1849 / 104 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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E

i ie man hört, dás russische Husaren = Regiment Adre De trischen Kaviferie auch ein Bankett in derselben Reit= schule geben. p j cz, 18. Máârz. (Wien. Ztg.) Nun, da die Donau vom Eise n haben s seit dem 11ten d. M. die täglichen Fahr tcn des Lloyd-Dampfbootes „„Danubio“ zwischen Galacz und Braila wieder begonnen, Von heute über aht Tage ehen wir - der An-= kunft des Dampfbootes ans Konstantinopel, so wie der des von Orsova abgehenden entgegen. Segelschiffe sind erst sehr wenige, und zwar mit Südfrüchten, augekommen. Der hiesige Handelsstand cr= wartet mit Ungeduld den Augenblick, an dem die freie Communica= tion mit Wicn wiederhergestellt sein wird.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach emmaliger Beobachtung,

1349. | Morgens 15, April. | 6 Ubr.

Luftdruck «.... 328,05'’’Par./330,08"’'Par. 331,58""’Par. |Quellwärme 7,8° R. Luftwärme +4,2° R.) +2,9° R.| + 1,0° R. |Flusswärme 2,7° R, Thaupunkt +3,3° R.| 0,7° R.| 1,7° R. |Bodenwärme Dunstsättigung .| 92 pCt. 89 pCt. 82 pCt Ausdünstung Wetter ....... reguig, Schnee, Sechneo Niederschlag O,861‘‘Rb. No, j NO0, |Würmewechsel -+ 4,0

| No, _— -++ 0,59 :

Tagesmittel: 329,93" Par... -+ 2,4° R... + 0,8° R... 88 pCt. No.

D e

Nachmittags 2 Ubr.

Wechsel - Course.

Geld,

Amsterdam ; Kuez 1423

do. k 2 Mt. 1423

Hamburg Kurz _ 300 Mk. | 2M, 1-150

1] Ls. 3 Mt. ¿6 247

E e U s e E R 300 Fx. 2 Mt. _—

Wien m 20e C 150 FL 2 Mt. 894

Augsburg 2 Mt. —_— 1015

2 Nt. 997

Leipzig iv Courant im 14 Thlr, Fuss. . . 100 Thlr. y oe | a Do

Fraukfurt a. M, südd. W 2 Nt. | 156 40

Petersburg 100 SBb1. | 3 Wochen |! 1048 t

Tnländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

[Zf.| Brief. | Geld. |Gem. |Zf.| Brief. | Geld. | Gem,

Peeuss.Freww. Anl 5 | [1013 Pomm. Pfdbr. [32] 9325| 93 Kur- u. Nm. do. 32 937

St. Schuld-Sch. 35 80 Seeh. Präm. Sch, —| —- 99: Schlesiache do. |3L| do. Lt. B. gar. do. 3%

K. u.Nm. Schuldv. 35 —_— Bic Pa Pr. Bk-Anth -Sch|—| 89% | 882

Berl. Stadt-Obl. 5 | 95% | 973 L

do. . do. 3175 | 741

Westpr. Pfandbr. 34| | 85: Friedriched’'or. |—| 132; 13%

Grossh. Posen do. 4 | 965 961 And.Goldm.à Sth, |— 125 | 125 | do. do. 3; 80% 805 | Disconto. je be _—

Ostpr. Pfandbr. 35| 90x 897 Ausländische Fonds.

do.beiHope3.4.S.| 5 | | do. do. 1. Anl.|4| S do. Stiegl. 2. 4.A.| 4 86; | 86 do. do. 53. A. J

Russ. Hamb. Cert. 5| 2 |

Ei P E 106 [1053 | do.Poln. SchatzO.| 4 | 71 705 | do. do. Cert. L.A. 5| 82% 813 j do.do.L.B. 200FI. 1E | Pol. a. Pfdbr. a.C.| 4 | 91% | 911 |

do. v. Rthsch.Lst.| 5

Sardin. do. 36 Fr. | N. Bad. do. 35 Fl.

gedichtet.

der Oper: Die Stumme von Portici, von Auber,

624

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 17. April. Jm C MNDIRIE Vorstellung: Wegen fortdauernder Heiserkeit des Herrn Krause : Martha, romantish- komische Oper ‘in 4 Abth; Musik von Flotow. Anfang halb ‘7 Uhr.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Auf vieles Begehren: P ten, von Karl Zwéengsahn. Anfang halb 7 Uhr.

Mittwoch, 18. April. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement, Vorstellung zum Benefiz - Antheile des Fräul. Lucile Grahn: Der Verstorbene, Lustspiel in 1 Akt, Hierauf: Catharina, oder: Die Tochter des Banditen, großes romantisches Ballet in 2 Aufzügen und 5 Tableaux, von J. Perrot für Frl. Lucile Grahn | In Scène gesebt rangirt von derselben. Musik von Deldevèze. (Frl. L: Grahn: Catharinà.) Dann: 1) Arie, aus esungen von Herrn von der Osten. 2 Konzert nirt von F. David, vorgetragen vo1 Herrn Ries. 3) Duett, aus der Oper: Tell, gen von Herrn Bötticher und Herrn von dev Osten. Und: Ein orientalischer Traum, aus dem Ballet: „La Périe, don.) Anfang halb 7 Uhr.

Abönnements und freie Entréen

ohne Ausnahme nicht gültig.

B erlin er B

48ste Abonneméents= | 10 Sgr.

Peter im Fra, romantisches Lustspiel in 4 Ak= |

zweiten Akt: Die L

: girt. (Jn Scene gesebt von den Herren

* Lon Herold. (Frl. Lucile | Grahn: die Péri; als leßte Gastrolle vor ihrer“ Abreise nach Lon- |

l Preise der Pläye: Parquet, Tribüne und zweiter Ran Rthlr. ster Rang, erster Balkon das. und Proscenium 4 Riblr.

