1849 / 144 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

die Entdeckung von Theilnehmern an der An- N O des Parlaments - Gebäudes aus. Na h La atamoras vom 20sten v. M. hatte Paredes San Luis Po ost j ihn ausgesandten Regierungstruppen hat= genommen. Die gegen ihn, g , Di d ikanische ten sich in Queretaro mit ihm vereinigt. ie nor ana aniscch Regierung schickt zwei Schiffe aus, um Sir John Franklin aufzu- uen: das eine geht dur die Davidsstraße, das andere durch die Loringöstraße, Das Damsfschiff „Washington“ ist am Sten d. in New - York und die „Hibernia“/ am 10ten d. in Halifax ange- omm arquis von Normanby is von Paris hier eingetroffen; die Veranlassung seiner Ankunft war der Wunsch, an der Ea _ Abstimmung im Oberhause Úber- die Schifffahrts = Bill Theil zu ee neue türkische Gesandte, Mehemed Pascha, hat einen glän- zenden Ball zu Ehren der Minister gegeben. Es waren an 600 Personen zugegen. Der Gesandte machte die Honneurs im Fra, wobei er aber den Fes trugz er selbst tanzte nit, wohl aber sein erster Secretair, Kabuli Effendi.

Da mit dem auf die Königin abgefeuerten Schusse allem An- scheine nah keine mörderische Absicht verbunden war, so wird man den Thäter, wie die Minister vorgestern {on im Parlament an= zeigten, nicht wegen Hochverraths verfolgen, sondern es wird nach den Bestimmungen - eines vor einigen Jahren für ähnliche Fälle erlassenen Gesehes gegen ihn verfahren werden. Wird er \{huldig befunden, so verfällt er entweder der Strafe siebenjähriger Trans= portation oder einer Gefängnißhaft von höchstens drei Jahren mit \chwerer Arbeit. Jn leßterem Falle kann er außerdem so. oft aus= gepeits{cht werden, wie es der Gerichtshof für gut befindet.

n Pernambuco war am 2. Mai èéin blutiger Zusammen- stoß zwischen der Regierungs=-Partei, auf deren Seite das Militair stand, und der sogenannten Santa=-Lucia-Partei, welche die Portu-

iesen aus dem Lande vertreiben oder sie wenigstens aller Beam!en- Fellen entseßen will. Die Jusurgenten verlangten die Freilassung der Sklaven im ganzen Reiche und eine demokratische Verfassung. Sie unterlagen und verloren mehr als 700 Todte. Die Aufregung verbreitete si bis Rio Janeiro und Bolivia, Die Kammern sind

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Belgien. Brüssel, 23, Mai. Der Redacteur des lütticher republikanischen Blattes, Le Pe uple, Herr Esselen, is verhaftet und hierher gebracht worder ; auch er soll bei dem neulich entdeckten Komplott zum Sturz der Vat betheiligt sein.

Schweiz. Bern, 16. April, (O. P: A.. Z.) Bei der tief eingreifenden Rolle, welche die in, neapolitanischen Diensten ste-

enden Schweizer = Regimenter in der verhängnißvollen Krisis in

talien spielen, sah ‘man mit großer Spannung den Berathungen der Bundes-Versammlung über die Militair-Capitulationen entge- áex Ein Antrag des Standes Genf, eine Menge mit zahlreichen Interschriften bedeckte Petitionen und die Mehrzahl der \{chweizeri= schen Blätter verlangten \{leunige Aufhebung dieser Capitulatio- nen. Noch vor wenigen Tagen - reihte ver Gesandte der römischen Republik "bei dem Bundesrath eine Note ein, worin “er Namens seiner Regierung véerspriht , einen Theil der Entschädigungsgelder zu tragen. Der Ständerath hat nah langer heißer Berathung heute mit 24 gegen 14 Stim- men die Tagesordnung beschlossen. Die ängstliche Vorsicht der Ma- jorität will durchaus die Schweiz in keinen Konflikt mit dem Aus- lande bringen. Die deutschen Demokraten im Auslande haben ein Manifest erlassen, worin sie ihr Programm veröffentlichen, wie sie in die gegenwärtige Ung einzugreifen entschlossen sind. Roth ist ihre Fahne, Blut ihr Verlangen, die Sozialrepublik ihr Ziel.

Bern, 18, Mai. (B.-V.) Heute bes{chloß der“ Bundesrath die Internirung sämmtlicher aus dem Badischen anströmenden Flücht- linge auf 6 Stunden von der bavischen Gränze landeinwärts.

Ostindien. Bombay, 17. April. (Lloy d.) Der Krieg im Pendschab ist beendigt. Die Stadt und Festung von Peschauer sind von der Armee des Generals Gilbert ohne Schwettstreich besegt worden. Dagegen is es Dost Mohamed und seinen Afghanen ge-

lungen,” sich über die Keyberpässe in seine Heimat zurückzuziehen,

bevor Gilbert's Vorhut ihm den Weg dahin versperren konnte. Der General-Gouverneur Lord: Dalhousie hat mittelst Proclamation vom 24. März das Aufhören des Königreichs Pendschab und dessen Ein- verleibung in das indo-britishe Reich verkündigt. Der chinesische Kaiser hat den europäischen Christen den Aufenthalt in der Stadt Canton ‘gestattet.

heute nicht gegeben werden,

ist jept die Rückantwort des Kaisers wegen der Freigebung des Eintritts in Canton eingetroffen z in Folge derselben wirb beit Elias ländern vom 26. Apri d. J. an der Zutritt zur inneren Stadt bewilligt. Unter den Chinesen hat Bear Beschluß des Kaisers die

E Aufregung hervorgebracht , und die chinesishen Kaufleute

„haben sih unter einander verpflichtet, alle Geshäftsverbindung mit

den Engländern abzubrechen. Natürlich darf man annehmen , daß sie auf diesem Entschlusse, der ihre eigenen Interesse am meisten gefährdet, niht lange beharren werden,

Der zoologishe Garten i unter den gewöhnlichen* Bedingungen auch in den Pfingsttagen von des Morgens 6 Uhr bis zum Sonnen-Unter ang geöffnet, Der Plan der Anlage, verbunden mit einer Uebersicht des Thier bestandes, wird weiterhin an der Kasse käuflih zu haben sein.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 27. Mai. Jm Opernhause. 66ste Abonnements= Vorstellung: Oberon, König der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth., nah dem Englischen des J. R. Sn für die deutsche Bühne bearbeitet von Th. Hell.- Musik von C. M.- von Weber. Ballets von Hoguet. (Herr J. Tichatscheck: Huon,- als Gastrolle.) G: halb 7 Uhr. :

reise dcr Pläße: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 41 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon das. und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang .und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. 2c.

