1849 / 77 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

beziehen dürfen, Uu zureichen: baben. n i Berlin, den 15. März 1849 et - Königliches Polizei-P räsidium. (gez) von Hinckéldey.

Bekanntma Gun

Da die Bekanntmachung des unterzeichneten Polizei-P rin Iten d; M. in Betreff’ der Lieseruig von i 3/118 Ellen {hwarzen 3018 » lichtén Futter-Kattun, » » s{chwarzen Doppel-Katknn, 15 I) Stüdck Watten, 9/02 Dutzend Knebelknöpfen, 41 » » mit Verzierung, 199 Ellen starke grau-geleimte Leinwand zu Kra

lagen, 1520 Paar Haken und Oesen, Stück Ecenband,

)

T C)

1

9 Ellen graue Franzleinwand,

1006 Dugzend große zinnerne Hosenknöpfe, 378 » flcine » »

A) +31) 58

e vie biesige Shußmanuschaft von vielen Lieferungslustigen miß-

T V

verstanden worden is, so ist der auf heute zur Eröffnung en Preis-Offerten anberaumt - gewejene. Termin

L H !

DULUCiL, Mi

Rede stehenden Lieferung betheiligen wollen, hiermit anderweitig ein-

nd daß die Lieferungslustigen keine Probebüte ein=

Camlot, sogenannt §5 breit,

ind werden nunmehr alle diejenigen, welche sich an der in

räsidiums

gen-Ein-

der ein=- ausge]ept

“laden, die im Bürcau des Kommando's der Schußmannschaft

ausliegenden Mustir =

90 C FEIDON O E I E: Ta c s Eil tes

und Lieferungs - Bedingungen einzuschen und

462

ibre Preis - Offerten demnächst bis spätestens -den 22sten d. M., Abends 6 Uhr, an das Polizei - Präsidium Fier dem- nächst aber am 23sten d. M., Morgens 10 Uhr, im Sißungs-Saale des Polizei-Präsidiums zu erscheinen, um der Eröffnung der Preis-= Offerten und der Uebertragung der Lieferung an den Mindestfor= dernden (bei gleicher Forderung an den durh das Loos zu bestim- menden Konkurrenten) beizuwohnen.

Ausdrücklih wird berzerkt, daß die Preis - Offerten sich nur auf die im Büreau des Kommando?s der Schußmannschaft auslie= genden Muster beziehen dürfen, und daß die Lieferungslustigen ihrerseits keine Muster cinzurcichen haben. 4

Alle diejenigen, welche bis heute Preis - Offerten an das Poli- zei - Präsidium oder an das Kommando der Schußmannschaft einge=- reiht hatten, werden ersucht, solche zurückzunehmen und demnächst zu erneuern, indem in dem Termine vom 23sten d. M. nur solche Eingaben berücksichtigt werden sollen, welhe nach Erscheinen dieser Bekanntmachung ans Polizei - Präsidium gelangen.

Die Muster, nach welchen geliefert werden soll, dieselben, welche bereits vom 12ten bis 14ten d, M. haben.

Berlin, den 15. März 1849. E

Königliches Polizei = Präsidium. (gez.) von Hinckeldey.

sind übrigens ausgelegen

Königliche Schauspicle. Dienstag, 20. März. Die heutige Opernhaus-Vorstellung wird

durch die Theaterzettcl angezeigt. : . Mittwoch, 21. März. Im Schauspielhause. 46ste Abonnements=

Vorstellung: Ottfricd, Schauspiel in 5 Aufzügen, von K. Gußkow. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 20. März. Einmalhunderttausend Thaler. _Posse mit Gesang in 3 Abtheilungen, von D. Kalisch. Musik vom Königl, Musik=-Direktor Gährich. /

Mittwoch, 21. März. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) U Matri- monio segreto. Komische Oper in 2 Aften. Musik von Cimarosa.

Donnerstag, 22. März. Zum 70stenmale: Die Töchter Lucifer's. Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen (12 Tableaux), von W. Friedrih. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends Nach einmaliger

Í0 Ubr.

1549. 18, März.

| Nachmittags | 2 Ubr. | l

Morgens

6 Ubr. Beobachtung,

| l a 336,55'’’Par./337,40’'’’Par.|337,44"’’ Par, [Quellwärme C1 Bi 18° R. | —+ 0 R.| (0,6° R. Flusswärme} 0,5° ¿5 0,3° R. 02° R. 0,3° R. [Bodenwärme Dunstsättigung « 87 pCt. 175 pCt. 02 pCt | Ausdünstung Weiter i Nebel. crüb, | trüb, Niederschlag 0,036‘‘Rh. Wind .......- | W, | W, | W | Würmewechsel -+ 3,1 Wolkenzug - « » - | _— | W, | | 20" 337,16" Par... 18° R... 01° R... 85 pCt W.

Lnftäruck Luftwärme

Thaupunkt ««« |

l | l

Tagesmittel :

Berliner Börse vom 19. März.

Wechsel- Course.

25) F1. 2 Nit, 142

. 30! Mk Kurz 30!) Mk 2 Mi, -——

1 Lst. 3 Mt. _—

. 300 Fe. | 2 Mt, 81 150 FL | 2 Mt. 89 1:0 FIl. | 2 Mi. í

/

\

E ¿Q0: Fl | Kurz 143

110 Thr 2 Mt.

t Tage

2 Mt

2 Mt, _—

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr, Fuss - 100 Tklr.

Freaukfaurt @ M. suad We +6,46, E00 F1.

