1849 / 69 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ur Sage 7e dritte, zum Assessor , zu Oster 1798 zurüdck. zu Michaelis 1795 und die err mäßiges Vermögen und noch mäßigere

j inem Vater erer t | j Da E E fähigten, einen . eigenen Hausstand zu gründen, folgte

Ansprüche ihn bef! Zal Neiguit scines Herzens und ; e ahre der MAetgung E i er U demselben Fly den chelihen Bund. Seine Gattin

ß í S 1a schloß mit Susan! : cenfte ihm zwet noch lebend e war es ihm vergönut, noch

wiegen, t S Nach einjährigem, beim Ka

ende Kinder, einen Sohn und eine Tochter. Von Urenfel auf seinem Schoße zu

mmergericht zurüdgelegtem Assessorat hatte

: E ç ale! ; uch seine Verschung an ein er seine Ernennung zum, Raid, E Ba L e Vrivetverhält- Obergericht in der F er Bell ‘einer ihm von seinem Vater hinterlassenen tine uno E, ns "i welcher sein Vermögen angelegt war, an eti E: alie er “pen König um seine Anstellung beim Kammer- Berlin fesjetten, átfa obne Gehalt, zu erbitten. Das Gesuch fand Er- ps R folie seine Ernenuung zum Kammergerichts-Rath unterm 1 Mai 1799, Er blieb funfzehn Jahre hindurh in diesem richterlichen Amte, wurde aber während der Verwaltung desselben schon früh und wie- derholt mit gesepgeberisben Arbeiten und ande en kommissarischen Ges\chaäf- ten, z. B. mit der Ausarbeitung des Anhangs zum Allgemeinen Landrechte, mit Wahrnehmung eines Censoramts, mit Hülfsleistungen im Justizmini- sterium u. s, w,, betraut, „Fn einer Konduitenliste vom Jahre 1812 heißt es unter Anderem von ihm: „Er ist aufmerksam auf den Vortrag Anderer und nimmt Theil an den Debatten, ohne Streitsuht und Recht- haberei == Eigenschaften, die leider zu den seltenen ge- hóren!““ Das Gewahrwerden dieser und anderer nicht minder seltenen und treflihen Eigenschaften an ihm konnte nicht verfehlen, ihm, wie innerhalb seiner amtlihen Sphäre, so auch außerhalb derselben, allgemeine Anerkennung und Vertrauen zu erwerben. Jn Folge dessen wurde er be- reits 1814 als Hülfsarbeiter ins Justizministerium berufen, 1816 zum (Ze- heimen Ober - Justizrath befördert und noch in demselben Jahre zum Mit- qliede der Jmmediat- Justiz- Examinations - Kommission ernannt. Schon mehrere Jahre zuvor aber war er zum Mitdirekftor der Streitschen Stif- tungen und zum Mitgliede der Direction der Erwerbschulen gewählt worden. Al3 Ministerialrath wurde er mehrfach mit legislaliven Arbeiten beschäftigt und zu solhen außerordentlichen Aufträgen verwendet , welche ein ganz be- sonderes Verixauen oder den Besiß besonderer Kenntnisse, wie z. B, der englischen und sranzösishen Sprache, deren beider er in nicht gewöhnlichem Grade mächtig war, erheishten, Während aber sein praktischer Geist sich so auf die mannigfachste Weise bethätigte, feierte auch sein theoretischer Geist nicht, Wir finden ihn vielfa, niht nur mit Selbunterrichtung in

neuen Kenntnissen, wie z, B. der spanishen Sprache, beschäftigt, sondern auch fortgeseßt, bis an die sechziger Jahre seines Le- bens hinan, als regelmäßigen Zuhörer philosophischer, philologi-

ser und nuaturwissenschaftliher Vorlesungen von Schleierma- cher, Böckh, Wildenow, Jdelcr u. A. m. in den Hörsäl-n der aka- demischen Jugend. Auf den Bänken der Musensöhne siyend, mochte der juge»dl ch: Alte manchen vor der Zeit alten Jüngling neben ihm an Gei- stesfrische und Lernbegierde übertreffen. Und doch trieb ihn dieser mächtige Wissensdrang nimmer aus seinem Gleichmoß, seiner Sammlung, seinem ruhigen Lebensgange. Denn er suchte Bildung, niht Genuß, Während er aber den Genuß nirgend suchte, fand er ihu überall, Er fand ihn vor Allem auch im Kreise seiner Familie und seiner Freunde, Die Familie war und blieb, so wenig man dies bei der großen Ausbreitung seiner Thätigkei- ten vermuthen sollte, scin liebstes, eigenstes Lebenselement. Selten gab es bessere Familienväter, bessere Freunde, Hier galt es für ihn weniger ancig- nen als mittheilen, mittheilen aus den Schäßen seines Herzens und Geistes, seiner stets heiteren Laune und scines harmlosen Wies. Aber hier, wo ihm die böchsten Freuden blühten, sollte er aub, wie die meisten Sterb- lichen, die bittersten Schmerzen erfahren, Schon früh, 1805, raubte ihm der Tod die gelicbte Gattin, und nachdem er später, 1812, mit Wilhelmine, Tochter des Professors Sprengel in Halle, welche ihn jeyt als Wittwe betrauert, einen neuen beglückenden Ehebund geschloïen hatte und ihm in demselben fünf Kinder geboren waren, traf ihn 1837 der Verlust eines hoffnunzsvollen Sohnes, welcher als Predigtamts-Kandidat an der Cholera verstarb, Dies sind aber auch fast die einzigen großen und unerwarteten Schmerzen, die in sein sonst von der Wiege bis zum Grabe von der Freundlichkeit Gottes getragenes Leben eingriffen.

