1849 / 59 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

R E P A T s I E L

ANRT Le E M

e anz

Graf Rignon, ist mit einer außerordentlichen Mission beauftragt,

nach Paris abgegangen - j om, 17. Febr. (Französ. Bl) So eben ist das Pro= gramm des Vollziehungs-Ausschusses und seines Ministeriums erschie- Es werden darin die volksthümlihsten Reformen im ganzen Staatshaushalt für Stadt und Land versprohen und die diesfälligen

itte bierfür verordnet. L A Vie Stadtsrath is aufgelöst. Jn der Constituante wurde der Bürger Lucian Bonaparte an die Stelle des zum Minister des Innern ernannten Herrn Saffi zu einem der Vice - Präsidenten der Constituante gewählt.

Florenz, 20. Febr. (Franz. Bl.) Gestern is die Republik bier und in Livorno proklamirt worden, _ Jn dem diesfälligen Akte heißt es: „Es wird eine italienishe Central - Republik konstituirt, deren Hauptstadt Rom i}. Dem Gerücht einer Jntervention Pie- monts zu Gunsten des Großherzogs Leopold wird vom General- Konsulat in Livorno amtlih widersprohen. Das ganze diplomatische Corps war dem Orvßberzog nah Porto San Stefano gefolgt, is aber zum Theil wieder nach Florenz zurückgekchrt, um dem Schau=- plaß der Begebenheiten näher zu sein.

Gaeta, 15. Febr. (Franz. Bl.) Gestern kat der Papst in Gegenwart des heiligen Kollegiums folgenden Protest au die Reprä- sentanten der fremden Mächte erlassen: „Die ununterbrochene Auf einanderfolge der gegen das weltliche Gebiet der Kirchenstaaten ver- bten Attentate, Attentate, die durch die Verblendung Mehrerer ver- breitet und von Jenen ausgeführt worden, deren Bosheit und List seit lange her die Folgsamkeit der Verblendeten vorbereitet hatte, hat so eben den höchsten Grad von Felonie in einem Dekrete, das die sogenannte konstituirende Versammlung am 9, Februar erlassen, erreicht, worin man das Papstthum rehtlih und faftisch des welt-

lihen Gouvernements des päpstlichen Staates entseßt erklärt, und worin man unter dem Nameu der römishen Repu=-

F echsei - Course.

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| Brief. | Geld, Kars | 1435 | 1425 2m. | 1425 | 1423

Amaterdam eee» 2a | | Kurs 151 | 1 l | |

de. e dage es O Fl Hambnrg eee C E eon o... 300 Mik, Ra EEOS bv eo enannte IOUO Mk, London ««« 1 Let. I Dit, - 6 245 PariSeooooooroea dée uu ca va DOU Per, 2 344. 81 L | 81! Vrien um 20 Ker... 10. | ‘2 Bat, 90% | 90x Anug8bnurg eas can aren ane G | R 1, 1024 | 101: 190 Thlr, | 2214 —_ | 9% 4 f Toge | j 995 109 Thle. B mat, 29 | 99% Frankfart a. M. südd. Or A [56 20/58 22 Petersburg 109 SRbL. | 3 Wochen | 195% | 1054

Iiländiscke Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere d

dos,

2 Mit, 1503; | 1504

Breoalan s

o Ae » Leipzig in Courant im 14 Thlr, Fus,

Geld - Vourse.

(Zt.| Brief. | Geld. | Gem.) (Zt! Brief, | Gela. | Gem. Prenss.Freiw. Anl| 5 101! i100; | Pomm, Pidbr, |3 92% | _— 8t, Schuld-S oh, (3% 79% | TKur- u.Nm. do. 4 j Roch. Präm, Sebi S8 j i Schleszieehes do. igt K.n. Mm. Sehuldv, 3% | | do. Lt, B, gar, da, r Berl. Stadt-Obl, (5! 989: | i Pyr, Bk- E gs

do, do. [34] _—— | j eini / Westpr. Pfandbr. [3% | Frnedrichsd'or. Orossh.Poesen da, j 4 - | And. Geldu.à ih

do. do.{3ck “1 21

Oatpr. Pfandbr. |34| | 905 | I

Auslündiecke Fonds.

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? Disconto.

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Auss. Hamb. Cert, | 5} | _— j j Pon. neue Pidbr,! 4 | 913 ! 91 t j do.boiHope3.4.8./5| | | do, Part. 509 P1.| 4 | do: - 40. 1, AB | - j | do, do. 900 Fl |— [100 100 do, Stiegl. 3. 4.A.| | | amb. Feuor-Cas.\34| —_ j

40, A0. D, Al do.Staats-Fr. Anl.|—| —_ | do. v. Rthsob.Lst, Itoll. 2% % Int. 25] | do.Poln. SchatzO.| Kurb.Pr.O. 40 th.|—| | da, do, Cert. L.A. j

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Sardin, do. 238 Fr.|——-} | Jo,do.L.B.200FI.|— E. Bad. do. 36 9 16% | 163 |

| | | | |

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Pol a. Piabr.a.C.!

Die Course hielten sich heute fester als gestern, doch war der Umsatz überaus mässig, weil es an Ordres fehlte

Auswärtige Wörseun.

Breslau, 28, Febr, Holl, und Kaisecl, Dukaten 964 Br. Friedrihsd'or 1135 Gld, Louisd'or 1125 Br. Poln. Papiergeld 937, bez. Oesterr. Banknoten 90% u. F bez. Staats-Sczuldscheine 80 bez. Seechandlungs-Prämienscheine a 50 Rihlr, 997; Br. Posen. Pfandbriefe Aproz. 96% Gld., do. 34proz. 815 Br. Sthles. Pfand=- briefe ZLpyroz, 99 Br., do, Lit. B, 4proz. 925 Br, do. 3ckproz. 82% Br.