Petersburg

Geld - Course.

Geld, |Gem. f |Zf.| Brief. {f Pomm, Fsdbr. 3%} 93

Zf,| Brief. Preuss. Freiw. Anm’ 5 | 01 1003 Preuss.Freiw. Anl 5 73 L Í

St. Sehuld-Sch, 3 79 18:5

Kur- u. Nm. do. |35 93 Schlesi:che do. Í - —- do. Lt. B. gar. do. 34 | 95% | - Pr. Bk-Anth -Sch|—} _ G j | S; 4 f Friedrichsd'’or. | Grossh. Posen do. 961 And.Goldm.à Sth. |—|

do. do. ; 81 Disconto. S

Ostpr,. Pfandbr.

Seeh Präm, Sch

K, u.Nm. Schulde. 35 Berl. Stadt-Ob!.

do. do.

VWestpr. Pfandbr. 3

0E) +)

Brief, |

. 100 SRVI. | 3 Wochen | 105% |

Inlündische Fonds, Pfandbrief-, Komnunal- Papiere und

Geld,

92% |

Geld,

Le s 3 YZ )! )

5 U 51 1 C

15( 15( J 1 l «1 81% K D 997

G95

994 56 “U

Gem, |

Ausländische Fonds.

Russ.Tamb. Cert.! Poln. neue Pfdbr. ! 4 lou.beislope3.4.S8.'- do. Part. 500 FI1.| 4 d. O 1, A O - do. do. 3011]. lo. Stiezl. 2,4.A.| 4 | 09 ; - | ITamb. Feuer-Cas. 3 do, o“ 6.,A j do. Staats-Pr.Anl'—| | IIoll. 25% Int. |25 Poln. SchatzO 705 | Kurbh. Pr. O0.40th.'— | do: Cért A. 5 c 81% Sardin. do. 36 Fr.'—| ».do.L.B. 200FI. | N. Bad. do. 35 FIl.|— |

Pol. a. Pfdlber. a.C. - i

lo, v. Rthsecb.Lst.

An der heutigen Börse waren

Auswärtige Börsen. 17. März. / Oproz. 90— 51.

x), . N21 99 ( t

24proz. 444

Nordb. 974 4. Gloggn.

(6D 04, 75%. B. A. 1112 a 1116, 1117. Wechsel. Amst. 1574. Augsb. 1135. burg 167. London 11.23. Paris 134%. Die Börse fes. Met. und Actien beliebt und höher. Valuta in langer Sicht zu lassen, Gold unverändert. Frankfurt a. M., 17. März. Das Geschäft war an heutiger Börse höchst unbedeutend, nur einige ger

XUVorno

Met. 5 proz. 83%, lr N a : vinl, -044 E i

P 631 6411. K, Gold 1218. Frankf. 1125. Ham- |

| | | | | | | |

Course schwankend, stellten sich indess am Schluss wieder fester, und das

4 proz. 1404 90 92, | Bud. |

Fremde

in Fonds inge Um-

(äße fanden darin statt, Die Course aller Gattungen derselben blie-

bin guf ihrem Stand von gestern, mit Ausnahme der 45 p Bbligalionen, welche billiger angeboten waren. Köln - M

roz. Belg. inden und

Friedrich Wilhelms-=Nordbahn=-Actien waren zu besseren Coursen et- was mehr gefragt, doch war darin der Umsatz sehr beschränkt.

__ Desterr. öyroz. Met. 74% Dr 11482 G;

Om 274: Vyr,, 271 G. \tadt. 50 Fl. 79 Br., 691 3Proz. 22% Br., 2M G. (9-Br., TA% G.

U ite [5 Fe 7 Bexbach 72% Br., 72 G.

Fran - d "” , v cia S Sto Sn ia R 2 el Doe m@cht [ehr belebt, unddie Umsäte, welche i und Q Res stattfanden, wurd / 8 fi (ige Rechnungen vollzogen 5 vie rüdgä hen Renten, vie flaue Stimmung der berliner L ls unsicheren politischen Zustände entmuthigten un neue Operationen einzugehen. Y Börsentage dieser Woche eine flaue Tendenz, forten sind mehr oder minder im Preis gewichen. A sorten sind meb tr 1 Preis q zen. Amn pie F.W. Nordbahn, Bexbacher und Köln-Mindener {chnitilich um 17 à 1% ficlen. Für österreichische Papiere

Br.,, 745 G. Bank= Ac

Sardinien 29% Br., 29% G

V, 20-5 222 Bri; 29.-Q; Polen 300 Fl. Loose 97!

ci

Baden 50 Fl. 48% Br., 35 Fl. 27% Br.

K O. a Ol, gricdrich Wilhelms - Nordbahn 3524 Br., 342 G, Köln-Minden 76:4 Br., 753 G. :

tien 1186 2/2 O:

1 “1/5

,_ Darm-

Spanicn 500) Fl.

e waren im den Fonds

en größtentheils für auswär- gige Bewegung der franzöüsi- E ane Überdies

| è ere Spekulanten, in Es zeigte \ich deshalb fast an jedem und mehrere Papier=

sten betraf es

Actien, welche durch=

war auch we=

nig Begehr, nur in Metalliques sind kleine Posten für nd Rechnungin gckauft worden. Die Frage nach fübvelscen E

acnden Effeften hat nachgelassen, darmstädter, badische Otklig. blicbcn offcrirt , nur 3% % baycrische gesucht. iz Lottcrie - Locse beschränkte sich nur in badischen und ubrigen Locsen ausgeboten.

dech fest im Cours. Die fremden Weh

U. wurttemb, Der Handel furbef}., die

Jn Span. Iproz. war wenig Variation und tas Gescläst nicht so belebt, als ici Woche, behauptete si el zum Theil begehrt, na=

Eisenbahn-Actienne-.

ag. D

Rein-Frirag ‘S848,

Stamm - Actien. | Kapital. l Daa

F; E T A E z Tages - C OUurTS. Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekanntm. ea in der dazu bestimmien Rubrik ausgefüllt.

