1849 / 72 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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n i Sie das Vaterland! (Anhalten=- Baterlaud E ia Mee E R Beifallsklatschen.) : Hg Dees Antrage Herrn Welckers gemäß wird genehmigt, daß die Berathung dés von Vn EeTe bed. Gegenstandes auf eine der näch- p N en gebra werde. : en Fd bem dieser Beschluß gefaßt it, wird kie Berathung üßec Abshüitt VI, des Vérfässungs - Entwurfs : ,,Dàs Feihsgetiht era öffnet, Aber es zeigt sih bald, daß unter cem Gkpicht \ÿ inhälts: shwerer Ereignisse und nach der Behandlung des Welerschen Anz trags der Versammlung die Ruhe und das Jnteré}se gänzlich mán=z gelt, um den vorliegenden Paragrapÿen und den dazu gestellten Vers | besserungê-Anträgen die erforderliche Aufme: ksankeit zu widmen, Auf | das wiederholte und allgemeine Verlangen vertagt daher éer Prä- | sident schon gegen 11 Uhr Vormittags die Gortseßung der Berathung über das. Reichsgericht auf die morgende Sibung.

Die O. P. A. Z, theilt jet zur Berichtigung von Jrrthü- mern eine Abschrift der Note mit, die am 12. Juli 1848 von dem Bundes-Präsidenten sämtlichen beim Bundestage beglgubigten Ge- salbten und Geshuststrägern zugefertigt wurdé; Sie lautet : „Dié auf Veranlassung der deutsen Regierungen aus freier Volfkswall | hérvorgêgähgene uud in Franfjurt a. M: vereinté National Ver- |

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fammlung, hat durch das hier im Abdruck mitfolgende Geset eine provisorische Céenkrälgeiwalf gegründet, welcher kts zur Einfüßrung einer gemeinsamen _Berfassung für die Gesammtheit der zu Déutsch- laud gehörigen Staaten die Leitung der öffentlihen Anzelegen- | heiten nah Maßgabe des erwähnten Gesetzes anvertraut wor- | den ist, Durch die hierauf von der deutschen Nationalversammlung in ihrer Sipuitg vom 20steit 8 M: vöorgëetibinmeie Wahl éites Retchs2 verwesers wurde Se. Kaiserl, Hoheit der durtlauchtigste Herr Erz- herzog von Oesterreich zu dieser hohen Würde berufen, welcher dieselbe auch ah ibi zuzesiherter Zustimmung sämmtlicher deutscher Negie- rungen angenommen und am heutigen Tage in feierliher Sißüng dér Na- tionalversämmling ciigetretén hat. Die über deni Aft der Wahl, so wie übèr diè erfolgte Uebèrnabme dér Centralgewalt, stafkgefundenen Veröffentlichungen li-gen hier beî. Jiu Folge dièses lehteren Aktes hat aich die Bundesvèrsaninlung die ihr verfässungêmäßig zustehenz dei Befugnisse und Verpflichtungen Namens der vön ihr vertre- tenen Regierungen auf die für Deutschland eingeseßte provisorisché E?ntralgewalt übertragen, bezièhilngöivéise in die Hände Sr, Kaiser!. Hoheit des Herïin Erzherzog-Reichsverwéscrs 1iedergelegt, womit sie ihre bisherige Thätigkeit als beendet ansieht. Judem der Unterzeich= nete si{ch. beehrt, St. Excellenz dêèm außerordentiihen Gésandtèn und bevollinächtigten Minister... . . . eien Abdruck des über diesen féietlichèn Vörgang aufgenommenen Protokolls zu überreihèn, ver=- bindet er damic die erneuêtte Versicherung seiner ansgezêihneten Hoch- athtung. Frau!furt a. M., den 12, Jüli 1848,

Desterreich. Wien, 9. März. (P. Z,) Die günstige Stimmung des vorgestrigen Tages steigerte sih Abends zu eir em allgemetinên Jubel | und gelangte auch durch die Beléuchtung der Häuser, sowvhl ter in- | nerên Stadt als der Vorstädte, zun sichtbaren Ausdrucke. Begüns | stigt von der lerrlichsten Witterung, wogte eine dihtgedrängte Nasse | in den Straßen und gèwährte' eiz Schauspiel, das dem Auge lange | enicüdt und nun um so wohlithuenter war, als--es untec dem Ein= | drucke allgemeiner Besriediguug, ohne tée mindeste Stêrung, in voll= | ster Rube und Ordnung si entwidelte, Den Tag birdarch bildete, | wie natürl:ch, die octroyite Verfassang, so wie die Auflosung des | Reichstages, den Gegenstand der Erörterung in allen Krei ew, Der | freisiniiae Jnuhalt derselten, vereint mit dem dadurch hervorgerufe- nen Gefühle der Beruhigung im Hinblicke auf eine sim ke Regieruna, welcbe das Ret, die Ordnung und das Geseß, unter. dereu Schirme die Freiheit des Einzeincn wie des Ganzen cllein b-:stehen und ge- deihen kann, zu wahren 1nd zu {hüben festgewillt ist, wirfte guf de Gemüther um so wohlthuender, als sie durch die leßten verhäng- uißvollen Stürme und die Fortdauer eines steten s{chwäaukenden und uuruhigen Zustandes, welchem nun Gottlob cin Ziel und Eude gesebt sein soll, beinahe schon zur Nesignation auf eine glücklihe Lösung der Ver- bältuisse hingeziängt sich sahen. Daß es auch nicht an einzelnen Stimmen fehlt, welche sich nit. zufrieden gestellt sehen, darf uns nicht bêfcezden, Es giebt noch immer Leute, welchen Ordnung und Geseß, Friede und Gejitftung, so wie jede Befestigung des staatlichen Gesan:mtve. bandes, êin Giâuel ist, es mangelt nicht au solchen, we!e sih der Begriffsverwirrung der jüngsten Zeit nech nit gänzlich ent- \chlagen fonutea, S fehlt niht an Köpfen, welche, noch voll von utopischen Piänen der Theoret.ker uud Doktrinärs, in jedem Phrg- seumacher den nenen politischen Messias zu erblicken meiner, es Abt endli leider noch Personen, denen es zur zweiten Natur geworden tit, gegen alle und jede Staatsgewalt reges Mißtrauen zu nähren z die Zahl all’ dieser Leute ist glücktliherweise im Vergleiche zu ter großen Mehrzahl der Besonneneu, welche den wiklichen Fortschritt, basirt auf tem ewigen Naturgeseße organisher Eutwickelung, tiè wahre Greiheit, gegründet auf Reht und Geseb, die Macht und das Anuse- hen eines stark. n, einigen, großen und ungetheilten Gesammtvatz1lan-

deé, das wahre Wohl des Volkes, gestüßt arf Friede nach Außen und JZunen, und getragen von allgemeirer Bildung, wollen, vuendlih lein. Gestern Abends waren aus Anla ß

