1849 / 81 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

stimmung hervorgebracht hat, wollte der Ausschuß nicht vorschlagen, und konnte es der Versammlung nicht zumuthen, zumal um eine Verstän= digung zu erzielen. Nur cin Punkt wurde geändert, die Art der Ab- stimmung. Jch komme auf Die in den Boxdergruno sich drängende Frage, auf die österreichische. Vor Monaten hat der Auss\{uß in die erste Linie das nationale Band mit Deutsch=Oesterreich geseßt, und nur wenn dieses nit sollte darauf cingehen fönncn, sollte nach einem anderen Bande gesudt werden, sollte eine Verhandlung nicht méhr über die, sonbern außerhalb der Verfassung einkretön. Damals hat eine Minderheit, aber mit glänzenden und crfolgreichen Waffen ge= gen jenen Vorbchalt (in zweiter Linie) getämpst; der jept in die erste Reihe getreten is, Man unterscheidet" zwischen Velk und. Ré= gierung in Oesterrcih. Dies ist eine Phrase oder eine Aufforde- rung zum Búrgerkricg, Die Regierung is cin Theil der Erschei- nung eines Volkes, welches diesem am wenigsten von außen entge=- gengestellt werden darf. Viele in Europa sind der Meinung, daß die Republik in Frankreich durch eine Minderheit geschaffen wor- ben sei. Was wurde grankreich jagen, wenn cin Kabinet sich her- ausnebmen wollte, zu sagen, daß Frankreich von ciner Minderheit regiert werde? Man hat uns vorgeworfcn, daß wir den dynastischen Egois- mus der Fursten unterslußt hätten. Wir haben nie geglaubt, daß in-der jeßigen Zeit die Fursten die einzigen scin würden, welche das Bei= spicl der Aufopferung geben. Aber wir haben nicht geglaubt, uns auf dicjenigen stüßen zu können, welche nah ihrem Widerstand ge= gen die ubrigen Gcsebe vielleicht auch das hier gegebene Giscß der Einhcit nicht ancrkennen würden. (Beifall.) Wénn die Fürsten sich acgen die Verfassung auflehnen sollten, glauben Sie nicht, daß die Mchrheit dir Versammlung sich tüchtig crweiscn werde in dem Kampfe der Civilisation, obschon sie sich bisher nicht auf die- Seite des Kam. fes geworfen hat, von dcr cs zweifelhaft war, ob bei ihr die größire Civilisation und Humanität gewesen is, Ein Redner hat gesagt, nur die Abgeordneten hier scien die Vertreter des öster reichischen Volkes... Js dies so, nun dann haben \ie bisher in der Mehrheit das Verfahren des deutschen Volkes gebilligt. Dénn dicse Abgeordneten haben zu allen Zeiten nur in, der Minderheit den An-= trägen beigestimmt, welche eine gewaltsame. Intervention in Oestcr reich wollten. (Stimmen: Sehr rictig “Wenn, wie sich ge- zeigt, die deutsch =- österreihischen Lande, selbst Tyrol die Einmischung mit Entrúüstung - zurückgewiescn haben, #so hat, glaube ih, die Mehrheit dex hiesigen Versammlung genügenden Grund dafür gehabt. Auch der Verfassungs - Entwurf in Kremsier hat auf Deutschland keine Rücksicht genommen. Man will auch diejenigen Stimmen in Anschlag bringen, welche, weil die Kreise nicht vertreten waren, nit abgegeben wurden. Sie könnten mit zählen, wenn nicht um deswillen nicht gewählt" worden wäre, weil jene Kreise von Deutschland nichts wissen wollten: Unrecßt aber wäre, nachdem dies der Fall gewesen, ihnen einen moralischen Ein fluß zu gestatten. Die österreichischen Abgeordneten wurden will kommen geheißen, wenn sie erschienen. Wollte aber jeßt noch èiner eintreten zur Entscheidung, und könnte vie Berechtigung juristisch bejaht werden, so würde keinenfalls je das positive Staatsrecht so sehr in Widerspruch gestanden haben mit dem Rechts - Bewußtsein des Volkes, (Beifall) Doch die Bevölkerungen sind zu xcv ih, um das Wahlreht #& zu mißbrauchen. Mag hot Uo. auf tine weitere Aeußerung Vesterreihs.. auf Vas Zugeständniß cines allgemeinen Volkshauses. Is aber die- es mögli? Wehe dem Lande, wo zu drm Haß der Parteien noch derjenige dcr cinzclnen Völker kommt. . Wir häben eine Probe im Kleinen gehabt. Deutschland hat Unglück gehabt. mit scinen Stam-=- mesgenossen. Die Skämme üm Westen sind weggefallc1t, mit Frem den gegangen im Kampfe für die Fretheit, Hätte Oesterrcich die Völker im Osten denselben Weg geführt, dann hätten sie viclleicht jeßt den gleichen Weg mit 1mns gehen können. Aber, wie sie nun stechen, föónnen wir sie nicht aufnehmen, ohne das cigcne Haus zu gefährden. Die Freiheit bedarf bei uns der Sorgsamkeit und dtr Máßigung, damit sie crhalten werde. Flö}sse die Freiheit bei uns in vollem Strom, um auch Andere daraus zu tránken, so fönnte man die Anfnahme wagcn; so abrr. bedarf bci uns die Frctheit noch sorgsame Pflege. Man beruft sich auf das Beisviel Preußens, wo Ost- und Westpreußen aufgenommen worden ist. Wir können aber das Haus nit êéfsnen, um fremde Schaaren cindringen zu lasscn. Man wetst auf die materiellen Interessen hin. Man gebe dcn ma- tcricllcn Äntecressen, was thnen gebuhrt, aber auch dem Charakter, was thm gebührt. Ueber: materielle Jnteressen kann man verhan- deln, nicht über den Charakter. Auch die deutschen Staaten im Norden, die nicht zum Zcllvcrein gehören, habem besondere mate= riclle Interessen. Es. wäre ihnen verthcilhaftcr, wegen dieser zu verhandcln, als fich der Einkcit der Geseßgebung zu fügen. Abcr sle werden jcne opfern, da cin nationales Band vorhanden ist. (Bei= fall.) Werden aber die Oesterreicher das Opfer der materiellen Autereffen traacn fur die vorgeschlagene Verbindung, wo sie nicht deutsch, zum Theil nicht cinmal österrefchis{ch cin wollen?

