j nendem Sinne. Es wird mit der Abstimmung fortge- sich in E ende fernere Paragraphen angenommen : S Ártifel TV. s. 20. Die Schifffahrts - Anstalten am Meere Rud e den Mündungen der deutschen Flüsse (Hâfen, A rag E, das Loosenwesen, das Fahrwa}jer u. }. ait E E einzelnen aaten E Ran, Die Uferstaaten u ( i en Miuttein. : E Meldacrsed D eas wie weit die Mündungen der , N o o dne 1d, einzelnen Flüsse au. reu n hat die Ober-Aufstcht über diese An D, 41, — « ¿ 7 : inri (N E U T E hetressenden Staaten zu gehöriger Unter- _aliuns derselben anzuhalten, auch dieselbeu aus den Mitteln des Reiches zu vermehren und zu erweitern. A 6. 22, Die Abgaben, welche in den Seeuferstaaten von den Schiffen und deren Ladungen sur die Venußung Der SGUagris Anstalten crhoben werden, durfen die zur Unterhaltung dieser n- stalten nothwendigen Kosten nicht Übersteigen. Sie unterliegeu dc1 Genehmigung der Reichsgewalt. þ : | Jz g. 23. Jn Betreff dieser Abgaben sind alle deutshen Schiffe und deren Ladungen gleichzustellen. Eine höhere Belegung fremder Reichsgewalt ausgehen. f A Die Mehrabgabe von fremder Schifffahrt fließt in die Reichs-=
K a se.
Schifffahrt kann nur Lon der
Nrnlel V.
g. 24. Die Reichsgewalt hat das Recht der Geseßgebung und die Oberaufsicht über die in ihrem schiffbaren Lauf mehrere Staaten durströmcnden oder begränzenden Flüsse und Seen und über die Müúündungen der in dieselben fallenden Nebenflüsse, so wie über den Schifffahrtsbetrieb und die Flößerei auf denselben.
Auf welche Weise die Schiffbarkeit dieser Flüsse crhalten oder verbessert werden foll, bestimmt ein Reichsgeseß.
Die brigen Wasserstraßcn bleiben der Fürsorge der Einzel staaten überlassen. Doch steht es der Reichsgewalt zu, wenn sie es im Interesse des allgemeinen Verkehrs für nothwendig erachtet, all gemeine Bestimmungen über den Schifffahrtsbetricb und die Flößerei auf denselben zu erlassen, so wie einzelne Flüsse unter derselben Vorausseßung den oben erwähnten gemeinsamen Flüssen gleich zu stellen.
Die Reichsgewalt ist befugt, die Einzelstaaten zu gehöriger E1 haltung der Schiffbarkcit dieser Wasserslraßen anzuhalten.
F. 25. Alle deutschen Flüsse sollen für deutsche Schifffahrt von Flußzöllen frei sein. Auch die Flößerei soll auf \{chiff}baren Fluß strecken solhen Abgaben nicht unterliegen. Das Nähere bestimmt ein Reichsgeseß.
Bei den mehrere Staaten durcströmenden oder begränzenden Flüssen tritt für die Aufhebung diescr Flußzölle eine lillige Ausglci chung ein.
F. 26. Die Hafen=-, Krahn=-, Waag=-, Lager=, Schleusen= und dergleihen Gebühren, welche an den gemeinschaftlichen Flüssen und den Mündungen der in dieselben si ergießenden Nebenflüsse erho ben werden, dürfen die zur Unterhaltung dcrartiger Anstalten nöthi gen Kosten nicht übersteigen. Sie unterliegen der Genehmigung der Reichsgcwalt.
Es darf in Betreff dieser Gebührcn keinerlci Begünstigung der Angehörigen eines Deutschen Staates von denen anderer deutschen Staaten stattfinden.
g. 27. Flußzölle und Flußschifffahrts-Abgaben dürfen auf fremde Schiffe und deren Ladungen nur durch die Reichsgewalt gelegt werden.
Artikel VI,
F. 28. Die Reichsgewalt hat über die Eisenbahnen und dercn Betrieb, so weit es dcr Schuß des Reicls oder das Jnteresse des allgemeinen Verkehrs erheischt, die Oberaufsicht und das Ret dcr Gesebgebung. Ein Neichsgescß wird bestimmen, welche Gegenstände dahin zu rechnen sind.
F. 29, Die Reichsgewalt hat das Recht, fo weit sie es zum Schuße des Reichs oder im Interesse des allgemeinen Verkehrs für nothwendig erachtet, die Aulage von Eisenbahnen zu bewilligen, so wie selbst Eisenbahnen anzulegen, wenn der Einzelstaat, in dessen Gebiet die Anlage erfolgen soll, deren Ausführung ablehnt. Die Benußung der Eisenbahnen für Reichszwecke steht der Reichsgewalt jederzeit gegen Entschädigung frei.
F. 30, Bet der Anlage oder Bewilligung von Eisenbahnen dur die cinzelnen Staaten ist die Reichsgewalt befugt, den Schutz des Reichs und das Interesse des allgemeinen Verkehrs wahrzu nehmen.
§. 31. Die Reichsgewalt hat über die Landstraßen die Ober- Aufsicht und das Recht der Gesebgebung, so weit es der Schuß des Reichs oder das Interesse des allgemeinen Verkehrs crheis{cht. Ein Reichsgescb wird bestimmen, welche Gegenstände dahin zu renen sind,
§. 32. Die Reicbsgewalt hat das Recht, so weit sie es zum Schuße des Reiches oder im Jnteresse des allgemeinen Verkehrs für nothwendig erachtet, zu verfügen, daß Landstraßen und Kanäle angelegt, Flüsse \hi}bar gemacht oder deren Schiffbarkeit erweitert werde.