Die mit 3} pCt. bez. Actien sind v. Staal gár.

Bürsen-Zins-

Rechnung.

6,000,000 | 8,000,060 4,824,000 | 4,00!,000 | 1,700,000 | 2,3 0,000 9,000,010 13,000,000 4 500,060 1,051,200 1,400,000 1,300,000

Berl. Anh. Lit: A; B. do. Hamburg do. Stettin -- Starg. . do; Potsd. Magd... Magd.-Halberstadt n do. Leipziger -.... Halle- Thüringer Cöln - Minden do AACNEN L, iee Bonn - Cöln Dusseld.- Elberfeld... Steele -Vohwinkel -, Niederschl. Markiseh. 10,060,000 do. Zweigbahn 1,500,000 OVETsohl C A U 4g09, 100 do. L B: 2,400,000 | Cosel - Oderberg... 4 1,200.000 Breslau - Freiburg... 1,700,000 F;+00,C00 4,000,600! 5,600,000 | 1,100,010 | 4,500,000 |

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91 B 905 G,

G0 5a C fa fa Q e C 6A fn V f 1 D

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Krakau- Ohberséhl.... DEro- Mark s Stargard -Posen“.«-: Brieg -Neisse. Magdeb.-Wittenb....

äs rfe pon rj Civ

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|

Quittungs - Bogen:

(e) ck

Aachen - Mastricht .. 2,750,000

Ausländ. Áclien.

3 5 | V4 A % bz

„28 FI. 118,000,000 8,000,660

Peter, u. Friedr. Wilh.-Nordb.

| | |

|

Schluss-Course von Cöln-Minden 7145 'r

mentlich Berlin, Paris und London; Wien und Mailand offerirt. Der Stand des baaren Geldes ist fortwährend sehr befriedigend und Diskonto ohne Geber zu 1 % gesucht.

Hamburg, 17. März. 35 proz. p. C. 784 Br. und Gld. St. Pr. Oblig. 6 Br., 85; Gld. E. R. 102 Br. Stiegl. 81 Br., &0L Gld, Dän. 904 Br., 904 Gld. Ard. 9 Br., 88 Gld. Go 21 Br 20 O Qn s Berl, 017 Br 20% Old. Berged. 674 Br. Alt.,-Kiel 86 Br., 855 Gld. R. Neum. 93 Gld. Medcklenb. 34% Br. u. Gld. .

Zu theilweise. etwas höheren Coursen war für mehrcre Fonds und Actien einige Frage.

Paris, 16. März. Die große Spannung, wegen des Zustan- des der Dinge in Ober-Jtalien, von wo die Regierung mit 1hren Depeschen sehr geheimnißvoll thut, hemmte_die Speculationslust. Indessen traten cher bessere als \hlechtere Schlußpreije gegen ge- stern ein.

Zyroz, 02:25 baar, 02, 50 Zeit.

5proz. 82.80 baar, 82.95 Zeit.

5proz. Anleihe 83,55 baar und Zeit.

Bank 2280.: Span. 22%. Nordb. 4533.

London, 16. März. 3proz. Cons. p. C. 90%, a. Z. 904. 162 uro. 28% Pas, 3%, Int. 48% Mex. 2/35.

Engl. Fonds waren durch die Notirungen von Amsterd. au hier besonders niedriger. e

O ui E

Die Stimmung für fremde Fonds war günstig. Mex. 293, 273. Peru 68, 56 nominell. Jut. 49%, 48.

Amsterdam, 16. März. Holl. Fonds waren zu niedrigeren

Ard.

Prcisen angeboten ; der. Handel darin war nicht lebendig fremde Effekten unterlagen dem Einfluß der holl, und waren allgemein

mehr angeboten. Holl. Juteg. 48%, 474, %, %. 3proz. Ardoins 107, %, Gr. Piecen 10, §.

Met. 5prez. 70. 25proz. 37. Madrid, 10. März. 3proz. 225.

neue 57, 96%

Coupons 7, %. Oest, Sproz. 105. ————————

Markt: Verichte.

Berliner Getraidveberi d ä

: zt vom 19. März.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : | Weizen nah Qualität 54-58 Rthlr.

Span.

Prioritäts - Actien. | Kapital. |

| Tages - Cours.

Zins uss

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch

jäbrliche Verloosung à 1 pCt, amorlisirt

1,411,800 5,000.000 1,000,000 | 2,367,200 | 3,132,800 S0 „000 | | 1,788,060 4, 00,000 | 3,674,500 1,217,000 | 2,487,250 | 1,250,600 | 1,000,000 | 4,175,000 | 3,500,600 2,500,6C0 452,060 | 248,000 | 370,60 360.000 250,000 325,000 | 375.000 | 460,000 |

Berl Anhalt: do. Hamburg x do. O0. I SCPA| do. Potsd.-Magd. do. do.

