1849 / 74 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

; 3 fi Ä 1aht würden, um die darauf bingetviesent gewesen, Lb ifchland Telost gens Mde bringen sollten, O rad g ivo in das Land hereinkommen zu lassen, Es is speziell in Man daß in Frankfurt selbst, also am Size unserer U, cine

Paßfabrícation bestehe. Diese Nachricht wegen d-r falschen Pässe E ee Theil bereits bestätigt, Sie schen aljo, das wenigßens r es T (ché so unrein, und Laß an ihr also at E e att arat 74 76) U schenken E is, fu Uebrie N So Sie aus unseren eigenen P Bläfktern pes daß i Aufstand handelt, Sie“ sagen ntr ucht, bis zu rv F nit er exfolgen werdez aber er weide hon lommen. Troß ppen glaube ih meinerseits noch immer nicht, daß die Freischaaren auf gut Glück hin oline grie Me Es S AEE L Ges un oda Theile satt t dérli” rèvolictionatren Unittieben E t ea Theil zu nehmen. Jm Uebrigen sind die Geüchte von einem, nahen Aufstande besonders durh die Freischärler felbst untb durch Handwerksbursche verbreitet, die das Land auf und ab ziehen, und doh bin i, wie schon gesagt , überzeugt, daß dieselben , so weit sie. sch auf einen bestimmten Zeitpunkt beziehen, unge- árütibet sind / daß aber darum der Plan keineswegs aufgegeben ist, daß die Aufrührer vielmehr nur auf günstige Ereignisse La, R die Sache evolution zu fördern geeignet wären. Gegenwärtig sprewen sie wie- “n A einem neuen beabsichtigten Putsch in Frankreich, Würde ein der- aïliger gelingen, ja dann wären wir natürlich auf der Stelle mit Massen überhäuft. Sie renen aber auch auf mögliche Zerwürfnisse in der deut- schen Verfassungsfrage, vor denen uns Gott“ bewahren wölle, Sollte in der einen oder anderen Sache dieser Art etwas Erhebliches geschehen, daun wäre es feinem Zweifel unterworfen, daß die Aufrührer auf der Stelle wieder da wären, und daß auch in unserem und in anderen Ländern allerlei Leute sich ihnen anschließen würden. Sind derlei Ereignisse auch niht wahrscheinli, # ist ihre Möglichkeit doch ein Grund, aus dem man wünschen muß, daß die deutshe Gränze nach Südwest nicht ganz bloßgestellt sei. Jch glaube, das wäre ein arger Miß- riff, und ich-bin zum voraus Überzeugt, weun unter den jeßigen Verhältnis- fn eine Auflösung des Beobachtungs-Corps mit unserem Einverständniß erfolgen würde und es hintendrein wieder etwas Putschartiges auch nur in geringem Umfange gäbe, wer anders / hätte dani die Schuld zu tragen, als die badische Regierung? Man hat uns ja, wie Sie wissen, selbst be- züglich auf deu September-Aufstand in Blättern und selbst hier in diesem Saale den Vorwurf gemacht, daß wir die Truppen von der Gränze zurük- ezogen uud das Oberiaud- Lon Truppen en:blößt, dadurch aber die Frei- chârler herangelockt haben, Die frechsten Verunglimpfungen sind in dieser Beziehung gegen uns gemacht worden, Auffallend ist es freilich, daß die näm- lichen Leiite, die sih derlei Verung!impfungen erlaubten, auf der anderen Seite unsVortwürfe machten, daß man die Truppen nicht entferne, Diese Jnkonsequenz genirt sie aber nicht- viel, deun sie haben auch schon im Sommer eben sto unupterbrochen getrieben und geschrieen , daß man die Truppen entfernen solle, und nachdem man sie entfernt hatte und alz2tann ein Einfall erfolgt war, haben sie uns gleichwohl wieder den Vorwurf gemacht, daß wir sie entfernt und dadur die Freischärler hereingelockt haben. Die Truppen geairen indessen Viele weniger wegen ter Einguartierungslast, als aus an- dexen Gründen, Jch habe vernommen, daß in einigen Gegenden, wo Pe- titionen wegen Entfernung der Truppen betrieben worden, zum großen Theil nur junge Leute und Proletarier unterschrieben haben , die gar keine oder wenig Einquartierung haben. Darum wird man auch guf derlei Petitionen wenig Gewicht legen können. Diejenigen, die eiwas besigen, sind natürlich in der Furcht, viel zu verlieren, wenn es etwas giebt, und haben daher feltener große Lust, díe Truppen zu entfeznen, selbs wenn diese in Bezie- hung au} dîíe Einquartierung haupsäcylich ihnen zur Last fallen, Dessen- ungeacbtet, wie ih {hon bemerkte, glaube ich, daß in kurzem der Zeitpunkt fommen wird, wo cine wesentliche Verminderung des Beobachtungscorps wird eintreten können, Aber etwas Bestimmteres hinsichtlich des Zeitpunk- tés köntite ih dem Herrn Abgeordneten Häusser für jeßt noch nicht sagen; doch so viel wird ex aus meinem Vortrag entnommen haben, daß die Zri- titngsnachrichten, als hätte die badische Regicrung sih richt nur gegen jcde Verminder?ng stets gestränbt, sondern sogar eine Vermehrung nachgesucht, únricchtig i}, indem vielmehr umgekehrt die Regierung am 27. Januar d, J. cine Verminderung beantragt hat, diesclte aber wegen gleichzeitig aufge- tauchter beunruhigender Gerüchte aller Art, die zum Theil erheblichen Grund hatten, bis jest nit vollzogen werden fonnte, was wir allerdings aner- fennen mußten. (Schluß folgt.)

Hessen. Darmstadt, 3, März. (Darmst, Ztg.) In ver heutigêèn Sibung der érsten Kammer der Stände war die Be- rathung über den Antrag des Herrn Abgeordneten Lehne, die Publi- cation der Beschlüsse der Neichsversammlung und deren Rechtskraft betreffend, an der Tagesordnung,

Freiherr von Münch=Bellinghausen erklärte sich zunächst gegen die Art und Weise, wie dieser Gegenstand von Seiten der Staatsregierung behandelt worden sei. Man hätte die Bestimmun- gën der Vererdnung von 1819 und des Art. 2 der Verfassungs- Urkunde über die Formen der Publication befolgen müssen, wenig stens bezüglih des Reichsgeseßes, welches die Bestimmungen Über das Reichsgeseßblatt enthalte, Das sei niht gesche- hen; statt dessen si nur eine einfache Ministerial-Bekannt- ma@hung erschienen, und es seien demgemäß Zweifel über die Gültigkeit der Reichsgeseßpe im Lande entstanden, Um der Sache ein sicheres Fundament zu geben, sci eine Verord- nuñg nöthig, die alle Zweifel beseitige. Freiherr v on Breiden- stêin tritt dem insofern entgegen, als er eine Publication im Re- gierungsblatt für erforderlich hält. Der jebige Zustand fei kein definitiver, man müsse es daher, so lange die Rechte der Fürsten nicht genau bezeichnet seien, bei dem Bestehenden lassen und dem- gemäß den Art. 2 streug beachten. Herr von Hombergk billigt diese Ansicht nicht. Deutschland sei aus dem Staatenbund in einen Bundesstaat unter Zustimmung der einzelnen Staaten provisorisch

