1849 / 150 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ade D E n

TESE S ei ait waz A:

Feldmarschall-Lieutenant Haynau wurde vorgestern mittelst Te=

legraphen nach Wien berufen un gewohnt. j ; dem G l - Major Standeisky tittag -ist von dem Genera ajor n V, lite E Gn N rlrauden Generals in Triest, folgende te- legraphische Depesche ‘an den Kriegs-Minister eingegangen : „Nach erhaltener Mittheilung des Herrn Vice-Admirals Dablrup, ist An= cona eng cernirt zu Wasser und zu Land, am 24., 25. und 26. Mai von der Sceseite durch' die Kriegsschiffe beshossen, worauf die zurücbehaltenen Geiseln ausgeliefert wurden. Die Einwohner schei nen entmuthigtz die Wasserleitung abgeschnitten ; Land=- und See= macht in Verbindung.“ | Ur,

‘Der Wanderer meldet: „Einem vollkommen glaubwürdigen Schreiben aus Preßburg vom 26sten d, M. entnehmen wir die Nachricht, daß das Hauptquartier si beiläufig. noch aht Tage .in dortiger Stadt befinden dürfte und bis dahin von der Kaiserlichen Armee die Waag noch nit überschritten worden sei. Groß und ershütternd war der Eindruck, den die Einnahme Ofens durch die Magyaren in Preßburg hervorbrachte, Kaschau und Eperies sollen von den Russen über ihren {mählichen Empfang (mit siedendem Oel u. \. w.) in Brand gesteckt und demolirt worden sein. Die Magyaren haben den vorzüglichsten Städten Siebenbürgens folgende Brandschaßbung auferlegt: Herrmanustadt“ 1,000,000, "Bistriß 500,000, S{äsburg 200,090 und “Mediasch 100,000 Fl. In Pesth wurde erzählt, daß Orsova am A6ten von den Ungarn eingenommen wurde, und daß Feldzeugmeister Puchner sich in die Walachei zurückgezogen habe. Dagegen hat die Nachricht von der enthusiastischen Aufnahne, welche der Ban in den südlichen Gegen- den bei den dortigen slavischen Bewohnern findet, große Beunru= higung bei den Magyaren hervorgebracht; die Gemäßigten schen den Sturm des herannahenden Gewitters voraus, welches von allen Seiten über die Insurgenten losbricht.““

Nach dem Soldatenfreund hätte. die Kaiserliche Armee bereits die Waag überschritten, wäre bis Freistadl und Neustadl gedrungen und Herr von Trentschin geworden. :

Das Fremdenblatt bringt folgende neueste Nachrichten “aus Ungarn : „Der Fall Ofens wurde zunächst dur angelegte Minen, welche mehrere Wälle in die Höhe hoben, so wie durch den von einem heftigen Winde angefahten Brand, bewirkt. Die Kaiserli- cen Truppen kämpften mit wahrem Löwenmuthe und licßen die vertheidigten Positionen zugleich mit ihrem Leben. Der erst kürz- lih ernannte Oberst Allnoch von Ceccopieri ist geblieben; au sell der tapfere Held General - Major Heubi in Folge der erhaltenen Wunden bereits gestorben sein. Die Besaßung wurde von den er- bitterten Siegern uicht niedergemacht, sondern - kriegsgefangen nah Debreczin geführt , und. zwar 2200 Soldaten und 80 Offi- ziere, In der Festung haben die. Magyaren 83 Geschüße , wor=- unter 3 vernagelte, 1400 Centner Pulver, 2000 Centner Salpeter und 14,000 Gewehre erbeutet. An der Kettenbrücke wurden durch die Explosion der Mine 5 -gußeiserne Tragebalken beschädigt, die aber bald wieder hergestellt waren, so daß die Brücke jeßt der all- gemeinen Communication úbergeben ist, Anfangs sah sich Görgey genöthigt, die Brücke zu sperren, weil. von der Erbitterung der Pesther gegen die Ofener bedauerliche Exzesse zu befürchten standen. Die Magyaren haben in Ofen zwei Stunden geplündert , jedoch nur gewisse vorher bezeichnete Häuser, darunier die Königliche Burg. - Die debrecziner Regierung macht bereits Anstalten, nach Pesth zu übersiedeln, wo sie diese Woche eintreffen sell.“ Die Pesther Zeitung bringt über dic Erstürmung Ofens unter An= derem noch folgende Details: „General Görgei hatte dieser Tage * mehrere Scheinangriffe auf die Festung angeordnet, blos um -die Besaßung zu ermüden; in der Nacht vom L0sten auf den 21sten ließ er etnen größeren Angriff machén, aber auch nur aus ‘eben diescr Absicht, und als dann - die Besaßung, ermüdet und in der Meinung, sie hätten die Magyaren zurückgeschlage, sih in die Arme der Ruhg geworfen, da ließ" der“ geniale Heerführer seine Helden- schaaren ‘im Ernste auf die Festung losstürmen, und in erstaunlich kurzer Zeit war sie auch schon in_ der Gewalt des: ruhmgekrönten Nepublikanerhceres! Die ofener Festung hat si nicht feig ergeben, sie ist von den herandrängenden Kolonnen unserer todesmuthigen Freiheitskänixfer troß Wällen, Barrikaden und des hartnäckigsten Widerstandes bis zum leßtcm Augenblicke, siegreich erstürmt und er=- zwungen, in den Besiß der Nation zurüdckgefallen. "Die Opp o- sition sagt: „Der Sturm wurde gegen Mitternacht mit einem starken Geshüßfeuer eréffnet, welches, mit kleinen Intervallen, bis gegen 2 Uhr dauertez während dessen rückten unsere Honveds im= mer näher, und man konnte schon zwischen den Kanonenschüssen ein - zelne Kleingewehr-Dechargen vernehmen. Der eigentliche Sturm abcr begann erst gegen 3 Uhr, und um 4 Uhr wehte bereits die Trifolore von dem bcmoosten Haupte des altcn Matyas=Sißes. Allcin das Schicfsal wollte, daß jede Fußbreit Erde mit Ungarns Blute ‘erkauft werde; die Kroaten warfen sich in die Häuser und unterhielten aus den “Fenstern ein heftiges Gewehrfeuer auf unsere Brüder, Um 8 Uhr Morgens war diè Festung und die darin befindliche Mannschaft in unseren Händen.“ Nah dem Ungar soll der Verlust der Honveds nicht mehr als 300 Verwundete, und Todte betragen. Von der Besaßung wurden 2212 Mann und 86 Offizieré aus der Festung nah Alt= ofen esfortirt. Die Pesther Zeitung rühmt, daß die östexrei- ischen Offiziere von den magyarischen in Schuß genommen wor=- den. Görgey hat auf der Stelle an die tapfersten Honveds Ver- dienstzeichen ausiheilen lassen. Unter den Stürmendeu zeichneten sich besonders das 10te und 43ste Bataillon aus, in Folge dessen die Fahne des ersteren ebenfalls mit dem Verdienstzeichen geshmüdckt wurde. Zugleich erhält auch Oberst Asvoth für seine bcsondere Tapferkeit und Energie den Verdienst - Orden. General Hengi ist in der Nat vom 21sten auf den 22sten, um 1 Uhr, an p OO Schußwunde gestorben. Man soll in der Festung von ihm einen Brief gefunden haben, in welchem ex dem Artillerie - Kommanday- ten Befehl giebt, die Stadt Pesth zu bombardiren und mehrere Häuser in Brand zu stecken, damit die, seiner Meinung nach, nahen Hülfstruppen hieraus ersehen, wie sehr er bedrängt sei. An der 2 ferung der Burggebäude“ nahmen Viele aus dem Civil= stande thätlichen Antheil; durch die Dazwischenkunft eines Stabs= Offiziers \oll ihr jedoch später Einhalt gethan worden sein. Der substituirte Stadthauptmann von Pesth, Emerich Lombay, exließ am 21sten ‘einen Aufruf zu Beiträgen für die verwundeten Honvcds,. und cine Berordnung des Regierungs - Kommissärs bei: der Haupt-= armee, Johann Ludvigh, vom 22. Mai sorgt für die Rettung der werthvollen Münzsammlung des Herrn Gabriel Fejervari , welche bei der ofener Sparkasse niedergelegt und entwendet worden war. „„Es wurden bereits“, heißt es varin, „Verfügungen getroffen, däß die Geldstücke dieser werthvollen Münzsammlung , welche sich etwa noch in den Händen der Honveds befinden sollten, wieder in Bestß des Eigenthümers gelangen. Da aber eben in Folge dieser Verfügung einzelne Stücke dieser Münzsammlung von den Honveds verkauft wur=' den und in die Hände einiger Bewohner von Budapesth kamen, fordere ich hiermit diejenigen, die aus dieser Münzsammlung irgend ein Stück besiben, auf, daß. sie dies bei der Direction der Central 2 Direction der Landespolizei abzugeben als strenge Pflicht erahten "mögen;

