1849 / 102 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

SSSIEMEZRENE E E i M

P REETENE; L Im

E E T E S T L E I E E E

im Gefecht

nachstehende Proclamation erlassen:

der Fregatte „Gefiön“ und zwei Kricgsdampfschiffin die beiben Battkriècn äm eckern\örder Hafen an, f,

j 5. April. Jn der leßten Kammer - Sißun vel i erferien, ble bis zum 16ten d. M, dauern, am 3. April, 2E Regierungs - Kommissär Reichmann einen Verfassungs - Geseß-

ntwurf von Seiteu der Regierung ein. ; (D.'A.

-Beritburg. Bernburg, 11. April. (D, A. Z.) Laut Aua tg des Ptinisteriums is der Bélügerungszuständ von heute an aufgehoben. D

S ig- Holstein. Altona, 11. April. (Alt. ‘M. Der Es Ln hat am 6. April nachstehenden Corpsbefebl rlassen? „Es gereicht mir zur Freude, der Armee mittheilen zu ?önaien daß gestern nah einem 10stündigen Kampfe mit den Strand- battérieen bei Ecferuförde das dänische Linienschiff „Christian VIIL mit 84 Kanoucn und die Fregatte „Gefion““ von 48 Kanonen im

Häfen vön Eckernförde gezwungen worden sind, die Segel zu strei- |, chen. Die Besagung beider Batterieen hat bei diesem ruhmvollen Kampfes, nter der umsihtigen Leitung dés Häußtinanns Juügniani

der fchloswigz-hölsteinshen Artillerie, große Tapferkeit und Ausdauer

bewiesen, wöfür ih derselben hierdurch ein öffentlihes Anerkenntniß zu gebeit iti gedrungen fühle. von Born: |

Ein zweiter Corpsbefehl vöm 8. April lautet: s |

„Ss sind mir heute \peziellere Berichté über den Ce | bei Eiêrnförde zugégangeit, in welchëm die 5té Festutigs + Batterié || uñter dém Kommandô des Hauptitianns Jüngumänùk èiné Waffenthak | ausgeführt hat, auf welche die Armee: mit Stolz hinbliekt, unv die | nie aussterben wird in dem Gedächtnisse jedes braven s{hle&wig2hols

steinischen Soldaten. Ä E

„Jh ernenne deshalb wegen besonderer Bravour und Hingebung

den Feldwebel Clairemont zum: Oher-Feuerwerker,

den Unteroffizier Stinde zum. Feldwebel, . |

die Dag pes Dietrich, Wommelsdorf und Hèeesch: zu Unter=

offizieren, L |

bié Käneniere Kohsch, Kruse, Elias; von Appen ünb dcn Kano- nier-Rekruten Büsing zu Bömbärdieren

\ j von Bonin,‘

Ju Folge des Sieges bei Eckernförde hat die Statthalterschast

„Mitbürger! Wir haben am gestrigen Tage unter Gottes gnä=- | digem Beistand einen gläüzenden Sieg übcr die dänische Secmacht erfohten, Die Dänen griffen mit dem Ünienschiffe: „Christian VIE“, Der Kampf, an dein ith dem- nächst auh unter drr persönlichen Anführung des Herzogs von Sächscn-Köoburg-Gothà Hoheit eine nâssauische Sechspfünder- Bat- trie betheiligte, währte den ganzen Tag und endete mit dem. für nsere Wassen glänzenden Erfolge , daß das Linienschiff „Christian VUL““ und die Fregatte „Gefion“ die Flagge streichen und {h cr= geben mußten, die beidên Kriegsdampyf\chiffe aber, stark beschädigt, in die Flucht gesc{lagen wurten. Nach der Néebergäbe flog das Linienschiff „Christian VUL.““, va es Feuer efangen, in dix Luft, Danket Gott mit uns für dcn glüdlichen Erfol,

Gottorff, den 6. April 1849,

Die Státthalterschaft der Herzogthümer Schleswig + Holstein.

i Reventlou. Beseler,“

Dcr Alton. Merk. theilt als Beitrag zur Geschichte des Gefechts bei Eckernförde nachstehenden, wahrscheinlich deu lebten Bericht, dcs Commaudeur - Capitains Páludan u déù Cömmandeur Garde mit, Der Bericht, welcher mit Bleistift gischrieben ist und zwischen den Trümmern des Liniens iffeés gefunden rurde, lautet:

„Jn Folge der mir vom Kommando istgetheilten Ordre tráf {G gestern Nächmittag (Datum fehlt auf der Depesche) mit der zur Expedition bestimut- tet Fregatte „Gefion““, ten Dampfschiffen „Hekla““ uud „Geiseë“ t:nd drei Transportschiffen zusamnrn, Da der Wind östlich war uud éin gerefftes Márssegel Kühlte machte, fo war nit taran zu denken, etwas von déi zu unternehmen, tvas Zhre Ordre befahl hinsitlich der Ladung voh Trup. pen (die sich wohl auf den Trausportschiffen befunden haben); aber heute Motrgrn das Wrkter sich gcliuder zeigte, legte ih mi gegen die Bätkeriéeu, gefolgt von der „Gefion“, und ankerté mitten zwischen denselben. Die Bak- terie auf der Nordfeîte der Föhrde brachten wir bälb zuni Schweigen, ta- gegen wollte es uns" mit der Batterie auf der Südseite nit glückén, ob gleich von beiden Schiffen eine heftige Kändnade auf dieselbe. unterhalten wurde. es gañz laue Kühlte war und ich es als zwecklvs erachtete, länger beizubleibenr, so signalisirte ich ben Dampfschiffen, heramzukommehñ, um uns aus der Föh1de herauszuholch. Da aber auf tíese Meise ti? Lermicden werden konnte, daß ste mit tus Feuer kamen, sv erthiclt „Hetla“ bald Schaden an sêinem Ruder und i ai an seiner Maschine, welches so bedentend war, daß sie si kaum sélbst| aus tèm Fenct retten fonuten, geschweige denn „Christian V111,“ oder ¡eGefion“‘, und da „Gefion“ zugleich signalisirte, daß ihr Verlust an Todten und Verwunvbeten bedeutend sei, ihre Masten, Stangen und Takelage durhschossen und ihr Sciff (tüitileser- liches Wort) nicht im Staude, etwas (?) fortzuseßen (,„„Noget“ oder „Sla- get“ steht im Original), nöthigten mih die Umstände dazu, um das Schiff niht noch größerem Schaden aus uscycù, die Parlamentai: slagge aufzuhisseu, wotauf das Schießen ‘um 21 Ubr aufhörte, Mein Parlaméntäir wurde gesandt an díe Miti air - und Civifbehöide ih Ecrhiiförde, nit dein Zuer- fennengeben, daß ih mit bem Angriff intichalten wolke, wénn män dagegen mit dem Schießen aufhören wolle, daß ih ber im entgegengeseßten Falle A e M Dea a ex E O tods tene Anr erhalte)

D fine ab\clägige An‘wort ersolgt; ich bebarf dringend ter As ‘uz von Dampficzissen? g olgt; ich bevarf dringen | ssistenz vo1 „_ Bier bricht der Räpport ab, die eingeklammerten Worte waren O ausgestricen und die leßte Zeile von einer anderen Händ rieben,

Ausland.