Übergegangen; die einzelnen Bundvesglieder müßten sich daher der Céntralgèwalt unterwerfen und hätten fêin Mitwirkungsrecht bei den Anordnungen derselben. Deshalb habe auch durch eine Vercrdnung der Staatsregierung nicht ausgesprochen werden können, Daß die Reithsgesche verbindende Kraft für das Großherzogthum haben sollten ; würe aber dies nöthig, so müsse ein Akt der Geseßgebung, also die Einwilli- gung der Stände erfolgen. Art. 2 der Verfassung sei niht mehr au- wendbar , da weder die Bundes - Versammlung noch der Staaten- bund mehr (xistirten. Des ersten Präsidenten Großherzogliche Höheit, indem Sie vollkommen die Verbindlichkeit der Beschlüsse der Réeichsgewalt anerkannten, glaubten davon die Frage trennen zu

müssen, inwieweit die in dcr Verfassung vorgeschricbenen Formen | Jene Liex nun seien Sie der Ansicht, daß, #0 lange ver Art. 2 ‘nit verfassungsmäßig ausgehoben worden sei, Minitcyt ? aurer: Das Wesen dieses Artikels 2 sei R E A der Verkündigung gerichtet, sondern liege darin, daß, was der E nicht bezüglich des Verhältnisses zu \eincn Mitverbün= Ü der ständischen Mitwirkung bedürfe. Da # „auf wél{ches sich Arti- aufgehört habe, \o ermangele derselbe cines Verbindlichkeit der anerkenne, dann müsse man auch das befolgen, was diese Reichsgewalt bezüglich der Publication der von ihr erlasscnen Geseße anordne, Dies sei von der Regie- Kanzler Pr. Birnbaum stimmte dem insofern bei, äls jedenfalls den Organen der Gesämwmtordnung auch die Befugniß zustehe, die Art ‘und Weise, wie thre Geseße in Kraft treten sollten, geseplich zu bestimmen, dann der einzelne Stagt unterwerfen nrüsse. Er glaube, daß keine Motive vorlägen, der zweiten Kämmer nicht beizutreten,

nöoch zu beachten \cien ?

-

e Bestimmungen gewahrt werden müßten,

pêten vLérkfündige , nun aber das ganze l 2 Drziche-, Gegenstandes. Beschlüsse der

Verhältniß,

Wenn man einmal dié

Reichsgewalt

rung ‘in ‘der allcreinfachsten Weise geschehen.

dém -

442

Der erste Präsident, Prinz Emil von Hessen: Dex Art. 2 könne dadurch seïne Gültigkeit nicht verloren habén, ‘daß dië Bundes= Versammlung nicht mehr bestehe. Das Wort sei vers{chwunden, der Zweck des Artikels aber, das Verhältniß der Bundesbehörde zu“ den Einzelstaaten zu regeln, bestehe noch fort. Es si wichtig, daß. die Stände in einer Zeit, wie in der jetzigen, an ibrèm einzigen Halt und Rechtsboden, an der Verfassung festhielten, so weit ste nicht geseßlich aufgehoben sei. Die Fort des Art. 2 habe man füglich einhalten können, ohne daß hierdurch in irgend ciner Weise die Gültigkeit der Reichsgeseße in Zweifel gezogen worden et. Freiherr von Breidenstein: Dcr eigentliche Gegenstand des Art. 2 sei die gcseßgebende Gewalt des Großherzogs z mit der Theo- rie des Herrn Regierungs = Kommissärs sei dieselbe eo ips0 aufge= boben. Das kéune aber, wenn es geschehen solle, erst durch die Verkündigung der Reichsverfassung geschehen. Graf von Göry beantragt, die Staate regierung zu ersuchen, die Geseße der Cen- tralgewalt in Gemäßheit des Art. 2 der Verfassungs - Urkunde zu verkündcn. Ministerialrath Maurer: Er gebe zu bidenken, daß dieser Antrag an der bisherigen Gültigkeit Zweifel erregen könne. Man stelle damit cine Bedingung für die Gültigkeit der Reichsgesebe auf, welche die Reichsgeseße selbst nicht ausfstelltén.

Schleswig-Holstein. Altoua, 13, März, Der Alt, Merk. enthält Folgeudes : j L

„Ueber die Sendung des Grafen Reventlow von Farve nach Kepenhagen sind wir gegenwärtig, nachdem die Kündigung des Waffenstillstandes erfolgt und nunmehr durch die Blokade-Erklärung jeder Zweideutigkeit entkleidet is, in den Stand geseßt, die nad)- folgenden zuverlässigen Mittheilungen zu machen:

Durch die Proclamation des Königs von Dänemark vem 15, Dezember v. J. war die gemeinsame Regierung in eine wesentlich veränderte Stellung gekommen. Dieselbe war durch die dcutsche Reichsgewalt und durch den König von Dänemark gemeinschaftlich eingeseßt und übte ihre Regierungsgewalt aus im Namen des Köü= nigs von Dänemark in seiner Eigenschaft als Herzog .von Schles- wig - Holstein, Indem nun durch die Preclamation vom 15. Dezember die eine der beiden Mächte, durch deren Einverständniß die gemeinsame Regierung zur Ausübung der herzoglichen Gewalt autorisirt war, die Nichtanerkennung der Regierung aussprach, muß-= ten die Mitglieder derselben , die nur, damit währeud des Waffen stillstandes die Anbahnung einer friedlichen Ausgleichung erleichtert werde, in thre s{wierige Stellung eingetreten waren, den dringen den Wunsch hegen, daß entweder die erwähnte Preclamation zu- rüdgenommen oder auf eincr anderen Basis eine neue Regierung der Herzogthümer errichtet werde, Sie stellten deshalb einen auf diesen Zweck gerichteten Antrag an die deutsche Reichsgewalt.