d hat einem Minister-Rathe -bei=

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weil man, widrigenfalls sie der Verheimlicchung der Geldstücke über-- führt- würden, fie als. Hehler betrahten werde.“ Der Werth der Sammlung, bie aus âltenseltenen ungäische, siebenbürgischen, römi-_ {den und griechischen Münzen besteht, wird auf 3090 Dukaten geschäßt.

m 22sten fuhren die Pesther auf Kähnen haufenweise nah Ofen, und die Ofener erwiederten eben #0 zahlrei den Besuh. Der Ungar spricht die Hoffnung aus, daß die Direction der’ Ketten- brüdcke für die Pfiugstfeiertage den Uebergang, wun au uur für Fußgänger, erlauben wêrde. Czuczor, Brunner und Andere, welche

in Ofen gefaugen gehalten wurden, sind in Pesth angekommen. ; Man behauptet, daß si der den Bud ape e Ma Schaden |

an zerbrohenen Fenstern allein gegen 200,000 Fl. C. M. belaufe, Görgey hat sein Hauptquartier im Rathhause zu Ofen.

Vayern. München, 29. Mai. (Münch. Ztg.) Heute Morgen is} ein Bataillon des Leibregiments unter der Führung des schon von Grigcheuland her xühmlich bekannten Mgjors Feder, und heute Nachnittag“ ‘ein anderes Bataillon des 2. Linichregiments (Kronprinz) unter dem Kommando des Obersten von Kraßeisen auf der Eisenbahn von hier ins Lager nah Donauwörth abgegangen.

Bamberg, 29, Mai, (Nürnb. Korr.) Heute früh acht Phr marschirte ‘das 6te Chevgauslegers-Negiment Peung von Leuch- tenberg vou nis

Regiment maxschirte auch die Batterie Bomhaxd. ab. Gestern wur- den zwei Compagnieen des 10ten Infanterie - Regiments mittelst Eisenbahn von hier bis Schwarzenbach befördert, um von dort aus nach Wunsiedel zu gehen. Dex: Zweck-ist nit bekannt.

Nürnberg, 29. Mai. (N. K.) Das Truppencorps, welches sich in diesen Tagen in unserer Gegend sammelt, wird 15—16,000 Mann zählen, und aus 13 Infanterie-Bataillonen, 19 S(wadronen Chevauxlegers, einer Zwölffünder- Batterie, zwei Sechspfünder= und der hier liegendeu Sechspfünder - Batterie reitender Artillerie, im Ganzen 30 Geschüße, | bestehèn. - Das Hauptquartier des Dieses Corps fommaudirenden General=-Lieutenants Fürsten von Thurn und Taxis wird vorerst nad Burgfarnbach verlegt werden. Heute Mor- gen hielt Leßterer Musterung über die hier und in der nächsten Umgegend liegenden Truppen auf dem Ludwigsfelde (Peterhaide).

Sachsen. Dresden, 31. Mai. Die Leipzg. Ztg. ent- hält nachstehende Ansprache des gangs án das sächsische Volt:

X „An das sächsische Volk. j „Sawhsen! .Als'ich in den ersten Tagen dieses Monats den dxringen- den, Bitten Vieler " unter Euch widerstand und dié Unbedingte Aniahme der von der fraúffurter Nationäs-Versammlung beräthenen ‘Reichsverfassung ab- lehnte, da geschah dies nicht aus dynastischen Rücksichten , nicht deshalb, weil ih im einseitigen sächsishen Zntercsse der großen Sache Deutschlands entgegentreten wollte, ode? weil ich nicht persönlich zu jedem Opfer bereit gewesen wäre. J that es einzig und allein in der festen, wohlbegründe- ten Ueberzengung , daß. die Reichsverfassung in der Gestalt, in welcher sie aus der zweiten Lesurig der frankfurter Versammlung hervorgegangen war, nicht geeignet sei, die Einigkeit ünd das Glück des deutschen Bolkes auf die