Die Anorduung der dazu erforderlichen baulichen Werke. erfolgt nah vorgängigem Benehmen mit den betheiligten Einzelstaaten durch die Reichsgewalt,
Die Ausführung und Unterhaltung der neuen Anlagen geschieht von Reichs wegen ünd auf Reichskosten, wenn eine Verständigung mit den Einzelstaaten nicht erziclt wird. 4
Schluß der Sitzung 1 Ühr. Der Vorsißende verkündet nocch zulebt, daß die Abg. Raveäux und Rümelin in den österreichischen
Ausschuß gewählt worden,
¿Bran urt a. M, 23. März. (Frankf. 2 t C; E U reichische Erklärung, vom 4, März datirt, citbüit R n ‘Gin. gange En Erwiederung auf das von Herrn von Schmerling cinge- Les Gesuch um Enthebung von seinem hiesigen Posten. Mit Bedauern, heißt es in derselben, habe man in Wien von dem Ge- suche Kenntniß genommen, könne aber die Motivirung d nis ten Entlassung nicht als richtig anerkennen. Das Es Sr, Kaiserl. Majestät vorgelegt unv die Entscheidun us werde {ub hierher bekannt gegeben werden z big sie erfolgt fei a Auf- verstandenermaßen Herr von Sthmerling den ihm. pro N Je Lin-
trauen des Monaréhen angewiesenen Posten as Ver virung des Gesuches um Entlassung betrie, fo R Meti- die Kaiserlihe Erklärung Folgendes: „Ew. Ho wel, E gehen von der Vorausseßung aus, daß Destééxries * La Provinzen in Folge der dem Kaiserstaat \o eben gegebénen Verfc:ssung sich an dem deutschen Bundesstaate nicht Vetbeiiatn U nen. Dieses ist aber eben, was ich in Abrede stelle. Freilich in einen Bundesstaat, der die innere freie Bewegung und die Selbst=
ständigkeit der Einzelstaaten vernichtet, hätte Oesterreich unmöglich treten Ein solches Extrem is aber meines Erachtens mit dem
Begriffe des Bundesstaates nicht nothwendig verknüpft, Man konnte
fönnen.
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sich leiht einen solchen denken, mit einer mit ausgedehuten Attri- buten ausgerüsteten und stark organisirten Centralgewalt, mit ciner ihr zur Seite stehenden Vertretung. der Einzelstaaten und ihrer Stämme, mit einer solchen Organisation des Vereins endlich, welche dem Auslande gegenüber ein großes, starkes, ciniges und einheit liches Deutschland dargestellt und im Junern den verschiedenen deut schen Staaten und Stämmen eiue vernünftige Gemcinsamfcit der materiellen Interessen und der“ nationalen Rechts = Justitutionen gewährt haken würde. Jn cinen solchen Bundesstaat einzu treten, wäre Oesterreich jeden Augenbli bereit. Der neueste frauk- furter „kühne Griff“ stellt freilich Alles aufs ncue in Frage. Wir können für heute blos noch die weitere Entwickelung abwarten. Sie falle übrigens aus, wie sie wolle, so wird sie Oesterrcich auf sciñcm Posten finden. Wir erwarten übrigens von dem Patriotismus der dicses Gefühls empfänglichen östcrreichischen Deputirten, daß sie ihren Posten in Frankfurt nicht verlassen werden, so lange als thnen diescs durch die äußcren Umstände nur immcr möglich gemacht scin wird. Oesterrcich dcukt nicht daran ich wiedcrhole es sich von Deutschland in den Berathungen übcr desscn künftige Verfas sung loszusagen, und es ist daher Pflicht jedes wohldenkenden Staatsbürgers, seinem Vaterlande dort, wo diese Verfassung bera then wird, das Wort zu reden bis zulett. F. Schwarzenberg.“
Die O. P..A. Z. sagt: „Dem Vernehmen nah is Herr von der Pfordten, der abgetretene sächsis{che Minister, zum Erzherzog- Reichsverweser berufen. Der Reichsverwescr soll beabsichtigen, sein Ministerium vorzugsweise aus Bayern, Sachscn und Hanncveranern zu wählen. Herrn von der Pfordten erblickte man heute auf der diplomakischen Tribüne.“
Oesterreich. Olmüb, 21. März. (Lloyd.) Eine Depu tation der slowakischen Nation in Ungarn, bestehend aus 28 Mit gliedern aus dem trentschincr, ncutraer, thuroczer, sohler, arvacr und liptaucr Komitate, batte gestern die Ehre, von Sr. Majcstät in ciner besendercn Audienz empfangen zu werden und eine Pctition zu Überreichen, worin cs heißt: „Wir bitten: 1) Die nahe an drei Millionen Menschen zählende \lowakishe Nation als solche inner halb bestimmter- Landesgränzen anzucrkennen. Hicrmit sprechen wir nur dasjenige Land an, welches wir scit uraltcr Zeit bewohaen, worin unsere eigene Spracbe cinhcimisch und im alltäglichen Leben cinzig im Gebrauche ist, welches cinstens die Wiege unseres bi storischen Auftrctens war, und das scit undenklichen Zeiten, wcnn auch mit anderen Gebieten in cin politisches Ganze vercinigt , doch nie aufgehört hat, slowenisches Land, Slowakci zu heißen. 2) Un- serer Nation daher auch die Gleich berc{tigung mit allen anderen Nationen der österreicl ischen Menarchie zu gewähren und sie gegen die Rüdckehr der Oberherrschaft der magyarischen Nation zu sichern. 93) Unserer Nation nach §. 741 der Constitution vom 4. Márz d. I. solche Justitutionen gnädigst verleihen zu wollen, welche die Slo wakci- micht nur in einen unmittelbaren und festen Verband mit dcn übrigen Ländern der österreichischen Monarchie brächten, sondern zu gleich auch ihren nationalen Cigenthümlichkeitcen Rechnung tragen z daher provinzielle, jährlich wiederkehrende Landtage und cine cigene Administration in sich begreifen würden. 4) Demnach die äaußer]t nothwendige, sofortige Cutfernung der leider wieder eingeführten magyarischen Spracle äus der Geschäftsführung der Slowakci Komi tate und Gemeinden, und an dercn Stelle den Gebrauch der slowa kischen Sprache. Ebcn so nothwendig ist die sofortige strenge Cnt fernung aller jencr Beamten, die sich noch vor Kurzem als vffene ¿Feinde Ew. Majcstät und der getreucn \lowakischen Nation wiedcr cingeschlichen haben. 5) Eine höchste Landesbchörde zu krciren, welche, den Befehlen der Central - Regierung in Wien unterstchend, die constitutionclle und nationale Reorganisaticn der Slowakei ins Leben rufcn und bleibend feststellcn würde. Nur so kann das hohe Kaiserliche Wort der Gleichbercchtigung allcr Nationalitäten bci uns Wahrheit werden, nur so unsere Nation von der Oberherrschaft ihrer ewigen Dränger, der Magyaren, befreit und dex Rebcllion des Magyarismus ein unüberwindlicher Damm geseßt werden.“
Aben, Rolle 21. Man (Rarler Bt) heute crschiencne Negierungsblatt verkündigt die mit den Kammern verabschiedeten Geseße über Abschaffung der Todesstrafe und Erhe- bung der direktcn und indirekten Steuern in den Monatcn April und Mai d. J., -so wie nachstehendes Gescbß, die Maßregeln zur Deckung der außerordentlichen Staagtebcdürfnisse im Jahre 1849 betreffend :
„Leopold, Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. Mit Zu- stimmung Unserer getreuen Stände haben Wir beschlossen urxd verordnen, wie folgt: Einziger Artikel, Die durh Artikel 4 Ziffer 1 des Gesebes vom 17, Juli 1848, Regierungsblatt Nr. 48, für das Jahr 1848 bestimmte außerordentliche Steuer der fixen Bezüge wird in dem Jahre 1849 auf alles flassensteuerpflichtige Cinkommen, so weit es, in einer Hand vereinigt, mehr als 1000 Fl. beträgt, ingleichen auf die nah §, 32 des Geseßzes vom 21. Juli 1839 soust steuersreien Appanagen, Witthume, Nadelgelder, Susten- tationen und Erziehungskosten-Veiträge ausgedehnt, und nebst der ordentlichen Klassensteuer erhoben. Von dem klaßscnsteuerpflichtigen Einkommen, so weit es, in ciner Hand vereinigt, nicht mehr als 1000 Fl. bcträgt, wird in dem Jahre 1849 neben der ordentlichen Klassenst uer der gleiche Betrag als außerordentliche Steuer eingezogen. So weit die in dem llassenstenerpflich- tigen Einkommen enthaltenen Geschäftsgebührcn zur Bestreitung bestimmter Lasten dersclben nothwendig sind, unkerlicgen sie der außerordentlichen Steuer nicht.
