1849 / 126 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

f

\chnittlichen Steuer Grunde zu legen.

lihè Ermíttelüigen und Repartitionen geschehé oder Steuervérbänd durch einen Regierungs-Bevo

\aßes für den Morgen (§. 5 ad b,)-mit zum

g: 8. Die mach den vorstehenden Bestimmungen d: 5— 7) erforder=

Mitivirkung éiner Kommission. Diese wird gebildet a) aus Besißern landesüblich besteuerter Grundstü, j b) aus eben so viel Besißern bisher ganz oder theilweise bé- freiter Grundstücke, und endlich

c) aus

solchen Personen,

kein Jnteresse haben,

Sachverständi u a. und b.

_Die

théiligtén selbst gewählt; die ad

mächtigten des Kreises berufen. « ___.Die obere L

g êitung des viaijs wird Bezirk einem Regierungs=Bévöllmä

jedèn Kréis= ächtigtên unter

welche bei der Besteuerung selbst dagegen ihrem Berufe nah als

e mitzuwirken geeignet sind. ezeichneten Mitglieder werden von den Be-

c, von dem Regierungs = Bevoll=

J E ästs w r jedèri Rêgierungs= tigten übertragen;

én Unter seinem Vorfiß tritt eine Ceutral-Köriimisston samen

wél@he die Arbeiten der Kreis

=Kommissionèn zu prüfen,

r Besei=

tigung der in denselben sid vorfindenden Mängel oder Unrichtig-

keiten zu. sorgen, über vor ligten zu entscheiden und ‘Kreise oder Steuerverbände Zur Bildung diéser Ce mission eines Kreises oder net, . und werden a ezitks noch einige

die S festzu

erdem vom

ommendè Beschwerdeu einzelner Bethei-

teuèr - Reparktitionen der einzelnen stellen hat.

ntral-Kommission wird von jeder Kom- Stéuerverbandes eiu Mitglied abgeord-

Regierungs - Bevollinächtigten des

itglieder berufen, welchen die im §. 8 ad c.

bezeichneten Eigenschaften beiwohnen müssen.

Die Kosteir des ganzen Verfährens fällen ber Staatskasse zur

Last. Die

des

ast. von den Bet Kommissionen. erhälteh u mungen festzusebenden Reise= reises -1hres Wohnörts

Nah érfol

Gesamint-Resultät der in ehem folgten Véranlagung der bisher Grundstücke zur Grundsteuer öfféntlich befanut gemacht.

Gegen Entrichtung des g auf sie fallenden Steuer=

betrages werden die Besiber solher dahin unter verschiedenen Benennungen Grundsteuer-Beträgen entbundeù,

die Grundsteuer ihres Gutsbezirks an die betreffénde Staäts-Enipfangsstelle abzuführen (jus sübcöl- lectandi), wird gegeèn Wegfall der dafür von den Steuerpflichtigen

: zu entrihtêndeu Gebühren und der den betreffenden Gutsherr\{af= ¿ten etwa noch obliegenden Vertretungs-Verbindlichkeit AltcbolR, |

. Eben so

ihrès Bezirks

die “iuhulót e

hen, aufzuls

n und die au Urkunden uud Akten der

werden diejenigen

_- Ret ur. Einsamiulung gewisser

zusteht, so wie die

Theils der leßteren, als eines von ihnen zu vertretenden gents, an die Staatskasse obliegt , von dieser Verpflichtung entbunden.

Die betreffenden Verbands=

Verhältnisse

heiligten selbst gewählten Mitglieder der r_ dann die nah deù allgemeinen Bestim- und Tagegelder, wenn sle außerhalb Wi zu machen genöthigt sind.

, S. 11. gter Feststellung der Steuer-Repartition wird das

Kreise oder Steuer-Verbande er- anz oder theilweise befreiten

ründstucke von den etwa bis entrihteten geringeren

i i g, 12, Das noch hier und da besteh

ende Recht der L C einzusammeln und im Ganzen

en, ständischen Verbände, denen das Arten von Grundsteuern innerhalb Verpflichtung zur Abführung tines ontin= unter Aufhebung jenes Rechts

sind, sv weit sie sich auf

und antheilige Verwaltung der Grundsteuern bézie-

Behörde zu, überweisen.

Iu deut Verhältniß und in dem Betra ständischen Verbänden an dem bisherigen

f die lebteren Bezug habenden Kataster, vom Finanz = Miuistèr zu bestimmenden

è des den betreffenden rundsteuer - Aufkommen

zustehenden Antheils wird durch Ae Gesebß nihts geändert, das

in diéser Beziehung N

ordnet werden.

___ Die Ablieferung der Grundsteuer ‘dea, künftig überall nach den allgemeinen, dieserhalb bestehenden an die dafür angeordneten oder noch anzuordnenden Empfangs-

. 10 / : aßt die zur Ausführüng der vorstehen- den Bestiinmungen eérforderlihen Instructionen für die einzelnen

stellen.

S Der Finanz-Minister erläßt

Landestheile, unter Berücksichtigung ren bestehenden Steuersysteme.

Volksklassen zu

sprechende Erleichterung dem minder Wohlhabenden erzielt werden

soll, behalten wir uns vor, ebenfalls baldigst zu veröffentlichen.

Görliß, 7. Mai, bereits vier Bataillone, vier Geschüße und eine Schwadron gegen Baußen vor und werden übermorgen in Dresden sein.

Bundes- Angelegenheiten.

Frankfurt a. phische Depesche.) National - Versammlung gebrachten Béschlússen des März = Vereins Übereinstimmender Antrag der Linken :

a) auf Vereinigung aller Truppen unter einen Ober-Commandeur,

gung der Truppen, : c) auf Absendung von Reichs-Komniissarien wird eingebracht.

Die Dringlichkeit wird au

- b) auf Vereidi

Den Geseß -E neuen Klassensteuer,

Leistungsfähigkeit en

durch -welcen

den Staatslasten

Von der

M., 7. Mai,

: Antrag selb| wurde von dén Miuiste

“und von Gagern, \o wie von dcn Centrums, bekä gern, ; j mpft. Die Versammlung geht über diesen Antrag E Ma u Amén=

Ministern entwickelten Gründen niît 209 agesordnung über.

dements aus den von den gegen 140 Stimmen zur T

Frankfurt a. M.,, 7. Mai

speziell auf die

sächsischen Angelegenheiten und- auf

der dortigen- Agitation beziehenden

den Antrag von Soiron nur insoweit

säaüñmlüng sie

- wwiésen hat. E ie Sihung mußte des - Stunde suspendirt werden.

