1849 / 57 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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á n Ani ifli ung tragen. Ein Nedner hak M ne Ee G kala O at Bali bedacht werden untd gige, wer arent vórliegenden Frage. Jch beantrage, daß jeder Gee indbesondere bei der B E inte oder die Anerkennung erwirkenden meinde einer vom A der öffentlichen Religionsübung gewährleistct Religionsgesellschast da A ller anerkaunten Religionen, die katholische sei. I will Gleihste 010 hr aber fie sei aud) ihrer Bevormundung Kirche 2) feine Ma E fentlichen Religionsübung vorausgchen die Kon- enthoben, Es E emeinde. Wenn alle Neligionsgesellschaästen sltuirung A E und darf der Staat einem kirblicen Vereine gleibberechligt ies nícht untersagen. Dies gilt aber nit die Ausübung des F E @onfessionen, sondern auch sür tie Juden. Jch blos r D Mia “eil nt blos den anerkannten Neligionsgesellschaften |

gde o tilihe MRelizioasübung gestattet baben, sondern beanlpyuGe das

Recht auch für alle neu entstehenden Neligionsgesellschaften, sobald ne Loni

E10 ancifaunt. werden. Lies geschieht mnjesern Je WEDEY staatsgelähr-

li noch rechtswidrig sind, Sobald die Lehrsäße mit dem EStaatswohle unvercinbar sind, wird dec Staat die Anerkernung versagen. Zch ¿tvile yehe eutstebende Neligiousgesellscaften lediglich nach dem Prinzipe des Assoc1ga- t\ousredbtes behandelt wijjenz; jonst ist jener Paragraph selbst zu nichte ge- macht.“ Sein Antrag wind vom Ceutrum unteistübht. Zemialkowsfi verthcidigt sich gegen die Angriffe, daß er dem Unglauben das Wort ge sprochen habe. Es wird Schluß der Debatte verlangt und angenommen, die noch eingeschriebenen Nedner gegen den § 13 wählen den Abgeordneten Ruliß zum General-Neduer. R uli ß: „Dch ändere meinen Antrag dahín, daß ich statt des Wortes ciner den Ausdru der seze, Jm Uebrigen stimmt mein Antrag überein in dex Wesenheit mit denea jener Abgeordneten, deren Ge- neral-Retuer ih bin, Der Staat muß si überzeugen, ob eine Religions- gesellschaft anzuerkennen sei, ob sie deu Prinzipien der Zitilichkeit entspreche, Ez ftönnte sih 3. B. eine Reiig'ousgesellschaft biiden, die scnst die reinsten Yrinzipe hätte, aber das Cöólibat vorschreiben lönnte, dürste dies der Staat dulden? Es unterliegt also feinem Zweifel, daß der Staat das Necht hat, von den Neligionsges:llschasten die Vo lage ihrer Lehren zu fordern, um dana die Anerkennung zu gewähren oder nicht, Der Abgeorducte Brestl l'at schon schr \charfünnig gezeigt, daß auf diesen Paragraphen das Baireinsrecht nicht auzuwecnden sei, denn in ciuen Verein treten nur jene, die es wollen, Uber in der Kirche ist es nicht so. J seye ferner nach Maßgabc der Landesgeseße, _Zch bikenne es offen, ih bin fein Centralijst, weil ich w-iß, sonst ijt Oesterreich verloren, und deêwegen habe

ih meia Amendement gestellt, weil die Verhältnisse der Provinzen bezüglich der Sitten, Gebräuche, Veschästigung und Bildung so verschieden sind, daß sie den Laudeëvertretungen überlassen bleiben müssen. Auf Grur:d dessen untersheide id Neichsgesetze und Landesgeseße, Sonst würde von uns das religióje Gefühl mancher P.ovinz derart a1gegriffen wrden, daß nichts Gu- t:s gedeihen tönnte. Zur Vermeidung cines solchen Unglückes sollen die Landesgeseße die Besdbräukungen bestimmen und welche Neligious gesell schas- ten vom Staate anzuerkennen sind. Der zweite A»say des §. 13 is ganz wegzulassen, denn cs versteht sich von selbst, daß Verbrechen bestraft werden, Wollte der Aus[chuß dad1rch solle Verbrechen anzeigen , tie verbunden sind mit Ausübung einer Neligion, so wird der Staat eine solde Neligion vie zulassen . könuuen. Cs werden eht die Unterstüßungs - Fragen gestellt zu den Anträgen von den Abgeordneten, welde den GBe- neralredner gewählt haben, wobei die von Dowiat[) (zu &. 13 Und 14), von Víi:turi und vou Dobrzanski (Nr. 15) gar richt unterstüßt weiden. Nieger alòô Referent: Gezen das Amendemcut Helcel's bemerkt er, daß unter Freiheit ¿cs Glaubens tie innere Gotteëverehtung zu verstehen ist, Bezüglich Hawclka's Antrag wird der Staat keine Gesellschaft dulden, die stiäflich is. Bezüglich Nulip's Antrag: „Die Slivlisirung desselben is |chon ganz zweifell:ast, weil man glauben könnte, die Landecgesczgebunz kéune auch über Glagubensfsreiheit aussprechen, Und es wäre dieser Antrag an der Zeit, wenn von der Landesvertretung die Nede sein wird.‘ Ueber Kapu \zal"s Auragt „Wenn wir tie Neligionsgesellschaft zurückführen, wollen auf die Norm der Gesellschaft, so muß man dies ihnen állen überlassen. Am wenigsten gehört so etwas in die Gruntrechte, denn wir sprechen vou Ne- ligieusfreiheit, und da ist tie Nede vou der Stolatare und Versorgung dér Geistlichfeit, wie es Stobnicfi beantragt.“ Ex spricht gegen die anerkann ten und nicht ancifannten Religionen, man könnte höchstens den Unterschied ven zugelassenen und uicht zugelassenen Neligionen machen, „Denn sobald eine Neligion nickt anerkannt wit, so darf sie gar nicht zugelassen werden, und uicht zugelassen darf sie uur dann werde, wenn sie staatsgefäh: lich ist, sonst verstößt sie gegen das Prinzip der Freiheit, Der Abgeordnete Goriup hat die Besorgniß ausgesprochen, tie fatholische Kirche könnte kartikirt wer- den, Sie is göttlih und hat tas nicht zu befürchten." Wieser's Antrag fintet er zweckmäßiz. Jugramm hat trei Auträge gestellt (einer wurde nicht