Oesterreich. Mailand, 7. April. (A. 3) Der ¿an bels - Miuistér von Bruck A gestern. hiér tigt keg e Ba er wärtet män vön piemöntcsischér Seite bèn Matquíis Revell, feühe- ren Gesandten in London, durch dés vorige Ministerim in Turin abberufen und jeßt von dim Köni Viktor Emanuel bestimmt, ‘hier in Mailand an den Vritdens=Untex atiblungen theilzunehnien ' Man glaubt nit, daß vieselbcn lan Latern,- sondern vaß é baldi # zu eincm érwünschten Resultät geführt werdén. Auf pa cibed Bie teñ des Königs Viktor is dié Beséßng Alefsaüdria's bis jevt mi- têrblieben, und die Erhaltung eder wo temdie

i L A E chtersullinig biefes Punktés dés. Waffenstillstandes der Gnäte Sr. Kaiserl. Mäjestä änheimge=- stellt worden. Dér breseianér Aufstand nb seite Folgen sind hiér nech immer das Tagesgespräch, únd die Maäilänbér ügen ti, bas Wahtsinnige dieses Unternehitiéns ciizusehenz sié verwischen dié Wübler und Aufhegßer, vi&"das Unglüt uber dië reihè Stäbt bráct; und úbeihaupt fängt tan hier ih dét Lönibärbei wieder air; sich dér in 2 errs{äft mrehr zilzwenden, As Bera amo , so wie von hicr, gehen in desen Tägèn Députätivitén nd

lü, üm dem Kaïsek ihre Untervérfürng und iviédêr erwächten besferèn Gesinnungen aüszubrücken. Zu diefen Aénderungën trägén vie aus pieinoitesishën Dienstén héiérher zürückgekéhrten amnestirken Söldätéi, meistens aus guten Familien, bas thrige béi, beni se entwerfen von dem sardinischen Hcere und dem Treiben und Wirken der radikalen Pa1tei in Turin die abschreckendsten Schilderungen.

| 14; April, Anfaug 125 Uhr. | wird vorgelesen. | lers nehmen nach cinánder dás Als gestern Abend die N hl | zu vollenden, wurde das strengste Geheinmiß über das Skrutinium | verordnët. | Resultat ganz oder theilweise. widerseut sich der Erncuerung der Abstimmüng nicht,

| pfahl die strengste Discretion und bedaure , daß meine Anorduung | fallen!) Dies geschieht in dex: That dur Annahme der vorláu- geftern Abend besuchten die Engländer zusänimen die Oder,

: Macarel, 3) Boulatignier, 11) Maillarb, 12) Rivet, 13) Carterct, 14) Gautier de Rumilly, 15) Dar=

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lingswetter, Alles grünt und blüht, und der Corso ist wieder mit 7 und die Ver ammlung geht um 6 Uhr aus einander. Man- bört abi osen É vazioeglgeun bedeckt¿- Mailand gewinnt einck freund= | daß Eugen Naspail S dete werden bn. Prt, Sre Ansehen. Parid

S, 11. Abih Papst Pius IX. fóll nun, wf betichtet ‘rfe assen Frankreichs: wixder Á ine weltliche Sie

Bénled ih, 2. Aptil. Z.) Die Assemblà hat dôkretlt? |: witd, dur : sische: „„Wiberst “gen Drsttrreid, ei foste was 1e dle; dim Prä- mittag fel WsseW haken das Gesam Tvulon und M rse ille _ , é 4 i « L Bas 9 a sidenten wird unbeschräfkte Vellmacht Übetragen. | utter Segël gehen“ zit lassen. Es hat dex Oberbefehl der Etpebi-

Pesth, 8. April. (Schles. Bl.) Gestern ist hier folgende Bekanntmachung erschienen :

,„Die Städte Ofen und Pest befinden \ich im Belagerungs= Zustande, daher Versammlungen auf den Plägen und Straßen ver= boten. sind 7 da jedoch diesem Befehle seit einigen Tagen nicht ne gelebt wird, (e fitbe ih mih bemüßlgt, hiermit zu erinnern, daß die Einwohner in den Häusern zu verbleiben haben, wie auch des | unnüßen Faährens sich enthalten werden; die Patrouillen sind be- auftragt, gegen jede Zusammenrottung mit dem vollen Gebrauche der Wäffen einzuschreiten, Die nächste Folge irgènd einér meéute= rischen I wärè die allsögleiche Beschießung dét Stadk, wo2 zu béreits Alles vorbéreitet is. ® Ofen, am 7. April 1849,

: Lad. Gräf Wrbia, E Kaiserlicher Feldmarsthäll-Lieutenant und Kommandant des Men Armee-Corps; ‘/

Fraubreich. Rational =Veérfnimnilung. Sitzung vom S N Prlsivent Marr, Dás Protokoll Marrast will den neurn Staatsrath pröfklantiren. und Baraguay d’'Hil- ort und protestiren dagegen. Zeit zu kurz war, um die Stimmenzählung

