1849 / 56 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Oesterrei. Die Wien. Ztg. en! hält in ihrem heutigen Bl s gersinn politisch gereifter willigkeit erprobt, öffentliche: Lasten zu 1ragen. allgemeinen Wohlfahrt ergiebt sich wendigkeit, dazu mitzuwirken, gungen genießen will, muß di auch nicht die wohlwollendste wendigkeit beseitigen. theilung öffentlicher Lasten fernzuhalten.

die erste Reihe. feinen Staat

Wien, 24. Febr. atte nachstehenden Artikel:

Völker hat sich stets Aus der Theilna as Verständniß der öffentliher A

in der Bereit-

sih von selbst das Mer die Früchte gropes e Hingebung fül und freisinnig|ste Macht und P

fann diese Noth- in der Ver- und Willkür Wehrpflicht in

flicht liegt nur, hförmigfeit , Bevorzugung des Bürgers gehört die

den Pflichten A / den Fn Pflicht nicht a

= 1+ Feine Verfassung, die diese Es U Earoa. dessen Jugend derselben ni gefahrdrohenden liegt für Oesterreich Iechselfälle einer ungewissen Verstärkungen zuzuführen, un

das Bedürfniß auf Zukunft zu rüsten, und 1 die Früchte ihrer

Wenn je ein Volk Ursache hat, blicken, so is es das österreichische ) außen, dessen Sicherheit im Jnunern, Wohlstand und Gesittung durch die Hingebung u1 des Heeres gerettet wurden. Jugend des Landes

seindseliger Elemente 1! der Hand, sih für die der Armee die rubhmvollen An} mit Stolz und dessen Bestand na

erforderlichen trengungen sicherzustellen. ank auf seine Armee

ligste (Güter,

8 freudig dazu dränge, die durch die D in diesen tapferen Reihen entstandenen Lücken auszufüllen heiligste Pflicht verleßen, wollte sie es unker- ¿ere und die innere Sicherheit des Landes zeitgemäß die,

sale des Krieges Die Regierung würde 1hre

entsprechende Erscheinungen , ten Pflicht jeder Regierung zum Anlasse genommen wird, gnügen und Besorgnisse zu verbreiten. Standpunkte nicht unterlassen , mäßigen Wege zu Stande zu bringenden höchste Patent vom 5. Dezember v. Unbilligkeiten bei der Auswahl der Rekruten zu beseitigen und Staats-Einrichtung entsprehende Formen ins Leben zu rufen, wird gerade dieses Allerhöchste Patent zur Veranlassung gewählt , Volke die Besorgniß Rekruien - Aushebung ger Einzel - Verhältnisse vorgegangen werden, Befreiungen Bestimmungen um die Grundlosigkeit solcher Verdächtigungen naczuweisen. Von den Befreiungen vom Militairdienste ist keine, außer der des aufgehoben worden. Es stand eine sol@che Eremtion von allgemeinen staats bürgerlichen Pflichten in so direktem Widerspruche mit dem Grundsaße der Gleichheit vor dem Geseßze, daß man mit voller Beruhigung eine solche Ungleichsörmigkeit hinwegräumen durfte, mentlich der zeitlihen Besreiungen i} künftiger G Alles ungeändert gelassen worden. Durch die Militairpflicht die Last für die übrigen wehrpflichtigen Klassen veiriagert, f Gleichstellung Genüge geleistet und da Unzufriedenheit

Die Regierung hat von ihrem bis zum Erscheinen eines im versassungs-

F, ungerechtfertigte Privilegien Und

rüdcsichtöwürdi-

Rücksichtlich aller übrigen und na- n : eseßgebung nicht vorge- giiffen, sondern des Adels wird ihren gerechten Anforderungen a1

Bestimmungen Erleichterungen,

Rekrutenausheb

A

iche Berfahren, atsbürger entsprechen Willkür und Partei- Bedeutung des namenilich in der Schußes gehörig zu würdigen, braucht man sich nur in eiten von den politischen Stellungspflichtigen innerhalb derselben Unredlichkeiten

Loosung, sind Formen, und auch in anderen freten lichkeit in Uebung sind. Loosung gelegenen Erinnerung zu rufen, wie willkürlich in früheren Z Obrigkeiten bei der Vorführung der Altersklassen vorgegangen wurde, welche Unierschleife und mitunter dabei vorkamen, und den Grad der Abhängigkeit, in die sich die Familien durch dieses Verhältniß gegenüber der Beamtenherrschaft verseht

Vir können unter solhen Vorkehrungen mit Zuversicht den Einstreuungen böswilliger Menschen nicht gelingen und daß namentlich die bie- neg-ster Zeit so vicler Lasten ent- Stellung \o sehr verbessert wurde,

G

sühlten, zu erwägen. erwarten , daß werde, einen empfänglichen Boden zu finden, dere Bevölkerung des Landes, die erst in hoben, und deren Lage und bürgerliche auch die mit den außerordentlichen Verhältnissen verbundenen gen Muthes übernehmen werde , und daß gerade sie, werbende Klasse, falls sie- in ihren Familien von der Nekruteustellung be- troffen wird, zu der Einsicht gelange, wie es die Regierung mit den nöthigen Mitteln auszustatten, um ihr Eigenthum und die Früchte thres Fleißes vor inneren und äußeren Feinden, um die Rube und den Frieden ihrer Heimat vor Anarchie sicherzustellen.“

als besigende und er-

eben für sie am wichtigsten ist,

Kremsier, 20. Febr, Entwurf, vom Fünfer-Ausschusse vollendet, it in Vollberathung des ganzen Verfa¡sungs-Aus\{husses gekommen und von zu zwei Drittheilen bereits angenommen. wurden zusammengezogen, und das Ganz» wird soinit e ne geringere als der Fünser-AUusschuß ausgestellt Von der Verwaltung der Provinzen düurch einen von veraut wortlihen Räthen umgebenen Gouverneur ijt man abgekemmen, und nur dex Houverneur soll verantwortlich sein. sollen nicht unmittelbar mit dem Ministerium, sondern mitteibar den Gouverneur mit demselben in Verbintung stehen. Die 9 zen sollen in eine mindere Ä ebt der Fall war.