Gegeben zu Karlsrulßse în Un‘erem Staats-Ministerium, den 21, März 1849,
A Las
Leopold, Hoffmann,“
Bunsland.
Desterreich. Mailand, 12, März. (Wier, Ztg:) Der Feldma! schall Radebki hat nachstehendcs Manifest an die von ilm be- fehligten Truppen erlassen : y
Hauptquartier Mailand, den 12, März 1849,
Jun dem Augenblicke, wo ich noch cinmal das Schweit zur Vertheidi- gung der Rechte des Kaisers meincs Herrn und zur Erhaltung der Jnte- grität der Monarchie zichen muß, bin ih cs meiner tapferen Armee und der Heiligkeit der Sache, die sie vertheidigt, schuldig, cinçgn Blick auf das Benehmen meines Gegners, so wie auf das meinige zu werfen. Die Macht ciner gerehten Sache is groß, ihr vertraue ih und überlasse unbe- sorgt dex Mit- und Nachwelt die Entschcidung, auf welcher Seite das Recht ist, ob im Lager des Kaisers oder des Sardcn-Königs,
Der Beginn dicscs Krieges is bekannt. Unter dem Schuße mchrerer italienischen Regierungen hätte sich cine Verbindung gebildet, die als Zweck die Einhcit Jtaliens vorschob, als Mittel hierzu den Sturz der öster- reichischen Herrschaft beabsichtigte , denn ohne Vertreibung Oesterreichs aus den Ebenen der Lombardei, war die Erreichung dieses Zieles unmöglich. Wer Jtalien, scine Geschichte, die Entstehung seiner Staaten und Verfas-
(eiden scine Volksstämme und ihren Charakter kennt , der wird überzeugt teen elbsi die Häupter dieser Bewegung, teren Spielzeug die Negic-
ben konnten, sont an die Ausführbarkeit einer italienischen Einheit glau- mäßig Geseh ene A daß es ihnen vorerst nur um den Umsturz aller gesehz- unt Vann N "eeotungen , besonders der österreichischen zu thun war, gehen zu lassen, D ‘lut und Trümmern etwa eine rothe Republik hervor-
| . em Könige Karl Albert war die erste Rolle in dieser
politischen Farce zugedacht, Man zählte auf seine Armee, auf seine Kriegslust und Hülfsmittel , die erx der beabsichtigten Bewegung gewäh- ren tonnte.
Der Besiy Ober-Jtaliens war der Kötter, mit tem man ihn leckte, Während seine diplomatischen Noten die freundschafilichsten Versicherungen eines gutcn Nachbars in den wärmsten Ausdrücken erheuchelten, überschrit- ten dic Kolonnen seiner Armce den Tessin und rücktcn seindlih in die Lombardei cin,
Uneingedenk „der Bande ter Blutsverwandt “chaft, die sein Haus mit
dem Kaiscrhause verknüpfen, vergesscud, wie oft das Haus Savoven die Erhaltung seiner Staaten, er selbst aber seine Krone Oesterrcih verdanke, die Heiligkeit allcr Verträge mit Füßen tretend, der Geseze spottend, die alle Völker, seit sie aus der Barbarei hervorgegangen, chren, fiel cr mit seincm Heere in unser Land ein, wie ein Dieb, der die Abwesenhcit des Eigenthümers benutzt, um scinen Naub mit Sicherl-cit auszuführen. Lie durch die allgemein ausgebrochene Empör4ng bedingte Konzentri- rung meiner Streitkräfte im Mittelpunkte mciner militairischen Hülfequellen nahm Karl Albert für eine Flucht, für ein Aufgeben der Lombardei. Das war ein großer Irrthum, cs stauden mir noch Mittel genug zu Gebote, Mailand seine Empörung hart büßen zu lassen. Jch machte keinen Gebrauch davon, ich wußte, daß die Entscheidung der Frage nicht in der Zerstörung einer Stadt lag, die ih mcinem Herrn und Kaiser crhal- ten wollte,
Im Triumph zog Karl Albert, ohne auf eincn Widerstaud zu stckßen,
durch die Lombardei, sich schon für ihren Herrn haltend, weil er den Unter schied nicht kanute, der zwischew Okkupirung und Behauptung cines Landes obwaltet, Am Mincio sticß er zuerst auf die Kaiserl. Armee, und hier hatte auch sein Siegcslauf ein Ende. Geschlagen floh er in größerer Eile wieder durch die Lombardei zurück, als er ohne einen Feind vor sich zu haben, sie durcl- zogen hatte. Noch einmal versuchte cr vor den Thorcn Mailands meinem siegenden Heere Widerstand zu leisten : in de Stadt zurückgedrängt, lag es in mciner Macht, ihn hier zur Niederlegung der Waffen zu zwingen. Pîeine Armce stand auf seinen Verbindungen; zwei Tage bätten hingereicht, ihm das Entkommen aus Mailand unmöglich zu machen
Die Ueberreste der feindlicden Armee tvaren desorganisirt und demoras- lisirtz; i fonnte darauf rechucn, auf kein zu bcachtendcs Pindern1p mchr in meinem Marsche nach Turin zu sloßen, 1nd dennoch gewährte ih mei- nem Gegner einen Waoffcnslillstand. Jch licß ruhig Alles, was sich kom- promittirt glaubte, oder sich unserer Herrschaft entziehen wollte, sich entfer fen, und Mailand rehncte wahrscheinlich nicht tarauf, so nachsihtsvoll von mir bchandelt zu werden, wie cs behandelt wird; toch ich glaubte, in dem Geiste der Regierung meines Herrn und Kaisers zu handeln, als 1ch jene Mäßigung an den Tag legte. ; E
Zch wußte, daß Oecsterreich scin gutes Rccht wahren, einen beispicLo® treulosen Angriff zurückweisen, aber keine Eroberungen machen, kein:n E laß zu eincm allgemeinen curopä hen Kricge geben wollte, So gebot ih am Ufer des Ticino meinen siegreichen Truppen Halt. s
Kaum hatte Karl Albert sih von dem esten S hreckcn jetncr “leder lagen erholt und die Ueberreste seincs Heeres icde! I G Saa melt und acordnct, so begann das alte S piel der Zutrigucn wieder von