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unterstayt): Schate, daß ciner abhanden gckommen, sonst würde er sagen: Aller guten Dinge sind drei, Denn es kemme ibm vor, als wären tie Au- träge Jugramn!1's bios eine Jronie. Der Abg. Zngramm scheine dem chi- nesischen Geundfaye zu huldigen, daß man der Religion des Herrschers hul- digen müsse, es müsse also die Gemeinde auch n jene Neligion haben, zu welcher si der Dorfrichter bekenne, Bezüglich Sidon's Antrag unterschei- det er einen inneren und äußeren Glauben, Unter Neligionsbekenntn:þ ver- stehe man {hon das Bikenncu des Glaubens, also den äußeren Glauben, Vas ten S trasserschen anbelangt, so sei die Stylisirung chou sehr sonder- bar und vuklar, und es zige sich, daß cs schwer sei, eine verwick-:lte Sade in klaren Worten zu geben, zumal, weun man die Religionssreiheit haben wolle und ziglcich nicht haden wolle. „Jch habe“, fähut Rieger fort, „tea Autrag der Kommission, wilcher auf unbedingte Freiheit der Religion hin- gebt, zu begründen. Jch glaubte dazu feine Vertheitigung zu be- dürfen, aber diese vorliegendcn Anträge zeigen, daß man noch niht zu tieser Jdee sich erhcben. Gen co, Wle vas Nech der Gedaukfen frei ist, so daß der Mensch hier Alleinherrscher is , ebcn so it das Reich des Glaubens frei, und diesen braucht der Staat nicht zu garantiren, Gott hat ‘die Menschen so erschaffen, daß ihuen das Necht dei Glaubens- und Gedankensfreiheit nicht geraubt werden kaun, Selbst Met- ternih tounte das nicht. Aver die Gedankenfreibeit hat keinen Werth, wenn sie nicht verbunden is mit der Freiheit, sich zu äußern, und was ist die Glaubensfreiheit ohne Freiheit des Kultus ? Die Quelle alles mensch- lihea Unglücks ist die menschliche Erkenutuiß 5 tiese macht ihn unglücklich, weil erx si bewußt wird, etwas Besseres ansprechen zu dürfen, Geben wir also ven Menscven freie Bewegung auf dem Felde der Religion wie auf dem ber Kunst und Wissenschaft. Die Quelle der Jutoterauz is nur sinn- lide Nätur,, unsere Hernrschiccht, Eitelkeit, das Begehren und Berlangen, imméêr mehr zu haben, als man schon hat, Das Li&t i umer vom Schatten begränzt, allein der vom Licht beleuchtete Körper giebt den Schat- ten uicht, aber das Licht, Die relig.d’e Jutoleranz hat Tausende von Mecen- schen zum Dyhser gehabt, durch Hinrichtungen , Schlachten, Juquisitionen, Die Schrecken der Ba:thol mäusunacbt sind die Folgen dieser Jutoleranz. Gerade diese war es, welhe die Menschheit oft so lange am Fortschritte Ee sôgar sie oft bis zu den 1ohesten Ze.ten zurücwarf, so daß wir ogen fbuneu? So viel Unglid ha Le Neg on gebracht, Doch es ij

E E L mt der Glaube an allem Unglück Schuld, es is die gottverhaßte Jutoleranz. Man glaubt, Gott zu dienen, wenn män audere Setten verfolg% Got kaun aber nicht erfreut sein wet Ma E

: ain Ee A mt ersreut sein, wenn rr sieht, wie sich seine Kinder streiten, auf welche Weise sie ihn verehren solle G 46 betrüben, wie sie in Bruderhaß leben. Zur Schmach ri eh ad Y T hen , daß gecade die Chusten die guößte religidse Jutoleran a d gte legten, Die latholische Kirche hat sich zu ihrer Bckehrung ver Ee Eh bedient und alle Grausamfeiten aufgeboten, Das Schaffot war ti B a "l von-der die Religion der Liebe gepredigt wurde, und ‘Diagdner NLANG Priester, Daher tas Sprüchwort: Dch nill dich katholisch machen! ns n muß dieses Sprüchwort einen jeden Katholiken s{chamroth machen, Vatlèee Kirche felert heute ein sinniges Fest, Bestreuen wir uns mit Asche, beken- nun wic, daß wir eit l sind, bedenken wir, daß nur Gott allein über uns Allen stéht nufehlbar, Durch seinen Willen gescieht es, daß die Menschen vershietene Wege gehen, er ha: cs in unsere B:ust gelegt und Freiheit ver- liehen. Wir soilen uns äber nicht entgegenstemmen dem weisen Nathschlusse Gotltes, Präsident: Es sind zum §, 13 zusammen 15 Verbesserungs- Anträge gestellt worden. Jugra mm zieht den einen seiner Anträge zurü und beläßt blos den eventuellen, Der P räsident entwickelt jeyt die Fol- enrcihe der zur Abstimmung zu gelangenden Antiäge, Und es wird zur Abstimmung geschritten, An die Neihe kömmt zuerst der Antrag des Abg. Helc el: „Die Freihcit jeter Gottecverehrung und ihre öffentliche Aus- übiunig ist gewährleistet,“ Wird verworfen. Der Antrag N „Jedem österreichischen Staatsbürger ist die Freiheit des religiösen Dekennt-

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uisses und der Gotlesverehrung 2c, wird ebenfalls verworsen, Der Au- trag Sidon's: anstatt „Glaubens“ zu seten: „des religiösen Glaubens- befenntuisses‘‘; wird auch verworfen. Der Antrag Wie ser's: „Dem österreichishen Staatsbürger“ 2c. anstatt „Jedem““ 2c., wird angenommen, Ulle pits ch zicht scinen Antrag zurück. Dies waren stylistisde Auträge. Jett kommen materielle, Der eventticlle Antrag JIngramm?s wird an- genommen, Der Antrag Nnlipy's: „Dem österreih.\hen Staatsbürger ist die Freiheit tes Glaubens, die der öffentlichen Neligionsübung aber nur in den vom Staate anerkannten Neligionsgesell chafien nah Maßaabe der Landesgeseße gewährleistet“, wird verwerfen. Der Antrag Trunmer's: „Jedem österreichischen Staatsbürger ist die Freiheit tes Glaubeus und jeder vom Staate anerlannten Neligionsgesellschast die Freiheit der öffent lichen Neligiong8übung gewährleistet“, wird gleichfalls verworfen. Der An- trag Strasser’s: „Jedem österreichischen Staatsbürger is die Freiheit tes Glaubens und jeder Gemeinde einer vom Staate anerfznnten oder die Anerkenuung erwirkenden Neligionsgesellschbft das Necbt der öffiutli-ben Uebung ihres Gotteëdienstes gewährleistet“, wird auch verworfen. Der An- trag Wieser's endlih: „Den österreichishen Staatsbürgern is die (Frei- heit des Glaubens gewährleistet, Sie sind unbeschränkt in der häuslichen und öffentliden Ausübung ihrer Religion, soweit di-se Ausübung weder rebts- noch) sittenverlezend ist, noch auch den bürgerlichen oder staatsbürgeril- hen Pflichten widerstreitet““, wird mit gro ßerMajoritätangenommen, Durch diese Aunahme ist alles erlédigt bis auf die Zusagzant äge. Stra st- ser zieht den scinigen zurück, Der Antrag Kapuszak's: „Die Neli gionsfunctioneu müssen unentgeltlich verrichtet uud die cegenwärtig bcste- hende Stolataxe aufgehoben werden‘“, ‘wird verworfen. Cben so fällt auch Stobnicki's Antrag, Nun kommt ter zweite Absay des §, 13- zur Alb- stimmung. Es wird der Antrag anzenommen, ten zweiten Absaß gänzlich wegzulassen. Es wid nun über den Paragraphen ais Ganzes abgestimmt und derselbe angenommen. Er lautet ‘omit als neuer §. 1!: „Den öfter- reichischen Staatsbürg-rn is die Freiheit des Gloubens gewährl. iste. Sie sind unbescbränft in der häuelichen und (nit „äußerlicheu““, lau; Berich tigung der Wien. Ztg.) öffentlichen Ausübung ihrer Religion, so weit diese Ausübunrg weder rechts-, noch sittenvc:lepend ist, och auc den buür- gerlichen oder staatëbürgerlichen Pflichten iwviterstreitet, Die Sipung wid um 3 Uhr geschlossen.

Sigung vom 22, Fcbruar, Auf dir Ministerbank : Niemand. Fs werdea zunächst wieder drei Jnterp-llationen vorgetragen :

1) Martini interpcllirt den Minister des Junern: „Durch das Ge- seß vom 7. September sind alle Nechte ter Grundherrlichlcit ausge oben, Dahiu gehört auch das PropinationLrecht in Galizien, er stellt daher az das Minmsteriuum die Fragen, da das Landes - Präsidium sich dahin ausge- sprochen, daß die Propiuatien fortzubestehen habee 1) Wird vom hohen Ministecium die Ansicht des Landes-Präsidiums für richtig erkannt ? 2) Be- steht in Galizien noch immer der Vier- und Branuiwein - Zwang“ 3) Ist das hohe Ministerium der Ansicht, taß tie Propinations - Eigenthümer das Necht haben, Hausdurhsuchungen zu halten?