Man sagt, unsere Mehrheit werde eine geringe scin. An sich wltde ih eine greße Minorität beachten, wenn sie ein System hätte. Doch da i} eine Partei, die es uns nicht vergeben kann, daß wir in den Herbstmenaten Ocsterrcich nicht mit Krieg ülkerzogen oder wenigstens bidroht haben. Dann is cine andere Partei, welche nur dvabin -œusgeht, für Oesterreich Einfluß auf Deutschland zu sichern. Wir in der Mitte haben Gemeinsames mit beiden Partcien ; diese «bér nickt untir s{ch. Darum könnten sie eine positive Majorität nit bilden. Sie wren nit im Stande, der Frage cine andere Losung zu geben. Die eine Partei will die Einheit noch st“enger als wir; ste wtll keine monarchische Verfassung, und erkennt die Monarchie MHES als Thatsace an. Die andere Partei ist der Monarchie cifrig M. ent fie will folgerichtig keine Monarchie über den Einzel= |

5 cnarchieen, sontern nur cin Direktorium. Hicr is also keine Ei-= Ub Via E Monarthie in den einzelnen Staaten mit iebe K Fortidürébtr R, ein Wahnsinn. Ein Direktorium Mütelfostein hIA f n e, ms dem Volkéhaufe stehen. Ein f A de 4 je Wahl des Oberhauptes durch das Volk und % ¿e Dir sind tie Gefahren ber Erblichkeit ohne - ihre

id etüngêmitte h ; A Miteia Man wirft uns vor, wir wollten den Kaiser des

t : Doch was wir vorschlagen , is ganz unsere Í 4 Hs t , Sack €, d Enn Le neuern Zoe Line vis V mitte de U Viiuck: it Lur Mies Sat u e Me so wäre fie fur Cs s i L U 415 S i d tiber idi das Ansehen der Menercbie L Otitäe Tei n fernt bód- große Grat, an die Mönärchie nicht weg, sondern erkenn (s roße Gewictt “der starken ertretun s fondirn än. Die Linke in Berkin hat vas monarzisze Big) außen kannt. Man spricht von decn Géegensähen zwischen M M ver=

und denen der materiellen Juteressen. “Jy n Aord unv Süd lánd, im centralisirten Frankriich, finden h vieselben Ge „i Eng-

nteressen. Es is úbrigeñs eigenthümlich, inister in Oesterreich ci - Anhnger ves. freitn Gan Aondels- “Hanbels-Minister in Preußen ein Änbhänger des Sthübzolla. / Dux erst ist rie preußische Hcrrenkutie für den Schußzoll aufg ar És fánn nicht geleugnet werden, daß die Abneigung ver Stän “besteht, Aber der Name Preußen wurde nirgends mehr zurügesto. fén, als in den Provinzen am Rhein. So wie der Strom der Natur

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mächtiger ist, als das Kunstwerk der Menschen, so wird der natürliche Strom Deutschlands das Künstliche in Preußen wegschwemmen. Man fürhtet den Einfluß «des Mittelpunkts, Dieser ist in Preußen nicht vorhanden gewesen. Vom Vereinigten Landtag is die Strö- mung der Freiheit in das Herz des Volkes eingegangen; und der ganze Einfluß kam nicht aus dem Mittclpunkte, sondern aus dem fernen Osten und Westen. Das! is richtig, die Freiheit dur glück- lihen Straßenkampf i in Berlin errungen worden. Wik wollen aber sehem, ob die Freiheit übcr Nacht. oder die dur den Kampf der Besten erstrebte den Vorzug hat. (Lebhafter Beifall.) Jn Eng- land ist die Versöhnung der Monarchie. mit den Volksfreiheiken éin- grtreten , als die VolkSvertretung cinen Monarchen wählte; wartim sollte nicht in Deutschland cine ähnliche Versöhnung eintreten. Man sagt, die gegenwärtige preußische Regierung werde weder Versassung noch Grundrechte ancrkennen. Wenn die Regierung die GOrund- rechte und die Verfassung, gegeben durch die wegen 1hrer Mäßigung so sehr geschmähte Versammlung, nicht annimmt, wenn wirklich das Ministerium, welchem auch seine Gegner muthiges Auftreten nicht absprechen, in den Vorlagen, welche hoffentlich die Kammern ohne Deutschlands Hülfe verwerfen werden, das leßte Wort gesprochen hat, dann fällt unsere Verfassung und mit ihr der Kaiser. Dann mag Beschämung sein: für cinen Theil der Versammlung, aber keine Gefabr für Deutschlands Freiheit. Man hat sich mehrmals auf Paul Pfizer berufen; es ist nicht geschehen, um zu tinponiren oder zu bestchen, da Jeder hier seine eigene Meinung haben wird. Doch will ih Kenntniß von einer Erklärung Paul Pfizer?s geben. (Der Redner verliest cine solche, nach welcher Pfizer immer noch in dem preußischen Crbkaiserthum die Rettung Deutschlanrs erblickt und andere Auslegungen seincr Aeußcrungen, für Mißvcrständnisse crfklärt.) Der Redner fkritisirt die cinzelnen Verbesserungsverschläge und legt denen, die aus nur fermcllen Gründen für die Tagesecrdnung stim- men wollen, ans. Herz, was die Folgen dicses Schens dcr Form uber die Sache sein könnten. Der die vorgängige Verständigung mit den Regierungen beantragcnde Vorschlag des Abgeordncten. von Radowiß hat mben der grundsäßlichen Bedeutung eine besondere durch die Erläutcrung des Antragstellers erhalten. Hiernach soll die Verfassung beschlossen werden und nur die Feststellung des Namens dcr Entwickelung überlassen bleiben. Aber der Name ist von der Sache unzertrennlich, und es macht keinen Unterschied , ob wir ihn aussprechen oder vLerschweigen, so daß ihn Tausende sich zurufen. Der Neid hat scharfe Ohren; aber der Jubelruf will durch einen Jubelruf geweckt sein. Odcr sollte die Frage rein ein Kom- petenzstreit werden, ein Streit übcr die persönliche Befugniß. Wir erkennen die Macht des Volkes an, indem wir in der Sache cinen Beschluß fassen; wir erkennen die Macht der Geschichte, die Bedeu- tung des Königthums an durch die Wahl, die wir treffen. Der geschicht- lichen Nothwendigkeit sch unterwerfen , ist die Freiheit der Völker. Sollten uns die Fürsten wegen einer Macht beneiden, die wir wahrlich nicht mißbraucht haben? Noch wirft man die Frage auf, ob die Wahl werde angenommen werden. Ich will nicht fragen, ob das außerdem Vorgcschlagene die Annahme gewisser macht und die Ge