tion gegen die Römer angeblich “dem General Molière abgenomm und dem General Oudinot übertragen. Nach der Patric ist fr Regierung amtlih auzeigt worden, daß der österreichishe Handels- minister von Bruck zu Turin angelangt ist, um im Einvernehmen mit. den Gesandten von Frankreih und England wegen: des Frie dens zu unterhandeln, Die Bedingungen, welche er stellt, wérden von allen Theilen als sehr gemäßigt anerkannt; über die Kriegsfosten sollen sich Oesterreich und Piemont freundsaftlich verständigen. Die Patrie will auch wissen, daß zwischen den Gesandten der vermit= telnden“ Mächte und dem österreichischen Gesandten über das in Sachen Roms und Toscana's zu befolgende Verfahren völliges Ein= | vernehmen herrsche, und :daß England; ODesterreih und Sardinien übereingekommen, zur Régulirung- der italiênischen Aügelegeüheciten einen Kongrëfß in Verona abzuhalten, an welchem Herr vön Lagréríé / von Seiten Frankrei{s und Six H. Ellis - von Seiten Englands | als Bevollmächtigte Theil’ nehmëên würden. E D toúloustr Emancipation zufolge soll Cabrerá gefallen. sein. Nâch einem heldeumüthigen K pte gegen den Brigadier Pons genöthigt, sich in eine Bergeshhle zu flüchten, wúürde der | legitimistische: Held, wie jenès Blatt sagt, gon Räubergesindel der | Gegend von Bep del Oli entdeck und erschlagen. Leßtcre Nach= rit scheint jedo der Bestätigung: zu bedürfen. | Nachrichten aus! Algier vöm s. April sthildern- deù Zuständ der Kolonie als ruhig, Die Araber rühren si{ nicht. Der Maïre von Paris, Herx Berger, béwirkhet ite Abend die 500 Gäste aus Löndón im Stadthause. Die Gesellschaft ver Engländer sandte vorgestern cine De tation von.-25 ihrer Mitglie= der zum Seine=Präfekten, der sle sehr art empfing und nâh ver= bindlicher Beantwortung der vou Herrn Lloyd geha tenen Rede die= sen ersuchte, für. Mittwoch Abend die ganze Gesellschaft zu ciner

Mvrtimet Ternaux, Etheverr

heute die Morgenblätter schon das Die genannten Abgevordneten prote= Abstimmung. Perrée / | sucht indessen Es set unerheblich. Marräst: „Fh em-

Troßdem: brathten stiren daher unb verlangen Erneuerung: ber

das Versehen milbern.

nuit strenger beobachtet worden ist.“ (Stimmen reis und links: | Soiree im Stadthause einzuläden, wo er das Glück haben werde Zur Abstimmung! Zur Tagesordnung! Man lasse die Protestation | mit ihnen auf die Gcsundheit dex Königin Victoria zu arm V-1- i ditém

figen Frage, und Marrafst schreitêt zur Proklamirung, Marrast: Gewählt wurden zu Mitgliedern des Staatsrzths: 1) Vivien, 2) 4) Jouvenxel, 5) Bethmont, 6) Cörmé- ) Stourm, 9) Bouchenct, 10) Jules Simvn,

wischenäkte spielte das Orchester bie Melodië von Good savethe Queen; sofort exhoben sich alle Engläkder und mit ihnen auch das franzö- sishè Auditorium; erst nachdem dàs tnglishe National-Lied da capo gespiclt worden war, nahmen sämmtliche Änwescnde ihre Pläße wie= der: ein, Die Quástoren der National-Versammlung haben den bri= tischen Gästen zwei Gallerieen, welche 50 Persóncn fassen, zur Ver= fügung geftellt. s )

| ie meisten erkrankten Mitglieder der National - Vérsamnilung sind wiedex hergestelltz nur cin Hüissier derselben is ne it der Cholera gestorben. Die Quástorcn lassen aber fortwährend jeden Morgen den Sißungssaal lüften. aid, t adi Graf Duchatel richtet aus London vom 25. März cin Sthrei=

ben an die Wähler von Jonzac (Charente=Inferieure), worin er ihr Mandat abschlägt. ; / Emil von Girardin bewirbt sich im Creuse-Departemènt um die Stimmen der Wähler. Eben so sein Vater, General Alexander von Girardin, im Märne-Departement. Seit mehreren ; Tagen versam- meln sich L Vie E der TULE die e Sur a e e , i; ; : s i Wahlen und. sotslize Dinge zu viskütiren. n Pâàris allein sollen ih die Polizei in jene Versammlungen schicke.“ (Néuer Tumukt h an T Abe 20,000 Arbeiter in ihren Klublokalcn links, Béifall_ rechts.) Ledru Rollfn erwiedert, „der befinden. Minister absichtlich ber Debatte cine greße Leidenschaftlich- Der pariser Gerichtshof hat gestern wegen Aeußerungen über keit zu geben trôchte, um zu provoziren, (Lärin.) Er werde ruhig | gén Prozes gegen die Mörder des General Brea die Redolutton bleiben. Der Redner tritt nun in eine Le aug, dex Ge= zu 3 Fahren Sn und 410,009 Fr. Geldbuße, dae Peuple

nin, 7) Márchank,

ricâud, 16) Boudët, 17) Landrín, 18) Parávay, 19) Havin u. 20) Boulày, Die übrigen Gewählten haben die nöthige absolute Mehrheit (356 Stimmén) uichtz- es. ist also das Skrutinium morgen: fortzuseßen. Ledru Rollin erhält das Wort zu seiner Interpellatien an den Minister des Jnnern. „Das Ministerium“/, sagt er, „hat den Präz fekten befohlen, die vorbereitenden Ds Versammlungen durh die Polizei besuchen zu lassen. Jch frage den Minister des Jüimern, auf welches Gesxß er dieses polizcilihe Einschreiten stüßt?“ Fau cher; „Die RPeruns stübt s auf das Gesch von 1790, das ihr ge - statict, ólle. öffentlihe Versammlungen zu übcrwachen. Untcr dem

itel von Wahlvyersammlungen dox jiedan sich die Klubs. (Lärmen.) Exlauben: Sie, daß ic hnen einige Polizei + Pyotokolle vorlese. (Der Minister liëst unter sta#em Lärmen mehrere solche Berichte vor.) Ich glaube sonach, der Ordnung cinen Diénst zu erweisen, wenn

se6gebung von 1790, citirt Odilon Barrot und andere und beschwört die Versammlung, dem Ministerium keine ähnlichen Taschenspiclerstreihe zu gestatten, Ledru Rellin will von der Tris büne steigen. Jn diesem Augenblick zeigt sich cine starké Béwegung im Saale, Ledru Rollin stubt. Coquerel: „Diese Aufregung gilt niht Jhunen, \oudern cinem Borfall ! ‘/ Die Deputirten eilen von. den Bänkeit und reden lebhaft mit einander. Marrast: „Die Sißung is äuf 10. Mínuten suöpeudirt!“’” Man ‘hört, daß Point (Loire) und Eugen Raspail (Vaucluse) einen Woriwechsel mit ein- ander hatten und Leßterer dem Ersteren cinen Sauststoß gegeben.

toritäten, zu 5 Jahren Gifängniß und 6000 Fr. Geldbuße verurtheilt. Diese Verurtheilung hat die Bergpaärtri, der Kamimtr veranlaßt, 1000 Fr. (für jedes Journal 500) zu zel{nei ind einen Aufruf an die ge- sammte demokratische Partei zu erlassen. e Der ausgewiesenë amerikanishe Sozialist Brisbane hat dem Präfekten Rebillot érklärt, vaß èr ni{t abreisen und ur der Ge=- ivalt weichen werde. ' : Die Republique behauptet heute, der Polizei - PráféktRe= billot wollé sein Aint niederlegen. Au will dies Blatt wissett, daß die ehemalige Munizipal-Garde wiederhergestellt wêrven selle.