Poluishe Pfanét briefe alte 4proz. 915 Br., do. neue proz. 9154, Br., do. Partialloose a 300 Fl. 101 Br., do. a 500 Fl, 75 Br., do, Bank = Certif. a 200 Fl. 135 Br. Russisch - pol- nische Schaß =- Obligationen a 4 pCt. 72 Br.

Actien, Oberschles. Litt. A. u. Lit, B, 925 Gld. Breslqu- Schweid.-Freiburg. 832 Br, Niederschles, Märk. 715 Br,, do. Prior, 98% etwas bez.,, do. Ser, [M 94 Br, Ost-Rhein. (Köln - Mind.) 785 Br, Sächs, - Schles. (Dresd, -Görliß) 75 Br. Neisse - Brieg 39% Br. Krakau =- Oberschles. 372, Br, Friedrich -Wilhelms - Nord- bahn 36% u. 37 bez i

Wien, 4 e Met, Spr), 824, 3, 4,1 4pr04, 004 n A 240IOL 135 43, Anl. 34: 142 141, 39: 88 —87,

- an 22%, 3, % MWloggn. 947—94, Mail. 63 624. Li=- Ino Dien, Pesib 60—65%. B, A. 1110, 1105, Wesel. Augsburg und Frankfurt 112% 112, don 11 ,17.— 11,16. Paris 4131

Amsilertam 156% Bx Hamburg 165;—165 a

Sonds und Bahnen flau, in Folge voltt: ci

) au, 1a 7Fvlge politischer Wirren Valuten angetragen. Gold gewichen, in : s garischen Banknoten. ae Gen, 1 Belge, des. Verbots

Leipzig, 28. Febr, L. Dr. Part. Obliga. 973 j B. A, 142 Old. Leipz. Dr, E. d, Ur Be “Sibl Beer Br. Sächs. SwWhles. 744 Br. Chemniß - Riesa 22% Br. Cébaus Zittau 15 Old. Magd.-Leipzig 1665 Br. Berl. Änh, A, u, B 765 Br. Altona-Kiel 86 Br. Deß, B, A. 102’; Br, Preuß, B. A, 89 Br, :

Fremde der un=

Frankfurt a. M. , 27, Febr, Vou Fonds waren an heuti- ger Börse nur allein die Sard. u. Kurbess, Loose, Friedr. Wilhelms- Nordbahn und Berbacher Actien mehr gefragt, und deren Course er=-

sser1 Alle übrigen Gat tungen blieben bei sehr s{chwahem Geschäft beinahe ohne Verände-

fuhren bei mehreren Umsäßen eine Besserung.

rung. Paris vom 24sten heute Börse geschlossen,

| 3Lproz. 94.

346

blif ein angeblihes Gouvernement reiner Demokratie errihtet. Für uns is es eine Nothwendigkeit, von neuem die Stimme zn er- heben gegen einen Aft, der sich der Welt gegenüber mit den man- nigfahen Eigenschaften der Ungerechtigkeit, der Undankbarkeit, der Thorheit und der Gottlosigkeit darstellt. Umgeben vom heiligen Kollegium und in Eurer Gegenwart, Jhr würdigen Repräsentanten der mit dem heiligen Stuhle befreundeten Mächte und Regierungen, protestiren wir in den feierlihsten Ausdrücken gegen dieses Dekret, und erklären es für nichtig, wie wir es mit den früheren Akten gethan. Sie waren, meine Herren, Zeugen der sür immer beklagenswerthen Ereiguisse des leßten 15, und 16, A und mit uns haben Sie dieselben bedauert und verdammt. Sie haben unseren Geist in diesen unseligen Tagen gestärkt, Sie sind uns auf diesen Boden gefolgt, wo uns die Hand Gottes geleitet hat, der erhebt und erniedrigt, der aber nie den Menschen verläßt, welcher ihm vertraut; in diesem Mo- mente noch umgeben Sie uns hier mit edlem Beistande. Darum wenden wir uns an Sie, auf daß Sie unsere Gefühle und unseren Protest Jhren Höfen, Jhren Regierungen mittheilen mögen, Da die päpstlihen Unterthanen dur die immerfort verwegenen Manö- ver jener der menschlichen Gesellschaft feindlichen Faction in den tief- sen Abgrund alles Elends geschleudert werden, fo legen wir als welt- liher Fürst und mehr noch als Haupt und Pontifex der katholischen Religion die Klagen und Bitten des größten Theiles sener Untertha- nen vor, die da verlangen, die Ketten zerbrochen zu sehen, von denen sie erdrüdt werden. Wir verlangen zugleich, daß man dem heiligen Stuhle das heilige Recht der weltlichen Herrschaft erhalte, deren all» gemein anerkannter rechtmäßiger Besißer er seit so vielen Jahrhun- derten is, ein Recht, welchdes in der gegenwärtigen Ordnung der

Vorsehung für die freie Ausübung des fatholishen Apostolates des

heiligen Stuhls nothwendig und unabweislih geworden ist, Das so lebhafte Juteresse, welches si in der ganzen Welt zu Gunsten unse- / rer Sache geoffenbart hat, is ein glänzender Beweis , daß sie die | Sache der Gerechtigkeit is; darum möchten wir nicht zu zweifeln | wagen, daß sie mit der ganzen Sympathie und dem ganzen Woßl- |

2er föüörse vom 1. Mär.

wes der ehrenhaften Nationen, welhe Sie vertreten, aufgenommen werde.“

Meteorologische Seobachtungen.