fahren der Ablehnung geringer. Nach meiner Meinung is} cs nicht \cchlimmerx, wenn unser Anerbieten abgelehnt wird, als wenn wir 1s gar nicht machen werden, Man bcruft sich auf die öffentliche Mei- nung und vaß in Preußen nur die erste Kammer wirklich deutsch sei, Doch ich glaube, daß auch die zwcite Kammer si{ch ans{ließt. Ich glaube dies, nicht, weil ih ein Anhängcx des unbeschränkten Wahlrechts bin, sondern weil ih den Freunden ves Census nicht die (Gcnugthuung gönnen will, vie erste Kammer sei patriotischer, als die zweite, Die wirkliche Cffentliche Mcinung, die sich fur die An- nahme ausspricht, wird einen moralischen Zwang ausüben. Ich glaube nicht, , daß eine fremde Macht Deutschland das Recht der letzten Bestimmung werde streitig machen. Der Vergleich mit Belgicn paßt icht. Dort war die Frage, ob Englands oder Frankreihs Einfluß uberwiegen soll; hier aber handelt es sid um Deutschlands Macht, und ich hoffe, daß Deutschland londoncr Protokolle abweisen wird. (Stürmischer Beifall.) Wenn man von Preußens Bedeutung spricht, so blicke man auf die Zeit, wo fünf Millionen für die Befreiung dcs Vaterlandes 300,000 Streiter stellten. Wenn wir siegen, fo werden wir uns des Sieges nicht Überheben. Wir werden die Gegncr beschwören, sich dem Vellzug nicht zu widerscßem. Triums-= phircn werden wir erst dann, wcnn kcin deutsches Herz sich mehr {chmerzlich berührt fühlt durch jencn Beschluß. Die Zeit kommt, wmv ih das Schicksal Deutschlands entscheidet, Denen, die in Ocsterrcich vom deutschen Grciste ctwas hoffen, sage ic, daß, wenn der Strom vcrsicgen sollte, auch cin abgeleitetes Vächlcin in Deutsch= Oesterreich keine Macht mehr habn würde. Wenn cs so s{limm ist in Ocsterreich, mte ich es nicht. glaube: wird es dem ertrinkenden Leibe hclfen, winn er den Freund mit in den Abgrund zieht. Wenn Sie uns das Werk vollenden lasscn, so werden Sie an Deutsch= land cincn dankbaren Freund finden, wenn Sie ihn brauchen. Wenn uns das Werk nicht gelingt, so is cin großer Theil Hoffnung ver: s{wunden; doch wir werdeu fest blciben bei unscrem Bestreben. Wenn der Rêmcr an dem Vaterlande verzweifclte, so war cs, in- dem er dem Leben cin Ende machte. Als Kosziusko das welthi- storische Wert gesprochen hakt, so war cs, wie cr blutend auf dem Boden lag unter dcn Hufen fcindlicher Pfcrde. . Wenn abcr Buben verzweifcln an dem Vaterlande, so gehört dieses zu den efclhaften Erscheinungen dcr Neuzcit. (Stürmischer Beifall.) Wir wcrden den hcrabgcestürzten Stein wicdcr hinaufwälzen, und wcrden damit fortfahren, bis der Gcnius des Vaterlandes die Fesscln briht und uns von der Arbcit befrcit. Jch bilde mir nicht cin, zu einer ermüdeten Versammlung zu sprechen; Sie thun die leßten Schritte mit der Begeistermg des Anfangs. Jch fordere Sie nicht auf, die leßtcn Kräfte zusammenzurafcn. Bleilen Ste Fhrem Cha- rafter getreu. Krönen Sie Jr Werk mit eincm großen geschicht=- lihen Entschluß! (Andaucernder stürmischer Beifall.)

Abg. Ri esser verläßt unter dem rauschendstcn Beifall des ganzen Hauscs die Tribune, eine Gruppe von Abgeordncten bildet \ich um ihn und drückt ibm die Hände. Dcr Beifallsfturm bricht noch zweimal .los, Nach einer kurzen Vause verkundet der Vor-= sißende den Uebergang zur Abstimmung. Ein von dem Bürcau gemachter Vorschlag ciner Reihenfolge für die Abstimmung über die auf Veranlassung des Welckerschen Antrags gestcllien Amende= ments liegt vor. Ueber die Frsogestellung entspinnt sich cine klcine Diskussion, an wel(ber sich die Abgg. Rösler von Dels, Waißz, Biedcr- mann, Vogt und der Vorfißende Simson betheiligen. Der Antrag des Ausschusses auf namentliche Abstimmung für seine Vorlagen findet die gehörige Unterstühung. Hierauf besteigt Abg. Radowib die Tribüne und erklärt im Namen der Mebrhcit seiner Genossen, daß diesclben ihrcn Antrag zurückziehen und troß der Bedenken, wilche sie gegen den Welkerschen Antrag hatten, und der Gefahrén, welche seine Annahme mit \ich{ch brachte, sich doch demselbèn anschlie- ßen würden. (Bravo.) Abg. Raveaux besteigt die Tribüne und

erklärt sich im Namen der Linken dagegen, daß Abg. Radewiß nach Beendigung der Fragestellung die Tribüne bestiegen und durch feine Geilgrung auf die Abstimmung Einfluß zu üben gesu{t habe. Der A A RLY erwiedert, daß er der Ansicht fie der Abg. Radowih wolle Abstimaieaa eus er seinen Antrag zurücknchme. Die erste namentliche

ung sindet über das Minoritäts - Erachten 1, statt: „Die

National - Versammlung wolle übcr den Welerscen Antrag zur Tagesordnung übergehsn.“/ (Wigard, Ahrens, Schüler aus Jena, Römer, Schreiner.) Es wird mit 272 gegen 267 Stimmen abgelehnt. Nachdem die Anträge der Abgeordneten Rühl und von Linde, dann das Sondergutachten VII. zurückgezogen, wird zur namentlichen Ab= stimmung über den Antrag des Verfassungs-Ausschusjes ge|chritten.

Er lautet: E

1) Die- gesammte deutsche Reichsverfassung, so wie sie jeßt nach der erstem Lesun@ und nach möglichster Berücksichtigung der

Wünsthe der Regierungen dur den Verfassungs-Aus\chuß re-

digirt vorliegt; durch eincn einzigen Gesammtbeschluß anzu-

nehmen: jedô@ mit den Modificationen, daß 2) nunmehr g. 1 folgende Fassung crhalte : „Das deutsche Reich besteht aus dem Gebiet des deutschen Bundes unter folgenden näheren Beslimmungen : ¡Den Osterreichischen Bundeslanden wird der Zutritt offen gehalten“; „die Festsebung der Verhältnisse Schleswig bleibt vorbehalten“; daß, so lange die österreichischen Bundeslande dem Bui desstaate nit beigetreten sind, die nachfolgenden Staaten cine größcre. Anzahl von Stimmen im Staatenhguse er= halten, nämlich: Bayern: 20, Sachsen 12, Hannover 12, Württemberg 12, Baden 10, Greßherzogthum Hessen 8, Kurhessen 7, Nassau 4, Hamburg 2. dem nächsten nach Einfuhrung der Verfassung zusammentre= enden Reicl:stage das Recht vorzubehaltem, in seiner ersten Sibßungsperiode Aenderungen einzelner Bestimmungen der Ver= fassung in Gemeinschaft mit der Reichsregierung in den For men der gewöhnlichen Gesetzgebung zn beschließen. :

Durch denselben Gesammtbeschluß auch das Wahlgeseß, so wie

dasselbe in erster Lesung angenommen wurde, nunmehr Defini-

tiv zu genehmigen, jedoch mit den beiden Modificationen, daß

a) so lange die óvstcrreichischen Bundeslande dem Bundesstaate

nicht beigetreten sind, in §. 7 die Zahl von. 100,000 auf 75,000 und dem entsprechend in den §§. 8 und 9, von 50,000 auf 40,000 herabgeseßt werde, auch die Punkte sub 6 und 7 der Reichs=Wahlmatrikel, so wie die bejon=- dere Bestimmung wrgen Lübeck in §. 9 wegfallen.

b) daß in §. 13 die früher vom Verfassungs -Ausshuß vor

ge\cchlagene Fassung : „das Wählrecht muß in Pêérson aus=

geübt, die Stimme mündlich zu Protokoll abgegeben wer=

den‘‘, angenomen wcrde. E E Die in der Verfassung festgestellte erbliche Kaiserwürde Sr.