Beide sollen vom Bourges - Prozeß gesprochen und Eu= ) / i i

en Raspail ausgerufen habeit: „Ohne das Zeugniß bie- Großbritauien und Jrlaud. London, 11. April. es Kerls wäre mein Onkel freigesproden worden ünd | Der heutige Globe zeigt an, daß der neapolitanische Gesandte dem säße mnt in Doullers“, worauf dcr Schlag erfolgte. Admiralitäts= Kollegium mitgetheilt habe, seine Regierung habe, vom

1. April än, den Hafen und Meerbusen von Palermo und alle an- liegenden Küsten in Blokadezustand crklärt, und es werde ein nea= politanisches Gefchwäder darüber wachen, daß nicht Kricgs-Vorräthe in trgend einen stcilianischcn Hafen gebraht würden. Die englischen Journale veröffentlichen jeßt auch die Note Lord Palinerston?s vom 26. Januar an den englischen Gesanbtên zit Neapel, Herrn Temple, durch die der Minister diefen verge ergt, der neapolitauischen Re- gierung sein Bedauern änszusprehèn, däß dur Verschen ciner der gewöhnlichen Lieferanten der Artilkerie autorisirt worden sei, aus den brilischen Magazinen eliige eiserne Kanonen zu nehmen , die dann zur Disposition der provisorischen Rcgierung in Sicilien ge= stellt worden. f

Auf Lloyds ist eine âmftliche Mittheilung des. däuischen Konsuls angeschlagen, welche die Blokade aller deutschen Häfen, mit Au?ez nahme der österreichischen, ankündigt. Aus Falmouth wird gemcldet, daß dort \nêhrère deutshe Schiffe Zuflucht gésuht hatten und ncch viele ändere erwartet wurden. Am Lerigen Freikage fielen zu Leith die Mannschaften der dort liegenden dänischen und deutschen Schiffe über cinander her, und nur dur das- Einschreiten “zahlreicher Poli- zeimännschäft kounté Blutvergießen vekhütet werden; ein Theil der Kämpfer auf beidên Seiten wärd einstweilen verhaftet und ins Ge- ängniß gebracht. : l A an Stäàndardv hat die Nachricht von tem dänischen Verluste béï Eckernförde in der City großès Aufsehèn hervorgebracht. Uebrigens glaubt man än der Börse nicht an° die lauge. Dauer des js; der dem englischen Handel {on erhéblijén Nachtheil ge-

Marrast ruft alle Schriftführer und Büreau-Mitglicder um sih und beraths{lagt mit ihnen. Die Sizung wird wieder aufgenommen. axrast: „Der Prokurator der Republik ist mit Verfolgung die- ses Skaudals sofort zu beauftragen.“ (Ja, ja! Nein, nun!) Fl-o=- con: „An die Abtheilungen vorher zur Prüfung?“ (Ja! Nein Y Wird mit 379 gegen 284 Stimmén verworfen. Jol y: „Jh vLer= lange, daß das Protekoll verlesen werde, das der Polizci - Saal- Kommissair aufgenommen, Marrast liest; daraus geht hervcr, daß Raspail den Point geschlagen. Rasp ail: „Die Darstellung ist falsch! Man sucht mi Sen Neue politische Rache!‘ Der Redner erzählt, wie ih bie Sache zugetrageu- habe. Die Versamm- lung nimmt die Znterpellation wieder auf. Ledru Rol- lin. vollendet scinen Vortrag. Odilon Barrot seht im Namen des. Ministeriums deu Guist des Giseßes von 1790 vou neuem auscinander. ( Häufige Unterbrechung, ) Der Regicrung komme das Recht zu, diese Vcrjsammlungen zu übex=- wachea, in dcuen man die Leidenswaften auswtegele und Komplotte schmiede, (Oh , oh !) Die Regierung.-habe nur Einen Zwec,- die wahre Wakblfreiheit zu sichern, Ledru Rollin: „Jmmer dasselbe Z9siem! Wir stellen einen Grundsaß auf, und man erwiedert uns mit allgemeincn Phrasen. Jch frage die Regierung alles Esnstes, was sie eigentlich im Schilde führe, ob sie. die Wahlversammlungen den Klubs gleihahte, und ob sie Gewali anzuwenden eut schlossen; s FFvtedext Stg würde.“ Fot hu B appo t: ees ouderbarer von- ciner Rechtsfrage auf Ge= walt-Maßregclu, Unterbrechung Lom ‘Verge.3 Lat will n Tri= | Kricgs

büne den Unterbrechern ern abtreten,“ Vom ‘erge: Wir wünschen | bracht hät. Die Tiin es ságt hinsichtlich der Friédensverhandlwungen,

ul angelegentlicher, Odilon Barrot: „Wir müssen aus Wu em | Loxd Palmerston habe zuerst vorgeschlagen, Schleswig nah der Na-

e Sirhel heraus ! achen Sie doch einen Unterschicd. zwischen: | tiönalität: séiner Bewohner zu theilen , dics sci jevóch un S 4 e alódan

wälerct, die uns nie eín allen wird, und einer s{chüzen- | nicht g illigt Uhd von Dänemärk verworfên worden. an Ursorge. Die Gesang, wége euts e, ob iu par ab M Bedingung habe nah dem dänischen Prötokoll gelautet : Mrt [Bes goahtvetsammlungen 1 B tiwohnen vítrfen.“ (Zur | „Art, I. Das Herzogthum Schleswig sell hinsichtlich seiner spcziellcn T 4e De Ane, vom Berge: „Däs Völk fat gescplih nur #5 | Gesebgcbung und imcrcn Verwaltung etue bisondere Verfassung haben, Und auch vi let, während weleher és vollständig A séin fell. | ohñe mik dem !Herzegkhüm Höfkstein vercinigt zu sein, und soll bas allerlei V orma dken Lappen ber Sretheit wifl män thm noch unker | politische Bird, welches das Htrzogthum Sclleswig än die Krone ben me r rümiéti, (Urtruhe rethta.) „Herr Bdilon | Dänemark knüpft, univérkegt bleiben.“ L nut dirch sie âlléin elte fo eiheit E ist, was er if, und | merkt die Times, baß, diese Bibligüngen 9 t A L f ; H 5 N D. U Ae á i 4 s s r a r e wéhnigstén sont és wagên , dieser réfveit Schranken zir ziehen. schen Üntè ánvte.n nicht v ira R t E bh