») Neuwall interpellirt das Gesauinmt Ministerium bezüglich der in Ungarn seit einer Neiße von Jahren vorherrschenden Suprematie der Ma- gyaren, welce si im vorigen Jahre zur töchsten Blüthe erhobin habe, Da nun tas Ministerium in seinem Programme sich sür die (Hleicbberich- tigung ausgesprochen , diese Ansiclt aber bis jeßt uno nirgends iu Fakten sich aus3gesprocen habe, da srga jeßt nocz an der Spiye nichtmagvarischer Bezirke magyarifche Kommiss.re ständen, welche sid vorzüglich fiüher bei der Knedt1ng thätig b.wiesen, so frage er das Ministerium: Ob es gegen die Wahiheit dieser angeführten Thatsacten cine Einwcntung zu macben habe, und ob es, diesen Thatsachen gegenüber, der Gleichve.echtigung volle Geltung zu verschaffen gesonnen sei? E i :

3) Paul iaterpellirt tas Präsivium tegen tes Slenographen-Büreau d, „Es vergehen Monate,‘ jagk er, „ehe die struograpbischen 4 retotolle druckt werden, es kostet das Büreau so viel Geld, die Siaatsdruckerel über nimmt Privat-Arbeiten, und diese Arbeit, die man doch dcëw gen j0 theuer bezahlt, um sie uns zugänglich z1 machen, wird vernacblähigk, Fch glaube, es wäre also die Druckerei anzuweijxrn, falls ihre Kräf e unzureichend sind, feine andrre Arbcit zu untermhmen , ferner möge sie täzlih das Gedrudte abliesern. Zch frage ferner, ob dies in den Wükungokreis des P âsidi1 ms aro P äsident: „Wir haben im Vorstande diese Ucbeistände be svrochen und wollen morgen dem Hause betreffende Vorschläge machen, Es möge sich also der Juterpellant bis dah'n gedu!den, ‘“

An der Tages-Orduung is die Dibatte über §. 14 ter Grundrechle: „Keine Religions Gesellschaft (Kirche) genießt vor anderen Borrectte dur) den Staat, Niemand kaun zu religiösen Handlungen und Feierlichkeiten überhaupt der in8besondere zu ten Berpslichtungen eins Kultus, zu wel- dem er si nicht bekennt, vou Staate gezwungen werden, Es ‘sind zu diesem Paragraphen mehre e Verbesserungs Anträze «igegeben woiden Lhota's Autrag, cventuell zu Zemialkowet!'s Antiag lautet: „, Ncechte und Pflichten tes Patrouals wirèen jeroch durch ein besoudercs Gesiß gereaeit werten. Bis zum Erlasse dieses besonderen Gesrhes bleibeu die biShe- rigen Verhältnisse aufrech!, Skrzvnski's Atitrag: ,, Alle N. ligions Bekenntnisse sind im Staate g'eichbezechtigt. Brauner's Z ¡sag-Antiag : „Eben so wenig wird vom Staate ein weltliher Zwang zur Beobach- tung vou Verpflichtungen auszeubt oder sanctionirt, welche Jemand durch) geistlihe Weihe oder Ordensgelübte übernommen hat." Haßlwan- ter: „Die katholishe Kiche war zwai die berrscwende, aber sie lag in großem Drucke, Jch glaube, daß im Staate und nicht in ter Religion die Neform vorzunehmen sci, und ich werde es begründen, Das St1eben des ck taatis na Absolutiomus hat ihu dazu bewogen, die Kire zu bevor- munden und sie z1 seinen Zwecken zu benuzey, Tie Regierung maßte sich die Censur der theologiscen Werke an und tr lärte den Pavst blcs als b¿rathende Vehörde. Alles dies geschah ohue Kampf, selbst mit Hülfe der Biscl-dsc, Wie lam dies Oesterreich hatte Bischöfe chne große Tugreuden und obne bemertbare Fehler. Um theelogische Geleh:samkiit und weitliche Wissenschaften kümmerten sie sich uicht, ihre Negel war die, sich dem Hofe geneigt zu mal en, der Ernennungen verlieh, So war (s auch unter Ma- ria Theresia, Kaiser Josrph- kam auf den Say: Die Kirche ist nux auf das Dogma beschränkt, Alles audere gehört unter ti: Vormundschast tes Staates, Das Toleranz-Patent ging nicht hervor aus der Quille der Glaubensfreiheit, sondern aus der Hofsuung, dadurch viele nüßliche G. werbe leute hereinzuloen. Der Staat bestimmte, zu wil her Niligion und iu welcex Weie man übertceten könnte. Sv osfffuecte das Toieranz-Pateut, weil es nicts Nechtes war, dem Jutiffereniiemus Thür und- Thor, wäh- rend ia Velgien gerade durch die Toleranz ter Judifferentidmus verhindert war. DLirsellen Grandsäye pslanzt n sich auf. Kaiser Frazuz fork, der. ‘die Kirche nur als Polizei-Anstalt betrach:ete. Am Prinzipe des Atsolunièmus duiste nie gerüttelt werden, selbst nicht von Seiien ter Kirde, So stand die katho!ishe Kirche, die man tie he.rschende naunte, uysrei soweh! im Kultus als in der Lihre, Noch niehr g drückt waren die audercn Nelizio- nen. Der Vorz“g der herrschenden Kirche bestand in Chrenbezrugung n. De€wegeu spreche i gegen ten Paragraphen und sage, man stelle zuerst tie fatiolishe Kirche in ihre Necte, und dann kann man sagen, es habe cine vor der anteren feine Vorrechte: dieser Paragraph ist somit nezativ, denn er giebt blos an, es solle feine en Vorrect haben, Viribus unitis soll hier der Wahlspruch sein, denn der Weg der Vereinbarung is dex beste. Die Gerech :igteit fordert es, daß der katl olischen Kirche die Fesseln gelöst werden, allein der Nuf nach Freiheit von deu anderen muß cbenfalls ge- hört waden, Freiheit der Kirche in unbedingter Trennung vem Staate kann Niemand verlangen, da alle äußeren Erscheinungen in das Gebiet des Staats gehören, allein der Staat hat unter dem Deckmantel des S taatszwccckes eine Vor- mundschaft ausegeübt, welche nur seinen Zwecken diente. Frei sei die Kirche in ihrer Lchre. Sie daukt ibre Cxistenz nt dem Staate, Der Staat hat somit in den Kultus und die innere Organisirung ter Kirche sich nicht zu mengen. Fürchten Sie nicht, die Kirche werde sich übernehmen, Wenn man den Borwurf machte, daß die Kirche erst eine gehöuige Svnodalver- fassung haben müsse, ehe sie frei sein könne, so muß ich behaupten, taß sie e chon hâtie, aber der Staat ließ es nicht zu, weil er fürchtete, es

n R R Zugis rege werden, tasselbe in politisher Beziehung lährlih und O Sie enlwedei: tie katholische Küche ist staatege- over? \ageu-Siet die Fa mi werden wir sehen, was das Bolk sagk, WADEL Gle ibe Vie Kulbekz ze Kirche if nicht staaisgefäh1lich, und Tann Siule:Hekdu dis Bisdüis eit geben müssen, wie sder anderen Gesellschast. Herren! geben wir Bere Kirch us U N Prei M Bt Mou seiner Reste, Mein A S rhe ie freie Mitra und dem Volke die Freiheit