Mazjcstät dem Könige von Preußen zu übertragen. _

Das feste Vertrauen auszusprechen, daß die Fürsten und

Volksstämme Deutschlands großherzig und patriotish mit die-

sem Beschluß übereinstimmen und seine Verwirklichung mit

allex Kraft fördern werden. 4 B ;

Zu erklären, daß, sofern und so lange der Eintritt der deutsch

österreichischen Lande in den dcutschen Bundesstaat und eime Verfassung nicht erfolgt, die Herstellung eines möglichst inni- gen und brüderlichen Bundes mit denselben zu erstreben jet.

Zu beschlicßen, daß die National - Versammlung verjammell

bleibe, bis cin Reichstag nach den Bestimmungen der Reichs- verfassung berufen und zusammengetreten sein wird. _

Dcr Vorsibende “verkündet, daß der Antrag des BexrsasjungS=- Auë\chzu}es mit 283 gegen 252 Stimmen abgelehnt ist. (Zijchen rechts. Beifall links.) Der Vorsißcnde meldet hieraus, daß \chrift- liche Erklärungen der Abgeordneten Roß, Radowiß, von Linde und H. Simon in Betreff der Abstimmung eingelaufen, und daß diescl- cen dem Drucke werden übergeben werden. Abgeordneter G rum-= brecht bekommt das Wort zu ciner Ordnungsfrage. Er trägt im Namen sciner Partei darauf an, die Abstimmung auf morgen zu vertagen. (Grefßer Lärm links: Nuf: nein! nein!) Abgeordnetkcr M. Mohl: Man wisse, daß dies zu dem Zwecke zu -unter= handeln ci. Ganz Deutschland wisse, daß Unterhandlungen zwischen den Partcicn gepflogen worden scien. Man wolle Deren wieder anknüpfen. Einen solhen Antrag zu stellen, sei skandalôs. (Rau- chender Beifall links.) Der Vorsitzende weist dên Ridner zur ODrd=- nung, mit dem Bemerken, daß cr nichts Skandalöscres kenne, als den Antrag einer Partei skandalóös zu nennen. (Großer Lärm links.) Abgeordneter M. Mohl: Er achte den Ordnungsruf Des Prásidentcn, da cr geschäftsordnungämä zig fet, allein er be= haupte mit Galiläi: Die Welt bewege sich doch. ( Bcifall links.) Abgeordncter Vogt will die Sißung af cine Stunde ver» tagt wissen. Abgeordnctcr Buß ist gegen jede Vertagung. Abge ordnéter Kerst crklärt im Namen seiner Partei: daß ste von der An= sicht ausgehe, daß diejenigen österreichischen Abgeordneten, welche gcgen die bósterreichische Verfassung nicht protestirt haben, micht das Recht haben, mitzustimmen. (Greßer Lärm links.) Der Vorsitzende Sims- fon weist die Bemerkung des Herrm Kerst als eîne nicht hierhcr ge= hörige zurück. Abgeordn. Raveaur will eine Ausseßzung auf eine oder zwei Stunden. . Der Vorsibende läßt daruber abstimmen , ob die Sitzung auf morgen zu vertagen jet. Las Rcsultat ist zwcifel- haft. Es wird dur Stimmzettel abgestimmt. Die Vertagung wird mit 274 gegen 248 Stimmen atgenommen. St{luß E Size zung 3% Uhr. Nächste Sibung Dotnnerstäg, den 22, März. Tage®ê=* crdnung: Fortseßung der heutigen Abstimmung.

des Herzogthums

Hesterreih. Wien, 21. März. (Llogd.) Der -Civil= und Militair-Gouverneur macht bekannt: „Ein wiederholter Angriff von vier Bewaffneten, Der heute Nachts auf die Schildwache béi dem Pulvermagazin auf der Turkenschanze erfolgte, erweist nur zu deutlich das noch bestehende Borhandenscin von Waffen. Alle Er- mahnungen, alle Wege der Güte und Nachsicht zeigen sich e ta immer als fruchtlos. Lie Auswurslinge ciner verdorbencn B0 fer- schaft können noh immxr ihr Unwesen im Verborgenen treiben, und die Ucbcrwachung der Magistrate, Ortsgemcinden und der sich selbst so wohlmeinend angetragenen Vertraucusmäuner reich ne ch nit hin, v r= ruhten Schandthaten zu steuern! Und doch even sich Tausende von Stimmen, unt die Ruckkehr des geliebten Monarchen, mit ihm die Rückkehr des Wohlstandes und der Versöhnung , zu erflehen. Wie «ber sollen diese Wunsche erfüllt werden, so lange eine Rotte elender Wichte nicht zu Paaren getricben werden kann und der gute Geist, von dessen Wiederkehr zwar Alles spricht, durchaus fein Geld gewinnen will. Ich wérde von nun an keine Gesuche um O afte mehr annehmen, wenn von Seiten der Militaig « Behörde Waffen-Entdeckungen gemacht werden, die Strenge der Gescve wal ten lassen, und hoffe nur, das Fedftigtue Einwirlei des BDereins der Vertraucnamänner wird mir manche Maßregcln der Strenge er- spárin: Welden, Friv ea ftliche Kongreß unter Vorsig d

Vorgestern O A del iche Kongreß unter Vorsiß des

ini 3 i ld ero ; T e arp E Zeitüng vom 16ten zufelge, soll an das tyroler Ländesvertheivigungs - Comité der Auftrag ergangen sein, 7000 Mann Schüßen mobil zu machen, und die Einleitungen hier- zu sollen bereits getroffen worden sein,

Reisende, die von Pesth heraufkommen, erzählen, daß Ko- morn von den Kaiserlichen Truppen bercits: von allen Seiten: be- stürmt- wird.