Gleichzeitig aber ward im Anfang des Januar d. J. aus Ko- penhagen der Centralgewalt berichtet, daß in Folge der Vorstellun- gen, namentlich des englischen Gesandten , die dänische Regierung sich bereit erklärt habe, wieder einen Kommissär in Gemäßheit des Wasfcnstillstands-Vertrages in die Herzogthümer zu senden, wodurch die Proclamation vom 15, Dezember thatsächlich zurückgenommen sein würde. Dabei aber ward das Ansinnen gestellt, daß von Sei ten der gemcinsamen Regierung zuerst cin annähernder Schritt an den König - Herzog geschehe, daß sie die Hand zu cinem Verständ mise zu bieten sich geneigt erkläre und die Absendung cines Kom- missärs ausdrüctlich erbitte. Die deutsce Centralgewalt nicht min der, als die preußische Regierung und England, cmpfahlen lebhaft diesen Vorschlag. Die Regierung war freilih von Anfang an zu ciner Aunähcrung an die Person des Landesherrn geneigt gewesen und fonnte dicselbe den Verhältnisscn nur cntsprechend fin den; unter den obwaltenden Umständen aber mußte se her vorheben, wie sle, nachdem sie von dem König von Dänemark selbst als insurrecticnell bezeicnet sei, nicht füglich sich unmittellar an den Landesherrn wenden kéune, fo lange nicht eine bestimmte Zu sicherung vorliege, daß ein Schreiben oder ein Abgesandter an dcn König - Herzog werde angenommen und die ausgesprocene Bitte werde crfüllt werden, Da hierauf die bestimmtestcn Aussichten erx öffnet wurdén, so glaubte die Regierung, in vollkemmencr Würdi gung der von der RNeichsgewalt, von Preußcn und von der ver mittelnden Macht wiederholt geltend gemachten Gründe, diesen neuen Beweis ihrer friedlichen Géfinnung geben zu müssen. Ungeachtet der Voraussicht der Mißdeutungen und Anfechlungin , welchen cin solcher Schritt würde ausgesett sein, beschloß die Negierung, im In teresse des Friedens und zum Frommen des Vaterlandes ein un mittelbares Schreiben an den König=Herzvög zu richten und dasselbe durch cinen Abgesandten nach Kopenhagen überbringen zu lasscu. Da sie aber den Wunsch hegen mußte, Vorher ih zu verge- wissern, daß ihre Wahl auf eine Pcrson falle, welce gern in Ko-=- penhagen würde empfangen werden, und da durch die hierdurch ver anlaßten Unterhandlungen längere Zeit in Anspruch genommen wurde, \v ward, um die Absendung des Schreibens nicht zu sehr zu verzögern, dasselbe in Uebereinstimmung mit der Reichs8gewallt und durch Vermittelung des deutschen Reich skomnmissärs dem deut- schen Geschäftsträger in Kopenhagen, Grafen von Bismark, zuge= stellt, mit dem Ersuchen, das Schreiben auf die angemessenste Weise an den König=Herzog gelangen zu lassen. Der Graf von Bismark übergab am 6. Februar das Schreiben der Regierung dem dänischen Conseil-Präsidenten Grafen Moltke, und dieser versprach das An suchen dcr Regierung bei Sr. Majestät zu befürworten, Wir tra- gen kein Bedenken, das erwähnte Schreiben, welches die vollkom- mens\te Anerkennung und Billigung der Reichsgewalt fand, nachste hend vollständig mitzutheilen. Dasselbe lautet :

E e rdurcblaudh t l gster,

_ lllergnädigster König-Herzog!

(Ver tief beflagenswerthe Krieg, welcher über unser theueres Vaterland hereingebrochen ist, hatte einer mühsam zu Stande gebrachten Wafsfenruhe P Gal als wir durch den übereinstimmenden Willen Ew. König- R uud s deutschen Reichsgewalt zur interimistischen Verwal- Swlestuid n O Namen Ew, Königlichen Majestät als Herzogs „von ien Aa Rbie nin A erufen wurden, Von beiden friegführenden Máäch- Kampf ‘tief E BIUEO! wir, an der Spiye cines durch blutigen L a, A a E auf den Inhalt „einer Me noch Auslegung, als ie. geora H en i enton grat La zwceifelbafter gewiesen, Nur die in bet ge -b r W D Bap Verhaltens hin- begründete Nöthi r Lage der Waffenstillstands-Verhandlungen selbst- A: „Othigung , die Hoffnung, tem Lande auf diesem Wege die Segnungen einer als legitim anerkannten Regierung wiederum zuzuwenden und - die der äußersten Gefährbun bloß estellt N t A and s d seïncs rechtmäßigen Herrschers a, t 4 luf O Me Gd gab ‘uns den Muth, ‘vor den fast unlösbe en Sli (Uten elne Fd hen Aufgabe nicht zurüchzuschreden T Ai Et Melten A den nach zur Erfüllung derselben ü láGli 4 ir) A A U hátten wir im Zorivege offen aus E 98 ¡c erforderlich halten mußten, tigten, legten wir dem Vo!ke E ge procens was zu erstreben wir beabsich- net de pen fderctén Bea einer Ansprache dar, welche darauf berech- dur die Aubahnung c urm der Leidenschaften zu bescwichtigen und

Fnung eines friedlichen Verkehrs zwischen beiden Nachbar- völkern , den friegführenden Mächten die Abs{ließ ; 1 Zntecressen entsprechende ) ( lepung eines den allscitigen BE36f n, von uns heiß ersehnten Fricdens zu erleichtern,

Leider sollte tnscr aufrichtiges Bestreben in dieser Beziel gehofften Exfölge nicht begleitet sein ! Di i alt En Dn

: ie unsichere Grundlage, welche

dem ganzeu Waffenstillstaudswerke von Anfang an zu Theil geworden, barg

ten Keim neuer Zweifel, neuer Mißverständnisse und Zerwürfnisse in sich,

welche gleich bei dem Beginn unserer Wirksamkeit die Abberufung des uns von Ew. Königlichen Majestät zugeordneten Kommissärs zur Folg e batten, was wir Um so tiefer zu beklagen Ursache hatten, weil uns dadurch der einfachste und natür- et Weg, auf welchem die sicherste Abhülfe der eingetretenen neuen Konsiitte zu C geweidg wäre, abgeschnitten wurde. Bereitwillig den. D Ablven rès ¡ven fs mannigfachen Schmähungen, mit welen uns wegen unse schaftlichkeit d rer Ueberzeugung beruhenden Verhaltens Pu M furcht bêrvorzüh el u hat, dürfen wir uns ur. d ter Chr- Beseitigung Sar en, dap unser yngplalsiges 2E ej U 900 ¡906 der Waffenstilltands-Cot ingetretenen Mißstände ns auf die Ausführung söhnlichen Annäherun Ea durch) welce die Möglichkei! einer ver gewesen ist. / g der beiden Nachbarvölker bedingt erschien, gerichtet Durch Ew, Könialiche Mai «HL2i c : E : i

