1849 / 142 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

: R i tgeseßten Antheil zu nehmen, so haben, Se. Majestät der vg Ing pater s uns nit zu erfüllen, sondern Ln Grafen einen unbestimmten Urlaub zu bewilligen geruht, denselben

Í der Kur neu gestärkt als eine Stüße des Thrones ane O E Bi Posten zu se N Mit der provisorischen Leitung des Ministeriums des Znnem für die Dauer dieses Urlaubs wurde der Justiz - Minister Dr. Ba, und mit der provisorischen Leitung des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts der Minister des Ackerbaus, von Thienfeld, beauftragt.“ ;

(Sihles. Ztg.) Aus glaubwürdiger Quelle erfährt man aus Ungarn, daß der polnishe General Dembinski mit einem auserlese= nen Armee-Corps (man sagt 20,000 Mann, großentheils Husaren) nah Galizien eindringen wollte. Die Armee folgte ihm mit dem

róßten Eifer bis zur Gränze. Als die Avantgarde, mehrere Tau- find Mann stark, diese erreicht hatte, machte sie Halt. Dembinski kommandirte Vorwärts, aber die Truppen erklärten einmüthig, nicht aus Ungarn gehen zu wollen, und als er ihnen drohte, sie dezimiren zu lassen, wenn das Gros der Armee nachgekommen, erwiederten sie, daß die ganze Armee damit einverstanden sei. Er mußte daher | den beabsichtigten Einfall in Galizien aufgeben. Nach anderen Nachrichten soll Dembinski geschlagen wordeu seins

Olmüb, 20. Mai. (Const. Bl. a. B.) Se. Majestät der Kaiser, welcher gestern Mittag hier zum Besuch eintraf, is heute | Nachmittag um 45 Uhr wieder nach Wien zurückgekehrt.

Bayéru. Landau, 16, Mai, (M. Z.) Der Kommandant der hiesigen Reichsfestung hat gestern an die sämmtlichen Truppen der Besaßung den folgenden Tagesbefehl erlassen: „Soldaten! Es sind höchst betrübende Beispiele von Nichtbeachtung der beschworenen Militairgeseße durch Ungehorsam und Ot ares vorgekommen. Ich weiß es, daß nur der geringste Theil der Garnison dabei be- theiligt warz allein die Schande fällt auf- das Ganze, und damit nicht unsere Ehre darunter leidet und weiter um sich greift, ist es dringend nothwendig, daß der gutgesinnte Theil diesem geseß=- und ehrlosen Treiben entschieden entgegentrete und daß Jhr selbst das- selbe bei Euren Kameraden im Keime zu ersticken sucht. Laßt Euch nicht bethören durch politische und Verfassungsfragen , laßt Euch nicht zum Trunke verführen und zu Schritten hinreißen, welche Ihr späterhin nothwendig bereuen müßt; wandelt einfach und stveng den Pfad der Pflicht und Ehre und bedenkt , daß Jhr durch die Bande der Disziplin eine starke Schußzwehr bildet, die Festung zu vertheidigen, aber nit im Interesse einer Partei oder einer Provinz, nein, zum Wohl des großen deutschen Vaterlandes, aller Völkerstämme, welche es bewohnen. Bedenkt, daß es diejeni= gen, welche diese Reichs-Festung angreifen und verrathen, mit Deutschland unmöglich gut meinen, vertraut auf Eure Vorgeseßten und hört nur ihre Stimmez folgt, wie Jhr geshworen habt, ihren Befehlen und Anordnungen, und seid Überzeugt, daß sie Euch nichts befehlen, als was Euch zur Ehre und dem Vaterlande zum Heile gereicht. Wer seinem Eid nicht getreu bleiben, wer nicht seine Ehre in die Vertheidigung derselben seßen will, der möge unsere Reihen sogleich verlassen, die braven Soldaten hingegen werden sich um \o leichter und dichter aneinanderschließen, von Jeeze, General-Major.“

Kaiserslautern, 19, Mai. (O. P. A. Z) Die Mitglie-= der der provisorishen Regierung haben sich heute nah Speyer be- geben. . Jn einer gestern von hier aus erlassenen Proclamation werden sämmtliche Beamten in ihren Stellen bestätigt und alle wegen politischer Vergehen und Verbrechen Angeschuldigten oder Verurtheilten amnestirt, Die Proclamation lautet: ;