Schleswig-Holstein. Schleswig, 20. März. Die Lan- es - Versammlung vernahm heute Mittag den Bericht des gestern erwählten Ausschusses über die Besprechung mit dem außerordent= lichen Reich8-Kommissär Souchay. Der Ausschuß hatte sich zu dem Vorschlag vereinigt: Die Landes - Versammlung wolle: H dem Reichs=Kommissär die Erklärung ertheilcu, wie sie ihre Zustimmung dazu gebe, daß die Reichsgewalt für den Fall des Zurücktretens der gemeinfamcn Regierung eine Statthalterschaft, bestehend aus den Herren W. H. Beseler und Grafen Reventlou =Preeß und einem von beiden zu erwählenden Dritten, unter der Vorausseßuna, daß die Landes-Bersammlung auch über diesen einverstanden soi, einsete, welche die Regierung ‘der Herzogthümer im Namen der Reichsge- walt bis zum Abschluß des Friedens führe; 2) der gemeinsamen Regierung von dicsem Beschlusse Nachricht zu geben. Jn der Vorberathung, die wegen anerkannter Dringlichkeit sofort stattfand, wurden Anfragen gestellt übcr die Bedeutung verschiedener Ausdrücke in dem Schreiben des Reichs=Ministerinms- und in dem Vorschlage des [husses, auch in Bezug darauf cinlge Amendements angekündigt, und zur Schlußberathung- und Beschlußnahme eine Sißung auf 6 Uhr Abends angeseßt.

1

E

Bes laund.

Frauntreih. National-Versammlung. Sihung vom

-0). Yärz. Marraft, aus Bourges zurickgekchrt, eröffnet die Sißung m 414 Uhr. Die Verjammlung verwirft, ehe ste zur Tagesordnung hreitet, den schon vor geraumer Zeit gestellten Antrag der Staats- alishaft auf Verfolgung der Deputirten Bourbousson und Rey- ( Ler Ausschuß selbs hatie übrigens, ive

i früheren ähnlichen Gelegenhciten, die Verwerfung befürwortet, Das Prinzip drs Zweilampfs ist also von neuem sanctionirt. s.

J

219 dro (3h (1, nau Be (D dueurten,

1G (N be

Etienne wiederholt scinen Antrag auf Dringlichkeit der Erletigung dir Repräfentationsgeider für den Vicepräsidenten der Republik Herrn Boulay, iu Betrage von .90,(000 Frauken. (Oh, .oh.!) La.cro.\se, der üffentlihen Arbeiten, unterstüßt die Dringlichkeit, Namentlihe Zettelstimmung!)“ Die Repräsenta- werden mit 345 gegen 290 Stimmen bewilligt. Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Rreditentwürfe vor, welhe auf sein Depar- abon, (Sie werden an den Ausschuß ver=

t das Wort für einen Spezial-Antraz: „Das uns

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Jun zte Klubgeseßz ““, (V recht3,) Man kann es den Prevotalb öfen

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| cite stcllen (Unruhe rets), und es mag eben so histor \ch wie diese Uber es giebt ein Ding, das nidt weniger wih= Ug it, als die vermeintlihe Klubgefahr, ih meine das Budget, ch beantrage, daß man Nachtsizung balte,.“ (Dh, oh! von allen L ohaux, unterstüßt von mehreren anderen Mitgliedern, and entwid:l1 den Antrag: „Die Sigungen um 114 Uhr zu ien 110 erst m G ober / U ente 0 (N Ut auf Nacbtsizungen, Dieselben werden jedoch verworfen. chauxrx’s Vorschlag wird dagegen angenommen, Die Sißun= ivnen in Zufunst schon um 115 Uhr, was. für Pa- ist, Die, Versammlung, geht nun zur Kerdrel aus dea Elsaß vollendet setue gestern gen die Klubs, die er als cinx Pestbeule an taatskförper bezeihnet, „Die Klubs. haben,“ Se TOL D Und Dén 29. JUnt ey öst gefährlich, fährt dec Redurr fort, wenn dimofratijhen Journale jeden Morgen die ge- Drduung untergraben und das Feuer schüren dürsten. ncht wedbren, denn die Preßfreiheit stehe in der 41+ Doch die Klubs könnten nimmermehr gestattet werd. n. ufhörlicher Tumult erstickt seine Stimme. Pierre Leroux gegen den Geseßeitwurf das Wort. „Die Rede,“ beginnt r, „die Sie jo eben gehört, bläst das Feuer gegen die Republ:k. Gelächter.) Der ministerielle Entrourf ijt ihr nicht minder fetnbk:cch. Oh, oh!) SJawohbl, sagen Sie frei. beraus, wollen Sie dis uud Wollin Ste: Défelbe Nin f Lu.

nicht dem Volle das. êinztige Mittel, Nckch zu

verständigen. Man hâ!t die Klubs für gefährlich ;

x süängsteu Zeit in Klubz. (Stimnmeu: Sehr oft.)

tz aber ich habe in ihnen niemals so vile Jmmo-

als ich hier in diesem Saale höre, (Stimmen

Ordnung !)- Marrast: Möge ftch: der Rermzr erx

Leroux protestirt unter großer Aufregung gegen die Wies rrihtung des. politischea Schassots. (Man raft rechts: Zur

ing! Keine Rechtfertigung der Meuchelmörder Brea's!) Le

Jch vertheidige mein Recht, ich vertheidige die Meinungs Treizeit, die Regierung hat das Schaffot (Rechts: Sie tür- fen si feine Apologie des Meuchelmordes erlauben.) Marrafs: Sie sulelten auf eine rnihterliche Verurtheilung a». Jch ersuche e:flären oder ih verweise Ste zur Ordnung. Pierre Ler O vertbeidigs ein Nehmt... Mar | Jh rue Sto zur Srdnungs LTeroux: „h nehme Ordnungsruf als eine Ehre an!“ Die ganze Rechte ruft : nug ! genug! Zur Ordnung! Marrast: Herr Pierre Leroux ist ¿weimal zur Ordnung verwiesen worden, Er gratulirt si sogar hierzu beim zweitenmale. Jun Vemäßheit des Reglements befrage ih die Versmmlung, ob sie ihm das Wort noch länger lassen will oder nid. (Ja! Nein!) Die Versammlung entzieht dem Redner das Wort; nur die äußerste Lu ke erhob sih gegen diesen seit dem 4, Mai 1848 nicht vorgefommenen Fall, Die allgemeine Diekusjion über das Klubgeleß wid für geschlossen erklärt, und die Versamm- [lung giebt dem Berichterstatter das Wort, um tie Debatte zu resumiren Cremieux that dies, Der Ausschuß spricht sich gegen den Entwurf aus. Grevy erseßt Marrast ün Präsidium. Ddilon Barrot erflärt von der Vinijterbank, daß Cremieux als Berichterstatter weniger Leiden- schaftlichfeit hätte beweis.n jollen. Das Ministerium bestehe auf sei- nen Entwurfz es ziehe ihn nicht zurück, Derselbe koufiszire keines- weges den Grundsaß des Vereinsrechts , sondern fsteuere nur den Mißbräuchen. Die Minorität habe ein Amendement geftellt, das den Absichten der Regierung besser entsprehe; doch ziehe diese thren Entwurf vor, unterstüße aber das Amendement. Scuard: Es scheint, daß die Regierung ihren Entwurf dem Amendement der Min- berheit des Aussch.sses unterordne. Dieses Verfahren sei unbezgreif- lich. Die Versammlung geht zur Berathung des Artifels des Eut- wurfs der Minorität des Aueschusses über. Artikel 1: „Die Klubs sind untersagt. Es sollen jedoch niht als Klubs betrachtet werden diejenigen öffentlihen und politischen Verhandlungen, weiche zur Berathung eines bestimmten Gegenstandes stattfinden. Lq- bouliíe unterstüßt diese Fassung im Namen der Ausschuß- Minorität. Die Klubs müßten untersagt werden, sie seien ein fortwährender Bürg. krieg. (Beifall rechts. Lärm vom Berge.) Senard be-