der von Sr. Maj. stät verliehenen Umgebungen Wier s gleichfa“'s festlich erleuhtet. Auch haben «innige Vorstädte, welihe vorgestern nur theilweise ezleuhtet waren, da die Jllumination ozue alle Vorbereitung imp'ovisirt war, diese!be gestern wiedêrholt, Lie Thezter kündigen für Morgen neué Vorstellungen mit Prologen und Beleubtung des äußeren Schauplagzes an, Jun U ms E öffentlichen Lokalitäten wetden kleine Feste, gus e Wer fat E Ertiguissès, grfeicrt, Nach längérer Prüfung ontilíGes Redte U R ber Verordnung, welche gleizeitig die selbst Männer Le t )Sbürgér äneifennt und \{chügt, erkfenien Augenbüte und A Vie Be L E E Esten Regelung unserer staatlichen Berbältt: Mis D e Es nächst ersch:inenten organischéu Oer t, wee nun durch die dem- ciatiónsrecht u. f. we rae S e ad Gerzeinde, Presse, Asso= uns einer glücklihen Zukunfr entge Sifab iee R werden soll, wrd Gltde:chÿ diarKber: Ecreithung cüeusühten, Das Vertrauén,, bter sich jeßt übrigens Aller Blick. nadeE Zieles ist festgewurzelt, Daß ein: Aus Graß und Pr: burg amg ten Mete Li esem tet ein, elde von ter gleich günstigen kite Nathéichfen ten.

Wir erwarten niorgen Nea ame der Verfassung berich»

en, 9, Märi, i j dit de Gifepe, wte die Puebfreittt e lnd das Gemeinde- geln, bereits emworsen uñv bet sen wenig mebr socigtiondrecht rxe des Kaisers. „Dann ist“, fügt der Ll o‘yb bei, „Oesterreich ío t nisirt, als’ es, die provinziellen Verhältnisse ausgenommen hte Mr Versammlung bes érsteà constitutionelleu Reichdtags organisirt iat e fann.“ Jn demselben Artikel spricht tér Lloyd die Hoffaung ad daß der Ausnahmtezustand în Wien bald würde aufgehoben iverden,

Verfassung mehrere Orte dir

Wien, 11, März. Bestérn \ind hier folgenbe Kunbinachungen

ershienen

Durch bíe von Sr. Majestät am 4ten d. M. verliehene Ver«

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fassung is das Wetk ber Konstituirung Destèrreihs der Beteinigung unseres großen Vaterlautes zu Einem Ganzen abgeschlossen. Die bohe Wichtigkeit und Bedeutung dieses großen Ereignisses für die Völker Oesterreichs entspreheud zu fejern, wird in Folge eines Er- lasses des Ministeriums des Jünërü, Sonntag, ben 11ten d: M., um 40’ Uhx in der _Metfvpolitan é Kirhe zu St. Stephän cin feikriiches Hohamk Uid Tedeuti dbgevalten werden, welches biermit aur allge minen Kenntgiß gebracht wird, Von deni Käiserl. nitderösterreihi= shéèn Laubéb-Präsibiim: Gu stav Graf Chorinsf9, Kaiserl. nieder- öserreichisher Landéëchef.“ : A 2

„„Da verschièdene Fälle, in welchen gutgesinute S LYET bemüht waren, mit Wort und That die leidenschaftlihen Auebrüche eines uo immer aufgeregten Theiles des hiesigen Publikums zuructZzuwêt= sz, die entliche Rüdfehr zur Ordnung und Vern.nst hoffen lassen, wodurch die strêngeren Maßregeln, mit denen allêin die Ruhe bisher erhalten werden fonute, abnehmen fönnen, so soll, von morgen, den llten d. M; an; die Promenade anf den Stadtwälen bis zur zehn- ten Abendstunde ungehindert, alle Kassee - und Wirthshäujer bis Mittëtiätht geöffnet bleibe. Dit Patrouillen sind angewiesen, dein Verkehre zwischen Stadt und Vorstädteu felie Hindernisse in den Weg zu legen. Bei dein nähsten Falle eier Aggression auf das Militair eder aufreizender Redin an öffentlichen Orten werden diese Zugeständuisse fogleih zurückgenommen. Id) rene auf die Mitwir- füng der braven Bürger .Wien2, daß sle ihrei seits Allem in den Weg treten, welches mih in die mir so s{merzliche Nothwerdigkrit verseßen könnte, eine abermalige Strenge eintreten zu lassen. Wien, 10, März 1849, F. M. L. Welden, Militair - und Civi!- Gouverneur,“

Olmüß,- 8. Marz. (Des, Korr.) Als im Laufe des gestrigen Tages tie Allerhöchsten Manifeste und Patente über die Auflssung dr fönstituirentên Versammlung in Kreinsier und diè Preklämiriunig einer Reichs-Verfassung für das gesammte Kaiserthum Oesterreich unsirér Hauptstadt bekannt wurden, gbm die Bevölkerung diese hoc; - wichtigen Nachrichten allèntzaiben mit freudigster Ürberraschung auf und bot ten Rest des Tages ü-er ein Bild. dir hettersten Stimmung. Gegen- Abend: füllte sih der Hauptplay (Dterring) mit dim Vöülfe, und eine aus Glietern des Bürger-Corps und der Nationalgatde zusam- mengeseßte Ko:npagnie zog mit fliegender Fah e und klingendem Spiele vor das auf diêsem Plabe gelegene Theatergebäude. Kurz nah 7 Uhr famen Se. Majestät der Kaifer Franz Joseph angefabren und wurten von den Tausenden des Volkes mit stürmischem Enthusiaznmus, vou dèr aufimnarshiten Fabnen-Koeippagnie aber mit den erheberden Wei- sen des Natonalliedes und lauten Hoch?s feie:lih begrüßt, Beim Eintritt deo Kais:rs in die Hofloge erhob sich die ganze zählreide Versawm'ung des in festlicher Belenchtung prangenden Hauses, brach in einen niht endênwollendem Jubel aus und välangte in edlir Berge sterung für Fürst und Vateiländ die Vo kshvmne, welche auch sofort mit dem gleichzeitigen Aufrollen dés Vorbanges angestinmmt und vom gesammten Theater personale abgesungeu wurde. Lem \schönen Lirde folgte èin abermaliger eischütternder Beifalle stuïm des Publifums, Der Mouarcy, sichtl ch tief ergrissen vou diesen \prècchehnden B.weisen - ungéheuchelter Logaität und Treue, dankte jedcsmal mit -sreudeéstrallléènter Miene, li! ritteriiher Anmuth {ch nah allen Richtu-gen wieder und wide? verneigend, Wie bei der Ankunft, so wurde Se. Majestät auc) bei der Nüc…fahrt von Seit.n tes: Vo fes und der Garde jub:lnd gehuldig*. - Die Fahuüen + Kompaguie zog mit kliugendem Spiel? vor die Burg, woselbst der jugendliche Kaiser am Fenstér erschien und abermals die loyalen Aeußerungen des Volkes mit Rührung entgegen nahm, Auch -die übiigen durchlauchtigsten Glieder der faiserlichen Fa- milie, welche oleifalls die Voi: stellung im Theater mit idrer Gegen- wart beehrt hatten, fauden in und außer tem Hguse cinen feierlichen Empfang. Wie wir so eben vernehmen, is morgen um 7 Uhr Tag- revulle, dann um 10 Ubr feierlihes Dankamt in der Domkirche, mit Auczückung des Bürgeikorps, der Nationalgarde ünd dex Garnison,