ist ine uet Oa! Proclamation vom 15, T ezember v, Is

7 auf diesem Wege dem erwünschten Ziele näher zu fommen, zu unserer tiefen Betrübniß aufs Neue ges{wäht worten Nur die Besorguiß, das Volk der i O AuesRdeu von der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten A S Men Ber Anarchie, und das Band, durch welches selbiges iti V M jestät erhabenem Throne verbunden ist, der allergefährlicß sten Loder a Preis zu geben, hat uns unter diesen Umständen bestimmen könen A S ter noch auf dem uns angewiesenen Plaße zu verharren, So wie wir aber Ew. Königlichen Majestät loyal gesinntem. Volke gegenüber unseren tiefen Schmerz über das Mißfallen Ew. Königl. Majestät mit unserem Verha!ten ausgesprochen und dasselbe in dieser schwierigen Lage laut dazu aufgefordert haben, mit uns in dem lebendigen Wunsche zu verharren, daß es den fricd- liebenden Bemlihungen der Mächte gelingen möge, die Erneuerung trauri- ger Konflikte von unserem theuren Vaterlande abzuwenden und baldigst den Zeitpunkt herbeizuführcn, in welchem es gestattet sein werde, das Land, ge=- sichert gegen fremde Verleßung, der Herrschaft seines Königl. Herzogs zurück- zugeben, \o dürfen wir auch jeßt noch die Hoffnung, die auf Jrrthum und Mißverständnissen beruhenden Hindernisse, welche sich in immer drohenderer Gestalt einer segensreichen Vollziehu-g des Waff-nstillstanves entgegenstellen, abgestellt zu sehen nicht aufgeben, und dürfen nicht befürchten, an den er- habenen Thron unsers allergnädigsten Herzogs selbst mit unserer (hrezbie- tigen und inständigen Bitte um eine milde und gerechte Beurtheilung der schwierigen Verhältnisse des Landes und unserer eigenen Stellung zurückge- wiesen zu werden,

Geruhen Ew. Königliche Majestät der Ausrichtigkeit unseres innigen Wunsches der Vaisöhnung des blutigen Zwiespaltes, welcher die scit Jal hunderten unter dem milden Scepter Ew. Königl. Majestät erhabenen fahren vereinigten Völker getrennt hat, Glauben zu schenken, Ew. Königl, Majestät, wenn wir in demjenigen, was wir nach befi sen und Gewissen für unsere unerläßliche Pflicht gehalten, ohne es zu wis und zu wollen, Mißgriffe gemacht und Fehler begangen haben sollten, dem Volke nicht entgelten lassen, was wir eiwa verschen haben möchî : Fortgehend erkeunen wir es als unsere Obliegenheiten ai, so lan uns auferlegten Verpflichtungen nicht enthoben sind, möglichst dahin zu st die eingetretenen Mißverständnisse aufzuklären und im Interesse Dän nicht weniger, wie der Herzogthümer, noch jeßt eine offene U nuna der dur) die Waffenstillstands-Convention herbeigeführten L anzubahnen. In der Sendung eines neuen Kommissä ( Mütel zur Verständigung uud ein huldvolles Zeichen landc8väterlicher Ge sinnungen erblickend, glauben toir un8 ‘daher guf cinen glücklichen Erfolg Hoffnung machen zu dürfen, wenn wir uns Sw, Kon lichen jestà allerhöcst unmittelbar mit dem eben so ehrerbietigen als instän trage zu nahen wagen, daß Ety, Königl. Majestät geruhen wollen, 1 einen Commissair nah den Herzogthümern abzuortuen,

Die wir verharren

U L

« 3 A ç aro das ll

Fiv, Königliche Majestät allerunterthänigste zur gemeinsamen Negierung der gedachten Herzogthümer

A 4 3e t e ‘4 verordncte Mitglieder.

Der Schrilt der gémeinsamen Regierung schien anfangs cine versöhnlichere Stimmung der dänischen Regierung hervorzurufen ;

die Absendung eines Kommissärs ward in bestimmte Ausficht stellt und nur noch wiederholt, auch von den in Kopen dirten Gesandten, dcr Wunsch zu erkennen gegeben, daß a L persönliche Absendung eines gecigneten Manncs nach Kovenhag der vollständigste Bewcis des diesseitigen Entgegenkommens gege ben werde. Die Regicrung entsprach auch diesem Wunsche, u

nachdem vorher durch die Vermittelung des russischen Gesandten t Kopenhagen die bestimmte Zusicherung gegeben war, ; der O Reventlow von Farve in Kopenhagen gern werde emp ( den, ward derselbe von Frankfurt, wo er sich damals aufhielt, hic

herberufen, unterm 19. Februar von der Regierung ersucbt, sich fördersamst nach Kopenhagen zu begeben, und lediglich dahin in struirt, in Uebercinstimmung mit dem an den Kömg=-Herzog gerich teten Schreiben die Bitte, daß wiederum ein Königl. Kommis nach den Herzogthämern abgeordnet wcrden möge, bei stät persbnlich zu befürworten.

Inzwischen ward der deulschen Reichsgewalt aufs neue angc zeigt, daß die dänische Regierung in Folge des Gesuches der ge= meinsamen Regierung sich entschlossen habe, einen Kommissar mit offiziellem Charakter in der Person des Oberst-Lieutenants Schle gel nah Schleswig abzusenden, daß diefer Kommissar ganz als Nachfolger des Ferrn von Recdy auftreten solle und als Basis sei ner Instruction auf den malméer Waffenstillstand Hingewiescn fei, Oberst-Lieutenant Schlegel reiste auch wirilich au 15. Februar ven Kopenhagen nach Schleswig ab; in dcr offiziellen Berlingscheiur Zeitung aber ward der Zwet feiner Mission nur dahin ange geben, daß er zur Unterstüßung der von Seiten der vä= nishcn Regierung für die bci Bröns gefangenen Aufrüh rer gescehencn Schritte sich mit dem deutschen Reichs Kemmissär in Verbindung seßen s\olle. Bei seiner Ankunst in Schleswig wendete Oberst-Ueutenaut Schlegel si allerdings an den deuts Reichs-Kommissär, erklärte indessen, daß er mit einer amtlichen Be- glaubigung nicht versehen sei, und. daß seine Sendung nur einen doppelten Jnhalt habe, nämlich erstens die landesväterliche Fürsorge des Königs von Dänemark für seine bei Bröns mißhandelten und in Gefangenschaft gerathènen Unterthanen, und zweitens die einfache Anzeige, daß vie Königlich dänische Regierung das Schreiben der „sogenannten gemeinsamen Regierung“/ nicht beifällig aufnehmen unD nicht beantworten könne. Demnächst reiste der Oberst - Licutenank Schlegel, ohne sich mit der gemeinsamen Negierung irgendwie inm Beziehung geseßt zu haben, von Schleswig wiederum ab.