„Mitbürger! Jm Vertrauen auf ihr gutes Recht hat die gesammte

Bevölkerung der Rheinpfalz sich erhoben, um der Cnt der deut- schen Fürsten gegen die dur die Vertreter des deutschen Volkes endgültig beschlosseite deutsche Neichsverfassung thatkräftig entgegenzutreten. Die Rhein- pfalz kann mit Stolz sagen, daß ste für diesen Schuß des unveräußerlichen Rechts der Vollssouverainetät zuerst bewaffnet in die Schranken getreten ist, eine Erhebung, welcher sih das benachbarte badische Volk muthig angeschlossen hat, Der Widerspruch des Königs von Bayern gegen den geseplich ausgesprochenen Volkswillen war dur kein Mittel zu Laden die Autorität aller Behörden in der Pfalz dadurch vollständig gelähmt, Der in Folge der Volksversammlung zu Kaiserslautern am 2, Mai d. J, er- wählte Landesvertheidigungs-Aus\chuß blieb die einzige Behörde, welche im Stande war, der drohenden Anarchie für eine Zeit lang Schranken zu seßen, Die Nothwendigkeit, die Zügel der Regierung in eme starke Hand zu legen, um eines Theils den Bestrebungen des nah Freiheit ringeuden Volkes Nachdruck und Einheit zu geben, anderen Theils die Ordnung im Lande aufrecht zu erhalteu, gestaltete sich von Tag zu Tag als ein drin- gendercs Bedürfniß. Der Landesvertheidigungs-Ausschuß würde den ihm gewordenen Auftrag überschritten haben, wenn er selbs die Handhabung der egierung übernommen hätte, Er hielt es aber für seine Pflicht, die Er- nenuung einer provisorischen Regierung für die Pfalz einstimmig bei der am 17, Mai zu Kaiserslautern * versammelten pfälzischen Volksvertretung zu beantragen, Auch diese erkanute einstimmig die Nothwendigk.it- der Ein- schung einer provisorischen Regierung zur energischen einheiilihen Leitung der Bewegung, und zur Aufrechthaltung der Orduung an; und selbst die- jenigen Mitglieder, welche den jezigen Zeitpunkt dazu noch nicht für geeig- uet hielten, {lossen s dcr Mehrheit iu der Erklärung an, die provisorische Regierung“ mit voller Hingebung zu unterstüßen. Die pfälzishe Volksver- tretung beauftragie mit diesem schwierigen Amte die Bürger Reichard, Culmann, Schüler, Hepp und Kolb, und bestimmte für die drei Abwesen- den, Culmann, Schüler und Kolb, den Eintriit der Bürger G:einer, Friès und Nic. Schmitt als Ersaÿmänner, Der Jubel des bewaffneten und un- bewaffneten Volkes begleiteie die Verkündigung der provisorischen Regie- ing durch den Präsidenten der pfälzischen Bolksvertreter, Mitbürger! Indem wir dem hohen Rufe, welcher au uns ergangen, folgen, vertrauen wir auf Eure Begeisterung, auf Eure Hingebung füt dié Freiheit, Vereint mit Euch werden wir stehen und, wie wix die feste Ueberzengung hegen, Negen in dem großen Kampfe für die Freißeit und Einheit des deutschen oltes, indem wir ar Brüdern! in Baden und überall im deutschen Vatétlanve, {s M immex zu gleichem Zwecke erheben mögen, freudig die Hand bieten, ir werden bemüht sein, die Ordnung krästig aufrecht zu erhalten, und rechnen dabei auf Eure Unterstüßung, Die bestehenden Behörden bestätigen wir hiermit.in ihren Aemtern,“ bauend auf ihre Erge- benheit für das Vaterland. und die große Sache, zu deren Durchführung auc sie mitberufen sind,“ Diè Zeit der Gefahr wird sle Um o E mer und um so gewissenhafter in Erfüllung ihrer Pflichten machen; Jhre Amtishandvlungen werden vou heute. an im-Nawen des pfälzischen Volkes ausgeübt, Diejenigen Versüguüngen, welche zur Aufrechthaltung der Ord- nung, zux Sicherstellung déx Personen uñd . bes Eigenthums und zur wei- teren Durchführung der Voltsbewaffnung nothwendig sind, werdén wir in kürzester Frist erlassen. Alle wegen politischer Vergéhen und Verbrechén Ver- urtheilten B amnestirt und alle politischen UniersuGün en a L Wee Bürger! Die ‘absolute Fürstengewalt hat zur Aufrechthaltung der Gesetze ihrer Polizei und ihrer Solvaten bedurft, Eure Liebe zum Vaterlande, E Ee ibeitögesühl ist eine bessere, eine mächtigere Txiebfever, Euch den für das Wohl des Vaterlandes nöthigen Bestimmungen unterzuordnen, als der blinde Gehorsam, welhèn Eure früheren Machthabêr von" Euch gefor- dert haben. Pfálzer! Das Vaterland ruft, Wir, Alle werden nicht zu- rücbleiben. Kaiserslautern, den 18, Mai 1849. Die prövisoris e Regierung: Neichard, Hepp. Greiner, Fries, N, Schmitt,

a en. Dresden, 20. Mai. (Leipz. Ztg.) Se. König-= liche Bade hat dem Staatsminister Freiherrn vou Beust provi- sorisch die Leitung des Ministeriums des Kultus und öffentlichen

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rium übertragen, auch W Lebteren und- den Staatsminister Frei= herrn von Friesen den Auftrag in evangelischen MEEpenyeiten mit erstreckt. Dem seitherigen Staatsminister von- hrenstein ist, unter Ernennung zum Finanz - Direktor, das Direktorium der bei dem Finanz-Ministerium gebildeten besonderen Abtheilung für öffent-

liche Arbeiten und Verkehrsmittel übertragen, derselbe auch, auf

sein Ansuchen, des Titels und Ranges eines Staatsministers wie- der enthoben worden.

Leipzig, 23. Mai. (D. A. Z.) Das hiesige Ta geblat t ent- hält heute die folgenden Bekanntmachungen :

,În Bezug auf den. vom Stadtrath und den Stadtverordneten zu Leipzig unterm 6tèn d. M, veröffentlichten Beschluß, die Städtgemeinde un- ter den Schuß der deutschen Centralgewalt zu stellen, die diesen Gegenstand betreffende Verordnung der Königlichen Kreis-Direction zu Leipzig vom 7ten d, M, und den darauf erstatteten Bericht des Raths und der Stadtver- ordueten zu Leipzig vvm 11ten d. M, (s. Nr. 126 und 134 des P reuß. St, An z.), wird nachstehende, heute eingegangene Verordnung des König- lien Ministeriums des Jnnern hierdurch veröffentlicht, in de:en Gemäß- heit Rath und Stadt-Verordnete beschieden worden sind.

Aus dem von der Kreisdirection zu Leipzig mittels Vortrags vom 11ten d. M. an das Ministerium des Junern eingesenbétun Berichte des Naths und dex Stadtverordneten vou demselben Tage geht hervor, daß diese beidcn Kollegien bei der Veröffentlichung ihres Beshlusses vôm 6bten d. M., die Gemeinde Leipzig unter den Schuh der deutschen Centralgewalt zu Fellen, davon ausgegangen sind, daß hierdurh das Verhältniß der Gemeinde Leip- zig zur Königl. Staatsregierung und den von ihr eingesebten Königl. Be- hörden nicht für aufgelöst hat betrachtet ‘werden sollen oder können. Wenn es sich nun au von selbst versteht, daß durch einseitige Handlungen oder Beschlüsse der städtischen Kommunalbehörden- das verfassungsmäßig bestc- hende Verhältniß der Stadt Leipzig zu dem Staat und der Staatsregic-

Tung weder aufgelöst, noch irgendwie abgeändert werden kann, so wird doch

die neuerlich abgegebene Erklärung dazu dienen, ctwanige Mißverständnisse über die Absichten, die jenem Beschlusse zum Grunde lagen, zu beseitigen. Aber au mit dieser neuerlichen Erläuterung vèrnag das Ministerium des Innern den gethanen Schritt nicht für gerechtfertigt zu erachten, Es will jedoch in Betracht der außerordentlichen Umstände, in welchen sih Rath und Stadtverordnete befanden, als sie jenen. Beschluß faßten, uud ín der Ueberzeugung, daß, wenn die Verhältnisse eine ruhigere Erwägung gestattet hâttey, beide Kollegien niht verkannt haben würden, daß die BVoraussebungen jenes Beschlusses theils nit ganz richtig o insbesondere die faffaflung des Verhältnisses der provisorischen Centralge- walt zu den Einzelstaaten Deutfchlands theils wenigstens uicht geeignet sind, den. gefaßten Beschluß zu rechtfertigen, es bei der neuerlich abgegebe- nen Erklärung bewenden lassen und nur noch die bestimmte Erwartung aussprechen, daß künftig die städtischen Behörden A die ihnen oblié- gende Pflicht zur Aufrechthaltung der- Ruhe und geseßliden Ordnung in der Städt, die sie auch in den legten Tagen und unter s{wierigen er háältuissén in auerlennenswerther ise erfüllt haben, mit ihrer Pflicht gegen den Staat und die Verfassung vollständig werden zu vereinigen wissey, Es wird dies um so weniger {wierig sein, als si{ in den Tagen der Gefahr, wie bei den dermaligen Mitgliedern der städtischen Behörden, so bei dem größten Theile dèr Bewohner Lcipzigs ein lebendiger Sinn für Recht und Ordnung und entschiedencr Wille, den Angriffen der anarchischen Partei mit Kraft und -Aufopferung entgegenzutreten, în- einer Weise gezeigt hat, welche die volle Anerkennung ‘der Regierung verdient. Die Kreie- Direction zu Leipzig wird angewiesen , diese Verordnung dem Stadtrathe zu publiziren und für eine angemessene Veröffentlichung derselben Sorge zu tragen, Dresden, den 15, Mai 1849, Ministerium ‘des Junern, vou Friesen,“ -