Wir kommen nun zu einem neuen bedeutenden Wendepunkt in seiner amtlichen Laufbahn. Nachdem er im Jahre 1832 Mirglied des Ober-Cen- \un-Kollegiums geworden war, cin Jahr zuvor aber seine Ernennung zum Mitgliede des Staatsraths abgelehnt hatte, weil er in sciner Gewissenhaf- tigkeit sich nicht zutraute, einem so wichtigen Amte neben der Verwaltung seiner anderen Acmter zu genügen, ward er zu Anfang des Jahres 1834 zur Unterstüßung des würdigen Geheimen Kabinetsraths Albrecht als Vor- tragender in das Geheime Kabinet des Königs berufen. Selten wohl fand eine Berufung eine so allgemeine und freudige Zustimmung wie diese, Wer aber fonute auh wohl geeigneter sein, der Rathgeber und Verwalter der Königl. Gnade zu werden, als Müller, in dem sich tiefes Sittlichkeits- und Rechtsgefühl und umfassende Gesepßeskenntniß, mit dem menschenfreund- lichsten Wohlwollen und einem zum nachsihts8vollen Vergeben und Verges- sen stets bereiten Gemuthe, aufs innigsle verbanden. Als er im Februar des legtgenannten Jahres zum erstenmale in seiner neuen Cigenschaft dem verewigten Könige vorgestellt wurde, sprach der Monarch zu ihm:

Er habe vernommen, daß Müller die zu einem Gehcimen Kabi- netsrathe nöthigen Kenntnisse besiße, von dem neueren Zeitgeiste nicht an- gesteckr und ein guter Christ sei, Dies wären wesentliche Erfordernisse seiner neuen Stellung, von welcher Er, der König, wünsche, daß sie ihm gefallen möge,

Cin hoher und berühmter Staatsbeamter aber richtete, nach dem Be- fannt werden der Beförderung Müllers, im März 1834 aus der Pro- vinz folgende Worte an ihn; gratulor ex animo

1) den König

2) das Land,

3) alle rechtlihen Leute im Lande, Die Engel im Himmel müssen sih freuen, wenn ein anerfaunt braver Mann mehr in die Nähe des Königs kommt.“

Unterm 24. November 1834 erfolgte seine förmlihe Ernennung

zum Geheimen Kabinetsrathe, und wie er nun in dieser hohen und einflußreichen Stellung dreizehn Jahre hindurh ten von allen Seiten in ihn gesezten Erwartungen entsprochen, mir welchen Erfolgen er dann ge- wirkt und welcher Anerkennung er sich dabei von oben wie von unten zu erfreuen gehabt hat, is noch in Jedermanns Gedächtniß. Daß ihm fortan auch zu den inneren Ehren, die er sich im Laufe eines sechzigjährigen Le- bens jo reichlich erworben hatte, die äußeren Ehren in großer Zahl zu- strômten, lag in der Natur der Verhältnisse. So wenig er ihrer aber frü- her. begehrt hatte, so wenig vermochten dieselben auch jegt ihm Anfechtung zu bereiten. Durch und durch anspruchslos und genügsam, wie er war, U A Heis nur wenig von der Welt und erhielt doch viel Ae C On Welt uer was er wüflih und so recht von Herzen, jedoch ihm dessen ewige Güte N 9on seinem Gott E erbat, enthielt geschäftssreien (eiz ahrt uer: , Dies beides bestand in einem stillen und Rei ee im Sabre 1844 im S n einem sanften und seligen Ende. Nach-

V n Kreise der Seinen sein Amtsjubiläum began-

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410

Doch arbeitete er noch einige Jahre mít Anstrengung fort, bis er 1846, an den Folgen cin:-s ihn in diesem Jahre getroffenen Schlaganfalls lei- dend, und von der Ueberzeugung durchdrungen, seinen Amtspsflichten nicht mehr genügen zu fönuen, seine Entlassung aus dem Dienste erbat und er- hielt. Fortan lebte er in stiller Zurücfgezogenheii, aber mit ungetrübter Heiterkeit und ohne daß ihn scin Wiß und seine Laune verließen, nur dem Umgange mit seiner Familie, seinen Freunden und seinem Homer, dem ältesten der Dicl,ter und dem ältesten seiner klassishen Freunde. Noch am 16, Februar d, J. ergößte sich scine Seele an dessen unsterblichen Ge- sängen, und bereits vier Tage darauf nach kurzer und {merzloser Hin- fälligkeit, , | „umhüllte Nacht ihm die Augen.“

Seine Werke folgen ihm nah und scin edler Geist lebt fort in ten Herzen seiner zahlreichen Freunde, «ie in denen seiner Wi:twe und seiner Nachkommen, deren er sechzehn, nämlih sechs Kinder, acht Enkel und zwei Ureukel, hinterließ, Er entschlief wenige Monate vor Vollendung seines sechs8undsiebzigsten Lebensjahrs,

Wir scheiden hier von dem trefflihen Manne, indem wir ihm noch ein Wort unsercs, von dem jezigen Geschlet kaum mehr gekannten Jean Paul nachrufen: „Einst wird die bloße Heiterkeit des Herzens so gui be- lohnt werden, als jede andere Tugend, ob sie sich gleich selber belohnt, wie aber jede ande:e auch thut,“

Wird solche Heiterkeit in den nächsten Jahrzehnten oft unter uns gefunden werden? (Gott walte es!

Berlin, den 7. März 1849, Bag,

Eisenbahu - Verkehr. Rheinische Eisenbahn.

Frequenz und Einnahme des Jahres 1848 im Vergleich der früheren Jahre.