j j l, J " ‘ v e den nichtigsten und unwÜdigsten Vorwänden nurde die Nau- mung Venedigs hingehalten, und dic Ersüllung des viertcn Artikels des IKaffen stillstandes umgangen. Zh sah mich zu eincr Repressalic genörhigt und gezwungen, den in Peschiera befindlichen Belagerungé-Lrain so lange zurüczuhalien, bis die Räumung Vencdigs von piemontcsischen T ruppcit, der Nückzug der Flotte aus dem adriatischcn Meere crfolgt sein würde, En dlich verlicß dié Flotte zwar die Gewässe- Vemdigs, doch nicht um nach dem Artiiel des Wasffenstillstandcs in die Königlich sardinischen Staaten zurückzukchren, sondern um nach Ancona zu gehen, von wo fie fortfudr, das empörte Venedig zu unterstügen. O
Karl Albert betrachtete ih immer noch a!s den rechtmäßigen Herrn der Lombardiez er bildete aus flüchtigen Lombarden cine lombardische Ne- gierungs-Consulta, die Dekrete erließ, als wäre sie die rechtmäßige Regie rung des Landes, Die schändlichsten Lügenbüllctins wurden im Hanptquar- ¡ier des Königs gedruckt, und dur alle Mittel über die Lombardei vét- breitet, um das Volk in Täuschung und Aufregung zu erhalten. Ehrlose Wichte, Agenten empörter Provinzen des Kaljerstaatcs, behandelte ber Ke nig und scine Kammern, als wären sie Gesandte einer besreundeten Viachk L icse Menschen verbreitcten die lügenhaftesten und aufreizendsten Auffo1de- rungen zur Descrtion unter meinen Troppen z Ucbeiläufer und Falscl werber spielten im Hauptquarticr des Königs eine Nolle, l E
Hätte ih geahnt, taß die Königliche Würde in der Person Karl Al- berts soweit herabfinken lönne, ih hätte ihr die Schmach einc1 Gesangcii- schast in Mailand nicht erspart; ih hätte aus Achtung vor einem Prinzip, das ih den an:iwonarchischèn Tendenzen der Zeit gegenüber auch in mei- nem Feinde shüßen zu müssen glaubte, uicht ver,essen, daß zwischen Wurde und Person noch eine greße Kluft liegt.
Díe polítishen Verhältnisse brachte (E, f y | stand sich !änger hbinanszog, als sich bei seinem Abschlusse voraussehen ließ. Dicse Zeit ward von Picmont zu ununterbrochenen Kriegsrustungen benugt ; es war ein Trug, eine Phrase und sonst nichts, als er die Anbahnng des Friedens zum Vorwande eines Waffenstillstandes nahm. l i
Noch hatte ex den Verlust der eisernen Krone nicht vergessen, die el schon in sicherer Hand zu halten glaubte, nicht den GVedancu O eS gelernt, sich so {nell von der vermeinten Stuse des ee R E M abgestürzt zu schen, Die Männcr der Maßigung und der elprooien va
terländischen Gesinnung
1 cs mit sih, daß ter Waffenstill»
zen und dynastischen Anhanglichkeil wuden aus dem Kabinete cntferntz an ihre Stelle traten die craltiitesten Republitaucr, n praktische Phantasten und intriguirende Mailänder, die den d en König zu den äußersten und oerderblich sten Schritten E et 8 Herrschsucht und Verblendung das Wohl Ble A E Pio- vinze ie Existenz seiner cigenen Vpngastie a as Spiel [eßt E lat öfter durch eine Ucberläufer - Politif Augen- blicée schwerer Kämpfe benußt, in welche Oesterreich si G N fan , wie dieses der Fall im östeireichischen Erbfolgekrieg war, h Sue , Pa E bardei an sich zu bringen. Aber auf den Desls des ganzen s S s hat Karl Albert zuerst Anspruch zu machen gewagi, Auf welche Rechte stüßt cr aber diese Ansprüche? auf keine. — Oesterreich A die vom- bardei fraft derselben Verträge, denen das Haus Savoven l Ronigien Titel und den Besiß der Jnsel Sard'nien verdankt. 2E Etwa aus das Necht der Eroberung? — Karl Albert hat nie die Lombardei erobert, er hat cinen Moment der Entblößung des Lands benußt, um irculos in das- selbe einzufallen, aber er is shmachvoll aus A Ler roen S E — Vielleicht also auf das Necht der s H A die sogenannte Fusion? Diese Fusion selbst 1} Ms N Aner Parte? pörung, ein ungesezmäßig und gewaltsam T YENEE p Li G A D von dem drei Viertheile der Bevölkerung selbst ae E E O np, feinen Begriff haben. -— Karl Albert hat A e A S A A Ad Lombardei besessen, noch deff er E ie n Macht nerale. — Man rechnete auf seine Armee, aa F i } S darum schmeichelte man einex Eitelkeit und 2 a E 4 jen war arteten die Sympathieen in Haß, ae die Een N Ip U ITEN s "Wer se fennen lernen will diese Liebe der Lombarden zu Karl Ulle Ge ide die Casa Greppi in Mailand, und er wird die Spuren ert I L A mit Kugeln durchlöcherten Plafond des Saales finden, Ner em Karl Albert jich befand, der lese seine shimpflihe Flucht bei Q Me F d Nebel qus der Hauptstadt seiner treuen lombardischen Alliirten, N e sich dann, ob éin 0 mißachteter König, ein König der Volkswahl M / e S h ein König unwürdiger behandelt worden, als Karl Albert dan h Mailäderts und zwischen ihm und den Lombarden soll L Wiebe und Anhänglichkeit geherrscht haben, oder je wieder ie A nen? — Beide Theile betrügen sich, einer hofft den R über istea, und wenn erst der gefürchicte Oesterreicher besiegt ist, sich leicht dem Ein- usse des anderen entzichen zu können. ; du x i { Albert arbeitet an dem Skurze seines Thrones und seiner Dy- ats sei er der crste Agent Mazzini'sz er, einst der absoluteste Mo- nastic, d je auf einem Throne saß, glaubt nunmehr diesen Thron dur nare tische Gassenpolitik befestigen zu können? — Ehrlichkeit und Gerech- afeit sind Tugenden, die ein Monarch am allerwenigsten entbehren kann z d "* Beschithte weist ‘fein auf, daß Throne durch Lreubruch und L eso 1 auch Kärl Albert wird den seinizen, den er