ntrag lautet; „Der kalholischen und jeder vom S taate

a:-erfanuten Kirche wird Freiheit der Lehre, des Kultus, der Disziplin, Ver- fassung und des Verkchrs mit ihren Oberen, so wie der Vesiß und Genuß der für ibre Kultus-, Unterrichts- und Wohlthätigkeitszwecke bestimmten An- sta‘ten, Stistungen und Fonds, gewährleistet,“ Wird unte: stüßt. Schuei- der, Pastor der augsburger Konfession aus Billig, gesteht, daß ihn sein pretestantishes Herz und Junerecs im Juteresse seiner Glaubensgenossen, ungeactet er erst kürzlich das Kcankeulager verließ, zum Sprechen veraulasse. Din Reduern aus Tyrol drüt er sein Befremdeu aus, daß sie sür ihr Land in der Kicchenfrage eine ausnahmsweise Berücksichtigung fordern. Die Verfassung der gestern erwähnten Petition des tyroler Polkes- schreibt. er fiemdem Einflusse zu. Er cillärt hierauf, daß er prinzipiell mit der Fas- sung des §. 14 einverstar.den is, do aber der größeren Deutlichkeit wegen cinige Abänderungen vorschlagen müsse. A!s Protestant gesteht er, daß die Br Lde eli L Institut is, und daß er nicht blind is für die Staaistirite L Ra , und indem er einverstanden ist, daß os: feine Dircdlié aében! dútrî | N muß er auch erklären, daß es feine herrsGende LaRdA g G urse, Jndem er nun auf die Mißverhöltnisse zu sprechen tommt, welche zwischen tem niederen zu dem höheren tatholischen Klerus bcschen, gcht er dann auf dle Nothwendigkeit der Gleichberrhtigung aller anerkannten Religionêëgesellschaften über. Er will, daß die fatholische Kirche in Oesterreich uicht die herrschende, aber rine freie sein möge, und zwar frei vor jeder Kncchtung und Bevormundung seitens des Staates. Er zählt all vie Versol- gungen auf, welche die P:otestanteu scit dem Abschluß des westfälisen Friedeus ungeachtet der Aussprechung der Gleichbercchtignng ter Religions-Gesell- {aften in Oesterreich erleiden mußten. Erst Kaiser Jeseph habe das Loos der protestantisden Kirche durch das Toleranzpatent vom 123, Oltober 1789 g»mildert und sie vor den erwähnten grausamen Verfolgungen geschüpt. “Das Wort Duldung war aber in Oeterreich nicht immer vom (Zeiste deï wahren Humanität durä. weht, deun die österreichische Staatspolit.k licß a"ch die in der Bundesakte ter heiligen Allianz ausgesprochene Glei be- recbtigung aller Konfessionen nie zur MWakbrheit werten. Alis zt ei eh1êu- werthe Protestauten dies einem hohen Staatèmanne vorwarfen, wurden sie von ihm ganz kurz abgefertigt. Schmerzlich is es, daß die Protestanteu es stctò so hart fühlen mußten, daß sie in Oesterreich nur die Geduldéeten und Gedrüctea sind, daß sie zu Wien am Sige der Staatsregierung zu. Norstante und Leiter ihrer kirchlichen “Angelegenheiten sogar einen fatholi- schen Geistlichen haben.“ Hier zeigt er das traurige Bild der evangelischen Kirchengemeinde am Kirchhofe, bei den gemischten Ehen u. s. w. und er- wähnt endlich, taß die arne evangelische Gemeinde dem katholischen Kle- rus sogar cinen Tribut entridien mußte (Stolataren). Der Reduer er- wähnt einiger Fälle, die vom Hause mit „Höit! Hört!“ vernommen wur- den, Er meint demnach, daß es an der Zeit sei, die Kirchen vom Siaate zu emanzipiren, Auch die evangelishe Kirce habe ihre histo:ischen Erin neungzer, unt wenn man Luther auch keinen Heiligen nenne, so habe er toch in einer finsteren Zeit Großes geleistet, a!s er mit gewaltiger Hand an tie Thüren des Vaitikans llopste, taß die Schläge in der ganzen Welt wicverhallten. „Die drei Millionen evangelischer Staatsbürger Oesterreichs sind wahrlich weit», daß ihre Kirche frei werde,“ S chon das früh-re Mi- nisterium habe das Aktenstück, welches der evangeliihen Kird e tie Freiheit garantit, fertig gehabt, Dem j:ßigen Minister des Juncrn habe es ge- fallen, dieses Alteustük zu octioyiren und dem päpstlici cu Stuhle zur VBVe- autachtung und Bestätigung vouzulegen. (Hört! Hört!) Dey. NRednex empfich t ‘nun tex Versammlung das Schi al dex evangelischen Kircben- (Gemeinden, damit sle nébeu dem naccren katholischen Volke Haud in Hand und im F.ieden gehen könn.n,* dam:l neben dex chrwürdigen katholisheu Kirche aud) die evangelische weder aufleben könne, damit es keine herr- {ente Kirche mehr gäbe, damit nur Wahrheit, Freiheit und christliche Liebe herrsche, (Beifall.) Er begründet nun das Amendement : „Eine berrschende Ku che giebt es nit, vielmehr werden alle Nelizions-Gesellschaften gleich- gestellt und gleichberechtigt, und es gentept feine Neligions-Gesellsch..st vor Anderen Vorrechte durch den Staat,“ Der Antrag wutte unterstüyt,

Poel, Bezüglich der katholischen Stagatskirche haben sich entge gengeseßzte Ansidl ten kundgegeben. Vlieje können sich auf die Frage zurücfführen lassen: Soll die katholische Kirche frei gegeben weiden