Vadenu. Karlsruhe, 21. Mai. Die Karlsr. Zt g. bringt in dem amtlichen Theile ihres heutigen Blattes folgende Erlasse : ‘Erklärung, : …__ Die von der öffentlichen Meinun ves-badischen und des ganzen deutschen Volkes längst gerichteten ehemaligen bavischen Minister Dusch, Beck, Hoff-

' mann Und Stengel haben aus- Lauterburg" eine, von Karlsruhe den 14. Mai

1849 datirte Erklärung veröffentlicht, Wir können dieselbe niht ünbeantwortet lassen. . 4 / Aus ‘dieser Erklärung ‘erhellt klar und deutlich , daß die Minister im vollen Bewußtsein des gesahreollen Zustaudes des Landes ihre Stellen ver-

liéßen, Die Máäunex, welche durch ihre verderblichen Nathschläge diejenige

Aufregung in Baden hervorgerufen, in teren Folge sie das badische Land und ganz Deutschland verließen , bezeichnen durch die genannte Erklärung von neuem den volfksfeintlichen Standpunkt, auf welchem sie stehen,

Sie maßen sih daher an, vom Auslande, von Frankreich her, das badische Land nah {wie vor verwalten zu wollen, gleich, als wenn das ba- dishe Volk ohné sle scine Angelegenheiten nicht zu örduen vermöchte, ohne sie, welchè zunächst die übérwältigende Mißstimmung im Laude Baden hervorgerufen haben. n. 1 23 ] Doch dàs- badische Volt hat bewiesen, daß es im Stande. sei, seine Angelegenheiten - selbst zu führen, Der vom Volke erwählte Landes - Aus- {uß hat die Zügel der Regierung ergriffen und die Ordnung und den Frieden im Lande, wo er durch dfe Maßregeln der früheren Regierung ge- stört worden war, wiederhergestellt, und wo keine Störung vorhanden war, denselben aufrechterhalten, Das ganze badische Volk, das ganze Heer,

* sämmtliche obérste Staätsftellen und, so weit unsere Nachrichten reichen,

sämmtliche nntèrgeordnete Stellen des Landes habén den Landes - Ausschuß nicht blos gnerkannt, fondern. auch dur ihre kräftige Unterstüßung in den Stand geseßt, die Bürgschaft für die Erfüllung seiner Pflichten zu über- nehmen. , j ' Die landesflüchtigen Rathgeber des Großherzogs mögen \ih daher hü- ten, den Versuch fortzuseßen, von Frankreich aus den Frieden des badischen Volkes zu stôren, Dem Volfe aber geben wir die Versicherung , daß be- reits die érforderlichei Maßregeln getroffen wurden , um jeden derartigen Versuch zu vereiteln. .

Karlsruhe, den 49, Mai 1849,

L Der Landes - Ausschuß von Baden. : Bannwarth, Cordel, Damm, Déègen, Fickler, Happel, Hen- necka, Hoff, Junghanns, Kiefer, Rehmaun, Richter, Ritter, Rotteck, Stay, Steinmey, Struve, Thiebauth, Werner, : Wernwag, Ziegler. - :

Die Vollzugsbehörde: Brentano, Peter, Goegg, Eich feld.

Behufs - cines geregelten Geschäftsganges sind die bisher geschehenen Kassenbeschlagnahmen aufzuheben, und es haben in Hinkunft von Seiten der Sicherheitsausschüsse und Civilkommissarien keine derartigen Maßregeln mehr stattzufinden, - / '

Karlsruhe, den 19. Mai 1849. ,

Im Namen der Exekutiv - Kommission : : Goegg. ¿ / An das deutsche Volk! Ï

Die Tyrannen Deutschlands haben die Maske abgeworfen, Der Kö- nig von Preußen hat nicht blos die Freiheitsbewegungen Deutschlands überhaupt, souvern namentlih auch der deutschen National-Versammlung zu ‘Fraukfurt ofen den Krieg erklärt. Am Sipge der Centralgewalt hat ein | Ministerium die Zügel der Regierung in die Hände genommen , dessen Er- nennung die“ National - Versammlung selbsst| für einen Hohu gegen das deutsche Volk erklärt hat, Es unterliegt keinem Zweifel mehr, daß die National Versammlung mit Waffengewalt gesprengt werden soll. Bei die- ser drangvollen Lage des deutschen Volkes fauden sich heute drei Abgeord- nete der National - Versammlung :

i _ Raveaux aus Preußen, Trühyschlex aus, Sacsen, L e . Erbe ans g in unserer Mitte ein und verlangten den Schuß des badischen Volles ‘ge- gen dié zum Umsturz der Neichs - Verfassung verbündeten Mächte, «Deutsche Bxüder! Der Augenblick der Entscheidung. ist gekommen, Wir dürfen üicht länger zögern, soll nicht auch ben bigher unverwüstet geblitbe- E Deutschlands das Loos von Wien und Dresden zu Theil | werden. ! ¿ ; z Wir dürfen die lepten Vorkämpfer der Freiheit im Swhoße der Natio-

terrichts , und dem Geheimen Rathe Johann Heinrich August Ge ut Ernennung zum Staatsminister, das Finanz - Ministe=

nal-Versammlung. dem. Griuim unserer gemeinsamen Feinde nicht preisgeben,

Wir müssen ihnen Hülfe senden, so weit unsere Kräfte reihen. Das Vol Badens hat erhoben, die Soldaten sind aufgestanden, um Deutschlands Freiheit, Einheit und Größe zu erkämpfen. Jn wenigen Tagen schon kann der Kampf beginnen. Unser gemeinsamer Ca wird sein: P Tod den verbündeten Torannen! Es lebe eut großes, ein einiges, ein freies Deutschland ! : Karlsruhe, den 49. Mai 1849, / Der Landes-Aus schuß. von Baden: Baunwarth, Cordel, Daním, Degen, - idlér, appel, Hennecka, Hoff, Junghanns, Kiefer, Rehumauh, ‘it ter, Rítter, Rotteck, . Stay, Steinmey, Struve, Thiebauth, Torrent, Werner, Wérnwag, Ziegler. : Die Vollzugs-Behörde : Brentano, Peter, Goegg, Eichfeld. Die Mitglieder der deutschen Reichsversammlung : Raveaux, Trüßschler, Erbe, *

Soldaten, deutsche Brüder!