Betspiel Meineid befestigt worden sind,
d S » e (, P 4 T e E dur Eroberungssucht und gränzenlosen Ehrgeiz selbs untergraben, dadur ch nicht sichern, i
Der Gerechtizfeit unserer Sache, der Tapferkeit und Treue meiner Armee vertrauend, ziehe ich dem ¿Feinde entgegen; hat unsere Mäßigung im Siege den Feind nicht z:im ¿Frteden vermögen fönnen, so mag das Schwert noch einmal entschcidea, vielleicht erleichtert der Besiß Turins die Friedens- Unterhandlungen, : j
Radetky, Feldmarschall,
- E ; 1 ¿Franêreich,_ National-Versammlung. Sibung vom D Ma ramoricière nimmt Punkt 115 Uhr den Präsidentenstuh|[ s E Tus Protokoll verlesen. Aber die Bänke sind noch schr Milgliovoe ns Dle Ane U: Nt Bis M d n eran L d es weren 921 ZMLejenbe nach, und A 00 Affentliceu alen ADENUNG ijt das Dudget ( Ra- Disfussion ca G cie E le:-morier u ene zwelle Genergl In } , die gestern Abend den ehemaligen Finanz- “(inister Goudchgux auf die Tribúne führte, den aber die Versamm ana O e Le erscheint nun mit seinen A O E auf der Y edncrbühne, um seinen gestern be O vollenden. Er sucht nachzuweisen, wie ergie E S Sranfreids seien, und daß kein National E E dn VUTGEER jet, wenn man seinen Ratbschlägen solge. Drr METmMWS In eine Finanz - Uebersicht in Bezug auf den 2 EE „seit oem 24. Februar _ ein, die darauf hinagus Dufaure und Pierre Leroux gestern dls bie mdhe Pre berely was stellten, denn jeder verkürzte B d ut V gu va iti E A U ge Posten mache cine Masse S O Let Velamst Dla Nebitivis E E F nue s. und : will die in Nede stehendcn S Sevi eik Bes „md Brückenbau nit streichen lassen. ncn C rsparnisse wae S E O ge féöunten, V4 C E 40h E 1 vor s Bankerott retten der Debalte Theil, Doch vie D Marcel Darthe nehmen U Ne, E L j l ( ) Die Aufmerksamkeit ijl auf die Konfcrenzsäle mission E Ae U Minorität I E Moe Vice-Präsident S N ‘do E E Sa N Klubgeseß - Kommission \cl S x3 b Ae lei: E E hd E e, sie abc ihre Arbcil vollendet und (Bussac) rab s fich in B S e N e E erklärt, daß die Minorität be S E zugetragen. Sarrut (abe n ha Aua E eute Mittag die Majorität eingeladen Mehrere Mitglieder bis M H AA GOesebes theilzunehmen. C E H ajoritat hatten dicjer Einladung ¡Folge O U geglaubt (Aa!) und fo jet das néue Gesetz u E tande gefommen, C Y emieux bestätigt dicse Aussage. Beide, j A als Cremieux, suchen zu beweisen, daß es ihnen nit I SNE goweson, (Gelächter Les und inf) Se 70 verichlet seinerseits ebenfalls wie sich die Dinge zugetragen vrimgit die Vebakte wieder ins Geleis, Laboulie , Bericht der Minorität, liest nun seine neue Arbeit vor, Dieselbe
-9 Artikeln, deren erster lautet: „Die Klubs sind unter
4A E E Dicsos neuen Entwurfs wird öfters untcr ra Emanuel) bekämpft den neuen Entwurf, wcil er
_ayotut vernichte und den Artikel 8 der Verfassung zcerstöre.
: jagt, cr habe das auch anfangs geglaubt, doch sich \päter über
: ugt, daß dies nicht der Fall sei. (Ah, Ah!) Er unterstüßte des alb n Entwurf. B aucha rt will 10h prechen. Aber der Ruf: E Lr O E zu Zone kommen. Artikel L rit S d n angenommen, Tre 2 Des Entwurfs wird nun zur Abstimmung gebracht, Crt lautet: „Der Srossnung jeder bfient lichen »crsammlung, die sich mit politischen Dingen Leschäftigt, ist eine Crilarung des Vorstandes beim Präfekten oder Maire der Ge meinde vorauszuschicken. Diese Erklärung muß 24 Stunden vor Eröffnung der Versammlung geschehen und Namen, Stand un d wohnung der Urheber enthalten.“ Die Versammlung hört Sena rd und den Minister Odilon Barrot über diese Sätze an und
7, j
cbatte ab. Die Sißung wird um 6:
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(i {i bricht dann die T
\ch{chlo}scn. Uhr E
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Pa H , 207 Márz. Der Prásident der Republik hat mehre ren uvattden, die der heutige Moniteur namentlich aufführt, in Erinnerung des Festes vom 20sten D. das Kreuz der Ehrculegion ver- liehen. Jenes Fest bestand in der Ucbergabe des grauen Mantels, H S Vegens und des großen Bandes der Ehrenlegion, welche Napo leon in der Schlacht von Austerlib getragen, durch den General Pe tit an Jerôme Bonaparte, den Gouverneur des Jnvalidenhausea. | Der jüngste der dekorirten Juvaliden zählt achtzig Jahre; den mei | sten fehlen Arme und Beine. Ferner enthält der Moniteur cinen | Brief Laity's, Ordonnanz-Offizier des Präsidenten, an die Dircction | der Feste im Wintergarten , worin er das Ausbleiben Louis Bona | parte’s vom lebten Balle zum Besten der Züchtlinge in Petit Bour9y | durch eine Kirchenfeier entschuldigt. i |
Der Baunkbericht vom heutigen Tage lautet im Wesentlichen: | ZUr 403,336,500 Franken in“ Paris zirkulirende Billcts zu 1000, | 200 und 200 Franken lagern in den Kellern, 195,813,769 Franken in | Paris und 132,240,395 Franken als Sicherheit. Der variscr | Wechselverkehr ist vom 16. zum 22, März von 525 Millionen auf 90,175,949 Franken 64 Centimen gefallen.
