1849 / 123 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ee m E

S

daß wir selbst diese Unruhen auf der Straße erzeugtenz ih weise diese Jnfamie zurück. (Gelächter links; rechts Lärm.) Es ist R Schmerz für uns, diese Emeute unterdrücken zu müssen. (Oh, oh!) Was meine ehrenwerthen Kollegen betrifft, so traten ähnliche Jr- rungen son früher ein. Die Regierung läßt die Trommel \{la= gen, dreimal s{lagen. (Stimme: Nein, man griff hon beim zwei- ten Trommelwirbel an!) Die Regierüng kann doch die Arme nicht kreuzen z sie wird die verübten Brutalitäten rügen. Eine Untersuchung isteingeleitet. Gouinbeklagt sich ebenfalls über die neuen Polizeidiener. Er könne nit annehmen, daß ähnlihe Befehle von den Ministern fámen. Degouzé, Quästor: „In Zukunft sollen alle arretirten Deputirten nicht nah der Präfektur, der r fahren werden. So sind wir mit dem Minister des Jnnern Über- eingekommen.“ Marrasst liest ein Schreiben Faucher's in diesem Sinne vor. S{öl{cher: „Der Conseils = Präsident Barrot hat behauptet, es gebe geheime Volksführer, welche das Volk auf die Straße lockten und dann im Sti ließen. Er bezog dies offenbar auf den Berg. Wir weisen diese niedrige Verleumdung zurück.“ ( Agitation.) Barrot (Rechts: Antworten Sie doch niht!): „Diese Gruppen verrathen in der That eine geheime Organisation. Doch glaube ih nit," daß Deputirte sie leiten. Hätte ih diesen Verdacht, so würde ih die Staatsanwaltschaft einschreiten lassen. (Vom Berge: Man würde Jhnen mit den Waffen antworten!) Man ruft, man würde mir mit den Waffen antworten;z nur ein Factioser kann so sprechen. “‘(Lärm.)M arra st : „Ich erkläre die Sache für erledigt,und wir kehren zur Tagesordnung zurück.“ An der Tagesordnung ist die Angele= genheit Montevideo's, die seit 10 Jahren mehr als 25 Millionen gekostet und noch 640,000 Fr. erheischt. Ceremboure und Ay- lies dringen in das Ministerium, ihnen zu erklären, ob sie Mon- tevideo wirklich behalten wollen oder nicht. Sie schlagen eine Ex-

pedition vor. Drouyn de Lhuys antwortet ausweichend. Die französische Republik werde fortfahren, die dortigen fran- zösischen Interessen zu schüßen. Gustav von Beau-

mont, der in London diesen Gegenstand persönlih behan- delte , sagt : Aylies möchte eine Expedition von 10,000 Mann rüsten und energisch handeln. Bei dem jeßigen Stande der Dinge in Europa kónne Frankreich keine 10,000 Mann von seinem Heere abzweigen und an den La Plata \chicken. Das einzige Mittel sei Negoziiren und das Subsidium fortseßen. (Ja, ja!) Der Kredit geht mit 586 gegen 7 Stimmen durch. Marrast: „Jh rufe Marcel Barthe auf die Tribüne, um seinen Bericht über die Un- tersuchungen der invaliden Präfekten vorzulesen. (Ah, ah!) Mar- cel Barthe licst vor. Der Ausschuß dringt auf Revision der Pensionsgeseßgebung. Die Sißung wird um 6% Uhr geschlossen.

sondern in die Quästur ge-

726 Paris, -30. April. Vorgestern besuchte der Präsident der Republik “das weibliche Erziehungs - Institut zu St. De-

- nis, wo verwaiste Kinder von Mitgliedern der Ehrenlegion Aus

nahme finden. Der Präsident äußerte in seiner Ansprache an die ortberin, „In einer Nr wo man die heftigsten Angriffe auf die Familie richtet, ist es doppelt wichtig, daß eine weise und ge= diegene Erziehung bei den Kindern die ewigen Grundsäße der Mo- ral, der Ordnung und der Arbeit entwickelt.“ Gestern waren Louis Bonaparte und Odilon Barrot in Troyes, wo sie der Ein- weihung der Fahnen der dortigen Nationalgarde beiwohnten. Beide kehrten noch an demselben Tage nah“ Paris zurück. Wie es heißt, hat der Präsident Bonaparte an die Königin von Spanien einen eigenhändigen Brief geschrieben, in welchem er das Benehmen sei- nes Vetters, der Madrid verlassen hat, ohne von der Königin oder von ihren Ministern Abschied zu nehmen, tadelt. Ein hiesiges Blatt bemerkt übrigens, daß Napoleon Bonaparte, der Vetter des Präsi-

denten, eben so wenig Demckrat sei wie dieser, denn er habe ge- |

48 Recht auf Arbeit, für zwei Kammern, gegen Abschaffung ba e ag lin der Armee, für den Rateaushen Antrag auf Auflösung der National-Versammlung und gegen die Anklage der

inister gestimmt. ; M S Härseille ist am 26. April das sicilianische Dampfschiff „Independenza““ cingelaufen. Es Fr R Epelen aus Palermo bis zum 23. April. Die sicilianishe Revolution kann danach als beigelegt betrahtet werden; der Kampf hat überall aufgehört, und Admiral Baudin, den man in Ajaccio vermuthete , - ist mit neuen