1849. Morgens | Nachmittags | Abends | 28, Febr. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. |

Luftdruck «...-./340,75'’’Par.|339,64'"'Par./333,29'''Par.] Quellwärme 7,7° B, Luftwärme -+ 0,6° R.| -+ 5,2° R. -+ 4,1° R.'|Flusswärme 0? B. Thaupunkt «....| 2,0° R. R. 16° R, [Bodenwärme Dunstsättiguvg .| 79 pct. | 65 pt. 60 pCt, Wetter balbbeiter, | heiter, | beiter. Wund .......- W, | W, | W, Wolkenzug... .| | W, | bels 337,89" Par...

g „Königliche Schauspiele. E Ga L O: Dm Opernhause. 30 se Abonnements- ; g: Dou Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz und den Ori- ginal = Recitativen von Mozart, instrumentirt von J. P. Schmidt Aufang halb 7 Uhr. E G

Sonnabend, 3, März, Jm Schauspielhause. 34ste Abonnements Vorstellung: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Siiler, (Frau Thomas: Lady Milfort.) Anfang 6 Uhr.

Das Billet-Verkaufs-Büreau im Opernhause, woselbst auch die Billets zu den Schauspielhaus-Voz stellungen verkauft werden, is an den Wochentagen von 9 bis 1 Uhr und an den Sonntagen von 11 bis 1 Uhr geöffnet.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 2. März. Zum 63stenmale: Die Töchter Lucifer Großes phantastishes Zauberspiel mit Gesang in 5 Abthei- lungen. (412 Tableaux), vou W. Friedrih. Musik komponirt und arrangirt von Ed, Stiegmann.

Mach emmaliger Besebachtung.

| Ausdünstung

Nioderschlag 0,016“‘Rh, |Würmewechsel im 5,6 | -+ 1,8°

-+ 3,3 R... 11° R... 65 pCct. wW

Tageamittel :

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t eid d Cer Mee:

Eisenbahn -Acticn

Stamm=- Actien. Kapital, |

E RE A H T HERE S R R E M S S J H Tages - Cours Der Reinertrag wird nach erfo!gter Bekanntm. Ö uts in der dazn beztimmien Biubrik ausgefüllt, Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar

Börs+n-Zins- Rechaúng,

l or e 750% bz

50? br. uw B 87% B 863 G. 99% bz, u. B, 1085 G.

50 6.

78% bz. u. G6. 497 G.

102 G6.

36 B

715 B,

Berl. Anhalt Lit. A. B. | 6,000,009 do. Hamburg | 8,000,000 | do. Stettin -Starg.. | 4,824,000 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000

Magd.-HaIberstadt .. 1,700,000

do. Leipziger «...- | 2,300,009

Halle-Thüringer ...-- 9,000,000

Cöln - Minden... .- | 13,090,000 do. Aachen......-- | 4,500,000

Bonn - Cöln 1,051,200

Düsseld. Elberfeld .. 1,400,000 Steele - Vohwinkel... 1,300,000 Niederschl. Märkisch. | 10,000,000

do. Zweigbahn | 1,500,000 Oberschl. Lit. A. ..- | 2,253,100 I do. E Z400/000 Coscl- Oderberg -.... | 1,200,000

BreslIán - Freiburg .. | 1,709,008 | «

Krâákau- Oberschl... 1,890,000 | 4

Berg. -Märk. .......- 4,000,000 | 4 |

Stáärgard-Posen 5,000,000 | 37| 3rieg-Neisse........ | 1,100,000

Magdeb.-Wittenb . 4,500,000

n S ga pn Q m S f Pn n S S

Go

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Quiliungs - Bogen.

Aachen-Mastricht ... 2,750,000

18,090,054 6,600,004

Peathér....... 20FL

) Friedr. Wilh.-Nordb, )

/ | Ausl. Aclien. |

1 H

Schluss - Course von Cöln-Minden T54 G

Bank-Actien ohne Div. 1176. 1172. 35 Fl. L. 284. 285. Darmjtadt

O75

Hessen 27%. 27%. Sar=-

Oest. 5 proz. Met. 74%. 745. Baden .50 Fl. L 497. 49, 40-Al, L.:-704 Bryis: 26: Fle £23, 200: Ÿ dinien 283 Gld. Span, Z3proz. 223, 225. Poln. 300 Fl. L. 1013 Br., do. 500 Fl. L, 745. 743, Friedr. Wilhelms-Nordhahn 37%, 37%. Bexbach 74%, 744. Köln-Minden 78%, 785.

Hamburg, 27, Febr. 384 proz. p. C. 794 Br., 79; Gld. St. P. Obli, 86 G. E. R. 102% Br., 1025 G. Dän, 654 Br., 654 G. Ardoirs 10 Br., 95 G. Z3proz. 215 Br, 24% O. Hamburg - Berlin 524 Br., 52 G, Bergedorf 68 Br., 675 G. Altona - Kiel 854 Br. Gl. Elmsh. 25 Br. Medlenburg 34 Br., 33- G.

Wechsel. Paris 187. Petersburg 33-6. Anisterd. 35 . 60. - -Fraukfurt 88%. Wien 168. Louisd'9r 11. 24.

Das Geschäft im Wechseln war sehr s{hwach. (ich. Fonds umd Eisenbahn-Actien bei geringem Umsaß fest. :

Paris, 26. Febr. Die 3proz., die am Freitage offiziell mit 51.25 s{loß, sicl nah manherlei Fluctuationen auf 51. 10 (comp-

7

London 13. 85 Breslau 1524.

tant), die 5proz, dagegen, am Freitage uur 83, schloß 83, 15, Wir | | geben stets nux au complant ass die am wenigsten isllusorischen | | Preise.