Parterre, dritter Ra Amphitheater 10 S7 a ng ünd Balkon daselbt 20 Sqr,

——————————

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 17. April. Berlin bei Nacht. osse mit ( in 3 Aften, von D. Kalisch. Die Musik a nie 6 | ponirt, theils nah bekannten Melodieéèn artangirt von - F, w Meyer. (Deéorationen und Kostüme nueu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen 4 inden-Promenade mit der Aussicht aufs Bran- denburger Thor ‘im dritten Akt: Das Jnnere des Krollschen Lokals. c, sind vom Decorationsmaler Herrn S@hwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist na vorhandenen Skizzen arran= H Edmüller und Grobedcker,) (Italienische Opern-Vorstellung.) Zun Zampa. Oper in 3 Akten. Musik

Donnerstag, 19, April, Berlin bei Nacht.

Mittwoch, 18. April. erstenmale in dieser Saison:

sind zu dieser Vorstellung |

örse vom 16. April |

m

Eisenbahn = Actien.

8.

Slamm- Actien. | Kapital.

Tages - Cours.

Rein-Erira

Der Reinertrag wird nach erioleter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubri ausgefsüllt. Die mit pCt. bez. Actien sind“ v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung 1

Prioritäts - Actien. | Kapital.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt, amortisirt.

Berl. Anh. Lit. A. B. 6,000,000 do. Hambur 8,000,000 do. Stettin - . | 4,824,000 do. Potsd.-Magd. .. | 4,000,000

Magd.-Halberstadt.… | 1,700,000 do. Leipziger 2,390,000

Halle - Thüringer... | 9,000/000

Cöln - Minden . 113,000,000 do. Aachen... 4,500,000

Bonn - Cöln “1 1,051,200

Düsseld. - Elberfeld. . 1,400,060

Steele - Vohwinkel .. 1,300,000

Niederschl. Märkisech. 10,000,009

do. - Zweigbahn 1,500,000 OberschlI.. Lit. A. 2,253,100 do. Litt. B. -| 2,400,000 Cosél -Oderberg .….. 1,200.000 Breslau - Freiburg... 1 1,700,000 Krakau Oberschl... .-| 1,800,000 Berg.-Märk... ‘e 4 4,000,000 | .:Stargärd - Posen » | 95,000,000 O Neisse……. 2°] 1,100,000 Magdeb.-Wittenb..., 4,500,000

767 6. 51 bs. 863 G. 53% bz 1107 e. 49 iz. 753 6. 48 B 103 6.

72# 6.

913; CEA G, 912% bz. u. G,

dodo

| E11 F Fo Lar A

344 6. 54 «u. 714 be. o. G,

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a f O i fn A fa CO C0 E

Quittungs - Bogen. ; “Aachen - Mastricht 2

2,750,000

Auslünd. Sétien.

Friedr. Wilh.-Nordb. | 8,000,000 | 4 | 335 a { bx. do Prior... 5 |— 192 B. 91 e

Schluss-Course von Cöln-Minden 76 «

Berl.-Anhalt. ........ 1,411,800 do. Hamburg 5,000,000 do. 7 1,000,000 do. : .. | 2,367,200 ‘do. ; .. | 3,132,800 do. Stettiner... 801,000

Magdeb.-Leipziger 1,788,000

Halle - Thüringer... 4,€00,00u

Cöln - Minden 3,674,500

Rhein. y. Staat gar. 1,217,000

do. 4. Priorität 2,487,250 do. Stamm-Prior. 1,250,000 Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 Niederschl. Märkisch. 4,175,000 do. do. 3,500,000

do. 1II. Serie. | 2,300,000

do. Zweigbahn 252,000

do do. 248,000 370,200 360,000 250,000 |. 325,000 375,000 400,000

- &00,000

P \ o

as il C0 ln fa fn T CTT f

G

Oberschlesische Krakau - Obersch]. Cosel-Oderbérg. …. Steele.- Vohwinkel ..

doe. do. II. Ser. Breslau -Freiburg Berg. - Märk

E L-L F I M

Ausl. Stamm- Act.

L Dresden . Ludw.-Bexbach 24 FI, Kiel - Altona P

1.

Amsterd.-Rotterd. Mecklenburger Thlr.

Börsen- Zinsen.

Reinertr. 1848

4,500,000 8,525,000 2,050,000 6,500,040 4,300,000

87 6 303 a.

Aa a Q far Il 1

_von Preussischen Bank-Antheilen 8EF Lz. u 44

Mehreeitige Ankäufe in einigen Eisenbahn - Actien, als: Berlin - Hambur er, Star ard - Posener, veranlassten eine kleine Steigerun dieser Effekten, während die anderen Gattun i auf ihrem letzten Stand behaupteten. Im Allgemeinen war die Börse sehr fest, nd Besdn ers preuss. Fonds im Steigen. F E i Ee

Auswärtige Börsen.