Unterdessen war der Graf Reventlow von Farve 19, Ls bruar von Schleswig nah Kopenhagen abgereist, wo E am 24. Fcbruar früh eintraf. Er ersuchte sofort, A ér den, Orutid sciner Sendung andeutete, den Ober - D bielt E ihm eine Audienz beim Könige zu erwirken; €? R H daß der König sich augenblicklich a E R ou daß O in wenigen Tagen zurückehren werde, e °89 S von Ver. Ans wesenheit des Grafen werde in Enn B ge Na folgenden Tage stattgehabten Unterredung A Ie Feventiow mit dem dänischen Minister der auswärligen [ngelegenheiten, Gra=- fen Wilhem Moltke, äußcrte der PEPLETE, E er zweifle, ob der König eincn Abgesandten De S Matesso V A empfangen werde, dagegen hoffe (r, vaß Se. Péazestat den Grafen Reventlow gern schen werde.

agen aitre

Hierauf konnte dieser nur erwiedern, daß, s\o- bald der von der Regierung Beauftragte nicht vcrgelasscn werde, es vem Grafen Reventlow unmöglich werde, für diesmal dem Ks nig cine Aufwartung zu mádhin. “Nachdem der _König nach Kopenhagen zurügekehrt war, erhielt am 26. Februar der Graf Reventlow das nachstehende Séhreiben des Grafen Wilhelm

Moltke:

„Herr Graf! Se. Majestät der König haben -mir Allergnädigst mitzutheilen geruht, daß, da dem Wunsche der Sendung eines Kemmissärs nah den Herzvgthümern durch die Kommittirung des Obersten von Schlegel {hon vor Ew. Hochgeboren Ankunft hierselbst Genüge geschehen, die etwanigen ferneren Anträge, die Ew. Hoch= geboren zu macheu wünschen möchten, bei mir als Allerhöchstbestell= tem Conseil - Präsidenten \chriftlich zum näheren Vortrage vor Sr. Majestät einzureichen sein würden. Jch crgreife 2c. Kopenhagen, den 26. Februar 1849, Moltke.“

__Untevdessen war nach Schleswig die freilich noch nicht verbürgte Nachricht gekommen , daß die dänische Regierung beschlossen habe, dcn Waffenstillstand zu kündigen. Die gemeinsame Regierung iu-=- struirte den Grafen NReventlow fofort dahin, daß er, wenn dies sich bestätigen sollte, dadurch den Zweck seiner Sendung als vercitelt zu betradtm, Des zu éerllaven und {ofort Kopenbagen zu verlassen haben weyde, In Folge dieses Schreibens verlie Graf NeLentiow nacDdem x Lopher dem dânt-

"S t (C

hen Minister der auswärtigen Angelegenheiten mündlich die nöthige Cut s 7 Con T2 Erimrung gegeben hatte, Kopenhagen und kehrte nach Schleswig zuruck, BVbhgleich noch in der leßten Unterredung, welche er am 1.

März mit dem Grafen Moltke hatte, dieser die Versicherung wie=- derholte, daß ein Königlicher Kommissär in die Herzogthümer abge= fèn \ci, so hat sich hierselbst doch bis- auf ‘den heutigen Tag weder in der Perfon des Oberst-=Lieutenants Schlegel, noch sonst irgendwie ein solcher eingefunden, Der Oberst - Lieutenant Schlegel, welcher ¿orhcr als Kommissär angekündigt war, hat si, wie oben bemerkt, i mit der Regierung in Beziehung gescßt und soll seitdem von amburg Über Lübeck nach Kopenhagen zurückgekehrt sein,

Grant a V 139 Man G 3 deute Mor rließ die seit mehreren Monaten hier garnisoni= rende Abtheilung des ersten kurhessischen Husaren-Regiments unsere Stadt, um vorläufig. in [Kassel einfasernirt zu werden. An ihre Stelle werden Großherzoglich hessische Chevauxlegers hterher verlegt.

Zeusland. Desterrecich.

_Def S E Wet B) Der Zti Bindijhgräß hat nachstehende Verordnungen erlassen : „Durch Se. Majestät beauftragt, die Ordnung im Königreiche Ungarn zustellen, - habe ich alle jene Maßregeln angewandt, die mir am netsien erscienen. Jch habe bei der Wahl derselben die möglichste * eintreten lassen. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, und in der l 1g, ras schnellere Ende der unseligen Rebellion herbeizuführen, habe ich das lllegale ungarische Papiergeld nicht sogleich außer Cours seyen lassen hat sich aber erwiesen, daß diescs ein Haupthülfsmittel der Re- Da ferner während meiner Abwesenheit und ohne mein Vor- achung, bezüglih der durch die Nebellen-Negierung in legalen Gelvuoten, erlassen worden is, die gestern noch zeschlagen wurde, so sehe ich mich bemüßigt, nun desi- l 3 , daß von dem heutigen Tage angefangen, in keiner öóf- euitlicben Aeraria!- und Lande2-Kasse' die ungarischen Noten zu 5 und 100 Fl. ungenommen werden dürfen, dagegen auch alle Zahlungen aus den- terreichishen Banknoten und Silbergeld geleistet werden. Die

Kundni!

it pt

K 4

sen nfnoten zu 1 und 2 Fl. aber, die einen Metallstok besißen,

de! st in Kaiserlich österreichishe umgewecselt und das dabei

Verfahren, so wie die Orte der Auswechselung, bekannt ge- rdenz tiese bleiben daher vorläusig in ihrem Course, Hauptquartier Ofen, am 8, März 4849, Alfred Fürst zu Windischgräß.

K. K, Feldmarschall.“

Um über dem Verbot einer Verbindung mit den Rebellen jeden Zwei- heben, wird im Nacbhange zu meiner Proclamation vom 11, Fe-

J, zur allgemeinen Kenutniß gebraht: 4) Während“ der Dauer S Jerungszustandes hat jeder direkte und indirekte Verkehr mit den tebellen und den Einwohnern der von ihnen beseßten Gegenden aufzuhö- 2) Desgleichen is auch jede Handelsverbindung aufgehoben. 3) Die

Pásse von Reifendin find nur dann gültig, wenn sie in gehöriger Form aus- gestellt und von ber Militair-Behörde visirtsind. 4) Alle Wagrensendungen, Zu- uhren von Lebensmitteln, Nohstoffen oder Kunsterzeugnissen jeder Art sind nath egenden verboten. 5) Die Dreißigstämter oder sonstigen Behörden dür-

ix Verfrachtung nach bestimmten Orten, noch transito in von besezte Theile des Landes Waaren verzollen , Bolleten , Er- ine u, \, w. ausstellen. 6) Die Kaiserlichen Truppen sind ange- wiesen, auf der ganzen Linie der von den Rebellen okfupirten Strecken alle cradtwagen anzuhalten, zu konfisziren und die Eigenthümer und Berfrach- 1! Gerichte zu überliefern. Alle diejenigen, welche gegen diese Ver- verfallen der standrechtlichen Behandlung, desgleichen alle, die leisten, Tie Waaren aber werden konfiszirt und zu Gunsten

el L

rtier Ofen, am 8. März 4849, l Alfred Fürst zu Windischgräh, K, K, Feldmarschall.