__Dessterreich. Wien, 6. Mai, Folgéñdes: „Wien, 5, Mai.

durch die überra Majestät des Kai

dem Reiche zur geeigneten Berü

ers in die freudigst

ntwurf wegen Einführung einer Einkommen= und

tsprechende Heranziehung

Ein nit den

ch von den Cetitrums unterstüßt, der

heftigèn Sturmes wegen auf eine halbe

Heuté früh wurde hende Nachricht der unvermutheten Ankunft Sr.

óthige vielmehr durch besondere Geseße ge-

estimmungen unmittelbar ),

der verschiedenen in den lebte-

namentlich eine ihrex wirklichen der wohlhabenderen und. dadurch zuglei eine ent-

Division Holleben rücken- heute

9% Uhr Abends. (Telegra-

gestrigen zur Kenntniß der

rn, namentlich von von Peucker

8 Uhr Abends, Aug die sich 1 Unterstühung nträge der Linken sind auf

ten Bend âls die Ver-

chtigung Über=

Die Wien, Ztg. enthält die Residenz

e Bewegung verseßt, Se, Ma-

| fassung unverändert niht aunehmen,

Der Königl, bayerische Staats - Minister des

soll die bayerische Armee wieder auf Kriegsfuß gestellt werden; dem- zufolge au sämmtliche Beurlaubte der hiesigen Garnison R erajen werden und unverzüglih einzurüden haben.

CAR SR Sea König soll Marschbereitschaft verfügt worden ein.

(D. A. Z.) Neun Stunden dauert der erbitterte die Hauptpositionen. sind noch behauptet. unausgeseßt angehaltën ; ossen. 6 oberhalb, anderè aus der meißner Gegend sind untés Über die Elbe gegangen und in ‘der Altstädt angekommen. 7 Uhr rückte das Füsilier-Bataillon- ‘des Berlin kommend, hier ein. plage bewirthet. anlangen. - Das dritte Bataïllon und die Artillerie-Brigäde werden i pee n |

Band ges{lo}en, da beide Theile Die Neus y h { offiziell noch nit ausgesprochen worden ist, ‘Män hat davon abh-= gesehen, ihn heute {on zu erklären, geschehen wird,

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jestät kamen früh von Olmüg an, wurden am S vom

inister - Prásidenten Fürsten von Schwarzenberg empfangen und stiégen in Schönbrunn ab, wohin si sogleich alle Minister begaben. Zahllose Menschenmengen wallfahrteten in langen Zügen hinaus, und Se. Majéskät wurden überall mit unendlihèus bel von dér entzückten Bevölkerung begrüßt. Unter allen Ver en wäre die Feitr des ersten Wiederschens unseres jungen Kaisers seit eiger Thronbesteigung in seiner Residenz und Vaterstadt ein Ereigniß tie-

fer Bedeutung Und froher Hoffnungen. gewesen. Unter allen Ver-= hältnissen hätten wir darin den Abschluß einer traurigen Vergan-

enheit und die Aussicht in eine bessere Zukunft erblickt.

Dieses Ereigniß gewinnt aber an Werth und Bedeu-

tuug durch den Ernst der Lage, unter denen dieselbe heute etbar

erfolgte. Geráde in diesem Augenblickde ist bér uni é- und ununterbrohene Verkehr des Monarchen mit seinen Räthen , das rasche Jneinandergreifen der öffentlichen Gewalten, geleitet von ei- nem. einheitlichen Willen, das höchste Versus Der Kampf un- êrtr_ tapferen Armee in Ungarn wird mit allem Nachdricck und al- ér Kraft wieder dufngogen und die Integrität des Reichs fe währt werden. Bei der Nähe des Kriegs\{auplaßes wird die Än- pra der Person des Monarchen eïne Quelle der Beruhtgung und Erhebung. Der Kaiser, eingedenk seines hohen Berufes, hat seinen Siß .in dem verfassungsmäßigen Mittelpunkte des Reiches eingenommen, bereit , alle Wechselfälle des Geschickes mit uns zu thèilen. So ernst die Lage ist, so wird es doch mit Gottes Schuß für die gerechte Sache gelingen, die Größe und die Ehre des Va- texlandes unversehrt zu erhalten und fest zu begründen. Mögen alle treuen Bürger si{ch um den Thron ihres ju endlichen Kaisers schaaren. Jn der Einigkeit, in der Treue ruht die Kraft der Staaten.“

Der Wanderer -meldet: „Flüchtlinge aus Pesth, welche gesteru hiér einträfen, haben die Nachricht mitgebracht, daß der Landtag zu Debreczin die Thronéntseßung des Kaisers widerrufen hat. So fürhtbar war die Consternation, -welcke die Nachricht von diesem Séhritte im Lande hervorbra@hte, daß der Landtag ih zurüczunehmen

moralisch gezwungen war.“

Im Lloyd liest man: „Daß Se, Majestät der Kaiser sich bewogen gefunden hat, in eigener Person den Oberbefehl über die gesammte Armee zu übernehinen, is ein Ereigniß von großer Wich= tigkeit, Als ein Theil der Kaiserlichen Armee si weigerte , den Befehlen des Kriegs-Ministeriums zu Wien Gehorsam zu schenken, weil er glaubte, dem ungarischen Kriegs-Ministerium untergeordnet zu sein, ward Fürst Windishgräß zum Ober=Befehlshaber der Ar= mee, mit Ausnahme der italienischen, ernannt, um in seiner Person

A kehrten bald nach Eröf\nung des ungarischen Feldzugcs auch viele sten sich unterwarfen. Wir dürfen ungleih günstigere Erfolge von den Verordnungen des neuen Ober=Befehlshabers, des Monarchen selbst, erwarten. Der Befehl des Kaisers wird manhen Mann zu der Standarte des einigen Oesterreichs zurückrufen, der früher an seiner Pflicht irre ward, der jeßt uicht läuger zweifeln darf, ob er sich zur Fahne des Rcbellen Kossuth, ob er si zu der seines Kai- sers stellen soll,‘

_Prag, 5, Mai. (Const. Bl. a. Böhm.) . Jn der nächsten Zéit dürfte der Krieg gegen Ungarn mit erneuerter Kraft und grös= perer Energie geführt weiden; bis zum 10. Mai sollen alle Trup- pen konzentrirt sein, und zum 16. oder 17. erwartet man einen entsheidendèn Schlag. Das Auxiliar - Corps der Ru}sen, das für Oesterreich bestimmt ist, zählt 120,000 Mann, von denen 40,000 in Siebenbürgen einzurücken den Befehl haben, die übrigen 80,000 aber, zur Hälfte aus Kavallerie bestehend , welche bei der Krieg=- führung in Ungarn ein so nothwendiges Element ist, sih mit der Hauptärmee vereinigen werdèn. Die russischen Truppen führen ihre éigene Munition mit sich, und durch die Einrichtung der Arbeits= Compagnieen, die einen integrirenden Theil einer jsedéèn Armee - Abz theilung bilden, ist es ihnen mögli, den ganzen Kriegsbédarf sich im Felde selbst zu erzeugen.