Der Verfassu1. g6-

diesem bis etw Mehrere Paragraphen

Paragraphen- Anzahl enthalten,

Die Kieisverwaltungen

ahl von Kreisen eingetheilt werden, ale Noch währead der jorttauernden Bera thungen über bie -Grundrehtc wid der Entwurf vom Aus Abtheilungen übergeben werden, und wird somit sogleich nah been- digter zweiter Lesung ter Grundrechte in Vollberathung geuommen werden fönnen,

3 Das Schreibeu des Mi-= nisters Grafen Bray an den bayerishen Gesandten in Loudon, Ba , datirt München, 7. Februar 1849, welches der Erstere in der Sihung der Kammer der Reichsräthe am 17ten d. M, zu den Ukten gab, lautet nah der A. A. A lich in Betreff des Vberhaupt-Projefts, welhes man in Franffurt betrieb, die irrthümlihen Ansichten zu bekämpfen, die allem Uns tein nach eimgen Boden (credit) in London gewonnen. nur darguf zielte, Preußen die Kaiserkrone anzubieten, konnte der König, gen zu dieser Macht, sich uur gegen rin Pro- ck-esterreih vom deutshen Bunde auszus{l!: n ige Austoß. Niemals aber ht, sid auf die Ver- stevende Angelegenheit ltung, die vou

München, :21..:Febr,

„Es handelt si.h hauptsäch-

Da das Ganze

der innigen Beziehuvgen zu ri e p í )

r dies nicht der einz man darauf

Bard

+ VBerwahrungen, Crefliäcangen wil Ats fennung der Grune Gs : die Beschlüsse ber : wit blos Adressen nnb Verwahrung over einzelnen Jndivituen, son- ¿elen Hunderten, ja Tausenden ‘om wahrhaft geseßlihen Sinne, pri hei ben energischen Er

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f(ärungen einzelner Gemeinden, bei der Schnelligkeit, mit welcher sich in so furzer Zeit diese Unzahl von Adressen gefolgt sind, müssen wir doch der linfen Seite der Abgeordnêten- Kammer rathen, etwas be- sonnener künftighin zu Weike zu gehen, um sih niht von ihrem Bo- den, dem Volke und der Verfassung, ganz und gar loszusage. Cs sind bereits in weniger als 8 Tagen, bis zum 12ten d. M., über 200 Adréssen und Verwahrungen von Stadt- und Latid- Gemeinden bei Sr. Majestät eingegangen, deren Anzahl aus allei Provinzen sich täglich mehrt. Besonders erfreulih is es, daß die Adressen der Landgemeinden es auf das klarste zeigen, wie bei dem Landvolke Bayerns eben so wohl wie in den Städten, und vielleicht in noch höherem Grade, sich jener einf-che politishe Rectssiun er: halten hat, festzuhalten an der Verfassung, dem Königthum und der Selbstständigfkeit des Landes, der vou jeher ein Erbtheil des bayeri- {chen Voikes war, und Der. DE tüchtigste Grundlage der Treue und de: Opfer is, welche dem Gesammtvaterlande Deutschland dargebracht werden müssen. Zwar is es richtig, daß alle diese Adressen kein an sih {on entsheidendei Moment in Verfassungofragen sind, aber da die Regierung dur dieselben erfährt, daß sehr viele Theile des Landes unter feiner Bedingung von dem verfassungsmäßigen Wege,

von ihr: m verfassungsmäßigen Rechke weihen wollen, so fann jte auß wohl uimmermehr etnen Rechtsbruch zugeben, der von der Ma- jo: ität der Kamnier de! Deputirten als eine Umgehung der Verfas- sung in der unbedingten Einführung der Grundrechte gesordert wird.“

München,. 22. Febr. (Münch. Ztg.) Bei der Kammer der Neichsrätbe sind bis zum 21sten d. 39 Vorstellungen von 449 Städ- ten, Märkten, Gemeinden und Bereinen gus fast allen Theilen des Königreichs mit 7065 Unterschristen gegeu die unbedingte Einfüh: rung der Gruntrechte eingelaufen.

Anspyach, 22. Febr. (Nürnb. Korr.) 20 eben if der zum Schlusse der General-Synode abgehaltene feierliche Gotteédienst le- endigt; die au¿wártigen Abgeordneten becilen sih, in ihre Heimat zurüczufehren. Aus den leßt-n Stßungen sud noch einzelne Be- chlü}se bemerfens verth: 1) Ja1 Bezug auf die Einführung eines neuen Gesaugbuches wurde beschlossen, daß die allgemeine Einführung eines solchen, als in der jeßigen Zeit nicht räthiich, zu untzrlassen set. Der voa dem Aussc{uß vorgelegte Entwurf wurde verworfen und zugleich ausgesprochen, daß dersclbe auh neben dem bisherigen Ge sangbuche nit gebraucht werden solle. Sind zwei Drittheile der Mitglieder einer Gemeinde für Einführung eines uxuecn Ge- saungbuches, so sell dieser zwar die Einführung gestattet fein, das einzuführende BuÞß muß ader vom Ober - Konsistorium geprüft und seine Einführung genehm:gt werden. 2) Die Trennung der Schule von der Kie betressend, wurde beshlosseza daß gegen tieseibe zu protestiren sei, Der Kirche müsse das Auf ichtsre cht unter Berücksichtigung der Stellung der Lehr-r zur Schul- Kommission und Juspection nothwendig zustehen, Jm Falle wi: kli cher Trennung der Schule von der Kirche sollen Konfesstonsschulen errictet und diese vom Staate unterstüßt neden; die Zuschüsse aus den Kircbenstistungen 2c. zu den Schulen sollen aufhören und die Kir(bend enerstellen mit den Scbulstellen nicht mehr verbunden werden. Die Verbesserung der Lage der Lehrer kam glcich hiernach zur Spräche und diese, wie die vollständigere Ausbildung der Lebrer, dam die theoretiswe und praftishe Vorbileung der Geistlichen für die Schule wurden als besonders nothwendig erachtet. Die Meldungen um erx ledigte Lchrerstellen follen in Zukunft den betreffenden Gemeinden zur Erinnerung mitgetheilt werde:1,

Sachsen. Dresden, 24. Febr. (D, A. Z.) - Nachdem n der heutigen Sihung der ersten Kammer die ministerielle Erklärung vou dem Rüdtritte des Gesammtministeriums (\, das gestrige Blatt des Preuß, St. A nz.) ersolgt war, der, wenn auch uit ganz unerwartet, doch nicht verfehlte, einen außerordentlichen Eindruck auf die Kammer zu machen, hauptsächlich auch deswegen, weil tas neue Ministerium \chon gebildet, ergreift Abgeordneter Klinger das Wort, um dem Präsidium auheimzugeben, ob es unter den geget- wärtigen Umstänken an der Zeit sei, über eine Prinzipsrage (die Be ratzung über die Grundrechte des deutschen Volkes stebt auf der Tagesordnung) zu debatliren ; et für seine Person sei sr de sofor- tige Publication ì er Grundrechte; allein das nue Ministerium, das man noch uit kenne, dürste die Einwendung machen, man habe de/- sen Bedeuken gegen die E.nfüh1ung der Gruandrechte nicht gehört. Um diese Ciuwendungen abzuschneiden, {eine es ihm angemessen, die Berathung darüber vorläusig auazuset:en.