Ihr habt Euch losgesagt von einer volksfeindlichen Regierung, weil Euer Rechtsgefühl und Euer Freiheitsmuth nicht länger den {weren Druck ertragen konnte, welcher auf Euch, gleich wie- auf dem gesammten deutschen Volke lastete. Jhr habt gelobt, die Reichsverfassung aufrecht zu erhalten. Der Augenbli is gekommen, Euer eidlihes Versprechen zu erfüllen, :

Ein verrätherischer Bund der Tyrannen Deutschlands, an dessen Spize der König von Preußen steht, geht mit dem Plane um, die National- Versammlung mit Gewalt zu sprengen. Bereits haben zu diesem Zwecke verschiedene Truppenmärsche stattgefunden, Bei dieser Bedrängniß sind die Abgeordneten zur deutschen National-Versamuilung: Naveaurx aus Köln, Trüßschler aus Sachsen und Erbe aus Altenburg in unserer Mitte er- schienen, mit der Bitte um Schuß für die gefährdete deutsche National- Versammlung. Wir haben ihnen im Bewußtsein des vom Volk erhaltenen Ausfträgs uilferen fräftigsten Beistand zugesichert. : | An Euch, Soldaten und deutsche Brüber, ist es, unserem Worte Nach- druck zu geben. Der Kampf, den wir kämpfen, i| ein- guter Kampf. Eure Väter, Eure Brüder , Eure Schwestern nehmen Theil an démselben., ihre Aantea R d Euch in die Schlacht, uud ihr heißcs Gebet zu Gott stéht Euch zur Séïite. D :

Voran denn auf der Bahn der Freiheit! Vorwärts zum Schuye des deutschen Vaterlandes! Der Sieg is unser, denn unsere Sache. is gereckht,

Karlsruhe, den 19. Mai 1849, :

Der Landes-Ausschuß von Bäden, Bannwarth, Cordel, Damm. Degen, Fidckler. Happel, Hennecka. Hoff, Jünghanns. Kiefer. Rehmann. Richter. Ritter. Rotteck. Stay. Steinmegy. Struve,

Thiebauth. Torrent, Werner. Wernwag. Ziegler. Die Vollzugsbehörde. Breutano, Peter. Goecgg. Eichfeld. Die Mitglieder der deutshen Reichs-Versammlung. Raveaux., Trüpschler, Erbe.

Meckcklenburg-Schwerin. Schwerin, 19. Mai. (H, C.) In der gestrigen 94sten Sißung der Abgeordneten-Versammlung war der Bericht des Ausschusses für die deutsche Frage aufder Tagesordnung. Unter Angabe der Motive, welche den Aus\{chuß bei Behandlung dieser Frage geleitet, spricht derselbe die Erwartung aus, es werden die medcklenburgischen Regierungen sih den aufgestellten Grundsäßen ge- máß zu den in Folge der preußischen Cirkular-Note vom 28sten v, M. statifindenden berliner Konferenzen verhalten und, so viel in ihren Kräften stehe, dahin wirken, daß die Reichsverfassung bald= möglichst in allen deutschen Staaten die Anerkennung erhalte. Ge- en diesen die temporisirende Politik der Regierung gewissermaßen billigenden Antrag hatte von Dewibß-Milhow, der einen festen An- {luß an Preußen will und in einer nit entschiedenen , zögernden Politik der Regierungen für Mecklenburg nur Unheil sieht, das Amendement gestellt, die Versammlung. wolle erklären, daß die von den Kommissarien in der deutschen Angelegenheit 4-20 Mittheilungen ihr in keiner Weise gena erscheinen, daß sie viel= mehr eine ganz ofene, kräftige und rüdchaltslose Entscheidung Über dasjenige Verfahren erwarte, welches die Landes - Regierungen in dem - Konflikte einzuhalten gedenken, welcher bezüglich auf das deutsche Verfassungéwerk in dem gemeinsamen Vaterlande eingetre=- ten, Nach einer langen und lebhaflen, durch Einmischung der Gallerieen mehrfach unterbrochenen Debatte, an welcher si insbe= sondere Trotsche (Berichterstaiter), Pohle, M. Wiggers und Schwarz von der einen und von Dewitz, Meyer-Malchow und Ebert von der anderen Seite des Hauses betheiligten, wurde das von Dewibßsche Amendement verworfen und der Ausschuß=- Antrag mit 70 gegen 2 Stimmen (45 enthalten \si{ch der Abstimmung) angenommen. Den Schluß der Sißung bildeten kurze Verhandlungen über die Wirk= samkeit des volkswirthschaftlichen und des Petitions-Ausschusses. Jn der heutigen 95sten Sthung beschäftigte sich die Versammlung mit dem Wahlgesebe.

Schwerin, 21. Mái. (H.[EC.) In der heutigen Sihung der Abgeorbneten « Kariamer wurde der dringlihe Antrag Pohle s: „Die Kammer der Abgeordneten wolle A t a 1) sie spreche die Erwartung aus, daß das mecklenburgische Militair, bevor es die Landesgränze überschreite, auf die Aufrechthaltung der deutschen Reichs = Verfassung werde verpflichtet werden. 2) Diesen Beschluß den Herren Kommissarien sofort mitzutheilen“, mit 41 gegen 414

Stimmen abgelehuat. /

enu-ZWeimar. Weimar, 21. Mai. (D. A. Z,) Gestern fand Fa feierliche Eröffnung des außerordentlichen Landtags B wozu vom Großherzog der Staats-Minister von Wabdorf unter Zuzie= hung derStaatsräthe Stichling und Bergfeld Lauf ragtwat, us der ver= lesenen Propositionsschrist waren als die wihtigsten Vorlagen für die jeßige Sihung ein Geseß über Volkshewa nung und. Anträge wegen Ausführung der Reichsverfassung angeführt. Außerdem wurde eine große Reihe zum Theil noch uit vollendeter Gesep- Entwürfe, deren Zweck theils die Neugestaltung der Staats = Ver- waltung, theils die Ausführung der Grundrechte betrifft, angékün=« digt. Hinsichtlich der lehteren, so wie des. Entwurfs über gemein= same Slrafgeseßgebung, war bemerkt, daß dieselben von gemein- schaftlichen Kommissionen der thüringischen Staaten bearbeitet wür= den, und daß daher der Vorschlag gemacht sei, daß, damit auch die Geseve konform würden, die Prüfung dieser Eutwürfe vereinigten Landtags-Ausschüssen, gewählt nah Verhältniß der Seelenzahl der ein- zelnen Staaten, übertragen werden möchten. Nach Verlesung der Pro- positionss\chrift sprach sih der Minister von Wabdorf in einem längeren Vortrag über die wichtigen Aufgaben des Landtags und über die von der Staatsregierung befolgte innere und äußere Politik aus, (Es gälte, jeht nit nur einzureißen, sondern auch aufzubauen, Und das sei in der jebigen Zeit keine leichte Lee Es handle si auch darum, das neue vielfach bestrittene Prinzip, na pelhem der jeßige Landtag gewählt worden sei, g bewährt zu ehen. ; e Regierung habe die Zuversicht, daß dieses neue ah ge}eß sh fr währen und daß es ihr gelingen werde, die bevorstehenden & L en Aufgaben im Verein mit dem Landtage zum He N, Vater= faudes zu lösen. Minister von Wäbßdorf kam dann zur euen Frage und erwähnte, wie die Staatsregierung, beseelt L e Wunsche, so viel in ihren Kräften stehe, die Herstellung der deut= schen Einheit zu fördern, soglei, nachdem die Rent S