Kirde in Oesterreih is aber nicht die sondern es is die Gesammthcit ter kirchlichen Beheriscer. És sind aber 'z1 diesem Paragraphen Amendemen!s gestellt woiden, welche tas Ptinzip der Freiheit verfecten, Wir sind noch Neu- linge im constitutioncllèn Staatélcben, Die Folge davon is ein gewisses Mißtrauen, welches sich inzbesondere in kirchlichen Angelegenheiten kundgiebt, Meine Herren, beschlicßen wir frei und ohue Sceu. Man sagt, cs is dies ein Streiten zweier Gewalten, welche sich nicht in einem Kreise bewegen können, ter Gewalten, die sich seindselig gegenüberstehen. Wir müssen das aber ven cinem anreren Siandpuulte az sassen, Wir sind tie Kirche, und wir siad d:r Staat, und beide unteiste.ken s gegensciig, daß einer ohne den auderen vicvt bestehen fann. Die Kirche wukt im June! n, der Staat im Aeußern. Jch kann aber jener engherzigen Ansicht eines Nedners nit bcipflichten, die Kirche erst in ciner Neihe von Jahren frei zu machen. Jch ertläre mich teswegen sür deu Antrag des Abgeordneten Zemialkowski und, follie tieser nicht angenommen werden, für den des Abgeordneten Ma- chalsti, zu dem ich noch einen Zusaßantrag stcllen werte. Wir geben also den Religionen nicht zu viel Freiheit, wenn wir sie den Geseßen der ces wöhnlichen Associationen unterordnen, weil dann der Mißbrauch am besten verbindeit wird, Die katholische Kirche braucht aber nidt mehr Schuh, weil sie ihren Schuß {hon in sich selbst trägt, Der Staat ist ja auch nur eine Gesellschaft und sinkt deshalb doch nicht herab in der Achtung und dem Einflusse, seincs inneren Werthes wegen. Dle Kirche we:de aljo frei, tie Geistlichkeit aber werde blos durch -die Kirche besch: änkt und beherrscht,“ Brauner: „Jh seße voraus, daß gegen die Paragraphen fein Zweifel erheben wird, will also btos meinen Zusayantrag begründen : „Eben so wenig wird vo.n Staate ein Zwang 2c.“ Wichtige Gründe bestimmen mich) zu tein Wunsche, obwohl im §, 14 die Aufhebung des Zwanges licgt, tennod) selle cusdrüdlich beizusügen, Es ist wegen dex persönlichen Freiheit bei der Aenderung der Sta::deswahl, Lie Aufhebung des Colitats uud der Klöster waren bisher stets die Wünsche aller freien Kammern; daß es bisher nit geschehen is, liegt in dem Umstande, daß jene Behörde, welche darau rüttelte, nicht fömpetent war, Jch bin ter Ansicht, die weltliche Mackt solle sich ins Cölibat nicht einmischen, ih bin abrr Freund der Frei- beit, und deswegen befürworte ih cs, es möge die weltliche Macht ihx An- schen nicht dazu hergeben, Gelübde zu erzwingen, da, wo es sich blos um das Gewissen handelt, Dadurch begegnen wir einem unzeitigeu störenden Einfluß auf die Kirche selbst und erweisen ihr einen Dienst, da alle jene, welcde ihr Gelübde nicht mit ihrem Gewissen für vereinbar halten, aus jener Kird'e ausscheiden können, chne de¿wegen aus dcr Gesellschast ge- stoßen z1 weren, Jch will keinen Eingriff in die ki: chliche Gewval , brr i will durch diesen Zusatz blos das realzsirt wissen, das die Nirche nicht das Necbt babe, die ihr Abtrünnigen dutch die tviltlike Mailbt zu zwinzeu zurückzukehren.“ Sein Antrag wi d unte:stügt, Sid on: „Zh halte es für absolut nothwentiz, daß wir die latholische Kirche von dem absurden Begriffe einer Staatskirche befreien und erlóöjeu, Deun das will ni&ts Anteies sagen , als diese Kirche ist dem Staate vor alleu anderen dienjt- tar, hat alle Vorrechte blos deêwegen , um die Geistlichkeit für ch zu ge» winnen und dem Absolutismus in tie Hände zu arbeiten, „indem bir aljo die S taatäkirhe a bschaffen, reinigen wil die fatholische Kirche blos vos Borurtheiler, Möfßte es nicht vorkommen, ais fürchte die Kirche, wenn_le ter Stzatnickt unte: stüyt, von anderen Religionen überslügelt zu werden? G) erweisen somit der Kirche den größten Dienst, wenn Sie sie von VEN tide- griffe der Stagtsökirche erlösen. Jh spreche dies im Namen S nicht tex Seelsorger, tie ungebildeten gehon uns nichts an. Fürchten Hülfe ér daß die katholische Kirche verlieren wird, sie braucht nicht dA ne En Staa'es, sie hat ihre gen GUpe, je fann und wird ales “Süluß Li Antrag: „E nue S taatekinche giebt cs nicht“, wird unterstüß!- / Sipung um halb 3 Ubr,

oder uicht? Die katholische Gesammthcit der Bekenner,

Wien, 25. Fbr. Ueber die Voifälle in Ferrara cnthält ‘die ‘e u, Ztg, Folgendes: s 5 L A A aen b, M. wuden, wie die öf. ntlichen E bereits erzählt baten, mehrere z1r Kaiserl, öôsterreicbisce2 Besaßung. Le S gehörige Offiziere, welche friedlich durch die Statt in 0a n Belt e E pital ter Kaiserlichen Garnison gingen, von nacziehen! i éhaufen verhöhut e B Ktn far B c, ven Tage erneuerte si{ch das náms-

und mit Steinen beworfer, Am folgen? frecher gewodene näm lid;e unwürdige Scbauspicl, so daß der noch) ged P B bewaffncte Pöbel nur mit (Gewalt zurückgedrängt pre APIIOE, ei dieser Gelegen-

hit wurde ein Offizier durch einen Flintenschaß verwundet z gleichzeitig wur-

den in andereu Stadttheilen drei aus dem Spitale in die Citadelle zurück fehrei de Kaiserliche Soldaten so schwer vom Pöbel mißhandelt, daß alle drei bald darauf verschieden. An demselben Tage wurden drei Kavallerie- Ordonnanzen, welche vom Kaiserlichen Festungs - Kommando mit Brief- \chafien na S. Maria Maddelena gesendet worden waren, in Ponte lago- scuro bei der Ueberfahrt über den Po von der römischen Miliz angehalten, entwaffnet und unter Mißhandlungen in Verhast genommen, Nicht minder wurde ein von Ferrara kommender K, K, Offizier vom Fuhrwesen - Corps mit seinen drei Nüstwagen feintlih angehalten und ihm die Ueberfahrt über den Po verweigert, so daß durch diese Gewaltthaten die Verbindung der österreichischeu Besazung von Ferrara mit dem diesseitigen Po-Ufer un- terbrochea war,

Álle diese ruhlosen Attentate waren eben so viel Verlezungen der erst am 14, Juli 1848 zwischen dem K. K. General Fürsten Liechtenstein und dem Prolegaten vou Ferrara zur Sicherstellung der österriichischen Be- sazunz abgeschlossenen Uebereinkunft. j

Allein dies ist nicht der einzige Treubruch, welchen die Stadt Ferrara sich hatte zu Schulden kommen lassen. Schon vor einigen Monaten war von der Wohnung des österreichischen Konsuls Bertuzzi das fkaiserliche Wappen herabgerissen und beshimvsft, so wie der Konsul selbst thätlich mißhandelt worden, so doß er uur mit Lebensgefahr aus sriner Wehnung entrinnen konnte. Bei die- sem Anlasse wurde unter den Augen der Behörden von Ferrara das Haus des Konsuls der gäuzlihen Verwüstung und Plünderung Preis gegeben.

_Da es nicht möglich war, für diese Reihe von völferrechtswidrigen Missethaten vou den römischen Behörden die gebührende Genugthuung ¿u erlangen, so hat Feldmarschall Graf NRadehky geglaubt, daß das Maß der Frevel nuu voll, und daß es nothwendig sei, durch eine exent- plarishe ZüHtigung der Stadt Ferrara den Verträgen wieder Geltung dem Völterrehte Acbtung und unserer durch Hinterlist und Meuchel- mord gefährdeten Garnison Bürgschaften sür ihre Sicherheit zu verschaf- fen: Zu diesem Ende über-ch1itt eine Brigade Kaiserlicher Truppen unter dem Befehle des General-Majors Grafen Coronini am 18. d. Mts. deu Po, rüdckte um 1 Uhr Nachmittags obne allen Widerstand in Ferrara ein und bezog tas Lager am Glacis der Citadelle. Einer Deputation der Stadt, welche sich dem das zweite Reserve-Co1ps kommandirenden Felduar- \chall-Lieutenant vou Haynau vorstellte, eröffnete derselbe die Veranlassung und den Zweck seiner Ankunst und übergab ihr eine Kundmachung, worin unsere Beschwerden ausführlich nzotivirt und die dafür von der Stadt zu leistende Genugthuung genau angegeben is. Die Hauptpunkte der gestellten Forderungen waren: 1) Auslieferung der an der Ermo:dung der drei Kai- serlichen Soldaten Schuldigen. 2) Stellung von sechs Geißeln, als Bürgschaft für die Cinhaltung der jepgt vorgeschriebenen Bedingun- u 3) Hinwegräumung der gegen die Citadelle errichteten Barri- aden, 4) Wiedergufrichtung der in der Stadt herabgerissenén Wappen ihres redtmäßigen Oberhenn, Sr. Heiligkeit tes Papstes. 5) Ent- richtung eines Strafgeldes von 206,000 Scudi, wovon 60/0 Scudi als Entschädigung für den seiner ganzen Habe beraubten Kaiserlichen Konsul Bertuzzi. 6) Aufrechthaltung aller in den früher geschlossenen Conventio- nen en:haltenen Bedingungen, Sämultliche Forderungen n üssen innerhatb 24 Stunden ersüllt scin, widrigenfalls die Stadt beschossen wird.