- Dauer zu begründen, daß sie überhgupt nichf mehr gusführbar sei, nachdem

der mächtigste Staäk Deuischlända, nachdem Preußen! sie abgelehnt hatie. „Es würde mir eine wohlthuende Beruhigung gewesen sein , hätte ich auf dem von mir’ gleich anfangs betretenen und fortwährend festgehalteuen Wege der Vereinbärung mit den übrigen Fürsten Deutschlauds und der National-Versammlung das große Ziel, die Aufrichtung des dentshen Ber- fassungswerks erreichen können, Die National-Versammlung selbs hat dies unmöglich gemaht, Tie Bemerkungen der Regierungen zu dem gus der ersten Lesung hervorgegangenen Verfassungs-Entwurf wurden bei der zweiten Lesung fast gar nicht berüsichtigt, nit einmal* einer M Be unterwor- fen, und A E die ASN Rg l-U mlung, die Verfassung end- ültig festzusegen und einscitig zu verkünden. - 9 a viesem Au enblide ân ersie die National - Berfammluyg den rechtlíchen Boden ihrer Existenz, denn “ihre Mitglièber waïëên für das zwi- schen den Regierungen ünd dem Völke Staudë.zu?-bringende Vexrfassungs- werk gewählt, also zur eitseitigen Feststellung dex ¿Verfassung nit ‘be- rechtigt. "N a Ma E G on diesem Augenblicke. an blich kein ; Zweifel mehr, daß mit dieser Versammluyg eine Vercinbarung ber da deuts e Verfassungswcrk nicht zu: erreichen sei. Es mußte; aher, wollte mau die Sache selbst; den Zweck nicht aufgeben, ein anderer Weg. elugeschlägen werdên , uyd ich häbe, treu meinem Entschlusse, jedes Opfer zu, bringen, was zu“ Deutschlands wahrem Wohle nothwendig wird, nicht gezaubert, diesen Weg zu betreten,

¿Die Verfassung, die heute zur öffentlichen Kenntniß kommt, ist aus

den Verhandlungen hervorgegangen, die in Fen zwischen deu Beyollmäch- tigten meiuer Meaieruda und denen der Regierungen. von Preußen Und Hannover stattgefunden haben. Sie hâlt den“Entwürf der frankfurter Ver- sammlung in det meisten Eten fest ‘und weit von ihm nüx da ab, wo es zum Bohle Deutschlands, zur Begründüng "einer starken Reichsgewalt und zur genaueren Begränzung ihrer Rechte den Einzelstaaten gegenüber unabweislich nothwendig war. Sie entspricht dem auch von mir lebhaft gefühlten Bedürfnisse einer küpstigen «Einigung des deutschen Vaterlandes,

aber sie gestattet zugleich die freie Bewegung der selbständigen politischen |

Glicderungen , welche eïne taisendjährige Zeschichte im deutfchen Reiche großgezogen hat, welche sih* nit ‘mit “einem Federstriche. vernichten lassen und ‘welche mit der Gewalt der“ Naturkraft ein Gefe beseitigen würden, das darauf ausginge, fie zu zeïstören. T !

„Die Verfassung, welche die vereinigten Regierungen dem deutschen

“Volke bieten, is für mich mit bedeutenden Opfern verkuüpft. Daraus, daß

ih dicse Opfer zu bringen mi bereit erkläre, wird mein Volk erkeunen, ob ih den stürmischen Bitten desselben wegen Anerkenuung ser von der Na- tional-Versammlung - beschlossenen Verfassung in selbstsühtiger Absicht oder seines eigenen" Wohles wegen widerständen habe, :

„Es sind alle Staaten Deutschlands eingeladen worden, sich dicser Ver- fassung anzuschließen, welche cinem demnächst auf Grund des vereinbarten Wahlgesches" einzuberufenden Reichstag zur“ Zustimmung vorgelegt werden soll,” Jch bin ihr beigetreten unter dem ausdrüdlichen Vorbehalte: der Zu- stimmung der sächsischen Kammern, die nach §. 2 der Verfassungs-Urkunde vom 4. Scptembtr 1834 hierzu nothwendig ist. E

„Vebt güt es, eas alle wahrhaft deutschgesinnten Männer Sachsens sh vereinigen, meine Regierung auf dem betxetenen Wege, dem einzigen, der noch zu dem erstrehten großen Ziele führen kann, zu Unterstüpen,

Festung Königstein, den 30. Mai 41849.

T Friedrich August,

“De, Zscinsfy. Frhr. vou Beust, Rabenhor s. Frhr. von

Friesen. Behr.“

Leipzig, 31. Mai, - (D. A. Z.) In der gestrigen öffent- lihen Sibung der Stadtverordneten kam die bereits veröffentlichte Verördnung des Königlichen Ministeriums des Innern über die Haltung Leipzigs in Bezug auf’ die jüngsten Vorgänge zum Vor-

e. Der Vice - Vorsteher Pr. Rüder erklärte unter energischer

ivirung, er wolle feinen Antrag, darüber stellen, der einen wei= tercn Schriftenwechsel hervorrufe. . Dem tadelnden Ausspruche des Ministeriums stehe ' die : im Lande; sehr verbreitete Meinung Laue úber, daß, wenn Lcipzig nicht gerave so gehandelt, als es gethan, heute vielleicht ein Königliches Ministerjunm des Innern nicht exi=«

stire. Er fügte gu daß ‘ér Angesichts pi Ministeriums zu Pro-=-

tokoll erfláre; daß er im seiner Thätigkeit als Stadtverorvneter." kei- nen Schritt, den er in den res Tagen gethan, zu béreucn habe, daß’ er das ‘Bewuß!sein - j

irage, und dieses Bewußitséin ihm höher * stehe, ‘als der Ta=-

' det © des Ministeriums, und daß er untex ‘gleichen Verhält-

nissen noch heute eben so handeln múürde, * wie dantals. Der Stadtverordnete Dr. Stephaui veranlaßte das Kollegium, diè- 3) aExrfläcung beizutreten; 30 vou ‘dén’ 49 Anwesenden“ kamen der

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Schleswig-Holstein. Schleswig, 29. Mai. (H. C.) Um 75 Uhr Abends wurde die sterbliche Hülle des Hauptmanns von Delius auf dem hiesigen friedrihsberger Kirhhofe in der Nähe der 104, in der ‘Nähe der Grabstätte der preußishen Offiziere von g und Nermann, zur Erde bestattet. ging von Gottorsf aus. Die Mitglieder der Statthalterschaft, meh= rere Departements-Chefs, Regierungs-Beamte, Offiziere, der Prä- sident der Landes=Versammlung 2c. folgten. intendent Nielsen hielt die Grabrede. ‘Dersclbe bemerkte unter An- dercm, daß in den Freudeubecher des Pfingstfestes ein bitterer Tropfcn geshüttet worden sei; am Pfingstabend sei Hauptmann von Delius gestorben ,. der hergekommen, um die Marksteine der Rechte diéses Landes mit aufrecht zu erhalten, der immer Loran unter den Vordersten gewesen, anerkannt sei. aufgenommen , rung der sterblichen weit die Marksteine Schleswig=-Holsteins Wächter und Anordner derselben wären würde der Verstorbene in dankbarer Erinnerung bleiben. Eine Blüthe an dem von Gott beschüßten Baum unserer Freiheit sei abgefallen, aber der Baum werde sich ferner entfalten. die Schaufel Erde auf dén Sarg zu legen? Ja, in denselben legten wir die Thränen der greisen Mutter, die der Schwester, des Man- nes (Bonin), der ihn wie einen Sohn geliebt, den er wie einen Vater geehrt, legten wir die Thränen des Dankes Sehleswig=Hol= steins. Deutscher Wanderer ! wenn Du die weitgedehnte Sch etrittst, so besuche die Grabstätten für die angetasteten Rehte Schleswi weit Deine Brüder auf \{chleswig - wirst Du sie niht vom ‘deutschen Rei

Kiel, 30, Mai.