Barrot, der ében fhur burch biese éine fo hohe wonnen, er âm allt Ab i ziéhen.“ | in vei deutscher Prot ten Ee (Zur Abstimmung Ledru Rollin \{lägt eine eto Tages= bie League Bo f

ebrá die genauere Bedeutung dieser „besonderen Verfassung““ is nicht sehr

Nach langer Regenzeit haben wir hier endlich das schönste Früh-

ordnung vor. (Nein, nein! Einfache Tagesordnung!) Die ein-

j s „politi Band,“’ wel das - fache Tagesordnung wird "mit. 409 gegen 261 Stimmen beschlo}sen, L A Ta L e Ban i oa Herdos

thum an Dänemark knüpft, unverlept bleiben soll. Die Deutschen

„Wir dde bez

den darunter eine solhe Trennung, wie: sieckz@isthen Schwe- E Norwegen. besteht, und. dieses Beispiel nahmen qu zu einer Zeit Lord Palmerston und: Graf Nesselrxode als

: ode iltig anz; allein Leßterer erklärte später, daß er nie an eine wee L bn

jedacht habe, und daß Schleswig zu klein sei, um die osten E Tabbäunigen Verwaltung zu tvagen. Die dänische egie=- rung beabsichtigte wahrscheinli niemals. eine- fo weitgehende- Tron=

nung; sie faßte hauptsächlih vie Wörté' „das politische Baud bleibt unverleßt“ ins Auge, während Dêuts(hländ sich auf ‘das: Wbrt-„be- sondere Verfassung“ berief, und dér fragliche Artikel sien Béider Anschauungsweise zu rehtfèrtigen.“ Nach den Tage,-än dein dié Feitid- seligkeiten wieder ausbrechen fell hábe dann Lord Pâlmerston ben Dänen den entscheibèndên Schritt enipfohlen , die versprochene Vex= fassung für Schleswig sofort. zu promulgiren ; da er aber diesen Rath erst am 3. April und in nit sehr überredender Sprache er= theilt habe, D sci wahrscheinlih der Moment niht geeignet befuii- den worden, seinem Wunsche zu entspre{éèn. Eine neue Schwiérig= eit sei über die Frage entstauden, wie Schleswig und Holstcin zur Annahme dcr Friedensbedinguhigen ebracht werdeh folltêèn, und da habe Dänemark vorgéschlagen, diese Aufgäbe in S@Whleswig den Dä- nen, in Holstein aber den Deutschen übertragen, Die Zeit, diese Vorschläge in Erwägung zu ziehen, sei aber so Turz gestellt gewesen, daß vor Wiederbeginn der Feindseligkeiten keine Antwort nah Ko- penhagen habe geschickt werden können. Uebrigens betrachtet es vie: Times als unbestreitbar, daß Dätemark, nachdem es erst als Grundlage des Friedens eine besöndére Verfassun für Schleswig: Ae N von der {on begoninen Verjandlung iwiêder zurick- getrcten sei. | j

Lerd J. Russell hat die e EOUIN Untérhaus-Mitgliedér zuin 18tcn zu ciner Bisorêchung seine Amtswohnung eingeladen.

Das ehemalige radikale Parlaments - Mitglied für Bath, Herr Rocbuc, hat an die Wähler von Sheffield, die ihn eingeladen: há- ben, als Kandidat bei der i dieser Stadt bevorstehenden Parla- mentswahl aufzutreten, ein Schrêibên erlassen, in dem er sich für allmäigle Erwciterung des Wahlrechts, geheime Abstimnititg, Be- \{ränkung unnöthiger Staats = Ausgaben, vellkommene Religions- &rciheit und deshalb feine Besoldung irgend einer Kirhè dur bén Staat und für das Nichtinterventions = Prinzip ausspricht. Die Limes nimmt von dem Schreiben Anlaß, ihre Freude auszuspre-= hen über die Aussicht , die kräftige Bercdtsamkeit, die ehrliche Ent- rüstung, die \{neidenden Währheiten, den Muttérwiß und die ge-

sunde Einsicht des Herrn Roebuck wieder im Parlämenter zu vér=_

nehmen. Zugleich erkiärt fie fi" bei dtefer Gekegenheit mit Herrn Recbuck nicht für allgemeines, aber für eiu ausgedehnterés Stimmz- reckcht, Sie sagt: „Nur Wenige köunen so vérliebt in den gegenwär tigen Zustand und seine ungeheure Anömalie sein, daß sie nicht das Stimmreckcht der Hausmiether für das endliche Ziel der Parlaments- Rcform anerkennen sollten, wenn: es auch ein viel zu großer Schritt ist, un sich allzu sehr damit zu beeileú; Herr Roebuck nimmt diés au zu seinem Ziele. Wenn man uns fragt, cb .wîr das Stimmz- recht der Hausmiether wie die Sterne betraten, welhèe unseren Gang leiten, ohne daß wir jemals daran denken können, s zu erreichen, so führen wir blos die für das Eintreten parlamentari® scher Reform ancrkanüûte Regel an. Wenn das Unterhaus offenbar nicht das Volk oder die Interessen dcs Volks vertritt, wenn es Jahre lang die Ausgabe die Einnahme zu übersteigen gestattet, wenn es seine Ohumacht zur Abschaffung bir größtèn Mißbräuche anerkeunt, wenn es einen uralten Uebelstand nur berührt, um sogleih ent-

© muthigt wieder zurücßzutreten, dann ist ‘es hohe Zeit, dem gescbge-

benden Körper“ durch Beimischung volksthümlicher Elemente und eine breitere Unterlage neue Kraft zu verleihen.“ int 0

In den ersten Tageu des Mai wird slch das Oberhaus mit dem Cassationsgésulhe Smith O'Brien's und der andcren wegen Hochverraths zu Clonnel. Verurtheilten beschäftigen, wélche mai zu diesem Zwecke von Dublin, wo sie jeßt im Kerker siven, nah Lon- don bringen wird, :

Die Regierung, soll dem Parlament eine Bill vorlegen wollen, durch welche für alle Arten von Diebstählen die Transportättons- Strafe abgeschafft und durch Geldbußen und Gefängniß erseßt idirb.

Die Dividenden, welche die Bank von England grben und N G ay tee hatte, belaufen s{ch auf wehr als 7 Millionen

. Sl.