Zu Bourges dauert das Zeugenverhör in dem Prozeß gegen e Mai - Angeklagten noch fort. Unter den in den leßten Tagen hrten Zeugen waren mehrere Repräsentanten und Offiziere der tionalgarde, sv wie die ehemaligen Regicrungs-Mitgliedcr Fran cois Arago und Recurt. Als F, Arago den Saal verlicß , wurde er ven einem anderen Zeugen , der ihn beschuldigte, daß er gegen Sobrier zu barbarisch gehandelt habe, gröblich insultirt, Durch die Umsiehenden aber gegen seinen Angriff in Schuß genommen. Er jebte spater seine Aussagen fort, ohne daß des Vorfalls Erwähnung geschah, Der Belastungszeuge Cruveillier, der im Mai Secretaü Buchez's, des damaligen Präsidenten der National Versammlung, war, ertlârte die Behauptung des Moniteur vom 17. Mai, mehrere Klnb - Mitglieder hätten gerufen: „Nein, Barbès, zwei Stunden Plünderung!“ für eine Erfindung. Höch- sens wle e O E Dieb der sid in den Saal geschlichen, dies gerufen haben könne, was um so wahr scheinlicher sei, als man den Chronomcter der Stenographen des Moniteur gestohlen habe, ein Diebstahl, den gewiß Niemand aus den unteren Volksklassen verübt haben würde. Girou Y/ e ait derer Belastungszeuge, Oberzollbeamter, behauptet, daß cer es ge- wesen sei, der dem General Courtais das Kreuz der Ehrezrlegion am 15. Mai von der Brust gerissen habe. Indem der Zeuge diese Worte wiederholte, erhob si{ch Courtais und rief: „Ha! wo ist der Schuft, Der es gewagt, seine Hand an meinen Degen zu legen und mir das Kreuz abzureißen, das ih auf dem Schlachtfelde “an der Spiße des braven 7ten Dragoner-Regiments crwarh ? Diese Hcfligkeit des alten Generals verursachte einige Augenblicke lang grcße Bewegung im Saale. : i i :
Der Moniteur und !säumtliche ministerielle Blätter enthal- ten heute folgenden Artikel als Rechtfertigung der polizeilichen Maß- regeln gegen das Journal Le Peuple: „Jn einem neuen Artikel
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über die außerordentlichen Unterstüßungen, welche den hülfsbeDürsftigen
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Bürgern gewährt werden, beharrt das Journal Le Peuvple bei sei- nem Systeme, Beunruhigung zu säen, und ungeachtet der Vernei nungen, die ihm entgegengestellt wurden , behauptet es wicderholt, daß am 25. März alle Unterstüßungen aufl ören und daß 300,000 Menschen , in der Stadt Paris allein, decn Qualen des Hun gers überlassen würden, Wir können uur wiederholen, daß die: : Vehauptyngen : 7des4 Journals: ‘Le Peupbe- von: ‘einem Punkte zum anderen falsch sind. Die Unterstüßungen an wahrhaft Bedürftige werden am 25sten d. nicht nur nicht aufhören, jondern aus denjenigen Quellen so lange als nöthig fortaesctt werden, welche eine weise Versicht aufzusparen wufite, Wir fügen bei, daß die Zahl des Peuple reine Erfindung ist. Aus den offi ziellen Listen geht hervor, - daß die Zahl der hülfsbedürftigen Bür ger, nah Abzug der auf den gewöhnlichen Armenlisten der Wohl thätigkeits-Bürcau's stehenden, auf 126,048 Menschen gefallen ist und Alles hoffen läßt, daß diese Zahl mit icder Woche abnehme, Dank der Wiederbelebung des öfentlihen Geschäftsbetriebes, der in sat allen pariser Gewerbszweigen in der Besserung begriffen ist, Aber eben dieses für Alle so deutliche Symvtom bewirkt die Ver zweislung der anarchischen Journale. ““
Aus den Straßen wurden bis hcute Nachmittag úber 50,000 Nummern des Peu ple verkauft. Es sind nun úber 500 Wächter von Paris ausgesandt, um dies Journal von neuem in Beschlag zu nenen. ;
Aus Lyon hat man Nachrichten vom 22 Marschall Bugeaud ivar in Orenoble und geht von da nach Valence. Großbritauien und }
Maár3.
IrD/ Irland London, 23. März. Lie Konigin hiclt vorgestern ein Lever im St. James Palast, wel E cht zahlreich besucht war. Vas ganze diplomatische Corps vatle 1ch eingefunden, Es wurden Jhrer Majestät mehrere Fremde von “luszeichnung vorgestellt. Die Königin der Belgier i uncch zum Oesucy im Buckingham - Palast. Daselbst wurde gestern von der Köntgin Victoria ein Kapilel des Hosenband - Ordens gchalten, in welchem Jhre Majestät den Lord-Lieutenant von Jrland, Grafen Clarcndon , der von Dublin. hicrher gekommen, und den Grafen Opcucer mit diesem Orden bekleidete.
i Tm Oberhause lenkte gestern Graf Aberdeen die Aufmerk jamlkeit auf die Lage dcr Dinge im nördlichen Jtalien. Er bean lragte die Vorlegung der ischcn der Regierung und ande ren Mächten gepflogenen Kon cjpoundenz mit Hinsicht auf die Er haltung des Friedens. Lord Aberdeen machte cs dem König von Sardinien zum Borwurf, daß derselbe vor cinem Jahre, dem Vül terreht zum Tre, in die italienischen Staaten Oesterreichs cinge drungen sei. Dem englischen Kabinet warf erx strafbare Schwäche und Willfährigkeit jenem Souvcrain gegenüber vor und mcinte, es sei die Wiederaufnahme der ¿Feindseligkeiten großentheils den Auf munterungen zuzuschreiben, welche Karl Albert von Sciten Cnag lands und Frankreichs erhalten habe; dicse úbelwolleude Politik ac gen Oesterreich stehe aber mit der traditionellen Politik der britischen Regierung im Widerspruch, da dicselbe seit langen Zeiten stets in den sreundschaftlichsten Verhältnissen zu dem Kabinet vey Wien age standen habe. Die jebt befolgte Politik, bemcrit der Redner, sci weder verständig, noch gerecht, noch rcdlih. Er kam daun auf die Remonstrationen zu sprechen, welche Lord Palmcrston im Seytem ber 1847 in Bezug auf die von demselben sogenannte Agagression und Dazwischenkunft Oesterreichs zwischen den italienischen Bevöl- kerungen und ihren Herrschern an die österreichische Regierung ge richtet. Die britische Regierung, erklärte er, babe cine Unterdruk fung der Wahrheit begangen, indem sie die auf jcne Remonsira tioncun crfolgte Antwort, welche jede Angrifss-= oder Einmischungs Absi(pt bestreite, zurückgehalten habe. Ganz anders sei die Regicrung dem König von Sardinicn gegenúbcr verfahren, denn bier habe sie nur auf die Gefahren des Krieges und die Ungewißheit des Aus gangs hingewiesen. Jencr Krieg aber sci eine Verletzung des wie ner Traktats, und England látte dagegen protestircn müssen, wie cs dies Preußen, Oesterreich und Rußland gegenÚúber gegen die Occupation Krakau's gethan. Die Folge diescs doppelsinnigen Ver haltcns sci, daß Nicmand mehr an die Aufrichtigkeit