* Aufforderung nach. Dr. Rüder hätte allerdings seine Stellung we- niger für das Drängen nah der frankfurter Verfassung benußen sollenz doc is nit zu verneinen, daß er in jenen bewegten Tagen zu den Wenigen gehörte, welche Maß. und Besonnenheit behielten; auch hat sein Auftreten in der Nacht vom: 6. zum 7. Mgi wesent= li beigetragen, die Herausgabe von Waffea an die Barrikaden= : Ein weiterer Gegenstand von Interesse war folgende Zuschrift: „Dás Reid

rens

Der ‘lange Trauerzug

i emeinerem Reichs - Ministerium Innern ay den Rath und die Stadtverordneten zu Leipzig.

Weltregierung hat entschieden und geholfen, bevor derx von der Cen- tralgewalt unterm 6. Mai erbetene Schub zu inger Tha!sache den konnte; Aus dieser Ursache ist diè Antwort des Reichs-Mini=- Sie darf aber nicht ganz unlerblei= ben, weil dem Rath und den Stadtverordneten die Anerkennung ung in ihrer Entschließung nicht vorzu= nen unbedenklich das Angemessenste be= {lossen worden is, was unter den obwaltenden Unständen zu be= Frankfurt a. M., 20. Mai 1849. Der Retchs= inisier des Junern und interimistischer Präsident des Minister-

Gestern is der hiesig® Stadtrath Hensel, Präsident der zweiten Kammer der lebten Stände- Versammlung, in Bernstadt wvexhastet und gegen Mitternacht hier eingebxacht worden.

JIGBürttemberg. Stuttgart, 27. Mai. G stern hat die Kammer der Standesherren ihre verfassungsmäßige Mitwirkung zur Weiterentwickelung der Gese | Sie ließ ein Schreiben an den hen, worin sie erklärt, daß sie sich auf eine Berathung des von ebrachten und ven ‘der zweiten Kammer unter ierung einverstanden ist, ange- (Es i} die Rede ahl einer den - deutshen Grundrethten gemäß einzuberufenden Landes = Versammlung, wle in Gemein- chaft mit der Regierung die nothwendig gewordenen Abänderungen unserer Verfassung feststellen, und mern und lediglih vom Volke. Die Kammer der Standesh ner, -daß sie überhaupt ihre nahme derselben einem „geeigneteren Z auf trennte sich die Versammlung nach einer denten, Fürsten von Hohenlohe-Langenburg.

(D. Ztg.) Die Karl s=- hreren Erlassen eine Justruction an den Landes - Ausschusses für Ba= iesen ist, daß gerade cin geordneter lter Geschäftsgang vor Allem ihm die Beischaffung der nöthigen stark mache, .um mit dauerndem ihe Reform vornehmen zu können. ivil - Kommissare zur Nachachtung aufmerksam emacht, daß unter keinerlei Bedingung durch unmittelbares Ein= reiten des betreffenden Civil-Kommissars ein Verwallungs - oder Beamter von seiner Stelle entsépt werden soll, ehe über den halt an das diesseitige Ministerium Bericht erstattet, bezie= hungsweise die erforderlichen Beweise tragten Entseßung geliefert wurden ; missare die Bürger des Landes belehren, i ehen, die Steuerlast durch ci Einschränkung der bisherigen daß sle die betreffenden Gese amméntretenden konstituirenden Ver

leute zu verhindecn. Der General-Super=

steriums länger ausgeblieben.

dessen ‘thätige Jeder - hätte ihn freudig in sein Haus als während * uns anvertraut worden sei. estellt die Männer, die a gegenwärtig so weit

Wirksamkeit von Allen der Umsichligkeit und Mäßi

enthalten is, sondern von i

ließen war.

Dr. Grâvell. Zittau, 29, Mai.

Radermacher.““

(Leipz. Ztg.) pz. Ztg Hâtten wir nichts als

oon Bamberg, -wo ‘es so lange Jahre gäruisouirte, in die | | Kautonirung hei Fürth b Zugleich ‘mit dem Cheveaurlegeus-

(N, K) Ge-

Deiner deutschen Brüder, die - Holsteins gefallen. olsteinishem Boden bestattet, che trennen lassen. Das englische Kriegädampf\chi} e„Hecate““ ist heute Nachmittag hier angekommen und it dew On Hafen vor Auker gegangen. Als dasselbe Friedrihsort passirte, ist von dort aus scharf geschossen, nach l Saluts der dort wehenden deutsch feine Erlaubniß zum Einlau Commandeur des Schiffes hen Vorfalles sogleich dur eshwerde an den Stadt Aus Nordschlesw st die \{leswig-holsteinishe Armee fortw eun neuer Schanzen beschäftigt und von Zeit bardirt. Nach Angabe der dänischen Gefange welche der dänische General Bülow mit 5 chon längst vom Feinde (eräumt oder übergeben worden, wenn die eihstruppen sie angegriffen hätten z dieselbe aber den Jusurgen- ten zu überliefern, halten die Dänen für \{mählich. erscheinen die Bausxn aus der Umgend, -namentlih von dem durch die Dänen niedergebrannten Dorfe Gudss und. anderen hart mit- enommenen Dörfern häufig im Lager vor Friedericia, um milde eiträge zu sammeln, die ihnen denn auch theilnehmend gespendet werden. Zufolge dieser und anderer humanen Züge unserer Armee befreunden sich die jütishen Landbewohner immer mehr mit den bei ihnen so Holsteinern und lernen tagtäglich deut= el - Dânen es \{limmer mit ihnen ge- / Unsere Armee bezahlt, was sie von den Bauern erhält, und die Furcht der Lebteren macht mehr und mehr einer entgegenkommenden Freundlichkeit Plaß. Friedericia nichts weiter zu berihten, als daß nur Weiber und Kin- der von dort nah Fühnen transportirt, den angesessenen männlichen Einwohnern aber nicht gestattet worden, die Festung zu verlassen.