Bank fiel auf 2330. Spauische inuere 22%. Nordb. 167%. Die turiner Krisis influenzirte stark. London, 26, Febr, 3proz. Cons. p. C. Jnt, 604, Apyroz. 804. E. R, 1085. Mex. 265: Peru 495.

Engl, Fonds blieben fest, aber jlau. und blieben 92; a 5,

Fremde Fonds blieben fest. Mex. 26 a 26%

u, M 3. 925 Bras. 84.

Cons. a. Z. zu 93 eröffnet

emacht. 5 2 Uhr. Der engl. Fonds-Markt war etwas fester. Cons. 925 a 93, 3% proz. 933 a 94, Mex. waren fest zu 264 a 26. Cons. | a. Z. 92%. a 93, | Amsterdam, 26, Febr. Die Stimmung anu holl. Fonds- | Markt war durch einige Verkäufe in Jnt. flau. Span. fast un- | Male Oesterr. wiederum mehr angeboten. Russ. 4proz. eben- aus zu medrigeren Coursen aben. V (i if ‘en Peru etwas flauer. g sen zu haben, Von südamerik, waren Pe Holl. Jnt, 491 "1. 3 Va a iTA / BE S . 49%, 4. 3proz. neue 5845, 4. 34proz. Synd, 785, | Span. Ard. 117, gr, Piecen 11%, 4. Russ. alte 1014. proz. 315. Vest, Met. 5proz. 70%, x, 2bproz. 37%, %. Peru 34x,

,_Franfurt 99 G. | Hamburg 35 O,

R. Neum. 90 Br. |!

280 M Das Geld reie

/ Prioritäts - Actien, | Kapital. ; | E Tages - Cours:

Sümrmiliche Prioritäts-Actien verden durch E jährliche Ver!oozung a f pCt. amortis. |

Borl. Abhalt. es |1,414,800| 4 | 68 8. do. Hamburg [5,029,009] 45 | 925 B, do. 11. Serig. S | 1,000,000) 4% | 85 B. do. Potsd.-Magd. .. |2,387,200| 4 | 84 B. 83; 6. do. do 082,000 95 B. 94% G. do. Stettiner....... | 800,000 1023; e. Magdeb.-Leipziger .… |1,788,000| 4 dns Halle - Thüringer .….. 14,000,000 85% bz« Cöln - Minden 3,674,600 93 B. Rhein. v. Staat gar.. |1,217,000 -— do. 4. Priorität... |2,487,250 do. Stamm-Prior... [1,250,000 Düsseldorf-Elberseld. |1,000,000 Niederschl. Märkisch. |4,175,000 do. ào. 3,500,000 do. 111. Serie. |2,300,009 do. Zweigbahn | 252,000 do. do. 248,000 Oberschlesische 370,390 Krakau -Oberschl.... | 330,600 Cosel - Oderberg 250,000 Steele - Vohwinkel... | 325,000| do. do. II. Serie... | 375,000| 5 Breslau - Freiburg . 400,009) 4

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Aust, Stomm- Act.

Leipzig-Dresden 4,500,000] 4 | Ludw.-Bexbach 24 FI. |8,525,000 Kiel - Altona …..- Sp. 12,050,000 Amsterd. Rotterd. FI. [6,560,900 Mecklenburger Thir, [4,500,060

van Preussischen Bank - Antheilen 874 B. v

» und die Speculation ohne Anregung blieb

Wechsel-Course. Paris 2 M. 563 G. London 2 M. 4 G., Petersburg 182 G,

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Markt : Berichte. Berliner Getiaidebericht vom 1. März. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 55—58 Rthlr. Rogen leco 26—27% Rthir. » p, Frühjabr 82 pfd. 264 Rthlr, Br,, 26 V. Mai /Juni 274 Rtblr. Br. » Juni Zuli 28 Rihlr, Dr. Gerte, große, loco 22—25 Rihir. » Feine 19--21 Rtÿlr. Hafer loco nah Qualität 1416 Rihlr. » p, Frühjahr 48 pfd. 14 Rthir. Br. Nübsl loco 13% a §5 Rthlr. bez. u. Br. v, diesen Monat 135 a 134 Rthlr. März /April 135 Rthlr. Br, 195 bez. April /Mzi 134 a 13% Rthlr. ver?. Mai /Juni 134 a 135 Rthlr, Br, Juni /Zuli 13% Rthlr, Br,, 13 G. Zuli /Aug. 13 Rthlr, Br. Aug. /Sept. 12% Rthlxr. Br, Sept, /Okt. 127, Rthlr. Dil Leinöl leco 11 Rthlr. Br. ; 7 » Veferung pr. April /Mai 105 a 107 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß ¡5 Rthlr. bez. u. G. März 154 Riblr. Br., 15 bez. u, G. p. Frühjahr 155 Rthlr. Br., 15% G. Mai /Juni 164 Rthir, Br., 16 bez, He Zuni /Juli 164 Rthlr. Br-- 165 Os

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G,

Nummer des Sta ats-Anzet- gers sind Bogen 1 und 2 der Berhandlungen der ersten Kammer und Bogen 1 und 2 der der zw et1- ten Kammer ausgegeben worden,

S E

Dru und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hosbuchdruck: V

Mit der heutigen

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

347

Freítag d. 2. März.

a ——

Awhal t

O E Q 0.4 Va: es-Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen d verfassunggebenden Reichs - Versammlung. Die Welerschen Verbessc l ungS-Dorthlüge zum Reichsverfassungs - Entwurfe. i esterreich. Wien. Bekanntmachung des Civil- und Militair-Gou-

verneurs, Die Attentate, i Der G meindegeseßentwurf. die e ai E Tan

Sachsen. Dresd K nisteriums, en, Kammer-Verhandluugen, Programm des Mi-

Hannover, Hannover, Vorschlag Briegleb's in Betreff der Grund-

rechte, E A uslaund. G F Die Feier in der Magdalenenkirche, Abgesandte Brüssel, Maa O Dezug zu Zen Konsétenzen-s