der britischen Regicrung glaube. Wenn er, fügte Lord Aberdeen hinzu, die Ver achtung sehe, mit der Engländo Vermittelung behandelt werde, so halte er dafür, daß der englische Gesandte in Turin abberufen wer den müsse, So lange cr (dcr Redner) noch irgend cine vernünftige H-ffnung habe hegen können, daß dcr Friede in Ober = Jtalien fönnte erhalten werden, habe cr es als scine Pflicht betrachtet, sich allen Bemcrkungen zu cnthaltcn, die der Regierung in ihrem Stre ben nah diesem wünschenswcrthen Resultat hätten hinderlich sein fönnenz jeßt aber, da der Waffenstillstand vom Könige von Sardi nien gekündigt sci und der Wicderauebruch der Feindscligkciten be vorstehe, glaube er berechtigt zu scin, auf Borlegung aller Korre spondenzen anzutragen, welche zwischen dcr Regierung Großbrita niens und den Repräsentanten fremder Mächte gewechselt worden, damit das Haus sehe, welche Schritte die britische Regierung gethan, um die Erneuerung des Krieges zu verhindern. Der Marquis yon Lansdowne, Präsident des geheimen Raths, die Regierung sei berechtigt gewesen, Oesterrcichs Einschreiten in den Angelegenheiten Îtalicns zu befürchten, und wenn er auf die vor gefallenen Ereignisse zurückblicke, so sche er keinen Grund , die D( pesche vom September 1847 zu bedauern, Das angemessene Ver halten für die Regierung sei, mit Frankreich zusammen auf Erhal tung des curopâäishen Friedens hinzuwirken, und er {äße sich glücklich, sagen zu fönncn, daß das Zusammenwirken bei der ander - zu diesem Zweck felt dex Februar - Revolu tion feine Unterbrechung erlitten habe. Di dem jebtgen Stande der Dinge müsse cr indrß die beantragten Vorlagen ablehnen, da eine solche Mittheilung mit großen Ungelegenheiten verbunden scin würde. Die britische Regierung wünsche übrigens cben so mit Oesterreich wie mit Frankreich in den freundschaftlichsten Beziehungen zu bleiben. Sobald alle Unterhandlungen zu Ende wären und die Feindseligkeiten wirkli wieder begonnen hätten , werde die Regierung darüber Aufschlüsse geben, die, wenn sie überhaupt gege ben würden, auch vollständig sein und alle Umstände der Unterhand lungen umfassen müßten. Der Minister wies noch darauf hin, daß die erwähnte Note an Oesterreich ja vor, nicht nach der leßten fran sishen Revolution erlassen worden, also zu einer Zeit, wo Europa noch die Uebergriffe des Despotismus gefürchtet habe, während nachmals die siegreihen Fortschritte der Demokratie zu Besorgnissen veranlaßt hätten. Lord Brougham erklärte, es freue ihn schr, was Lord Lansdowne über die Bezichungen zu Oesterreich und Frank rcih gesagt denn diese beiden Staaten seien Englands beste Ver bündete. Was den König von Sardinien betreffe, so sei dersclbe mehr zu bedauern, als zu bes{uldigen, denn er - befinde sich in den Händen einer Schaar von unversöhnlichen Tyranncn, italienischer Rebellen, geführt von verbannten Polen. Das neueste s\ardi nische Manifest bezeichnet Lord Brougham als ein in der Geschichte der menschlichen Thorheiten und Täuschungen ohne Beispiel dastehen des Afktenstück, Graf Aberdeen zog darauf seinen Autrag zurü, und das Haus vertagte si. Jm Unterhause fragte vorgestern Herr Wodehouse, ob die Regierung die Absicht habe, gewisse Un gleichheiten in der Vertheilung der Grundsteuer auszugleichen, was der Kanzler der Schaßkammer verneinte, da die Steucrah-
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schäbung cine Sache der Grafschaften sei. Gestern interpellirte im Unterhause Lord Dudley Stuart das Kabinet in Bezug auf die Beseßung eines Theiles der Moldau und Wallachei durch russische Truppen, Er sebte die ernste Bedeutung dieses Ereignisses aus einander, die Wichtigkcit, welche die Aufrcchterhaltung des ottcmanischen Reichs in vollkommen unangetasteter U abhängigkeit, sowohl in kommerzieller, wie politischer Hinsicht, für England habe, und {lug eine Adresse an die Königin vor, um Jhre Majestät um Mittheilung der zwi= \cen der britischen Regicrung und den Regierungen Rußlands und dcr Türkei in Bezug darauf gewcchselten Korrespondenzen zu er= suchen. Die Trennung der Donaufürstenthümcer vom ottomanischen Reiche, sagte dcr Antragsteller, würde der erste Schritt zur Zerftükelung desselben sein. Die Türkei sei aber, bei ihrem liberalen Tarifsystem, einer der vorzuglichsten Kunden für Englands Manufakturen, ein weit bedcu- tcnderer als Rußland mit sciner feindscligcn Handelspelitik. Einen Kricg mit Rußland wünsche cr keinesweges, wohl aber das Aufbie= ten von Englands moralischem Einfluß zu Gunsten der Türkei, der, wenn man ihn schon früher angewandt hätte, decn Marsch der -rus=
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sischen Truppen gehemmt haben würde.
\cbte sih dem Antrage, weil die Korrespondenz, deren Vorlegung begehrt werde, noch s{webende Unterhandlungen betreffe. Der Minister benußte übrigens diese Gelegenheit, um seine Ueberzeugung aus-= zusprechen , daß die russische Regierung es bei der Beseßung der Zursteuthumer auf keinen dauernden Ucbergriff, dem türkischen Reich gegenuber, abgesehen habe. Allerdings aber betrachte die britische Regierung jene Occupation als ein Ercigniß von curopäischer Wich=- tigkcit, und sie, so wie andere Mächte Europa's, legten großes Ge= wicht auf die Unabhängigkeit der Türkei in kommerzieller und poli= tischer Beziehung und scien darauf bedacht, diese Unabhängigkeit aufrecht zu crhalten. Es seien auch über die Occupation der Fürsten= thümer Vorstellungen im friedlichsten Sinne von Seiten Englands ‘an Nußland gemacht und in demselben Sinne von Rußland aufgenommen worden. Als Grund dcr Beseßung habe dasselbe angeführt, daß die dortigen revolutionaircn Bewegungen mit ausgedchnteren Bewegun-=- gin ähnlicher Art in Verbindung ständen und daß Rußland, um scine eigenen Provinzen dagegen zu üben, die Moldau und die Wallachei beseßt habe. Die Besorgnisse vcr einem Bruch zwischcu der Türkei und Rußland hält Lerd Palmcxston für unbegründet. Nach einigen weiteren Debatten wurde auch der Antrag Lord Du d= ley Stuart's von diésem wieder zurückgezogen,
Italien. Neapel, 13. März. (Franz. Bl.) Die Kam- mern sind gestern aufgelöst worden. Die Aueschreibung der neuen Wahlen soll durch cin demnächst erscheinendes Dekret näher bestimmt werden.