LVien, 14. April. Met. Iproz. 87%, &, L, 4proz. 69-—70, { proz. 464, %, 4. Anl, 34: 146—147., 39; 91—917. Nordb, 5%, % §. Gloggn. 93— 94, Mail. 673, 68, 684. Livorno 574, , e § Pesth 65, 2, 66. B. A. 1130, 32, 34, Wesel. Amst. 1582 Augsb. 41135 Frankf. 1135 Hamb. 41674 Lond. 11. 27 Paris 4135: s AUE 23; Die Börse, anfangs gedrückt wegen der ungarischen Angele- genheiten, erholte sich und {loß fester als die  H l on fremden Valuten London, Hamburg ‘und Paris höher. Gold unverändert. ;

Frankfurt g. M., 14. April. Der Papúrmarkt war im Laufe dieser Woche nicht sehr belcbt und die Geschäfte, wie die E S Bariatiouen nicht so bedeutend, wie in der lebtverflossenen

che. Die Osterfeiertage und dann die hiesigen Parlaments-Ver= a aelda perursahten, daß bis zur Mitíwo s-Börse der Handel ehr gelähmt war und si im Allgemeinen eine flaue Tendenz zeigte.

Unsere Syek i i À ie Aal E wie unsere 1e obesipet, sind im Augenblick ehr

vor etwas Entschiedenes üh jeut Se ruten én, he

Die meisten Umsäge, welche daher in derd 408 Frage da ist.

waren für auswärtige Rehn. nds stattfanden,

allen Sorten Metalligs. ‘Eiseehn t var hauptsächlich nur in

bahn-= und Köln-Mindener Actien, besserte A

Course von Berlin. Süddeutsche Pap

zum Theil niedriger, bayerische

temb. Obligat. hinge en gedrüi

Anlehen von s 4s s Een:

kung ; die meisten Umsäße fanden in- badi e x

40 Fl. Loosen statt. Die spanische 3proz. Schuld Lutes "8°, fürstl.

ungeachtet der besseren madrider Course, Fremde Wechsel im Allch emeinen begehrt; am Schluß war Wien Und Paris etwas offerirt ailand gefudit und fehlt. Das baare Geld bleibt ungeachtet vie-

ler Versendungen doch sehr abondant und Diskonto wurde wiederum

zwischen 7 a & % gemacht, \ i

Frankfurt a. M., 14. April, Auf flauere wiener Course

Geld.

nig Schwan-=

und schlossen gesuht. Ju spanischen 3proz. wenig Geschäft und sta- feft in y rie Anlehens = Loosen war wenig Frage, blieben jedoch est im Preise,

Oesterr. 5 proz. Met. 752 Br., 75% G. Bank-Actien 1179 Br., 1174 G. Baden Partialloose a 50 Fl, 485 Br., 48% G,, a 35 Fl, 28 Br., 27x G. L 274 Br., 275 G. Sardinien Partialloose a 36 Fr. b. Gebr. ethm. 26% Br., 26 G. Darmst, Partialloose a 50 Fl, 705 Br., 70x G., a 25 öl, 22% Br,, 22 G. Spanien 3proz, 222 Br., 225 G. Polen-300 l. Loose 97% G,, 500 Fl. Oblig. 745 Br., 74; G. Friedrih Wilhelms = Nordbahn 2d s u G, Bexbach 73 Br., 723, G Köln - Minden 77%

r., 765 G. ;

Hamburg, 14. April.

34 proz. p. C. 782 G. St, ; Oblig. 84 Br. e L

E. R, 1014 Br., 1015 G. Stiegl. 82 Br., 814 Gld. Dän. 65 G. Ard, 84 Br., 8 G. 3proz. 22 Br., 21% Gld. Hamb. - Berl. 495 Br., 49 G. Bergedorf 674 Br. Altona-Kiel 89 Br. 882 Gld. Medckleub; 31 Br. Fonds und Eisenbahn=Actieu bei mäßigem Geschäft begehrt.

Paris, 13. April. Markt s{wäcer und die -5proz. Reute

3proz. 57. 10 baar, 57. 25 Zeit.

Iproz. 89. 50 baar, 89, 80 Zeit,

Iproz. Anleihe nichts.

Ee be 3

‘Spanische 3proz. 31%, do. innere 23k, §. Nordb, 456. ; R, London, 13, April. 3proz. Cons. p. C. u. a. 3. 923° Merod. 924. Ard. 174, 3proz, 313. Jnt. 502 42 . 78° Mex, 304, 4, Peru Gg s Ink, 6 L

Cons. eröffneten heute zu 923 p, C, u. 92%, 5 a. 4 Von fremden sind Mex. 30, 294. Ard. 18, 174. : *- Peru 67, 65. Chili 94, 90. Jnt. 504, 493. hr. Cons. p. C. u. q, 3. 92%, 5.

Amsterdam, 13. Apri Lte J , 19. April, Holl. Fonds waren eute bei eini- len les äft qut preishaltend. Jn Span. war zu Vesoees Cour=

etwas tiefer als gestern.

Z. 3proz. 32,

en leb 2 nd núr Drste msaß. Russ. fest, ‘Von den übrigen fremden Fonds

r. als mehr gefragt zu. bemerken. Holl. Junteg, 498 50, Io 3proz. neue 583, Span. Ard.

102 / , &. i Piecen 104, 1 É; Coupons 8x, 4. Russ. alte 1015.

ingeu heute Oesterr. Fonds etwas niedriger; der Umsaß darin war fedoc sehr beschränkt, F. W, Nordbahn und Köln-Mindener sind

est, Met. 9proz. 744, 74, 2E proz.

——EV T

auf mehrere auswärtige Kaufanträge wieder höher bezahlt worden

Markt: Berichte.