Obgleich die Frequenz und Einnahme des Jahres 1848 von dieser Bahn dur die Veröffent!ihung derselben von Seiten der Di- rection bekannt geworden ijt, so wird es doch niht uninteressant sein, dieselbe mit denen der vorhergegangenen Jahre in Vergleich zu stel- len, da namentlih auf diese Bahn der gestörte G. schäfstsverkehr im Jahre 1848 einen Einfluß wie auf keine andere Bahn ausgeübt hat; welches sih auch hon im Anfang des vorigen Jahres, wo die Di- recti'n die Frequenz und Einnahme der erst-n drei Monate noch ver- övffentlicht hat, zeig!e, da dieser Zeitraum {on eine Mindereinnabme gegen denselben im Jahre 1847 von über 28,000 Rthlr. hatte, Db= gleich bemerkt werden muß, daß das Jahr 1847 einen überaus star- fen Verkehr und nam?n!lich an Gütern gehabt hat, und alle vorher- gegangenen Jahre überflügelte, so ist das Jahr 1848 doch im Bere glciþ zu den vier vorhergegangenen Jahren das schlehteste ae: sen. Fs wurden im Jahre 1848 befördert 446,066 Personen für eme Einnavme von 285,934 Rihlr. 25 Sgr. 6 Pf., im Jahre 1847 aber wurden befördert 514,530 Personen für die Einnahme von 370,979 Rthblr. 4 Sgr., wonah im Jahre 1848 {hon der Perso- nen- Verkehr einen bedeutenden Ausjsall ergiebt, denn es wurden we= niger befördeit 64,464 Personen, die eine Minder-E:nuahme von 85,044 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf. ergaben z besonders aber is der Qüter- Verkehr im Jahre 1848 gegen den des Jaßres 1847 in einem be- deutenden Grade gefallen, denn es wurden im Jahre 1848 nur be-

fördert 2,695,606 Ctr. für die Einnahme d, h. inkl. der Ein» nahmen für Post-Güter 2102 Rthlr. von 224 025 Rtblr, 3 Sgr.,

während im Jahre 1847 beförtert wurden 6,033,901 Ctr. für die Einnahme von 443,664 Rtblr. Y Sgr. aud «benfalls die Cin- nahme sür Post-Güter 1966 Nthlr, 3 Sar. mit eingerechnet es hat mithin das beförderte Quantum Güter eine Verringerung von 3.337,845 Ctr. gezeigt, welhe eine Minder-Einnahme von 219/639 Rthlr, 6 Sagr., oder zusammen aus dem Personen- und Güter - Ver- fehr von 304,083 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf. ergaben; die extraordi- nairen Einnahmen, roelhe im Jahre 1848 15,040 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. und im Jahre 1847 19,027 Rtèlr. 22 Sgr. betrugen, eraaben eben= falls eine Verminderung von 3987 Rthlr. 20 Sgr. 6 Pf, Die Gesammteinnahme betrug 1848 inegesammt 525,000 Zithlr, und im Jahre 1847 833,671 Rthlx. 5 Sir., mithin ergiebt sich eine Ve- fammt- Mindereinnahme von 308,671 Rtylr. 5 Sgr. Nach den Ausweisen, welhe die Direction im vorigen Jahr zum leßtenmale veröffentl:chte, und welhe die Monate Januar, Februar und März umfaßte, wurden befördert 89,983 Personen und 845,648 Ctr, Güter; in denselben drei Monaten des Jahres 1847 wurden beför- dert 80,468 Personen und 1,285,785 Ctr. ; es hat mithin in diejem Zeitraum des Jahres 1848 gegen 1847 eine Vermehrung von 9515 Personen, aber eine Vcrminderung von 440,137 Ctr, Oüter, und desgleihen au cine Verminderung der Einnahme von 28,250 Rihlr. 9 Sgr. stattgefunden.

Zu einer vollständigen Uebe: sicht der Frequenz und Einnahme in den leßten fünf Jahren, in welhen diese Bahn in ihrer ganzen Länge im ununterbrochenen Betrieb is , lassen wir hier folgende Zu fammenstellung folgen.

Jahr Personen Einnahme f. P.rsonen Durchschn. p. Bahumeil, Rthlr. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr. Pf. S4 3/40/14 009,299 25 269/09 40 10 1845 - 429 025. 023463. 28 =— 28127 8 10 1846 599544,288 30/4425 2 - 32,999 8 1847 5914530 370,979 4 - 02209 1 5 1848 446,066 285,934 --259 6 24.8608 20 14

Wir sehen hiernah, daß der Personenverkehr seit dem Jahre 1844 eine fortwährende Steigerung erfahren hat; das Jahr 1847 hatte jedoh die größte Anzahl. Aber auch hier zeigt es sich, daß obgleih die Jahre 1844 und 1845 gegen 1848 eine geringere An- zahl Personen hatten, dennoch die Einnahmen dieser J1hre bedeu- tender waren, als im Jahre 1848.

Güterin Ctr. Einnahme f. Güter Durcbschnittlich pro infl. d. Postgüter. Bahnmeile. Ntblr. (01, p MNiblr, Jar, Ps 22/0098 10 5. 1974/ 20 0. 2040/4 1/ 1; 200l9. 0 4. 20,00) 10 e

Jahr 1844: 2,755 150. 845: 3.016.008.

» 40 00100, 90S 2/ V 154/ GUSO O. 443004 9. 0080/0 10 18348: 2,095,606. 224,025 3 —, 419,480 13 4.

Eben so, wie der Personen - Verkehr, zeigt auch der Güter-

en hatte, beganr i O 4 A : ; 2 f gen h g 1 E mehr die Schwächen des Alters zu empfinden. | Verkehr, außer dem Jahre 1848, eine fortwährende Vermehrung

Bekanntmachungen. [94] Se Le

Der unten näher bezeichnete Buchbalter Friedri Wilhelm August Krüger, genannt Heine, von hier ist des Hausdicbstahls und der betrüglihen Fälschung verdächtig und hat sih von hier wahrscheinlich über Lü- beck entfernt, ohne daß scin gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.