Dae, Uen 1 N Qu, S) Das Regierungoblatt enthält über die (bereits erwähnte) Aecut erung dis Ministériums nachstehendè offizille Anzrige :

„Se Mäjestät der König haben unterm 5, März l. J. allergnädigst gerubt, dcm wiederholten Koleltio-Gesuche der bisherigen Staats-Minister um ihre Entlassung Lon den seither békleidetin Ministerstellen mit Aus- nahne des darin enthaltenen des Kriegs-Ministers von Lesuire stattzu- geben, und unter dem Ausdrucke der allergnädigsten Anerkennung der mit andauxernder Hingebung und unverdrosfenem Eifer gelcisteten nützlichen Dienste den Staatë-Minister Hermann von Be'sler von der bisher bekleideten Stelle eincs Staats-Ministers des Innern, den Staats-Minister Carl Hein von der bisher bekleideten Stelle eines Staatë-Ministers der Justiz, den Staagts- Minister Oito Grafen Bray - Stcinburg von der b.sherx bekleideten Sielle cines Staats - Ministers des Königlichen Hauses und des Aeußern, und den Staats - Minister Möriy voin Weigand von der bisher bekleitcten Stelle eines Staats - Ministers der Finauzen , vom 7. Marz 1. J, an zu cntheben, und unier Ernennung derselben zu Skaatsräthen im außerordentlichen Dienste bezügli) teren Berufung zu anderen Aemtern Allerhöchstsih die weitere Entschließung vorzubehalten. Unterm gleichen Tage haben Se. Ma- jestät der König allergnädigst geruht, den Ministerial - Nath im Staats- Ministentum der Justiz, Dr, Karl August von Kleinschrod, zum Staagis- Nathe im ordeutlichen Dienste, dann zum Staats-Minister der Justiz, und den bisherigen Ministerial-Nath im Staats-Ministerium der Finanzen, Dr. Joseph Aschenbreuner, zum Staâts - Rathe im ordentlichen Dienste, daun zum Staats-Minisiér der Finanzen Beite vom 7. März l. J. an zu crnennen, ferner bis zur weiteren Allerhöchsten Bestimmung die einstweilige Leitung ber Geschäfte des Staats-Ministeriums dés Jnuern dem Staats- Nathe îm außerordentlicden Dienste, von Beisler, und tie einstwiilige Lei- tung der Gesdâf:e der Staats - Ministerien des Königlichen Hauses und des Aeußercy, daun des Handels und der öffentlichen Arbeiten dem Stgats- Rathe im außerordentlichen Dienste, Grafen von Bray-Steinburg, zu über- tragen,“

Hessen. Kassel, 2. Mä1z, (O. P. A. Z.) Jn der heutigen Siz- zung der Ständeversammlung gab der Mintster der auswärtigen Angelegenheiten über die deutshe Oberlhaupts - Frage folgende Auskunft: „Oie Regierung sei anfangs der Ansicht gewesen, ihren Gesandten dahin zu instruiren, daß man von Seiten ter Kurf st- lihen Staatèêregierung nicht die Absicht habe, irgend welche V:rände- rungen zu den bishaugen Beschlüssen der National - Versammlung zu beantragen, Diese Justruction sei noch niht abgegangen gewesen, als si die Sache in erheblicher Beziehung geändert habe. Es sei nämli.þ in Folge der preuß schen Note cin Zusammentritt der Be-

von

vollmächtigten der deutschen Regierungen bei dem Bevollmäch- tigten der ‘preußishen Regierung zu Stande gekommen. Bei diem Zusammentritt habe man sich über die biéher ver- hantelten Abschnitte der Reichsverfassung verständigt, man habe

die Abänderungen entworfen und diese mittelst ciner Kollektiy=Ei k(ä- rung dem Reichsniinisterium überwiesen, Die Eikiärungen scien nicht (ete wksentlich. Die Kurfürsttiche Regierung habe ihrem Gesandten müht cir feinen Anstand finde, tiésen Érinn: rungen der Bévoll- hielt; bid eea Br cten, niht etwa,” weil sie dieselben für sehr wichtig Anzahl vor, S darauf anfam, daß von einer möglic/} großen

zu’den : laren Forine tigten sich für den Vundeëstaat im Gegensaß

werdez 28 Regierungen se; Staatenbundes eutshieden ausgesprocen

rungen abgegeben! E beigetreten, einige andere haben Erflä=

, ‘dem VerfassungSwerfe niht entgegenstehen,

so daß sich hoffen lasse, es werde eine vollfommene Verständigung von dem größten Theil der deutschen Regierungen zu Staude kommen. Jn Beziehung auf die Oberhauptsfrage hat die Regierung „ihren Bevollmächtigten beauftragt, bei der früheren Erflärung vom 19, Ja- nuar d. J. stehe bleiben, wonach die Kursürstliche Regierung ein starkes Oberhäkpt den Bedürsuissen und Wünschen des deutschen Vol= tes entsprechend lärt, Ueber den Punkt der Erblihkcit habe si die Regierutig gâr uicht erklärt, weil ste durhgus nit deu Beschlüs= sen der Nativnal=Versäñütm!ung vorgreifen wolle, Ez lasse si hof- fen, dáß eile Ueberésustimmung zu Staude fommen werde, wonach die Best lüsse der National-Versammlung zu einem gedeiblien iele führen werden. Man stehe an dem Jahrestage der März Ereignisse von 1848, uan habe deu - einen Theil des Hauvt-

zwcckes der März - Erhebung , die Freiheit, in den Gruud= rect, n erlangt; über die Einheit verhandle man jar, Df fentlich würden die Verhandlungen noch im Viäz d. J, zu

Stande kommen. Die Kurfürstlihe Regierung werde Alles aufvieten, um diesen Zweck foriwährend zu verfolgen, sie werde für Deutsch= land fein Opfer s{eüen. Der Präsident: So befriedigend diese Mittheilung im Weseutlichen sei, so erheishe doch die Wichtigkeit des Gegenstandes Verweisung anu den Verfassungs - Auss{uß. Dit Stände - Versammlung trat diesein Antrage bei,

Schleswig-Swolsiein. Schleswig, 10. Mz. (Alt. Merk.) Die gemeinsame Regierung hat folgeades Reskript an die \chleewig=-heolsteinsbe Regierung erlassen.