Berliner Getraideberiht vom 16. April.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 5258 Rthlr. Roggen loco 24—251 Rthlr. » s{wimmend 86pfd. 254 Rihlr, » pr, Frühjahr 82pfd. 24; a 24 Rhhlr, verk. » Mai /Juni 244 Rthlr. Br., 24 G. » - Junt /Juli 243 Rthlc. Br., 24x G. » - Juli /Aug. 254--25 Rthlr, G. Gerste, große- loco 21—20 Rthlr, » leine 19—17 Rthlr. Hafer loco nach' Qualität 135——15 Rthlr. pr. Frühjahr 48pfd, 13% Rtblr. G, Rüböl loco 145 Rthlr. 14; G. » pr. April 14% Rthlr. Br, » April /Mai 13%; Rthlr. Br., 135 G. » Mai /Juni 133; Rthlr. Br., 133 G. » Juni /Juli 137; Rthlr. Br., 135 G. » uli /Aug. 135 Rthlr. Br., 131 G, » ug. /Sept, 13 Rihlr. Br,, 125 G. » Sept. /Okt, 12% Réhlr. Br., 123 G, » Oktbr. /Novbr. 124 Rthlr. Br., 122 G, Leinöl loco 114 Rthlr. bez. “__» Lieferung 105 Rthlr, Br. Mohnöl 184 Rthlr. Hanföl 13- Rthlr. C 13% Rthlr. i üdsee - Thran 113 Rtblr. i Spiritus loco ohne Faß 14 Rthlr, bez. » April /Mai 1415 Rthlr. Br., 14 G. » Mai /Juni 145—14L Rthlr, G. » Juni /Juli 143, Rthlr. Br., 145; G. » Juli /Aug. 152 Rthlr. Br,, 15% G.

Mit der heutigen Nummer des Staats=-Anzei- gers sind Bogen 72 bis 74 der Verhandlungen der zweiten Kammer ausgegeben worden.

T Tee R E D Tame r ma

Druck und Berlag der Deckerschen Geheimen Ober =Hofbuchdruderei.

Beilage

U E R R E L E B G vid E Ei 2a c

P G PRES Eri A E adi i C R E eit i Ri

Sachsen. Dresden. Kammer-Verhandlungen, Schreiben des Reichs-

Finanz- Ministers wegen der rüständigen Matrikular - Beiträge für die deutsche Flotte, se 6 Markt- Berichte,

Uichtamtlicher Theil. __ Deutschland.

Sachsen. Dresden, 13. April, (D. A, Z.) Jn der beus tigen Sibung der ersten Kammer erklärte Staatsminister Dr. Weinlig im Namen der übrigen Minister , daß die gestrige Abwesenheit der Minister bei der Verhandluug über die ‘deutsche Reichéverfassung keinesweges aus irgend welcher Absichtlichkeit stattgefunden, noch viel weniger in einem Mißkernen der hohen Wichtigkeit der Sache gele- gen Vie, sondern lediglich aus einém Mißverständniß entstanden sei, ‘indem man nit habe voraussehen können, ‘daß die Tagesordnung unterbrochen werden würde. Das Ministerium würde übrigens nicht verfehlen, bei den morgen in der zweiten Kammer stattsiadenden Verhandlungen über denselben Gegenstand seine Erklärung abzugeben. Demnächst beantwortete der Minister die nculiche Interpellation des Abgeordneten Klinger ín Betreff des homöopathischen Unterricts an den Thierarzneishulen, und antwortete auf eine Anfrage des Ab= geordneten Böhme in Betreff der Ausführungsverordnung zum Kom- munalgardengeseß sofort, daß diese Verordnung in den nächsten Tagen erscheinen werde. Die Berathung wendete sih sodaun zu dem Gesebentwurf über den Schuld-= und Wechselarrest, welher mit weni= genu Aenderungen und Zusäßen angenommen wurde. Als leßter Ge-= genstand der Tagesorbnung stand der Bericht in Betreff des Antrags auf Abänderung des Kriegsartifels 5 zur Berathung. Der Bericht beantragte: die Kammer wolle dem Beschlusse der zweiten Kammer, die unverweilte Aufhebung des Art. 96 des Militairstrafgeseßbuchs ‘voin 5, April 1838 betreffend, beitreten, dagegen, statt der von der zweiten Kammer vorgeschlagenen, folgende Fassung des S5ten Kriegs- artifels der Staatsregierung zur Berücksichtigung auheimgeben: „Je- der Soldat is seinen Oberen in allen Dienstsachen oder rüdsihtlich jedes Befehls, der als dienstlih bezeichnet wird, Gehorsam schuldig.“ Bei der Ubstimmung weiden die Ausschußanträge angenommen.

Auf der heutigen Registrande der zweiten Kammer befand \ih unter den vielea Eingängen auch eine Mißtrauens =- Erklärung gegen die Abgeordneten, welche für Vert ung des vom Vice - Präsidenten Tzschirner beantragten Mißtrauens - Votums gestimmt hatten; ferner ein Antrag des Vice-Präsidenten Schaffrath, daß 1) die in zwei- maliger Lesung beschlossene und am 9. März bereits verkündigte Reichs-Verfassung nebst dem Reichs = Wahlgeseße für das Königreich Sasen als endgültig auf verfassungsmäßigem Wege bekannt gemacht Und 2) jeder“ einseitigen Aenderung derselben der entschiedenste Wider= stand entgegengeseßt werde. Der Antrag wurde für dringlich erklärt und wird morgen berathen werden. Der Antragsteller sieht sid hierbei zu= glei veranlaßt, da beé der gestrigen Verhandlung der ersten Kammer über denselben Gegenstand eiu Minister nicht gegenwärtig gewesen sei, zu beantragen, daß das Ministerium na §. 156 der Ge däftô- Ordnung ersuht werde, morgen den betreffenden Minister zur Theil= nahme an’ der Verhandlung abzuordnen, Auch dieser Antrag wird ange- nommen, nachdem der Präsident erklärt hatte, daß bei der gestrigen Ver- handlung der ersten Kammer der betreffende Minister nur aus einem Mißverständnisse ge{ehlt habe, Vice - Präsident Tz sch irner erhält hierauf das Wort: „Wie s{hmählich das deutsche Volk getäuscht worden sei, darüber fönne fein Zweifel obwalten. Seine Vertreter hätten durch ihre Schwäche eine große Schuld auf si geladen und den Uebermuth der Diplomatie hervorgerufen, Der Mann, dem man die deutsche Krone angetragen, habe sie verschmäht ; er wolle sie niht aus den Händen des Volkes , sondérn uur aus denen der Fürsten entgegennehmen, Man bezwecke deshalb einen Fürsten- fongreß, und es sei bercits am 3. April von der preußischen Negie- rung dieserhalb eine Note erlassen worden. Es sel nun wünschens= werth zu wissen, was die sächsische Regierung hierzu gesagt habe. Er frage daher an: - 1) ob die Regierung die gedachte preußische Note empfangen und ob sie dieselbe, als die Ehre des deutschen Vol. Fes verlebend, O agg 2) wen sie mit der Ausführung ihres Eutschlusses beau ragt habe?‘ i