O STeEUHINCr 4: Magdehb.-l.eipziger -- Halle - Thüringer. .-- Cöln - Minden Rhein. v. Staat gar.

do, 41 BHontab . - || do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elherfeld. |

Niederschl. Mäarkisch. |

do. do.

do. 11]. Serie. | do. Zweigbahn do. do. |

Ohberschlesische ..... |

Krakau - OberschI]. |

Cosel - Od-rherg

Steele - Vohwinkel

do. A0 1, SEX. Breslau - Freiburg . |

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fa C5 d b j Q Q a d a

17 N f R U V b b

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en-

Ausl. Stamm-Act.

Leipzig - Dresden 4,500,000 | - i udw.-Bexbach 24 FI, | 8,525,000 | Kiel - Altona .…... Sp. | 2,050,009 | Amsterd.-Rotterd. FI1. | 6,500,040 | Mecklenburger Thlr. | 4,300,060 |

| |

, ,

von Preussischen Bank-Antheilen 86% a 87 be. u. &

Geechast pr. Kasse War ziemlich belebt.

Roggen loco 25—26 Rthlr. » yr. Frühjahr 82pfd. 244 Mai /Juni 25 Rthlr. Br., 244 O. Juni /Juli 26 Rthlr. Br., G. Juli /Aug. 27 Rthlr. B ad Gerste, große loco O N, » fleine 19—21 Rthlr. : Hafer loco nah Qualität 14 -15 Rihlr. » pr, Frühjahr 48pfd. 135 Rthlr, Br. Rüböl loco 14 Rthlr. bez. u. Br., 135 G. pr. März 14 Rthlr. Db, 13% O. | März /April 13% Rthlr. Br., 134% G. April / Mai 13% Nthlr, B 43) O. ; Mai /Juni 13% Rthlr, bez. u. Br., 133 G. Zuni /Zuli 135 Rthlr. Br., 13% G. 13 Ti

Bi, 24 O.

le S U, Des: 1e | Aug. /Sept. 13 Rthlr. Br., 135 G. Sept. /Oft. 132 Rthlr. bez. u. O. Oktbr, /Novbr. 13% Rthlr. Br., 13 G. einöl loco 11 Rthlr. bez. u. Br. ; » Lieferung pr. April /Mai 105 Rthlx, bez. u. Br. Spiritus loco ohne Faß 145 a * Rthlr. verk. pr. März 15 Rthlr. Br. pr. Frühjahr 15 Rthlr. bez. Mai /Juni 154 Rthlr. bez. u. G, Zuni /Juli 16 Rthlr. Vez U, Or,

Zuli /Aug. Br.

Machen, 13. Míárz. Weizen 2 Rtblv, 9 Sgy. Roagen 1 Rthlr. 8 Sgr. 6 Ps. Gerste 1 Rthlr. 4 Sgr. Hafer 20 Sgr. 0 ic N, Me aud Ilmsfterdam, 16. März. Gekraide. zen ei g Gn zu den ‘vorigen Preisen. 130p\d. w. poln. 320 Bl. I Jn Roggen etwas Handel. 4127psd. pomm. 156 Fl., 121pfd. . 150 Fl. e e preuß bél williger in loco, auf Lieferung etwas angenehmer; pr. 6 W. 454 Fl. i Leinöl pr. 6 W. 284 Fl. Hanföl pr. 6 W. 384 Fl.

e 20A R Erm

Dru und Berlag der Dedershen Geveimen Ober -Hofbuchdrukerei.

Beilage

In half f

D EUL\Mlaud.

Bundes - Angelegenheiten. Frankfurt a, M, der verfassunggebenden Reichs-Versammlung.

Sachsen. Dresden, Kammer-Verhandlungen,

Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Kammer- Verhandlungen,

NusSland.

Großbritanien und Jrland., London, Lord Gough's offizieller Bericht über die Schlacht am Dschelum. Die Frage in Betreff der Donausfürstenthümer, Das Ministerium und seine Gegner.

Schweiz Bern, Eine französische Truppenabtheilung auf \{weizer Gebiet, Ablehnung eines Begehrens von Wallis, Jtalienische An gelegenheiten,

Verhandlungen

Eisenbahn - Verkehr.

E D Ei A A L T F IA S D N

S N

Uichtamtlicher @ Deutschland.

Sundes-Angelegenheiten.

E P. A 3)

L PUNg M verfajjunggebenden Reichs - Versamnms-= Ung. Tagesordnung: Berathung des vom Abgeordneten Riesser Ausschusses erstatteten Berichts über

Oran a (D 187 ste

im Namen des Verfassungs den vom Abgeordneten Welker gestellten Antrag.

Die Wichtigkeit der heutigen Verhandlungen, die Spannung, mit welcher alle Welt dem Verlauf und dem Ausgang derselben entgegensieht, hat die Zuschauerräume schon frühzeitig gefüllt. Be- reits um halb neun Uhr sind sämmtliche Plätze, auf den Gallerieen jowohl, wie im Saale selbst, dicht beseßt. Vor 8% Uhr is das Büreau und der Platz des dienstthuenden S@hriftführers von Abge- ordneten, die sich rechtzeitig ums Wort melden wollen, dicht umlagert. Mit dem Glockenschlage 8 Uhr beginnt, der Geschäftsordnung ge= mäß, die Einschreibung, und von diesem Moment an wird das Drängen immer lebhafter und das Rufen immer lauter. Bis zur Eröffnung der Sißung gewahrt man vereinzelte Gruppen Abgeord neter, in lebendigem Gespräch mit einander verkehrend.