„Es wird der Aufmerksamkeit der s{hle3wig-holsteinischeun Regierung uicht entgangen scin, ‘daß von der hiesigen Tagespresse, besonders nach der neuer- dings erfolgten Kündigung des malmör Wasfenstillstandes, mehrfach guf die Möglichkeit einer einseitigen Auflösung des zwischen dem s{chleswig-holstei- nischen Volke und seinem angestammien Herzoge staatsgrundgesezlich bestehenden Bandes hingewiesen und als wünschenswerth dargestellt worden is, So lange die Meinungsäußerungen dieser Art die Gränze individueller Betrach- tungen und allgemeiner politischer Raisennements nit überschritten wurde, fonnten dieselben zu einem Einschreiten der Staatsgelralt versassung?mäßig feinè genügeide Veranlassung darbieten. Jun ter Nr. 57 der Schle8wig-Hol- steinischen Zeitung wird indessen cine „C. Baudiß“ unterzeichnete Ansprache an das schleswig-holsteinische Volk veröffentlicht, worin unter höchst ungebüht- lichen Aeußerungen gegen das unverleßliche Staatëoberhaupt, behufs Nea- lisirúing dieser Îdee, zu einer anm 24. März i ovèr bei Schleëwig abzu- haltende: allgemeinen Volksversammlung gufgefordert wid, um elne Reso lution im obigen Sinne zu fassen Und selbige dem Herzoge auf der Spihe dèr Bajonette zu überreichen, Die gemeinsame Neglerung, welcher rach dem Artikel 7 der Malmör Waffenstillstauds - Convention der Schuy der dein Landesherrn zustehenden Nethte obliegt, hat von dem JZuhalte des gedachten Artikels bereits Veranlassung genommen, das holsteinische L ver Kriminalgericht zur Einleitung der erforderlichen Schritle gegen den angeb» lichen Versasser desselben oder die sonst ctna Betheiligten aufzufordern, Zugleich hat sie jedoch mit Bezugnahme auf die unterm 14, Dezem- ber 9. J, aus dem Departement déèr Justiz und des Kricegs- westns ergangene Cirkular - Verfügung die sc{leswig - holsteinische Negicruug ersuchen wollen, cine öffentlide Wartung eine Volfs - Versammlung zu dem gedachten strafbaren Hinzefügen zu erlassen, daß diejenigen, welche sich wide!

gegen wee mi

(erwarten bei Bea

{üsse der gedächten Art betheiligen möchten, zu getvärtigen hätten , un-

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fehlbar desha1b zur Beranttwortüng gezogen zu twerden, Dabei gieb gemeinsame Negicrung dem wohlgedachten Kollegium anheim , stige gesezliche Veranstaltungen dasselbe in diesètr Beziehung ctwa für erfo1 derlich erachten möchte, (Hottorff, den 11, März 1849, Die gemeinsame Regierung. D reen, Mitte

welche

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Desterreich. Preßb1 R arf Haupt=-Armee unter F. M. Windishgräß unermüolch in Verfo gung des Feindes schon jenseits der Theiß thätig ist, operirt das zweite Armee-Corps bei Komorn, wo, sl{heten Berichten zufolge, am 15ten d. M. ein aroßer Angiff erfolgen wid, Zu diesem Zwecke stnd von Wien, Ofen und Essegz viele Dampfschiffe mit schr vielen L l jeden Kalibér erf i

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ilvervorrath dagin éxpredit wolde1 “his I Fa) tr

ó An unserem Donau-Ufer stéhèn êtniae Îemotqueurs, die, 1a Art

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: C: tE2 / D Is d, E Muti s ; Na i O E der Kriegéschiffe mit Kanonei und Bomben verjehen, zum Haup? Transporte dèr Reserve bestimmt sind. Es wid wodl nur ettitge

Bie P 54 T C pa 7 U ets ¿ 19 ie Mol litn4 omr fieiièé Rafkéten-Werfübungén bedütfen, um die Dejabung Komorns

zur Besinnung zu bingen und die Uebergabe der Feste jo wie

die Wiedereröffnung dèr Wüsferstraße Zwischen Wilen, hier

S E i, S a Ct id COlvs c or wälrend

und Pesth herbeizuführen: Dur Preßburg passiren fe Li Wagren 1

ungarische Gefangeue, tie meist auf eigenes BVeila gen 7ach Jkalicn geshickt werdin. Die Verheirathet.n und Lienstunfähtgen werden, einem Erlaß des Fürsten zu Windischgräß zufolge, in wre Heimat gesendet. Die bier für mehrere Komitate cingejeßte Kaiserliche Di lifgir - Behörde und Untersuchzngs - Kommisston entw ckelt cine große Thätigkeit und giebt Beweise voa U parteilichfe.i; möge die hiestge Civ.l-Bebörte ihrem Beispiel folgen und weniger partei verfahren, als dies der Fall ist. Jn eixem Stätchin d's thu: ozer Komitates be Fl.idet cin Ladwig Koshuth die Stelle eines Obeistuhlrichters, E

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7 J ap A A E id it mit vem Demagogen verwandt, aber gut faiserli gisiuut u! hält den szegediner Namensvctter sür wahnsiui.tz. Tofgei Berhein-

lidung der Waffen in böswilliger Absicht sind verige Woche gus naheliegendcn \lowakischen Dörfern 12 Bauern gefuglih eingezogen und hierher gebracht und je nah ihrem ada zu 21, de uud 4jähriger Kerfersirafe verurtheilt worden. J Golge einer Verord= ming der Untersuchuugs - Komjnission kd U rere von Den Q A in Privatwohnuñngean zurülckgelassene Militair - Atl und nen

i ‘der hiesigen Behös mngebracht worden, Der chemalige unga=- bri der hiesizen Behörde eingebrach? i cr chemálig ga

heriae Kómitats- Beamte des thurozer Ko= 7 «4

M i ; A ; rische Deputirte und nach 1 D Ee z l Untersuhung verhaftet worden,

mitats, Just, ist bis guf weitere ó L r Dom Ministerium sollen wichtige Frankreich. Paris, l 1, März. Lem Ministerium [ol wichtige c '4to o Danan-Fürstenthiümern zugegangen fel, Heute fand Nachri4ten aus den 1au- ¿Fr T f E T Y C e | t t t 10 ein außergcwöhnlicher Courierwechsel statt, und die L/p1inuto n pu blique m (det, daß tan ‘die aanze verflossene Nacht im Kriegs-Miriste: ium F ( Hn 14n) c E s T So arheitat A Morgenblatt bebauvtet, daß die Feindseltzfeiten 3 v 5 Le 4

Ein M : / ah zwischen Sardinien und Nadebky losgebrohen seien; doch hält man À ( Li 4 5 ‘! 7 diese Nacricht noch surt voreilig,