Vorschlägen von Palermo nah Gaeta abgegangen, die König Fer-= |

dinand anzunehmen geneigt schien, denn er hatte sofort Befehl gege- ben, die Feindseligkeiten auf allen Punkten der Insel einzustellen. Die Grundbedingung dieser Vorschläge bleibt die Rückehr Siciliens unter neapolitanische Hoheit. König Ferdinand hat seinen Adjutanten, Oberst Nunziante, in das Hauptquartier seiner Truppen auf Sicilien geschickt. Der Fall Catania’s, Syracusa's, Augusta’s und anderer Städte \cheint Palermo entmuthigt zu haben. Es soll dort allgemeine

Haltlosigkeit herrschen. Bag g rae e s und das ganze Ministe-=

rium haben sich auf dem „Bellerophon“/ eingeschifst; die ihnen er- gebensten Anhänger sind ihnen gefolgt. Mieroslawski und mehr als 200 siciliauische Flüchtlinge sind bereits mit der „Independenza““ in Marseille wieder angekommen. Eine provisorische Junta, meist Royalisten und Anhänger des Königs Ferdinand, hatte sih in Pa- lermo nah der Entfernung des Ministeriums gebildet und eine De- putation zum General Filangieri gesandt, um ihn mit den Bedin- gungen der Unterwerfung und Herstellung des status quo bekannt zu machen. Ruggiero-Setlimo und die Minister haben sih auf dem

„Bellerophon‘/ nach Malta begeben , um sich zunächst unter engli=

\chen Schuß zu stellen.

Großbritanien und Jrland. London, 30. April. Die Königin und Prinz Albreht begaben sich gestern nah Kew, um den Herzog und die Herzogin von Cambridge zu besuchen. Heute ist Hofball im Buckingham - Palast, :

Italien. Genua, 25. April. (Französ. Bl.) Radeßky und das turiner Kabinet sind über folgende zwei Hauptbedinguugen einig geworden: a} Erlegung von 80 Millionen Lire Kriegssteuer, h) Dreitausend Mann in Alessandria.

Alessandria, 24. April. (A. Z.) Der dritte Artikel des Waffenstillstandes von Novara wird ausgeführt. Heute rückten 12 Compagnieen Rukawina, ein Bataillon Kroaten und sechs Geschüte mit klingendem Spiel und geshultertem Gewehr, grüne Zweige an den Hüten, in die Stadt und besebten die Citadelle. |

Florenz, 22. April. Die provisorische “Regierung hat im Namen des Großherzogs gegen die austro - estensische Occupation von Massa, Carrara und den Provinzen von Lunigiana und Gar- fagnana als eine Gebietsverlepung protestirt. Der Großherzog hat erklärt, die Regierung von Toscana wieder zu Übernehmen.

Der Monitore Toscano giebt den Wortlaut der Adresse, welche die provisorische Regierung dur ihre Deputation überbrin= gen läßt; es heißt unter Anderem darin: „Stellen Sie Jhren constitutionellen Thron, umgeben von volksthümlichen Inslitutionen, wieder her.““ y : )

Die aus Polen und Lombarden bestehende lombardische Le-= gion, welche früher in piemontesischen Diensten stand und sich dann zur Vertheidigung der toscanishen Gränze in die Nähe von Pi- stoja gezogen hatte, ist mit Waffen und Gepäck auf das römische Gebiet übergetreten, nachdem sie einen Gränzposten von 13 Dra- gonern entwaffnet und der Pferde beraubt hatte. ;

KonigUche Schausprele.

Freitag, 4. Mai. Jm Opernhause. 56 se Abonnements= Vorstellung. Auf höchstes Begehren: Das s{lechtbewachte Mädchen, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von d’Auberval, für die hiesige Königliche Bühne eingerichtet von Hoguet. Musik von verschiede- nen Komponisten. (Frl. Fanny Elsler: Lisette.) Frl: Brussi wird hierin tanzen. Vorher: Der Rechnungsrath und seine Töhch- ter, Original - Lustspiel in 3 Abth., von L. Feldmann. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstadtisches Theater. Freitag, 4. Mai. Berlin bei Naht.

Wechsel - Course.

Brief. | Geld, A StSBOAm S (vos e 000000600 Cs 250 F. A 143 2E A O E 0 eds C E B ETE S 250 F1. 2 Mt. 1425 L, Hamburg «eco or doe eeres 300 ML Kurz 150% 150% Î Ae I Cs oe ali s e VCVPE T 300 Mk D Mi 150% | 150 e) A A T N 1 Lst. Z Mt. 6 2456 24% Paris «ee ode p do cine eta oan óe 300 Fr. 2 Mt. 81% dna Wien m 20 Xr. ....... eere ees 150 FL 2 Mt. 885 | Augsburg «eee aro eee reien roe 150 F1. 2 Mt. | 1015 MeSlan s es C o id Ae S Ms H P S 100 Tblr | 2 Mt. 839% ¿ ¿ 8 Tage 99% 995 Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . . 100 Tklr. 9 mt. A 99% Frankfurt a. M. südd. W..-........- 100 FL 2 Nt. ae 196-22 Petersburg eere uo eo oor o 100 SRbl.| 3 Wochen —_ 1035

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal - Papiere und Geld - Course.

|Zf.| Brief. | Geld, |Gem. Zf.| Brief. | Geld. ||Gem.