Wegen Unpäßlichkeit “der ee gs fann Gre Parke un das auspielhaus Sonntag, den 27. Mai geschlossen. P O H

KÄonigsslädtisches Theater.

Sonntag, 27. Mai. Zweite Gast - Darstellung des Herrn Klischnigg, Gymnastischen Künstlers vom Königl. Theater Drurylane in London: Der Bräutigam und der Affe. Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von O. Ott. (Herr Klischnigg :

Mamodck, ein Affe.) Montag, 28. Mai. Der Bräutigam und der Affe. (Herr

aufgelöst. China. Canton, 28, März. (Börs. H.) Aus Peking | Klischnigg: den Affen.) ® 0 Berliner Börse vom 26, Mai. Wechsel- Course. Eisenbahn- Actien. Bnef. | Geld. E R E E: 250 Fl. | Kurz 1433 | 1433 Stamm- Actien. | Kapital. | è és Prioritäts - Actien. | Kapital. | dd s E Lea p L D 250 Fl. | 2 Mt. 142% | 1427 - - : L 2 Tages - Cours. S Tages - Cours. amburg «+0000 co 300 Mk Kurz 150% R Mea Nelnerträg, vried naeh R E ¿f ¿E S Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch E S z A Cid ebo Sae oeoueeip ots ¿t Mk git a Bit Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar. A“ e jährliche Verloosung à 1 pCt, amoriisirt. R Ce e A C C S A d E eus Lst. Mt. 25 6 243; Paris o-a ee erer rrerere 300 Fe 2 Mt. 81/4 i Berl. Anh. Lit. A. B. | 6,000,000 | 4 | 4/7784 bez. Berl.-Anhalt. .…...... | 1,411,800 | 4 | 863 B. Vil n O Ne eas auc oadarss 150 F1 2 Mkt. 861 | do. Hamburg .….... 8,000,000 | 4 |— | 583 a 572 b-, u G. do. Hamburg... 5,000,000 | 41) 91 B. 905 G6. A aa oi Pape et ce uso edie 150 F1 2 Mi. | 1015 do. Stettin -Starg. . | 4,824,000 | 4 |— | 87! B. do. do. II. Ser. | 1,000,000 | 47 —_ e L F E I: 160 Tir | 2 Mt. 99% do. Potsd.-Magd... | 4,000,000 | 4 |— | 52 br. do. Potsd.-Magd. .… | 2,367,200 | 4 | 83 B. g Leipzig in Courant im 14 Thbtr. Fuss .. 100 Tklr. s c 99% 99% Magd.-Halberstadt .. 1,700,000 4 7/117 be. do. do. de 3,132,800 5 935 6, g : 106 t. L S9% do. Leipziger ..... 2,320,000 |- 4 |/10 do. Stettiner... 800,000 | 5 | 105 B, rankfurt a. M, südd. W............ FI. 2 Mt. 56 24| —- Halle - Thüringer... 9,090,000 | 4 | 2149 B. Magdeb.-Leipziget .. | 1,788,000 | 4 _— Petersburg «ooooooooooo rf 100 SRbl.| 3 Woeben | 1033 | C E UEN Es 140,008 3{|— | 76 B Halle - Thüringer... | 4,000,000 | 41| 86/ B. E ; j 0. Aachen ........ | 4,500,000 | 4 | 5 | 45; B. Cöln -Minden.…...... 3,674,500 | 42| 927 B. Inländische Fonds, R Kommunal - Papiere und | Bonn-Cöln........... 1,051,200 | 5 |— Rhein. v. Staat gar. | 1,217,000 | 3 L v6 Geld - Course. Düsseld. - Elberfeld... | 1,400,000 | 4 | do. 4. Priorität .… | 2,487,250 | 4 _ RTNE E = - Steele - Vohwinkel .. | 1,300,000 | 4 |— | 335 6. do. Stamm-Prior. | 1,250,000 | 4 .| Brief. | Geld. |Gem. Zf.| Brief. | Geld. | Gem. | Niederschl. Märkisch. | 10,000,000 | 34| | 71 B. Düsseldorf-Elberfeld. | 1,000,000 | 4 Preuss.Freiw. Anl 5 1013 | Pomm. Pfdbr. |3{| 93 |— | do. Zweigbahn | 1,500,000 | 4 |— iu Niederschl. Märkisch. | 4,175,000 | 4 | 85% B. St. Schuld-Sch. 3{| 79% | Kur- u. Nm. do. 35 93; | Obersch]. Lit. A. ... | 2,253,100 35 65 | 922 B. do. do. 3,500,000 | 5 | 98 G6. Seeh. Präm. Sch. —/100; [100 Schlesische do. |3{| din do. Litt. B. 2,400,000 j 37 65 927 B. do. III. Sorie. 2,300,000 | 5 935 G. K. u.Nm.Schuldv. 35| | do. Lt. B. gar. do.|35| | Cosel - Oderberg .….. | 1,200.000 | 4 | do. Zweigbahn 252,000 | 45 _— Berl. Stadt-Obl. | 5 | 987 | Pr. Bk-Anth.-Sch|—| 87% | 863 Breslau - Freiburg... 1,700,000 | 4 | cit do. f do. 248,000 | 5 | 785 B. do. do. 35| | Krakau- Oberschl.... | 1,800,000 | 4 |-— [38 a & bz. u. Obersehlesische .... 370,200 | 4 Westpr. Pfandbr. 37| 847 | 84 Friedriched'or. |—| 13% | Berg.-Märk. .…...... 4,600,000 | 4 |- 154; u. Krakau - Oberschl. 360,000 | 4 | 705 «6. Grossh. Posen do. 4 | | 963 And.Goldm.à Sth. |—| 13% | 123 Stargard -Posen .…... , 5,000,000 | 35 (705 a ¿5 G Cosel - Oderberg. 250,000 | 5 a do. do. 34| | 80 Disconto. —| | e Ses (eisse..…...... 1,100,000 | 4 | ewt Steele - Vohwinkel 325,000 5 88 G Ostpr. Pfandbr. 3¿| | Magdeb.-Wittenb.... | 4,500,000 | 4 —_ H E E: Ser. N 2 807 B. reslau -Freiburg .…. j -—— .. . R S 1, Ausländische Fonds. Quillungs- Bogen. Berg. -Märk.. ....... 800,000 | 5 | 975 B Russ.Hamb. Cert.| 5 | “__— Poln. neue Pfdbr.| 4 | 907 | Aachen - Mastricht 2,750,000 | 4 [30 R ; 5 s s do.beiHope 3.4.8. h L 2 do. Part. 500 F. 4 | TIÈ | i Ausl. Stamm-Act. S ÉS do. do. 1. Anl. —_— |— do. do. FL|—| 7 i: P Adozlia, 4.A.| 4 85% e S 33 —_ L Ausländ. Actien. Lol Z1 2 NEORGA Fl SIOLOO 4 ti is A do. 5. A./4 e h O do. Staats-Pr. Anl —_| Friedr. Wilh.-Nerdb 8.000.000 | 4 |— | 33: Kie e ac S A 9.050.000 5 is E o. v. Rthsch.Lst.| 5 (1055 [105 Toll. 25% Int. |25| _— riedr. W1IN.-MNOerdo. Ov S bz, LeRT O0na y«- TL , , do.Poln.SchatzO.| 4 | 677 | Kurk. Pr. O0.40th.|—| 27 | do Priorz... : 5 |— | 915 B. 91 iz. Amsterd.-Rotterd. FI. | 6,500,000 | 4 |— T do. do. Cert. L.A./5 | 78 | 7725 Sardin. do. 36 Fr.|—| | Mecklenburger Thlr. | 4,300,000 | 4 |— | 315 B. do.do.L.B. 200FI.|—| -— | 125 N. Bad. do. 35 FI.|—| }5 | Pol. a. Pfdbr. a.C./4| | Schluss-Course von Cöln-Minden 76 n von Preussischen Bank-Antheilen 87% a { bz.