lung die Reichsverfassung - vollendet und den N von Preußen

um Kaiser der Deutschen erwählt- habe, einen Abgesandten nah Berlin a seiner Person geshidt has um den König zur E der Reichsverfassung und der Kaiserkronë zu bewegen, Ss. Jet |

mals die Antwort gegeben worden, daß dieses nur mit Zustimmung der deutschen Regierungen geschehen könne, und daß zu den desfallsi= Verhandlungen die Bevollmächtigten derselben in Frankfurt zu= In Frankfurt hätten sich der von Wei= mar zuerst abgegebenen Erklärung noch 27 deutsche Regierungen err von Wabßdorf berührte hierauf die bekannten e und beklagte die Gefahren, in die hierdurch unser Váterland gebracht worden sez Er ermahnte, denselben mit Ruhe, Besonnenheit und Muth entgegenzutreten und an einer glüd= lichen Lösung der Dinge niht zu verzweifeln. wie alles Große im Leben, werde aber Mühe, windung mancher Gefahren kosten.

daß in Beziehung auf die Ausführu Landtage ein besonderes Dekret zu sodann für eröffnet erklärt.

menfommen möchten.

angeschlossen. weiteren Ereign

Auch dieses Ziel, Arbeit ‘und Ueber- Es wurde sodann angekündigt, ng der Reichs - Verfassung dem gehen werde, und der Landtag Nach dieser mit Beifall aufgenomme= nen Rede entfernten si die Mitglieder des Staats - Ministeriums, von hier, al3 Alters - Präsident, bestimmte die

und Herr Henß hl der drei zur Präsidentenstelle vor=

nächste Sibung und die Wa zushlagenden Mitglieder als Tagesordnung auf heute, se Wahl quch ftatt und fiel auf Ober- mit 26, Advokat Leutbacher mit Ein vorher gestellter Antrag, vor ten zu prüfen, fiel dur.

(Wes. Ztg.) gin von Griechenland hier angekündigt, e Reise schon angetreten, so daß in aht ier in ihrem väterlichen Schlosse erwar=

heutigen Sißung Appellatiousrath Schüler Dr. Enders mit 21 Stimmen.

der Präsidentenwahl die Vollmach

___ DOldenburg., Es ist ein Besuch der Köni und, wie man vernimmt, di Tagen etwa. diese Fürstin h tet werden darf.

chbleswig- Holstein. Wurfbatterie vor Friede-

(H. C.) Vorgestern Morgen, den 16. Mai, warfen wir aus unserer wohlangelegten Mörser- Dieselbe brachte

Oldenburg, 19. Mai,

Morgens 3 Uhr, Batterie die erst Allarm in der

an den Geschüßen auf den schast. Jn dem langsamen nuten ließ der Oberst Ri zweite Wurf seßte die St in Brand gerathen, Anstrengungen bald ein Parlamentair erschi

e Bombe in Friedericia hinein.

das Militair kam in Bewegung und Wällen erschien Bedienungs - Mann- Tempo von fünf Minuten zu fünf Mi- chter Bombe auf Bombe folgen. Bewegungz ein Haus war scheinend sehr kräftigen m um 9 Uhr Morgens 4 Uhr Nach=

tadt hervor,

urmglocke in wurde aber durch die der gelöscht. Nachde enen, wurde das Feuern bis gestellt, mit dem Schlage 4 aber wieder mkeit unseres Feuers

mittags ein

Gegenständ ser fkrachen. gens war wieder Pause. begann unser 168-Pfünder wieder In kurzer Zeit war die Stad n. Die Feuersbrun um Richtpunkte

wurden die etwa gezündeten hörten wir Hâäu= des folgen- Am gestrigen Morgen um 3 Uhr aber in etwas rasche-: t an drei Punkten in st nahm dergestalt überhand, daß mehr finden konnte, der zu einer Sprit - Fabrik gehör áude schlugen zwei Bomben ein, wolltèn aber für leer halten mußten. Gegen Mütag „ein langsames Feuer zu unterhalten, daß wir das Feuer an den verschiedenen ch immer fleiner werden und zuleßt fast gen mit dem Schlage 3 Uhr begannen em. Der erste Schuß wurde in das Fa= richtet und seßte dasselbe ombe sandten wir seitdem unmöglich, einen Punkt im 1, der nicht brannte. Jmmer und die Dänen scheinen die Um so wunderbarer is es, daß sie un- erwiedern, oft Stunden lan rend kein Stabs-Offizier und blicken lássen darf, ohne von einem Bürger cheinen in der Stadt Dampfschiffe unterhalten eine ununter= Úhnen, die nicht gestört werden fann.

) Fröhlich und wohl[- holsteinischer Reserve vor= Ungemein erfreulich is der rs, welcher so lebhaft aus rohen Muth, womit es in werden trägt, spricht. . Auch vom Süden hier cin, wel= Sundewitt rühmlichst ausge- Compagnie, welche sich dort Hauptmann S@laarbom on ist heute weiter marschirt. ne und nach Norden retirirte unter General-Major von Rye, shanzt 2—25 Meilen von Aarhuus 0s, woselbst die Stadt Ebeltoft zu dieser Halbinsel kann durch Kano- strichen werden.

s vom 19. Mai, Morgens 10 Uhr, liegt die preußische Division theils eine Meile weiter. er haben die Vorposten. Ge- armirtz; die Husaren, das Ste Regiment waren augenblicklich ie Höhen dem Feinde entgegen. ne dânishe Dragoner einge= 40 zum Rekognosziren ausge- zu kühn! um eine Höhe herum gestellten Schwadronen dänischer enz kaum merken dies seine Ka- gegen den ungleich stärkeren Feind mit / ihn , verfolgen ihn eine halbe Stunde aden und nehmen 17 Dragoner gefan allerie waren äußerst {lecht und shwer= en in Hoxsens ankamen, kollektirten die d brachten 150 Rbthlr. zusammen,“

) Mit dem Abendbahnzuge m erfolgten Tode des Ober- der in Folge einer bei gefährlih * gehaltenen nische Armee verliert tigen Führer, sondern auch einen bei

Abends bis

rem Tempo.