Preuss.Freiw. Anl 5 1015 1013 Pomm. Pfdbr. 35 ad M St. Schuld-Sch. 35| 795 | Kur- u. Nm. do. 35 LeEE 925 Soeh. Präm. Sch. —/100 | 995 | Schlesische do. 7 89% | 897 K. u.Nm.Schuldr. 35| f _— do. Lt. B. gar. do. f _— Berl. Stadt-Obl. 5 | 98% | | Pr. Bk-Anth -Sch|—| | 86%

do. do. 3Z| E R | E Westpr. Pfandbr. 32 E 855 Friedriched'or. |— 13% 13% Grossh. Posen do. 4 | i L DAe 17 nud 125 125%

do. do. 35 | 807 Disconto. —_| Ostpr. Pfandbr. 35| 905 | | Ausländische Fonds.

Russ.Hamb. Cert.| 5 l | Poln. neue Pfdbr. | 4 907 “i: Ä do.beiHope 3.4.8. 5 E do. Part. 500 Fl. 4 | a4 do. do. 1. Anl. 4 | do. do. 300 FL—| 75 do. Stiegl. 2. 4.A.| 4 | 86 Er Hamb. Feuer-Cas. 35| _—

do. do. 5. A. 4 | E do. Staats-Pr. Anl —| do. v. Rthscb.Lst.| 5 106 (1055 Holl. 25% Int. 25 | do.Poln.SchatzO.| 4 | 63 Kurh. Pr. 0.40th.|— 27k 26% do. do. Cert. L.A.| 5 | 795 | Sardin. do. 36 Fr. —| T: do.do.L-B. 200Fl.— —- |— N. Bad. de. 35 FI.\—| 16 | 155 Pol. a. Pfdbr. a.C./4 | 91% | 91

Berliner Börse vom 3. Mai.

Eisenbahn - Actien

Stamm- Actien. | Kapital. |2 &\®. Prioritäts - Actien. | Kapital. | ; Ss Eg 2 Tages - Cours. 2 5 [5e Tages - Cours. S 8 Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. | §5 | ¿® Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch S in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. 5e “7A jährliche Verloosung à 4 pCt, amortisirt. Di * mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar. [5A a j . Lit. A. B. | 6,000,000 | 4 |-4|77 f. Berl.-Anhalt. .….….... | 1,411,800 | 4 | 87 B. E Aibena E 7 . | 8,000,000 | 4 |— |53 bz do. Hamburg... 5,000,000 45 91% ad u B do. Stettin -Starg. . | 4,824,000 | 4 |— | 865 B. do. do. 1I. Ser, L 45 L do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 | 4 |— |52 bz. v. G. do. Potsd.-Magd. UNALA c i E Magd.-Halberstadt -.. |. 1,700,000 | 4 | 71125 bz do. do. „] GAGD R Ai d do. Leipziger E 2,330,000 | 4 |— do. Stettiner... 800,00 5 a Halle - Thüringer... 9,000,000 | 4 | 2/495 B 5 6. Magdeb.-Leipziger 1,788,000 4 ; Cöln -Minden ……..... 13,000,000 |:.34| | 76% 6. Halle - Thüringer... | 4,000,000 4; 86 be. do. Aachen... | 4,500,000 | 4 |— Cöln -Minden....….... 3,674,500 | 45| 923 B. Bonn-Côöln.….…...... 1,051,200 | 5 |— (103 6. Rhein. v. Staat gar. | 1,217,000 | 37 Düsseld. - Elberfeld... | 1,400,000 | 4 |— do. 4. Priorität .… | 2,487,250 | 4 r Steele - Vohwinkel 1,300,000 | 4 | do. Stamm-Prior. | 1,250,000 | 4 Niederschl. Märkisch. | 10,000,000 | 3{| | 71; e. Düsseldorf-Elberfeld. | 1,000,000 4 Pen do. Zweigbahn | 1,500,000 | 4 |— Niederschl. Märkisch. | 4,175,000 | 4 | 86 B Obersch]. Lit. A. .…. 2,253,100 | 32/65 | 92 tz do. do. 3,500,000 | 5 99 B do. Litt. B. 2,400,000 | 33/65 | 92 be. do. 1II: Serie. | 2,300,000 | 5 | 93% B Cosel - Oderberg 0s 1,200.000 4 |— do. Zweigbahn 252,000 45 2 E 5 Breslau - Freiburg... 1,700,000 | 4 |— | 78 «. do. ___ do. 248,000 | 5 | 785 B. 78 bz. Krakau- Obersch!.... 1,800,000 | 4 |— | 345 B. Obersehlesische .…... 370,200 | 4 N Berg.-Märk. .…...... 4,000,000 | 4 | - 15475 B. Krakau - Oberschl]. 360,000 | 4 | 70 B. Stargard -Posen ..... 5,000,000 | 3#5| | 715 bz. u. B. Cosel - Oderberg. . 250,000 | 5 r Bres - Neisse........ 1,100,000 | 4 |= e e P i San 2 88 G. .-Wittenb.... | 4,500,000 | 4 |— O. 0. Il. Ser. 375, E ION Breslau - Freiburg .…. 400,000 | 4 L Berg. -Märk.. ....... 800,000 | 5 |97 6 Quittungs - Bogen. 2 cs Z Ó Aachen - Mastricht .… | 2,750,000 | 4 |30 Uu Sli Jae Ï Ê S [i b Ausländ. Actien. Lei L OIDL N .…. | 4,500,000 | 4 |— Bu E exbach 24 FI, | 8,525,000 | 4 |— iedr. Wilh.-Nordb. 8,000,000 | 4 |— [33% a 4 be. v, G. ¡iel - Altona .…... Sp. | 2,050,000 | 5 |— No Prior... 5 |— 92 B. 5 Amsterd.-Rotterd. Fl. 6,500,000 | 4 |— Ges Mecklenburger Thlr. | 4,300,000 | 4 |— | 314 6.