Zu Liverpool wird wegen ungünstiger Nachrichten aus Man=- (hesier ein Weichen der Baumwollenpreise erwartët, zumal da man starken Zufuhren aus Nord-Amerika entgegensieht:

Die Dampffregatte „Penelope‘“ is mit dem bisherigen Bi fehls- haber der westafrikanischen Station, Commodore Hotham, zu Ports= mouth angelangt. Nach seinen Berichten hat die Zahl der mit dem Sklavenhandel beschäftigten Schiffe seit 6 Monaten so zugenommen, daß die englischen, - französischen und nordamerikanishen Kreuzer zur Cents jenes abscheulihen Handels bei weitem nit hin- reichen,

Briese vom Cap vom 9, Februar melden, daß dort die voll- fommenste Ruhe herrscht. Prätorius, der Anführer der aufrühreri= heu Boers, hat um Aufhebung der gegen ihn ausgesprochenen Aechtung gebeten und versprochen, in Zukunft den englischen Ge= segen Gehorsam zu leisten. : ¿Sechs türkische Cffendi's, die seit zwei Jahren das Seewesen in SNO E studiren, sind zu See-Kadetten auf dem Schiffe „Victorg““ erna'nt.

Der irländische Erzbischof Dre. Crolly ift am Charfreitage zu Drogbeda an der Cholera tet A LROE

Das westindische Dampfboot hat etwa 800,090 Dollars für Kaufmanusrechnung mitgebracht. Nach Berichten aus Jamaika bis zum 10, März warcn zu Kingston und anderen Orten zählreiche Versammlungen gehalten und darin beshlossèn worden, die Königin zu érsu@then, daß sie der Insél eine Vérfassung verleihen möge, wie sie Kanada und die anderen nordamerikanischen Provinzen Englands besizen, Der Gouverneur hatte am Zten die Legislatur, weil sie sich nicht willfährig zeigte, bis zum 24, März prorogirt. Auf St. Lucia fiel aln 5. März eine Meuterei vor. Etwa. 400 aufrührerische Negör belagerten den Gouverueur im Rathszimmer und rotteten si, als sie zersireut wurden, in verschiedeneu Theilen der Stadt meuterisch zusammen. Die Aufruhrakte wurde verlesen, das Militair aufge- boten und von diesem, da der Haufe nicht auseinandergeheu wollte und zu lärmen fortfuhr, Fruer gegeben, wel{chès drei Neger tödtete. Das Wettir und die Acrndteaussihten in den westindischen Kolo- uleen wetden als günstig geschildert.

Die neuesten Berichte: aus Lima méldéèn, daß dort bedeutende Goldsendungen aus Kalifornien erwartet wurden.

Schweiz. Bern, 9, April, Der Bundesrath ‘hat gestern den eidgenössischen Kommissar in Tessin ermächtigt, alle dort liegen- den Truzpen zu entlassen.

T Die Gescpentwürfe über das Zollwesen, namentlich der Zoll= arif, sind nun publizirt worden. Als Hauptgrundsaß is ausge-

sprochen: alle Gegenstände sind ciner Eingangs=, Ausgangs- und nrchgags-Gebühr ‘unterworfen, Die ganze Schweiz is in fünf

Sha Fete eingetheilt: Basel (Bern, Solothurn, Basel, Aargau), hausen (Zürich, Schaffhausen, Thurgau), Chur (St. Gallen

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| ukd- Grüäubündten),. Œüusanne (Wallis, Waadt, Neuenburg, Genf),

fugauo (Tessin), Dann t ein Zoll-Departement, ein Ober= Zoll-Direktor, Ober-Zoll-Revisor, 5. oll-Direktoren,. 6 Revisoren, Zoll-Einuehmer und eine Menge Controleurs. Was den Tarif an= betrifft, #0 witd, abgesehen von den- einzelnen Gegenständen, der Centner Brutto eingefühktcx Gegenstäide nach 10 Klassen veï= zollt, die- erste- zahlt blos-4- Bapen, die-zweite 2%, dann 5, 10; 15, 29, 40, 60,4100 und: 460: Bagen als Maximum. Jn’ dér ersten Klasse findet fih allés: Getraide, Kartoffeln, Salz, in der weiten rohes Eisen, Flachs, Hänf, Oel, Wölle; in der dritten Bléí, Bróök, Butter, Seife, in dêr vierten Bier, Kaffee, Most, Wein in Fässeki., 15 Baßen zahlen: Eisenwaatèn, Käse, Leder, röhir Zuikér; 25 Babßen : Apotheïcrwvaaxen, Hopfen, Bettfedern, Indigo, Táback, râf- finirter Zucker; 6 Fr. zahlen: Rauch - und Schnupftäback; 10 Fr. Chokolade, Wein in Flaschen. Den höchsten Zoll zahlen unter An- derem Cigarren und feine Tabacke; Geoldwaaren, Hüte, Häudschuhe, fertige Kleider, Shuhmacher = und Posaméntirwaaren, Thee, Der Durchgaugszoll ist für 8 Stunde@ Und darunter vom Schweizér= Centner Brutto 5 Rappen, für jedé längere Strèecke 20 Rappen.

Luzern, 9. April, (Eid g.) Herr Philipp de Boni, außer- ordentlicher Gesandter der römischen Republik bei vér \{weizeriscchen Eidgenossenschaft, hat von- Bern aus unterm 3, April ‘der Regie= rung von Luzern die Anzeige gem&{ht, daß die röniische Republik, da nun die weltliche Mächt des Papstes de facto et dée jure dn sie Übergégangen sei, die Entlassung der päpstlichen Leibwache an= geordnet habe, und daß sle getreulich dcn Bestimmungen der tahe= rigen Capitulation nahkommen werde. Nach drei Monaten werde die Garde entlassen und jedem noch ein Monatssold zur anständigen Heim- reise ausbezahlt werden. Die mit Papst Leo XIl. abgeschlossene Capitula- tion bestimmt allerdings, daß, wenn der Papst je diese Gardè auft lósen würde, 3 Monate verhér die Anzeige davon gemacht und: jedeur Entlassenen zur Heimreise noch ein Monatssold ausbezahlt werden soll, Der Artikel über die Pensionen giebt jedem. fur - 20- Jahre a:haltenden Dienst Anspruch auf die Hälfte des gewöhnlichen Sol- des, für 30 Jahre drei Viertheile dessilben und für 40 Jahre den ganzen Sold, Hinsichtlich der dréi Monate Aufkündigungsfrist, sagt also das Schreiben von Boni, werde die Republik die Capitulation einhalten, Über die Pensionen aber sagt dasselbe nichts.

Genf, 7. April. Dér Größe Rath: hat für Jamcs Fazy Herrn Duchesal.,. der- iu. der. lebten Volksversammlung. präsidirte , in- den Ständerath- gewählt.