Nachdem hierauf der P1 Ä fident das rücksichtlich der Zusammen- sezung des neucn Ministeriums an die Kammer erlassene Schreiben des Ministerpräsideuten Dr. Held vorgelesen, erhält Abgeordneter Heubner das Wort, um die Bedenken des Abgeordneten Klinger in formeller und mate- rieller Beziehung zu widerlegen. Alsdanu spricht derselbe seine innerste Neberzeugung dahin aus, daß nicht die fehlende Kammermajorität die wahre Ursache des Nücftritts des Ministeriums, es um so weniger sein könne, da man anzunehmen berechtigt sei, daß das Ministerium mit den Kammern 11 den wesentlichen Punkten cinverstauden gewesen z das neue Ministerium habe in den Kammern blos Erläuterungen entgegenzunehmen, denn die Grund- rechte scien bereits unveräußerlihes Eigenthum des Volks. Die Kammern würden daher keinen Vergleich eingehen und kein Jota davon fallen lassen. Sie wären entschlossen, den Prozeß durch alle Justanzen, bis zur Entjichei- tung durch das Volk, zu führen. Dem Volke dürfe nicht der geringste Theil seiner Rechte geschmälert werdcn.

Abgeordneter Obe rländer: Auch er müsse der Meinung beitreten, daß die Grundrechte Eigenthum des Volkes seienz cr, ter niemels ein An- hänger des Vereinbarens gewesen, erkenne es als heiligste Pflicht an, das Bollwerk der deutschen Freiheit zu wahren und zu b: festigen, T ieses-Band der Einigung zu löseu, sei ihm so wenig wie dem abgetretenen Ministerium auch nux im entferntesten beigekommen. Ex werde für die unve weilte Ein führung der Grundrechte ]stimmen. (Bravo in der Kammer und auf den Gallerieen.) Der Redner“ kommt nun im Weiteren auf den Rücktriit des Mi- nisteriums zu sprechen uud behauptet, daß dasselbe weder in formeller ne ch materieller Beziehung auf eine feste Majorität in der Kammer habe rechnen können. Bei solchen Umständen sei eine parlamentarische Regierung nichk möglich gewesen und somit die inabweislihe Nothnendigkeit des Nücktritts herbeigeführt worden. Es wäre, -segte der Reds er hinzu, bekannt gewesen, daß die abgetretenen Minister nicht auf einem und demselben politischen Stand- punkte gestanden hätten , als sie die Portefeuilles übernommen , und ebcn teshalb wäre auch vorauszusehen gewesen, daß es nicht allzu lange Bestand würde haben können. Er sei gewohnt gewesen, in Allem mit Mäßigung zu verfahren ; wenn diese Eigenschaft für einen Minister nicht passe , so es ex nit an seinem Plaße gewesen; passe sie n:cht in diesem Saale, so werte er au hier nicht länger verweilen. Vereint aber wäre das abgetretene Ministerium gewohnt gewesen, die Licbe zum Volk und zum Vaterlande in allen Fragen voranzustellen, in diesem Punkte habe es solidarish für Alles tingestanden, Ob wir, so schloß der Abgeordnete seine mit tiefer Bewegung 4efstocchene Nede, unser Amt zur. Zufriedenheit des Bolkes verwaltet haben, ck47anf wir vas Volk, wird die öffentlihe Meinung antworten. Jch trete

vit gutem Gewissen zurückz ih bin dem Volk und dem Könige treu wen z „Fabbem ih noch die Abgeordneten Börike und Hipschold für die ¿scieguig rer Berathung ausgesvrochen hatten, trägt der Refcrent, Abg, 2 chd I E N vor über das Königliche Dekret gn Kammern , als die E Le Ba “ee Un au L wörtl chen Wächter der "Völtóréchte "Auf ene r Le E U S K Grundrechte ‘unv darguf, vaß biese Publication INEaen Pud ication wélcher die runde esel Pud) iou ganz in derselben Form, in Magna charta für vas deütsche Reich réichs-