Schluss-Coursèe von Cöln-Minden 765 G

von Preussischen Bank-Antheilen 875 6.

Das Geschäft an heutiger

Börse war in allen Effekten höchst unbedeutend, doch haben die Course sich meistens fest auf ihrem letzten Stand behauptet.

Auswärtige Börsen.

Wien, 1. Mai. Met. 5proz. 875 a %, %, 88. 4proz. 695 bis 70. 22 proz. 465—47. Anl. 34: 146—147. 39: 90Z5—91, Nordb. 955, %, 96. Gloggn. 92;—93. Mail. 67—675. Livorno 59%, 58%, %, 99. Pesth 625;—63. B. A. 1110—1145,

K, Gold 253.

Wechsel.

Amsterd. 161. Augsb. 1157. Frankf. 1155. Hamb. 170. London 11. 37. Paxis 137. : __ Die Börse fest; Fonds höher. Fremde Valuten ohne sonder- liche Veränderung. Gold mehr offerirt und niedriger. Hamburg, 1. Mai. 33 proz. p, C. 794 Br., 79% G. St. Pr. Oblig. 84% Br., 84 G. E. R. 102 Br., 1012 G. Stiegl. 82 Br. Dän. 654 Br., 65 G. Ard. 11 Br. 3proz. 235 e it kor Br 99 G M L ¿8 G. Bergedorf 725 G. ona=- O . . (Elmsh. Oos L Neum. 110 Br. Mecklenburg 315 G. Mh A2 20ER. ARERNPSIAO 87. Petersb 33. London Paris 187. etersb. 33. London 413. 85. Amsterdam 35. 60. Frankf. 884. Wien 1705. Breslau 152%. Louisd'or I Sag: Thaler 505.- Gold al Marco 437. Das Geschäft in Wechseln war unbedeutend. Geld sehr reih- lichz Fonds und Actien fest, ohne Veränderung. Paris, 30. April. 3proz. 56 . 95 baar, 56 . 95 Zeit. S5proz. 88 . 35 baar und Zeit.

5proz. Anleihe 88 Zeit.

Bank 2395. ; Spanische 334, do. innere 245 a %.

Leub 6 April. Zproz. Cons. p. C. 913, a. Z. 924 ondon . April. roz. Cons. p. C. 915, a. Z. 924. " 3pr0oz. 325, x. Holl. 4proz. 774.

Z4proz. 914. Ard. 17%, % Cons. eröffneten heute zu 92, 915 und stiegen 5 % p. C. u. a. Z

Mex. 32, 3415. Peru 65. “Von fremden blieben Ard; 474, 3proz. 334, 32%. Mex. 315. 2 Uhr. Cons. 92, 915. Von fremden waren holl. flau und span. gefragt. ; H : Amsterdam, 30. April. Dester. Fonds waren heute wie- derum zu niedrigeren Coursen zu haben, au alle holl. und übri= gen fremden Fonds blieben niedriger. Jm Allgemeinen zeigte der Handel wenig Leben. / Holl. Jntegr. 49, #. 3proz. neue 584. Span. Ard. 104, gr. Piecen 10%, %&. Coupons 7, 8%. Russen alte 1015, Aproz. 82. Stiegl. 815. Oest. Met. 5proz. 71%, 5. 24proz. 38%. Braf 83, Mex. 27%. Peru 47. Wecchsel-Course. Paris 564 G. : Wien 31 Br. Frankfurt 99 G. London 2 M. 11. 95, k. S. 12. Hamburg 345 G. Petersburg 1804 Br.

Markt: Berichte. Berliner Getraideberiht vom 3. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt :

Weizen nah Qualität 53-—58 Rthlr. Roggen loco und {wimmend 2353—25 Rthlr. pr. Frühjahr 82 pfd. 23% Rthlr. Br., 234 G. » Mai/Juni - do. » Juni /Juli 245 Rthlr, bez., Br. u. G. » lan /Aug. 255 Rthlr. bez. u. Br., 254 G. » ept. /Oktbr, 264 Rthlr. Br., 26 G. Gerste, große loco 21—23 Rthlr. » leine 48—20 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 14—16 Rthlr. » pr. Juni /Juli 144 Rihlr. Br. Rüböl loco 145 Réhlr. Br., 14 bez: u. G. » pr. Mai 14 Rthlr. bez. u. Br., 1345 G. » Mai /Juni 14 Rthlr. Br., 13% G. » Juni /Zuli 13% Rthlr. Br., 135% G. » Zuli /Aug. 134 Rthlr. Br., 135 G. » Aug. /Sept. 13% Rthlr. Br., 15% G. » Sept. /Oft. 12% Rthlr. Br., 12% bez. u. G. » Oktbr. /Novbr, 125 Rthlr. Br., 12 G. Leinöl loco 105 Rthlr, Br. » Lieferung 10} Rthlr. Br., 105 G. Spiritus loco ohne Faß 145% Rthlr. bez. »: Mai /Juni 144 Rthlr, verk. u. Br. » Juni /Juli 144 Rthlr. verk. u. Br., » Zuli /Aug. 155 Rthlr. Br., 154 G. » Aug, /Sept, 16 Rthlr. Br., 154 G.