Es werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel- ben zu vigiliren, im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß- Expedition abliefern zu lassen,

Derselbe is Berlin geboren

Aeußere,

deutsche Sprach

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent- standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert,

Berlin, den 9, März 1849,

Königliches Kriminalgericht hiesiger Nesidenz. Abtheilung für Voruntersuchungen. Signalement des 2c, Krüger.

En wut W Evangelischer Reliion, in , 9 Guß 4 Zoll groß, hat braune Haare graue Augen, braune a a es Kinn, ‘tränf- liche Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase und Mund, brau- nen Bart, gesunde Zähne , ist stark gebaut, spricht die e mit tiefem Baß unv hat ein scheues

Bei seiner Flucht trug er einen Paletot , ver jed nicht näher bezeichnet werden kann, Die übrige Betlei:

dung ist unbekannt,

York zu verschaffen gewußt,

[685]

lius Oscar Gierach, wegen Trennung der Ehe geklagt,

| | |

r

Auf dem Postbürcau hat er sich am 23. Februar c. sub No. 7698. D. 11. eine Legiti- mationsfacte zu cinem Passe über Lübeck nah New-

Oeffentlihe Vorladung.

Die verehelichte Konditor Bertha Gieradh, geborene Biow, hier, früher verwittwet gewesene Kämmerer Zim- merlich, hat gegen ihren Ehemann,

den Konditor Ju böslicher Verlassung auf Der verklagte Ehemann hat sich nämlich im Monat Juni 1846 von hier ent- tun fernt, später von Wolfenbüttel aus srifilich Nachricht von sich gegeben, seit jener Zeit aber von seinem Auf- enthalte nihts mehr bekannt werden lasscn; und es | 1 auch der Klägerin der angestellten Bemühungen Ungë-

denn der des Jahres 1847 übersteigt den des Jahres 1844 um 3,278,090 L Ctr., ten des Jahres 1845 un 2,786,833 Ctr. und den Jahres 1846 um 2,224,368 Ctr. Das im Jahre 1848 beförderte Quantum is jedoh auch gegen das im Jahrè 1844 beförderte noch um 59,544 Ctr. zurü.

Die exiraordinairen Einnahinen als Pacht - und Miethserträge, Zinsen, Verkaufs - Erträge 2c. sind in den oben angeführten Jabren folgende: Jm Jahre 1844: 11,527 Riblr. 29 Sgr. 9 Pf., 1845: 18,208 Rthir. 20 Sgr, 3 Ps, 1846: 15,428 Rtblr. 24 Sgr. 8 Pf., E547: 19/027 Mr: 22 Sar.s 4548: 12,040 Rtölri 1 Sar. 6 Pf. j Aber ebenfalls wie die Betriebs -Eiunahmen gewachsen sind, so sind auch tie Betriebs - Ausgaben zugleich bj nacbstehender Ubeisicht deutlich hervorgeht, Jahr - Betriebo-Ein- Durchschuitil, Betriebs-Aus= nadmezn, p. Bahinmeile, gaben.

gewachjea, wie es aus Darch\c{nittl. p. Bahnmeile.

Ntblr. sgr. pf. Rtölr. sgc. pf. Rtblr. sar. pf. Rtolr. sgr. pf. 15 A400 O4 A124 7 0 233809 10 2 20331 75 1810. O06 47 0 4 200029 2 28995 9 11 99'515 G 1846 080/490 14.5 09.090. 6 0 20210 19 O 937-70 12 O 1847 BS30/1 9 724994 4 3740993 28 —: 32573 116 148 O UDO —— —— 400028 0 4 (5J (5)

Es bat mithin das Jahr 1844 ¿inn Betriebs-Uebershuß von 308,116 Nthlr. 25 Sgr. ergeben. Das Jaÿhr 1845 ergab einen Bektziebs-Utcber- {uß von 347 421 Rtblr. 25 Sgr. 5 Pf., davon abgerechnet für Verzir- 22 Sgr. 10 Pf., verbiteb Reiuertrag

A

sung und Amortisation 145,951 Nthlr. 22 e on welchen eine Dividende von

201,470 } h hir. gezahlt und der Rest von

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) 2

T il (av I at AGT s

d 3 pCt. im Betrage von 135,000 vefonds zugeschrieben wurde. Das 1

L: Mus

66,470 Thlr. 2 Sgr. 7 Pf. dem Rese Jahr 1846 ergab einen Ueberschuß von 393,136 Thlr. 24 Sgr. 11 Pf, davon abgerechnet für Verzinsung und Amortisation 172 678 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf., verbli:b Rein:rtirag 220,457 Thlr. 27 Sgr. 5 Pf., davon wurde iine Dividende voi 3: im Betrage von 157,500 Th!r. vertheilt und der Rest von 62, Mr. 2/7 Sar. 29 D, Dem Nee servefonds zugewiesen, / 1847 crgab einen Betiicbä= Urebeishuß von 459,077 Tblr, 7 Sgr., wovon gbgerecnet sür Zin- fen und Amortisation 193,596 Tölr., v-rblieb ein Reinertrag von 265,481 Thlr, von welchen cine Dividende von 4 pCt. im Betrage vou 180,000 Thlr. gezahlt uud der Rest von 85,481 Thlr. tem Re= servefonds überwiesen wurde. Würde man dls Betriebs - Ausgaben des Jahres 1848, da die Einnah uen dieses Jahres denen des 1844 am mit ca¿ 200/000 295 000 Nthlr. , hiervon die Verziusun( - tion vom Jadre 1848, so würden ais Reinertrag noch nicht 100,000 Rtblr, übrig bleiben. e

Auch der Januar d. J., von welchem die Direction die F1equenz und Einnabme veröffe!tliht hat, ergab gegen denfelben Monat des Jahres 1848 eine Minderfrequenz von 2122 P rsonen und 54,432

¡ Falres nächsten stehen, auch im Verbältniß zu dem Jahre 1844, annehmen, so veibliebe ein Uebershuß von ca.

q und Amortisa=-

abgere@Znet

Centner Bütcer mt ciner Puindereinngdme von 1959 -Rthlr. S Sgr. C iB Ei CAUD C3 L L QALTL- C LUCHIT C

Stettin, 8 März, Das Wetter is nnfreundlihz während der Börse fiel Schnee.