Brand geschosse man von außen ka hohen Schornstein, dazu gehörige Geb nicht zünden, so daß erschien plöplich der Befehl welches die Folge hatte, Stellen der Stadt nach verschwinden sahen. Heute Mo wir das Bombardement von neu brikgebäude mit dem augenblicklich in Flam

außer einem t. Jn das

hohen Schornstein

i Jeßt ist die Uhr 6 und es i südlichen Theile der Stadt zu entdedcker erscheint aber noch fein Parlamentair Festung halten zu wollen. ser Feuer fast gar nicht auf uns richten, Wagen nah oder 80-Pfünder begrüßt zu werden. r vorhanden. indung mit F Flensburg, 21. Mai, gemuth zogen ca. 1000 Mann schleswig- gestern hier ein und gestern weiter. intellektuelle Aufschwung unseres Militai dem Enthusiasmus und dem frischen, Kampf und Gefahr geht und alle Besch traf gestern ein Bataillon Oldenburger ches sich im vorjährigen Feldzuge in zeichnet hat, dem die Schlaarbomsche jo heldenmüthig durhshlu ist nicht wieder mit da.

Abtheilung der

g keinen Schuß kein Munitions=

nicht viel me brochene Ver

(Alt. Merk.

angehörte.

Fridericia. abgeschnitte dänischen Armee, stand nah den jüngsten Berichten ver der kleinen Halbinsel Helgen Der \chmale Zuga nenböte von beiden Seiten

Aus Nebel bei Horsen „Seit Mitt in den Dörfer wehr und die egen 7 Uhr wurde à 17te Landwehr = nd zogen über d

wird gemeldet: in Horsens, theils. ßisch=polnische Land stern Abend M ps zum Angriff fertig u

8 Uhr wurden war nämlich von ren einer, der si gewagt hatte, von zwei dort auf

Dragoner gefangen genommen word meraden , so st

Hurrahruf an,

sandten Hus

prengen sie

n, sie werfen

befreien ihren. Kamer Die Pferde dieser-Kav Als. die Gefangen Bürger für sie un Altona, 23. Mai. (Alt. Merk, mt die betrübende Nachricht von de Brigade - Commandeu Kolding erhaltenen,

e N ist. ur in ihm einen der Armee beliebten Vor wurden die gefangenen dänischen See- und Offizianten der beiden im edernförder Ha- schie, welche Offizierrang haben, nah Se- d folgende : Commandeur- eyer, Premier-Lieutenants Seconde-Lieut und Pedersen,

G E R Sei eis

Î S E E E R

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rs von Sachau, anfänglich nicht für Die \{leswig - holstei

ffiziere, wie

en gene ment Pie apitain Paludan, Albeck, Wedel-Jarls= Holeböll, Michel=- Grove, Kadetten

enants Rambusch, Kadet = Unteroffizier

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Hohlenberg und: Séhneider, Proviantmeister Bögild und Proviant- verwalter Myhre. Í

Am 20sten Abends is in Eckernförde die hamburger Taucher= glocke angelangt, um bei der Bérgung der Trümmer „Christian's VIT,“

zu helfen, Bisher hat man erst 11 Stück Kanonen ans Land

gebracht. Musland,

Desterreih. Mailand, 18. Mai. (A. Z.) Bologna hat kapitulirt und sich dem Feldmarschall-Lieutenant Baron Wimpffen auf Gnade und Ungnade unterworfen. Das österreichische Militair ist demna ohne Blutvergießen in die Stadt gerückt, wo der Feld- marschall den regulairen (Schweizer) Truppen den Eid der Treue für Se. Heiligkeit den Papst abnahm, welchen dieselben auf das bereitwilligste leisteten. Die übergebenen Schlüssel der Stadt sandte Baron Wimpffen an den Feldmarschall Radebky, der dieselben in diesem Augenblick durch einen Ordonnanz=-Offizier nah Gaeta Sr. Heiligkeit-überbringen läßt.

Frankreich. Paris, 21. Mai. Die halboffizielle P atrie mel= dete gestern Abend: „Bekanntlich: war das Ministerium, weil es sich über mehrere wichtige politische Fragen nicht einigen konnte, hon seit mehr als 14 Tagon gesonnen, zurückzutreten, so wie der Ausfall der Wahlen bekannt sei. Da dies jet der Fall ist, \o sind gestern Abend die Mitglieder des Kabinets bei Herrn Odilon Barrot zu= sammengekommen und haben nah einer langen und. lebhaften Dis= lussion von neuem anerkannt, wie es von höchster Wichtigkeit sei, daß die Regierung vor die geseßgebende Versammlung in vollkom- mener Einigkeit und Uebereinstimmung in ihren politischen Ansich= ten trete , welche Uebereinstimmung aber nit bei allen Mitgliedern des Kabinets vorhanden ist; daher beschloß man, daß das Ministerium sich heute zum Präsidenten begebe und ihm diese Entschließung mit= theile,“ Man sprah von einem Konzessivns - Ministerium, das die Herren Odilon Barrot und Passy wit den Herren Dufaure, Lamo- ricière und vielleicht auch Cavaignac bilden wollten, da ein Wider= stánds - Ministerium, zu dem sich der Präsident mehr hinneige und in das außer Herrn Falloux auch die Herren Bugeaud, Changar= nier und Molé eintreten würden, fr nicht gut möglich gehalten wird. Mit der bevorstehenden Kabinets cräuderung stehen Kriegsgerüchte in Verbindung, die gestern ganz Paris erfüllten. Man wünsche in Es Regierungskreisen den Krieg, wird der -Jndépendance