Noch vor Ablauf der anberaumten Frist ersicn abermals die oben erwähnte Deputation, begleitet von dem Kardinal-Erzbischof und dem enz- lischen Konsul, um für die Eiutreibung der auferlegten Strafsumme eine Verlän- ge:ung der Frist zu erbitten, welde auch bis 4 Uhr Nachmittags des 19ten l. M. zugestanden wurte, Um diese Zeit wurde das Geld erlegt. Nachdem Feld- marschall - Lieutenant Freiherr von Hapnau am Morgen des 20sten sich überzeugt hatte, taß die Barrikaden hinweggeräumt, die päpstlichen Wap- pen wieder aufgerichtet, auch die Geißeln gestellt waren, {loß er, in Et- mangelung jeder anderen legalen Autorität, mit der Munizipal - Behörde eine Convention ab’, deren einzelne Bestimmungen zum Zwecke haben, der Kaiserliheu Besaßung die uöthige Sicherheit und Bewegungsfreiheit zu ge- währleisten, auch den Transport der kranken So:daten bis zur Gränze sicher zu stellen, da es nicht räthlich chien, nach den vorgefallenen meuchlerisc en Angriffen auf einzelne Militairs die Kranken in dem in der Stadt liegen- den Spitale zu belassen, Uebex die musterhafte Manuszucht der zu dieser Expedition verwendeten Truppen ist nur eine Stimme.

Nachdem sohin der Zweck der Expedition erreicht worden war , trat Feldmarschall-Lieutenant von Haynau mit der ganzen Brigade seinen Nück- marsch au und rückte {ou am Abend des 20sten d, M, in Polesello wie- der cit,

Diese wahrheitsgelreue Da! stellung wird genügen, um das Uriheil je- des Unbefangenen -über einen Vorfall festzustellen, welcher, wie dies bei den in Jtalien vorwaltenden Tendenzen kaum anders zu erwarten ist, mancher- lei Stoff zu eben so leideuschastlichen, als grundlosen Auklagen zu liefern nicht ermangeln wird,“

Ausland.

Fraukfreich. Paris, 23. Fbr. Die rungea i: deu Oepartements dauera so:t. Gestern melditea die Blät- ter seine Jusurrect'oa in Niort, heute erfährt man aus Lyn,

daß auch. dert auf dem Plaß Ludwig's X V1 einigec Lärm gewesen, Veraulassung dazu gab das Gerücht, der Präfeit wolle die den Mann des Volfes darstellende Statue herabréißen und die tes Königs wieder aufstellen lassrn. Das Vo!k sammelte si in Masse und stich Verwünschungen gegen die Aristokraten aus. Erst als der Präfckt und der Mai.e im versprochen hatten, daß die Statue nicht weggenomnien werden solle, kehrte es nah Hause zu rüdck. Eine tel graphische Depe che meldete gistern der Regierung, daß die Theilneymer an dem Tumult in Monipellier freigesp: ohen woiden, Z L

P:e:re Napoleon Bonaparte hat gestern folgendes Schrriben an ten Redacteur des Credit gerichtet: „Mein Herr! Es ist unrichtig, daß Sie nach einem anderen Blatte melden, ih hâtte mi jeßt eut in den- Freimaurerbund aufnehwe 1 lassen. Vor zwdöif Jahren wurde ich schon in die französishè Loge zu New-York aufgenommen; cußerdem habe ich die Ezre, auch der Philantropen-Lege 11 Brüssel anzugehören. Gruß uud Buüderschast,“ —_

Der Polizei - P: fekt hat auf die Anzeige , daß viele biesige W ffffffeuschmiede mit Musketen handeln und überdies Jagdgewehre und sonstige Fruerwasfen auf dem Lager haben, an denen sich die Slésser besiaden, so daß sie sosort gebraucht weiden fönnen, den Polizei-Beamten befohlen, alle Waffenschmieds-Läd.n zu durchsuchen und alle vorbenannten Waffen wegzuaehmen,

Die. Majorität der Kommission, w.lhe mit Prüfung des Bor- schlags beauftragt war, das Verfahren der Regierung am 29, Jas nuar einer parlamentar:shen Untersuchung zu unterwerfen, bat sich in ihrem jeyt au tie Mitglieder der Versammlun vertheilten Berichte gegen die von der Bergpatei begebrte Untersachung ausgespz ochen, Die Comités der. Justiz und der Geschgebung, denen die Püfung des Jouinschen Vorschl2gs sür Aufzebung ter Gesetze von 1832 unb 4848 zugewiesen war, w-lde den Mitgiiedern bei:er Zweige der bourbonishra Familie das Land veibicten, hatten nah Beeudigung ihiec Arbeit Hetrn Em. Lerourx mit Abfassung ihres gemeinsamen Berichts beauftragt. Das Geseßzaebungs-Comité trägt auf einfache Verwersuug, das Justiz-Comité abr auf Bertagung der Crwägung des Jouinschen Vorschlages an, Die „Abrheitungen ter National- Versammlung prüsten gestern den Malbois{hen Vorschlag, welcher die Erschwerung der Beurlaubungen bezweck, und erklärten sich allgemein für Verwerfung disselben.

Die Gazette des Tribunaux elt an: „Die Zayl der Gesuche um B.schäftigung bei der Po'izeipräfektur is shon von meh- reren Jeucnalen als außer allem Verhältniß mit dyu seltenen Va- Famen tieses Dienstes dargestellt worten. (Es fönne also den zahl- Wi Gesuchen nit stattgegeben werden, welche diesen Gegenstand etrefffen.“

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Aus Cayenne wird geschrieben, daß die unvorberritete Emanci- pation der Sklaven in dea französishen Kolonieen bie nachtheiligsten Folgen gehabt hat, Da die Regierung niht das Mindeste gethan, bie Arbeit zu regeln, so bleiben die Neger unbeshästigt auf den Plan- tagen und verlassen sie erst, wenn sle in die äußerste Noth geratheu sind. Meistens berauscht ziehen sie im Lante in ganzen Schaareu herum. Von einer Entschädigung für die Sklavenbesißer , obgleich die meisten ohne dieselbe ruinirt sind, ist uicht die Rede. E

Die Revolution zeigt an, daß die neulich auf 12 Bataillone reduzirte Motilgarde abermals reduzirt werten solle, und zwar jeßt auf 6 Bataillone.

Ju1 lyoner Blättern heißt es, Napoleon Bonaparte wolle den

Gesandtschastöposten in Madrid nicht annehmen, weil er seine Ge

geawart in Paris bei gewissen Evei kuilitäten für net)wendig halte.

Großbritanien und Jrland. London, 22, Febr. Nah der Morning Post meiden auch in den Vereinigten Staaten Adressen an den Pap unterzeichnet, worin er eingeladen wird, seinen fünftigen Aufenthalt in der Uniou zu nehmen. Der fatholishe Bischof von Dublin, Dr. Murray, hat in seinem Fasten- briefe zu einer allgemeinen Subscription für den Papst aufgesordert.

Graf Monutemolin, der sich sehr für Förderung der Erziehung der a1beitenden Klassen interesstrt, wird bei einem öffentlihen Früh- sttück präsidiren, welches zum Besten der fentisheu Freishulen veran- staltet werden soll.

Q Fürstin Lieven, welche eine ist jeßt in Louton eingetroffen.