Ladis'aw Zamo eki, ehemaliger 2 ¿E i\chen Armee - Corps unter Geueral Ro- A \3-Chef des polnischen d nte os N E ceeitung von 42 polnischen Osfizieren von Paris abgerei Sts wolleu sämnitlih in der piemontesischen Armce Dienste nebmen. - Die russische Gesandtschaft zu Paris hat dem Gerücht, daß Ch russische Flotte durch die Dardanellen fegclu werde, Widér=- J n. 7 G 1 101 i deu bishöflihen Gelbdsendurgen au den Papst, von denen gestern gemeldet woiden, gingen e wieder 5000 Franken vom Bi- ? « DAGA STy iTe Hr Ri f o! Sens 1 schof M Luçon und 3000 Franken vom Bischof von Sens nach Yageta av. L 5 i L m Der heutige Moniteur sagt: „Mit jedem Tage machen glro beit und Kredit neue Fortschritte. Das Zutrauen, welches die Re- iéruna dern Lade éinflößt, giebt den Geschäften ihren Aufschwung e Die Orduung erhält selbst durh Besiegung der Hindernisse, die nan ihr in den Weg stellt , neue Stärke, Judessen laufen von deu Präfekten Depeschen ein, welche melden, daß auf mehreren Punkten

Unruhen ausgebrochen, die jum Glü keine große Bedeukuug haben.‘ Nun berichtet der Moniteur, daßdie Rekruten- Aushebung überall mit Enthit= siaëmus vor sich gegangen. Nur âit einigen Orken hätten wieder Ruhestörungen stattgefundén, So în Nozàh, wb man rothe Tücher ges{chwungen und gerufen habe: Es lebe die demokratish-soziale Re- publik! Jn Chateaurenard habe eine Rauferei stattgefunden. Zu Saint Girons im Ariége-Departement sei der Maire, wegen einer dort vorgekommenen Mißachtung der Autorität des Unterpräfekten, durch den Präfekten abgeseßt worden; leider habe dieser dabei, etn Dpfer seiues Eifers, eine {vere Verleßung erhalten, indem er imt seinem Wagen vou einer 30 Fuß hohen steilen Höhe in den Fluß gestürzt sei, Jun Toulouse sei eine Esforte, wclhe Gefangene ab= führte, überfallen und zerstreut worden. Zu Bondues im Nord-De- partement habe man geschrieen ; Es lebe Barbès! Es lebe Raepail! És lebe die Quillotine! Auch în den Cher =- uhd Allier - Departe= ments hätten Gährungen stattgefunden, die auf Lohnstreitigkeiten zwischen Arbeitern und Fabrifßerrén beruhten, jedoch nahe daraù seien, glückich beigelegt zu werden.

Nachdem in der vorgestrigen Sitzung des Staatsgerichtshofes zu Bourges der Nawensausruf der Zeugen erfolgt war, beshwerten sich mehrere der Angeklagten därüber, daß Zeugen, deren Aussäge für ihre Sache sehr wichtig sei, z. B. Recurt, der Ex-Minister des Jn- nern, uicht auf der abgelesenen Liste säuden. Der General-Prokura- tor erwiederte, Recuri?s Abwesenheit sei für jeßt unvermeidlih, er werde aber da sein, söbald seine Gegenwart erforderlich werde, Mani licß nun die Zeugen abtreten, und der Präsident beganu, nachdem der Gerichtehvf eine Einwendung Blanqui's für unbegründet erklärt hatte, das Verhör der Angeklagten. Blanquî, Albert, Sobrier und BVarbes, welche er der Reihe nah aufrief, verweigerten, wie {on erwahnt, jede Antwort, Raspail dagegen erklärte, däß cr, er 5s Versahren eingegangen sei, auch antworten werde, und sein rhör begaun demna. Auf die Frage des Präsidenten

ver Jemen Antheil an der Kundgebung des 15, Mai ents geguele er, Jn einziger Zweck bei der Säle sei die Uéeber- reiGung elner Petition zu Gunßen Polens in gesebliher Weise und

jeino Ubsiten seien die fredlihsten gewesen, Er versicherte, daß er, als er bei dem Eintritte in den Saal eizen aufrührerishèen Haufen kort Unfug treiben sah, selbst einen der Leute beim Kragen“ gepackt und die Soidaten zu dessen Ve: haftung aufgefordert habe, was diese aber ab- lehnten, weil sie dazu nicht befebligt seien. Er ging nun în weitläufige, aver nur Bekanntes enthaltende Einzelnheiten über die Voraänge 1m aale ein, Beim Eintritte hätten ihn mehrere Repräseutanten eingela- den, dem Cumuite ein Ende zu machen, und ber Prâäsideüt selbst häbe 19u aufgefordert, die Petition von der Tribüne vérleseù. Nathdein r an, habe er alle wahren Republifaner aufgefordert, den Qnal zu verlassen, Er selbst sei dann weggegangen und draußen ers{chodpit medergesunfen, Als er sih wieder erholt, habe man- ihm gr|agt, daß sein Name auf der Uste der neuen provisorischen Regie- rung stehe, Dhne noch zu wissen, daß die Versammlung gewaltsäm auf elöst se, habe er einem Umstehenden bemerkt, daß das Beneh= uen Bolfes jedenfalls unflüg fet. Zu seinem Erstaunen habé Es lebe Raépaíl !“ gerüfenz er sei in ein Kabiivlet gez

gen, und ein Volkzhaufe habe ibn Zivingen wollen, nach deñi dthause zu fahren, ros er verweizgeite, weil er fei) Amt wollté: dem Volfe zu entkomüien, habe éx ein anderes Kabriolet bestie« , sei aber 9cn ueuein gedrängt worden, nach dem Stadthaufe zu fahren, statt, wie er wollte, nah Hause, Varguf hätten einige Justiz-Beamte, unter Vorzeigung eines Befebles von Herrn. Marie, haftet. Der Präsident {ritt hierauf, da Flotte ebenfalls

jed? Antwort verwetgerte, zurn Verhöre des Angeklagten Que» tn, der behauptete, zufällig untér die nach_ bèr Vérsômmlüüg ziehende Menge gerathen zu seit, Et lelignete, tên Präsideliten der droht zu haben; blos um ihn zu hüben, habe èêr (inen Stock und Pistolen habe er geführt : Lebte-

icó gethan,

ros svi er leit 15 Jahren gewohnt gewesen. Aus der Versammlung 11 er ncch dem Luxembourg gegangen und hier auf Arago's Ruf, der 1)n als Meuterer bezeichnet, verhaftet worden; seine Pistolen habe er fo‘o.t lig abgeliefert, Es folgte nun das Verhör des Angé-

_—

él igten Degré, der die ihm vorgezeigt? Uniform nebst Säbel und Casquéet 118 jem Eigenthum azerfannte. Er behauptete, zufällig untér tié

i gerathen zu. sein, w-eldhe in dêèn Saal eindrang, uüd

( j0 zufällig auf die Tècbüne, wo er die Nühé herzüstellen id habe; [pater bobe e im Saae gerufen, daß die präsentanten nichts zu - fürchten hätten; und daß. es. ul- ter der Menge viele Gutgesinnte gebe. Er- habe weder seinen Säbil

zogen, noch Gewalthandlungen begangen. Beim Weggehen aus dem aale have «x mit mehreren Répräsentanten gesprohen und geäußert, er gelböre nicht zu denen, welche den Stuz der Versamrilung woll- ten, ¡(Er t weggegangen, als gerade Barbès die Besteuerung der chen mit ciner Milliarde vorgeschlagen, und habe sich nah seinen | j Auf die Frage des General-Profurators gestand er a in die Veisammlung Eintritt erlangt zu haben, daß für den Abgeordneten eines Klubs ausgegeben. Hierauf t Augeklagte Larger verhört. Er v.rsihert, blos

wurde Der

deshalb Waffen getragen zu haben, um s\{ch gegen persön- lihe Feinde {hüben zU könne, Am Lolen jer et auf er= haltene Einladung nah Paris gekommen und mit ter Mênge du: h

die offenen Thüren in den Saal der National-Versammlung gelangt.