145 G.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hosbuchdruerci,

E

00

Das Abonnement derrägt: S Utblr. für 4 Jahr.

f 4 Nthlr. - #4 Jahr. 8 Nthlr. - 1 Jahr.

in allen Cheilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung.

Bei einzelnen Nummern wird

der Bogen mit 24 Sgr. berechnet.

Preußischer

Staats-Anzeiger.

-

Alle Post-Anstalten des Jn- un? Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blarr an, für Berlin dic Expedition des Prenß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

2 123.

In halt. Amtlicher Theil, f Deuts@Glan-d

aus Preußen. Berlin, Beförderungen und Abschieds - Bewilligungen ín

22306

f

4 A

E A E S E

N

#

der Armee, —- Die Blokade und die Schifffahrt auf dem bromberger Kanal. Abmarsch des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments nach Dresden. Verfügungen. Bekanutmachung.

Desterreich. Wien. Nachrichten aus Ungarn. Beschlüsse der un- garischen Repräsentantenhäuser.

Bayern. München. Ankunft des Reichskommissars Mathy. Einbe- rufung der Beurlaubten, --- Ae Verstärkung der Garnison. Sachsen. Dresden. Ausstand. Ministerkrisis. Lei pzig. Auf-

regung. Plakat des Rathes und der Stadtvoerordueten. Baden. Karlsruhe. Annahme des Kommissions - Antrages über die deutsche Frage inder zweiten Kammer. Braunschweig. Braunschweig. Aufregung. Erklärung des Mi- nisteriums über die deutsche Verfassung, : uslaud. Frankreich. National-Versammkung. Ablehnung der beantrag- ten Amnestie für die Juni - Transportirten. Klage Ledru Rollin’s, * Paris, Die römische Expedition und die Unterwersung Palermo's.

Cabrera. Großbritauien und Frland. Londou. Anordnungen für den Bau eines Königlichen Grabgewölbes, Unterwersung der Sikhs-Häupt-

linge und Verfolgung der Afghanen. Vermischtes. 4

- Italien. Rom. Spaltung im Triumvirat, Vermischtes. Neapel, Die neapolitanischen Truppen in den Kirchenstaat eingerückt, Nach- richten aus Palermo, Florenz. Anarchie in Livorno.

Moldau und Walachei. Bucharest, Schreiben Bem's an Fuad

Efendi. Börsen - uud Handels-Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Steuer-Einnehmer Kozierowski in Lößen den Rothen Adler - Orden vierter Klasse, dem evangelischen Küster und Schul=- lehrer Doering zu Sorenbohm, den Schullehrern Androw zu Büche, Regierungs = Bezirk Stettin, und Hollmann zu Eikum, Regierungs = Bezirk Minden, so wie dem Salzausgeber Wolf in Kösen, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Königl. Hoheit ver Prinz Adalbert ist von Putbus hier wieder eingetroffen. G -

Der bisherige Obergerichts - Assessor Poser zu Naumburg ist zum: Rechtsanwalt bei dem Kreisgerichte zu N und zum No= tar im Departement des Appellationsgerichts zu Naumburg ernannt worden. }

Bekanntmachung. 2

Die diesjährige Seepost = Verbindung zwischen Swinemünde (Stettin) und Kronstadt (St. Petersburg) wird vorläufig und bis auf Weiteres dur das Kaiserlich russische Postdampfschiff „Wla= dimir ‘“/ allein vermittelt werden. Dieses Schiff wird seine regel= mäßigen Fahrten von Kronstadt aus am Sonnabend den 12. Mai d. J. (neuen Styls) beginnen, falls bis dahin das Fahrwasser vom Eise frei sein sollte, und hiernächst immer einen Sonnabend um den anderen von Kronstadt, den zwischen liegenden Sonn= abend aber von Swinemünde abgefertigt werden. Die erste Absahrt von Swinemünde nach Kronstadt wird demgemäß bei rectzeitigem Beginn der Fahrten Sonnabend den 19, Mai d. J. Abends stattfinden. Die Abfertigung der Post und der Reisenden aus Stettin nach Swinemünde mittelst des Fluß - Dampfbootes erfolgt an dem betreffenden Tage, Mittags, nah Ankunst des ersten Dampf- wagenzuges von Berlin,

Das Passagiergeld für die Reise von Stettin oder Swinemünde bis St. Petersburg beträgt, einschließlich der Kosten für die Beköstigung excl. des Weins: /

auf dem ersten Plate... 62 Rthlr. preuß. Cour. » » zweiten » „.,.,.. 40 » » »

Beilage.

de D A DVIE D e 235 » » » für eine Privatkajüte zu 4 Personen 47 Rthlr. preuß. Cour. » » » 0 » » )

» zu I Im Uebrigen können die Bedingungen, welche hinsichtlich der Benußung des in Rede stehenden Da hiffs bei d Post-Anstalten eee ien, O en Berlin, den 25. April 1849, General-Post-Amt.