: s N -Entwurf in B K A ;

aus Algier. Vermischtes. i E naa Großbritanien und Jrland. Parlament. Oberhaus: Strafanstalt m Unterbans, Hitotte Suspension der Habeas-Courpus-Akte in Jrland Unterhaus: Hülfssteuer in Jrlaudz die Bill über die 18-Eide Itali irländische Maßregeln. is / Parlaments-Cide alien. Nom, Verhandlungen derx Deputirtenk ; L Veränderungen im Msuisetintin P E, Urin,

Markt - Berichte,

Wissenschaft und Kunst.

Konzert - Revüe,

Uichtamtlicher Theil. Deutschlaud.

SBundes- Angelegenheiten,

Jrantfurt M, 241 Gebr A) 1770 S! verfassunggebenden Reichs = Strau l S

Auf Culmann's Interpellation erinnert der Minister - Präsident an seine Veantwortung einer gleichen Frage von Seiten hannoveri= her Abgeordnêten vom 18. Januar. Das Ministerium kann sch bezüglih der Jnterpellation des Herrn Culmann und Genossen auf Wiederholung der Erklärung lediglih beshränken, wie es davon aus= gehe, daß die Grundrechte nah Maßgabe des Reichsgeseßes vom 27. September 1848, betreffend die Verkündigung der Reichsgesehze auch für Bayern geseblihe Kraft erlangt haben, und daß es bei be- A Beschwerden wegen Nichtvollzugs demgemäß verfahren werde. /

__ Herr Clemens aus Bonn erklärt zwar in Bezug auf seine Juterpellation, daß er mit derselben kein Mißtrauen gegen das Ministerium an den Tag habe legen wollen, seine An- frage aber, da die erwähnten Aktenstücke niht vorgelegt worden seien, doch nit für vollständig erledigt betrahten könne. (Unwillige Stimmen: Antrag! Nur den Antrag!) Er überlasse es daher dem Urtheile des Hauses, ob es die Angelegenheit an einen Ausschuß verweisen wolle oder nicht. Die Versammlung verwirft jedoh gegen eine sehr geringe Minderheit, die sich auf der Linken erbebt, di Dringlichkeit eines solchen Antrages. ris

Artikel 1V, §. 11 des Wahlgeseßes handelt von den Wahl= orten und der Heimat der Wähler. An der Debatte betheiligen sich Herr Schorn aus Essen, der eine Zusaß = Bestimmung für die Landwehr beantragt, Herr Teichert aus Berlin und Herr Wigard aus Dresden, der für das Minderheits-Erachten*) des Ausschusses auftritt, so wie Herr Riesser, welher den Mehrheits= Vorschlag als Berichterstalter vertheidigt, Der Zusaß-Antrag, den Herr Teichert gestellt hat, lautet dahin, daß der Garnisonsort des

Soldaten unbedingt als dessen fester Wohnsiß gelten solle, Der Pa ragraph wird sodann in folgender Fassung die erste Hälfte davon nach dem Mehrheits-Vorschlage des Ausschusses angenommen :

8. 11, „Wer das Wablrecht in einem Wahlbezirke ausüben will, muß in demselben seinen festen Wohusiß haben, Jeder darf

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M Un ; v ì pl l

r an Einem en,

Die Fortsehung nah dem Antrage des Herrn Polatek und

Genossen : :

„Der Standort der Soldaten und Militairpersonen gilt als Wohnsiß und berechtigt zur Wahl, wenn derselbe seit drei Mona- ten niht gewechselt worden ist,“

So wie des Herrn Schorn und Andeeent /

„Ju den Staaten, wo Landwehr besteht, tritt sür diese dahin cine Ausnahme ein , daß Landwehrpflichtige , welche si zur Zeit der Wahlen unter den Fahnen befinden, an dem Orte ihres Aus enthalts für ihren Heimatsbezirk wählen, Die näheren Anord nungen zur Ausführung der Bestimmung bleiben den Regierungen der Einzelstaaten überlassen. ‘“ j ;

Auch §. 12 führt nur eine unerhebliche Debatte herbei, woraus dessen Annahme in der Form des Verfassungs-Ausschusses erfolgt:

6.12. „Jn jedem Bezirk sind zum Zweck der Wahlen Listen anzulegen, in welche die zum Wählen Berechtigten nah Zu- und Vornamen, Alter, Gewerbe und Wohnort eingetragen werden, Diese Listen sind |pa- testens vier Wochen vor dem zur ordentlichen Wahl bestimmten Tage zu Jedermanns Einsicht auszulegen und dies öffentlich be- faint zu machen. Einsprachen gegen die Listen sind binnen aht Tagen nah öffentliher Bekanntmachung bei der Be- hörde, welhe die Bekanntmahung erlassen hat, anzubringen und innerhalb der nächsten vierzehn Tage zu erledigen; worauf die Listen geschlossen werden. Nur diejenigen sind zur Theilnahme an der Wahl berechtigt, welhe in die Listen ausgenommen sind.“