Die Börse sehr geschäftslos und die Course meistens gedrückt, oline irgend erhebliehe Schwankungen oder wesentliche Veränderungen seit gestern.

Auswärige Börsen.

Breslau, 25. Mai. Holländ. u. Kaiserl, Dukaten 97 Gld. Friedrichsd?or 1135 Br. Louisd’or 112; Gld. Polnisches Pa- viergeld 934 u, # bez. u. Br. Oesterr. Banknoten 855 u. 2 bez, Staats\chuldscheine 79 Br. Seehandl.-Prämienscheine a 50 Rthlr. Ses G Pos, Ar eon P r Iproz, 804 bez.,

do. 34proz. r., do. Litt, B, . 91% Br, ; 3zproz, 824 Br / / e a ag Poln. Pfandbr. alte 4proz. 904 bez, u. Br., do. neue 904 4 do, Partial - Loose a 300 Fl. 97 Gld. , do. Bank-Certif. a At 135 Br, Russ.-Polnishe Schay - Obligationen a 4 proz.

67 Actien: Obershlesish. Litt. A. und Lit, B, 92%; Br. R - Sthweidniy - Freiburg. 79 Br. Nieder\{le\.-Märk. 71% r, do. Prior. 99 Br., do. Ser. 111, 93 Br. Ost-Rhein. Neisse-Brieg 34 Br. Krakau - Ober-=

(Köln - Mind.) 764 Br. \{lesishe 37% 38 bez, u, Gld. Friedri - Wilhelms - Nordbahn

bez. und Br.

5

1 .- . Met. 5proz. 894, 7, 4pyroz. 742 10g Gh: Anl. 34: 160%—151, V e 87 . 31 ovggn. 96, “r 96x. Mail. 70L—71, Livorno 622 5 u Pesth. 63764, B, A. 1125, 1128. K. Gold. 28% Br. 28’ G.

Wecchsel=-C Amst. 168 Br., 167 “uts

Augsb. u. Frankf. 120 Br., 11 bamb, 1771 Br. 176% G 219% G. London 12.8 Br., 12.5 G, Gi g pas 143; b E A rob der niederen pariser Course war die Börse fest, und besonders in Nordbahn viel umgegangen. Devisen S A zu lassen. ° Leivzig, 24. Mai. Tes Dr. P. Oblig. 98% G. Leipz, B. A. 1425 Br. L. Dresd. E. A. 95 Br. Sächsisch = Bayerische 77% Br., 775 G. Schlesishe 73 Br., 725 G. Chemniß - Riesa

Anh. A. u. ß, 79 Br. Altona - Kiel 917 Br, Deß. B. A. 101 Br. , 1007 G. Pr. B. A. 89 Br.

París, 23, Mai. Die Erklärung Odilon Barrot's in der gestrigen Sißung der Nalional - Versammlung, daß Rußland die französische Republik feierlich anerkannt habe, fléßte zwar unserer

\{hon gestern Abend um 5 Fr. erholte; ‘aber die Furcht vor einem

Thiersschen Ministerium, das si weniger als Barrot vor Staats=

streichen scheue, hält den Märkt in Abn Spannung. 3proz. 50. 75

baar, 50. 50 Zeit. proz. 80.25 baar und Zeit. proz. Anleihe

M L “a Bauk 2050. Spanische 3proz. 325. Jnnere 225. orDy, D,

London, 23. Mai. 3proz. Cons. p. C. 91%, a, Z. 914. 34proz. 905. Ard, 16%, #.

3proz. 32%. Int. 49. 4proz. 75. Bras. 78. Mex. 303. j

Durch das Steigen der französischen Fonds sind au englische gehoben. Von fremdcn Fonds sind Ard, 163, 4. Z3proz. 323, 4. Mex. 29%, 283. ;

2 Uhr. Cons. p, C. 914, #, a. Z. 915, %.

Hamburg, 24. Mai, 3# proz. p. C. 794 Br., 79 G.