H, National=Versammlung. Sibung vom Anfang 1%- Uhr. Präsident Marrast. Das Protofoll ird verlesen, Neue Petitionen, welche die Rückzahlung der Emi- aranten-Milliarde verlangen, werden überreicht. (Gelächter zur Rech: ten.) Marrast meldet der Versammlung, daß der Abgeordnete Bu- nas (Haute Vienne) gestorben. Valette reicht seine Entlassung ein, An der Tagesordnung is die leßte Debatte des Wahlgeseßes. _Bil- lault, Berichterstatter, erklärt im Namen des Ausschusses, daß der= {elbe den Antrag Bastiat’s: „Kein Deputirter darf ein Staatsamk, am allerwenigsten das eines Ministers, bekleiden“, genau gepruft Nacl Erwägung aller Gründe beantrage er die unbe Verwerfung. Lon Mornay bekämpst den Antrag, er die Bande zwischen der Exekutivgewal mit der eigebenden zerreiße. Bastiat behauptet gerade das Ge- gentheil, „Die geseßgebenden Körper “, sagt er, „waren im Oe beil bisher ein Tummelplay aller Leidenschaften. Die Aussicht uf Vortefeuilles rief immer Koterieen hervor, stachelte den Ehrgeiz, veranlaßte Stellenjagd und verdarb die Gesellschaft im Keime.“ Billault deutet in längerem Vortrage wiederholt auf den ent- ici organischen Charakter des Antrages. Er gehöre eher in ¡je Verfassung als in das Wahlgeschz dies habe vorzüglich den Ausschuß bestimmt, ihn zu verwerfen. Die Versammlung verwirft en Antrag auf Abstimmung. Sarrans stellte den Antrag: Artikel §1, Die Minister können aus dem Schoße der National- Versammlung genommen werden, hören aber von dem Augenblicke cuf, Mitglied zu sein, wo sie Minister werden,“ Statt ihn zu ent= wickeln, zieht er ihn jedo, nachdem er das Schicksal des Bastiat- {chen sicht, freiwillig zurUck. (Lärm zur Linken.) Senard s{lägt vor, die Unter - Staats - Secretaire und ven Seine = Prâ= fekten von der allgemeinen Beamten-Unwahlfähigkeit auszunehmen, (Lärmen zur Linken.) Mornay und Vesin unterstüßen den Vor- schlag, Er wird aber verworfen. Derodvé beantragt, die unab=- \chbaren Beamten zum Volksvertreter-Mandat zuzulassen. Fayet, Bischof von Orleans, unterstüßt den Antrag. Das Wahlgescß sei zu hart; cs schließe ganze Klassen, den gesammten Beamtenstand, aus, Das sci nicht republikanisch. „Euer Geséß“/, ruft der Bischof, „wird die nächsten Wahlen und dann feine mehr Überleben ! ‘’ (Tu- mult.) Vesin bekämpft ihn im Namen des Ausschusses, Der An-=- trag Decrodé?s fällt durch. Der Auss{huß selbst trägt auf Wähl= barfeit der Cassationshoss-Râäthe an. Aar Abit bekämpft dies. Man

4 v; 01

+ 1H

443

müsse dem cinmal angenommenen Zusaße treu bleiben und an mög= lichst allgemeiner Ausschließung aller Beamten festhalten. Vesin eantwidelt die Vortheile des Antrags im Namen des Auss{hufsses. Die Versammlung entscheidet, daß die Präsidenten und Räthe des Cafssationshofes nicht wählbar sind, dagegen von dieser Unfähigkeit der General-Prokurator und Scine=Präfekt ausgenommen bleiben. Diese Ausnahme wird mit 364 gegen 328 Stimmen ausgesprochen. Combarel de Leyval s{lägt vor: Dem leßten Saß des Arti= fels 81, lautend: „Ausgenommen von der Jnkompatibilität sind diejenigen Bürgcr, welche einen Militair - oder Civil - Auftrag im In - oder Auslande erhalten“‘, anzuhängen: „wenn diese Missionen nicht über sechs Monate dauern.“ Dieser Anhang wird mit bedeu- tendem Mehr angeuommen, und der Gesammt-Arlikcl 81 kann \o- mit als erledigt betrachtet werden. Die Sibßung wird um 6 Uhr ge\chlossen. :

__ Paris, 13. März. Nach Berichten aus Genua vom 8. März, die heute früh hier eingingen, schiene der Krieg gegen die Oester= reicher dem Ausbruch nahe zu sein. Der Courrier français behauptet sogar, eine telegraphische Depesche habe dem französischen Kabinet schon den Beginn der Feindseligkeiten zwischen Sardinien und Oesterreich angezeigt, Dies wird indeß noch bezweifelt. Aus Turin érfährt man, daß der den Oesterreichern besonders feindselig gestnnte Baron Ferrari den interimistischen Minister, General Colli, im Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten erseßt hatte. Aus Toulon wird bis zum 9. März nichts Neues gemeldet. Das Ge- ruht, Rußland werde mit einer kolossalen Armee in Jtalien ein-= ruden, Ddrúùcfte die Fonds in der Passage de l’Opera noch tiefer als im Parkett herunter, Das Journal As\semblée beruhigt die Spekulanten aber durch folgenden Zuruf: „Die Russen werden nicht in Jtalien einrücken. Alles wird ohne sie ab- gemacht sein. Wir, die wir den Kaiser Nikolaus persönlich kennen, wissen zu genau, wie gewissenhaft er die Konvenien- zen und Rechte der Nationen beachtet. Die österreichische Armee steht auf einem furchtbaren Fuße, und andererseits \ebt sich" der Kö- nig von Neapel in Bereitschaft, im Verein mit Oesterreich den re- volutionairen Geist aus Italien und Sicilien zu tilgen. Rußland wird sich nur in Marsch seßen, wenn die österreichische Armee eine Niederlage erlitte,“ Ein anderes Blatt sagt: „Nachdem die deut- {hen Demagogen alle ihre Bestrebungen, Deutschland in Feuer und Flammen zu seßen, vergeblich aufboten, nehmen sie jeßt zu einem anderen Mittel ihre Zuflucht. Sie melden in den ihnen zu Gebote stehenden Zeitungen , daß sich Windischgräß und Jellacic überwor- fen hätten, und daß Jellacic im Begriff sei, zu den Ungarn über= zugehen und mit Koshuth gemeinschaftliche Sache zu machen, So viel Worte, so viel igen!“ Ein drittes Morgenblatt, der Temps, meldet: „Der Kongreß in Brüßel kann als aufgelöst betrachtet werden. Man sagt, es würden sich neue Kon- ferenzen auf neuen Grundlagen erössnen. An diesen Konfe- renzen würde aber Rußland nicht theilnehmen, Ihr Gegenstand würde eine Revision der Verträge von 1815 sein, Rußland, das zur Zeit Karls X. zwar cine solche Revision wünschte, will jedoch jeßt nichts davon hören. Sind wir gut unterrichtet, so hat die Reise des Herrn von Brunow ihren Hauptzweck darin, gegen jede Aenderung dieser Verträge zu protestiren und an keinen Konferen- zen theilzunehmen, welche diese Absicht hegen.“ Der Constitu- tionnel bemerkt aus Veranlassung der ernsten Lage Îtaliens un ter Bezugnahme auf die Lon der Times verbffcntlichten österreichi schen Depesche: „Herr von Schwarzenberg sagt in seiner .an .die Kabinette von St. Petersburg und Berlin gerichteten Depesche vom 27, Januar, daß sein Hof niemals einen Plan genehmigt habe, der in der Hauptsache eine Trennung der Lombardei vom osterreichischen Kaiserreiche beabsichtigte. Herr von Schwarzenbirg beklagt sich, daß Lord Palmerston fortwährend varauf bestehe, Oesterreich habe wirklich zu: einer Zeit.in eine solche Trennung gewilligt, Pir wundern uns, warum der österreichische Minister auf dicser Abstreitung besteht ? DennsHcrr von Wessenberg, Vorgänger Schwarzen berg's, lat in der That eine solche Trennung der Lombardei ter damaligen provisorischen Regierung von Mail«nd vorgeschlagcn. In unserer Nummer vom 15. ¿Februar baben wir 1; „AMesfällige offt zielle Schreiben Wessenberg's aus Zunspruck vom 1 ¡Juni 1848 mitgetheilt, worin es ausdrüdcklich heißt: „„Jch bin ermächtigt, mit der provisorischen Regierung in Mailand eine Unterhandlung zu eróf\nen, welche auf die Trennung und Unabhängigkeit der Lom- bardei gegründet wäre.‘ Nichts kann do klarer und deutlicher ausgedrüt sein.“ Dem Journal des Débats wird aus Kon- stantinopel vom 25. Februar geschrieben, es finde seit einigen Wor hen dort eine große Bewegung in der öffentlichen Meinung statt, vie Wahrscheinlichkeit eines nahen Krieges gegen Rußland bilde den Gegenstand aller Gespräche, und die Türkei rüste.