Vayeru. München, 4. Mai, Von dem Königl. bayeri= schen Po des Königlichen Hauses und des Aeußern, Herrn Dr. von der Pfordten, ist dem Reichs-Kommissar, Unter-Staatssecretair Karl Mathy, folgende Note zugestellt worden : v 4

_,„Die Regierung Sr. Majestät des Königs von Bayern hat in Erwägung gezogen, was Éw. Hochwohlgeboren derselben im Auftrage Sr. Kaiserlichen Hoheit des Reichsverwesers theils münd= lih in der Sipung des Gesammt - Staatsministeriums vom 1sten d, M., theils scriftlich unterm 2ten d, M. vorgetragen haben. Sie hat jevoch keine hinreichenden Gründe gefun= den, um Sr, Majestät dem Könige eine Abänderung derjenigeu Erklärung anzurathen, welche am 23sten v. M... über die von der National-Versammlung beschlossene Verfassung für Deulsch= land abgegeben worden ist, És tritt vielmehr jeßt zu den Grün= den, auf welche jene Erkläruug gestüßt worden ist, noch der wich= lige Unistand hinzu, daß nun -auch die Köuligl. preußische Regie= rung unterm 28sten v. M. definitiv erklärt hat, sie könne die Ver-=

Indem der ergebenst Unterzeichnete Ew. Hochwohlgeboren hier= von in Kenntniß sebt, hat er nur noch hinzuzufügen, daß die Kö= - nigliche Regierung den Gegenstand des ‘von Sr, Kaiserl. Hoheit dem Reichsverweser an Ew. Hochwohlgeboren ertheilten Auftrages als erledigt betrachtet.

München, den 3, Mai 1849,

Königlichen Hauses und des Aeußern Dr, von der Pfor dten.“

Augsburg, 3. Mai. (N. K.) Wie man so eben vernimmt,

Jur das hiesige Che-

Sacbsen. Dresden-Neustadt, 5. Mai. 10 Uhr Abends. Kampfz allein Der Kanonendonner hat

mit Zwöfpfündern ge-

zuleßt hat man und erhali der S ist

Zuzug Bewaffneter aus Baußen alb der Stadt Um ( Regintents Alexander, von Das Bataillon würde auf dem Palais- Diese Nacht soll ‘das erste Grenadier - Bataillon

Von 10 Uhr bis Morgens 3 Uhr ist Woaffen- gleich sehr ‘der Ruhe ‘bedürfen. adt ist faktisch in Belägerungszustand,, obschon derselbe

was jedoch jedenfalls morgen

dem Heere ein Oberhaupt von unzweifelhafter Autorität zu geben. -

fiziere zu ihrer Pflicht zurück, welche den Befehlen des Jür=

Nacht gedauert. è BVildergalleri& soll niht unbedeutend

; haben, indem in den Sälen derselben Militair postixt ist g der Moribstraße schossen wurde. Das ist noch nik einget#o zerstört sein.

7 Uhr. Die Infanterie und die Artillerie rüden zum Angriff aus. Das neustädter Markte als Reserve aufmarschirt. steigt in diesem Augenblickde empor ; ger brennt. glaubt das prinzlihe Palais gefährdet. auf dem Zwingerwall auf.

9 Uhr. scheint nieder zu sein. nihts Zuverlässiges.

transportirt wird.

Dagegen wird von der Terrasse aus seit einer Stunde aus Zwölf=

pfündern auf die Stadt gefeuert; Schuß auf Schuß folgt.

das enden soll, weiß Gott. i

3 Uhr, Vor einer Stunde ist die Erklärung wegen des Bola- gerungszustandes durch Plakat verkündet worden. D dauert fort, und das Militair muß jeden Fuß breit erklüpfen, Die Kanonade ist furhtbar. Man schießt durch das Georgenthöor in die Schloßgasse hinauf. Man {transportirt Gefangene und Ver= wundete vorbei. Gegen halb 3 Uhr sind drei Offiziere sehr {wer verwundet worden. Auch mehrere Preußen sind bereits verwundet. Das Grenadier = Bataillon des Regiments Alexander. i noch nicht angekommen. Man erwartet nun uo {were Artillerie. Man hört in viéfem Augenblick nux Kartätschenfeuer. Das Feuer in dem Prin- zen-Palais scheint gelös{t, Ju diesem Augenblick, 32 Uhr, schweigt der Kanonéndoûñer.

Abends 10 Uhr. Das Kämpfgetöse und der Kanoneétidonner s{weigt, man schcint wieder Mafentalan geschlössen zu haben. Das Militgir hgt niht unbedeutende Verluste gehabt, was dié Bay der getödteten- und verwundeten Offiziere ergiebt, Sie dite M 0 viel ih bis jeßt in Erfahrung zu bringen vermochte, elf; n mlich: General Homilius, todt; Oterst von Kirchbach; Artillerie - Haupta mann Grünewalb, Artil[erie-Lieutenant Dörle; Hauptmann der rei- tenden Artillerie Bernhard, Lieutenant von Cerrini, von Kochtipki, von Schulz theils {wer , thells leicht verwundetz außerdem find noch todt: Lieutenant von Allmer, Grüß und Krug von Nidda, An Verwundeten werden vielleiht gegen 3) in das Hospitcl ge- bracht worden sein , was aber Allès nur leichter Verwundete sein mögen. Die Todten und sehr {wer Verwunbeten bringt man gar nicht in die Neustadt, ‘diese werden in das Zeughaus gebracht, Wie groß die Zahl der Todten und Verwundeten auf der andéren Seite fein mâg, könneu wir hier- niht erfahren,

Den 7. Mat, Früh 35 Uhr. Um 44 Uhr hat die Ka- nonade wieder begonnen uud is bis vor wenig Minutën vhne Un= terbrehung fortgeführt worden. Jeßt \{chweigt das Feuer. Es pn Truppenbewegungen nah der meißner Straße zu stätt. Man

ringt wieder verwunvete Solbaten, . Es sind hier folgende Bekanntmachungen eingegangen:

L, Tagesbefehl an sämmtlihe Kommunalgarden. Dres- den, am 5. Mai 1849, Das unterzeichnete General-Kömniatidv macht die Komminalgarden des Königreichs darauf aufmerksam, daß dieselben nach §, 11 des Gesehes vom/22. November, so wie §. 13 der Dienstvorschristen, nur guf Requisition. der zuständigen Behörden in bespaffneten Abiheiluugeü die Gruzen ihres Wohnorts überschreiten dürfen, Einzelne Kommunal- gardeù sollen diesen Vorschriften entgegengehandelt haben, was den Beweig liefert, wie wenig sie selbst die Geseße zu achten wissen, zu ‘deren Wächter sie bestellt sind, Das Generäl-Kenimando hegt die Uebcrzeuging, daß &Fálle einer solchen Ungesehlichkeit nur einzeln dastehen und daß diejenige Kommunalgarden , welche sich derselben schuldig gemacht habén sollten, augenblicklich in ‘ihre Wohnorte zurückfehreu werdon, Königl, Geueral- Kommando der Kommunalgarden, von Mandelsloh.