_ Der neue Postvertrag mit den Vereinigten Staaten ist jeßt sür Sendungen dorthin in Kraft getreten, Für Transitbiiese und Pakete sind die nothwendigen Maßregeln noch nit vollendet. ©

Zeit lang zu Brighton lebte,

, l Las Porto zwischen England und Nordamerika beträgt nun 1 Schilling für dez Halbunzen- und 2 Schillinge für den Unzenbrief. Zwangsfranfatur findet nicht statt. Zeitungen wecden für 1 Penny die Nummer be- fördert.

Da Morg Chronicle wird aus Nerv - York gemeldet, daß von dort cine Expedition, aus Jugenieuren und tüchtigen Eisen= bahn-Arbeitern bestehend, nah Chagres abgesegelt war, um die nü= thigen Vorkehrungen zum Bau einer Eisenbahn über die Landenge von Panama zu treffen. Jun der Handelswrlt erregt dies Unterneh- men das arößte Juteresse, da die Reise über die Landenge bei dem abscheulihen Zustande der Wege jeßt mit den äußersten Scbwierigkei- ten verfnüpst und das Haupthinderniß einer raschen und b¿quem. n Beförderung von Waaren und Passagieren nah Kalifornien ist. An ter Spiße der Bau - Unternehmer steht eine g:oße new - yorker Girma.

Nach Berichten aus Hongkong vom 29. Dezember hatte der neue nordamerifanise Kommissär , Herr Davis, dem Gouverneur vou Hongkong am 4. Dezember einen Besuch abgestattet, Der Kom missär hatte in Canton am 29. Nooember eine Kongreß-Akte publizi= 16 lassen, welche ihm und den nordamerifanishen Konsuln in China die= selbe Jurisdiction über nordamecifanishe Bürger überträgt, wie fie die nordamerifanishen Konsuln in der Türkei besißen. Nich einem Bericht über das cinesisbe Budget, welches die China M ail mit- theilt, sol im Jahre 1817 die Einnahme sich im Anschlage auf 59,496,992 Taels oder ungefähr 17 Millionen Dollars (tarunter die Landtaxe 28,208 695 Taels und die Abgabe von auzæwärtigem Han del mit Ein\chluß der Mongolei 3,00:,000 Taels), die Ausgabe auf 57,908,648 Ta:ls oder etwa 16,826,000 Dollars bela: fen haben. Da indeß de wirklihe Einnahwe einen Ausfall von 8,384,425 Tagels ergab, so fand sih scließlich ein Defizit von 6,796,081 Taels vor, Auch in China hatte der falifornishe Goldreihthum große Sensation gemacht. Viele Europäer und Amerikaner schickten sich an, von dort nach Kalifornien zu ziehen.

Tie Handelsnachrichten aus Judien werden als sehr günstig be- trachtet und haben gestern eiue festere Haltung der englischen Cou se bewirkt. Die Ausfuhr von Fabrikaten nah Juden wird in der näch sten Zeit ven Bedeutung sein.

Die libe:alen Wähler des Westriding von Yorlshire werden Herrn R. Cobden Mittwoh vor Ostern in Wakefield ein großes Ehrenmahl geben, das auf 1000 Gäste berechnet is. Der Zw. ck desselben is, cine Demonstration zu Gunsten des Freihandels und der Finanzreforn zu mach, Herru (Cobden der Dankbarkeit seiner Kou- st tucuten für seine Freihandelebestrebungen zu versihern und ihn zur Fort‘eßung seiner Bemühuugeu, die leßteren durchzufübßren, aufzu muntern. 5 : _-- |

Der no1damerifkanishe Gesandte Bancroft, welher iu Aufträgen seiner Regierung zu Paris war, is vou dort zurückgefehrt,

Jn den verschiedenen Zweigen des Artillerie- und Marinedienstes | sind zahlreihe Beamten verabschiedet oder pensionirt worden,

Fn Birmingham sind aus den Vereinigten Staaten ihr an sehnlihe Bestellungen auf dortige Fabrikate, namentlih auf Schau-

zeuge eingetroffen. Ju den Vereinigten Staaten wurde voriges Jahr sür 3,775,512 Dollars Gold, für 2,010,005 Dollars Silber und für 64,157 Dollars Kupfer geprägt.

Das westindishe Post - Dampfschiff „Forth“ is am 14, Januar Morgers auf der Fahrt von St, Thomas nah Veracruz und Tam=- pico an den Alacranes gescheitert und angebli gänzlich verloren ge gangen z die Mannschast und die Passagiere konnten sich retten.

Schweiz. Bern, 20, Febr, Der Bundes - Rath hat am l6ten d. die offizielle Anzeige ven der Konstituirung der römischen Republik erhalt.n. Nach den neu eingelaufenen Konsular - Berichten aus Jtalien wird die Stimmung tes italienishen Volkes gegen tie Schweizer bezüglich der Militair-Capitulationen mit Neap.l stets be denklicher. Laut Auzeige des \{hweizerischen Konsuls von Neapel sind die Vergütungen (15090 Dufkati) zu Handen der \ckchweizenischen Kaufleute, welche bei den Ereignissen in Neapel am 15. Mai beschà- eigt wurden, nun vollständig ausbezahlt. Die Entschädigungen für die Kauf'eute von Messing lingegen wurden bisher auszube- zahlen verweigert, indem sch die neagpolitanische Regierung auf die Unsicherheit der gegenwärtigen Zustände beruft. Der sicilianishe Abgesandte, Herr Vito Beltrami, hat eine Zuschrift an den Bundes-Rath gerichtet, die über den Zweck seiner Mission näbe ren Aufschluß giebt, Sicilien is geneigt, behufs Auflösung der Ca- pitulation mit Neapel und Entschädigung der Offiziere und Solda- ten für seinen Theil einen angemesseneu Beitrag zu leisten, sofern die Auflösung noch während dieses Krieges stattfinde.

Der Buxdes - Nath hat den Oberst von Orelli von Zürich zum Ober » Jusp ktor der Artillerie, den Oberst Eglos vou Tägerweilen, Kauton Thurgau, zum Kommandanten der eidgenössishen Militair= \{ule ernaunt. Die übrigen eidgenössischen Militairbeamten sind be- stätigt worden.

Als Geschäftsträger in Paris und Wien hat der Buntes-Rath die Herren Barmann und Dr. Kern bestätigt, so wie auch einstwei- len sämmtliche Handels - Konsuln, bis nah Eingang aller Jahrecbe- richte das politishe Departement einen General - Rapport über ihre Verri htungen erstattet haben wird,

Der Verfassungs - Freund meldet den Grund der Abreise tes Gesandten der deutschen Centralgewait, Herr Neuwall sei nah

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seln, Orabscheite, Haken und andere für Kalifornien dieulihe Werk- | |

Frankfurt, um den sehr wichtigen Sißungen der Reichsversammlung über die österreihishe Frage beizuwohnen, Ó

“0rd, 21. Jrbr, Q der Eidg. Ztg. liest man: „Unsere Leser erinnern sich ohne Zweifel noch der Cirkularnote des Buudés=- rathes an die Regierungen der uördlihen Kantone , betreffend Ver= sammlungen deutscher Flüchtlinge 2c. Schon damals behauptete die Berner Zta. aus angeblih ganz st{herer Quelle, taß die nament- li augcführten Herren Löwenfels, Neff und Thielmarn den Schwei= zerboden seit ihrec Wegweisung gar niht wieter betreten haben, und nun w.ll dass.lbe Blatt wissen, B.selstadt (w:e Selott urn) hake auf tie auf Berichte gegründeten Klagen des Bundesrathes eine Un=- tersuhuag angeordnet, aus welcher sich erg-be, daß rine sogenannte Versammlung im weißen Kreuz auf die Auwesenheit der Flüchtlinge Tiala und Braun von Lörrach sihch reduzire, und daß diese Beiden dort an offener Wüthstafel zu Mittag gegessen haben. Wir können doch faum glaub:n, daß die Klagen des Bundesrathes blos auf Spio= nenberihte gegrüntet gewesen seien und sich am Eude auf ein wirf- lih so winziges Resultat reduziren. Die Stimmunz der Gemüther in Baden , wo es, allen Berichten zufolge, früher oder später doch wieder loegehen wird, wie die politishen Conjtellationen Europa's, machen es dem Bundesrath jedenfalls zur Pflicht, die Neutral tät nicht nur an der südlichen, sondern auch an der nérdlihen Sch1ioeizer- gränze in loyaler Weise aufrecht zu halten.“