geselich verbrieft sind, von Wort zu Wort erfolge, mit entschiedenem Nach- drucke bestehen müßten, Demgemäß räth die Deputation an, den Beschlüssen der zweiten Kammer beizutreten, also zu erklären: 1) daß die Grundrechte das geringste Maß der Rechte und Freiheiten des sächsischen Bolkes ent- halten 2c.z 2) die Regierung zu ermächtigen, die Grundrechte ohne das Exposé der Regierung zur sofortigen Publication zu bringen, und 3) an die Staats - Regierung den Antrag zu stellen, die zur Ausführung der Gruvdrechte nöthigen Geseb - Vorlagen #vch im Laufe des gegenwärtigen Landtags an die Kammern zu bringen. Nachdem sich die Abg. Theilé und Eymann im Sinne der Diputation ausgesprochen hatten, nimmt Abg. Klin ger das Wort , um sich zwar für die sofoutige Publication der Grundrechte, als cine moralische Nothwendigkeit, zu erklären, jedoch auch auf die Nothwen- digkeit gewisser Erläuterungen dazu hinzuweisen, und um zwei Zusayanträge zu begründen, Zu 2) beantragt er, daß nah dem Worte „sofort“ einge- schaltct werde: „als Zeichen, daß sie dem sächsischen Volke gewährleistet seien‘‘z und zu 3) rücsichtlih derjenigen Grundrechte, die eine Neziprozität voraussehen, durch die zuständigen Regierungsorgane die nöthigen Maßre geln zu deren shleuniger Herstellung zu treffen, Abgeordneter Todt: Ex würde unter dem vorigen Ministerium und werde unter dem neuen Ministe rium für die unbedingte Publication gestimmt haben und stimmen. Die Anträge Klinger's räth er an abzuwerfen, einestheils, weil sie ihm_ unnöthig, anderentheils, weil si2 sogar bedenklich erscheinen. Nachdem der Schluß der Debatte angenommen worden war, erhält der Referent das Schlußwort, in welcbem terselbe insbesondere auf die Rechtsunsicherheit hinweist, welche qus der Nichtpublication der Grundrechte entstehen würde. Alle drei oben- genaunten Beschlüsse der zweiten Kammer werden einstimmig angenommen, tazegen die beiden Klingerschen Zusaganträge gegen 6 und 7 Stimmen abgelehnt. : Die Berathung über die Beschlüsse der zweiten Kammer hinsichtlich der preußischen Cirkularnote war sehr kurz z blos Abgeordneter Klinger be- merkte, daß es weniger darauf ankomme, -wie die Spiße Deutschlands be- hafen wäre, als vielmehr auf die Zusammenseßung des Ober- und Un- terhauses. Abgeordneter Oberländer schließt sich dem Antrag und Be- \{lusse der zweiten Kammer ebenfalls an, nur will er, daß der Jnhalt nicht sowohl als Bedingung, als vielmehr als Petition an die Nationalversamm- [lung gelange. Der Beschluß der zweiten Kammer ging bekanntli dahin, cine Erklärung gegen den 111. Abschnitt der Verfassung: „Das Reichsober- haupt“, die beabsichtigte Zusammensezung des Staatenbauses, gegen das Institut des Reichsratl,s und gegen die S8. 5 und 7 des Abschnitts von der Gewährung der Neichsverfassung abzugeben. Die Kammer trat auch diesem Beschluß einstimmig bei. ua Abgeordneter Tz\chucke berichtete hierauf als Referent der ¿z1nanz- Deputation über die Grundsteuer - Entschädigung , und faßte die Kammer bei dieser Mittheilung der Regierung Beruhigung. Der Prásident ließ hier- auf eine Pause von zehn Minuten eintreten, um zur Anfertigung mehrerer ständischer Schriften Zeit zu geben. Man hatte nämlífch über die Resul- tate der Abstimmung in den beiden Kamniern gegen]jeiig Bericht erstattet, in der gewissen Vorausseßung, daß die Kammern 1n den nächsten LZa- gen aufgelöst werden, suchte man zu erlrdigen, was zu erledigen war. &ol- gende drei ständische Schriften erhielten noch in der heutigen lung die Genehmigung der Kammern: 1) die Landtagsschrist in Betress der Grund- redite des deutschen Bolkesz 2) desgleichen über die Beschlüsse hinsichtlich der preußischen Cirkularnoktez 3) in Betreff der authentischen Interpretation des Wortes „selbstständig“ im provisorishen Wahlgeschß, endlich 4) aulan- gend die Beschlüsse über die Tödtung R. Blum's. Í Nachdem in der heutigen Sizung der zweiten Kammer Staats-Mini- ster Georgi den Nücitritt des Ministeriums angezeigt hatte, erhält zunächst Bicepräsident Tzschirner das Wort: Das neue Ministerium is noch nicht erschienen, wir exwarten aber von ihm , daß es ein Programm allf- stellt und in demselben die sofortige Publication dexr Grundrechte verheißt, Im Geccntheil muß ihm ein Mißtrauens-Votum zu Theil werden. (Bravo!) Die Giundrecbte sind ja doch die Veranlass-ng des Rücktritts der Minister. Unser verelrter Oberländer wird heute als Abgeordneter sür sofortige Publication der Grundrechte stimmen. (Bravo!) Die neuen Minister haben keine Namen im Volke, sie bilden ein Büreaukraten - Ministerium, ihnen kann das Volk nicht vertrauen. (Bravo!) Vice - Präsident Schaffrath: Dem neuen Ministerium wird man nichts opfern von dcn Grundsäßen, nach denen die Majorität gewählt ist , dies würde man cher dem alten gegenüber ge- than baben, Der wahre Grund tes Abgangs der scitherigen Minister N Der, Dag e Minister die sofortige Publication der Grundrechte wollte, die anderen aber nicht. Der Abgang des Ministeriums ist we- niger zu bedauern, als der Umstand, daß uns ein Ministerium gegeben wird, welches feine Aussicht bat, die Majorität in der Kammer zu (r- langen. Abgeorducter Spi6ners Er sei von der vernommenen Nachricht sehr überrascht und erschüttert worden, da er sich die Aufgabe gestellt hâtle, das bisherige Ministerium nach seinen {wachen Kräften zu stüßen, Da man nun heute die authentisheZJnuterpretation eines Gesezes vornehmen wolle, die Minister aber nicht anwesend scien, bcantrage er, die Sihung zu schließen, Ueberhaupt sei es parlamentarische Gebrauch," bei einex Minister- frisis Sißungen nicht zu halten, Abgeordneter Linke: Wir sind im Namen dcs Volts hier, tie Abwesenheit der Minister kann uns von der Berathung eínes so wichtigen und dringlichen (Gegenstandes nicht abhalten, Dle Zeit i voruber, wo die Negierung außerhalb des Volks stand. Die--Kammer möge sich ciheben und crélären , daß sie den neucn Ministern nux dann thr Vertrauen schenken werde, wenn es sich- dem Volk und der Demoktratie an- s{l‘eßen will. Abgeoudncten Helbig spricht gegen den Abgeordneten Sp1b- ner. Abgeordneter Fine: Ein Coulssenbliy hat eingeschlagen, Lássen wir uns nicht_beirren und gehen wir zur Tagesordnung über, Nach einige1 Debatte wird der Uebergang Zur Tagesordnung gegen 6 Stimmen ve- Toi e s N Sitten f trägt Vicepräsident Schaffrath den Bericht der ersten De- putation über die Auslegung des Wortes „selbstständig‘“ vor, Abgeort neter S piyner spricht gegen das L eputationsgutachten: Er ‘jet so bewegt von dem heutigen Ereignisse, daß (x allerdings hätte verzichten sollen, darüber zu sprechen, Da er aber sih einmal habe einschreiben lassen, wolle er wenigstens seine Gründe vortragen, Sine besondere Auslegung jenes ortes sei uicht nöthig z im Gese sei ganz deutlich gesagt: „selbst- stäudig sind Bürger und Schvhyverwanudte H Er SGubLerwan ter sei, finde nan n der Städteordnung, Es wáre bei diejem Begtrisse das reine Kommunalprinz1þ festgehalten worden, das“ |el teutlich -da- durch bewiesen, daß der Soldaten besondere Erwähnung geschehe. _Pebri- gens sei er zu bewegt, 1m näher darauf eingehen zu können. (Lachen. ) Lachen Sie, meine Herren, fährt der Redner sort, wenn die ‘Ereignisse des 24, Februars tief in mein Herz schneiden , lachen Sie nur, wenn ih als Freund des Vaterlandes das empfinde! Präsident: Wenn mit der lezten Aeußerung eine Beleidigung ausgesprochen werden solle, so muússe er den Nedner zur Ordnung rufen, Abgeordneter S p16 ner; er habe Niemand beleidigen wollen, Er wäre aber oft durch Lachen veryLynt worden, wogegen der Präsident nichts einzuwenden gehabt Java : pa b neter Linke widerlegt Spihuer und vertheidigt das Deputationsgula ten. Abgeortncter Seh neider ist sür das Deputationsgutathien und Bct warm für das Juteresse der Arbeiter, Abgeordneter Haberkorn Es L L Tv S TUN E L 13 gestrichen und dafür wie in Frankfurt möge das Wort „selbstständig ganz Hbgeordneter Schie ck gegen“ dié Des Ls e (elzt werden. x Z Ss Leben glatt eit unbedíngteres Wahlrecht, Abgeordneter putation, im Ganzen Aas in der Städteordnung von Schußverwand- Finc—e gegen Sp as Heimat esch erweitert worden. - Es fönne also ten stehe, wäre durch das Ye1matgelep E reen, B n Wn auc dic Stádteordnung liberal ausgelegt werden, wie dies z, D. “auch vo dem Wahlaus\huß zu Krimmipschau geschehen sei, Flärt Nachdem ein Antrag auf Schluß der T ebatte abgelchut wen S a6 sich Abgeordneter Herz, für das 21ste Jahr zur ny lieb lb A Beste. aber würde es sein, sich der ersten Kammer aut V N A ß bei neter Tauerschmidt: Für Wegfall des Wortes selbstständig z gerade bei der Ankündigung eines büreaufratischen Ministeriums müsse man an ‘der Demokratie festhalten, Abgeordneter Müller aus Dreêden gegen“ Abge- ordneten Haberkorn: Dadurch würde der größte Theil der Soldaten aus- I u ‘ese hätten gut gewählt, wenn auch jet einige Un- geschlossen werden, und diese hätten g Unselbstständigkeits - Adressen ‘aus- teroffiziere und Soldaten si hätten bi ( O R ressen ‘au pressen lassen. Bie - Prásident--Tzschirner: ie Geseße seien so freisinnig als möglich auszulegen, Die Kammer möhte doch we- igstens den Antrag ver Deputation annehmén, damit mar, ehe noch ein nig es Ereigniß eintrete, noch etwas mit nach Hause bringe, _ Abgeordn. 24A Er Pricht gegen Ausschließung der Gesellen; die Selbstständigkeij Fr Ansichlen i zu berücksichtigen. Hierauf Schluß der Dehgttez es spricht