Getraide. Die heutige englische wiederum sehr flau, da voin Belgien und Holland neue Zufuhren in London einget:ofen warenz sie blirb diesmal nicht ozne Enfluß auf die Stimmung für eizen an unserem Marfte. Die Umsäße beschränkten sich auf 41 Wispel weiß. \ch{chlesisch. 90pfd, in loco zu 595 Rthlr., für guien pommerschen 89% - bis 893pfd, {were W 7 boten, nah Ankunft der Post zog si

wurde 57 Nthlr. ges (ufer indeß zurück, und man hatte nur noch Aussicht, vielleicht \chles. 90pfd, wird f O

hlr. zu machen. Gelb. sWwwimmind auf r. gebalten, loco auf 58 Rthlr., nlirde indeß zu 57 Rthlr. erlassen werden, i Roggen 1i| jeßt preichalt nd; in loco für 86pfd, 25 Rihlr, Gld,, pr. Frük jahr für 82pfd. 24 Nthlr. bezahlt und Geid, 86yfd, 95 Rthlr. zu mahenz pr. Juni /Juli S82psd, 29% Rthlr. be=- zahlt. Gerste in \chöner s{werer Waai bedingen. Hafer in loco zu 16% Rthlr Rüböl in loco 13; Nthir. gef., 13 Gd, Mär: /April 13 bez. April /Ma Su 2 S Zu 27 | bezahlt und gefordert, Oft. /Nov. 115 Spiritus aus erster Hand zur obhue Faß bei Portionen 24 % bezo Lo M 7 O S E C U 21% Br, e AUguir 21 Or. Zink 4 Riblr. 14 Sgr, Br. Breslau, 9, März. Weizen, weißer 56, 01, 65 Sgr., gelber 53, 581, 62x Sgr. Roggen 295, Gerjte 20, 22, 44 Hofer 16 1/7, 185 Kleesaai unverändert. Spiritus 65 bis 6% Rthlr. ü Rüböl 142; zu bedingen. Zink obne Handel. Unser Markt bli: b auch Weizen fr, Köln, 7. Vi Waare, 5% Rthlr. G., pr. März 5/5 thlr, Mal 6 Rihlr, W,, 05 N, O,

Poft ijt

».

S s 4 V oi(o Fir heute unverändert und Preije fsur

März. (25 Scheffel.) Weizen direït 55s Rtblr.

R,, 5% Rihlr. V., Pre

: A 28 E A 91 M A A Wo Roggen direkt 35 Rit Wr Man 35 Rth'1 adi ; y 3% Rig, 20

Riblr, G., pre Mai 35 Nthlr, Wes, pr, Mi v,

(Herste, hiesige 2% Rtolr. W., oberländische 3s Hafer 15 Nthlr. W., pr. Mai 1% Rihlr, 2. Rübkuchen 2000 Pfd. 26 Rthlr. G. Rüböl pr. 256 Pfd. m. Faß compk. N 313 Rthlr. W., W.,

Rthlr, W.

Rtblr. W., pr, Mai pr. Oft, 29% Rthlr, Le, 95 Rthlr. O, geläu- tert 3345 Rthlr. W. :

Lein6l pr. 260 Pfd. 264 Rthlr. O,

T E T A A A E R A T1 D X E MAZT N S ito R IOIE E L I A

1 achtet nicht gelungen, den gegenwärtigen Aufenthalt | des Verklagten zu ermitteln, Es wird daher dcr ge- nannte Verklagte Julius Oscar Gierach hierdu:ch zu dem behufs Beantwortung der Ehescheidungsllage vor | dem Ober-Landesgerichts-Neferendarius Niederstetter auf | den 23, Mai 1849, Vormittags 11 Uhr, | im Parteicnzimmer Nr, 11. des hiesigen Königl. Ober- | Landesaecrichts anberaumten Lenmine öffentlich unter der | MRarnung vorgeladen, daß bei seinem Ausbleiben die | von seiner Ehefrau angeführten Thatsachen, woraus die Klage wegen böslicher Verlassung gegründet is, 1n con- iaciam für zig:standen erachtet und demgemapy was Rechtens i} gegen ihn wird er“annt werden, Breslau, den 23, Oftober 1848. 4 Königl, Ober-Landesgericht, Erster Senat, Hundrich,

Das Abonnement beträgt: 2-Rthly. für x Jahr. 4 Atblr. - CTADE, 8 Athlyr, 6 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mi! 2; Sgr. berechnet.

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T A C E? C I E I E COTR C I E I E T A

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ÁAntlicher Theil. Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt a, M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs-Versammlung, ie österreichische Note, Vorschläge der österreichischen Regierung.

Desterreich, Wien, Robot- Entschädigungs - Patent,

Bayerm, München, Die Minister - Krisis, Die Anleihe.

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griechische

Ausland.

National-Versammlung. Protest mit Bezug auf das Protokoll, FJunterpellationen wegen Jtalien und Uebergang zur einfa- chen Tagesordnung. Paris, Rundschreiben des Ministers des Jn-

“niern an die Präfekten, Das Wahl-Comité der Nue de Poitiers.

Großbritauien und Arland. Parlament. Oberhaus und Unter- haus: Die Lieferung von Waffen für Sicilien: die Ernennung Sir Ch. Napier's für Judienz das irländische Armengesey und die Bill wegen Uebertragung von Grundeigenthum. London. Admiral Parker, Die ostindische Armee, Die Nachrichten vom Kontinent.