St. Praim. Obl. 84 Br. E. R. 1015 G. Stiegl. 844 Br. Dän. 64§ Br. Ard. 10x Br. 3proz. 24% Br., 214 G. Hamb.=-Berl.

98 Br., 574 G. Bergedorf 74 Br. Altona - Kiel 904 Br., 89% G. Rendsb. - Neum. 110 Br. Medcklenburg 314 Br., 31 G.

Fonds und besonders Eisenbahn-Actien bei mehreren Geschäf- ten niedriger.

Amsterdam , 23. Mai.

Alle Fonds den Rückgang der O Le Ae: at en Gee Wed

¿ en gelitten hatten, sind heute durch das. Steigen der lepteren ebenfalls gehoben; der Handel i franz. i Ban tes M as ausgebreitet. Diese Preisverbesserung hat sowohl auf holländ. als auf \pan. Fonds sehr günstig gewirkt.

Holl. Jutegr. 47%, 48% 4; * Zproz. neue 563, 57, Span.

E 114, @. Gr. Piecen 114, . Russen alte 992. St egl.

187 G, Löbau=- Zittau 14 Br. Magdeb, - Leipz, 168 G, Berl,-

3proz. 471, 483.

Geschäftswelt wieder Vertrauen cin, so daß die 5proz. Rente sich |

Oest, Met. 5proz. 672, 69, 2Lyroz. 363, 37, 364. Franz. |

Markt: Berichte. Berliner Getraideberiht vom 26. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt : Weizen nah Qualität 54—60 Rthlr. Roggen loco und s{wimmend 25 a 265 Rthlr. » pr. Mai /Juni 2545 Rthlr. Br., 25 G. » Juni /Juli 254 Rthlr. Br., 25% G. » Zuli /Aug. 26 Rthlr. bez. u. Br., 25 G. » Sept. /Oktbr. 27% Rthlr. Br., 27 G. Gerste, große loco 24—23 Rthlr. » leine 20—22 Rthlr. Hafer loco nah Qualität 1457—17 Rthlr. Erbsen, Kohwaare 26—28 Rthlr. » Futterwaare 25—27 Rthlr. Rüböl loco 13% Rthblr. bez. u. Br.

» pr. Mai 135 Rthlr. Br., bez. » Mai /Juni 4135 Rthlr.. Br., 135 G.

» Zuni /Juli 135 Rthlr. Br., 13% G.

» Juli /Aug. 13% Rthlr. Br., 13/4 G. » Hug. /Sept. 13 Rthlr. Br./ 127 G.

» Sept. /Okt. 12; Rthlr. Br., 125 G. » Oftbr. /Novbr. 12% Rthlr. Br., 125 G. Leinvöl loco 10 Rthlr. Br., 9% G.

» Lieferung 9% Rthlr. Br. Mohnöl 18% a 184 Rihlr. Hanföl 13 a 125 Rthlr.

Deo 145 a 147 Rthlr. üdsee - Thran 114 a 11% Rthlr. Spiritus loco a Haß 154 Rthlx. bez, u. Br. » r. Mai /Juni M » Zuni /Juli 15% Rthlr, Br., 155 G. » Zuli /Aug. 16% Rthlr. bez., 16 G. » Aug. /Sept. 164 Rthlx, Br., 164 G.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruerei, Beilage

L]

„7 144.

Inhalt. Deutschland. Oesterreich. Wien, . Bericht des Feldzeugmeisters von Welden, : S Düngen, Vortrag im Ausschusse der Reichsräthe über die deutshe Verfassung. Landau. Ein Angriff auf die Festung abge- schlagen. Belagerungszustand, s S Sachsen. Dresden, Die Voruntersuhung über die legten Ereignisse. Vertheilung der Truppen in Sachsen. Sessen und bei Rhein. Darmstadt, Mainz. Truppenmärsche.

ohenzollern - Sigmaringen. Sigmaringen. L Räichs-Verfassung, Abmarsch des Kontingents.

A usland.

rankreich. aris, Anerkennung der französischen Republik seitens

Are Scivude nah Berlin. Das Ministerium, Die Er- gebnisse der Wahlen, Gegenwärtiger Bestand der französischen Armee, Bericht der Arbeits- und Unterrichts-Ausschüsse, Pferderennen,

Großbritanien und Jrland. London. Hofnachriht, Die Ab- stimmung im Oberhause über Lord Stanley?s Amendement zu der Schiff- fahrtsbill, - Frankreihs gegenwärtige Lage, Nachrichten aus Pa- lermo, Zustand von Kanada.

Kammer-Verhandlungen.

Beeidigung auf

WWisseuschaft und Kunft.

Königliches Opernhaus. (Robert der Teufel. Herr Tichatscheck: Robert.) “Der siebenjährige Krieg, Heldengedicht.

Nichtamtlicher Theil. Deutschland.

Oesterreich. Wien, 23. Mai. Ein Bericht des Feldzeug- meisters Baron Welden, aus Preßburg vom 21sten d. M., enthält Folgendes Über die Vorgänge bei der Kaiserlichen Armee in Ungarn:

„Seit die Vorrückung in der großen Insel Schütt begann, ist der Feind durch tägliche Angriffe immer mehr in die Linie zwischen Bös und Vasarut zurückgedrängt worden. Es fielen bei dieser Ge= legenheit Gefangene und Blessirte, die er in den Dörfern zurüdck= ließ, in unsere Hände; auch zwischen der s und dem Neuhäusler Arme zóg si der Feind gegen Guta zurück. Gefangene und Ueber-= läufer sagten aus, daß von Komorn her, mit dessen Ausbesserung und Approvisionirung die Rebellen sehr beschäftigt waren, eine Ver- stärkung von neu ausgehobener Mannschaft erwartet: wurde, und daß ein gewisser Lenkey in Komorn befehlige, In Raab hielt sich der Feind bis zur Abda - Brücke und am Eingange der kleinen Schütt; hier kamen beinahe täglih Ueberläufer von den daselbst stehenden zwei Husaren-Regimentern, ehemals Kaiser Nikolaus und Alexander. Sie gaben an, \{lecht verpflegt und noch s{hlechter be- handelt zu werden, seitdem Viele von ihnen sih- weigerten, den Eid auf vie Republik zu leisten, und daß alle jene, welhen- man nicht traue, nach Debreczin zurückgeschickt würden, um dort zur Abrich=

tung der Rekruten bestimmt zu werden, welche in bedeu- tender Zahl aus allen Theilen - Ungarns zusammengetrieben worden. Die Emissaire Kossuth)s waren allenthalben be-

müht , Anhänger für die- Republik zu gewinnen, welches ihnen aber bis jet nur in Stuhlweißenburg gelang. Die Kaiserlichen Fahnen wehten noch in Groß=Kanisa, Fünfkirchen bis Bata, wo ein Theil des Corps der Süd - Armee unter dem Feldzeugmeister Baron Jellacic stand, dessen rechter Flügel sich bis gegen Peter-= wardein ausdehnt. Der Herr Feldzeugmeister Baron Welden hat Nachrichten bis zum 17ten d. aus Ofen, um welchen Plaß und in Pesth der Feind egen 30,000 Mann zusammengezogen hat. Das Feuer aus der Festung dauerte fort, und éin Theil der Stadt Pesth ward bescho\-= sen und die vom Feinde auf dem e errichtete Batterie zum Schweigen gebracht. Das tapfere Benehmen des Generals Henti ward begreiflicherweise von den Rebellen nur mit Schimpf erwiedert, und die pesther En ershöpften sich in den fürch= terlihsten Drohungen gegen diesen Ehrenmann. Verschiedene Stürme, welche von der ofener Wasserstadt gegen die Wasserleitung der ofener Festung gemacht wurden, fielen zum größten Nachtheile der Brigade unter dem Rebellenführer Kmety aus, welche in ein Kartätschenfeuer gerieth, wobei das 45s}te Honved = Bataillon über 500 Mann auf dem Plate ließ. Es wandern täglich aus der Festung Ofen eine Menge Menschen aus, die ihren Nahrungsbedarf nicht mehr decken können, währenddem es der Garnison an nichts fehlt. Das Haupt- lager der Insurgenten is im Leopoldifeld, wo sich zuleßt auch Görgey, der indeß mehrerer Differenzen wegen nach Debreczin bestimmt war ,- weil die polnishen Insurgenten - Anführer Dembinski und Bem bereits mehr auf ihre eigene Rechnung, als der ungari= {hen Sache wegen den Krieg führten, Auch nimmt die Desertion unter den mehr regulairen Abtheilungen der Insurgenten auffallend zu. Ein so eben übérgegangener Wachtmeister von König Wil- helm Husaren, wovon zwei Divisionen bei Raab stehen, erklärt, daß die Husaren nur durch die entseblihsten Drohungen und. unter der Erklärung, daß sie bei den Kaiserlichen erschossen würden, zurückge- halten werden könnten. An der Waag von Sellye gegen Freystadtl an der Neutra vor dieser Stadt, Nagy Tapolcsan und Zsambokret war ein großes Schwanken in den feindlichen Fed sichtbar ; —- Der Herr Feldzeugmeister Baron Welden ließ daher in der Nacht vom 48ten auf den 19ten dieses durch einen Uebergang auf Kähnen FSreystadtl dur die Brigade Perin beseßen (welhes der Feind auch sogleich räumte) und die dortige Brücke herstellen, Kavallerie-Ab- theilungen folgten dem Feinde auf der Straße gegen Neutra und Tapolcsan, Schon seit mehreren Tagen hatte sich der liuke Flügel der Armee bis gegen Trentschin ausgedehnt, um mit dem Corps des Feldmarschall-Lieutenants Vogel in Verbindung zu kommen, welches am 14. d, M. bereits nach ziemlih beschwerlihen Märschen, aber vhne vom Feinde gehindert zu werden, von Leutschau über Kubin zwischen Silein und Pruszka eingetroffen war. Die Spiben der feindlichen Kolonnen standen in Rosenberg , Tucanyi , Rajeß und selbst in Trentschin, ohne einen Angriff zu wagen.“

Bayern. München, 23. Mai, Die Münch. Ztg. ent“ hält den nachstehenden „Vortrag im ersten und dritten Ausschusse

O der Reichsräthe , die deutsche Reichs - Verfassung be=

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885

Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Sonntag d. 22. Maí.

- Einleitung.

§. 1, Das Königl. Gesammt-Staats-Ministerium hat dem Präsidium der hohen Kammer der Reichsräthe eine etne Vorlage ‘über die Art der Anerkennung und Vereinbarung der deutschen Reichsverfassung mitgetheilt und diese Vorlage auch in der Sißzung vom 19ten d, der hohen Kammer selbs eröffnet, worauf solhe vom hohen Präsidium dem ersten und dritten Ausschusse zum Vortrage in der hohen Kammer zugetheilt wurde,

Der Unterzeichnete, zum Referenten erwählt, glaubt, daß drei Fragen zu beantworten sind: i -

1) Jst| die von der deutschen National - Versammlung zu Frankfurt a. M. am 28, März 1849 beschlossene Verfassung des deutschen Reiches bereits ein für ganz Deutschland und also auch für das Königreich Bayern gültiges Geseh, oder wenn dieses der Fall nicht is, soll

2) die hohe Kammer sich dahin aussprechen, daß die hohe Staats - Ne- gierung diese Neichs - Verfassung ihrem ganzen Jnhalte nach anerkenne und als ein auch für Bayern gültiges Geseß verkünde, oder

3) möge die hohe Kammer nur der Ansicht der Königlichen Staats-Re- giernng beistimmen, daß der Reichs - Verfassung unter Bedingung einiger Abänderungen beizustimmen sei, und welhe Abänderungen sind es, welhe in Antrag gebracht werden sollen? .