und

noch Vice - Präsident Schaffrath als Referent gegen Spiyner: Das Gesey gebe gar feine Auskunft, es heiße ‘darin : „selbstständig sind die Schuüyverwaudten ‘“’, und ín der Stádte - Ordnung stehe: „Schuhver- wandte sind selbstständig,“ Das Ministerium Branktenburg in Berlin hätte diesen Begriff FeiGuniged ausgelegt, als der t olélige Aus- chuß , und er“ glaube doch, daß dieser sreisinnig sei, Es handle sich namentlih auch darum, den Arbeiterstand für selbstständig zu erklären. Derselbe habe sih im vorigen Jahre ganz felbstständig benommen, Wér für ‘Ordnung und Freiheit sei, müsse dafür stimmen. Sodann folgt die Abstimmung durch Namensaufruf, Die Kammer tritt gegen drei Stimmen dem Beschlusse der ersten Kammer bei, Es wird sogleih die Landtags- {rift darüber abgefaßt und vorgetragen, eben so eine dergleichen über die Publication der Grundrechte und die preußische Ci:kularnote, Zum Scblusse die Berathung einer Petition des Arbeite1vereins zu Leipzig, Nach einiger Debatte wird beschlossen, dieselve noch einmal in Anwesenheit des Ministers Weinlig in Erwägung zu ziehen,

Hannover. Hannover, 24. Febr. (Hannov. Ztg.) Jn der heutigen Sißung der zweiten Kammer trug Lang L. vor, daß es wünschenswerth für die Mitgliedèr der Konferenz wegen des deut=- {hen Verfassungswerks sei, vor Fassung eines definitiven Entschlusses {ch über die Ansicht der übrigen Kammer-Mitglieder zu vergewissern, und beantragte deshalb, die Sigungen bis nächsten Dienstag auszu-

seßen. Nach kurzer Diskussion wurde der Antrag angenommen,

Bus land.

Oesterreich. Venedig, 9. Febr, (A. Z.) Mittels De kret der provisorischen Regierung vom heutigen Tage, wird die gi genwärtige Deputirten-Kammer aufgelöst, und da die Wahlen bereits vollendet sind, die neue Kammer der Abgeordneten des „Staates Venedig“ auf den 15tea d. einberufen, E

: Verona, 12. Febr. (A. Z) Die in Mittel - Jtalien aufs höchjte gesteigerte Angrchie, welhe auf dem Lande und in den Släd- ten die Sicherheit der Person und des Eigenthums gefährdet, zwang hon viele Besizer, ihr Vaterland zu verlassen. Auch viele Emi- granten, welche in die angränzenden Staaten wanderten, um der Ne- volutions- Partei angeschlossen zu bleiben, sind durch die do tigen Ver hältnisse gezwungen worden, in der cigenen Hcimat Zuflucht zu suchen, und #0 den Folgen zu entgeden, welche eine verlängerte Cmigration in Bezug der angedrohte: Si questration ihres Vermögens in diesen Provinzen mit sich gebracht hätte. So sind srit furzer Zeit mehrere reiche Eoelleute nah Mailand heimgekehrt, um Sicherheit unter der Aegide des Feldmarschalls Radebky zu finden.

Die “Festung - von Peschiera erhält vier vergrößerte Vorwerke, wozu der nöthige Fonds schon zur Unternehmung der Arbeiten ange- wiesen wurde. Bei Rivoli wird eine neue Klause gebaut, und Wurf» und gewöhnlihe Geschüße wrden dort eingesührt, Die Befestigung in jener Gegend wird noch bis Ende des nächsten Monats März so weit schreiten, daß die Straße nah Tyrol vollkommen vor jeder feindlichen Beunruhigung geshügt sein wird.

Frankrei. National - Versammlung, S ißung vom 23, Februar. Anfang 15 Uhr. Präsident Ma:rast. Kein einziger Minister ist anwesend. Sie sind im Elysée Bourbon, um unter der Leitung Bonaparte?s über die italienische Frage zu berathen. Nach Vorlesung des Protokolls werden mehrere Petitionen überreiht. An der Tagesordnung is das Wahlgeseß. Die Versammlung rückte gestern bis Artikel 77 vor, aber Stk. Romme hatte einen Autrag zu Artikel 74 g-+stellt, der der Kommission wieder zugeshickt worden nar und der Zulässigkeit der Beamten bei den Wahlen größeren Raum g-währen möchte. St. Romme entwickelt seinen Antrag. Er betrahtet die Beamten als nüßlich für die Volksvertretung und wünscht deshalb die Unzulässigkeit der unabseßbaren B-amten ge- strichen zu sehen, Marrast: „Ehe wir die Streichung eines Theils oder des ganzen Artikels 74. votiren, müssen wic - erst die Zusäße erledigen. Dergleihen würden von Bastiat, Kerdrel und Brunet beantragk. Alle diese Auträge werden verwor- fen, und der Artikel 74 geht in seiner ursprünglichen Form durch. Die Versammlung schreitet zu Artikel 77, der von den m litairisen und ministeriellen Unzulässlgkeiten handelt, Venard zufolge, müßte der Staató-Ch-rf (Oh, oh!) .…….. der- Präsident der R. publif seine Minister außerhalb der Kammxr nehmen. Das hieße, die Jutrigucn mit der Wurzel vertilgen. (Unterbrehung.) Freelon bekämpft diese Wünsche. Das hieße, bemerkt er seinerseits, ius amezrifanishe System fallen, welches für Frankrei nichts tauge. Die Administratiobeamten hätten zur Blüthe “des Landes” beigetrage!. F. von Lasteyrt e möchte die Uater - Staats Secretaire feineóweges zu den Aus nahmen gezählt sehen. Billault bekämpft den Antrag. Die Versammlung schreitet zur Abstimmung über die Frage : Ob die Unter-Staats Secretaire Beamte uud Deputiite zuglei sein fönnenf Die Entscheidung ist: Nein, (Sensation.) Der Geueral-Prokut ator des Cassationshoses wird mit 403 gegen 328 Stimmen zu deu Ausnahnen gezählt. Die Versammlung {ließt die Präfekten von Paris eb. nfalls in die Auóuahmen ein. Randoing und mehrere Andere verlangen, daß der Gouverueur der Bank auch zugleich Deputirter sein könne. (Oh, Oh!) Deslongrais: Der Gouverneur ist ja gar fein Staats-Besoldeter. Ra]idoing nimut fein Verlan gen zurück, Gent stellt den Antrag, den Ober - Befehlshaber dir National-Garde nicht in seinem Lepartement nählen zu lassen. Wird angenommen. Dacoux beantragt zu Arlik.l 77 den Zusas: „Die Muiunister dürfen niht mitstimmen,“ Dieser Zusay ztust starken Tumult hervor und wird gar nicht- in Betracht gezogen. Artikel 77 wird erledigt. Artifel 78: „Alle Professoren, die auf dem W ge allgemeiner Bewerbung angestellt worden, fönnen niht gewählt werden.“ Derodé will hinzugeseßt haben: „Nicht in dem Departemet, wo sie angestellt sind.“ Der erste Theil geht durch. Lehterer wid verwo1fen. Aylier: „Die unabseßbaren O: rihtsbeamteu des Rehnungshofes, des Cassationshoses und des Ap- pellhoses in Paris könneu gewählt werden.“ Lie Einschließung der Beamten des Cassationshofes wird verworfen. Berryer ersucht, die Beamten des Rechnungohofes auszunehmen, Die Rechnungs- Beamten hätten die Minister zu kontrolliren. Wird verworfen und die Debatte hier abgebrochen. Marrast: „Bürger Vertreter ! Das Programm der auf morgen festgeseßten Feier fennen Sie. Dieselbe beginut um 10 Uhr. Um nun pünktlich dabei zu erscheinen, wollen sih diejenigen Mitglieder, die daran Theil uehmen, in den Sälen tes Präsidentschasts-Hotels um 9 Uhr einfinden, Sie sind ersucht, die Schärpe zu tragen, damit die öffentlihe Gewalt Sie nicht anhalte,“ (Gelächter) Die Sißung wird um 6 Uhr geschlossen.