II, Die Regierung des Königs besteht, Lasset Euch, Sachsen ! nicht irre leiten durch Die, welche nah Artikel 81 ü. fg, des Kriminälgéseßbuches sih eines Hochverrathes schuldig machten, No@{hmals ermahnt Euch die Negierung Sr, Majestät des Königs. Lasset ab von Eurem ungeseylichen Beginnen! Kehret zurück zu Eurer Pflicht! Es handelt sich jegt um Ab- wendung des fürchterlichsten Unglücks. Bebdenkt Euer und Eurer Kinder Wohl! Bedenkt die Ehre des Vaterlandes. Fest entschlossen is des Königs Regierung, sich gegen das Beginnen der {hm feindlichen Kräfte zu behaup- ten uud alle Mittel anzuwenden, die Gesey und Unstände erheischen zur Sicherung des Thrones, der Personen und des Eigenthums, Dresden, den 6, Mai 1849, Gesammtministerium: von Beust, Rabenhorst. 111. Bekanntmachung. Das von dem Buchhändler Teubner allhier herauêgegebene Dresdner Journal is nicht Organ der bestchenden verfas- atm tigen Regierungz dics wird hierdurch öffeutlih bekannt gemacht, Dresden, am 6. Mai 1849, Ministerium des Junern, Jm Auf- trag des Ministers: von Friesen.

Außerdem f folgendes Plakat angeschlägen worden: i „An unsere Mitbürger ! Der König von Sathsen hat preußisches Mi- litair herbeifömmen lassen, um seinen Ei entvíllen dem Willen des Volkes gégenüber durhzusegen, Das sächsishe Volk, welches seine besten Söhne auf die Barrikaden gesendet s um für die Einheit und Freiheit Deutsch- lands zu fämpfen und Sachsen insbesondere vor den unwürdigen Fesseln eines“ verrätherishen Sonderbündnisses zu bewahren, wird diese Kunde mit Einem Schrei der Eutrüstung aufnehmen, Es is heute mit seltenem Muthe efämpft worden, Gegeu die von außen herbeigeführten Streitfräste wirb der ampfmit verdoppeltem Muthe fortgesest werden. Dânk euch, ihr Helden der Frei- heit! Der Tod für die: Freiheit is \{ön und der Sieg ist euer im ‘Lében und Sterben, Kämpst fort, wie ihr gekämpft habt, Du aber, sächsisches Volk, stehe wie bisher fest zur Sache, die wir führen. Wir wollen die Reihsverfassung und “durch die Reichsverfassung die Einheit und Freiheit des deutschen Vaterlandes, ‘das Heil -Sachsens, und für Das, vas wir wollen, kämpfen wir bjs-zum Tode! Dresden, ‘den 5. Mai 1849, Abends 8 Uhr, “Die provisorische Regierung, - Tz\chéruer, Todt, Heubner',

Direkt géhen uns folgende weitere Na@hrichten zu : :

Dresden, 7. Mäai, 412 Uhr Mittags. Das erste Bátaillon des Miet Alexander - Regiments is dur Zerstörung der Eisenbahn in der Gegend von Riesa ‘aufgehalten worden und erst ‘heute Mor- gen unter dem Jubel dér ‘Bevölkerung unb der sä{hsifchen Truppen cingerüdckt, Von 95 Uhr an hat es an dem Gefe(hte theilgenom- imen, welches beim Abgange diesèr Nachrichten folgendermäßen stand: Nachdem die Spiegelfabrik äm Zwinger ‘durth eine Compagnie Sach- en und das gegenüberliegeñde große Häus an der Eee der Ostra- llee, welhès mit inem sechs Sto# höhen Thurme versehen ist, durch eine preußische Füsilier-Compagnie mit Sturm genommen wör- deit waren, waren vie Tirilleure in der Promenadé bis in die auf hällen ‘hinter ‘dem ‘Posthause vorgèbrungen, Auf ‘dem linken Flüge war män Herr des ganzen Néumarkts; ‘der: Frauengässe , ? der “M0- rigstraße, der Pirnaischen und der Monpeswhen Gasse, und die Tis

railleure s{lugen sich auf der Promenade, an den Fleifchhallen

Den 6. Mai, 5 Uhr früh. Vor einer halben Stunde hat das Sturmläuten und der Kanonendonner. wieder begonnen. - Das Kleingewehrfeuer über die Elbe hinüber und. herüber hat die anze

elittan

» Was von s vem Hotel de Saxe und aus Stadt Rom be-= renadier-Bataillon - vóm Regiment Alexander , Die Eisenbahn foll--an mehreren Orten

in Massen üsilier - Bataillon Preußen steht auf dem Ein dicker Qualm h das alte Operuhqus am Zwin- Die Flamme lodert hell auf und greift tin sich, may Zwei Zwölfpfünder fahren

Zwei Stunden dauert die Kanonade schon ; das Feuer Ueber den Stand des Kampfes erfährt man Verwundete werden nach der Neustadt ge- schafft, so wie andererseits immer frische Munition über die Brüe

11 Uhr. Die Preußen snd set oberhalb der Brücke auf der fliegenden Fähre, die man von Pillnib herbeigeschafft hat, über die Elbe gesept. Die Artillerie hat sich vom Zwingerwäll : ans JuBlf

In der Altstadt sollen auch bereits mehrere Kanonen im Gebräuche sein. Wie

er Kampf

E Werner,

Füsilier - Bataillon des 24sten Regiments, welches gestérn Abends

E die Vertretung der Stadt Leipzigz in Anbetracht, daß nu E welches sich- für Anerkennung der deutschen Verfassung ay

E Krast der Regierungsgewalt in Sachsen, die nur da is, wurzelt, wieder erwerben kann,

0 Ein zweites Plakat, welches gleichzeitig veröfentlih wurde, besagt:

4 irgerwehr mit vollster Zuversicht an. } e ria ad laßt "Euch nit täuschen, wenn man versucht, Euch mit

F erlogenen

F will, daß Rath und Stadtverordnete

F Personen, welche sich, wenn Generalmarsh geschlagen worden ist, noch auf F den Straßen befinden , sich sofort nah Hause zu begeben haben ," Gehor-

z fordert das Zusammenwirken a PORA i Ruhe und Ordnung. Wir dürfen daher auch von denjenigen unserer Mit-