Wohl könnte noch die Frage angeregt werden, ob vielleiht der Reichs- verfassung, so wie sie vorliegt, gar nicht beizustimmen sei? Allein diese Frage besonders zu erörtern, dürfte überflüssig sein, da der schleunige Ab- {luß der Reichsverfassung dringende Nothwendigkeit, und wie zur dritten Frage vorkommen wird , der bei weitem größte Theil der Reichsverfassung von der Art is, daß ihm unbedenklich beigestimmt werden kann und muß.

I, Jst die Os L für ganz Deutschland ' ejeß

§. 2, Soll die Reichsverfassung ein für ganz Deutschland gültiges Geseh sein, so muß die deutsche National - Versammlung auf rechtsverbind- liche Weise zur allein geseygebenden Gewalt, d. h. zu der Gewalt gelangt sein, eine solche Verfassung mit der Kraft zu geben, daß alle deutshen Län- der mit ihren Fürsten dieselbe anzuerkennen verbunden sind. Eine solche Gewalt hat die National - Versammlung durch die deutsche Revolution nicht übertragen erhalten. Abgesehen davon, daß eine Revolution kein Rechtszustand, sondern entweder eine ungerechte Empörung oder eine Nothwehr gegen ungerechte Bedrückung ist und nur so weit einen Rechtszustand be- gründen kann, als sie die phosische Macht hat, den alten Rechtszustand zu vernichten und einen neuen zu schaffen, hat ja die deutshe National - Ver- sammlung ihr Mandat, obgleih aus Veranlassung der Revolution, doch nicht aus den Händen der Revolution, sondern aus den Händen der deut- [M Völker und ihrer Fürsten in einer linitirten Art erhalten, und es steht

hr die Befugniß nicht zu, ihr Mandat zu überschreiten oder solches eigen- mächtig zu erweitern,

§. 3, Am deutschen Bundestage wurde in der 26sten Sißung vom 30. März 1848 beschlossen :

„die Bundes - Regierungen aufzufordern, in ihren sämmtlichen. dem deutschen Staatensystem angehörigen Provinzen auf versassungsmäß'g be- stehendem oder sofoit einzusührendem Wege Wahlen von Nationalvertre- tern anzuordnen, welche am Sihe der Bundes - Versammlung an einem \{hleunigst festzustellenden, möglichst kurzen Termine zusammenzutreten haben, um zwischen den Regierungen und dem Volke das deutsche Verfassungswerk zu Stande zu bringen.“

Es wurde hierbei auch zugleih des Berhältnisses der Zahl der Nalio- nalvertre:er zur Bevölkerung beschlossen , daß unter Berücksichtigung des be- stehenden Bundes-Matrikular-Verhältnisses

„auf 70,000 Seelen der Bevölkerung jedes Bundesstaates ein Ver- treter zu wählen, auch denjeuigen- Staaten , deren Bevölferung nicht 70,000 Seelen beträgt, die Wahl eines Vertreters zuzugestehen sei.“

Jn der 29sten Sipung vom 7, April 1848 wurde aus Veranlassung des Wunsches der damals in Frankfurt anwesenden Versammlung von Abgeordneten zur Gründung eines deutschen National-Parlaments, dann auf Antrag des Ausschusses :

“bas die Verhältnißzahl von 70,000 auf 50,000 herabgeseßt werden

mögez daß ferner über Wahlprinzipien und Wahlqualification

ein Beschluß gefaßt werden möge“‘, der Beschluß vom 30, März in diesen beiden Stziehungen, aber auch nur in diesen modifizirt und erweitert, so daß das im Beschluß vom 30sten Márz aufgestellte Bereinbarungs-Prinzip unangetastet blieb, Es wird zwar in dem Beschlusse vom 7. April die National-Versammlung eine konstitui- rende genannt; allein es folgt daraus nicht, daß sie allein zu konstitui- ren habe und daß sonach das im Beschluß vom 30. März aufgestellte Vereinbarungs-Prinzip aufgegeben worden sei; hierzu war feine Veranlas- sung gegeben, hierauf war kein Antrag gestellt und der Eingang des Be- \hlusses vom 7. April sagt ausdrüdcklih, daß

die Bundes - Versammlung ihren Beschluß vom 30sten v. M. in Be-

ziehung auf die Verhältnißzahl der Vertretung dahin ab-

ändere u, \, w.

Hätte der Beschluß vom 30, März au in anderer Beziehung abge- ändert, hätte die National - Versammlung als eine für sih allein und ohne Vereinbarung mit den Fürsten konstituirende zusammenberufen werden wol- len, so hätte der Eingang des Beschlusses vom 7. April die Beschränkung auf die Verhältnißzahl der Vertretung niht ausdrücken können.

§. 4, Auch unser Gesey vom 15, April 1848 geht vom Veresin- Sal c Paas aus, indem es in der Ueberschrist und im Eingange von der

Wahl bayerischer Abgeordneten zur Volksvertretung bei dem deut- hen Bunde spricht, mithin die National - Versammlung nicht selbstständig nah außen, sondern neben den Bund stellt, und damit das Benehmen derselben mit der Bundes - Versammlung mit den Bundestags - Gesandten als Vertretern der Fürsten andeutet,

F. 5, Nichts is auch, wenn von Herstellung einer Verfassung die Rede is, der Natur der Sache angemessener als das Vereinbarungs-Prin- zip, Die Rechtsverhältnisse der deutschen Völker und ihrer Regen!en unter sich sind der Gegenstand der Reichsverfassung. So wenig es nun vor : dem Richterstuhle der Theorie des Rechts id rechtfertigt, wenn die Re- genten ohne Zuziehung der Völker die Verfassung festseßen (oktroyiren), eben so wenig läßt es sich rechtfertigen, wenn die Völker die Verfassung ohne Zuziehung der Regenten festseßen wollen, Selbst da, wo der Regent noch nicht besteht und das Volk die Verfassung festseßt, ohne mit dem erst zu wählenden Regenten darüber zu berathen , is der freie Wille und das Recht des neuen Regenten nicht beschränkt, denn er fann, wenn er mit dieser Verfassung nicht regieren will, die Wahl ausschlagen und es ist ihm fein Recht verleytz nimmt er aber an, so hat er mit freiem Willen die Bedingungen der Verfassung angenommen und einen Vertrag eschlossen. Besteht nun aber bereits ein Regent und soll eine neue Verfa ung gege- ben werden, so muß seine wie des Volkes Einwilligung hinzukommen.