Dántemärk. Köpenhaägén, 10. April. (H, C) De Kriegs-Minister, General Hansen, hat unterm 8ten v. aus Sonder- burg einen Armee - Befehl erlassen, wodurch die Zufriedcnheit des As mit dèr ausgézeich{neten Haltung und Stimmung des gan= zen Heeres ausgesprochen und: namentlich dessen Ausdauer während dir täglihen Kämpfe im Sundewitischen gelobt wird, Weiter heißt es darin: „Es bestätigt sich von mehrereu Sciten , daß. fast alle Könige und Fürsten Deutschlands zahlrèihe Truppen in die Herzog= thümer \{ickèn, um die aufrührerische Partei in ihrenr Kämpfe ge- gen den rechtmäßigen Herrn der Herzogthümer und gegen Geseb und Récht zu üntkêrstüßen. dem täglichen Kawpfe gegen diese Uebermacht gehen nur Kräfte vcrloren ind wird Blut vergossen, ohne daß etwas damit erreicht wird. Das Heer hat daher Befebl erhalten, das Sunvéwittsche zu verlasseu, um anf Alsc den Augen=- blîíck äbzuwarteit, wo dié Umständé es uüns gestatten, dem Feinde Mann gegen Mann gegenüberzustèehen.“

Durch Befehl des Justiz-Ministers vom 7ten d. sind alle Sce- Enrollirte, die si in hiesiger Stadt oder auf den Schiffen im Ha-= fen aufhalten, sofern. sié nicht über 50 Jahr alt sind, zur Session am 1lten d. einberufen. Die Hauswirthe haben diese Aufforderung, unter Androhung einer Strafè von 4 bis 20 Rbthlèen., den Bethei- ligten anzuzeigen. Sollte Jentand wider Erwarten ausbleiben, so sell er von der Polizei abge(hölt werden,

Italien. Rom, 30. März. (Franz. Bl.) Die Repu- bli stellt ein Corps von 10,000 Mann ins Feld, das mit dem Corps Pepe's gemeinschaftlich operiren soll,

(Lloyd.) In Bologua herrscht große Verslimmung in Folge eincr am 27. März in dér Skt, - Petvoniuskirche angeheftetcn Publication , welche die Unterschriften des Kardinals Autonelli, der Grafen Esterhozz und Harcourt , des Herrn Martinez de la Rosa und des Königs von Neapel trug. Es wird darin gesagt, daß, nachdem jede Hoffnung auf Ausgleichung verschwunden, die mit dem Papste verbündeten vier katholischen Mächte (Oestcrreich, Frankrei, Spanien und Neapel) mit Zustimmung der Úbrigcu europäischen Mächte beabsichtigen, den Papst wieder auf seinen Thron einzusezen.

Turin, 3. April. (J. d. D) Die Angelegenheitez nehmen hier cin fricdlihes Ansehen anz dér König Viktor Emanucl und alle vernünftigen Männer sind weniger als je dem Kriege gewogen, seitdem sie das Benehmen der Soldaten, die vor dem Feinde flohen, aber gegen die Bevölkcrung ven Novara; Vriona, Fara und Ghemme wütheten, gesehen haben. Jn Novara mußte mañ ja gar die Ka- vallerie gegen die Plünderer schicken. Außen wendet si die eng- lisch=-französische Politik gegen die ósterreih=russishe Allianz, welche Piemont zu sih heranziehen únd ihm eineù kleinen Plab ncbcn sich gewähren will, aber unter der Bedingung, daß es die Jutcrvention i.n centralen Jtalien auf si nimmt, Folgendes is} die von Abcr- cromby vorgeschlagene Combination : Oesterreih \{chuldet England starke Summen; die Millionen, welche Radebky als Kriegskosten fordert, werden durch Piemont nicht bezahlt werden, sie wrden von der österreichischen Schuld abgezogen, und Englaud wird Gläubiger unseres Königreiches, mit dem es sich dann verständigen wird. Da auf diese Weise die Beseßung der festen Pläße durch die Oester= reichcr hier zur vollständigen Vezahlung nicht inelr begründet sein wird, so wirdett die Oesterreicher über den Ticino zurückgehcn. Eng- land verliert dur diese Operation nichts, denn Piemont ist cin besserer Schuldner, als Oesterreih. Was die innere Lage betrifft, #6 ist Felgeudes zu bemerken: Wenn die Wahlen jet vorgenommen würden, sv würdén sie zwei zu leidenschaftlihe Parteien cinander gegenüberstellen, als daß vernünftige Resultate crfolgen könnten. Man will daher die Gemüther ruhig werden lassen, Die Constitu- tion giebt dem Könige drei Mönate Zeit, um dié Kammer wieder zu konstituiren, Jn diesen drci Monaten wird man sich eines Mi- nistéritns bedienen, welches Oesterreich ängenehm ist, um die Ange- legönhéit so Fut als möglich mit De zu orbnen. "Nach drei Monatén wird man dani cin anderes Kabinét im Sinne Gioberti's ereien. Die Gemüther werden si beruhigt haben, män wird zu den Wahlen schreiten, und dann wird die conslitutivnelle Regierung mit einer weniger progressistishen Kammer und einem wêitigët retro= graden- Mikisterium arbeiten können.

Dié Fefudseligkeiten zwischen den Siciliänern und ker Régie- rung von Neapel haben wieder begonnen. Palerino und déx ganze Golf wird schon blokirt. Zulept waren zu Messina 2 Fregatten und 8 neapolitanische Dampfschiffe bereit zum Angriffe. Die öttiglichen T.uüppeit schienen sehr entschieden, sie zeigten ch falt ind cten wenig. Die Sicilianer haben 30,000 Mann zu ihren Truppen hin-

zugefügt, so daß ihre regelmäßige Armee auf 49,000 Mann stei t. Sie schienen von großem Enthusiasmus beseelt, s