'Sodadi falt bir auf der Tagesordnung befintliche Berathung des Berichts des Fiuanzausschusses, die Verwendung von Staatômit= teln für die Kirchengesellshasten des Landes betreffend, Abgeordneter Haustein trägt den Bericht vor. Der Ausschuß beantragt 1) gegen die Regierung die Erwartung auszusprechen, daß vom 1. Juli d, J. a) der für das Kirhenwesen beanspruchte Aufwand aus der Staats- kasse, soweit er auf Verwilligung beruht, in Wegfall kommen werde ; 2) zur Unterstüßung der deutsch - katholischen Gemeinden in Sachsen eine Summe von 500 Rthlr. zu verwilligen; 3) das Königliche De- f et vom 13ten v. M, und das an die zweite Kammer gerichtete Unter- stüßungsgesuh des deutsch = katholischen Landeskirchenvorstandes vom 27. Jauuar d. J., soweit dieselben in dem Beschluß unter 2) ihre Erledigung nicht finden, abzulebnen. Abgeordneter Beuseler bean- tragt, deu Termin bis zum (1. Januar 1850 auszudehnen, Ab- geordneter Köchly will dem Staate nicht das Recht für immer ab- sprechen. Er stellt den Antrag, daß im ersten Saße hinter den Worten: „Verilligung beruht,“ eingeschaltet werde : „Und nit be- stimmte nothwendige Gegenleistungen für den Staat in Anspruch nimmt.“ Nachdem der Regierungsfommissär H übel ‘noch erörtert: Der Staat sei auf Sittlichkeit gegründet, die ihre einzige und feste Grundlage in der Neligiösität der Staatöbürger habe; so sei die Kirche dem. Staate nothwendig und müsse daher von demselben un- terstüßt werden,“ findet die Abstimmung statt, Der Benselersche An- trag wird mik 31 Stimmen abgeworfen, der Ausschußantrag wird gegen 16 Stimmen, die Ausschußanträge 2 und 3 werden einstim= mig angenommeti, dagegen wird der Antrag des Abgeordneten Köchly mit 43 Stimmen verworfen. j

Hierauf fand die Wahl des Archivars statt ; es wurde der Ah- geordnete Herz mit 29 Stimmen gewählt (der zeitherige proviso= rische Archivar Abgeordnete Segnib erhielt 23 Stimmen). Schließ= lich tritt die zweite Kammer folgendem Beschlusse der ersten Kammer hei : daß mit dem Beginne des dritten Abonnements die Dekrete, welche zum ersten Mal in den Kammern zur Berathung kommen, den Landtags-Mittheilungen beigelegt würden.

Dresden, 14. April, (D. A. Z.) In der heutigen Sißung der zweiten Kammer befanden si einige Eingaben von Vaterlands- vereinen, welché ihre Beistimmung zu der Kollektivinterpellation des Vice-Präsidenten Tzschirner und zu dem von demselben

625

egen das Ministerium beantragten Mißtrauensvotum aué spra-

Ln Ferner ein Gesuch des Abgrordneten (Oberlieutenant) Mül ler um Urlaub auf unbestimmte Zeit, um dem Feldzua in Shleswig- Holstein beiwohuen zu können. Díe Abgeordueten Tzschirner, Schmidt und Köchly sprechen sich gegen Genelmigung dieses Gesuches aus, indem sié geltend machen, daß der Abgeordnete Müller wohl in Schleswig, aber uicht iu der Kammer (wegen der Militair - Angele- genheiten) erseßt werden fönnte. Es wird hierauf das Urlaubsgesuch gegen 5 Stimmen verweigert. Att

Abgeordneter G runer bringt - seine am 3. April ci1gebrachte Inter- pellation wegen Mangel an Gesezvorlagen in Erinnerung. Staats-Minister von Ehrenstein entschuldigt die Zögerung: der Antwort mit der Wich- tigkeit des Gegenstandes, die eine Erwägung des Gesammt-Ministeriums er- fordere, Derselbe Minister antwortet ugleich auf die neuliche Interpellation des Abgeordneten Helbig wegen Nichtausnahme einer Berichtigung in die Leipzi- ger Zeitung ohne Stellung einer Caution ‘wegen ecitva nachfolgender Berich- tigungen dahin, baß die Regierung eine Justruction in dieser Hinsicht nicht an die Leipziger Zeitungsexpedition gegeben habe. Staatsminister von Beust erklärt, daß er die Interpellation des Vicepräsidenten Tzschirner we- gen der preußischen Cirkularnote in der nächsten Sizung beantworten