§, 6, Von dem in den Buudvesbeschlüssen enthaltenen, in unserem Geseße vom 15, April 1848 festgehaltenen und in der Natur der Sache begründeten Vereinbarungsprinzip ist auch in der Folge nicht abgegangen worden, Allerdings war der bekannte kühne Griff ein Angriff auf das Vereinbarungsprinzip, und das Streben, dicses Prinzip zu vLerdrängen und

die Volksouverainetät geltend zu machen, war in der Natioual-Ver ammlun

sehr sichtbar, Es is aber nicht zu bezweifeln, daß das Streben anna Theiles, ein Rechtsverhältniß E aufzulösen, die rechtliche Folge der Auflösung nicht haben, dem anveren Theil seine Rechte nicht nehmen kann. Als die National-Versammlung die Centralgewalt geschaffen, den Reichs- verweser gewählt hatte, mußte noch die Frage entstehen, ob die Fürsten den Beschluß. anerkennen, in die Auflösung der Bundesversammlung willigen der C sich unterwerfen wollen, Jndem sie nun dieses am 29. Juni 1848 durch ihre Bundestags-Gesandten gethan, haben sie auf das Recht der Vereinbarung nicht verzichtet, sondern sie haben solches geübt, haben ihre Zustimmung zu den Beschlüssen der National-Versammlung erklärt und dadurch diesen Beschlüssen Vollgültigkeit verliehen. Als die deutschen Für- sten in n Ländern eine von der National - Versammlung beschlossene Reichsgeseye. verkünden ließen, da übten sie in Beziehung auf diese Ge- seze durch konkludente Handlungen das aus dem Vereinbarungs - Prinzip

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entspringende Recht der Zustimmung. Als die deutschen Regenten Be- shlüsse der Centralgewalt vollziehen ließen, da war diese Vollziehung nichts weiter , als eine Anerkennung der durch den Beschluß der National - Ver- sammlung und durh Zustimmung der Fürsten geschaffenen Centralgewalt ; eine Anerkennung, welche der Präsidirende der Bundes-Versammlung in der Anrede an den Recichsverweser am 12, Juli 1848 versprochen hatte, Wenn man aus diesen einzelnen Ausübungen des Vereinbarungsrehts den Schluß zichen will, daß nun das Vereinbarungs -Prinzip aufgehoben oder aufgege- ben oder auch erloschen sci, so entbehrt dieser Schluß aller logischen und aller juristishen Grundlage, Dic Logik verbietet den Schluß vom Eiínzel- nen auf das Einzelne: aus der Anerkenuung einzelner Beschlüsse der Na- tional - Versammlung folgt nicht die Nothwendigkeit, auch die übrigen Be- \hlüsse dieser Versammlung anzuerkennen oder in dieselben zu willigen. Die Rechtswissenschaft lehrt uns, daß man durch Ausübung eines Rechts solhes nicht verliert, sondern sich dasselbe und dessen Besiß erhält. Die Anerkenuung der Centralgewalt und die Vollziehung der Anordnungen der- selben kann hierher gar niht bezogen werden, wo es sih von geseßlicher Kraft der Reichsverfassung handelt, denn der Centralgewalt steht keine ge- seßgebende, sondern nur exekutive Gewalt zu,

§. 7, Aus diesen Gründen und weil die deutshe Reichsverfassung zur Zeit noch nit von allen deutshen Fürsten, namentlich nicht von unserem Monarchen anerkannt is, wird sih der Say vcllkommen rechtfertigen:

die zu Frankfurt beschlossene deutsche Reich: verfassung ist zur Zeit kein für ganz Deutschland und namentlich für Bayern gültiges Geseß.

Die Frage über die Gültigkeit der Reichsverfassung in jenen einzelnen O Staaten, welche solche bereits anerkannt haben, is hier nicht zu erörtern,

I[, Js auf unbeschränkte Anerkennung der deutschen

Reichs-Verfassung anzutragen?

§. 8. Deutschlands Unglück und Schwäche beruht seit Jahrhunder-

tin nicht auf seiner Eintheilung in Völkerstämne , sondern auf dem Man-

“gel eines tüchtigen Bandes, welches die einzelnen Stämme und Regierun-

gen zu einem organischen kräftigen Ganzen verbindet, Die Schweiz be- steht aus einer Anzahl einzelner Staaten; Nord-Amerika ebenfalls aus ein- zelnen Staaten, aber dort wie hier verbindet eine Verfassung die einzelnen Staaten zu einem Ganzen, welhes besonders Nord-Amerika nach außen mächtig, im Junern geregilt ist, Zur Zeit der ehemaligen deutschen Reichsverfassung hatten die Kaiser eben so wenig als die Reichsgerichte das gehörige Ansehenz jeder Landesherr \chaltete so ziemlich nah Belieben und verband sih, wenn es ihm konvenirte, mit auswärtigen Monarchen gegen den eigenen Kaiser, So war Deutschland gewöhnlich der Kriegsschauplay und zahlte zuleßt noch die Kosten durch Abtretung von Gebietstheilen. Der Rheinbund scha}te ein Kleindeutshland unter einem Protektor, dessen Pläne die deutschen Regenten mit dem Blute und dem Gelde der Deutschen aus- führen helfen mußten. Der deutshe Bund, ein Werk der Eil, machte den Völkern Versprechungen, welche theils gar nicht, theils nur halb, theils nur scheinbar. erfüllt wurden, und im Verhältnisse zum Auslande begründete er die kräftige Macht nicht, welche Deutschland nach Verhältniß seines Areals, seiner Bevölkerung und der Jutelligenz und Tapferkeit seiner Stämme sein könnte- und sein sollte. Kein Wunder, daß bei der im vorigen Jahre stattgefundenen Er- hcbung des deutschen Volkes der Ruf nach einer deutschen Reichsverfassung ertönte, welche ganz Deutschland zu einem im Junern wohlorganisirten und die Rechte der Staatsbürger sichernden, nach außen aber kräftigen Ganzen zu ‘verbinden geeignet is, Kein Wunder, wenn jeßt, wo eine Reichsve1 fassuug in Frankfurt beschlossen, ein allgemeines Drängen auf Einführung dieser Verfassung sich erhebt , und selbst ein Theil derjenigen, welhe die Mängel des neuen Werkes ertennen, sih dem Troste hingeben, daß später durch die vorbehaltene Revision der Verfassung die Mängel der lehteren beseitigt wer- den können.