Genua, 4. April. ‘(Pätèie.) Wir befinden uns hier in voller Anarczie. Die Truppen haben die Stadt verlassen und die Forts der Gewalt der demokratischen Partei überlassen; 400 Sol- dateii haben sogar ihre Fahne verlassen, um sich mit .den Aufrüh= rern zu vereinigen, Man kündigt andererseits an, daß. die lombar= dische Division, früher unter den Befehlen Romarino’s,, jeßt dur dén General Fanti kommandirt, aus Asti in Unordnung gerüdt fer und erklärt habe, daß sie nah Genua wolle, um die Bemúühungen der Revolutivnaire zu unterstüßen. Jch“ überlasse Jhnén, sich bîé Freude dcr Partei zu denken, Unter ben Az itatoren giebt es nut Triümphgesänge und Drohungen gegen dië vernünftige und währ= haft patriotische Partei der Bévólkerung: Dié Munizipalität ver# sucht gegen die Unruhestifter zu kämpfen. Allein, hier; wie überall, verstärkt die Kühnheit die Zahl, und es steht. zu fürchten, daß: eins auszgelassente Minorität während einiger Zeit wenigstens die Thorheiten vow Rom uyd Flörenz erneuert. Der englische Konsul spricht sich mit großer Energie gegen die Œiker aus und erklärt, daß sie den Tadel Englands erwarten müssen. Alle Konsulü dêr großen Mächte führen nit diesé Sprache, Die Revolutionaire rühmen sih, geheime Unterstüßung zu haben. Wenn dem nicht so wäre, so müßte mäa widersprehen. Aber unglüdlicheriweise läßt man sie reden. Ju= dessen rcchnen wir stark auf die Anstrengungen des (Generals. La Marmora, dessen Division: in dicsem Augenblicke vor der Stadt. liegt. Sie wissen ohne Zwcifel, daß der General ausgedehnte Vollmacht hat. Er hat den Titcl eines außerordentlichen General-Köminissärs der Provinz Genua erhaltén. Ein Blokirungs-Befehl, datirt vom 3. April, aus seinem Hauptquarktiére zu Rönco, kündigt an, daß die größten Vorbercitungen getroffen sind, um die Blokade mit äußer=- ster Strenge auszuführen.“ Genua ist in Belagerungszustand ertlärt. Eine Nagricht, die unsere Agitatoren ctwas beunruhigt hat, ist die, daß der Herzog von Modena in seine Hauptstadt zurückgekehrt: sci. Dies geschah aber am 39). März unter dem Zujauchzen des Volkes.

Genua, 6. April. (Patrie.) ‘Der General La Maxmora ist in Genua uuter dem Beifall dcs Volkes eingerückt. Die Jnsurx- genten haben einen lebhaften Widerstand entgegengeseßt. Nach einem verzweifelten Kampfe entflohen die Anführer des Aufstandes und schifften sich auf englischen und französischen Schiffen ein.

Griechenland. Athen, 28. März. (D. Z.) Vorgestern ist. der. Geseßeutwurf über die Regierungs=Polizei im Senat mit 26 gegen 14 Stimmen durchgegangen. És. giebt demnach für Athen und Piráeus mit Gcbiet einen Polizci-Direktor, sechs Kommissare, einen Secretair und 50 Diener. Der Dircktor steht unter dem Ministerium des Junern und hat den Rang eines Präfekten. Die Gemeinde hat die Ausübung der Polizei für immer verloren. Zwar ging der cxste Entwurf. nur auf drei Jahre, allein die Kammer strich den Termiù. i (

Es ist von einer Amnestie die Rede, welche uur noch verzögert wind, weil man, sich der Annahme vergewi}ern will. Pappakosta, Velenßas und Genossen haben bekanntlich vor einem Jahre son einmal die Amnestie ausgeschlagen, und Grisiottis hat neulih auf cinen Brief des Generals Hati Petro geantwortet: „Um die Bö- sèwichter, die mih zum Aufstande gezwungen, um Gnade zu bitten, müßte ih eine Dirne sein, wie Theodor Grivas; ändert si aber das System, so bin ih bercit, den König, decn ih stets verehrt habe, hundertimal anzuflehen.“ Major Bogaitis, beim Aufstande des vo=« rigen Jahres mit den Waffen in der Hand gefangen genommen, ift von den Geshworencn freigesprochen worden. ;

Meteorologische Beobachtungen.

1849. Morgens | Nachwittags | Abends | Mach eumaliger

13, April G Ubr. 2 Ukr. | 0 Ubr. fcebachtung. Luttdruck „e... 1333 63" Par. 333,44'"Pas. 333,4 1Par. Quellwärme 7,5 0 R, Luftwärme... +3,39 R.) -+ T8“ K! 4- 5,8° R. |FInsswörme 33° R, Thaupunkt „.... -+— 1,8° R. 5,99 R.| 0,5° R. |Bodeuwürme Dunustsättigung - 88 pi. 29 pct. 57 pCt kusdünstueg Wetler | reguig. trüb, heiter Niederseulag 0,036‘‘Rh. A w. Würmewechuel +- 7,9 Wolkeuzug....| -- | S -++ 3,1°

Tagesmittel: 233,49" Par... -+ 5,6° R... + Lö* v... 58 pCt. SW.

Üontgliche Schauspiele. Sonntag, 15. April, Jm Opernhause. 47ste Abonnements=- Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen; nah dem Granzösishen des Skribe, vom &rh. von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguct. Anfang 6 Uhr.

Preise der Pläge: Parquct, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon das. und Proscenium 41 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr, 1c.

__ Wegen Heiserkeit dis Herrn Krause kann die Oper: „Das Thal von Andorra“’, heute nicht gegeben werden.

Jum Schauspiclhause. 62e Abonnements - Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Peter im Frack, romantisches Lustfpic in 4 Akten, von Karl Zwengsahn. Anfang halb 7 Uhr,

Montag, 16. April. Jm Scauspiéelhause, 63ste Abonnements Vorstellung. Neu einstudirt: Hcinrich 1V. (erster Theil), Schau= spiel in 5 Abth., von Shakespeare, nach A. W. Shlegel's Ueber= seßung. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 18. April. Ju Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Vorstellung zum Bencfiz - Antheile des Fräul. Lucile Grahn: Der Verstorbene, Luflspiel in 1 Akt. Hterauf : Catharina, oder: Die Tochter des Banditen, greßes romantisches Ballet in 2 Aufzügen und 5 Tableaux, von I. Perrot für Frl. Lucile Grahn gedichtet. Ju Sccne geseßt und arrangirt von derselben. Musik von Deldcvèze. (Frl. L. Grahu: Catharina.) Und: Ein orientali= scher Traum, aus dem Ballet: „La Périé, (Frl. Lucile Grahn: die Péri, als leßte Gastrolle vor ihrer Abreise nah London,) An= fang halb 7 Uhr.

Abonnements und freie Entréen sind zu dieser Vorstellung ohne Ausnahme nicht gültig.

Königsstädtisches Theater.

15. April. Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang : , von D. Kalisch. Die Musik theils neu kom- ponirt, theils nah bekannten Melodieen arrangirt von F. W, Meyer. (Decorationen und Keostüme neu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen im zweiten Akt: Die Linden-Promenade mit der Aussicht aufs Bran- denburger Thor im dritten Akt: Das Jnnéèré des Krollschen Lokals 2c. sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist nah vorhandenen Skizzen arran- girt. (In Scene esegt von den Herren Edmüller und Grobecker.)

Montag, 16. April, Berlin bei Nacht.

Dienstag, 17. April. Berlin bet Nacht.

Mittwoch, 18. April. (Ztalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saisou: Zampa. Oper -in 3 Akten. Musik von Herold.

Sonntag, in 3 Akten,