Paris, 23. Febr. Im Elysée war heute Ministerrath, der von’ 11% Uhr bis 3 Uhr dauerte. Es kamen in ihm die Depeschen aus Rom, Florenz und Turin zur Sprahe. Die Patrie meldete gestern Abend: „Am Schlusse der National - Versammlung lief das Gerücht- um, daß in Turin die Republif proklamirt worden sei.'“ Die heutigen turiner Berichte reihen bis zum 19ten, bringen aber keine solze Nachricht.

Morgen um 10 Uhr begiebt \ch tie National-Versammlung in ble Magdgalenen- Kirche, wo auch der Präsident mit seinen Ministern erscheinen wird, sobald sich die Deputirten gesegt haben werden, Die

32:5 Beamten folgen in der üblichen Ordnung. Beim Anfang und Schluß

des Tedeum's werden Kanonenschüsse abgefeuert. Ueber dem Portale wird ein s{warzes Tuch hängen, worauf mit weißen Buchstaben ge- |

jedoch weder zahlreich noch glänzend, da der Aufruhr in der Stadk viele ter Subscribenten und besonders das shöóne Geshlecht verhin- dert hatte, gegenwärtig zu sein. Diesen Morgen scheint die Stadt ziemli ruhig, doch suchen die Oppositionsblätter die allgemeine Mei- nung so viel als möglich gegen ‘das Kabinet aufzurei2en. Seit einigen Wochen warfen sie den jeßigen Ministern vor, daß ste, eben so wenig wie

y i das Ministerium Pinelli, den Venetianern nur einen Deut von den ver= trittéfarten \chon hêéute mit 10 bis 15 Fiauken bezahlt. | sprochenen monatlihen Hülfögeldern von 600,000 Fr. verabreicht hätten. An den Straßenecken liest man hcute folgenden Anschlag : | Vor sechs Tagen machten die offiziellen Blätter bekannt, daß die Regie- |

schrieben: „Zum Gedächtniß der für die Republik gestorbenen Bür- ger.“ Garnison und Nationalgarde werden Spalier bilden. . Die Wohlthätigkeits - Büreaus werden Almosen an die arme Fa- milien vertheilen. Zu der firhlihen Feier werden die Cin-

„Die Verwundeten, Kämpfer, Wittwen und Waisen der Februar=- | rung den Venetianern 100,000 Fr. abshläglich auf den Monat Februar Revoluticn find eingeladen, sich morgen früh um 9 Ubr vor dem bezahlt habe. Deogegen erklärt nun Manin indem Pensiero Jtaliano Central-Büreau der Februar-Kämpfer, ‘Faubourg St. Marti Nr. 40, | von gestern u d in Anschlagezetteln von heute, daß die Regie= einzufinden, um gemeinschaftlih zur Julisäule (auf dem Bastillenplaß) | rung dei R-rpublif von Vinedig nie einen Heller an Hülfsgeldern, zu ziehen.“ Zu übermorgen Mittags 1 Uhr, hat die Bergpartei ein | weder von dem Ministerium Pinelli , noch vondem jebigen sardini= Monsterbankett im Fraternitäts- Saale veranstaltet, an welchem aber | {en Ministerium erhalten habe. Auch wegen seiner Erösfnungsrede, feine Frauen thenlnehmen dürfen, was bei deu Sozialistinnen große Un welche als ministerielles Programm dient, ‘wird Gioberti heftig von zufriedenheit erregt hat, Alle demokratische Blätter enthalten heute | der Oppositiouspresse angegriffen, welche ihn fragt, wer denn eigent- Fo!gendes: „Morgen, Sonnabend, 24. Februar, fintet Abends 8 | lih die ¡talienischen Alliirten Sardiniens seien, etwa der König von Uhx, zur Jahresfeier ter - Februar-Revolution ein großes Musikfest | Neapel, der alle d'plomatishen Bezietung:n mit Sardinien aufgege- im Fraternitäts-Saal, Rue Martel Nr. 9, statt. Es werten darin | ben? oder der Papst, welcher seit geraumer Zeit aufgehört habe, ein 200 Justrumentalisten, 100 Säuger und Solo-Virtuos:n austreten. | italienijher Fürst zu sein? oder Leopold, der landesflüctig und Gott Eintritts-Karten zu 50 Centimen siud am Eingange des Fraterni- | weiß wo sei? oder etwa der österreichische Prokonsul Radéhky? Un= täte Saales und in allen Büreaus der Associations- Fraternelles zu | mögli fönne es die Republik von San Marino sein, da haben,“ Ferner bringen diese Blätter heute nahstehende Erklärung: | das Min-stertum so entschieden gegen alle republikanischen „Eine große Zahl Bürger hatte geglaubt, es sei \{hicklich, zu Ehren | Verbindungen sei, daß es weder mit Rom noch mit Toscana ferner der Februar - Revolution eine feierlihe Manifestation zu veranstal'en. | etwas zu schaffen haben wolle. Die Sprache dieser Blätter könnte Jm Angesicht der unaufhörlihen Herausforderungen der Staats- | zu der irrigen Meinung führen, daß hier Alles nah Republik gewalt böte aber eine Manifestation solcher Natur große, unvermeid- | s{maqtet, Dies is jedoch durchaus nicht der Fall, Vielmehr das liche Gefahren. Wir bitten das Volk, davon abzustehen, Die Re- | Gegenthel. Das Feuer der Freiheit und Unabhängigkeit , welches präsentanten der Montagne, die Delegirten des National-Wahl-Kon- | ganz JFtal:en und bisonders Genua in Brand zu stecken drohte, ver= gresses und des Central Wahl Con‘eils des Seme-Departements, die | raucht allmälig, Man if dur bittere Erfahrung von dem Wahn Direktoren der Arbeiter-Associationen, die Delegirten der Corporatio- | zurückgefommen, daß es eiuer Anzahl irrender Ritter so leicht sein nen, die Büreauglieder des Luxembourg und die Redaktoren der de-= | werde, irgend eine Provinz des österreichischen Staates wegshnappen mofratish-sozialistischen Journale werden morgen eine Adresse an das | zu können, und man fängt an, damit si zu begnügen , Ordnung, Volk veröffentlichen, um dasselbe zu beschwören, ruhig zu bleiben und | Recht und Wohlfahrt im eigenen Hause herzustellen. Dir bes{chwerlihe den großeu Jahrestag zu ehren, indem es seinen Feinden Achtung | Dienst der Bürgergarde is mit den Jnteressen einer Handelsstadt für wahre Vrdnung und Geseßlichkeit bewei.“ Das Journal | auh kaum vereinbar, und in tiesem Sinn hat man hier auf die Be=- des Débats schließt seinen heutigen leitenden Artikel mit den | sczung der Festungswerke durch die Bürgergarden verzichtet. Jn dem Worten: „Laßt uns doch endli) aufhören , diese Tage, welche nur | ganz nahe gelegenen Fleden San Pier Darena, welcher eine Einwoh- an den Krieg und an- den fzrevelhafti sten von allen, den Bürgerkricg, | nerzahl von 5000 Personen und sehr viel Handel hat, is der Bür erinnern, zu feiein und festlich zu begehen. Lange genug haben das | gergartedieust so verhaßt, daß bei einem groben öffentlihen Unfug, Blut der Männer und die Thränen der Weiber die Erde befeuchtet; | welcher vor etwa vier Wochen von etlichen dreißig Verbrechern dort lange genug bat der Sohn gegen den Vater, der Bruder gegen den | begangen wurde, auf den Generalmarsch nur 17 Jndividuen, anstatt Bruder sich bewaffnet. Laßt uns die Thore dieses unglücklichen Tem- | 5 oder 600, unter Gewehr traten, so daß es nöthig wurde, ein De- pels \chließen und die zerstreuten Ueberreste des so oft von blutigen | taschement reitender Bürgergarden von Genua binzuschicken, um die Händen zerrissenen Buches der Geseße sammeln. Geuug der Revo- | Verbrecher wo möglich festzunehmen. Seit jener Zeit hat die Mus lutionen; genug der Jahrestage !“ | nizipalität jeues Fleckens darauf angetragen, daß eine Militairbe-