Che ih die Verhandlung weiter und zu Ärtikel V. des Wahl- «seßes wendet, theilt der Präsident der Versammlung mit, daß so eben ein Schreiben des Reichs = Minister-Präsidenten an ihn gelange. ck¿Melbe is zur Mittheilung an die Versammlung bestimmt, und die

ortige Verlesung erfolgt unter dem tiefen Schweigen der Anwesen-

en, Der Reichs - Minister - Präsident überreiht in jenem von 24 Beilagen begleiteten Schreiben dem Hause die sämmtlichen auf das Verfassungswerk bezüglichen Aftenstüde, die in Folge der von dem Reichs-Ministerium erlassenen Note von den deutschen Regierun- gen eingegangen sind. Darunter eine Kollektiv-Erklärung von Preu-

*) „Jeder wahlberechligte Deutsche darf nur an Einem Orte wählen, und zwar da, wo er zur Zeit der Wahl entweder seinen Wohnsiß hat oder

ßen, Baden, beiden Hessen u. A. im Ganzen 28 Staaten

sen haben, Das Schreiben des Reichs-Ministeriums spriht die Hoff- nung aus, daß die Ausstellungen und Bemerkungen der Regierungen jede zulässige Berücksichtigung finden werden, um zu einer wünschens- werthen Verständigung zu gelangen, keiner Vereinbarung, denn durh die Annahme des Vereinbarungs - Prinzips würde das Werk ein unmöglihes werden und die National - Versammlung müsse in höchster Instanz entscheiden woran der Antrag geknüpft wird, das reihe Material dem Verfassungs-Ausshusse zur Prüfung und geeig- neten Benußung zu überreichen.

Herr von Gagern: Der Druck obiger Beilagen is bereits so weit vorbereitet, daß sie morgen in den Händen der Mitglieder sein werden, Nachträglich is mir noch eine haunoverishe Note zu= gegangen, die ih jenen Beilagen beifügen werde,

M Herr Pfeiffer von Adamsdofff stimmt mit der Verweisung tes Materials an den Verfassungs-Ausshuß überein. Allein diese Verweisung soll nur geschehen mit der ausdrücklichen Erklärung, daß

die Versammlung nicht etwa aus zu bochgespannten Ansichten von ihrer Macht, sondern in der Erkenntniß, daß “ibe Lieubiauna nim- merméhr zum Ziele führen könne, die Aeußerungen der Regie= rungen zwar der gewissenhaften Erwägung des - Verfassungs = Aus= schusses empfehlen werde, dabei aber der National - Versammlung das lebte Wort und der endgültige Beschluß vorbehalten bleibe, Er stellt daher einen desfallsigen Antrag, der zugleich dahin geht, daß der Verfassungs- Ausshuß seine Arbeit in der Art beschleunige, daß am 5, März die zweite Lesung des Verfasfungs - Entwurfs beginnen könne, (Bravo!) Stellen Sie dem diplomatischen Nebel, der sich um uns lagert, die einfahe Thatsache entgegen, daß es noch eine deutsche National-Ver- sammlung giebt, ___ Herr Venedey: Auch wir wünschen, daß die National - Ver= jammlung das ganze deutsche Vaterland darstelle, und darum is uns das Wahlgeseß von solcher Wichtigkeit, daß ih mit meinen politischen öreunden nach der ersten dessen sofortige zweite Lesung beantrage.

Ein Antrag von Ludwig Simon und Genossen verlangt Ueber= gang zur Tagesordnung über den Gegenstand. :

Herr Grumbrecht aus Lüneburg unterstüßt den Antrag Pfeif=

denen sich nahträglich auch noch die beiden Schwarzburg angeschlos- |

| war die, das Material, welhes es von den Regierungeit eingeholt hat, für die zweite Lesung des Verfassungsentwurfs zusamntenzufassen. Vou den Grundrehten war dabei niht die Rede. Das Ministerium würde, wenn es Veranlassung gehabt hätte, sch über die Grundrechte auszusprechen und über die Nichtvollziehung derselben es in derselben Weise gethan haben, Preußen gegenüber, wie es heute gegen Bayern und früher Hannover gethan hat (Bravo! ), Das Ministerium überhaupt hat seine Vorlagen dem Hause in einem Sinne übergeben, daß es nur bedauern muß, wenn \sich ein Ton der Anschuldigung und des Unsfriedens in diese Verhandluugen eingeshlihen hat. Jch hege den Wunsch, daß sich diese Versammlung mit möglichster Einstimmig- feit über die wichtigsten Fragen aussprehen möge. Dazu gehört vor Allem, daß keine Stammesanimosität, daß kcine solhe Gehässigkeit des Beschuldigens zwischen einzelnen Stämmen entwickelt werde, wie wir es beute hier gehört haben. (Bravo!) Lassen Sie uns den festen Vorsaß fassen, bei der bevorstehenden zweiten Lesung des Ver-

fassungêwerkes nimmer wieder einen solhen Vorwurf auf uns zu laden.

Noch erfolgen mehrere Anträge von Herrn Arneth auf Hinaus- shiebung der zweiten Lesung bis zum 12. März, von Herrn Künß-

berg, daß auf Festseßung jedes Termins verzichtet werde, dann wird

der Schluß der Debatte beliebt, Da \ich der Autrag des Herrn

Pfeiffer durch einen Zusaß des Herrn Schorn erweitert und dahin

modifizirt, daß der Termin des 5. März nur erneuert für die zweite

Lesung der Verfassung eingeseßt wird, so erklärt sich auch der Mini=

ster - Präsident mit diesem Antrage einverstanden. Zur Abstimmung

durch Namens - Aufruf wird zuerst gebraht der Antrag Ludwig Si-

mon’s und Genossen, auf Uebergang der Tagesordnung über den

Pfeiffershen Antrag. Verworfen mit 283 gegen 177 Stimmen.