Um 9/7 Uhr eröffnet Präsident Simson die Sißung. Verlesung des Protokolls der vorigen Sißung geht unter der ge- wöhnlichen Unaufmerksamkeit vor sih. Hierauf wird der Eintritt dreier Mitglieder angezeigt, und von neu eingelaufenen Flottenbei trägen,' darunter eine Reihe von Werthgegenständen von dem Comité in Bonn und eine Sammlung von 900 Thlr, aus Leer (Bravo !), Mittheilung gemacht. Sodann interpellirt Zimmermann von Stuttgart das Reichsministerium der Justiz, welches Resultat die gegen die Abgeordneten Simon von Trier, Ziß und Schlöffel ge führte Untersuchung wegen der September - Ereignisse ergeben hat. Die Interpellation wird nächsten Montag beantwortet werden. Nachdem dann noch Plathner im Namen des Legitimations-Aus-= schusses berichtet hatte, betrat der Präsident des Reichsministe riums, Herr von Gagern, die Hednerbubne um die 90x einigen Tagen von dem Abgeordneten von Raumer aus Dinkels= bühl gestellte Interpellation, die Anfrage der Reichs - Central gewalt an die österreichishe Regierung betreffend, zu beantwor= tene Der. Minister-Präsident erklärt, daß eine direkte Antwort auf die Anfrage des Ministeriums noch nicht erfolgt sei. Es liege aber eine Reihe von Aeußerungen und Thaten vor, welche die Ansicht der österreichischen Regierung aussprehen. Er verweise auf sein Programm vom 18. Dezember v. J. Der Herr Minister - Präsident geht hierauf in eine nähere Beleuchtung aller österreichischen Reskripte ein und {ließt mit der Bemerkung , daß da die osterreichishe Regierung sich geäußert habe, daß ihr jeder Vorschlag des Reichs-Ministeriums auf Grundlage der lebten Note willkommen sei, das Ministerium die ihm von der Reichs Versamm lung gegebene Vollmacht, mit Desterreich zu unterhandeln, als fort bestehend betrachte. Bevor der Uebergang zur Tagesordnung er folgt, wird ein von Wigard u. A. gestellter Antrag, die abgesperr ten Gallerieräume dem draußen stehenden Publikum zu öffnen, ver lesen. Der Präsident bemerkt hierzu, ‘daß auf dem links von der Orgel gelegenen Raume die Bibliothek sich befinde, also dieser nichk geöffnet werden könne, und giebt dann nach einer furzen Erörterung zur Oeffnung der rechts von der Orgel befindlichen Räumlichkeit Er laubniß.

Der Uebergang zur Tagesordnung führt zur Berathung des yom Abgeordneten Riesser über den Welckerschen Antrag erstatke- ten Berichts. Außer den in dem Bericht gestellten Anträgen sind mehrere Amendements eingebracht, von denen namentlich die Verle sung des Antrags der Herren Hecscher, Beda Weber und Geno] jen Aufmerksamkeit , beziehungsweise Heiterkeit erregt, da in dem selben davon gesprochen wird, die Neichsversammlung solle cine De- putation nach Wien schicken, um die endliche Erklärung der öster reichischen Regierung entgegenzunehmen. Auch der Verbesserungs Antrag Lasaulx? s: in Erwägung, daß der König von Prcu- ßen zu wiederholten Malen erklärt hat, daß die deutsche Kaiser würde, wenn sie wiederhergestellt werden sollte, nicht ihm, sondern dem österreichischen Kaiser gehbrez in fernerer Erwägung, daß sich die Könige von Bayern , Hannover, Sachsen und Württemberg einstimmig gegen Errichtung des preußischen Kaiserthums ausge: \prochen haben, und in Erwägung, daß die österreichischen Erblande mit Deutschland zusammengewachsen seien und in Zeiten der Noth und Gefahr zu Deutschland gestanden, und sie zu trennen ein sittlihes Verbrechen und politischer Unverstand wäre, beschließt die National-Versammlung, über den Welckerschen Antrag ohne Disfus- sion zur einfachen Tagesordnung überzugehen, wird mit Zeichen hei- terer Erregtheit aufgenommen. Außerdem liegen Verbesserungs- Anträge vor von Radowiß, von Linde, Eisenstuck, Rühl von Hanau. Radowiß und Genossen stimmen in ihrem Antrag dem Welckerschen Antrage insoweit bei, als sie zuvor die Erklärungen der Einzel- Regierungen abwarten wollen, ehe man zur Wahl des Oberhauptes schreite, und es allen deutschen Staaten freistellen, sich entweder dem neuen Bundesstaate oder demselben auf Grundlage der Verträge von 1815 anzuschließen. Ein eventueller Prájudi ial - Antrag von Berger und Genossen geht dahin: „die National-Versammlung be-

Die

———————————————————————— C

463

Dieustag d. 20. März.

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

E ines {ließt, vor der zweiten Berathung der Verfassung die bsterreichische Note vom 9. März 1849 an einen ncu zu wählenden Aus\{uß zur \cchleunigsten Birichterstattung zu überweisen. Zum Wort haben sich gemeldet 60 Redner gegen, 28 für den Antragz darunter :

Gegen: ven Neuwall. von Hermann, Vogt. von Rado- wik, M. Mohl. Eisenmann. Ahrens von Salzgitter. Buß. Frobel, Marek: Berger: vou Nappard. von Linde, Wigard. von Móöring. Zimmermann von Stuttgart. Nauwerck. Schlöffel. Gfrörer. H. Simon. Reichensperger. Schaffrath. Max Simon. von Dicslau. Würth von Sigmaringen. Riehl von Zwittel. Schuler. Schulz von Darmstadt. Fritsch. Möller. Vischer von Tübingen. Déllinger. Schreiner. Philipps. Wuttke,. Römer. Arn von München.

