Art anders die Stirn bieteu können, anders als durch die Einig=» feit? Einigkeit der Negierung mit dem Parlament, Einigkeit der verschiedenen Provinzen uuter si{ch und "mit der Haupkstadt. ‘“ Am

ich für Lie De-

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Schluß ihres Programms erklären die Minister, die

moftratie und die Ordnung, für die versöhnende Demokratie aus

prechen, daß, wenn ihre politischen Grundsäße den Deputirten fals V1 j -

oder unpassend erscheineu, sie ihre Stellung rascher aufgeben,

sie angenommen haben.

als si

91 ) R C4 B 2-el

Florenz, 415. Febr. : toscauische Moniteur Menge Verordnungen, auch in Bezug auf das Kriegs= wesen, welhes die Negterung durch der Nationalgarde in stabile und mobile, durch Belohuung der Offiziere, Ernennung von Aufruf vo# Freiwilligen u. s. w. in achtunggebietenden

reli olt A Cintocnnag

Stand zu seßen bemüht ift.

Zum bevollmächtigten Minister Toscana's beim brüsseler Kongreß Am 12ten {worén die Truppen in j Widerstand {eint die neue Regierung bis jeßt nur in Por-

vferrajo, Empoli, Castelsfranco und eimgen auderen kleinen Orten

gefunden zu haben,

Meteorologiscze Beobachtungen.

18419. P Feb 6

Abends 10 Ukr.

Nachmittags

Uhr. 2 Ubr.

Morxzeus Nach eiumalixer

Beobachtun.

Luttdruck 330, 1 Par. D 330 l Par. 93 ),75'""Par. Quellwärauie e 7 v R , .

Luftwärme -. F L R +2,71 R +- 1,2° R. |Flusswäörnie 04° A. ‘Thaupunkt .. 05 R O1! R. 2,0° R, [Bodenwärme Dunsisätligunp 84 pCt. 19 pCt (3 pCt A usdünstung W'etler i Sechuec. vwrüb,. heiter. | Niederschlag Ü, G621‘‘Rhb Wid i V5 N VV NW, [VWärmewechsel ta 27 Wolkenzug NW, {- 09°

Tagegsuutiel 333,39" Par Ï ls? L, és 0,8° Res 50D pCt., W.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 25. Febr. Jm Opernhause. 28ste Abonnements= Vorstellung: Der Maurer, Oper in 3- Abtheil, Musik von Auber. Hierauf : Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von P. Taglioni. Musik von Pugny. (Frl. M. Taglioni wird hierin vor ihrer Urlgabsrecise zum lehßtenmale auftreten.) Anfang 6 Uhr.

Im Schauspielhause. Z3l1ste Abonnements - Vorstellung. Die Karls\schüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. Anfaug halb 7 Ubr. :

Montag, 26. Febr. Jm Schauspielhause. Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt : Francis © nal - Lustspiel in 5 Akten, von Ch. Birch - Pfeiffer. 7 Un

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32e Abonnements Johnston, Vrigi-

Anfaug halb

Königsstädtisches Theater. ; Sonntag, 25. Febr. Zum 64 stenmale: Die Töchter Sun s, \ ZIbthe!

Großes phantastishes Zauberspiel mit Gesaug in 3 Avlyi lungen. (12 Tableaux), von W, Friedri. Musik Ffomponirt und arrangirt von Ed, Stiegmann. Zum

Montag, 26. Febr. _ (Italienische Opern - Vorstellung.) erstenmale wiederholt: I Flauto magico. Dienstag, 27. Febr. Zum 62steumale :

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j T Queifor’a Die L öchter Lucie 6,