Monats-Uebersicht der preußischen Bank,

gemäß §. 99 der A vom 5. Oktober 1846. i va. 1) Geprägtes Geld und Barren. .…............ 16,636,200 Rthlr. 2) Kassen=- Anweisungen und Darlehns = Kassen= scheine... A N vivien0 t Aa Sade 4,317,300 » 3) Wechsel-Bestände 9,730,800 » 4) Lom ard-Bestände .…......, Maa eet e A1 000,000 » 5) Staats - Papiere, verschiedene Forderungen und - A La.. ast eus s A e Su aeivios 13,188,700 » | Passiva. 6) Banknoten im Umlauf... 15,113,600 » 7) Depositen-Kapitalien.… R S 20,519,000 » 8) Darlehn des Staats in Kassen-Anweisungen i (9) Rückzahlung von 4,900,000 Rthlr., : g L: S lo Bank =Ordnung vom 5. | over E T E F b C G A 4,100 » 9) Guthaben der Staatskassen, Institute und N rivat = Personen, mit Einschluß des Giro= erfehrs.., eee o 0e oo0 eo 5,817,000 »

Bra e ‘A; rit 1849. f 9

._ Aonigl, preuß. Haupt = Bank =- Direktorium. ;

(gez) von Lamprecht. Witt. Reichenbach. Meyen, Schmidt, Woywod.

. dem bewährten Pflichteifer und der ehrenhaften Ge

Berlín, Sonntag den 6, Mai

Dem Mechanikus Heiur ih Kreß zu Krefeld ist unter dem 30, April 1849 ein Patent auf gewisse, durch Zeichnung, Beschreibung und Modell nachgewiesene Verbesserungen in - der Construction der Kullirstühle, so weit sie als neu und eigenthümlih er- fannt sind, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um- fang des preußischen Staats ertheilt worden.

Dem Mechaniker und Papier = Fabrikanten Karl Fischer zu

- Plettenberg ist unter dem 30. April 1849 ein Patent

auf eine Vorrichtung ‘an den Papier-Maschinen zur Dar= stellung von Pappen, in der dur Zeihnung und Be= schreibung nachgewiesenen Ausführung, ohne Jemand in der Benußung bekaunter Theile zu beschränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um= fang des preußischen Staats ertheilt worden.

Abgereist: Der Erbschenk im Herzogthum Magdeburg, Graf vom Hagen, nah Magdeburg.

Uichtamtlicher Theil. ; Deutschland.

Preußen. Berlin, 5. Mai. Se. Majestät der König

haben Allergnädigst geruht, dem Schornsteinfegermeister Hartwig

zu Gumbinnen die Erlaubniß zur Anlegung der ihm verliehenen Großherzoglich mecklenburg-shwerin\schen Kriegsdenkmiünze für 1813 und 1814 zu ertheilen.

Berlin, 5. Mai. Nach dem heutigen Militair - Wochen = blatte ist der General-Lieutenant von Weyrach,. kommandiren= der General des 3ten Armee = Corps, zum Chef des 10ten Regi= ments ernannt, der General-Lieutenant - Freiherr Roth von Schredckenstein mit der stellvertretenden Führung des Garde= Corps beauftragt, der-Oberst - Lieutenant von Scha ck, Adjutant des Prinzen Wilhelm von Preußen Königl. Hoheît, zum Oberst be= fördert, der Rittmeister von Stülpnagel, vom Regiment Garde du Corps, unter Aggregirung.-beï viesem: Regiment, zum dienstlei= stenden zweiten persönlichen: Adjutanten des. Prinzen Albreht von Preußen Königl. Hoheit, der Müäjor zur Disposition Schober, zulept aggregirt dem 12ten Infanterie-Regiment, zum Commandeur des Ersab-Bataillons für die 1e Infanterie-Brigade der Division in Schleswig ernannt worden, Ferner ist dem Rittmeister Spie l- berger vom 12ten Husaren = Regiment als Major mit der Regi- ments=Uniform und Pension, dem Hauptmann von Schmude vom 2ten Bataillon 21sten Landwehr-Regiments, als Major mit seinem bisherigen inaktiven Gehalt als Pension, dem Hauptmann Becker vom 2ten Bataillon 6ten Landwehr-Regiments als Major mit der Regiments = Uniform und Pension, dem Hauptmann von Lübtow vom Sten Infanterie-Regiment als Major mit der Regiments-Uni= form mit den vorschriftêmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aus- siht auf Civilversorgung und Pension der Abschied bewilligt worden.