erde, G 21 Es folgt nun die Berathung des auf der Tagesordnung befindlichen Schaffcatbsbtn Antrages: „Die Belle Raimbiér der Volksvertretung Sachsens ersuche ih, in Gemeinschaft mit der ersten Kanimer an die Staatsregierung den Antrag zu. stellen : 1) daß sie die von der deutschen verfassunggebenden Reichsversammlung in Frankfurt in zweimaliger Lesung beschlossene und am 29, Márz d. J. „als Reichsverfassung ‘“ bereits verkündigte, von ihrem Gesammt- vorstand und ihren Mitgliedernunterschriebene „Verfassungdes deutschenReiches““, nebst dem am 28, März in zweiter Lesung gleichfalls angenommenen „Reichs- wahlgeseye“ für das Königreih Sachsen als endgültig und verbindlich, im verfassungsmäßigen Wege bekannt mache, und 2) daß ar sie, die Staats- Regierung, wie die Kammer jeder Aenderung dieser „Verfassung des deut- schen Reichs“ und dieses ¡„„Reichswahlgesezes“, welche auf andere, als in jener selbstbestimmte Weise etwa versucht werden sollte, ten entschiedensten Widerspruch entgegenseze.“ 4 ; i h

Vice-Präsident Schaffrath drückt zunächst sein Bedauern darüber aus, daß die Regierung die Tzschirnersche Interpellation nicht heute be- worten, sondern erst die heutige Verhandlung abwarten wolle. Wenn die Regierung, wie es ihre flit sei, eine parlamentarische sein wolle, so müsse sie von solchen lupfwinkeln bei so wichtigen Angelegen- heiten keinen Gebrauch machen, so müsse sie der Führer der Majorität scin, Doch man werde sich durh das Verfahren der Regierung nicht beirren lassen. Die große wichtige Stunde der Wiedergeburt eines einigen großen Deutschlands habe geschlagen, für Sachsen die Sterbe- stunde der Souverainetät. Es solle ein Beschluß gefaßt werden, der wichtiger sei als alle Beschlüsse, die -seit Jahrhunbderten gefaßt worden seien, Diese Stunde bringe eine größere Veränderung hervor als Jabrhunderte, sie sei dic wichtigste seit Jahrtausenden! „„Fi- nis Saxoniae heißt es jeyt und Initium Germaniae, und, kann man hinzuseßen, nit blos Borussiae!‘“’ Er gestehe offen, daß er bisher einem gewissen sächsischen Partifularismus gehuldigt habe. Allein es gebe auch. einen gerechten Partifulariêmus, wie eine gerechte Vater- und Mutterliebe, Und er mache sih {wer von diesem Partikularismus los, Wenn man ihm jeyt den Vorwurf machen werde, daß er für eine Verfa! ung stimme, die Be- stimmungen enthalte, welche nicht8weniger-als demokratisch seien, so entgegene er, daß cs hohe wichtige Momente gebe, in denen man dem Vaterlande das \chwerste Opfer, das Opfer seiner Ueberzeugung, zu bringen verpflichtet sei. Er stimme für diese Verfassung, und habe seinen e gestellt, nicht unge- achtet er ein Demokrat sei, sondern weil er ein solcher sei, Man müsse aber jener undemokratischen Bestimmungen (das erbliche Kaiserthum, §, 197 2c.) mit in den Kauf nehmen, weil es heiße, entweder das Ganze oder gar Nichts. Uebrigens hätten si seit der früheren Verhandlung in der zwei- ten (sächsischen) Kammer die Dinge geändert, was die Annahme dieser Verfassung erleichtere, Der -Erbfaiser müsse nach dieser Verfassung, die er beshwören müsse, uns das ganze Deutschland schaffen. Es sei aber das Erbkaiserthum nicht lebensfähig, das liege în seinem Zustandekommen, Ferner würden die Grundrechte durch diese Verfassung garantirt, Das Staaten- und das Volkshaus seien beide so ziemlich demokratisch ausge- fallen, und in der zweiten Lesung sei au das suspensive Veto angenom- men worden. Uebrigens sei diese Verfassung niht von den Fürsten und Regierungen geschaffen worden, sondern einzig und allein von den Ver- tretern des deutschen Volks; sie beruhe auf der Volks souverainetät. Schon dieser Ursprung müsse uns diese Verfassun werth machen, denn sie sei aus dem Volfe hervorgegangen. Sachsen müsse sich einem größeren Staat an- schließen, es könne nicht allein dastehen, und überhaupt könne man nur durch sofortige Annahme der Octroyirung einer Verfassung vorbeugen. Man müsse jet das Ansehen der National-Versammlung erhalten, sie habe noch zuleyt ihr früheres Wort bewahrheitet, sie habe sich ermannt. Er hoffe, daß der heutige Beschluß alie Parteien vereinigen werde. Möchte die Liebe zum E alle Gehässigkeiten schwinden lassen ! (Beifall auf der Linken und -Rechten.