Hamburg, 31. Mai. (Börs. H.) konstituirende Versammlung hat gestern über den zweiten Bericht | Devselbe wurde mit geringer Ab= ánderung genehmigt und die betreffenden Paragraphen des Ver= fassungs-Ausschusscs in folgender Gestalt angenommen: Von der 1) Jeder Angehörige des hamburgischen 2) Die Dauer der Dienstzeit, so wie immt das Geseß. 3) Es findet der Wehrpflicht statt. 4)

ebung entschieden

aufgekündigt. eheimenrath erge=

der Regierung eing l Abänderungen, mit welchen die Re nommenen Wahlgeseßes nicht einlassen könne. “von, dem Geseß uber die Einigen wegen unterbliebenen tsen Flagge, nach Anderen, weil fen in den Hafen eingeholt war. Der soll wegen dieses, jedenfalls unerhebli- ch den hiesigen englischen Konsul eine =Kommandanten gerichtet haben.

(H. C.) Bei Friedericia ährend mit dem Aufwer= zu Zeit wird bem-= nen wäre die Festung, ataillonen vertheidigt,

in welcher es keine zwei Kam- ählte Mitglieder geben soll.) klärte dem Geheimenrath fer- Arbeiten einstelle und die Wicderauf- eitpunkte“’ vorbehalte. Hier=

Ansprache des Práâsi- ig, 30. Mai.

Karlsruhe, ruher Ztg. enthält unter me die Civil-Kommissare des reg den, in welcher darauf hingew Staátshaushalt, ein durchwe dem Staate den Kredit verleihe, Mittel erleichtere und ihn dadur Erfolg eine segensre werden die Bürger C

weg gerege

arg verschrieenen Schleswig= licher einsehen, daß die Jn meint haben , als wir. zur Rechlfertigung der bean=- ferner sollen die Civil - Kom- daß die gegenwärtige Re= erehtes Steuer-= taats Ausgaben

Uebrigens i} von

gierung ihr Verspr System und dux

zu erleichtern, 1 der am 20; Juni zus, zur Genëhmigung vorlegen werde.

Hessen ‘und bei Rhein. ost = Amts - Zeitung.)

halten wird, Hamburg.

des Wehrausschusses berathen.

Frankfurt a. M., 31, Maïi. An der hessisch - badischen ‘es '’‘géstern Abend in der Nähe von Heppenheim

einem “Kampf zwischen Größherzoglih hessischen Truppen und Freischaarèn ‘der Aufständischen gekommen, und es scheint derselbe érnstlicher geworden Ober=Läudénbach. - Darauf deuten m tembergis{-bädische Post ist bis demnach scheint der Verkehr au

bewaffneten Macht. Freistaates is wehrpflichtig. die Zeit der Einstellung zum Dienst be keine Art der Stellvertretung bei Ausü Die Ausnahmen von der Dienstpflicht bestimmt das Geseß. 5) Die bewaffnete Macht des hamburgischen Freistaates bildet nur einen Derselbe wird in verschiedene Altersklassen : 6) Junerhalb der Gränzen des hambur- gischen Gebietes steht das Kommando über die gesammte Wehxma einem einzigen von der Bürgerschaft zu erwählenden (even zu entlassenden) Chef zu. 7) Der Staat is verpflichtet , diejenigen Wehrmänner , welche in und durch Vollziehung ihres Dienstes un- fähig geworden sind, si zu ernähren, zu pensioniren oder ander- weiltig zu versorgen.

Gränze | abermals "zu

zu éin, als die Affaire von rere Umstände hinz die würt- tunde noch nicht eingetroffen, der Bergstraße unterbrochen, und len in Frankfurt die schon - gestern Nachmittag fälligen und Blättex aus Baden "und ‘Württembergz ferner ist strigen Nachmiltags alles noch in Darm- ilitair eiligst nah der Bergsiraße abgegan=- sind “von hier“ aus während der ganzen Nacht auf der Main - Necktarbahn Truppen nah -der g befördert worden, darunter ein Theil der erst ‘hier eingetroffenen mecklenburgischen Dragoner e Zeit hier in Gar= Vom Schauplaß des

einzigen Wehrkörper. (Aufgebote) eingetheilt.

Briefe un im Laufe des stadt befindliche

mittelst Extrazügen Provinz Starkenbur gestern“ von Mainz u i me und mecklenburgishes Geschüß und éine länger Abtheilung bayerischer Jäger. plag fes sehlen authentische Nachrichten. Nach mündlicher ern Abend um 6 Uhr Hepven- ug der Main-Neckarbahn hier estern in den ersten Nachmittagsstunden in der Freishaäaren aus dem Badischen în den hessischen um 3 Uhr sei es. mit den Großherzoglich zum Plänklergefecht gekommen, und gegen 6 Uhr aber noch unentschiedener gewesen. donner habe man in Heppenheim vernommen, uid eben vahin seien áauch verwundete Soldaten und Aufständische ‘ge=-

\chienenes Extrablatt zur Frankfurt

Nusland.

Desterreih. Ofen, 22. Mai. (Lloyd.) General Henypi

ist in der Nacht vom 2iften auf den 22sten um 1 Uhr an seiner Schußwunde gestorben, Man soll in der Festung von ihm einen Brief gefunden haben, in welchem er dem Artillerie-Kommandanten Befehl giebt, die Stadt Pesth zu bombardiren und mehrere Häuser in Brand zu stecken, damit die, seiner Meinung nah, nahen Hülfs=- en, wie sehr er bedrängt sci. Y », (Wandere r.) Wir sind so eben hier durch die Anknnft der russischen Avantgarde und zwar einer Ko- lonne von 20,000 Mann, die aus dem Waagthale kommt, über- rasht worden, und die bestimmt zu sein scheint, gegen Gran vor= zurücken, wozu alle ÜUebergangsmittel über die Waag, und zwar bei Freistadtl und Schintau vorbereitet sind.

Mailand, 25. Mai.

nison gewesene gestrigen Kamp

Mittheilung eines Reisenden,“ der g

eim verlassen und mit dem lebten ekommen ist he. von Fürth Odenwald eingebrochen 5 hessishen Truppen fei der Kamp Starken Kanouen

truppen hieraus erse Tyrnau, 2

ein sehr heftiger,

bracht worden. Ein ében er meldet ias de Nachmittags ge großen Massen Der Kampf dauer um C n der Ebené her,

er Zeitung 1 Kampf bei- Heppenheim Folgendes: „Am 30.

gen ad Uhr griffen die badischen Freischaâren in die bei Heppenheim aufgestellten Reichstruppen an. te bis zum Einbruh der Nacht. Die Kugeln flo als aus dem nahen Gebirge bis heim. Nachdem der erste Angriff zu= ffensive und trieben

: (Llo9yd.) Se. Königl. Hoheit der regierende Herzog vou Parmá is am 22sten mit zahlreichem Ge= folge hier augekommen.