__ Berlin, 5. Mai. Einige Zeitungen enthielten vor kurzem die Nachricht, daß die Blokade der preußischen Häfen deshalb be- sonders lästig empfunden werde, weil der bromberger Kanal in der Nähe von Nadckel r und dadurch die Wasserverbindung zwi= schen Oder und Weichsel aufgehoben sei. Diese Angabe kann aus zuverlässiger Quelle für unrichtig erklärt werden. Die Schifffahrt auf dem bromberger Kanale hat seit dem Abgange des Eises bis jeßt ununterbrochen stattgefunden und wird erst dann unterbrochen werden, wenn die Sperre des Kanals wegen des in diesem Jahre bevorstehenden Umbaues von drei Schleusen beginnt, Ein Aufschub dieser Bauten bis zum künftigen Jahre is bei dem Zustande der betreffenden Schleusen nicht zulässig. Eben so wenig kann der Bau bis zur späten Jahreszeit ausgeseßt werden, da dies dem Aus- trocknen des Mauerwerks hinderlih sein, außerdem aber auc der Herbstschifffahrt, welche namentlich auch wegen der Beförderung von Saat und Getraide der neuen Aerndte wichtig ist, Abbruch thun würde. Dagegen ist, wie wir erfahren, der Beginn der Sperre des bromberger Kanals bis zum 1. Juli d. J. ausgeseßt worden, wo- durch den Wünschen des betheiligten Publikums, \o weit es ohne

Gefährdung der angedeuteten Inter tspro- Sew E: g i Interessen geschehen kann, entspro

Berlin, 5, Mai. Das Kaiser Alexander Grenadier - Regi- ment ist heute mittelst Eisenbahn nah Dresden befördert worden, um die Königlich säcsishen Truppen bei Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung zu unterstüßen. Bedeutendere Streitkräfte stehen bereit, um erforderlichenfalls soglei naczurüdcken.

Berlin, 5. Mai, Das el Blatt ent- enthält folgende allgemeine Verfügung, die eshränkung der Ur= laubs-Ertheilungen an Justiz-Beamte betreffend :

„Die Veränderungen, welche in der Gerichts-Organisation und der gerichtlichen Geschäfts. Verwaltung in Folge der Verordnungen vom 2, und 3, Zanuar d, J. eingetreten sind, erfordern das rastlose und ununterbrochene Zusammentvirken sämmtlicher Justizbeamten, damit die dur die neuen Ein- rihtungen ihrer Beschaffenheit nah unvermeidlich herbeigeführte Unter- brehung eines geregelten Geschäftsganges baldmöglichst beseitigt, eine

ründliche nnd sorgfältige Bearbeitung der den Gerichten erster Fn anz zum

heil fremden Rechtsangelegenheiten bewirkt und das neue erfahren in

Untersuchungssachen vorschristsmäßig und prompt g wird. Von ] innung der Justizbeam-

ten erwartet der Justizminister mit Zuversicht, daß sie zu diesem Zwecke au- ßerordentlihe Anstrengungen nicht scheuen werden, er muß aber, damit ein ersprießliches Zusammenwirken der vereinten Kräfte erreiht werde, zugleich anordnen, daß die neu angestellten Beamten sich unverzüglich auf ihre Po- sten begeben und im laufenden Jahre Beurlaubungen nicht anders als in den allerdringendsten Fällen, deren Beurtheilung dem pflichtmäßigen Ermessen der Präsidien und beziehungsweise der Herren . Ober-Staatsanwalte über- lassen bleibt, statifinden dürfen, Die Beschassenheit der Fonds und die ge- Bit n Ausgaben machen es nicht minder nothwendig, daß im laufenden Jáhre Unterstüßungen zur Bestreitung der Kosten von Badereisen in der

1849.

Regel gar niht gewährt und Bewilligungen solcher Unterstüßungen zu an- deren Zwecken auf das dringendste Bedürfniß beschränkt werden.

Indem der Justiz-Minister hofft, daß diese im Juteresse des Publi- fums und des Dienstes nothwendigen Anordnungen von dem richtigen Ge- ichtspunkte aus werden gewürdigt werden, veranlaßt er die Königlichen

ppellationsgerichte, hiernach sih nicht nur selbst zu achten, sondern auch E ihres Departements unverzüglich mit Anweisung zu versehen.

An die Beamten der Staatsanwaltschaft ist in ähnliher Weise Ver- fügung ergangen.

Berlin, den 20. April 1849,

Der Justiz - Minister Simons,“

Desgleichen die allgemeine Verfügung, die Ausbildung der Civil-Supernumerarien im gerichtlichen Subalterndienst Vetèofend

„Dem Práäsidium des Königlichen Appellationsgerichts wird auf die An- frage vom 7. d. M,, i

wegen der künftigen Ausbildung der Civil-Supernumerarien im gerichtli- heu Subalterndienst, hierdurch Nachstehendes eröffnet:

Nachdem in Folge der Verordnung vom 2, Januar d. J. (Besey- Sammlung S. 1) die Rechtsangelegenheiten der Erimirten in erster Jnstanz an die Kreisgerichte übergegangen sind, bedarf es hinsichtlih der Beschäfsti- puns der Civil - Supernumerarien einer Abänderung des seitherigen Ver- ahrens.

Es wird daher hierüber Folgendes bestimmt: 2

1) Bei den bestehenden Vorschriften über die Annahme von Civil- Supernumerarien, welche nur den Appellations-Gerichten zusteht, und über

die hierzu nothwendigen Erfordernisse behält es noch ferner sein Bewenden. Insbesondere is als Regel darauf zu halten, daß der Besuch der ersten Klasse eines Gymnasiums oder einer höheren Bürgerschule nachgewiesen wird, und aur ausnahmsweise, wenn der Aufzunehmende seine besondere Brauchbarkeit hinreichend anderweit dargethan hat, ist die Dispensation von diesem Nachweise zu beantragen.