Der Vertreter Frankrcichs beim brüsseler Kongresse, Herr von Lagrenée, der vor einigen Tagen hierher kam, um ncue Víirhal= tungsbefehle zu empfangen, ist anf scinen Posten zurückgekehrt. Auch der österreichische Bevollmächtigte, Graf Colloredo, der bei der Hin- reise nach London nur kurz in Brüssel verweilte, wird sich, wie es heißt, in kurzem den anderen Konfercnz-Mitgliedern anschließen.

Napoleon Bonaparte, der Sohn Jerôme’s, will nun doch auf zwanzig Tage als Gesandter nah Madrid gehen , um sich an Ort und Stelle über die Ausrüstung eines Geschwaders zu Gunsten des Papstes zu unterrichten. i

Im Elysée werden große Vorbereitungen zu einem Balle ge- troffen, der morgen Abend daselbst stattfindet. Alle Minister und Staatswürdenträger, das diplomatische Corps und die hohe Finanz=

welt werden demselben beiwohnen. Alle Soireen , die morgen von einzelnen Ministern gegeben werden sollten, sind deshalb abbestellt, Viele der nach Bourges beschiedenen Zéden habcn den Ge- rihts-Präsidenten um Erhöhung ihrer Ausgaben-Vergütung ersucht, weil die Preise von Wohnung und Kost dort ungeheucr gestiegen sind. Die in der Sonnabend-Sißung des hohen Gerichtshofes zu Bourges, wie- schon erwähnt, nach Carlier verhörten Zeugen waren zwei Polizei-Agenten, welche am 15ten in der National-Versamm- lung den Dienst hatten und über die Vorfälle beim Eindringen der Menge berichteten, so wie ferner ein Schneider, dessen Aussagen hauptsächlich Raspail angingen und von diesem bestritten wurden, und ein polnischer Flüchtling, welcher behauptete, daß die meisten seiner in Paris befindlichen Landsleute entschieden gegen die angeblich zu Gun- sten Polens stattgehabte Kundgebung gewesen seien. Raspail leug- nete dies und behauptete, die polnischen Flüchtlinge hätten den am 15. Mai für sie geschehenen Schritt sehr eifrig betriebenz auch seien große Summen russishen Goldes für die Demonstration veraus- gabt worden. Jn der Sonntag -Sißung wurde das Zeugenverhör fortgeseht, umfaßte aber troß der fast sechsstündigen Dauer dersel- ben nur die Aussagen von sechs Zeugen, worunter zwei pariser Ad- vokaten, ein Quästur=Secretair der National-Versammlung und der Repräsentant Buchez waren. Jhre weitläuftigen Angaben wieder- holten meistens nur das \{chon Bekannte und beleuchteten blos ein- zelne Punkte näher, welche diesen oder jenen Angeklagten insbeson- dere angehen. Sollten übrigens alle Zeugen si \o weitshweifig vernehmen lassen, wie die bisherigen, und \o wortreiche Widersprüche seitens der Angeklagten hervorrufen, wie sie

namentlich in der Sonntag - Sipung wieder von Raspail und Blanqui erhoben wurden, so könnte, meint man, das Verhör der Zeugen, da deren Zahl weit über 1000 beträgt, leicht noch volle drei bis vier Monate“ dauern. Mehrere nicht erschienene Zeugen wurden am Sonnabend und Sonntag zu Geldsträfen von 100 Fr. verurtheilt ; die gegen einen derselben, dén Spezial = Polizei - Kom=- missar bei der National-Versammlung, Herrn Yon, am Sonnabend ausgesprochene Strafe wurde jedoch, erx sich am folgenden Tage stellte, wieder aufgehoben, und der Präfident entband ihn, nachdem er seine Aussagen abgegeben hatte, von weiterer Anwesenheit. Er versah schon gestern wieder seinen Dienst bei der National-Versamm=- lung. Die gestrige Gerichtshofs - Sipung in Bourges, in welcher der Stenographen-Direktor des Moniteur, Herr Prevost, verhört wurde, dauerte von 10 Uhr Morgens bis halb 6 Uhr Abends.

Großbritanien und Jrland. London, 13, März. Im Unterhause wurde gestern die Debatte über die zweite Lesung der Vill zur Aufhebung der bisherigen brittschen Schifffahrts = Geseße wieder aufgenommen. Herr Gladstone wies nah, daß Großbrita- niens Schifffahrt sowohl nach dem Auslande, wie nah den Kolonieen, an Tonnengehalt in weit rasherem Maße zu- genommen habe, seitdem in den Schifffahrts - Geseßen eine Ermäßigung eingetreten. Für die ministeriellen Vorschläge sprachen dann die Herren Mitchell, Villcox, Ricardo und Labouchere, dage= gen die Herren Robinson, Clay, Hornby, Wawn, C. Bruce, Hild= gard, Admiral Bowles und Drummond. Herr Mun äußerte sich zwar gegen die Maßregel, erklärte aber, daß cr mit dem Ministerium stimmen wolle, Das auf Verwerfung der Bill gerichtete Amende= ment des Herrn Herries wurde \{ließlich mit 266 gegen 210, also mit einer Majorität von 56 Stimmen verworfen und die zweite Lesung genehmigt. Die Protectionisten begrüßten dies ‘Resultat mit dem lebhaftesten Beifall,