Der Feldmarschall Graf Radepky hat nachstehende Proclana= tion erlassen: „Jn Betracht, daß auf meinen Erlaß vom 10. März l. J. die Beurlaubten und Deserteure aus den lombardisch-venetia- nischen Regimentern in großer Zahl zu ihren Regimentern zurück- kehrten ; daß ferner nur wenigen Gemeinden noch die Verpflichtung obliegt, eine kleine Anzahl solcher Individuen bis Ende des l. M. den Gemeinden jede mögliche Er= zu gewähren, wie die ferneren Stellungen und gewöhn= tungen auf die Zeit der nächsten Militair - Aushebung zu |. verschieben, sehe ich mich veranlaßt, anzuordnen: 1) -Mit dem er- hören die durch meine früher erlassenen Verfügungen, end die Verpflichtung der Familien und Gemeinden zum Er= sabe der in den lombardish=venetianishen Regimentern abgehenden Deserteure und Beurlaubten, auf; 2) dafür wird die Kompletirung r Regimenter in der üblichen Weise stattfinden, sobald Se. Ma- jestät geruht haben werden, cine neue Rekrutirung anzuordnen, ch, zu dem Zwee, die Entlassung der von den Gemein- weise ‘gelieferten Stellvertreter einleiten zu können, die en der Jahre 1848 und 1849 umfassen wird.“

gen sowohl vo __ in den Bahnhof von Heppen rüdgeschlagen ‘war,

schritten die Truppen zur -D trieb er ‘Laudenbah und Hemsbach bis näch Weinheim. st der Freischaaren ist bédeutend, die Felder ) besäet mit“ Verwundeten und Todtenz von hessischer- Ober-Lieutenant Zimmermann vom Generalstab und ieutenant Hoffmann vom zweiten R en alle’ verfügbaren Truppen senbahn ab, um den Fein Eine andere ‘Abt

Der “Verlu um Heppen=-

“heim liegen und in der Absicht,

Nóch ‘in der der frankfurtèr Gegcnd ch vollends über den Necktar heilung Freischärler war durch egen - Auerbach angerückt, wurde aber | von den

ur Verfügung des 8 Seit héute früh zur Weiterbeförderung auf. unausgeseßt armstadt’ und

zurück zu lverfen. den Odenwald Bauern verspren Die Main * Nedarbahn is a kommandirenden Genèrals von Peucker gestell werden Personen, Güter und Briefe dieser Bahn ‘nit mehr angenommen, da ‘die. hier und “dei umliegenden Drten n ch tr Bergstraße transporliren. s

ihtmäßigen HEVETi ‘in sh uss{ließlich

Trüppen von

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Zara, 25. Mai. (Wien. Ztg.) Der Schiffspatron eines römischen Pielego, welcher heute im hiesigen Hafen nach einer Reise von 36 Stunden aus Ancona eingetroffen ist, machte folgende Mit- theilung: Jn Ancona herrsht vc4lkommene Ordnung, nachdem über 400 Individuen, welche durch {{händliche Verbrechen die Bcvölke= ruúg beunruhigt hatten , verhaftet und ‘weggeführt worden sind. Mittwoch am 23sten d. M. is dortselbst ein französischer Kriegs= dampfer angekommen, welcher den französischen Konsul mit seiner ganzen Familie zurückbrachte ; außerdem liegen ein französischer und ein “englischer Kriegsdampfer, beide vollkommen armirt, im Hafen vor Anker. Die Kaiserli österreichischen Truppen rücken in den Legationen ohne Widerstand vorwärts und werden überall freudig empfangen. Mitiwoch sollten sie in Pesaro eintreffen.

Pesth, 24. Mai. (Lloyd.) Die Ungarn griffen Ofen fast von allen Seiten zugleich anz von der Christinenstadt aus wurde Bresche geschossen, und dort konzentrirte sich auch die Kaiserliche Ve- saßbung, während die Honveds beim Wiener Thore zuerst den Fe= stungswall erstiegen und auf dem Graf Sandorschen Hause die Trikolore aufsteckten. Die Kaiserlichen Truppen zogen sich dann in die Kaiserliche Burg, wo sie bis am audercn Morgen ihren Geg=- nern Widerstand leisteten. Zwei Tage nach der Einnahme Ofens hatte schön die ganze -ungarische Cernixungs-Armee bis auf 1000 Mann, die als Besagzung zurückblieben, Budapesth verlassen und auch die Waffen und Kanonen mitgenommen. Die ofner Festungs= werke werden geschloift. Am 22sten d. ist der General Hengi an seinen Wunden gestorben. Seine Beerdigung findet heute statt. Jn Pesth erschien kurz nach der Einnahme von Ofen ein Plakat, wodurch alle von den Honveds verkauften Waffen und Monturstüke, welche sie er= gberten, bei Strafe standrectlicher Behandlung binnen 24 Stun= den abzuliefern sein müssen. Jn Pesth s{häßte man den dur das Bombardemeut in beiden Städten verursachten Schaden auf zehn Millionen, wovon jedoch zwei Drittel Ofen treffen. Stark beschä= digt wurden: das Ullmannsche, beide Uerménysche, Rud. Wodianer= se, Pollaksche Haus (am Josephsplaye) u. \. w. Fast ganz zer- stört sind: das Hotel „zur. Königin von England“, das Redouten= gebäude, das Burgmannsche Haus am Neumarktplage u. a, Man spricht überhaupt von 203 in Pesth beschädigten Häusern, wovon 32 bedeutend gelitten habcn. Die Kugeln flogen nah der Königs= straße noch ziemlich weit über dic Theresienkirhe. Jn Ofen is der Schaden noch weit erheblicher.

Semlin, 23, Mai. (Lloyd.) Perczel ist am 19ten d. M.

von Pancsova gegen Becskerek gezogen, um Mosorin und daun auch Karlovicz mit Macht anzugreifen. Unsere Truppen aber haben sich im Tschaikisten-Bataillon derart konzentrirt, daß sie thn gehörig empfangen können. Puffer disponirt über eine namhafte Truppen- stärke. Knicjanin zählt ungefähr 8000 Mann, und die Brigade Horvath's hat bercits bei Slankanen die Donau überschritten. Heute ist ein Bataillon Lon Wilhelm Regiment hier eingerückt. Die frü= her hier stationirten zwei Bataillone König beider Sicilien find auch von Slankanen über die Donau in das erwähnte Tschaikistenland ge= gangen. Gerüchtsweise vernehmen wir, daß die Magyaren Orsova einge= nommen und Malkovsky9 sich in die Walachei zurückgezogen habe, was eben so, wie die Nachricht, daß Temesvar in feindliche Hände gerathen sei, der Bestätigung bedarf. Als verläßlih wird mitgetheit, daß 60,000 Russen in Siebenbürgen cingedrungen sind, Kronstadt ven Rebellen entrissen haben und sich bald mit dem Puchnerschen Armee= Corps vereinigen werden. Se. Excellenz der Ban war gestern auf seiner Visitationgreise in Jllok und wird morgen hier erwartet ; eine ansehnliche Deputation geht thm von hicr entgegen. Cholera und Typhus raffen hier täglich viele Mcnschen weg.