elge berichtet, um die Armee der Desorganisation zu entziehen, mit der sie durch die Sozialisten bedroht werde. Seit acht Tagen sollten die Be= ziehungen der französishenRepublik zu den benachbartenMächten zu einem ziemlich lebhaften Depeschenwechsel Anlaß gegeben haben und in Folge desselben ein entschiedenes Auftreten in Aussicht stehen. Gewiß sei, daß der Gesandtschafts =Secretair Herr Lamothe - Levayer gestern nah Berlin und Herr vou Ferrières nach Wien abgereist wären, und zwar, wie es heiße, mit einem Ullimatum, in welchem Frank= rei erkläre, daß es, wenn der Einmarsch russisher Truppen in Ungarn nicht aufhöre, die Intervention als eine Kriegserklärung betraten werde. Die Estaffette will sogar wissen, der Mini= sterrath habe beschlossen, von den Oesterreichern, Neapolitanern und Spaniern die Räumung des Kirchenstaates zu verlangen. Nach der Indépendance belge hätte Herr Drouyn de Lhuys dem dster=- reichishen Gesandten auch eine Note übergeben, in-welcher er mit festen und gemäßigten Worten seine Mißbilligüng über das Benehmen der österreichischen Truppen in Livorno und Bo- logna aussprehe. Der Präsident Bonaparte soll sich eine zweitägige Ueberlegungsfrist auf das. Minister -= Entlassungs= gesuch ausgebeten haben. Morgen will er, wie es heißt, seinen Entschluß kund geben. Er sträubt si, sagt man, gewalti gegen ein Ministerium Dufaure-Lamoricière-Passy. Der Marscha Bugeaud ist gestern Abend dur den Telegraphen nach Paris ge- rufen worden und wird heute Abend oder Morgen im Elysée er= wartet. Jm heutigen Siècle liest man: „Wir sind ermächtigt, zu erflären, daß weder dem Herrn Dufaure, noch dem General Lamo= ricière “irgend welche Vorschläge , in eine ministerielle Combination zu treten, gemacht worden sind. Demzufolge entbehren alle Ge= rüchte, welche verschiedene Organe der Presse seit zwei Tagen wie= derholen , so wie die Kommentare, die man daran knüpft, jedes Grundes.“

. Gestern wurde das Gerücht verbreitet, daß die dreizehntausend Sozialisten, welche Paris in seinen Mauern zähle, sih heute gegen die National-Versammlung wälzen und eine Amnestie für alle Juni= Insurgenten verlangen würden, Der Präsident Bonaparte und der General Changarnier, welhe zum Vorwand auf heute eine große Parade veranstaltet hätten, würden dann mit den Truppen von dem nahen Marsfelde anrücken und Volk und National-Versammlung auseinandertreiben. Der National sagie in dieser Hinsicht : „Wir begreifen die Schwierigkeiten der Erbschaftstheilung des Barrot = Kabinets. Geshah cs vielleiht in der .Ab= sicht, den Nachfolgern Faucher?s, Barrot’s und Galloux?s diese Schwierigkeiten zu erleihtern, daß man für heute auf dem Marsfelde cine Revue auss{rieb? Will man den Truppen an den Puls fühlen? Wir geben dies herzlih gern zu. Aber man wird sih irren, wenn man glaubt, in unseren Soldaten willénlose Werk- zeuge zu Staatsstreichen zu finden.““ Diese Revue hat nun heute Mittag auf dem Marsfelde in der That stattgefunden, is aber ohne die geringste Slörung vorübergegangen. Der Präsident und die 50,00) Mann Truppen, die er musterte, kehrten um 4 Uhr in ihre Wohnungen zurück. Paris ist vollkommen ruhig.

Ueber Marseille sind_ hier Nachrichten aus Civitavecchia bis zum 14, Mai eingegangen. Oudinot hatte sich allerdings in Bewegung gesebt, aber nur um sein Hauptquartier von Palo nach Fiumicinv an der Tibermündung zu verlegen und dem Schauplaß der Bege= benheiten näher zu sein. Eine Bewegung gegen Rom hatte erx nod) niht gèmaht, Ueber Genua und Turin reiden die Beriéhte aus Rom nur bis zum 12, Mai. An diesem Tage waren die Trium- virn noch der Meinung, daß Oudinot sie angreifen würde, und deshalb ließen sie eine Satyre nach der anderen gegen Oudi= not und seine Pläne an die Mauern s{chläagen. Die Speranza nieldete, König Ferdinand von Neapel habe in Albano und anderen an der Gränze gelegenen ‘Orten ein Tedeum zu Ehren seines Sie- ges über Garibaldi singen lassen. Die Berichte des Lebterèen be= haupten aber, daß er seinerseits einen glänzenden Sieg über die neapolitanischen Truppen davongetragen habe. Erst îm Laufe des 12ten erfuhren die Triumvirn in Rom aus gutèr Quelle, daß s nicht gegen sie rücke, und stellten daher die Plakate \o- ort ein.

Im Ganzen kennt man jeyt die Wahlen von 83 Departe= ments, wovon das Journal des Débats 5141 den gemäßigten Par= teien und 217 den Sozialisten urecnet : 3 Departements fehlen nochz eben so Algerien und die Kolonieen mit 11 Stimmen. Von den Mitgliedern der provisorischen Regierung des 24, Febrnar sind nur drei gewählt, die Herren Arago, Cremieux und Ledru = Rollin. Die acht anderen Mitglieder , die Herren Lamartine , Marrast, Dupont (von der Eure ), Garnier - Pagès, Marie, glocon, Louis Blane und Albert, sind durchgefallen, Andere Notabili.

| täten jener Zeit, wie die Herren Carnot, Duclerc, _Goud= | haux und Pagnerre haben ein gleiches Schicksal gehabt. Auch die

vier Herrèn, welche nach einander auf dem Präsidentenstuhle der National-Versammlung gesessen haben, Buchez, Senard, Marie und U sind niht zu Mitgliedern der geseßgebenden Versarimlung ewählt. /

q Boichot hat bereits für sich und seine beiden Kameraden, Rattier und Commissaire, die hó{chsten Bergpläßze in dér neuen Kam- mer in Anspruch genommen.

Großbritauien und Jrland. London, 21. Mt Lord Palmerston hat im Unterhause auf eine oon Herrn Wyld un ihn gerichtete Frage erklärt, daß die britische Regierung gegen be. Beseßung Ungarns durch russische Truppen nicht protestirt habe. Diese Erklärung wird von der Times mit folgenden Bemerkungen begleitet: „Ein Blatt, welches für das Organ der Ansichten lle seres Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten gehalten wir (der Globe), erging sich neulich über die Vortheile eines engen Bündnisses mit Frankreich, als des einzigen Mittels, welches uns in den Stand seßen könne, „der russischen Jutervention in Ungarn entgegenzutreten oder sie zu modifiziren,“ Wir wissen nicht, wie wir den Sinn der Worte, einer Jutervention entgegenzutreten oder sie zu modifiziren“, eigentlich verstehen sollen; noch weniger begreifen wir, wie wir uns dabei benehmen sollten. Die Dazwi= schenkunft Rußlands, durch was für Umstände fie auch hervorgeru- fen sein mag, is ein Mißgeschick für Oesterrei, und die Thatsache, daß seine Hülfe nachgesucht und gewährt wurde, ist allgemein beklagt worden; von Niemand mehr, als von uns selbst; wir warten aber noch auf eine Darlegung der Gründe, aus denen Großbritanicn verankaßt sein sollte, ihr „entgegenzutreten“, und es würde uns leid thun, könnten wir glauben, daß die unge* salzene Rede, welche Herr Drouyn de l’Huys neulich in der fran- zösischen Kammer gehalten, als Ausdruck der Ansichten irgend einer anderen Reginrung, als seiner eigenen zu betraten sei. Aus den wenigen Worten, welche Lord Palmerston auf Herrn Wyld?s JIn= terpellation erwiedert, glauben wir, annehmen zu dürfen, daß män an dergleichen gar nicht zu denken braucht , indeß «können wir doch niht umhin, uns gegen eine Sprache zu erklären, die, so unbe= stimmt und gewiß bedeutungslos sie auch ist, dennoch thörichte Er= wartungen erregen und irrthümliche Meinungen über die Haltung und die Gesinnungen der britischen Nation verbreiten könnte.