M Ar o WCTDEN,

Sie,- sh zu

Ministerkrifis, die wahrscheinlich zum Auslritt des Herzogs von Sal danlha und zwetcr sciner Kollegen und zu deren Erseßung Herzog von Terceira, Herrn Costa Cabral und Herrn Silva Cabral führen würde. 2, Januar nicht geregnet haite.

nent bier angekommen.

der Auffündigung des Waffenstillstandes von N=iland : cellenz den Feldmarschall Grafen Nadcyky, Oberbefehlshaber der österrei-

der sardinischen und österreichischen Armee zu Mailand abgeschlossene V fenstillstand von den verfassungsmäßigen Grwalien der Staaten Sr. Ma» jestät des Königs deren Charafter hatte, als den einer rein militairischen und vorübergehen - den Uebereinkun!it, so sind ten Pilichten treu genu Oesterreich die verlebt, Zu Pen Weigerung, die zugeben; die mer; die Land- und Sec-Blofade und Vencedigz die Grausamkeiten aller Art, welhe an Stelle des Schußzes ver- übt worden sind, den laut Act. 5 des Waffenstillstandes die Kaiserliche Re- gierung den Personen und dem Eigenthum verheißen hatte; die Verkennung und Ueberschreittung des Geistes der Uebereinkunft, deren Zweck die Anbah- nung des Friedens war, indem d'e Kaiserliche Regierung, ungeachtet der Aufforderungen der vermitteluden Mächte, keinen Ort für die-=Unterhandlun- gen bestimmte und außerdcm den Vorsay aussprach, guf dén Verträgen von

lagen der angebotenen Vermittelung ist, und indem ste ferner sich weigerte, einen Bevollmächtigten nach Brüssel zu schien, wie dies seit lange mit den Betzollmächtigten Englands, Frankreichs und Sardiniens verabretet war. Die Régierung Sr. Majestät des Königs Karl Albert erklärt sich daher an die Ucbercinfui |st vom 9, August 1848 nicht gebunden und kündigt, um das Maß der Ehre zu erfüllen, den Waffenstillstand Namens und auf Be- fehl Sr. Majestät des Königs auf.

gierung nochmals den Weg wieder betreten, auf dem sie im vorigen Jahre

kämpft diese Fassung. Eine Regierung, die aus dem allgemeinen

den Wunsch der italienischen Völker, die entschlossen sind, ihre Nationalität

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Stimmrecht hervorgegangen sei und erklärt habe, daß sie feiner Par-

tri ausschließlich: angebören wolle, müsse doch stark genug: sein, um die Klubs mit gehörigen Strafmoßrege!n nicht zu fürchten. Odi- lon-Barcot: Man werfe dem Ministerium cinen Verfassungobruch vor. (Ja, ja! Nein, Nein!) Man sagt, keine. Republik ohne Klubs (2h !), tas wäre etwas Neues. (Lärm.) Die Klubs hätten im Gegentheile alle Freiheit zerstört. Das Vereinsreht solle und werde for:b-:steßen, nur die Klubs nit. Er unterstüve daher die Fassung der Minorität. (Ah, Ah! Aufregung.) Nach dieser Er- ilärung, daß die Regierunz von ivrem Entæuf ablasse und die An- träge der Ausschuß - Minorität ¿u ben ihrigen mae, wurde die Sigzung um 64 Uhx geschlossen.

Paris, 20, Mârz. F, Pescantini, ciner der Gesandten Roms, is vom Präsidenten Bonaparte zum zweitenmale im Elyse empfan gen worden. Er is, wie cs heißt, mit diesem Besuche zufriedencr, als mit dem ersten. Auch scinen Kollegen Beltxami sieht man jeut häufiger im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten mit Drouyn de Wuys verkehren. Aus Marseille hat man Nachrichten bis zum 17. Mârz. Ein Befehl zur. Einschiffung von Truppen war an je nem Tage noch nicht angelangt. Herr Bois le Comte ist vou der französischen Regierung beauflragt, sih in das sardinische Haupt quartier zu begeben, um dem Gange der Ereignisse zu felgen.

Jn Lyon is das demokratische Blatt Peuple Souverain von dem dertigen Geschworenengericht in dem von Bugeaud gegen dasselbe anhängig gemachten Prozcß freigesprochen worden,

Der Präsident der Republik lat den Hiuterbliebenen der beiden hingerihteten Mörder des. Gencxrals Brea, Datix und Lahr, cine Geldunterstüßung zugeschickt.

Von dem Kriegsgerichte der Rue du Chcrhe Midi wurde gestern Lemaitre, schon zur Zeit der Juli-Monarchie als Republi faner bekannt, zu zwanzigjährigem Gefängniß verurtheilt, weil er in dem Juni=-Aufstand eine BarrikaDde kommandirt und gegen die Na tional-Garde Feucr befohlen hatte.

Vorgestern wurden 27 Seldaten und 6 Unteroffiziere aus der Garnison von Vincennes in strenge Haft abgeführt, weil sie sich für die rothe Republik und den Sozialismus erflärt hatten.

Der Minister Faucher hat an. alle Präfekten ein Rundschreiben gerichtet, welches die Wahlen zum Gegenstande hat.

Großbritanien und Zrland. London, 20, März. Se. Majestät der jeßt regierende König der Nicderlande, Wilhelm UL, ist heute früh von hier nach seinen. Staaten abgereist z zwei hollän dische Kriegs-Dampfschiffe gehen ihm voran. Am Freitag war der= selbe noch zum Besuch des Herzogs von- Cleveland von London nach Raby Castle abgercist, von wo er gesteru Abend, auf die Nach richt von dem Tode setnes erlauchten Baters hierher zurückkehrte.

Im Oberhause erklärte gestern der Kolonial - Minister, Graf Grey auf eine Frage Lord Stanley's, daß er cine Denkschrift vom Cap exhalten, worin über die Deportirung vou Sträflingen nach dicscr Kolenie geklagt wcrde, und daß cr gegen die Vorlegung die ses Dvkuments nichts cinzuweuden habe. Ein Antrag des Grafen von Eglinton auf Nachweis der an pelnische Flüchtlinge ertheiltenUn terstüßungen wurde in etwas abgeänderter Form vom Ministe rium genehmigt. Im Unterhause beantragte dexr Kriegs - Se= cretair Herr Fox Maule die Bewilligungen für die Armee und erklärte, daß die Regicrung in Folge der leßten Ereignisse in Dst indien und wegen des Zustandes der Dinge im Auslande beschlosse1 habe, nur 5000 Mann, statt der früher beabsichtigten 10,000, entlassen. Bei dem ersten Posten der Veranscölagungen, well 103,254 Mann gestellt i, {lug Herr Hume vor , Qef 89 254 herabzusetzen. Dies Amendement wurdé jedoch gegen 40 Stimmen verworfen und dann noch cine Rethe der genden Budgets=-Posten ebenfalls unverändert angenommen.