Frankreich,

“talien. Rom, Vermischtes. Neapel, Der Großherzog von Tos- cana, Die Schweizer-Truppen, Die Kammern. KRäuberban- den, Turin, Kammer-Verhandlungen. Florenz. Dekrete der provisorischen Negierung, Nückkehr des diplomatischen Corps. Ge- neral La Marmora, Venedigs Zustände, Die piemontesische Fntervenition, Aufstand des Landvolkes. Vereinigung der Terri- torien der toscanischen und römischen NRepublifk. Die Estensischen

Truppen, Proteste des Großherzogs. Modena, Marsch gegen die toscanische Gränze,

Börsen- und Handels - Nachrichteu.

ESPE-C L E G ZASCES N AE R: L GIAM A V Ci A N I C CINE O D I C ORDR C C2. I E0Y O E C O T ESEATT A

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem fatholishen Geistlichen, Pfarr=-Dechanten Winkeld ey zu Ahlen, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

S Oed

Das Publikum wird hiermit benachrichtigt , daß vom 1. April d. J. ab die fälligen Zins-Coupons der Schuldverschreibungen über die freiwillige Staats-Anleihe in derselben Art, wie die Zins=Cou- pons von Staats-Schuldscheinen, werden realisirt werden. Die Zah- lung der fälligen Zinsen erfolgt daher halbjährlich vom 1. April und 1. Oktober jedes Jahres ab nicht allein bei der Staatsschulden=Iil qaqunasfasse (Taubenstraße Nr. 30) täglih mit Ausnahme der Sonn und Festtage und der drei leßten Tage jedes Monats von Morgens 9 his Mittags 1 Uhr, sondern auch in den Monaten April und Mai, Oktober und November, bei den Regierungs-Haupt=, Kreis- und an deren Spezialkassen. Außerdem können aber die fälligen Zins=Cou pons auf alle den Königlichen Kassen schuldige Steuern und jonsti gen Abgaben, Pächte, Gefälle und Domainen - Veräußerungs = oder Mblöfungsgelder, statt baaren Geldes in Zahlung gegeben werden,

Wer mehrere Zins = Coupons besißt, muß dieselben mit einem nach Littern, Nummern und Beträgen geordneten und genau aufge rechneten Verzeichnisse der betreffenden Kasse übergeben,

Berlin, den 9. März 1849,

Haupt-Verwaltung der Staatsschulden, Natan. Köhler. Knoblauch).

Dem R. Mau zu Wiiste=-Giersdorf in Schlesien is unter dem 9. März 1849 ein Patent, auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erlauterten Apparat zur Erzeugung von \{wefligsaurem Gas, : auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden,

Den Mechanikern Gebrüdern Bonardel zu Berlin 1 unter März 1849 ein Patent, auf eine selbstthätige Repetir = Vorrichtung für Facquard Maschinen in der durch Zeichnung und Beschreibung nach gewiesenen Zusammenseßung, und ohne Jemanden 1n der Benußung bekannter Theile zu beschränken, . auf vier Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staates ertheilt worden.

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Dem J. B. Verkenn zu Aachen is unter dem 9. März

1849 ein Patent, auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Zusammensetzung der Tambours - Arbeits Fix= und Ab nahme-Walzen für Streichmaschinen,

auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und sür den Umfang

des preußischen Staates ertheilt worden.

Dem Uhrmacher J. C. Rahßkopff zu Koblenz ist unter dem

8, März 1849 ein Patent, ; auf ein Manometer für Lokomotiven mit Anwendung elasti-

her Röhren in der durch Zeichnung und Beschreibung

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Preußischer

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nachgewiesenen Zusammenseßung, ohne Jemanden in An- wendung bekannter Theile zu beschränken, | auf aht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang | des preußischen Staates ertheilt worden. | Dem Färber M. Siebke zu Werden, im Kreise Duisburg, ist unter dem 8. März 1849 ein Patent, i

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. März 1 1

auf die Zusammenseßung eines Schußpapps für Krapproth |

gegen die falte Küpe, insoweit sie als neu und eigenthüm- |

lih erkannt worden ift, |

auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang | des preußischen Staates ertheilt worden, | Angekommen: - Der Präsident des Konsistoriums der Provinz | Schlesien, von Uechtriß, von Breslau, Ct C Er E T M D L R M E C R L E I D I T N M C: |

ltichtamtlicher Theil. | Deutschland.

Bundes - Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 9. März. (D. Z,) 183ste Sizung der verfassunggebenden Reichs - Versammlung. Tagesord- nung: 1) Ergänzungswahl dreier Mitglieder in den Wehrausschuß. 2) Zweite Berathung über die noch rüdcständigen Paragraphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. IX. §. 44 u.

Vou sißender: Präsident Herr Eduard Simson,

Von ferneren Regiecrungs-Erklärungen wird die vom Königreich Hannover als eingegangen angemeldet und ist dem Verfassungs- Ausschusse sofort übergeben worden. Von Herr: Bouvier aus Steyer- mark ist eine bedingte Austritts-Erklärung erfolgt, und zugleich wird vou der betreffenden Kaiserlich österreichishen Behörde Herr Form- bacher als Ersaßmann Bouvier?s beglaubigt,

Nachstehende Herren sind als Abgeordnete neu eingetreten : Herr Albert aus Quedlinburg für Herrn Flottwell aus Münster, und Herr Herz aus Wien für Herrn Schilling cbendaher.