Desgleichen wird abgelehnt mit 293 gegen 153 Stimmen der An-

trag Wesendonck's, daß unter Anerkenntniß des Prinzips, daß die

endgültige Entscheidung allein bei der Versammlung stehe, die Vor-

lagen dem Verfassungs-Ausschusse übergeben, eine fernere Entscheidung

aber erst gefaßt werde, wenn der Bericht vorläge. Jn Form der

gewöhnlihen Abstimmung wird ferner beseitigt der Antrag Künß-

berg's.

J Durch Namensaufruf wird hinwiederum abgestimmt über den An-

trag der Herren Pfeisfer und Schorn:

es anl die er den Verhältnissen seines engeren Vaterlan- es Hannover entlehnt, Hannover hat zwar weder einen Mord an einem unserer Mitglieder begangen ( Beifallssturm von der einen, Mißfallen von der anderen Seite) ih lasse das Materielle dahin- gestellt und spreche als Jurist von einem Justizmorde noch hat es dem Auslande die bittende Hand entgegengestreckt noch hat es 10 liebenswürdige Vundesgenossen gerufen, wie die Russen (Bravo! t Präsident mahnt die Gallerieen zur Ruhe) aber wenn Sie den Antrag Herrn Pfeiffer's ablehnten, so würden Sie damit aus- Ne a daß Sie sich nicht mit den Abgeordneten, sondern mit den L E über Jhr Werk verständigen wollen. la Be N hält den Pfeiffershen Antrag für B E e für einen Feldzug gegen Desterreih, Das dem erfassungs - Ausschusse zu übergebende Material sei so reichhaltig, daß es leichtsinnig sein würde, einen so nahen Termin für die zweite Lesung zu seben. Auch kann er- es nit billigen, wenn schon jeßt die zweite Lesung als. der endgültige Abschluß der Verfassung bezeih=- net werde. : y Herr Riesser, nahdem er die Stellung des Verfassungs- Ausschusses zu dem ihm zu ertheilenden Auftrage bezeihnet hat, if der Meinung, daß keinem Patrioten ein Wahlrecht von Werth sein fönne, bevor eine feste Verfassung des. Vaterlandes begründet ist.

Herr Rösler von Oels verspottet die drängende Eil der Ver=

sammlung. Oesterreih habe einen Aufschub verlangt. Statt dessen eile man, Deutschland für die Verfassung zureht zu schneiden. S M Grävell ist mit dem Pfeiffershen Antrage einverstan- c Iz wenn damit nicht gesagt werden folle, daß das Verfassungs- wert mit der zweiten Lesung auh unbedingt und endgültig fest- gestellt sei. j s

Makowiczka und Genossen reihen einen Antrag ein, wo- nah die zweite Lesung der Verfassung auf den 15. März verschoben werden foll.,

Herr Ludwig Simon erkiärt, daß er keine „shwarzweißen Thränen“ für Robert Blum habe. Er will einen neuen Ausschuß niedergescßt schen zur Prüfung der Regierungsvorlagen, und ín dem Wakhlgesebe erblickt er ein nothwendiges Zwangsmittel, welches sich die Versammlung den Regierungen gegenüber schaffen müsse. : Herr Reh aus Darmstadt, nachdem er nachdrüdcklich auf die Gründe hingewiesen, die für die Beschleunigung des BVerfassungswer=- fes sprechen, will dem Verfassungsausschusse durch Schließung der Sihungen während ter zweiten Hälfte der laufenden Woche Raum für seine Arbeiten schaffen. i Herr Buß aus Freiburg: nicht blos die Regierungen, auch das Volk müsse über eine Verfassung gehört werden, die über heine Zus funst, die über die Einheit oder über ‘die Theilung Deutschlands entscheiden solle, sons werde das Volk die Verfassung „rekusiren.“ Minister-Präsldent Herr von Gagern: Ich glaube, die Na- tional-Versammlung hat in der stattgehabten Diskussion Veranlassung genug gefunden, um mit dem Antrage des Reichsministeriums über- einzustimmen, Demjenigen, was Herr Pfeiffer entwickelt hat, bin ih prinzipiell durhaus nicht“ entgegen, vielmehr isst es übereinstimmend mit dem, was das Ministerium heute ausgesprochen hat. Jch würde es aber selbs der Geschäftéordnung nicht ganz gemäß halten, wenn man jeßt schon einen Tag festseßen wollte über einen Gegenstand, worüber der Bericht noch nicht vorliegt. (Einige Stimmen: Sehr rihtig.) Lassen Sie also dem Ausschusse die Freiheit der Bera- thung und diejenige Zeit, die er selbst für sih in Anspruch nimmt. Tch wünsche daher, daß Sie dem Antrage beistimmen möh= êen, den das Ministerium au Sie hat ergehen lassen, Dabei will ih aber doch noch so viel bemerken, daß ih diejenigen Erwartungen nicht theile, die der Redner vor mix so eben aus= gesprochen hat, als ob o bald und wenn der Termin der zweiten Lesung nur nicht zu sehr beeilt werde, eine ins Einzelne gehende Er- flärung Oesterreichs zu erwarten stehe. Wenn das der Fall wäre, seien Sie versichert, meine Herren, das ist meine innerste Ueberzeu- gung, so würde ih die Bitte an Sie stellen, Sie möchten warten. Oesterreich hat aber in der Note vom 4. Februar erklärt, daß es sich seine Erklärung vorbehalte und sie dann erst abgeben werde, wenn

„Die National-Versammlung, indem sie die von dem Reichs- Ministerium zur Anzeige gebrachten Bemerkungen der meisten deut- {hen Regierungen zu dem in erster Lesung vorgenommenen Ver- fassungs-Entwurf, so wie bie etwa rechtzeitig noch eingehenden Mit= theilungen ähnlicher Art, an den Verfassungs - Aus\huß überweist und deren Druck und Vertheilung an die National - Versammlung verordnet

giebt dem Ausschusse auf, nuumehr seine Revision ohne Zö- gerung zu vollenden, und seht fest, daß Montag den 5. März mit der zweiten Lesung begonnen und damit endgültig die Verfassung festgestellt wird.“

Auch dieser Antrag wird mit 252 gegen 221 Stimmen ver- worfen, eben so, nahdem Herr Arneth seinen Antrag zurückgezogen hat, der Antrag von Cropp aus Oldenburg auf Verschiebung der zweiten Lesung bis 15.(März, desgleichen der Antrag Grävell's (eine einfahe Wiederholung des Pfeiffershen mit Hinweglassung der Worte „damit endgültig die Verfassung festgestellt werde‘).