Rath _Y Uni 4 Uhr ertónte wieder ver Generalmarsch.

ndhause. Der heftigste Kampf fand um das Œ Qs e La Hotel de Rome auf dem Neumarkte am oe ¿ der Moripstraße statt. Beide wurden mit Artillerie bez e ge hierauf das erstere von einer preußischen Füsilier-Com- e s zweite von: einer sächsischen erstürmt. Alle Vertheidiger sind geblieben, Durch ein unglüdliches Mißverständuiß i au der Prinz von Schwarzburg-Rudolftadt, Kaiserlicher Oberst, Le sich Krankheitshalber in Dresden aufhielt, dabei ums Leben fommen. Auf dem Neumarkt is Lieutenant von Liebeherr A Regiment Alexander geblieben. Jin Uebrigen is der Verlust der Truppen nux gering. Preußen und Sachsen haben in brüder- licher Cintraht und mit größter Hingebung uud Bravour den Kampf durchgeführt und werden überall als ersehnte Befreier von dem scheußlichsten Terrorismus empfangen, i Dresden, 8. Mai, (Telégraphishe Depesche.) Das i von Berlin ‘mit der Eisenbahn abgegangen war, ist heute e 5 Uhr ohne Aufenthalt hier Ra ee B euesen uns so. eben zugekommenen Nachrichten bestä- F tigen daß c Per siegreih fortgeseßt wurde, - Der Widerstand Rer Aufständischen wax zwar sehr hartnädckig, namentlich von den 2 Häusern aus, in welchen zum guten Theile die Zwischenmauern Fpurhbrohen waren, so daß die Aufrührer, oou den Trup- en gedrängt, . den Rückzug antreten konuten, indeß dran= en die lepteren doch bis zum Altmarkt vor. Unter deu Ge= fangenen befindet sich_ auch der Kommandant der revolutionairen Kommunal - Garde, Oberst=- Lieutenant Heinze , welcher in seiner Wohnung ergriffen und sofort vor den Kriegs - Minister gebracht wurde, von welhem er beim Abgäng dieser Nachrichtèn verhört

wurde. :

Leipzig, 7. Mai. Der Stadtrath und die Stadtverordneten ‘hâhen dies Nachmittag nah veruommenem Bericht des nach Dresden zur Orientirung abgesandt gewesenen Dr. age u * des Dr. Rüder, N Wy N Folgendes und dur akat veröffentlicht : j

vesdle A us patt und e Stadtverordneten qi Goipaga Jn Anbetracht, daß das dermalige Königl, Ministerium in seiner ami n Thätigkeit durh den Konflikt, welcher zwischen der Krone A da in Folge verweigerter Anerkennung der deutschen Verfassung au ge reen beengt istz in Anbetracht, daß die Stadt Leipzig die Permitleiung Zer T: chen Centralgewalt angerufen hatz in Aubetracht, daß die in Dresden au

getretene provisorische Regierung einen anderen We Ama Mo ais

sspricht, die volle wo L im öft: wird beschlossen und hiermit veröffent- Le N r C Carl f Konflikte zwi- licht: „Die Gemeinde Leipzig stellt sich bis zu Austrag der fte zn lsten Krone und Volk unter den Schuß der deutschen ree "g, den 6, Mai 1349, Der Rath uud die Stadtv à

eipzig, Klinger. Werner.

‘Il, Mitbürger, Wir haben lu unserer Stadt die Ordnung bis “jeyt dus "ufovféradri ‘Beistand uúserer Bürgerwehr aufrecht er- “halten, Die geseglihewr Vertreter der Ee ges R E, Hn E i ; vertrauen au erner e a wohlverdienten Dankz sie ver Mitbürger! Unterstüßt

Gerüchten zux Aufregung, ja vielleicht zur Anarchie hinzu- reißen, Man hat dies versi. aber zur Ehre Leipzigs vergebens, denn „es ist eine Unwahrheit, wenn man Euch aufscheucht mit dem Rufe: daß Preußeu im Anzuge seien, um unsere Stadt zu besezen, es ist eine Unwahrheit, wenn man 6 iu Plakaten glauben machen

ihre Genehmigung zu géseßlich unerlaubtsr Einfordexung von Geldbeitxägen sür Ausrüstung von Zuzü- gen ertheilt haben,“ Halten wir fes daran, daß wir die Ordnung im eigenen Hause bewahren, dann und nur dann können wir mit Erfolg unerbetene fremde Hülfe von uns abwehren.

Mitbürger! Eure geseßlihen Vertreter, Eure Vürgerwehr, wachen für Euch; darum geht ruhig an Eure Geschäfte und erschwert nicht selbst durch ungehöriges Gebahren uns die Erfüllung unserer ohnehin schweren Pflich- ten, Wir erwarten von Euch, daß Jhr im Juteresse - unserer Stadt und dexen Verkehrs den in unserer Befgnntmachung vom 28, Mai %. J. erlassc- nen Vorschristen, welche wir allenthalben hiermit ausdrücklih in Kraft er- halten, willig Folge leisten und insbesondere der Anordnung: „Daß alle

Der Rath

sam nicht versagen werden, Leipzig, 6. Mai 1849, : Klinger,

| und die Stadtverorbueteu der Stadt Leipzig,

Ein drittes der Proklame der Behörden lautet : 111. Mitbürger! Der gegenwärtige Zustand unserer Stadt er- fler Gutgesinnten zur Aufrechthaltung der