Vice - Präsident Tzschirner is gegen den Schaffrathschen Antrag. Die Verfassung sei niht im Stande, Deutschlands Größe i begründen, es felle Oesterreich; sie stelle Belagerungs - Zustand in Aus iht und me- diatisire nicht die Fürsten, sondern das Volk, Das suspensive Veto stehe nur bedeutungslos auf dem Papiere, da cs kaum zu erwarten stehe, daß durch die vielen Hindernisse ein gleichlautender Antrag dreimal mit zwei Dritteln Majorität durchgehe, Die Verfassung bringe auch wegen des Ausschlusses Oesterreihs keinen kommerziellen Vortheil, Der \chlimmste Paragraph sei aber der über das Erbkaiserthum. Solle man nun, nachdem der König von Preußen abgelehnt hat , denselben auf den Knieen um die Annahme bitten, oder bei allen 34 Fürsten anfragen, ob einer von ihnen unser Kaiserthum annehmen wölle? (Bravo auf der Galerie.) „Man will wahrscheinlih die Krone nur aus den Hän- den der legitimen Fürsten haben; man will selbst von Gottes Gnaden dafür sorgen, was dem Volke frommt. Wenn wir au die Verfas- sung annehmen und die Gewalt nicht, so wird Alles vergeblich sein. Die Beschlüsse der Nationalversammlung beweisen nicht, daß sie sich ermannt habe. Die Grundrechte können uns nicht wieder entrissen werden, das wird sich das sächsische Volk nicht gefallen lassen , auch vor einer Oc- trovirung wird sich dasselbe zu süßen wissen. Man will eín deutsches Reich, nicht der Knechtschaft, sondern der Freiheit erhalten.“ Abgeordneter Dammann vertheidigt in längerer Rede den Schaffrathschen ‘Antrag, wogegen Abgeordneter Wehner denselben für zu vorzeitig findet, weil die Berfassung , wenn auch bekannt gemacht, sih noch nicht im Stadium der Ausführung befinde. Uebrigens, meint er, die Einheit Deutschlands werde shwerlich auf dem friedlihen Wege der Vereinbarung zu Stande fommen.

Nachdem noch die Abgeordneten Berthold und Benseler für den An- trag und Abgeordneter Helbig dagegen gesprochen, ergreift Staatsminister Held das Wort: „Die Regierung hat von dem Tage an, wo die deusche National - Versammluu einberufen wurde, ihrè Bestrebungen nur dahin berichtet, daß die Einheit und Freiheit Deutschlands von den deutschen

i in Hand mit der National-Versammlung begründet

ie is hierbei von anderen Rücksichten als“ denen, welche die Herstellung einer dauernden und vollständigen . Einheit den Gesammt- vaterlandes und die wahren Juteressen des eigenen Landes erheischten, niemals geleitet gewesen, und níe hat sie ihre freie und selbstständige Thä- tigkeit durch Verabredungen irgend einer Art gebunden, Beweis dafür ist die Publication der Grundrechte, womit die sächsishe Regierung saglandig den meisten anderen Staaten „vorangegangen - ist, Die säch- sische Negierung wird daher auch jeßt einer rashèn ‘und befriedigenden Entwickelung der ihrer endlichen Lösung zugeführten Frage alle ihre Kräfte widmen und dahín trachten, daß die von der deutschen National- Versammlung gepftogenen Berathungen und gefaßten Beschlüsse nicht ver- geblich seien. Allein die Verfassung, selbst wie sie aus diesen Bera- thungen und Beschlüssen hervorgegangen ist , beruht „ihrer Beéstim-

Dienstag d. 13. April.

mung nach sowohl als in ihren Grundzügen auf der Voraussezung der Thelltatae e et Länder, wie dies schon ein Bli auf E ersten Artikel derselben klar an den Tag legt, Schon hieraus folgt, daß die einseitige Einführung dieser Verfassung, welche - eben e N Reichs - und nicht eine Landes - Verfassung if , für ein einzelnes Zus, wie Sachsen, unausführbar sein würde. Es würde dadurch der Zwe

der Einigung nicht erreiht, vielmehr nur so viel erzielt werden, “i Sachsen sich der Möglichkeit beraubt sähe, bei denjenigen Verhan i en, welche die Förderung eben dieses Zweckes zum Gegenstande 7 en, fich thätig zu betheiligen, und gerade bierin erkennt die E aen dringendsten Beruf, Die Regierung ist fern von E de E Deutschlands hemmenden Partikularismus, ihre Handlungsweise wir! po flar zu Tage legen,“ Die Aeußerung des Ministers findet vielfache af griffe, und es wird, nachdem noch mehrere Abgeordnete für und égen en Untrag gesprochen, der erste Theil desselben von 49 Segen 419 Res, der zweite Theil gegen eine Stimme, angenommen, Ein Antrag des Ab- geordneten Bertling auf Erklärung, daß der Abschnitt der ReicjEver sung, welcher die Grundrechte einschließt, nur das mindeste Maß der Rechte un