Modena, 14, Manz, (Wien, Ata.) gende Proklamation des Herzogs : /
„Wir Franz V., von Gottes Guaden, Herzog von Modena 2c. 2c. Binnen kurzem werden die Feindseligkeiten zwischen den Kaiserlichen Irup- pen und den sardinischen Truppen wieder erneuert werden. Da zu diesem Ende die österrcicbishen Streitkräfte konzentrit werden müsscn, #0 würd die Zahl dersclben in unseren Staaten vermindert werden, Jn cinem so wich- tigen Zeitpunkte, wo je nah dcn politischen Meinungen Besorgnisse und Hoffnungen wieder aufleben, halten Wir es für angemessen, Unscren Unter-
haneu deutlich zu erklären, daß Wir volles Vertrauen auf den vollständi- gen Sieg der gerechten Sache seßen und die Leiden, von denen Jtalien seit langer Zeit heimgesucht is, si ihrem Ziele nähern. Wir sind demnach entschlossen, Uns nicht aus Unsercm Staate zu entfernen, und so lange da zu bleiben, als Unsere Anwesenheit ihm nüßlih sein kann. Wir wollen alle, wclde die Ordnung lieben und
daher hoffen, daß Unserer Regierung anhänglich sind, ruhig blciben und mit Uns ver-
Heute erschien hier fol-
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traucn werden, daß die göttliche Vorsehung diese Staaten voc \{chwerem Unglück bewahren und bald wicder den Fricden unter uns zurüdführen wird. Wir wollen nicht minder boffcn, daß diejenigen, welche feindliche Gesinnungen gegen Unsere Regierung hegen, si enthalten werden, irgend etwas zu unternehmen, wodurch die öffentliche Orduuug gestört und die von Uns zum Schuge der gemeinsamen Nuhe uud Sicherhcit erlassenen Geseze verleßt werden fönnten, da sie im gegentheiligen Falle seiner Zeit nicht ungestraft bleiben würden. Schließlich erklären 2Wir Unseren wackcren Trup- pen, daß der Augenblick der Probe für ste gefommen ist, uud daß wir nit zweifeln, daß sie de:n Vertrauen, das wir auf sie seßen, vollkommen ent- sprechen werden, indem sie sich bei jeder Gelegenhcit treu, standhaft und unerschrocken zeigen und solchergestalt ihrer Fahne und Ztalien, dessen Söhne sle sind, Ehre machen werden,“
Gegeben zu Modena, deu 14. Márz 1849,
: : ; Franz.
Heute früß sind die österreihischeu Tiuppen der hiesigen Be- saßung, unter fesllihem Jubeliuf für den Feldmarschall Radebky von hier aufgebrech:n, um mit den übrigen österreichischen Streitkräften in Wberitalien zu agiren. Außer cinem starken Bataillon vom Re= giment Schwarzenberg bleibt jedochþ ein guter Kern Herzoglicher Truppen und Artillerie als Besagung in Modena Ua Groren, 0. Matt, Otti, Zta) Die proviforisdbe Re=
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gierung und der Chef des Generalstabes haben beute nachstehende
Bekanntmachungen erlassen : Die Bekanntmachung der provisorischen Regierung lautet : „Disfiziere, Unteroffiziere und Soldaten! Die Zuchtlosigkeit und Auf-
loqung, welche die Armee zerstören, dürfen nicht länger mehr geduldet wer-
den. Maßregeln der Milde würden cine Schmach für das Vaterland sein welches bei den großen Gefahren , die ihm drohen, von jedem Bürger die größtcn Opfer und von jedem Soldaten alle Beweise der größten Tapfer- keit zu fordern berectigt is, Ohne Ordnung, die allein die Kraft der Ar- meen ausmacht, hilft der Muth nichts, und diese Ordnung tvird von euch mit Füßen getreten. Schwäche bei den Chefs, Nebellionen in den Kom- pagnicen, aufrührerische, nngehorsame Soldaten, Deserteure, dies ist das schmähliche Schauspiel, welches Toscana jeden Tag vor Augen hat. Tosz cana Tarf dies nicht dulden, und wir wollen es nicht; ihr, ihr dürft es nicht, wenn ihr einen Augenblick daran denkt, welcher SchandfleÆ da- durh auf euh und auf unser Land fallen würde. Erhebt euch aljo endlich cinmal zur Würde des Mannes und des Soldaten und habt mehr Achtung vor dem unerbittlihen Arm der Gerechtigkeit, der euch droht. Wir weiden s{honungslos verfahren , weil Schonung euch nur zum
Verderben und uns zur unauslöschlihen Schande gereichen würde.
Am 6, März 1849,
Guerazzi, Präsident der provisorischen Regierung
von Toscana.
S Der interimistische Kriegsminister: Nomm i.“
ie vom Chef des Generalstabes erlassene Bekannimachung lautet:
„Ver Kriegsminister, benachrichtigt, daß mehrere Soldaten ihre Fak nen verlasscn haben, zeigt hiermit an, daß sie, wenn sie nit binnen drei Tagen zu ihrer Pflicht zurückkehren, als Deserteure in Kriegszeiten betrachtet und mit aller Strenge der Militairgeseze bestraft werden sollen. Die National-
Garde aller Orte, wo sich diese unwürdigen Soldaten aufgefordert, sie fest-
zunehmen und dadurch wird sie |ch wohl verdient um das Vaterland machen,
welches diese Soldaten in dem Augenblicke, wo es ihre Dienste am nöthig- sten bedürste, verlassen haben.“ |
Üüomgliche Schauspiele. Dienstag, 27. März. Im Opernhause. 42}e Abonnements- Vorstellung: Die Zauberflöte, Oper in 2 Abth. , Musik von Mo- zart. (Herr von der Osten: Tamino, als erstcr theatralischér Ver- su.) Anfang halb 7 Uhr. Königsstädtisches Theater. Zum 71stenmale: Die Töchter Lucifer's. mit Gesang in 5 Abtheilungen Musik komponirt und arrangirt
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Dienstag, 27. März. Großes phantastishes Zauberspiel (12 Tableaux), von W. Friedrich. von Ed, Stiegmann.