Ieder durch Worte oder Haadlungen habe er sich dort eines Exzesses schuldig gem2ht. Nach Larger wurde Borme zum Verhör aufgeru-

Er leugnete in fast unverständliher Nede, mit Gewalt in die Versammlung eingedrungen zu fein; auf mehrere Fragen Raspail's leugnete er ferner, Secretair Marrast's, a!s dieser Maire vou Paris war, gewesen zu sein oder spätêr seine M:tangeklagten schriftlich de- it zu haben, In den Saal der Natiönal-Versammlung sei er n blos gekommen, um Ledru Rollin zu sprehen, und nach 1 Stadthause habe er sih begeben, um Blanqui, von dem er ge wußt, daß er fffch desselben bemächtigen wolle, zu überwachen. Blan- qui: „Ste sollten liebêr sagen, um ihn zu ermorden.“ Borme er- flärte, er habe mit Blanqui blos sich auf den Degen {lagen wol= len, weil er alle Pläne. dessélben durch Vidocq gekannt habe. Jm Stadthause angelangt, habe Konimandant Beaumont ihn aufge- fordert, als General- Secretair zu fungiren, und als solcher habe er an mehrere Personen geschrieben, feinesweges aber im Namen der Regentschaft, Auch sei er nicht aus bem Stadthause ausgetrie= ben worten, Nachdem noch zwischen Borme und den übrigen An- getlagten gegenseitige Anschuldigungen erboben worden waren und Quentin unter Anderem behauptet hatte, Borme häbe die Mitgefan- geuen verleumderisher Weise angeklagt, daß sie ben Prinzen Louis Napoleon zu ermorden geshworeni hätten, kam das Verhör des Ge- neral3 Courtais án bie Reihe. Er sagte, daß er am 15, Mai Be- fehlohaber der Nationalgarde gewesen sei, seine ausführliche Rechtfer-

tigung aber seinem Vertheidiger überlassen werde, Er erläu- terie sodann mehrere Punkte, welche sich auf die Befehle,

die er den verschiedenen Legioneu hinsihtlich ihrer Aufstellun- genu gegeben, und auf seïîne Vorsihtsnaßregel zur Vertheidigung der Versammlung beziehen. Er kam hierauf zu den mit dem Ein- dringen in den Saal verknüpften Thatsachen. Mit Genehmigung des Präsidenten habe er 25 bis 30 Abgeotdnete ‘der atdringendên Massen einlassen wollen, draußen aber gefunden, daß die Mobilgarde nicht blos

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reguitgslos blics, sondern rief, man solle das Volk einlassen. Aufs bestimmteste läugnete er, der Nationalgarde befohlen zu inachen, daß sie das Vol einlassen solle; eben - so wenig habe er die Oeffaung der großen Saalthür befohlen. Zum Volke gesprohen habe er blos deshalb, uin hei der Unzuverlässtzkeit der Mobilgarde einen Zusam- menstoß zu verhüten, Den ihm von Lamartine und Garnier«Pages zugegangenen Befchl, Generälinarsch {lagen zu lassen, habe er niht vollzogen, weil er darin dás einzige Mittel gescheu habe, Blutvergießen zu verhüten, Mehrere seiner Kompagnieen seien schon entwaffnet gewesen; das Schlageu des Generalmarsches würde das Volk noch. mehr erbittert haben. Auch sei die ißm zu Gebote stehende Macht Unzureihend gewesen, das Eindringen in die Versammlung zu verhindern, und die Befehlshaber der Mo- bilgarde hättea seinen Befehlen den Gehorsam verweigert. Dag- gegen habe später die Nationalgarde sich des Skadthauses mit Leich- tigkeit bemächtigt. Verhaftet hätten ihn im Versammlungssaale die dort befindlichen Nationalgardisten unter dem Rufe: „Nieder mit tem Verräther!“ er biete aber jedem Troß, ihm zu beweisen, daß er je verrätherish gehandelt [abe. Auf die Frage des General- profurators, ob ihm nit, als später Generalmars ges{lagen ward, die Meuterer des Verraths und der Vergessenheit sciuen Zusiche- rungen beshuldigt hätten, entgegnete der Angeklagte, er habe nie Verpflichtungen übernommen, und nie einen derjenigen, die man seine Mitschuldigen nenne, zu Rathe gezogen. Mit Ausnahme von Albert, Barb&s, Quertin und Sobrier habe erx keinen derselben gesehen. Der Generál-Prok:ra!or fragte, ob nicht das Eindringen in den Saal verbindert worden wäre, wenn Courta:s genügende Mannschaft auf- gestellt hätte? Der Angeklagte versicherte, cine genügende Anzahl beordert zu haben; die Mannschaften seien aber theils nit zusam- mengetreten, theils hätten sie ihre Stellungen nicht zur bestimmten Zeit eingenommen. Der General-Prokurator fragte weiter, weéhalb Courtais, als er seine Macht unzureichend befunden, nicht die auf der Jnvaliden-Esplänade befindlichen Linien-Truppen berbeigerufen habe? Courtais antwortete, dies hâtte zu shreckichem Blutvergießen geslihrt, nachdem schon die Mobilgarde ihm zu gehoren verweigert hatte. Auch habe Jedermann si ein Kommando angemaßt, Sein Befehl an tie Mobilgarde, die Bajonette abzun. hmen, sei blos erfolgt, um die Volfs- Aufregung zu beshwihtigen. Auf die fer- nere Frage, ob er niht den National-Gardisten, welhe in den Saal getreten seien, um die Meuterer herauszutreiben, wegzugehen be- fohlen habe, entgegnete Courtais verneineund; er habe vielmehr dem Präsidenten Büchez angeböten, mit 200 Mann den Saal zu - beri, wenn derselbe die Verantwortlichkeit übernehmen wolle, den Befchl. dzu zu ertheilenz dies habe Buchez aber uiht gewagt, und so habe er denu für besser erachtet, die freiwillige Entfernung der Meuterer abzuwarten. Auf die Bemeikung des General - Profura- tors, die Anklage gegen Courtais sei dur Zeugenaussagen erhärtet, entgegnete der Vertheidiger des Generals, Herr Bethmont, die Be- hauptung seines Klienten, daß man seinen Befehlen nicht gehort habe, werde durch Zeugenaussagen als begründet sih erweisen. Das Verhör Villains wurde auf dessen Ansuchen vertagt, Der AÄnklagr-