Der Moniteur bringt heute den Baukbericht bis zum 22. Fe= | sabung wie in früherer Zeit hingesandt werde, welche nun auch wie bruar Mittags. Die Direction fährt fort, baares Geld in den Kel | ehenials decn gauzen Dienst besorgt.

lein zu häufen. Zu Paris sind die Baarvorräthe vou 161 M:illio- z E : a / h Me E Tore, 17, Sebr. Q 5) Bie Regierung hat eine Pro-

nen auf 167,179,697 Fr. .56 C. gestiegen. \n den Departements e G

ist der Untersch ed unbedeutend, er beträgt in allen Sufiursalen kaum N E A L E. Zerwürsnisse und die

700,000 Fr. Die passiven Papiere sind von 9 Millione c 1 Cuperen S/esayren wei, O

E E ¿passiven Papiereqigd / von I Hiiguen „Q | Die Alba vom 16bten berichtet, daß die Klubs von Livorno

8,921,938 Yr, 38 L, gejallen# | Bas parier Portefeuille ist aber | grezzo, Prato, Florenz und ir Sefon Adressen d D E

gleichzeitig von 55 Millionen auf 53,468,200 Fr. 15 C. herunter» | n 3 F L M s a A. Sep M N E e A | 1 an die Regierung gea. alen, Toscana möge jogleih mi

| Rom vereinigt werden. Mazzint 1 in F:orenz angekommen.

Großbritanien und Irland. London, 293. Febr. | Der Toscanishe Moniteur vom 15ten enthält außer meh=- Die Königin und Prinz Albreht besuchten am Dienstag den | reren Personalveränderungen noch drei wichtige Regierungs-Defrete : Grafen von Neuilly (Ludwig Philipp) in Claremont, Bo Jn jede Provinz Toscana?s wird ein Spezial-Kommissär geschickt, gestern stalteten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Parma L einen Besuch im Buckingham = Palaste ab. Gestern hielt die Köuigin in diesem Jahre das erste Lever, Dasselbe fand im Stk. James - Palaste statt, Graf Colloredo hatte eine Audienz bei Jhrer Majestät und überreichte sein Beolaubigunasschreiben als außeror dentliher Gesandter und bevollmächtigter Mintster deo Kaisers vou | den O7 am

1 | der sih mit den Pfarrern, den Gonfalonieren, den Regierungs - Au- | toritäten und den populairen Klubs in Verbindung seßt und Alles | thut, um die edlen Gefühle der Nation zu weden, die Nationalgar- | den zu equipiren und zu mobilisiren u. st. w. 2) Toscana schickt 27 | Deputirte nach Rom zu der italienischen Constituante, gewählt wer- | EEE

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März gleichzeitig mit denen für die toëcanise

Oesterreich am britischen Hofe. Auch der Prinz von Oranien und | gesebgebende Bersawmlung und 121 derselben Art wie diese; wählbar

diet Herzog von (Cambridae waret! hei dem Lever ershtienen. H ellfc | Zur Natioual CSonfstituante ist jeder italienische Bürger. 3) Die Fa-

Abend will Jhre Majestät die Köuigin eine Vorstellung im Hay- | milieu- und Persouensteuer is vom 1. Januar d. J. an abgeschafft.

market-Theater besuchen, | Eiuige andere Verordnungen sollen Umuhen und Tumulte bei Oe- Von Neapel wrd ter Times geschrieben, daß man zu Gaeta | legenheit der balbsährigen Y.iethzinszahlung verhüten.

noch nicht über die Jutervention |ch geeinigt, was- vornelb mlich dah

: t ed “, Florenz, 15. Sebr, CF B Die sicilianis ç rühre, daß das französische Kabinet ih bisl Florenz, 15. Febr, (Franz, Bl, ) Me siciltanishe Angelech-

| gonheit i ihrem Schlusse nahe. Der König von Neapel st-Ut fol- | geude Bedingungen auf: 1) Separat-Parlament. 2) Ein Bourbon als Vice-König. 3) Gemischte Besaßung.

her nicht flar und ossen | genug ausgesprochen babe: am wahrscheinlichsten wäre eine spantsbe Futerveution, die mit Dampfschiffen leicht zu bewerkstelligen sein würde. Die Times bemerkt, daß das Marine - Budget für 1847 48 | um 323,787 Pfd. Stk. über1chritten worden sei, welhe das Parla- | L U R A ment dieses Jahr nachträglih werde bewilligen müssen; sehr wah | \heinlich würden also auch die Marine-Ausgaben der zwei folgenden Jahre die niedrig gegrisfenen Veranschlagungen ausehnlih übersteig n.

f | br. (Franz. Bl.) Eine Proclamation des l'iefigen ungarischen Gesandten zur Verbrüderung Jtaliens und Un- garns macht großes Aufsehen.