Fr: Welcker. Beseler von Schleswig. Reh. von Wyden- brugk, Waiß. Wurm. Züttel, - Mathy, Arndt. Bassermann. von Reden, Grävell. Rümelin. Macowiczka. Mittermaier. Schubert von Königsberg. Henkel von Kassel. von Saucen u. A.

Der Vorsißende will Herrn Neuwall das Wort geben. (Ruf: der Antragsteller!) Abgeordn. Wait ist der Ansicht, daß man dem Antragsteller das Wort gönnen soll; es sci immer so gehalten wor den. Abgeordn. Vogt von Gießen s{chlägt vor, da Herr Welter ohnehin als der erste Redner für den Antrag eingeschrieben sci, man demselben zuerst das Wort gönne. Damit ist man einverstanden und Abgeordn. Welker besteigt die Rednerbühne.

Welcker: Man müsse sich jeßt vor Allem frei machen, sagt er, von Leblingsvorstellungen, von früher gefaßten Jdeen. Indem cr jeßt eine bis noch vor wenigen Tagen gehegte Ansicht aufgebe, erfülle er das Wort, welches er bei der Oberhauptsfrage ausge- \sprochen habe, daß er nämlich mit Freuden für den preußischen Erb- faiser stimmen werde, sobald Oesterreihs Austritt erfolge. Dics sei jeßt geschehen, Oesterreich sei niht mehr zu gewinnen für den Bundesstaat. Klar und entschieden liege es vor, daß Oesterreich nicht nur nicht mehr eintreten wolle, sondern niht mehr eintreten fönne, Der Redner geht hierauf in ein Kriterium der österreichischen Note über. Es fei in derselben klar ausgesprochen, daß kein Volks haus in Deutschland scin solle, sondern nur ein Staaten= haus. Wie also, fragt der Redner die Versammlung, Sie wollen das heilige Mandat, welches Sie erhielten, dem Volk ein Parlament zu hafen, wegwerfen? Alles das, was wir als Ziel unserer Wünsche ansahen, aufgeben? Wissen Sie, was man Jhnen bietet? Mit 38 Millionen, zu % aus Feinden der deutschen Nation zusam mengeseßt (Widerspruch links), sollen wir vereint, in einem Staa- tenhaus vereint sein, wo von unserer Seite nur 31 Millionen repräsentirt sind. Es soll uns dann nicht freistehen, uns eben so zu einigen, wie die 38 Millionen Oesterreicher fich geeinigt. Die Oester= reicher haben einen Erbkaiser, wir sollen ihn nicht haben, sie haben ein Volkshaus, wir sollen es nicht haben. Ist das ein ehrenwerther Antrag an eine ehrenwerthe Nation oder is} das eine Lehn = Gesell haft? Uebrigens, fährt der Redner fort, wer verbürgt Jhnen die Dauerhaftigkeit der österreichischen Verfassung ? Verfassungen liegen in der Hand Gottes. Auch die Oesterreicher werden in Noth kommen in diesem babylonischen Parlament, und das Bedürfniß nach einer Einigung wird immer bleiben. Wir wollen jeßt thun, was auch Oesterreich gethan : uns einigen, retten, zusammenschließen, auf gleichen Fuß mit ihm seßen in Volkshaus und Erbmonarchie, Wie sehr man sich weg werfen würde, wollte man sich jeßt noch in Unterhandlungen ein lassen, dies, meint der Redner, brauche er wohl nicht zu sagen. Oesterreich verlange, auf den alten Bund gestüßt, wir sollten uns nicht einigen, und Oesterreich habe doch selbst durch seine neue Ver- fassung den alten Bund verleßt. „Geben Sie Jhr Mandat zurück in die Hände des betrogenen Volkes (ironischer Beifall links) oder sagen Sie sich los von dem unglücseligen Verhältniß mit Oester reih und seiner neuen Verfassung.“ Die s{chnelle Annahme der Verfassung habe man von dem Standpunkte deutscher Gründlichkeit bedenklich gefunden ; diese Verfassung sei ja aber doch reihlich genug erwogen, überdies werde ja der nächste Reichstag die nothwendigen Aenderungen beschließen können. Wenn Sie den Erbkaiser jeßt nicht annehmen, fährt er daun weiter fort, so werden im Súden, in Mittel- und Norddeutschland Krawalle entstehen, und dann wird die Sábelherrschaft unausbleiblih folgen. (Stimmen links: sie ist Won 0a) Und sagt der Redner zu den Oesterreichern gewen- det Sie sind in der fürchterlichsten Lage, in welche Männer verseßt werden können. Sie wünschen mit Deutschland zusammen zu sein, und das bestimmt Sie vielleicht zu thun, was Sie vor Gott und der Welt nicht verantworten können, Wollen Sie uns verderben, wollen Sie uns hindern, uns zu erringen, was Sie ha ben, wollen Sie uns entgegentreten in dem Augenblick, wo wir unser Vaterland auf dem einzig möglichen Wege retten wollen? Stimmen Sie gegen uns, aber, glauben Sie mir, Sie knüpfen da mit kein Band zwischen sich und Oesterreich. (Beifall rechts und von den Centren, Unruhe links.) Wir stehen vor Gott, Vaterland und Geschichte, Die- Weltgeschichte is das Weltgeriht. Sie wird die Namen derer aufbewahren, die das Vaterland ge rettet, UnD Derlentaen, Die Es Verrarven Vaben! ang anhaltender stürmischer Beifall.)