Die Nachrichten aus New-York gehen bis zum 7ten d. M. Der neue Prásident, General Taylor, batte am 5ten seine Antritts= Adresse an den Kongreß gerichtet, in welcher das schon früher von ibm geaebene Versprechen crneuert, 1n der Verwaltung dem Bei spicle Washington's folgen und keine Proscription gegen politi {e Gegner, die sich etwa in Staats - Aemtern befänden, ausüben zu wollen. Auch crklärt er, daß die Negterung der Vereinigten Staaten in allen National-Streitigkeiten und Kämpfen, die gegen wártig in Europa \{chwebten oder künftig noh dort entstehen könn ten, strenge Neutralität beobachten werde, während er zugleich seine innige Sympathie für jede Erkämpfung von Volkärechten und für die Ausdehnung aller Segnungen der Fretheit ausspriht. Jn Ka lifornien war eine PVolizeimaht zum Schuß von Leben und (igen thum organisirt worden.

Berichte aus Lissabon vom 12ten d.

srrechen von etner neuen

G

durch den

Das Land litt an großer Dürre, da es seit dem

Der brasilianische Gesandte, Herr son Lisbua,

is vom Konti-

Italien. Turin, 15. März. Folgendes i|

„Die Regierung Sr. Majestät des Königs Karl Albert an Se. Ex-

chischen Truppen in Jtalien. Obgleich ter am 9, August 1848 zwis

Karl Albert nicht ratifizirt wurde und niemals enen an-

dennoch die der sardinischen Armee auserleg und mehr als zur Genüge erfüllt worden , \woge- cing-gangenen Verpflichtungen verlegt hat und noch offenbarsten diescr Verlegungen zählen wir: Die Hâlste drs Artillerie «Parks von Pescbiera heraus- militgirishe und D Herzogthü-

(D

politishe Occupation der andere Feindseligkciten gegen

1815 zu beharren, tvas im Widerspruch mit dem Begriff und den Grund-

Turin, 12. März 1849, (Folgen die Unterschriften der Minister.) a ;

Das e. wähnte Manifest dur sardinischen Regierung lautet nach seinem wesentlic;en Juhalt :

„Gezwungen dur die Folge der Ereignisse, twird die sardinische Re-

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wieder zu erobern, gerufen hat; sle wendet sich deshalb mit Vertrauen an die Meinung Europas, um derselbeu cine gerechte Würdigung, ihrer Absich« ten und ihres Verfahrens vorzulegen. Es ist überflüssig an den Ursprung und den Lauf der italicnischen Nevolution zu crinnern, die sich als bas Er- zeugniß mehrerer Ursachen fundgab, welche seit lange aufgehäuft lagen und durch die Zcit und die Fortschritte der Civilisation gereift waren. Ihr ex- ster Ruf, ihr erster Wunsch war die Wiederherstellung der nationalen Un« abhängigkeit, ihre Absicht, der sie sich während der verschiedenen Phrasen stets: treu bewies, war die Hinwegräumung der Hindexnisse, welche der Er- füllung dieses- Wunsches im Wege standen. Diese Hindernisse vereinigen sich allcin der österreichischen Beherrshung der lombardisch-veuetiauishen Provinzen und in dem Efnfluß, den Oesterreich mehr oder weniger ofen auf die verschiedenen Staaten der Halbinsel auszuüben, Anspruch macht. Es *tst- daher natürlich,