bürger , welhe der Kommunalgagrde und den Schupwehrmannschaften nicht angehören , erwarten , daß sie selbstthätig für diesen Zweck eintreten und zu nus und unserer Bürgerwehr stehen werden, und fordern sie demgemäß auf, sich zur Versügung des Kommunalgarden-Kommandos zu stellen, um nöthi- genfalls von diesem mit verwendet zu werden, Wir rechnen darauf, daß diese also zu bildenden Schnymannschaften insbesondere ihren moralischen Einfluß auszuüben und uns dadurch eine kräftige Unterstüßung zu gewäh- ren entschlossen sind, und erwarten, daß die Vorstände des Handelsstandes so wie der Jnnungeu sich mit lebhaftem Eifer der Ausführung dieser Maß: regel annehmen werden. - Listen zur Einzeichnung liegen auf dem Rathhaus im Konferenzzimmer Nr, 4: bereit, Leipzig, am 6, Mai 1849, Der und dieStadiveroxrdueten Lena Klinger. Werner, : \ Die Nacht zn eute war im höchsteu Grade unruhig, Es kam zum Bau von arrifaden, was die Meßbuden auf den Pläßen und in den Stra- ßen schr erleihterten, Die Kommunalgárde hat dieselben genom= men. Man zählt mehrere Erschossene und noch mehr Verwundete auf beiden Seiten. Wix verschieben jedoch aus Mangel hinlänglich genauer Angaben über ‘das Vorgegangene und bei der fortdauern- den großen Aufregun unsere nähere Berichterstattung. An Pri- vat - Eigenthum i , 9 viel wir hören, nichts verloren gegangen. Heute Vormittag begab sich eine sehr große Anzahl der in reiferen Jahren stehenden hiesigen Bür erschaft auf das Rathhaus, und cue energische Vorstellungen p Sinne der Aufrechthaltung von Ó es:6 und Ordnung, wobei, als des Königs gedacht ward, und es ihm und der Verfassung geleisteten Eides cin dreimaliges Hoch erschallte, Der Handelsstand tritt auf dem Kramerhause zusam- "Fs ‘des Plakat auffordert: S 1 en Pandelsstanb! Die jüngsten traurigen Ereignisse unse- stn Stadt und deshalb crlorbecte Maren machen 1 uns zur Pflicht, mmiliche Mitglieder des Handelsstandes zur Mitwirkung aufzufordern. mitge Len daher dieselben, sich zu einer Besprechung hierüber heute Vor- De r Handel guf dem Kramerhause einzufinden. Leipzig, 7. Mai 4849, 7 dem Rathhause wurden ‘die mit ihren Aexten und Hacken m rien Maurer = und Zimmergesellen, die auch in früheren un- M V Beiten rühmlich zur Erhaltung der Ordnung und zum ae E Perfonen unv igenthum mitgewirkt haben, heute Vor= die E eder zu dieser Mitwir ung verpflichte, Jn Bezug auf word Zung der Messe is folgende Bekanntmachung veröffentlicht

“und es wird zu diesem Endzweck bis

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WV. Bekanntmachung, Die beklagenswerthe Störung der öffent- lichen Séícherhéit vage uns zu den nachstehenden Anordnungen :

1) Die jegige Ostermesse wird für Alle, welche in Buden und Stän- den auf den ö evtlichen Plägen und Straßen in hiesiger Stadt feil halten, mit heute Mittag. 12 Uhr beendet. j 2) Alle Waaren sind bis Mittag 12 Uhr aus den Buden uud Stän- den der ünter ‘Nr. 1 gedachten Art Zu entfernen, und müssen sofort nach 12 Uhr alle Meßbuden und Stände weggeräumt werden, widrigenfalls die Waaren, Buden ÿnd Stände Obrigkeits wegen auf Kosten der Eigenthü- mer werden weggescha} werden. Dieselben Vorshriften gelten wegen der Schauk- und Schaubudeu auf dem Roßplaß, M:

3) Alle wegen des Zahl- und Assignationstages der diesjährigen Oster- messe geltenden gesehlichen Bestimmungen bleiben in unveränderter Gültig- feit fortbestehen, ; 4) Allen Denen endlich, welche den unter Nr. 2 gedachten Vorschris- ten nicht nahkommen, wird hietdúrch bekannt gemacht, daß die Stadtge- meinde wegen keines Verlustes ihres Eigenthums eine Entschädigung irgend einer Art leisten wird, vielmehr wird hiermit die Nichtbeachtung gegeniwvär- tiger, nur vön der dringendsten Noth äbgenöthigten Anordnung einer unwi- derruflihen Verzichtleistung auf jeden Ersaß wegen eines ihnen entständeneu Verlustes gleich geachtet, Leipzig, den 7. Mai 1849, Der Rath und die Stadtverordneten, Koch, Werner, ;

Rath und Stadtverordnete haben“ diesen Nachmittag noch fol gende Bekanntmachungen. veröffentliht: L V, Mitbürger! Unsere Stadt wird \ich in den gegenwärtigen Bedrängnissen dur ihre eigenen Kräfte schüßen. Alle, wáffenfähige Mäu- ner unserer Stadt müssen zusammenstehen zum Sthuße der Sicherheit und Ordnung, Sie niögen sih sofort wie nur immer möglich bewaffnen und mit m Armbinde zur Verfügung der Obrigkeit stellen. Die An- meldungen. erfolgen auf dem Rathhause, Konferenzzimmer Nr. 1. Leipzig, am 7, Mai 4849, Der Nath und die Stadtverorduceten Leip-

zigs. Koch, Werner,

VL Bekänntmachung. Gewiß hat jeder wohlgesinnte Bürger - und Einwohner unserer Stadt den größten Unwillen unt tiefsten Schmerz über die beklagenswerthen Ereignisse empfunden, welche in der vergan- genen Nacht stattgefunden haben, Wir dürfen voraussehen, daß alle für das Gemeinwohl besorgte Einwohner unserer Stadt Plgenbe durch die Nothwendigkeit gebotene Maßregeln zur Aufrechthaltung der auf so traurige Weise gestörten Ordnung nach Kräften unterstüßen tverden, t auf Weiteres hiermit verordnet: 1) Alle Lehrherren und Meister, so wie alle Aeltern ünerwachsener Kinder, werden dringend aufgefordert, ihre Lehrlinge und Kinder von 8 Ühr Abends an zu Hause zu behalten und bei eigener Verantwortung ihnen das Ausgehen uicht weiter zu gestatten. 2) Alle Hausthüren sind von 8 llhr Abends an geschlossen zu dalteu, 3) Alle Personen, welche nach dieser Zeit in teren Gruppen auf der Straße \ich treffen lassen, haben auf erfolgte Dedeutung der Patrouillen der zur Aufrechthaltung der Ordnung requirirten Kommunalgarde sofort auseinander zu gehen. Die Kommunalgarde is angewiesen, gegen Widersezlihe von den Waffen vollen Gebrauch zu machen. 4) Der Aufenthalt in öffentliben Schänk- stätten is Gästen nur bis 8 Uhr zu gestatten, und die Schänkstätten sind zu dieser Zeit zu schließen, 5) Das Verlepen und Abreißen obrig- feitlicher Plakate wird mit den gesebliheu Strafen belegt werden. 6) Jusbesondeïe wird die Einwohnerschast auz davor gewarnt, nicht als Neugierige und Zuschauer die Massen zu vergrößern, Dex Rath und die Stadtverordneten geben sich der Hoffnung hin, daß diesen Anordnnungen willige Folge gelcistet und zu strengen Maßregeln keine Veranlassung gege- ben werde. Leipzig, am 7. Mai 1849, Der Rath uud die Stadt- Verordneten zu Leipzig. Koch, Nüder.