Abgeordneter Radowiß: Als die National-Versammlung zu \ammengetreten, habe man darauf gefaßt sein müssen, daß alle po litischen Meinungen darin vertreten sein würden. Dies sei auch der Fall gewesen. Die politischen Parteien aber seien in den Hinter grund getreten, während sih immer mehr die Stammes-Verschieden heit in den Vordergrund gedrängt habe, in dem Maße, als sich die Berfassungs-Arbeit ihrem Ende näherte. Es sei ein alter Spruch, daß man die menschlichen Dinge nicht blos belahen und beweinen, sondern auch verstehen müsse. Es sei aber sehr zu bellagen, daß eine Leidenschaftlichkeit in das Haus eingekehrt, welche eine Beru fung. an die Pflicht und das Gewissen der Parteien unmöglich mache, Es sei nun die Stunde gekommen, vielleicht die lebte, in der es sich zeigen werde, ob dies doch einmal geschehen werde, sowohl von Seiten der Totalisten als der Centralisten. Der Redner geht zur Betrachtung der Verhältnisse Oesterreichs über z er berührt die durch die octroyirte Verfassung bewerkstelligte Centralisation der Monarchie und erklärt, daß cs ihm ein schmerzlicher Trost sei, daß die Scheidung Oester- reichs von Deutschland nicht von der National - Versammlung aus gegangen sei. Das Vaterland sei in Gefahr, allein diese Gefahr sei eine mehrfache, sie liege auch in einer fortdauernden Gährung, außerdem, daß sie von außen drohe. Man solle nicht die Nächst- betheiligten bei der Konstituirung Deutschlands verleßen. Schon durch die Bundes - Akte sei die Schließung eines engeren Bundes cinzelner Staaten im deutschen Bunde zugelassen worden. Die Ver- fassung sei auf eine geseßmäßige Weise geschlossen, kein Machtspruch könne ihr das bestreiten, keine Vermessenheit dürfe \o weit gehen, sie durch ein Machtwort zu ersehen. Allein eben deswegen wolle er, daß man die Einzelregierungen so wenig als möglich verleße und dadur nicht Wirren im Innern und Gefahr von außen- herbeibe- \{chwöre von denjenigen, welche die Verträge von 1815 mit garan-

tirten. Man warte daher die Zustimmungen der einzelnen Regierungen ab, weil, wenn man diese habe, Niemand etwas gegen die Konstitui= rung eines Bundeóstaates einzuwenden haben würde. Wenn Oe= sterreich dem engeren Bunde nicht beitrete, so werden seine _Abge= ordneten aus diesem Hause scheiden müssen. Die mittleren Staaten múüßiten andere Ansichten und eine andere Handlungsweise annehmen durch die veränderte Stellung, und Preußen, welches von den Einen herbcigerufen, von den Anderen zurückgewiesen werde, während es doch das eine nicht gewollt, das andere nicht verdient habe, werde dahin gedrängt werden, wohin es eine zweifelhafte Mehrheit in dîe-

sem Hause nicht zu stellen und zu halten vermöge. Ein Bruch in Deutschland wäre unvermeidlich, ein viel unermeßlicheres Unglüd,

als man es sich vielfach in diesem Hause vorzustellen scheine. an

habe es vergessen oder nicht erlebt, was es heiße, Deutschland zum

Schauplatz eines allgemeinen Krieges zu machen. Und damals habe

man gegen fremde Waffen gekämpft. Darum halte er den Ge=-

danken und die Absicht, etwas zu einem solchen Bruche Führendes

von diesem Hause aus hinauszuwerfen, unbekümmert darum, ob

daraus für Deutschland ein Friedensbote oder ein Feuerbrand werde,

zum wenigsten, um keinen stärkeren Ausdruck zu gebrauchen, für eine

Verwegenheit. Der Redner empfiehlt zum Schlusse seinen oben be=

rúhrten Verbesserungs-Antrag.