daß die italienische Nevolution in Oesterreich ihren Hax#ptfeind sieht und

alle ihre Kräfte gegen denselben zusammenrafft. Könnten die ita!ienischeu

Negierungen, selbs wenn sie wollten, diescn Wunsch der“ italienischen Re20-

lution verleugnen? Die ernsthaftesten Betrachtungen führen zu der Ueber-

zeugung, daß sie dies uicht könnten, und in diefcm Zeitraume weniger, als

in irgend einer auderen Zeit. Die Völker, welche eben, von ihren Negierun-

gen liberale Staatsformen erhalten hatten, nach denen sich die Sehnsucht

und das Bedürfniß, seit lange fühlbar gemacht haben, wurden, in Verbin-

dung mit ciner energischen Liebe für die neue Freiheit, von cinem nicht

weniger energischen Gefühle für die nationale Unabhängigkeit beseelt und

gewannen die Ueberzeugung, daß wahre- Freiheit ohne die Grundlage der

nationalen Unabhängigkeit unmög!ich sei. Durften die Regierungen, aus

Achtung vor den sogenannten Rechten Oesterreichs, sich den von dez Völ-

kern so cinstimmig kunvdgegebenen Wünschen wiederseßen? Jene Rechte grün-

den sich auf den Besiß und die Verträge. Was aber den Besiy anbe- trifft, so is es immcr erlaubt, dem Ursprunge desselben nachzuforschen, und was die Vorträge anbelangt, so muß man untersuchen, wie sie abgeschlossen und beobachtet worden sind, Vor Allem is es nothwendig, den fehr ver- schiedenen Ursprung der österreichishen Besizung, aus denen das lombar- disch-venetianische Königreich besteht, zu betrachten. Man darf nicht anneh= men, daß Oesterreich die ernste Brhauptuug aufstellen könne, auf dasselbe scien die alten Nechte der deutschen Kaijer auf J-alien übergegangen. Selbst wenn man vom historischen Standpunkte aus diese Nechte auch zu- ließe, so sind sie doch völlig durch die Bedingungen vernichtet, auf wekche sie sich in dieser Zeit noch stüßen können. Wollte mau hier auf die Nechtê- titel, die Ocsterreich für den Besi sener Provinzen geltend macht, welche die Herzogthümer Mailand und Mantua bildeten, zurückgehen, so würde dies einen Streit über die Rechtmäßigkeit des Nückfalls- der Lehen des Reiches herbeiführen. Dies hicße, für die Entscheidung ciner Frage der lebendigen Gegenwart au} die Grundsäße einer gothischen und verjährten Jurisprudenz zurückgxreifen z- spricht- man hingegen von den Provinzen, welche chemals die Besizuugen der venetianischen Re- publif auf dem Festlande aus8machien, so scheint das Besitzrecht Ocsterreichs auf diese Länder keinen anderen Grund zu haben, als die großen Akte der Willkürlichkeit, welche das öffentliche Gewissen immer, als im Widerspruche mit allen Negeln der Gerechtigkeit und Billigkeit, verurthcilt hat; in Folge dieser willkürlichen Handlungen geschah cs oft, daß zwei große Mächte, nachdem sie sich eines kleinen Landes bemächtigt hatien, dasselbe als Land- Entschädigung unter sich theilten. Die sardinische Regierung, welche auf der cinen Seite glaubt, daß die italienischen Regierungen Oesterreich nit das Nécht der Eroberung zuerkenuen dürfen, ist auf der anderen Seite dex Ansicht, daß diesclben Negierungen die Forderungen Oesterreichs, insofern es- dieselben auf tie Verträge begründet behauptet, nicht auerkennen können. Es würde überflüssig sein, auf die alten Verträge zurückzukommen, indem sie in Folge von späteren Bestimmungen, die ihr Wesen von Grund aus veränder- ten, a e Kraft verloren haben ; was aber die Verträge von 1815 anbelangt, auf tie sich Oesterreich. vorx veise bezieht, so is aller Welt bekannt, daß Ftalien zu ihrer Aanahme gezwungen wurde, und daß Desi ÿ hier, wie übergll anderswo, von dem. Geiste seiner Politik abge en ist, welcher darin besteht, die verschiedenen in seinem Staate wohnenden Nationalitäten zu verschlingen. Kann man sich hier der Erinnerung erwehren, daß Oester- reich die Verträge 1815 in den Vordergrund schiebt, während es die- se!ben Verträge durch die gewaltsame B ng von Krakau , gegen welche die Proteste von ganz Europa noch jeßt wiederklingen, zerrissen hat? Wenn auch die Verträge über Fragen, die zwischen Völkern {wrben, entscheiden, so können sie doch nichts über die Eristenz dieser Völker selb| entscheiden, weil fie unvermögend sind, die Sprache, die Geschichte zu virwischen und einer vorübergeheuden Thatsache, dem Ergebnisse der rohen Gewalt, einr Stärke zu verleihen, welche auf cwig die Gescße der Natur uud der Vorschung bestcgt. FJtallen muß durch sich selbst bestehen, nit in er Geographie und Stati{k, sondern im Kongresse der civilisirten Na=- tionen, Die sardinishe Regierung feht uicht an, die Verantwortlichkeit zu übernehmen, für die italienische Unabhängigkeit den Krieg. begonnen zu

aben, sie rehnet es sich sogar zur Ehre, den Muth zu besißen, ein so ge-

vantes 9Lert ¿u beginnen. Zudem sie zu den Waffen griff, wußte sie, Daß

je den Wünschen der Völfer entspreche und für den Sieg-der heiligen Alle -Regierungen

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ckache der sozialen Ordmtng und Humanität arbeitete. der Halbinsel waren mit thr einverstanden, stellten ihre Krieg8s-Kontingente, und alle habcn auf diese Weise betotesen, daß Jtaliens Unabhängigkeit der Wunsch aller italienischen Völker tvar, endem die sardinische Regterung zuerst ins Feld rückte und nur das Recht und den Wunsch der Nation be- rücfsichtigte, hat sie eine um so strengere Pflicht auf sich geladen, den Kríeg fortzusegen, vor Allem fscîitdem die Verschmeizung der lombardisch-venetiani- schen Previnzen und der Herzogthümer mit den sardinischen Staa- ten, cine Verschmelzung, welche mit solcher Einstimmigkeit von ‘den Bölfern begehrt wurde, thr die Piicht auferlegt har Li Le der, welche der Kriegs - Schauplaß waren, zu vertheidigen und zu befreien, Unterstügt durch edle Znjsercngungen und unendliche- Opfer is fie ihrem Berufe nicht unren gcworden, als sie, nah den ersten Erfolgen auf dem Schlachtfelde, aliein auf einem Boden zurückgelassen wurde, in welchem wenig edle Leidenschaften schon Saamen der Zwietracht genug gestreut hatten, Die Tage des Unglücks kamen; Sardinien, durh das Glück verrathen, mußte sich unter der Laune der Umstände beugen, ein Waffenstillstand wurde zwischen beiden Armeen geschlossen, Bald aber mußten die starken und einmüthigen Protestatioren, welche sich von allen Seiten gegen den Waffen« slillstand und scine Folgen erhoben, die sardinishe Regierung überzeugen, daß weder das ezliitene, noch das in Zukunft drohende Unglück bei den ita-. lienischen Völkern die Glut der nationalen Unabhängigkeit schwächen konnte, solange nicht das Aeußerste versucht wäre, Cinige hofften, daß die Beobachtung dieser militairischen Uebereinkunft cine ehrenvolleLöfung der italienischen Frage herbeiführen fönnte, aber die sardinische Negierung gewahrte bald, daß tieseHof}f- nung, den Ansprüchen Oesterreichs gegenübei, der Art gegenüber, wie dasselbe deren Stipulationen auslegte und vellzog, der Langsamkeit und den. forta währenden Hemmnissen gegenüber, womit sie thre Pläne zu verhül- len suchte, eine vergebliche sei,“ Die sardinische Regierung heißt es im weiteren Verlauf des Manifestes habe sich: danach überzeugt, daß die Rücksichten, welche sie den hohen Vermittelungsmächten \chulde, Sardinien nicht zu dem Punkte verpflichten könnten, daß es fscine Ehre und seine Ret- tung zum Opfer bringe, und daß die Weisheit jener Mächte nun den Edel- muth diescr Nation erkannt haben werde. Das freundschgftlicze Werk ihrer Jutervention werde immer voa ihr als cine Wohlthat betrachtet werden, ohne daß der zwectlos gebliebene Erfolg das Verdienst der Handlungsweise der hoben Mächte, noch die Dankbarkeit, die sie darüber empfinde, vermin- dert hätte. Sie sci der Ansicht gewesen, daß, da Oesterreich nte irgend eíne Basis der Vermittelung augenommen und selbst wiederholt in öffentlichen und feierlichen Akten erklärt habe, daß es in keiner Weise sih von den Verträgen von 41815 entfernen, noch irgend cinen Theil der Territorien ab- treten wolle, die es kraft diesex Verträge besißze, das Ziel der Vermittelung selbst ganz ill:sorish sei, Sie sei überdies der Ansicht geweseu, daß, nach- dem Frankreich und England geduldet, daß Oesterreich ihre Vermittelung fo gering ate, sie sich nicht als von Sardinien beleidigt betrachten könnten; wenn diescs den Entschluß fasse, zu der Lage zurücfehren, iz wekher es sich befunden, bevor die Mächte ihxe Vermittelung eintreten ließen, worauf es: immer ein so tovales Vertrauen geseyt habe. Sie sei endlich der Ansicht gewesen, daß Frankreich und England, wie alle civilisirte Nationen, wohl das- Edle und -Großmüthige einsehen müßten, was in den Absichte cines Gouvernements und eincs Volkes liege, welche, um dice NationalcNnatia gigkeit, um cinem Theil ihrer: Brüder von der graitiginses i gebs zu befreien, nicht gescheut hätten, den höchsten ec Les eun T mit’ eínem der mäthtigsten Staaten der Welt stchbloßzustelle “u dito Me Unterm 43ten erließ Karl Albert auch eiuén Aufruf. n KEM