2) Nach erfolgter Annahme und Vereidigung is der Civil-Supernu- merar einige Monate lang bei dem Appellations-Gerichte zu beschäftigen, sodann aber in der Regel auf mindestens ein Jahr cinem Kreis- oder Stadt-Gerichte des Departements zur praktischen Ausbildung zu überweisen,

3) Nach dem Ablaufe dieses Zeitraums , dessen Verlängerung auf den Bericht des Direktoriums des betreffenden Gerichts, im Falle die Leistungen des Civil-Supernumerars ungenügend sind, erfolgen kann, tritt derselbe in die Bureaus des Appellationsgerichts zurück und wird vorzugsweise als Ex- pedient und Supplikanten-Vernehmer, nah zurücfgelegter Äftuagriatö-Prü- fung aber au â?s Gerichtsschreiber beschäftigt.

4) Die Prüfung als Akftuarius erster oder zweiter Klasse muß bei dem Appellationsgerichte abgelegt werdenz dagegen is jedes Kreis- oder Stadt- gericht zur Vornahme der Prüfung als Civil-Protokollführer berechtigt, und es kann demselben auch die im §, 38 der Kriminal-Ordnung bezeichnete Prüfung als Kriminal-Aktuarius oder Kriminal-Protokollführer von dem Appellationsgerichte aufgetragen werden, Ueber den Ausfall der zulegt ge- dachten Prüfung ist in diesem Falle an das Appellationsgeriht unter Ein- sendung des Prüfungs-Protokolls und der Prüfungs-Arbeiten behufs Aus- stellung des erforderlihen Zeugnisses Bericht zu erstatten,

Berlin, den 23. April 1849,

Der Justiz-Minister

Simons,“ An das Appellationsgeriht zu N. Vorstehende Verfügung wird sämmilihen Gerichtsbehörden hierdurch zur Kenntnißnahme und Nachachtung mitgetheilt, Berlin, den 23, April 1849, Der Justiz - Minister

Simons,

Berlin, 5. Mai, Das Amtsblatt der Königlichen Re- gierung zu Potsdam enthält folgende Bekanntmachung :

„Potsdam, den 28, April 1849, Jn der Verfügung des Königlichen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten vom 30, April 1847 (Amtsblait 1847 Stück 22 Seite 200 Nr. 106) sind die Gründe näher angegeben, aus denen hinsichtlich derjenigen Prüfungen, durch welche die Approbation zu dem ärztlichen oder wundärztlihen Berufs über- haupt ers erlangt werden soll, eine zweimalige und ausnahmsweise eine dritte Wiederholung dagegen bei den Prüfungen, zu welchen nur bereits approbirte Medizinalpersonen, oder in der ersten Staatsprüfung vollständig bestandene Kandidaten zugelassen werden und durch welche nur die Be- fähigung zur Bekleidung eines Amtes in der Medizinal - Verwaltung oder zur Ausübung der Heilkunde in einem erweiterten Umfange erlangt werden soll, nur eine einmalige Wiederholung gestattet wird.

Mit Hinweisung auf diese Verfügung, ist, da in derselben der Prüfung zur Erlangung des Fähigkeits-Zeugunisses zur Verwaltung einer Kreis-Thier- arzistelle nicht namentlih gedacht is, mittelst Verfügung des gedachten Kö- niglichen Ministeriums vom 16ten d. M. bestimmt worden, daß für die Folge bei den Kreis-Thierärzten ganz so, wie bei den Kreis-Phvositern und gerichtlihen Wundärzten, nur eine einmalige Wiederholung einer mißlun- genen Prüfung gestattet sein soll, und mithin, wenn die das erste Mal be- hufs der Qualification als Kreisthierarzt eingereichten schriftlichen Arbeiten ungünstig beurtheilt worden, nur noch ein zweites Mal dergleichen Arbeiten eingereiht oder dazu erbetene Aufgaben ertheilt werden dürfen. | Königliche Regierung. Abtheilung des Junern,“

Oesterreich. Wien, 3. Mai. Die neuesten Nachrichten aus Ungarn melden, daß General Wohlgemuth mit seinem Corps sich in den Waag - Gegenden befindet, General Schlick aber mit sehr bedeutenden Kräften gegen Komorn vorrücke. Das Gros der Armee bei Preßburg \{lägt man auf 60,000 Mann an.

__ Man war lange ungewiß über- die Richtung, welche Bem mit seinen Schaaren einschlagen würde. Einer brieflichen Mittheilung zufolge, soll derselbe bei Temeswar erschienen sein und die Stadt eingenommen haben. -

Der Wanderer enthält Folgendes: Am 14. April l. J. wurden in beiden ungarischen Repräsentanten - Häusern Sißungen gehalten, deren Resultat in dem amtlichen Organ des vormaligen ungarischen Ministeriums Közlön y| mitgetheilt wird. Der Oe ster- reichische Korrespondent veröffentlicht folgende Ueberseßung jenes Berichtes aus einer ihm zugekommenen Nummer der Pesther Zeitung vom 27. April:

Vorläufiger Bericht über die Sißzung der Nationalversamm- lung vom 14, April.

Der 14, April des Jahres 1849 bleibt ewig denkwürdig in den An-

nalen Ungarns, Die Volksrepräsentanten versammelten sich in dem gewöhn-

líchen Berathungssaale, um eine der Hauptfragen ihrer großartigen Aufgabe zu lösen, und um über das Schicksal Ungarns und des an seiner Spiße