§, 9, Wenn aber Männer, deren Aufgabe es is, fr das Wohl des Vaterlandes zu wirken, die Frage zu erörtern haben, ob jene Reichsverfas- sung anzuerkennen oder anzunehmen sei, daun genügt es nicht, sich ober- flählih mit dem Gedanken zu begnügen, daß diese Verfassung die deut- schen Völker verbinde, einen Organismus schaffe, für Volksrechte sorge und der Hoffnung Raum gebe, die bereits erfannten und die noch künftig er- fennbaren Mängel heben zu können, Es is nothwendig, die Prinzipien der Verfassung genau zu prüfen und hiernach zu ermessen, ob ein solches Geseß seiner Aufgabe, ein einiges kräftiges Deutschland zu schaffen, ent- spreche, und weun glei hierbei das Streben nah dem Besseren uicht da- hin führen darf, das Gute zu verwerfen, so ist do daran festzuhalten, daß die Verfassung so gut sein müsse, daß sie ihrem Zwecke wenigstens hin- reichend E ste Auf

F. 10, ie erste Aufgabe der Verfassuug is, die einzelnen Thei Deutschlands zu einem kräftigen Ganzen zu VerDinGiA, Daß diese L bindung nur möglich is, wenn jeder Fürst und jedes einzelue deutsche Volk Opfer an seinen Rechten bringt, das liegt in der Natur der Sache weil eine Verbindung des bisher Üngebundenen oder eine festere Verbin- dung des bisher nur locker Gebundenen niht möglich ist ohne Beschrän- kung der bisherigen Ungebundenheit. Das neue Band darf aber nicht mehr Beschränkungeu, nicht mehr Entziehung von Rechten enthalten, als nothwendig is, um den Zweck, Einigkeit und Kraft für Deutschland, zu erreichen, Am allerwenigsten darf dieses Band die einzelnen Glieder orga- nisch shwächen, weil ein Ganzes, das aus {wachen Gliedern besteht, nie ein krästiges Ganzes sein oder werden kann. So ridtig die Lehre ‘war welche der scythische König Scilurus seinen Söhnen gab, daß eine Anzahí zusammengebundener Stäbe nicht zerbrochen werden könne , während die einzelnen Stäbe leiht zu zerbrechen sind z so richtig wird es auch sein, daß eine Hand voll Strohhalme, auch noch fo fest verbunden, doch nur Stroh- halme und leicht zu überwinden sind, ___§. 11, Betrachten wir die Neichsverfassung, so will sie nicht aus frâf- tigen Theilen ein kräftiges Ganze schaffen , sondern sie {wächt die Theile bis zur Ohnmacht und will die vorzüglichste Kraft in die Centralgewalt legen, nicht bedenkend, daß die Centralgewalt, da sie niht unmittelbar son- dern nur durch die geschwächten Glieder wirken kann, dadurch selbst halb ohnmächtig geschaffen is, zu vergleichen einem intelligenten Haupt, das mit lahmen Gliedern physische Kraft entwickeln soll. Vorzüglich zeigt sich solcher Mangel der Reichsverfassung in jenen Artikeln, welche auf das Finanz- wesen sich beziehen, Den einzelnen Staaten wollen \o viele Staatsein- künfte (Productions - und Verbrauchssteuern, Postgefälle, §8. 34 36, 41 43, 49) entzogen oder doch gefährdet werden, daß dadurch der Staats kredit soglei erschüttert, die Unmöglichkeit, die zum Reichsheer zu stel- lenden Truppen zu unterhalten , herbeigeführt und der Verfall der einzel- nen Staaten vorbereitet wird, Ueberdies ist dr Reichsgewalt im §. 51 das Recht vorbehalten , in außerordentlichen Fällen Reichssteuern auszu- schreiben und zu erheben oder erheben zu lassen, fo wie das Recht, Schul- den zu kontrahiren. Wenu demnach die Reichsgewalt die cinzelnen Staa- ten dur Entziehung der Zölle, der Productions - und Verbrauchssteuern (in Bayern des der Schuldentilgungs - Anstalt uneutbehrlichhen Malzauf- \hlags) daun der Postgefälle , in die Lage gebracht hätte, den inneren Staatshaushalt und die Verbinvlichkeiten gegen die Rrichsgewalt nicht mehr erfüllen zu können, ohne die Staatsbürger durch neue Steuern zu bedrüf- ken, so stünde es der Reichsgewalt frei, zu diesem Uebermaß von Steuern auch noch Reichssteuern auszuschreiben, und zu den Steuerbeamten des Staats

- auch noch Reichssteuerbeamte zu senden ! Wahrlich schon diese Betrachtung

zeigt, daß die Reichsverfassung, so wie sie vorliegt, eine Kalamität für gan Deutschland wäre, Ueber andere zur Einheit und Kraft Deutschlands nicht erforderliche aber die Fürsten und die Völker beeinträchtigende Be- stimmungen der Reichsverfassung wird unten im dritten Abschnitt gehandelt, es genügt. das Beispiel vom Finanzwesen, um gegen die Reichsverfassung, so wie sie vorliegt, sih auszusprechen.

§. 12, Doch die Reichsverfassung kann, wie ja im §. 196 derselben vorgesehen, geändert werden und wer sanguinishen Temperaments is, der kann sih der Hoffnung hingeten, daf: je größer die Mängel, je shäd- licher die einzelnen Bestimmungen dieser Verfassung sind, disto schneller und kräftiger wird man auf die Aenderung dringen, mehr wird man zu solcher bereit sein, desto cher tvird dieselbe zu Stande kommen und ins Le- ben treten, Wer dic Geschichte und das Leben kenut und es treu und red- lich meint mit dem deutschen Vaterlande, der wird sich solcher Hoffnung