Debreczin, 12, Mai. (Oest. Corr.) Sitzung des Re- präsentantenhauses, Vormittags 10 Uhr. Präsident : Paul Almasy. Mehrere eingelaufene Huldigungs-Erklärungen werden verlesen, von welchen jene der Haidukenstadt Nanas sih dadurch auszeichnet, daß sie die Hoffnung ausdrüdckt, die Naticnal-Versammlung werde

die Zukunft des Vaterlandes durch die Proklamirung der Republik -

sichern. Gorove macht die Motion/ daß das, Haus bis dahin, wo über die zukünftige Bildung von Geseßen bestimmt werden wird, im Wege des Präsidiums verordue, daß die Gesehvorschläge, sobald sie durch beide Häuser gegangen und authentizirt sind, sogleih im Közlöny erscheinen und von diesem Augenblicke an verpslichtende Kraft haben sollen. Der Präsident des Minister-Rathes, Bart hol. Szemere: „Bezüglich hierauf habe ih eine Bemerkung zu machen. Nachdem seit dem 14. April die Volks - Souverainetät auf die National - Versammlung übergegangen is und demzu- felge der Begriff der Sanction aufgehört hat, so muß, meiner Ansicht nach, die Vildung von Geseßen an bestimmte Formen ge= fnüpft sein, und wird es die Regierung diesfalls für ihre Pflicht erkennen, so bald als möglich ‘dem aud einen bezüglichen Geschz= vorschlag zu unterbreiten.“ (Richtig.) Lor. Tot: „Auch ich zeige dem Hause mit Verehrung an, daß ih dieser Tage dem Hause einen Geseßvorschlag einzureichen gesonnen bin, in Betreff der ungeshmä- lerten vellständigen Emancipation unserer ungarischen Mitbürger des israelitishen Bekenntnisses.“ Präsident: „Ist das Haus ge- willt, bis zur Unterbreitung des Gesebvorschlages durch die Regie- c in ver b, des Amendements des Repräsentanten Gorove zu verfügen, oder joll der Gesebvorschlag abgewartet werden?“ (Wir müssen ihn abwarten.) Eugen Kallai: „Jch bitte, daß das Haus sich erinnern möge, daß ich {on längst wegen der Emanci= pation der Jsraeliten eine Motion gemacht habe. Das Amende= ment des Herrn“ Repräsentanten Tot kann daher nur vor der Hand als eine Modification gelten.“ (Wahr.) :

Frankreich. Gesebgebende Versammlung. Sibzun vom 30. Mai. Avufang 25 Uhr. Alters=Präsident L 4908 Alles still und ruhig nah außen. Bancel, einer der Sthriftführer, liest das Protokoll vor. Etienne: „Jch. beklage mi, daß der Präsident gestern einen Brief dcs Obersten Ambert, worin derselbe seine Demission giebt, nicht vorgelesen hat.“ Präsident Keratry verliest den Brief. Ambert zieht es vor, “seinen Offizierposten zu bekleiden. Bekanntlich sind beide Chargen mit einauder unverträg= lich. Menand wikl das Ministerium wegen der Auflösung und Entwaffnung der Nationalgarde in Chalons a. S. interpelliren. Lacrosse erklärt im Namen des Ministeriums, daß dasselbe erst ant- worten werde, wenn die Kammer vellständig konstituirt sei. B ouzat verlangt, daß die Protokolle der Ober - Marne uo einmal vorge=- legt und geprüft würden. Die Kammer sei zu flüchtig darüber hinweggegangen. Zahlreiche Stimmen: Gestern {on erledigt! T a- \cher eau, Berichterstatter, erwiedert, daß Bouzat die Thatiachen un- richtig aufgefaßt. (Oh, oh!) Noël-Parfait unterstüßt Bouzat und behauptet, daß die General-Couseils die dortigen Wahlen förmlich diktirt hätten; dieser Mißbrauch sei unerhört und müsse gerügt werden. Cantagrel (von der Democratie pacifique) erklärt, daß das Ministerium im Departement Eure und Loire nit minder par- teiisch aufgetreten sei. Seine Vorwürfe sind so heftig, daß ihn der Alterspräsident zur Ordnung ruft. Cantagrel fährt iu der Erzäh- lung von Dit tien fort. Lacrosse rechtfertigt seinen Vor-= gänger im Ministerium, Herrn Faudher; und erklärt sich überzeugt, daß derselbe mit der größten Ehrlichkeit zu Werke gegangen.

(Lärm links. Rechts starker Ruf zur Tagesordnung.) Man schreitet zur Tagesordnung, uämlich zur- Fortseßung der Vollmachts = Prüfung. Gestern war man bis zum Buch- staben M vorgerückt. Heute begann man mit Mäyeune. Die Debatte wird nur bei einer Wahl lebhafter, nämli bei der Wahl Anzony Thouret's, der ein Rother ist. Der Aus- {uß klagt ihn an, nicht Franzose zu scin. (Oh, Oh!) Autony Thouret : „Mein Vater war Franzose (Pariser) und nahm spa- nische Dienste. Jch wurde in Spanien geboren, bin aber schon seit 10 Jahren nah Frankreich (Lille) zurückgekchrt. Mein Sohn ist Rekrut im Heere. Wie fann es also der Reaction einfallen, mich zu einem Fremden zu stempelu 2“ Nach heftigem Widerspruch der Rechten E man zur Abstimmung. Antony Thouret wird zugelassen. Sh avoix unterbriht die Vollmachten = Prüfung dur einen Ord=- nungs-Antrag. „Sie wissen“/, sagt er, „daß der Oberst-Lieutenant Cauvin mit der Bewachung des Sizungs - Gebäudes beauftragt ivar. Plößlich und ohne alle Gründe is er entfernt und durch den Obersten Folbß erseßt worden, und General Lebreton, dem von der National = Versammlung der Oberbefehl über die Streilkráste der Versammlung übertragen war, hat darauf seine Entlassung bei dem

Alters-Prásidenten eingereiht. Ich verlange vom Ministerium Erflä-

rung hierüber,“ Charras tritt der Ansicht Chavoix's bei und

bemerkt, daß der Alters - Präsident kein Recht habe, die Demission

Lebreton?s anzunehmen. Lacrof Le Minister: „Der General Le=-

breton hat seine Entlassung freiwillig gegeben.“ Lebreton: „Jh

sah, daß meine Befehle niht mehr befolgt wurden.“ Leydet, Ges

neral, ergänzt, daß dieser Wechsel im gefährlichsten Augenblicke

vorgenommen worden sei, Rechts zum Schluß! Chavo1x

will fortfahren (Nein! Nein! Nicht mehr sprechen! Heftige Unter-

brechung.) Keratry: „Sie, Herr Ledru Rollin und Ihre Kom-

missarten haben sich des Büreau?s bemächtigt. Sie haben es ge-

stürmt.“/ (Links: Das ist cin Schimpf! Commissaire und Rolland

verlassen die Büreautische. Alles tobt wild durch einander. Ge-

schrei: Es lebe die Republik! Die Sigung muß suspendirt werden.