afte wegen des 15, Mai sind sechs Dekrete, unterzeichnet von einem Theile ter Angekiagten, beigegeben. Das erste

e:rflärt die Nationa*versammlung für aufgelöst uxd seht eien gus neun Mitgliedern bestehenden Wohlfahrtsauss{chuß mit ununmschränk= ten Vollmachten ein, um einé wahre demokratishe Republik zu organisiren und die sich eiwa zeigende Reaction dur die ener- gisbsten Mittel zu erstickden. Das zweite sagt allen Bürgern, welche sich der neuen Ordnung der Dinge anschließeu,, vollstän- dige Verzeihung für alle früher begangenen Verbrechen zu und verbietet die Auswanderung. Wer leßterem Verbote zuwider handet, wird für einen Landesverräther erklärt, und die Repu-

lif entzieht ihm ihren Schuß und erklärt ihn für außerhalb des Gesezes stehend. Das vierte verlangt binnen fünf Tagen von allen über 1500 Fres. Reute besißenden Kapitalisten eine Steuer von mn- destens 20 pCt., und von den Grundbesigern eine neue Steuer, die von der Hälfte bis zum vierfahen Betrage der von ihnen bezahlten Grundsteuer steigt. Den Säumigen sollen Geld un“ Besißungen zum Besten des Gemeinwesens konfiszirt werden, die bewaffneten Arbciter sind ermächtigt, nah verstecktem Gelde zu suei, und der, bei dem sih etwas vorfindet, w rd außerhalb des Gesches erklärt, Das fünfte Dekret verspricht binnen drei Wochen die Organisation der A:beit auf einer thatsächlih möglihen Grundlage, Sie soll im Jutercsse der Arbei= ter se.n, aber auch so viel als möglich die begründeten Rechte der Meister hüben. Endlich fand sich außer dem vou Albeit und Bar- bès unterzeichneten Dekret noch ein anderes Schriftstück, blos von Barbès unterschricben, bei dem am 25, Mai verhafteten Chiétien vor, der es auf der Straße gefunden haben wollte, Es lautet: „französishe Republif; provisorishe Regierung. Der Maire von Paris. Die provisorische Regierung erklärt in Eiwägung des Volks- wunsches, daß sie sofort der russishen und der deutshen Regierung den Befehl hat zukommen lassen, Polen zu rekonstituiren; im Fall diese Regierungen diesem Béfehl nicht gehorchen, wird ihuen die Re- gierung der Republik ünverzüglih den Krieg erklären. Die Mitglie- der Regiérungs-Kömmission: Armand Barbés.“

Das Journal Le Peuple kündet an, daß es von heute an 50 Exemplare gratis zur Disposition der pariser Garnison stelle, die in seinem Büreau in Empfang genommen werden könnten. Dagegen beschwören verschiedene sozialistishe Blätter die Unteroffiziere, nicht in Uniform in ihre Büreaus zu kommen, da sic der Gegenstand einer speziellen Ueberwachung zu sein schienen.

F. Bastiat und L, Faucher polemisiren im Courrier fran- ais gegen einander, weil Ersterer bei der National - Versammlung darauf angetragen , fein Mitglied der National - Versammlung solle ein besoldetes Staatsamt, selbst nit das eincs Ministers, bekleiden dürfen, Auch das Journal des Débats äußert sih sehr mißbil- ligend über diesen Antrag.

Die zur Entwerfung der Kandidatenlisten sür deu Staatsrath von der National-Versammlung ernannte Kommission hat Herrn

/

Arago zum Präsidenten und Herrn Senärd zum Secretair erwählt.

Großbritanien und Jrland. Parlament. Unter- haus-Sizung vom 9. März. Die Sibung begann mit Ucberrei- chang einer großen Anzahl voz Bittschristen gegen die Aufhebung der Schiffsahrtsgeseße , darunter eine aus Live pool mit 24,700 und eine andere aus London mit 20,759 Unterschriften. - Erstere über- reichte H.rr Herries, leßtere Sir F. Duke, der Lordmayor von Lon- don. Auf die Frage, ob das Haus die zweite Lesung der Schiff fahrtsbill genehmige , erhob. sich Herr Herries mit dem Antrag, ihre zweite Lesurig auf sechs Monate hinauszuschieben , d. h. sie zu verwerfen. Herr Labouchere, sagte er, unterstübe die Nothwen- digkeit der beabsihtigten Reform hauptsähliÞh durch drei Gründe: die Foderungen Kanada's nach ihrer Aufhebung, deu Zu-

stand der westindishen Kolonicen und das mit Drohun- gen begleitete Verlangen auswärtiger Mächte, die - gleichen

Vortheile wie die englishen Schiffe zu genießen. Hinsichtlih Kana- da's zweifle er sehr an der Aufrichtigkeit des Verlangens. Er sührte Petitionen zum Beweise des Gegentheils an. “Die Legislatur von Jamaika sei der Meinung, ‘die Ausheburg der Schifffahrtsgeseße werde

heimischen Jubustrie befördern. Aus der mit den auswärtigen Mäch- ten geführten Korrespondenz gehe uicht hervor, daß sie die Nufhebung der Schifffahrtsgesebe mit Zugeständnissen vou-.ihrer Seite vergelten woll=- ten, Die deutschen Staaten, einschließlih Preußen, verschöben eine defini- tive Exkflärung bis zudem noch uugewissen Zustandekommen einer Centrale Regierung, die übrigen erklärten ihre Bereitwilligkeit, zu unterhandeln, ohne sich binden zu wollen, und die einzige bestimmte Antwort, von Belgien, sprehe sih entschieden für Aufrehthaltung des ShubsyLems aus. Die eine Seite behqgupte, die Schifffahrts-Geseße hätten England eine zahl- reihe Haudelémarine verschafft, die andere, sie hinderten die freie Bes wegung des Handels, uud ‘eine große Handelsmacht sei nicht die noths wendige Pflanzschule einer großen Seemacht. Er erklärte die leßtere Behauptung für nichtig, indem er \ \ auf das Zeugniß anerkaunter und unparteiischer Autoritäten. berief, gab zu, daß die Schifffahrts=- Gesche die freie Bewegung des Handels einigermaßen hinderten und die Preise der Lebensmittel erhöhten, aber so unbedeutend, daß die Er« höhung bei dem großen Schaden, den die Aufhebung der fraglichen Geseße der Rhederei zufügten, gar niht in Frage kommen fönne. Deshalb sei er gegen eine Maßregel, die nichts als ein politisches Experiment im größten Maßstabe sei, Herr Wilson führte gegen die Behauptungen des vorigen Redners, Adressen des legislativen Raths und des Unterhauses von Kanada um Aufhebung der Schiff= fahr!s = Geseße an und stellte für einen der nächsten Tage Mitthei- lungen in demselben Sinne aus den westindischen Kolonieen in Aus=- sicht, Daß andere Länder auf das Anerbieten der Aufhebung der Scifffahrts- Gesehe niht mit Zugeständnissen geantwortet, sei na- türlich, dg fast überall in den Häfen des Kontinents die englischen Schisse die volle Freiheit genössen, welhe ers nach dem Aufhören der Schifffahrts -Geseße den Schiffen des Auslandes in England zu Theil werden würde. Dagegen sei zu befürchten, daß bei einem längeren Zögern Englands das Ausland seinerseits Schifffahrts-Ge=- seße einführe. - Er wies - statistish nah, wie seit der Durchführung der Frreihandels-Politif sih alle Einfuhren sehr vermehrt, zum Theil verdoppelt hätteu, und fragte, warum, da alle Jnteressen gegen fremde Konkurrenz kämpfen müßten und ih siegreich dagegen be- haupteten, die Rhederei eine Bevorzugung ‘beanspruche 7 Man fürhte die Konkurrenz Nord - Amerifa?s. Aber selbst in deu Hä=