Flottenbeiträge kommen zwei zur Anzeige. Einer vom Bürger- verein zu Schleiden an der Eisel und ein zweiter (von 22 Fl. 6 Kr.) von mehrercn Offizieren der bayerishen Garnison in Germersheim, (Bravo ! )

Herr Jucho ruft das Reichs-Ministerium der Justiz an: Welche Vorkehrungen dasselbe in Bereitschaft habe, um die Einführung des allgemeine deutshen Wechselrechts zu überwachen und etwaige Ab- weichungen und Abänderungen durh die Landesgeseßgebung zu ver- hindern. ; l

Namens des Wehrausschusses berihtet Herr B o ck aus Preußisch» Minden, daß zwei aus Lübeck eingelaufene Petitionen von dem ge- nannten Aueschusse dem Reichs-Ministertum zur geneigten Berücksich- | tigung überreiht worden sind.

Der Präsident verordnet die Einsammlung der Stimmzettel zur Ergänzung des Wehrausschusses. Dann wird unter Verzicht auf die Debatte zur Abstimmung über §. 44 des Artikels IX, der Grundrechte vers{ritten. Die Annahme erfolgt in der Fassung des Entwurfs :

8. 44, „Jedes Grundstück soll einem Gemeinde - Verbande angebören, Beschränfungen wegen Waldungen und Wüsteneien bleiben der Landeogeseßgebung vorbehalten.“

Ueber Artifel X. §. 45 wird eine Besprehung zugelassen, an der sich aber nur Hr. Förster von Hünfeld betheiligen kann, um die beiden zu §. 45 gestellten Minderheitserahten zu empfehlen, die Bestimmungen über die Wahl der Vollsvertreter und den periodischen Zusammentritt der Kammern enthalten, so wie den Uhlandschen aus der ersten Lesung dieses Theils der Grundrechte bekannten auf die Abwehr octroy:rter Verfassungen ger1chteten Antrag. Dann unmit telbar nach dem Förstershen Vortrage wird die Lebatte mit dem Schlußworte des Berichterstatters Herrn Beseler beendet. Auch für den folgenden Paragraphen wird die Fassung der Ausschußmehrheit angencmmen :

g. 45. „Jeder deutsche Staat soll eine Verfassung mit Volks- vertretung haben.“ wozu durch eine spätere redactionelle Umstellung noch der Saß aus 8, 46 fommt:

„Tie Minister sind der Volksvertretung verantwortlich. ‘“

Ueber den Zusaß dazu: „die Wahl der Bolksoertreter erfolgt direkt, ohne Ausschluß einer Klasse von Einwohnern und unab- hängig von einem Census‘ (Schüler von Jena, H. Simon, Wigard) ist von Herrn Nauwerck die Abstimmung durch Namens- aufruf beantragt. Sie verwirst mit 300 gegen 131 Stimmen den Zusaß, Auf dem Wege gewöhnliher Abstimmung fallen auch alle sonstigen Zusaßanträge, worunter zum zweiten Male der U) landshe: „Unter keinen Umständen darf eine Landesverfassung ein- seitig gegeben oder abgeändert werden —“/ (abgelehnt mit 226 gegen 204) über den, da das Ergebniß zweifelhaft scheint, dur Zettel abgestimmt wird.

Angenommen wird in folgender Gestalt, nachdem sich der Be- rihterstatter des Ausschusses mit der Abänderung „des Rechts der Jnitiative““ in den Ausdruck: „Recht des Geseb-Vorschlags““ einver- standen erflärt hat.

g. 46. „„Die Volksvertretung hat eine entsheidende Stimme hei der Gesebßgebung, bei der Besteuerung, bei der Ordnung des Staatshaushaltesz; auh hat sie wo zwei Kammern bestehen

jede für sich das Recht des Geseß-Vorschlags, der Beschwerde, der Adresse, so wie der Anklage der Minister.

(Die Minister sind der Volksvertretung verantwortlich.)

Die Sizuugen der Landtage sind in der Regel öffentlich.“

Verworfen wird, abermals durch Abstimmung, durch Namensauf-

Alle Post-Anftalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf diescs Blart an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers : Behren-Straße Ur. 957.

1849,

N M I R Rz R A S E S A E I C I T P L D R R O T: R E E E T E E I H: TREES N E E S, C DTI E PAB A V E I C

ruf, der Zusaß der Ausshußminderheit : „die Regierung des deu‘schen Einzelstaates hat nur ein aufschiebendes Veto gegen die Beschlüsse der Volksvertretung“, mit 279 gegen 157 Stimmen. Ferner wird angenommen Art. XI. g. 47. „Den nicht deutsch redenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volköthümlihe Entwickelung gewährleistet, namentlich die Gleichbe-

rechtigung ihrer Sprachen, so weit deren Gebiete reichen, in dem

Kircbenwesen, dem Unterrichte, der innerea. Verwaltung und derx Rechtspflege. ““ und Art. XlI, g. 48. „Jeder deutshe Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schuße des Reichs, “‘ Nachdem hiermit die Berathung über die Grundrechte beendet ist, bringt Herr Eisenstuck und medr als siebzig Genossen worunter Herr von Lassaulx den dringenden Antrag auf Ansezung der zwei=-

ten Lesung des Wahlgeseßes auf einen der ersten Tage nächster Woche. Dagegen tragen die Herren Arndts, Sepp, ¡llinger und Genossen darauf an, daß der Verfassungs = Entwurf sür die zweite Lesung nicht abschuittäweife, sondern im Ganzen eingebracht werde und daß den Mitgliedern des Hanses mindestens eine Frist von drei- mal vierundzwanzig Stunden zwischen Empfang des Berichts uud der Berathung darüber gelassen werde. Der Eisenstuckshe Antrag wird als dringlich anerkannt, worauf ihn der Antragsteller zu begrün= den sucht. Das Wahlgeseß für das Volfshaus gilt 1hm als das Juno dament der Verfassung, und der, welcher einen Aufichub der zweiten Lesung des Wahlgeseßes verlange, der lönne es nicht eh r li h meinen. Der Präsident ruft Herrn Eisenstuck wegen diejer Boraussegung zur Oi1dnung,. Gegen die beantragte Vorausnahme des Wahlgesrbes erölärt \ich Herr Biedermann nicht blos, weil ein Wahlges\: b stets die Ver= fassungs - Bestimmungen schließe, nicht abec sie eröffne, sondern auch deshalb, damit si ein reines Produkt des Bolkowillens in dem Wahl= gesebe ausspreche und „nicht Rückfichten auf einen anderen G stand, der jeßt binter den Abstimmungen ste D 1 nimmt einen so heftigen Charakter au, daß der Präsident sel mit | Schließung der Sißung droht, wenn die cnwilligen Unterbrechungen