Heute früh war folgendes Plakat angeschlagen:

Bürger Leipzigs! Die Frage: ob frei, ob deuts, oder ob ge- knechtet und verhandelt. au die preußische Kabineis- und Familienpolitif, haite alle biederen Sachsen zur Thatkraft angeregt, die tapferen Dresdner hatten den Kampf “aufgenommen und in Leipzig herrschte nur Cine Stimme der Entrüsiung und der muthigen Kampfeslust, Den aus- brechenden Sturm der Begeisterung wirksam zu leiten, bildeten wir mit den anderen hiesigen politishen Vereinen- den vereinigten Aus- {uß, Bald verließen uns der deutsche und der deutsche Vaterlands- Verein, indem dieser Rückzug von einer Verdächkigung unserer Absich- ten gedeckt werden sollte, Die ganze Stadt und namenilih die anwe- senden Meßfremden werden uns bezeugen, ob sie einen Augenblick für das Eigenthum in gerechter Sorge gewcsen. Haben wir der Verdäch- tigung widerstanden, so - können wir doh niht dem Verzögerungssystem unserer Behörde Widerstand leisten. Seit vier Tagen verlangten Tau- sende von muthigen Männern Waffen zum heiligen Kampfe man vertröstete, Jn Dresden fallen Bürger, bluten unsere Brüder man zögerte, Wir wurden nit abgewiescn, wir wurden vertrösßtet, Unter solchen Umständen legten wir unser Mandat in die Hände der heutigen Voiksversammlung nieder und eilen selbt zum persönlichen Kampfe nah Dresden, Die Verantwortlichkeit, die heilige Sache der Freiheit, des deutschen Vaterlandes vou der ersten Stadt Sachsens verlassen zu sehen, möge auf Diejenigen fallen, die helfen konnten und nicht halfen. Mögen jene Vereine in ihrem Sinne eine andere Leitung organisiren, mö- gen sie uns Zuzug senden, Das Vaterland, die. Geschichte und eiu mün- diges Volk wird Leipzigs Verhalten beurth:il n. Leipzi , am 6, Mai 1849, Oelckers. Schreck. Brügmaun, Warth. Weisflog. Münder. Rosenberg. Schwenniger. Nagel, Müller. Hassenstein. Schiudler, Hoßfeld, Schlie.

Leipzig, 7. Mai Abends, Die Ruhe. scheint hier durch die Kommunalgarde gänzlich wiederhergestellt zu sein, denn die bereits von der Civil-Behörde ausgegangene Requisition preußischer Trup= pen wurde am Nachmittage wieder zurückgenommen.

Hannover. Hannover, 6. Mai. Ein Extrablatt der Hannov. Ztg. enthält nachstehende amtliche Nachricht: „Da Se. Majestät der- König in Folge der angekündigten Massen-Deputatio= ‘nen im Interesse ver Erhaltung der öffentlichen Ordnung für an= gemesseu erachten, ini Laufe des morgenden Tages, so wie an den nächstfolgenden Tagen, etwaige Deputationen oder Ueberbringer von Petitionen nit zu empfangen, so wird, dem Allerhöchsten Befehle gemäß, solches hierdurch zur allgemeinen Kenniniß gebracht.“

Nassau. Wiesbaden, 2, Mai. (N. K.) So eben hat ‘unsere Kammer einstimmig folgende Beschlüsse gefaßt: „1) Die Re= gierung aufzufordern, nach Maßgabe der §8. 14 und 193 der Reichsverfassung \{leunigst die Beeidigung des Militairs und der Beamten zu veranlassen z 2) die Regierung aufzufordern, der deut- schen Centralgewalt die Mittheilung zu machen, daß ihr die be= wassnete Macht Nassau's zur Durchführung der Verfassung zur Disposition stehe.“ Regierungs - Kommissär Bertram -erklärte Na= mens der idversa daj dieselbe alle ihre Kräfte aufbieten würde,

um die Reichsverfassung aller Orts zur Anerkennung zu bringen, und daß sie diese Beschlüsse der Kammer sofort vollziehen werde. Die Kammer hat ferner folgenden Beschluß gefaßt: „eine Kommis- sion sofort zu ernennen, welche alsbald Vorschläge zu machen habe, wie das gesammte nassauische Volk durch die Bürgerwehren zu be-

waffnen sei.“ ia: Â Ausland.

Desterreih. Mestre, 1. Mai. (Wien. Ztg.) Vor= gestern Nacht wurden die Trancheen eröffnet ; der Feind bemerkte es erst bei Tagesanbruch, und seit gestern früh bis zu dieser Stunde wirft er, was er nur findet, uns entgegen. Unsere Arbeiten wer= den aber dadurch nicht gestört z“ wir haben wieder großes Glü: von HUEA 4000 Kanonenschüssen, die alle Fenster zittern machen, haben nur 4 uns geschadet wir haben 2 Todte und 8 Verwun-

die viele Mannschaft, die immer im Feuer steht, bedenkt, nämlich

orden;

dete, also eigentlich f nichts, wenn man die Zahl der Kugeln und bei’ 8000 Mann Arbeiter und Trancheen-Wache,

Noch ist kein Schuß von unserer Seite ge ; her morgen wérden 60 Stücke der gröbsten Gattant ben ee "ciéódz li fecken Feinde unsere Absichten deutlih an den Tag legen; jede zweite Minute wird eine Bombe oder Kugel nah Malghera fliegen und näch der Art, wie der Feind seine Geschüße, nämlich ohrie Deckung von oben placirt hat, wird hoffentlich unser Bombardement nicht lange zu dauern brauchen. Das regste Leben herrs{cht beim ganzen Belagerungs - Corps; auf allen Seiten sicht man Vorberei- tungen für den nächsten Tag oder die Naht. rinzen, russi- he, württembergische, \ächsische Oberste und Generale sind als Gäste hier.

Karlburg, 4, Mai. (Wien. Ztg.) Die Zusammenzie= hung der Kaiserlichen Armee is durch die rastlose Ausdauer der ruppen und die Schnelligkeit ihrer Märsche auf einem Punkte ge= lungen, von welchem sie nunmehr beide Strom-Ufer der Donau be- gerecht, Raab war von den Fed es Truppen bis zum 1. Mgi eseßt, sowohl die große als die kleine Schüttinsel wurden gehörig beobachtet und die Waaglinie gehalten. Die Kaiserlichen Vorposten von Raab wurden zwar wiederholt vom Feinde beunruhigt, derselbe aber jedesmal zurückgedrängt. Ein Uebergangsversuch der Jnsur= genten wurde am 2. Mai bei Szered an der Waag durch das eben so entschlossene als kluge Benehmen des Majors Baron Dobrzensky von Civallart-Ulanen, der in jenerGegend einStreiscorps führt, vereitelt. Der Verlust des Feindes betrug mehrere Todte und Verwundete ; auch wurden demselben 2 Geschüße demontirt und ein Munitions- karren angezündet. Der Feind bleibt Szered gegenüber mit bei= läufig 3000 Mann und 9 Geschüßen stehen, und scheint den ferne- ren ersuch des Ueberganges vorläufig aufgegeben zu haben. Die zu diesem Zwecke vom Feinde herabgeshwemmten Schiffe und an- deres Brüccken-Material wurden größtentheils durch Raketen zer= stört, Am 3. Mai rüdckte die Brigade Theising in Szered ein, weshalb die mittlerweile auf Kähnen auf das rechte Ufer gekom- menen Insurgenten sich nach Verlust eines Todten und mehrerer Gefangenen des treulos abgefallenen Regiments Wasa {nell auf das andere Ufer zurückflühteten. Auch Vag=Szerdahely gegenüber haben die Insurgenten das Material. zu einer Schiffbrücke zusam- neden lassen, dessen Zerstörung der General - Major Theising einleitete. i