Die Times theilt den Text zweter österreichischen Depeschen Über Jtalien mit, deren Tendenz bis jeßt blos aus Andeutungen französischer Blätter bekannt geworden war. Beide sind vom Für= sten ven Schwarzenberg unterm 17. Januar, die eine an den Ge- \chäftsträger Oesterreihs in Paris, die andere an die Gesand- ten Oesterreichs in Berlin und St. Petersburg gerichtet. Das österreichsche Kabinet erklärt darin, daß es durthaus nichts von scinen Rechten auf die Lombardei aufzugeben geson- nen sei und auf die brüssiler Konferenz nur insoweit cingehen könne, als sie eincn Friedensvertrag zwischen Oesterreich und Sardinien bezweckden würde. Das Programm Gioberti's aber \{chlö}e jede Jdee einer Vermittelung aus. Das österreichische Kabinet \cchlägt jedoch eine Pacification Jtaliens durch die Großmäthte vor unD lcgt deren Bedingungen var. Die Wiedereinsebung des Papstes \oll die Haupt=Aufgabe dieser Pacification sein. Die Großmächte würden vorerst ihren moralischen Einfluß in die Wagschale legen, sollte dieser aber nicht genügen, dann würde zu materiellen Mitteln gegriffen werden. „Die Rollen“, sagt das dôöster= reihische Kabinet, „könnten unseres Erachtens vertheilt werden, wie folgt: eine französische Flotte würde vor Civitavecchia erscheinen, ein Theil der neapolitanischen Armee cincrscits, eine österreichische Abthei lung andererseits in die römischen Staaten einrücken. Die fernere Wirksamkeit der verschiedenen Streitkräfte würde von den Umstän- den bedingt werden, jedoch aufhören, sobald der Papst die Zügel der Regierung ergriffen haben und sich genug befestigt glauben würde, um fremder Hülfe entbehren zu können.

Auf cine Frage, welche Herr Beaumont gestern im Oberhause in Bezug auf die Verhaftung eines britischen Unterthan, Herrn Cotter, in Spanien und Transportirung desselben nah Manilla an das Ministerium richtete, antwortete Lord Eddisbury, der Genannte habe als Capitain in der spanischen Armee gedient und sei daun im Civildienst von der spanischen Negierung angestellt worden, er könne daher niht mehr als britiscer Unterthan betrachtet werden und die Ansprüche cines solchen erheben. me 5

“Am Sountag starb auf seinem Landsib Westhorpe House der Feldmarschall Sir G. Nugent im Alter von 92 Jahren und am Sonnabend der Baronet Six Robert Shaw im 76sten Jahre seines Alters.

(D, A. Z.) Der Marchese

Ftalien. Turin, 8. März.

Colli, der an Gioberti’s Stelle das Portefeuille des Auswärtigen übernahm, konnte sich mit seinen Kollegen über die Kriegsfrage nicht einigen und hat deshalb seine Entlassung eingereicht. ) ferraris ersebt ihn. willigte dieselbe einen Kredit von 3 Millionen Lire für die Mobil=- machung eines Theiles der Nationalgarde und 2 Millionen für ihre Bewaffnung.

( N Baron De-= In der Sigung der Kammer am 7. März be-

Die Gazz. Piemont. „theilt die (bereits erwähnte) Adresse

der (aus ausgewandertche" Lombarden bestehenden) lombardischen Consulta nebst der Az! «ort des Königs mit. Die Adresse lautet:

T)

„Sire! Die era Worte, welche Sie bei der Eröffnung des Parla-

ments sprachen, und diejenigen, welche als Antwort darauf beide Kam- mern an Sie richteten, haben die lombardishen Bevölkerungen aufs tiefste gerührt und in ihnen die freudigsten Hoffnungen aufs neue erwecckt. Als

Dolmetscher ihrer Mitbürger, die liebevoll ausgenommen worden in diesen

dem Unglück so gastsreundlichen Landen, als Dolmetscher auch derer,

welche annoch unter österreichishem Joch seufzen oder in bitterer Sehn- sucht nah dem Vaterlande herumirren, fühlen sich die loinbardishen Kon- sultoren gedrungen, F), Sire! Jhrer Regierung Und diesem ganzen Volke, das erstarkt h Jhre italienischen Gesinnungen und hinwie- derum sie kräftigt durch seine einmüthige Beistimmung, unseren lebhaftesten Dank auszusprechen. Ja, Sire! die Lombarden, welche Ew. Majestät ange- ichts ihrer Brüder dadurch ehren wollte, daß Sie ihnen den Ruhm der Ausdauer und des Martyrthums zuthcilten, werden sich würdig zeigen Jhres Vertrauens, würdig der Achtung und Liebe der ganzen Nation. Un- erschütterlih treu dem Vertrage, welcher sie zu einer einzigen Familie mit diesen tavferen subalpinishen Völkern verband, wünschten und hofften sie, inmitten ihrer unausspreclichen Leiden, unter dem Druck \o vieler Leiden und Kränkungen, auf ein Wort aus dem Munde Ew. Majestät. Sie ha- ben es gesprochen: die große Stimme der Nation hat es durch ihre Ver- treter wiederholt, und es bleibt nun nichts mehr übrig, als daß die Thaten cinen so schulichen Wunsch, eine so erhabene Hoffnung verwirklichen, Und die Thaten, Sixc! werden Jhrer und Jtaliens Erwartung entsprechen, Beim Erscheinen Jhres tapferen Befreir.ngsheeres werden sich die Lombar- den wieder entflammt fühlen von jenem Muth, der sie im Unglück aufrecht hieltz sie werden herbeistrômen, um die kühnen Bewegungen des Heeres zu unterstügen, seine Großthaten zu theilen und dann in brüderlicher Gemein- {aft mit ihnen der Ehre und Freude des Sieges theilhaft zu werden. Und der Sieg wird nicht fehlen der Gerechtigkeit der Sache, zu deren Vor- kämpfer Sie, Sire! sih gemacht haben, so wie Jhnen, ZJhren tapferen Söhnen und den hochherzigen subalpinischen Völkern nie fehlen wird die Liebe der Lombarden, die Dankbarkeit Jtaliens und die Bewunderung der civilisirten Welt.“ : (Folgen die Unterschristen.) a Auf diese Adresse antwortete der König in Gegenwart der Min Folgendes: „Meine Herren! Die Gesinnungen der hochherzigen lombar-

5 « ; j n dischen Bevölkerungen sind mir bekannt, und es freut mich, sie von Dhuen bestätigt zu hören, Jch zweifle nicht, daß die Lombarden e fder

mit aller Kraft zur Rettung des Staates mitwirken werden. : Sie aufs ide meiner lebhaften Zuneigung für sie, u L d meiner Söhne heißester Wunsch der ist, Sie frei von den /

welche jeßt auf Jhnen lasten,“