Freiheiten enthalte, wird gegen 28 Stimmen angenommen,

Dresden, 14, April, (D. A. Z.) Wegen verzögerter Ab- führung der Matrikular-Beiträge zur Gründung einer deut hen Flotte ist unter dem 2. April d. J, von dem Reichs - Ministerium: der Fi- nanzen nah Beschluß des Gesammt-Reichsministeriums ein mit Exe- cutions - Maßregeln drohendes Schreiben an den sächsishen Bevoll- mächtigten bei der Ceutralgewalt ergangen. Nachdem darin auf den Beschluß der National-Versammlung vom 14. Juni v. J., auf die Verordnungen vom 10. Oktober v. J. und 4, Februar d. J. und auf die Konferenzen mit den Bevollmächtigten der Einzelstaaten auf- merksam gemacht, auch hervorgehoben worden ist, daß: mit Ausnahme Oesterreichs sämmtliche Bevollmätbtigte sih bereit erklärt hätten, die Beschaffung der auf ihre Regierungen fallenden Beiträge an den festgeseßten Terminen möglichst zu fördern, heißt es in dem Reichs= Ministerialschreiben weiter: „Jm Vertrauen auf die Erfüllung die- ser Zusagen, welhe von mehreren Regierungen noch durch besondere Mittheilungen bekräftigt wurden, hat die Centralbehörde für ‘die Marine Verfügungen getroffen, welche „die als verfügbar in so be- stimmte Aussicht gestellten Mittel vollständig in Anspruh nehmen. Las Reichs =- Ministerium konnte dem Gedanken niht Raum geben, daß eine deutsche Regierung der Erfüllung einer anerfannten Bundes- pflicht selbst daun nicht nahkommen werde, nachdem ihr bekannt war, daß die pflihtwidrige Unterlassung als eine Schmach „und an- gesihts des zu erwartenden Wiederbeginns der Feindseligkeiten von Seiten Dänemarks als Verrath am Vaterlande erscheinen würde, Das Reichs-Ministerium konnte sonach den zwedmäßigen Anordnungen der Marine-Behörde seine Zustimmung nicht versagen. Jhre Regierung, Herr Bevollmächtigter, gehört zu den wenigen, welche dem Vertrauen der Centralgewalt nicht entsprochen und ihre Verbindlichkeit nit er- füllt haben. Alle unsere wiederholten dringenden Aufforderungen, so wie die Ablehnung der unbegründeten Behauptung, daß Ihre Regie=- rung an die vorgängige Bewilligung der Stände für diese bundesmä- ßige Leistung gebunden sei, haben nichts gefruhtet. Die Central- Gewalt, als legales und anerfauntes Organ der Bundesgewalt, im Hinblick auf die Pflichten, welhe ihr nah ben Grundgesebßen des Bundes und nach dem Geseße vom 28. Juni 1848 obliegen, so wie im Hinblick auf die Verantwortlichkeit des Ministeriums, darf nun niht länger säumen, gegen Jhre Regierung von den Mitteln Ge- brauh zu machen, welche ihr gegen Regierungen zustehen, insofern sie ihren bundesmäßigen Verpflichtungen niht nahkommen. In Ge- mäßheit der Art. 31 34 der wiener Schluß - Akte vom 15, Mai 1820 und des Art. 3 der Executions-Ordnung vom 3, August 1820, so wie des Art, 2a, und Art. 14 des Geseßes vom 28, Juni 1848, fordern wir demnach JZhre Regéerung auf, die rüdckständigen Beiträge für das Königreich Sachsen zur Gründung einer deutschen Flotte, und zwar zusammen 297,298 Fl. 134 Kr., innerhalb 14 Tagen, vom Tag des Empfanges dieses Schreibens. an die Reichskassenverwaltung eine zahlen zu lasscn. Wir ersuchen Sie, Jhre Regierung von dieser Auf=-

forderung mit dem Bemerken in Kenntuiß zu seben, daß nach ver geblihem Ablaufe dieser Frist das weitere Verfahren nah Maßgabe der Executions-Ordnung unfehlbar eintreten wird. (gez.) von Bee = rath.“ Die Regierung hat einfa dieses Schreiben mittelst König lichen Dekrets unter dem 11ten' d, M. an die Kammern gelangen lassen und dabci an die in dieser Angelegenheit ergangenen Dekrete vom 2. Februar und 17, Mäárz erinnert. -

An Ein hohes Staatsministerium! i

Die Antwort, welche unser König und Herr der am Z3ten d. M. vor ihm erschienenen Deputation der deutschen National-Versammlung wegen Aunahme der Jhm angetragenen deutshen Kaiserwürde ertheit hat, ist der Gegenstand maßloser Angriffe geworden.

Mit Unwillen wenden wir uns- ab von dem Cynismus, welcher: in der Gründonnerstags- Sigung der zweiten Kammer sih von der Rednerbühne ergossen hat; es war ein Ausbruch der Wuth und des Hasses; dergleichen rihtet si dur sh selbs, Mit Trauer aber sahen wir einen Mann, den wir dur so viele Kämpfe des lebten Jahres als den Winkelried der Ehre und des Rechtes zu rühmen gewohnt waren, ins feindliche Lager \chwanken.

Wir leben der freudigen Ueberzeugung, daß Sie, hohwadere Männer, indem Sie dem Könige diese Antwort anriethen, ebenso sehr Jhrem unbeirrten Gewissen genugthaten, als Sie andererseits mit den edelsten Gefühlen des Königs zusammentrafen. Wir lebeu auch der freudigen Zuversicht, daß das preußische Volk, wie seine deutshen Bruderstämme, diejenigen verleugnet, welhe mit gewi et- loser Verdrehung und mit heutlerishem Eifer für das deutshe Kai- serthum sich erdreisteten, nicht blos Sie, als verantwortlihe Räthe der preußischen Krone, sondern sogar, mit unzweideutigen Anspielun- en, die unverleßlihe Majestät selbst des Verraths an der deutschen

ache zu bezüchtigen.

Wir erklären Jhnen feierlich vor ganz Deutschland, daß eine r e a Sinnes, als geschehen , uicht ertheilt werden konnte und durfte.

Die Nationalversammlung zu Frankfurt war laut Beschlusses der Bundes - Versammlung vom 7. April 1848 berufen, die künftige Verfassung Deuschlands im Namen des deutschen Volkes mit den deutshen Fürsten festzustellen. ; À

Sie hat die erste Hälfte dieser Aufgabe gelöst; sie e die Verfassung entworfen und jüngst vollendet, indem sie beschloß, daß der neue deutshe Bundesstaat untér die Centralgewalt eines Kai ser- thums gestellt werden solle. i: :

Aber sie hat die andere Hälfte ihrer Aufgabe, die Ver än- digung mit den - deutschen Fürsten über diese Ver assung, béi Seite gelassen und aus einseitigem Antriebe bereits die Wahl der

erjon des Kaisers vorgenommen. f A sie unserem Könige die Kaiserkrone anbot, ohne die deut-

, , e p te en Fürsten zu befragen, seßte sie Jhn in die Nothwendigkeit, Mie R RAE ürsten seine Oberherrschaft aufzubringen, und so