fen der Vereinigten Staaten sei seit 1827 die Tonnenzahl der einlaufenden englishen Siffe um 650 pCt., die der ames rifanishen nur um 100 pCt. gestiegen. Er ging hierauf weit-

läufig auf die Nachtheile eiu, welche die Schiffahrts - Geseße für die englishe Rhederei selbst haben, indem ihre Vorschriften oft die Verwendung von britishen Schiffen verwehren. Er wies nah, wie die Freihandels - Maßregeln die Zahl der verwendeten Schiffe und der darguf beschäftigten Matrosen vermehrt habe, und sah darin das beste Mittel, die Interessen der englischen Marine durch Erweiterung ihrer Matrofen - Pflanzscule zu wahren, nicht aber in veralteten Gescten, welche der Entwickelung der Handels - Marine nicht günstig seien, Reciprozitäts-= Prinzipien nannte er unhaltbar und unpolitish. Seis ner Meinung nah sei nichts der Ausbreitung der Freihandels= Prinzipien \chädliher, als wenn England den Auswärtigen An- laß zu dem Glauben gebe, daß es Zugeständnisse niht we- gen des daraus direkt herzuleitenden Vortheils, sondern in der Absicht mache, eutsprehende Zugeständnisse von anderen Län= dern zu erlangen. Diese irrthümlihe Ansicht sei {hon zu sehr auf dém Festlande verbreitet, und cs sei nothwendig, daß England immer das Prinzip ofen aussprehe und dur seine Handlungen bestätige, daß es seine Handels=Geseßgebung lediglih nah seinem eigenen Ju teresse, ohne Rücksicht auf die Gegenmaßregeln anderer Nationen, einrihte, Der Marquis von Granby führt vornehmlich die Be- hauptungen des Herrn Herries über die Forderungen Kanada?s und

die Einfuhr von Zucker aus Sklavenländern zum Nachtheile der ein-

Jamaika?s weiter aus uud fürchtete von der Aufhebung der Swhifff=- fahrts -«Geseße Benachthei'igung der englischen Schiffbauer, vor Ul- lem aber Lähmung der Seemacht Englands. Aus den Reihen der Opposition sprah Herr Cardwell für die Abänderuug der Shiff=- fahrts-Gesetze, hauptsächlih weil er ein Aufhören des englischen Spe= ditionshandels fürchtete, wenn antere Läudcr ihre Drohungen ver- wirklihten und zu Retorsions - Maßregeln griffen, Wenn Amerika jeßt in Kalifornien ein Schifffahrts-Geseß eiuführe, so büßten die englishen Rheder sofort den Gewinn ein, den sie dur den Traus- port von Thee aus China und Zucker von den Philippinen schon jcßt machten, und dieser Zwischenhandel werde gewiß zu eiuer be-

deutenten Entwickelung gelangen. Die auswärtige Konkur= renz sei von dem Lande nicht zu fürhten, welches über. das größte Kapital, die größte Energie und Unternehmungsgeist

gebiete, und dem alle Märkte der Welt offen ständen. Ein Fort- \hritt in den Schifffahrtsgescßen sei nicht länger zu verschieben, und deshalb eine Aus\huß - Berathung des ganzen Hauses nothwendig. Nach einer kurzen Rede des Herrn Henley gegen die Aufhebung wurde die fernere Debatte auf die nächste Sißung am 12, März vertagt.

London, 10, März. Gestern Nachmittag war eine Deputas- tion von 50 Personen aus Liverpool, Glaéëgow, Greenod, Newcastle, Sunderland und anderen englischen Hafenstätten bei Lord J. Russell, um ihn zu bitten, die dem Hause vorgelegte Schifffahrtsbill einer nochmaligen Erwägung zu unterziehen. Nachdem Lo1d J. Nussell ihre Einwendung sich halte entwickeln lassen, erklärte er ihnen, daß die vorliegende Maßregel keine sei, die noch in nähere Erwägung zu ziehen wäre und über die er sich uo keine féste Meinung gebildet hätte, und könne er daher die Bill nicht zurückziehen, sondern müsse tas Urtheil des Parlaments darüber erwarten.

Außer den beiden bereits bestehenden Stationen für Reserve=- Dampfschiffe in Portsmouth und Devonport beabsichtigt die Regie- rung noch eine dritte in Greenhithe, in der Themse, zu errichten.

Die Bank hatte am 3, März einen Notenumlauf von 18,372,110 Pf. St., 239,665 Pf. St mehr als vorige Woche, und einen Baâr= vorrath von 15,176,854 Pf. St., 152,678 Pf. St. weniger als vorige Woche.

Die Geschworeneu, welhe Duffy verurtheilten, unterzeihuen jetzt eine Denkschrist an die Regierung, worin für ihn um Pardon und um Entlassung aus dem Gefängnisse nachgesucht wird.

Die Yorkshire Gazette bebauptet, daß die neulih erwähn ten Anschuldigungen gegen den Eisenbahn - König Hudson sich als grundlos erweisen würden; namentlich sei es fals, daß er 14,000 Pf, St. unrechtlih sich angeeignet habe.

Nach den neuesten Berichten aus Kalifornien {einen dié dorti=- gen Landbesißer den Reichthum der Goldregion bedeutend übertrieben zu haben, Der Werth des b:s zum Abgange der- leßten Berichte gesammelten Goldes foll nah den weitgreifendsten Angaben 4 Mil= lionen Dollärs nicht übersteigen, nah anderen aber kaum die Hälfte betragen. Uebrigens hatte wegen des gefallenen tiefen Schnees das Goldsuchen eingestellt werden müssen und sollte erst im Frühjahre wieder beginnen, Eine Famllie von 10 Personen, die etwa für 15,000 Dollars Gold gesammelt hatte, war auf dem E nah San Francisco von Wegelagerern angefallen, beraubt und. er-

mordet worden. Dänemark. Kopenhagen, 9, -März, (

Marine-Minister Zahrtmann hat am 7ten d. nahfo i machung iee den Wiederbeginn der Blokade erlassen :

Bór\. H-) Der [gende Bekannts- „Das Mg-