Wurm von Hamburg für den Antrag: Er warnt davor,

daß sich Deutschland nicht wieder von der List der Diplomaten fan-

gen lassen möge, die ja auch 1815 durch einen Federstrich Deutsch-

lands Wünsche und Hoffnungen betrogen habe. Jm wei-

teren Verlauf seines Vortrages seßt er aus einander, daß

der deutsche Bundestag gegen die Anmaßungen des Auslandes,

sich in die Angelegenheiten Deutschlands zu mischen, viel energischer

aufgetreten sei, als dies jeßt geschehe, wo man diese Einmischungen

des Auslandes als ein Recht ansehen wolle, wie es der Vorredner

gethan. Zur Sache selbst übergehend, sagt er, die öffentliche Mei=

nung im südlichen Deutschland sei verführt, verblendet -und verheßt

worden; Paul Pfizer habe stets das einzige Rettungsmittel in einer

Uebertragung der Kaiserwürde an Preußen gefunden, warum ver=

\hweige man dies dem Volke? (Stimmen von links: Jeßt nicht

mehr.) „Sie sagen“, bemerkt er hierauf, „jeßt nicht mehr; ih

sage Ihnen, die Meinungsveränderung liegt an der württembergi= \chen Regierung, niht an Paul Pfizer.“/ Im Jahr 1830 schon hat Paul Pfizer gesagt, daß nur dann cine Rettung möglich sei, wenn Preußen an die Spiße Deutschlands trete, und daß sich Oesterreich. niemals auf eine Volksvertretung werde einlassen können. Das sei jeßt wahr geworden, UnD Paul Pfizer sei noch immer desselben Sinnes. „Noch keine drei Tage sind es, daß in Stuttgart im vaterländischen Verein, als die Nachricht von dem Welckerschen Antrage eintraf, Alles jubelte und auf Paul Pfizer ein Hoch ausbrachte.“ (Die Linke unterbrach den Red= ner häufig in einer Weise, aus der hervorgeht, daß ihr seine Be=- merkungen ziemlich unbequem sind. 1) Im März vorigen Jahres, da Paul Pfizer an der Regierung gewesen, sei der württembergische Gesandte in Berlin instruirt gewesen, dem König von Preußen die Krone anzubieten, Wenn wir nun, meint Herr Wurm, mit Be= dauern vernommen haben, daß sich jeßt Württemberg einer gewissen Halbheit hingiebt, so müssen wir es eben bedauern, daß eine Mei= nungs=-Veränderung stattgefunden hat, aber bei Paul Pfizer hat sie nicht stattgefunden. Endlich kommt der Redner auf die kirchlichen Differenzen im südlichen Deutschland, die dort wohl eine Abneigung gegen die preußishe Hegemonie hervorgerufen haben. Dieses Mißi= trauen, meint er, sei in früheren Zeiten wohl begründet gewesen, aber jeßt, da man die Grundrechte habe, gewiß nicht. Wenn jeßt das Reichsoberhaupt auh ein Muselmann wäre, er könnte doch we=

der Protestanten, noch Katholiken in den Weg treten. Uebrigens,

{ließt er, auch unsere katholischen Brüder werden einstimmen, \o

bald ihnen die Binde von den Augen fällt, und sie sehen, daß das

Vaterland in der größten Gefahr und nur auf einem Wege zur Ret-

tung zu führen ist.

Zu einer persönlichen Bemerkung erhält alsdann Römer das Wort. Der Vorredner habe gesagt, daß die württember=« gishe Regierung im März des vorigen Jahres Preußen die Kaiserkrone angetragen habe; das müsse er für un= wahr erklären. Es wäre vermessen gewesen, wenn Württemberg sich angemaßt hâtte, im Namen Deutschlands einen solhen Schritt zu thun. Ferner hat Herr Wurm geäußert, daß, wenn Paul Pfizer noch an der Regierung Theil nähme, die Ansicht derselben eine an- dere sein würde. Jch sage, spriht Herr Römer, daß die Politik der Regierung auch dann keine andere sein würde, denn die Be- \{chlüsse der württembergischen Regierung kommen durch Stimmen=- mehrheit ihrer Mitglieder zusammen, und Paul Pfizer hatte die Mehrheit nicht für sich. Auf eine Unterbrehung von rechts be- merkt Herr Römer: „Jch kenne die württembergische Regierung und ihre Beschlüsse besser als Sie“‘, eine Aeußerung, welche die Hei- terkfeit der Versammlung erregt. So hoch, fährt Herr Römer fort, Paul Pfizer in Württemberg und in ganz Deutschland in Achtung steht, so hat er doch gerade in seiner Idee einer preußischen Hege- monie in Schwaben die geringsten Sympathieen gefunden. Uebrigens is Herr Wurm bei seiner Abwesenheit - aus Würt= temberg gar nicht in der Lage, die Stimmung des {chwäbischen Vol= kes zu kennen, (Unterbrehung.) Die württembergische Regierung is auch nah der Ansicht des Redners nicht eines Tadels werth, son« dern im Gegentheil des Lobes. Denn welche Regierung hat die Grundrechte zuerst promulgirt und i} darin allen Staaten Deutsch=- lands vorangegangen? Welche Regierung hat sih williger den Be=- \{chlü}sen der Versammlung unterzogen? Das seien eht deutshe Ge« sinnungen gewesen. Was die gegenwärtige Politik der württember=- gischen Regierung betreffe, so sei dieselbe von der Ansicht ausgegan- gen, daß die National-Versammlung zusammengekommen sei, nicht um ein halbes, sondern um ein ganzes Deutschland zu bilden. Preu- ßen und Oesterreich seien die Hindernisse einer freien Vereinigung Deutschlands. Hätten diese Regierungen fo viel Patriotismus, um nicht auf ihre Einzel = Jnteressen, sondern blos auf Deutschland zu bliden, dann stände es mit Deutschland anders. (Lebhafter Beifall links.)

von Hermann aus München. Die österreichische Regierung gestehe ihre Theilnahme an einem Direktorium und einem Staaten- hause zu. Damit habe sie aber nicht das leßte Wort gesprochen. Er glaube, daß von ihr Gegenvorschläge erwartet werden. Die Note sage dies auch ausdrüklich. Er sei für nähere Verständigung. Der Redner weist auf die materiellen Vortheile hin, welche Oesterrei) biete, auf den größeren Einfluß der deutschen Politik im Verein m! Oesterreich. Er geht in die Einzelheiten der industriellen Bene gen ein, in welche Oesterreich und Deutschland zu einander trete mes sen und weist dadurch einenVortheil für leßteres nah, den es m eder sster- solle. Er habe si dem Antrage angeschlossen, welcher L bes Staa- reichischen Regierung ganz entschiedene Vorschläge topauses anzu- tenhauses zu machen, und die Beschränkung de