E | Rom, 14, Febr. (Franzö \ Bl.) Jun der gestrigen Sibung f) Von | der Constituante wurde die Kommission, welhe mit dem Entwurf der S 4 î

Organisation der römischen Republik beauftragt is, ernannt; sie be- ebt aus Sturbinetti, Armellini, Safst,- Carlorusconi, Bonaparte,

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Dánemark. Kopenhagen, 21. Febr. (Alt, Me t Y 1 \orveiten, |

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der Marine follen zunächst 1 Lnienschif, 10 Fregatten und 5

i Briggs und 1 Bakschiff, 1 Schooner und 1 Kutter, 2 L ivistonen t

Kanonenfahrzeuge und 10 Dampfschiffe in See gehen. | Galletti, Agostini, Lozzarini und Muzzarelli. Jm Laufe dieser Sißung | theilte Arméellini der Versammlung mit, daß die Offiziere eines vor

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C:vitavecchia liegenden französischen Kriegsschisfses die Proclamation

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Jtalien. Genua, 13. Tebr. (A. Z,) Die Nachricht von |

d ov aGiistigen Aufnahme der Rede "he Gioberti e Devuti der günstigen Aufnahme der Rede, wehe Giobverti an die Li pUlirl- i R : D ;

! | i A . der rémijschen Republik gefe:ert hätten. Vieje Ane l ten-Kammer gehalten, hatte gestein- auch hier allgememe ¿Freude - gel , se Anzeige wurde“ mit

| t il S G Sa lolo C laat L as C , T und erneuertes Vertrauen in die gegenwärtige Verwaltung erzeugt. | B e arp b E E a E E E leben Um diese öfentlih an den Tg zu legen, wurde beschlossen, die ganze E ¿ßt. Armellini machte dec Versammlung ferner Bürgerschaft durch öffentliche Anschlagzettel cin -uladen, sich um 35 Uhr | Nachmittags auf dem Plate tella Fontane Amorose zu versammeln, | um dem bier gegenwärtigen demokratischen Ministir (Domen co Buffffa) eine Ovation zu bringen. Gegen 2 Uhr Nachæuttags füllten si Vereinigte Staaten von Nord - Amerika. Wa- jedoch einige der Hauptstraßen mit zahlreichen Zügen von Republifa- | shingtou, 5. Febr, (Wef. Ztg.) Vorigen Freitag hatte der

ie Auzeige, daß der englishe Botschaster der Ex-ckutivgewalt erklärt abe, mit ihr auf dem freundschastlihsten Fuße zu bleiben. + Auch iese E öffnung wude mit großem Beifall aufgenommen.

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nern, welche tiesmal nicht länger die dreifarbige, sondern rothe Fab- | deutsche Nei l; sgesandte bei den Vereinigten Staaten, Herr von Röune, nen führten und die Straßen mit ent‘eßlihem Gebilülle von Viva | srine Antuttsgudienz bei dem Präsidenten der Republik und über- la Costituente llaliana: Viva Montanelli (der toëcanishe Viin- | re chte demseiben das von der deutschen Centralgewalt ausgestellte fler)! Gott is nit U e e Bou Daten | Beglaubigungsschreiben nebst einem Briese des Reichsverwesers an bald an verschiedenen Orten Plaß genommen und regten die | den Präsidenten. Der Reichsgesandte hielt bei dieser Gelegenheit an Massen au*. Ju. „wenige Piinulenl zugren Vie Goldarbei- | Leßteren folgende Anrede : E

ter - und Seidenhändler - Läden überall gescblossen, und neue | „Hexr Präsident! Der Brief Sr. Kaiserlichen Hoheit des Reichs-

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Anschlagezettel stellten die vorgeschlagene Ovation für heute ab. Die | verwesers von Deutschland, welhen ih hiermit die Ehre, habe Jhnen Republikaner trieben ihr Wesen einige Stunden lang ungestört. Vüt | zu überreichen, der mich als Gesandten und Minister des deutschen Einbruch der Nacht zeigten sie sich von neuem in zahlreichen Haufen, Reichs bei der Regierung der Vereinigten Staaten akkreditirt, spricht Andere Haufen Volkes widerseßten sih jedoch bald ihrem ferneren | so ganz die freundschaftlichen Gefühle aus, welche Deutschland Un wesen, inem sie di-selben unter dem G. schrei von Viva Gioberti! | gegen dieses Land hegt, und welhe meine Sendung hierhin angriffen und in die engen N:bengassen hineindrängten, wobei es | bewogen haben, daß ih nichts weiter hinzuzufügen brauche. denn zu einigen Dolch- und Messerstichen kam. Baid- erschienen auch | Was mich felb| betrifst, so habe id. Se nur ._Zz1 Lerii» zahlreihe Patrouillen von Bürgergarden, vor denen sie sich auch aus | checn, daß ih Alles aufbieten werde, um die Bande der Freundschaft, diesen engen Gassen wegzichen mußten, so daß gegen 9 Uhr Abends | welche beide Länder verbinden, noch enger zu zichen, und ih darf fast Alle in ihre Wohnungen und in die niederen Herbergen zurüdck hoffen, daß meine Bestrebungen zu diesem Zwecke nicht ohne Erfolg gekehrt waren, in welchen die zablreihen Franzosen, Lombarden, Po- | sein werden, denn ih komme nit als ein Fremder zu Jhuenz "ih len und andere Flüchtlinge hausen, welche die Mehrzahl der hiesigen | kehre zu einem Kreise alter und bewährter Freunde zurück, Das Republikaner zu bilden seinen. Die Stadt war seit jener Stunde | Volk und die Regierung der Vereinigten Staaten haben mir während ununterbrochen ruhig, obgleih die Straßen mit Bürgergarden | meines langen Aufenthaltes in diesem Lande als Gesandten Sr. und geängsteten Bürgern bis spät in die Nacht gefüllt blieben. So | Majestät des Königs von Preußen so viele Beweise ihres Wohl- wurde es dennoch möglich, daß der auf gestern Abend angekündigte wollens gegeben, daß ih alle Ursache habe, eine niht weniger gü- Subscriptionsball zu Gunsten der Venetianer in den Staatêgemächern | tige Aufuahme in meiner jebigen Stellung als Repräsentant des des Palazzo Ducale noch statifinden kounte, Die Gesellschaft war | deutschen Reiches zu erwarten, Jh bin froh und stolz darauf, daß