Als am Sonnabend die Königin, nah Empfangnahme dcx Glückwünsche zu ihrem Geburtsfest, vom Buckinghampalast einé Sya= zierfahrt nah den Parks in einer offenen Kutsche. machte und eben. den Constitutions-Hügel im Hydepark hinabfuhr, feuerte ein Mann, der an dem eisernen Geländer stand, . ein Pistol ab und wurde \so= fort festgenommen, Das Verhör hat ergeben, daß er ein Maurer aus Jrland is, der zwar uicht einen Mord - Anfall gegen die Kö=z nigin bezweckt (das Pistol war nur mit Pulver geladen), aber den Schuß doch in böswilliger Absicht abgefeuert hat, um Jhre Majestät damit zu insultiren. e

Die Bank hatte am 12. Mai einen Notenlauf von 18,955,560 Pf. St. (258,085 Pf. St. weniger als vorige Woche) und einen Baarvorrath von 14,307,795 Pf. St. (30,049) Pf. St. mehr als vorige Woche).

Die Times beschwert sich bitter über J. O'Connell's neuli= chen Antrag auf Räumung der Galerieen des Unterhauses und meint, sobald es im Unterhause nur eine einzige Person gebe, welche diese Befugniß, die Sibung zu einer nihtöffentlichen zu machen, aus rein persönlichen Rücksichten auszuüben geneigt wäre, sci es hohe Zeit, das Privilegium abzuschaffen und eine Räumung der Galerieen nur nach einem Beschlusse des Hauses zu gestatten.

Nuf:land und Polen. St. Petersburg, 18, Mai. Se. Majestät der Kaiser hat dem Königlich niederländischen Contre= Admiral Arriens die brillantenen Insignien des St. Annen-Ordens erster Klasse verliehen.

Nach einem heftigen Nordost-Sturme und mächtigem Dutéh- zuge des Ladoga-Eises, wodurch in den leßten Tagen die Commu= nicalion über deu Strom empfindliche Störung erlitt, ist seit gestern die Newa wiederum vom Eise befreit. Gestern sind auch die ersten ausländischen Dampfschiffe hier angekommen.

Warschau, 22. Mai. Se. Majestät ber Kaiser Nikolaus wohnte vorgestern dem Gottesdienste in der Hoffkapelle des Palastes Lazienki bei und brachte den Abend bei dem Fürsten Statthalter zu. Gestern traf Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich auf der war= schauer Eisenbahn hier ein, begleitet von dem Minister Fürsten Schwarzenberg, dem General-Adjutanten von Kölner, dem Flügel= Adjutantcnu Oberst Schwarzel uud dem Flügel - Adjutanten Major Grafen von Wrbna. Abends war Theatervorstellung in der Oran- gerie, welcher die beiden Monarchen beiwohnten. Lazienki und die ganze Stadt waren illuminirt. Von St. Petersburg sind auch der russische Gesandte am würltembergischen Hofe, Ge eimerath Fürst Gortschakoff, und der preußische Gesandte am russischen Hofe, Ge= neral-Major von Rochow, hier angelangt. -

talien. Rom, 11. Mai. (Köln Ztg.) Ueber de

Italien. R . Mai. é i n Sie Garißälvi 8 Uber die neapolitanischen Truppen Su 8. Mai sind fol gende Bülletins erschienen :

1ste Legion von N ic General Garibaldi, : alestrina, 9, Mai, 85 U Vollständiger Sieg. Der Feiud, 7000 Mann stark, D: Q. Drei Kanonen, wovon eine in gutem Stande, sind genommen. Das Feuern, das um 45 Uhr begaun, hat um 8 Uhr aufgehört, Ju einer Stunde die Einzelheiten, Palestrina ist illuminirt, ; (gez.) Da Verío, Chef des Gene Für das Triumvirat : Mi imi “2a E

E S a Fa et ug) 9, Mai, 9 Uhr Abends,

7 ann Neapo itaner nebst 800 Pferden hatten gestern Abends montone beseyt, Der Feind wollte heute einen ents e R Schlag 7 ren, Von hier nah Valmontone führen drei Straßen, die si in der Nähe von Palestrina vereinigen. Der Feind, der seine Truppen in zwei verschie- dene Kolonnen getheilt hatte, kam endlich um 44 Uhr angerüt, Wir wa- ren bercitz das Feuern begann aùf unserem linfen Slügel, der Feind ant- wortete mit Grschügz Feiner der Unsrigen wich. Nach einstündigem Feuer zog sich der Feind zurück und wurde von den Unsrigen verfolgt, welche ihn von den Anhöhen auf der Linken mit solcher Geschicklichkeit zusammen-

. pfefferten und ihm solche empfindliche Verluste beibrachten, daß der Rückzug

in eine wilde Flucht ausartete, wobei drei Kanonen und viele Verwundete und Gefangene in unsere Hände fielen. Die andere Kolonne traf in die- sem Augenblicke auf unseren- rechten Flügel. Déêr Feind marschirte in ge- \hlossener Masse mit einer Avantgarde, welche aus Kavallerie bestand. Ein anderes Kavallerie-Corps diente als Secitendeckung. Der Feind rüdckte bis zum Kreuzwege vor und begann daselbst das Feuer mit einem Geschüß, um die Niederlage der ersten Kolonne wieder gut zu machen, zu welchem Zwecke er auch einige Bataillone nach der Linken hin deplovirte, Allein die Unsrigen hielten Stand und zwangen den Feind, seine Taktik zu ändern, Er versuchte uns in die rechte Flanke zu nehmen und beseßte cinige Höhen auf dieser Seite mit Tirailleurs, Das Feuer war sehr lebhaft, Der Feind mate eine leßte Anstrengung, allein vergeblih, Dic Unsrigen, von einem unbeschreiblihen Muth beseelt, blieben niht lange in ihren tellungen und stürmten auf drei Punlkten - gegen die Neapolitaner an. Auch hier geriethen dieselbèn in die Flucht, Eine -einzige Compagnie reichte hin, um sie mehr als eine Migliè weit zu verfolgen und eíne Schwadron Kavallerie, die in