Luzern, 20. Tebr. (Eidg. Z.) Am 17ten d, ist hier eine neue Werbung für die neapolitanischen Regimenter eröffnet worden, indem man uoch immer einige und hundert Manu braucht, um tie leßten Verluste in denselben zu erseßen. Die Unteroffiziere, weiche die leßten Züge, bei 190 Mann in 5 Abthrilunaen, nah Neapel ge=- leiteten, sind dieser Tage wieder zurückgekehrt, Sie rühmen vorzüg= lich die gute Aufnahme in der Lombardei. Jm Tessin dagegen waren ste in beständiger Gefahr vor thätlichen Mißhandluungen. “Den ein- zeluen Soldaten wurden bedeutende Geldsummen geboten, wenn sie ausreißen würden, was indissen nur bei zweien der Fall war.

(Schweiz. Ztg.) Zufolge Weisung der \chweizerishen Ge=- neral-Post-Direction sollen bei allen Postkassen des Kantons die deutshen Gulden, hzlbe und zwei Guldenstüfe in ihrem ganzen Werth angenommen und ausgegeben werden.

Meriko. Mexiko, 14. Jan. Der Kongreß is am lsten zu= \ammengetreten, und sowohl die Antrittsrede des Präsidenten, als die Antw.rt guf dieselbe bekunden überéinstimmende Absichten und den festen Entschluß, das Einzige, was, wie der Präsident sich ausdrückte, dem Lande noth thut, nämlich eine gute Verwaltung, zu Stande zu brin- gen. Zum erstenmale seit 27 Jahren ist dem Kongresse ein Budget vorgelegt worden, das von der Unkündigung begleitet war, daß die Regierung ein Gleichgewicht der Cinnahmen und Ausgaben her- stellen zu können hoffe. Die Gesammt- Ausgaben sind auf 16,580,000 Dollars angeseht, während die bisherigen Einnahmen dur schnittlich nur 9,838,000 Lo ars betrvgen. Durch ein neues System hofft das Kabinet Heirera?s, die Tifserenz aufbringen zu können. Anm 5. Februar soll im Kongresse der Tarif u1d am ten das Kolonisirungs= Projekt zur Erörterung fommen. :

Die Junfurgenten zu Taluca sind durch die Regierungs-Truppen unter Gene:al Donolga zerstreut worden, Die Generale Puiscon und Alvarez ziehen ihre Truppen im Staate Mexiko zusammen, um die Nuhe vollfommen herzusteilen, Aus Yucatan vernimmt man, das! 500 amerifanishe Freiwillige nah einem verzweifellen Kampfe 5(0) Jndianer geschlagen hatten, und daß das Uebergewicht der Weißen hergestellt war. 3

Wissenschaft und Kuust.

Königsstädtisches Theater.

Jtalienishe Opern-Vorstellung. Zum ersten Male: Il (auto ma Q100.

(Den 24,- Febtudr,)

Zu den dramatischen Touschöpfungen echter Klassizität, welde das Nepertoir der italienishen Oper bereits zieren, ist nun auh „die Zauber- flöôte““ hinzugekommen, ein Werk Mozart's, das zwar nicht jenes tief- ernste Gepräge, wie des unsterblichen Meisters „Don Zuan“ trägt und höh.ren musikalischen Kunstwerth eigentlih nur in der Ouvertüre und in einzelnen Scenen, welche sich dramatischer Würde nähern, aufzuweisen hat das aber nichtédestoweniger als ein n seiner Art würdiges Meisterwerk A dem Pn und Popularität ein unvergängliches Dasein sichern Die der Musik eigene aumuthige Frische macht sich no jeß tach- dem ein Zeitraum von fast 60 YJahren L dh Mr l A Werkes vergangen i (Mozart schrieb „die Zauberflôte 1791) in wohlthuendster Weise geltend und erfüllt Herz und (Gemüth jedes Kunst- freundes mit inniger Freude. Die erste Vorstellung der Oper auf unserer italienischen Opernbühne (am Sonnabend) erregte um so lebhaftere Theilnahme, als sie wider Erwarten befriedigend ausfiel. Gleich die Ouver- türe wurde mit lautem Beifall aufgenommen und stürmisch da capo ver= langt, ein Begehren, dem das Orchester willfährlihst entsprach. Nicht min- der warmen Antheils erfreuten sich die (Gesangsnummeru , von denen na- mentlich die schönen Priester - Chöre, die glänzenden Arien der Königin der

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Nacht, das Papageno - Duett u, a, m, das allseitigste Juteresse hervorricfen, wobei jedoch uicht überschen werden darf, daß die

| Ausführung, unserer Andeutung zufolze, das Zhrige zum Erfolge bei- | ting, Erwägt man die Schwieugkeiten bei Besepung der Oper sie er- | sordert z, B, allein n eun S olo -Sängerinuen so darf die Vorstel-

lung, ihrem Total-CEindruck uach, sogar als eine ausgezeichnete belobt wer- den, Gedenken wir vorerst der Sgra, Fodor als Königin der Nacht!

Die musikalischen Schwierigkeiten dieser Partie, vorzugsweise begründet in ibrem immensen Umfange (bis zum dreigestrichenen f), sind bekannt, Zgra, Fodor verdient dafür, daß sie das kühne Wagniß, die Par- tie zu singen, nicht nur unternahm, sondern auch siegreih bestand, ge- wiß doppelte Anuerfennung, Die Künstlerin bewältigte die beiden Arien,

von denen sie die erste ia der ursprünglichen Tonart mit geringer Abänderung einer einzigen Stelle und die zweite einen Ton tieser sang, mit wahrhaft glänzendem Erfolge. Namentlich wurde der rein

tehnisbe Theil der Aufgabe mit außerordentlichem Geschick gelöst, woge- gen die dramatische Auffassung insofern zu wünschen ließ, als das vernichtende Element im Charakter der Königin nicht genugsam zur Geltun fam. Beifall und zweimaliger Hervorruf bei offener Scene waren indef Auszeichnungen, die Sgra. Fod or nach einer so ausgezeichneten musikali- {en Leistung mit Recht zu Theil wurden, Zunächst verdient Sgr. La- bocetta, als Tamino Erwähnung, der die Musik Mozart's wirklich mit fünstlerishem Verständniß erfaßt hat und durch Wohllaut des Organs und Jnnigkeit des Ausdrucks alle Hörer zu fesseln wußte, Den Papageno stellte Signor Catalano recht ergöylich dar, doch dürfte Signor Rinaldini unseres Bedünkens durch Figur und Slimme cin angemessenerer Repräsentant dieser Nolle sein, während Papageua in Sqra, Dogliotti ganz geeignete Vertretung gefunden hatte, Auch Sgra, Normani genügte als Pamina, cben so Sgr. Pardini als Mohr, nicht so Sgr. Pons als Sarastro, der wieder detonirte, Dagegen befriedigteu die drei Damen und die drei Genien, sonst die Achilles-Ferse in der 3e- seßung der „Zauberflöte“, schr wohl, und auch Chor und Orchester leisteten das Mögliche, Das Publikum hatte sich äußerst zahlreich eingefunden und verließ das Haus in sichtlih besriedigter Stimmung,