Ueber den Antrag von Venedey und Genossen :

„die National - Versammlung beschließe, die zweite Lesung der Verfassung unmittelbar nah der zweiten Lesung des Wahlgeseßes vorzunehmen“,

wird wieder namentlich abgestimmt.

Da sih 257 gegen 195 Stimmen au gegen den Venedeyschen Antrag erklären, so gehen na endlihem Versammlungsbesc1luß die vom Reichsministerium vorgelegten, durch den Druck zu ver O ENTES E den Papiere ohne nähere Bestimmung eines Ten D els

assungsausshuß. Ein Antrag von dem Grafen Dey, Eee und l Berpgen verlangt von der National-Versammlung, daß

j Mißfebilligung über die vou Grumbreht gegen Oesterrei ge- fe nee Le aussprede, Un den Aus chuß für Geschäfts-

A beantragt Herr Reh, daß die Berathung des Wahlge-

seßes bis auf den Freitag vertagt werde, damit der Verfassungsaus- {uß Zeit gewönne, die zweite Lesung des Verfassungsentwurfs vor- zubereiten. Da das Ergebniß durch Aufstehen zweifelhaft ist, so wird durch Zettel abgestimmt, von denen sich 242 gegen 208 wider die beantragte Vertagung aussprechen. Nächste Sißung findet daher morgen statt: Fortseßung der Berathung über das Wahlgesebß. Die O. P. A. Z. enthält: Die Welckerschen „vorläufigen Verbesserungs- Vor- shläge“ zum Reis - Ver sassungs - Entwurf erster Lesung. Zum besseren Verständniß einer unten folgenden Würdigung dieser vorläufigen Verbesserungs - Vorschläge theilen wir nahstehend diejenigen Abschnitte, Artikel und Paragraphen, welhe von dem Reichs - Verfassungs - Entwurf, wie derselbe aus der ersten Lesung hervorgegangen is, abweichen, mit : Abschnitt 1. Das Reich, Artikel 11. §. 2. (§8, 2 und 3) „Steht mit einem deutshen Staate ein außerdeutshes Land in poli- tischer Verbindung, so darf diese der Durhsührung der deutschen Reichs-Verfassung und Reichs-Geseßgebung in dem deutshen Staate feinen Eintrag thun.“

g. 3, (§. 4.) „Das Oberhaupt eines deutshen Staates, mit welchem ein außerdeutshes Land in politisher Verbindung steht“, muß entweder in seinem deutschen Lande residiren , oder es muß auf verfassungsmäßigem Wege in demselben eine Regentschaft niedergeseßt werden, zu welher nur Deutsche berufen werden dürfen.

Abschnitt 11, Die Reihsgewalt. Art. 1. §. 7. (§. 8,) Die Regierungen der einzelnen deuts&en Staaten haben nicht das Recht, „für diese“ ständige Gesandte und Konsuln anzunehmen oder u halten.

/ e 8, (§, 9.) Die einzelnen deutshen Regierungen sind befugt, Verträge mit anderen deutshen Regierungen ahzuschließen. Jhre Befugniß zu „auswärtigen“ Regierungen beschränkt sich auf Gegen- stände des Privatrectes, des nachbarlichen Verkehrs und der Polizei.

8. 9, (§. 10.) Alle Verträge nicht rein privatlihen Jnhalts,

welche eine deutsche Regierung mit einer anderen deutschen oder „„atê-

die National - Versammlung ihr Verfassungswerk vollendet habe. (Hört! Hört !) Diese Erklärung is bis jeßt weder zurüickgenommen noch irgend modifizirt worden. Es sind von mehreren Borrednern Vorwürfe erhoben worden, u. A. von Herrn Röoler von Oels ward behauptet, daß das Ministerium blos dasjenige unter den diplomati- {hen Aftenstücken ausgesucht habe, was es für den vorliegenden Zweck für nüßlich erachte, daß es aber nicht mitgetheilt habe, was für die hohe Versammlung von glei großem Interesse sein könnte. Er hat da- bei namentlich auf eine preußische Notehingewiesen, die an Hannover in Be-

sid seit einem halben Jahre aufhält,“ (Schüler, H, Simon, Rch, Zell, 7 ¡yzginer, Römer. Tellkampf.)

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! zug auf die Grundrechte erlassen wäre, Die Aufgabe des Ministeriums

wärtigen“ abschließt, sind der Reichsgewalt zur Kenntnißnahme und, insofern das Reichsinteresse dabei betheiligt is, zur Bestätigung vor- zulegen.

*) Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Zusammenstel- lung js von de Reichsversammlung in erster Lesung gefaßten Beschlüsse über die deutshe Reichsverfassung, Die vorgeschlagene neue Fassun Me einzelnen Paragraphen is durch Anführungszeichen angedeutet, Ÿ inge dieser Verbesserungs-Vorschläge sind der von dem Verfassungs-Ausschusse

zweiter Lesung angenommenen Fassung entnommen,