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niht aufhören. Herr Ludw. Simon theilt das H in dre: Par- teien „wovon die österreichishe einen Direftortal=Cxtraft von Fürst n an die Spite stellen will.‘ DieL nfe aber habe feinen besseren Probirstein für die Partei, der sie sich annähern solle, als das Wahlgeseß. Drsto | lebhafter müsse also der Redner im Namen seiner Gesinnungsgenosseun auf | der zweiten Lesung des Wahlgeseßes bestehen, damit ein Siea der | Linken befestigt werde, den man ihr wieder entreißen wolle, Denn

dieser Hiutergedanke sei der Verzögerungsgrund, ;

Herr Plath ner von Halberstadt: Der Ausgang wird zeigen, auf welcher Seite die Ehrlichkeit in diesem Hause war, von allem Anfange an war, (Lärmen auf der Linken.) Herr Ludwig Stmon hat ofen gesagt, weshalb er so dringend die zweite Lesung des Wahl= geseßes verlangt. Aver die Feststellung der Verfassung thut uns vor Allem noth, die Beendigung des provisorisben Zustandes in Deut sh- laud. Mit dem Wabhlgeseße schlagen Sie kein feindlihes Heer, und vor cinem Kriege bestehen keine blos moralis{ch{en Gewalten, es be- darf gesicherter pol:tisher Formen. Das heißt nit bona fide ver fahren, wenn man einen drei - viermal zurückoeworfenen Untrag im mer wieder und iy der Weise erneuert, wie es hter geschieht. Auch Herr Plathner wird wegen dieses Zweifels an der bona fides eines Theiles des Hauses zur Ordnung gerufen,

Herr Vogt von Gießen: Damit die Stellung dieser National= Versammlung, unklar den Fürsten gegenüber, zum wenigsten klar werde in ihren Beziehungen zum Volke, so verlangen wir die Erledigung des Wahlgeseßes. Wo find die Mächte, die Sie in Bewegung seßen fönnen wider dice Regierungen, welcbe auf der Vereinbzrung ““ mit Jhnen bestehen? Es soll j-t mit Umgehang Jhres Einflusses ein Frieden mit Dänemark ge\schlossen worden sein in Petersburg. Jch will die Bestätigung dieses Gerüchts nicht bofen oder viele mehr, ih möchte hoffen, daß sich das Gerücht bestätige, damit Sie endlich erkennen, woyin die Sachen gediehen sind. Unser Baum, der fo stolz im deutschen Volke stand, hat Wurzel auf Wurzel verloren. Geben Sie ihm w-nigstens die starke Herzwurzel d.s Wahlgeseues. S'e sprechen vou Krieg. Bedenken Sie, daß der Arm vom Herzen aus ernährt wird, und daß Sie die Arme des Volk.s nicht haben werden, wenn Sie das Herz nicht bcsizen,

Herr Riesser: Eine redliche Ueberzeugung müßte doch dies selbe bleiben vor wie nah der zweiten Lesung dir Verfassung. Oder wäre Jemand im Hause, der sich mit riner Partei verbünden könnte, welcher er selbst so sehr mißtraute, daß sie den Kaufpre!s sam vorausbezahlen muß. (Beifall.) Uns ijt die Veifassung, die wir erstreben, durch fein anderes Jateresse als das des Vaterlan- des geboten. Sie ist uns niht Zweck, sondern Mittel zum Zwo, Mittel zur Einheit und Freiheit Deutschlants, daher haben wir auch feiner Seite dieses Hauses irgend ein Zugeständniß zu bieten, denn von Prinzipien läßt sih nichts abdingen. Die Berhälnisse sind daher so flar, daß die Partei, von der Herr Simon gesprochen, daß sie unter zwei anderen zu wählen babe, \o- gleich ihre Entscheidung tressen kann. Das Wahlgeteß ist hier die Grundlage der Verfassung genannt worden. Fiagen Sie einen Eng= länder, ob er sein nah einem vielfach verde:bten Wahlgi seße ge= wähltes Parlament aufgeben will, oder die Größe und Herrlichkeit seines Reichs. Bieten Sie ihm Jhr Wahlreht und als Zugabe eine hwächliche, drei-, sieben- oder neunhäuptige Regierung, und er wird es verwerfen, ohne sich auch nur einen Augenblick zu bedenken, (Stürmisches Bravo und Beifallflaischen aus der Mitte und von der Rechten.) Nachdem Herr Riesser noch darauf hingewiesen, daß die Kraft eines Volkes nicht auf einem Wahlges: be, sondern auf seiner Vaterlandsliebe beruhe, wird die Dibatte geschlossen und dur Na- mensaufruf über den Antrag Eisenstuck's. abg: stimmte L,

Die National - Versammlung beschließt, den Verfassungs «Bude {uß oder, falls dieser verhindert sein sollte, das eas u ai Vorbereitung zur zweiten Lesung des Wabhlgejebes Zu A Ttolgen damit diese in den ersten Tagen der nächsten O Ei f fönne und dieser wird verworfen mit 260 gegen 182 Stimmen,

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