Krafau, 1. Mai. (Oest, Cor) Gestern berief Hofrath Ettmayer den Präses des Administrationsrathes, Michalowski, und den Vicepräses des Stadtrathes, Paprocki, zu sich, um ihnen amt- lih das baldige Einrücken der Russen anzukündigen und ste zu ver- anlassen, für hinreichenden Vorrath zu diesem Behufe Sorge zu tragen ; in Folge dessen ist auch eine Licitation auf Lieferungen ab= gehalten worden. Unsere Stadt soll eine Besaßung von etwa 10,000 Mann erhalten, welhe dazu dienen soll, die Communication mit der Hauptarmee zu erhalten, Die russischen Hülfstruppen werden Alles baar bezahlen. Als Anführer des über Krakan heranziehenden Corps wird General Rüdiger genannt.

Triest, 29. April. (A. Z.) Die österreichische Flotte steht hart vor der Küste Venedigs. Das Dampfschiff der Venetianer, das allein am 27sten einen Versuch wagte, bei Malamocco heraus= zusteuern, wurde vom österreichischen Kriegsdampfschiffe „Vulcano ‘“ (Capitain Fauß) zurückgetrieben ; seit dieser Zeit läßt sich kein Schiff mehr außer dem Lido blicken, Die Ausstellung der Flotte unter den Befehlen des Vice=Admirals von Dahlerup ist die beste, die man nehmen kounte. Die drei Hafenmündungen vou Venedig, Chioggia, Malamocco und Lido, sind von drei Fregatteu bewacht, die Dampfer hal- ten sich noch näher an die Küste, so weit es das Fahrwasser gestattet, die Briggs und Goeletten kreuzen außerhalb, um jedes Annähernder fremden Fahrzeuge zu verhindern. Die unzähligen Fischerböte, denen die leßten Proviant = Lieferungen anvertraut waren, sind seit gestern sämmtlich verschwunden. Das Wetter is bis jeßt der Flotte sehr günstig. Der Admiral besuchte gestern den die Belagerung von der Landseite leitenden Kommandanten Baron Haynau, um sich mit ihm zu besprehen. Aus Malghera feuerte man seit zwei Tagen über 150 Bomben ohne den geringsten Schaden anzurichten. Der Kommandant von Malghera i Paulucci, cin Neffe des ehemaligen

Vice-Admirals. Die Besapung soll größtentheils aus Polen beste- hen. General Haynau fand es bis jeßt nicht der Mühe werth, das unsinnige Feuern aus Malghera auch nur mit einem Schuß zu erwiedern. Nach beendeten Schanz = Arbeiten soll das Bombardement von drei Seiten zugleih beginnen. Auf den österreichischen Schiffen herrscht der beste Geist, der Vice - Admiral war selbst zugegen an Bord des „„Vulcano“‘, als man das venetianer Dampfschiff in die Lagune zu- rüdcktrieb, und äußerte sein Wohlgefallen über die Kampflust der Mannschaft und Offiziere. Heute kam das französische Dampfschiff „„Brassier“’ aus Venedig an und brachte 30 Passagiere, unter denen auch die Familie des Bürgermeisters Grafen Correr. In der Do- genstadt wird die Stimmung mit jedem Tag drückender. Das Brennmaterial fehlt ganz, und die Preise der Nahrungsmittel stei- gen mit jedem Tage.

Frankreich. National-Versammlung. Sißung vom 9, Mai. Anfang 4 Uhr. Präsident Marrast. Jn den Abtheilun-

gen wählt man 6 Vice - Präsidenten. Subervic erläutert das leßte Protokoll Über die Armee-Reform ; die Grundidee der Errich- tung - einer Reserve werde darin dem Marschall Soult zugeschrieben ; dies sei irrthümlich; er (Subervic) habe den ersten derartigen Vorschlag in Frankreich gemacht. Soll berichtigt werden, Lecourt, neuangekommener Deputirter Pondichery's, beantragt die Ernennung von Vertretern der Republik für die Küste Coromandel in Jndien und sonstige Kolonial -= Reformen. Wird verworfen. Sauvaire Barthelemy überreicht seinen Bericht über den jüngsten Postver- trag zwischen der Republik und Spanien, der von Lesseps

abgeschlossen worden. Soll gedruckt und vertheilt werden. Baraguay d’'Hilliers, Präsident des Poitier - Klubs, nimmt das Wort gegen den neuen Entwurf des Ge- sebes Über Civil -= Pensionen. Die provisorische Regierung

sei zu rücksichtslos verfahren, sie habe alte brave Beamte abgeseßt und ins Elend gestürzt; so undankbar habe sih weder die erste Re- publik, ‘noch das Kaiserreich und die Restauration bewiesen. (Leb- hafter Widerspruch zur Linken.) Brard stellt den Antrag : „Alle Pensionen an Präfekten, die ihnen seit dem 1. Januar 1848 ver- liehen wurden, sind abgeschafft. Marcel Barthe bekämpft den Antrag als zu s{neidend z; er will ihn nur auf die abgesebten Prá- selten angewandt wissen und verlangt, man solle sich mit dem Aus- (chuß - Antrage einer Revision der Civilgehalte begnügen. Eu - hard, ebenfalls im Namen des Ausschusses, lenkt die Meme L samkeit des Hauses auf die vorgefallene Corruption und behaup îc daß das Geseß vom derzeitigen Minister des Jnnern auf Die 1 E Weise umgangen worden sei. Er E die widerfpreendfas eses " lichen Atteste vor und unterstüßt die ofortige Revision de T gebung dieses Verwaltungszweiges. Baragguay. è H! sdret- verschafft \sich mit Mühe von neuem Gehör. a ‘iber tet die Versammlung - ziemlich aufgeregt zur P 9 93 den Brardschen Vorantrag. Derselbe wird mit qn T Stimmen verworfen. (Sensation.) Gaudin stellt den (

j , è und wenigstens den Präfekten Delmas, Tourragin, Petit de Lafoue