Um 5 Uhr wird sie wieder aufgenommen.) Keratry: „Da zwet

Secretaire das Büreau verlassen haben, so ernenne ich. Fresneau

und Napoleon Bonaparte zu diesen Aemtern.“ Beide nehmen die

Pläße ein. Die Linke tobt wüthend und „protestirt. Odilon Barrot will s{chlichten. Der Tumult übertäubt ihn. Ker E

zicht seine Ausdrücke zurlick. Ledru Rollin und Bugeaud ¡ragen darauf an , daß die beiden Schriftführer ihre Pläve wie-

der einnehmen. Die Ruhe is hergestellt, und die Debatte, welche Chavoix angeregt, beginnt von neuem. Ledru Rollin Kue auf Anklage gegen Changarnier an. Odilon Barrot befämpf

ven Antrag. „Oberst-Lieutenant Cauvin“‘, sagt der Minister „hatte {hon vor mehreren Tagen den Beschl erhalten, sich zu seinem Re- giment zu begeben , aber man licß ihn seine Functionen fortseßen, bis die konstituirende Versammlung ihr Mandat beendigt - hatte. Wenn es wahr ist, daß vie Autorität des Präsidenten der Bersamm- lung mißachtet worden, so haben Sie das Recht , eine glänzende Genugthuung zu verlangen. Ist es aber wahr, daß der Offizier ohne Mitwir ung des Präsidenten der Versammlung vorge schlagen wurde? Der Präsident der Versammlung schricb am 29. Mai an den Kriegs-Minister: „„Jch habe die Ehre, Jhnen anzuzeigen, daß Oberst Cauvin seine Functionen in die Hände des vom Ge=- neral Changarnier dazu bezetchneten Oberst Foly niedergelegt hat, und daß Alles mit vielem Anstande zugegangen ist.“ (Allgemcines Gelächter.) Wo is hier also eine Verleßung des Rechts der Ver sammlung? Hat nicht ihr Präsident den mit ihrer Bewachung be- auftragten Offizier genehmigt?“ Felix Pyat: „Nein, er hat ihn nur gelitten!“ Ordnungsruf. Die Versammlung geht s{licß- lich mit großer Majortiät zur Tagesordnung über.

Paris, 30. Mai. Das algierische Blatt, der Akbar, vom 22. Mai, meldet, daß Emil von Girardin und Heinrih von Or= leans (Herzog von Aumale) in Algier die meisten Stimmen haben. Ferdinand Barrot und die anderen ehemaligen Deputirten der Ko- lonie stehen tief unter diesen Beiden. Im Marne = Departement ijt Prinz Joinville durchgefallen.

Die Minister - Krisis nähert sich ihrem Ende. Diesen Morgen kfonferirte Falloux lange Zeit im Elysée. Man spricht von cinem Ministerium Bugeaud, Molé, Benoist, Mathieu de la Redorte, Falloux, Die Entschiedenheit, mit der sich Rechte und Centrum in der neuen geseßgebenden Versammlung wte auf einen Wink er= heben, soll zu diesem Entschlusse nicht wenig beigetragen haben.

Aus Toulon liegen Berichte vom 26. Mai vor. Sie bestäti- gen das Eintreffen wichtiger Depeschen aus Rom für das Ministe= rium, das aber im Moniteur noch nichls davon mitgetheilt hat. Diese Depeschen wurden vom „Narval“’ nah Toulon gebracht und waren sehr dringlich. Der Toulonnais vom 27. Mai spricht sich hierüber folgendermaßen aus: „Die römische Constituante hat die Lesseps\schen Vorschläge verworfen. Indessen läßt Alles voraus= seten, daß der Wasffenstillstandsvertrag, der mit dem 25. Mai ab= läuft, erneuert wird, da Lesseps ncue Verhaltungsbefehle von Pa- ris abwartet. Die Gerüchte von Erneuerung der Angriffe ge= gen Rom sind alle voreilig. Bei Abfahrt des „Narval hieß es im Gegentheil, Oudinot habe beim österreichiscen General von Aspern gegen das Vorrücken auf Rem Protestation eingelegt. Die Neapolitarer verhalien sich ruhig. Den Obersten des 22sten Regiments hat ein Schlagfluß getroffenz er is gestor= ben. Im Konferenzsaale der pariser Kammer ging das Gerücht, Lesseps sei abberufen. Mit der gewöhnlichen Post wird aus Rom vom 20, Mai gemeldet: „Unsere Truppen haben ganz Velletri be- seßt, das von den Neapolitanern geräumt is. Dagegen hört man, daß 16,000 Oesterreicher mit 40 Geschüßen gegen Ancona marschiren, nachdem sie Bologna nach einer heldenmüthigen Gegenwehr eingenom-= men.“ Ueber Genua schreibt man aus Rem vem 22. Mai: „Noch kein Anfang von Feindseligkeiten seitens der Franzosen.“ Endlich melden Privatbriefe aus Rom vom 23sten, daß der Waffenstillyer- trag zwischen Lesseps und Rom auf zehn Tage, vom 25. Mai an gerechnet, verlängert worden sei, Nach dex pariser Re forme wollte man in Rom wissen, Lord Palmerston habe dem römischen Gesandten Rusconi versprochen, die römische Republik anzuerkennen und ihr diplomatische oder nöthigenfalls bewaffnete Hülfe zu leisten.

Die „Verfassungsfreunde““ veröffentlichen heute ibr Programm. Es lautet : Schul2wang, Erhöhung der Schullehrer=Gehalte, Eman- crpation der niederen Geistlichkeit, demokratische Organisation der Armee , Preportionssteuern, Hypotheken - Reform und demokratische Kredit - Einrichtung, Achtung" des Affsociations - und Vereinsrechts,

Entwicktelung der Arbeiter - Associalionen , Anlage von Hülfs - und Nothkassen für das Proletariat. VBuchez ist das Haupt der Verfassungsfreunde. Auch der National legt heute sein Glaubensbekenntniß ab. Er will Steuern, die den Erwerbsquellen der Bürger angemessen, rationelle Entwickelung von Kredit-Znsti- tuten, Unterrichtsreform, freigebige Almosenértheilung und erklärk, daß er sich feiner exklusiven Formel irgend einer der absolutistischen Schulen unterwerfen werde, wie sie heute mit stolzer Prätension überall auflräten. t

Die Ere nouvelkle will wissen, “Marraft gehe als Gesandte nah Spanten.

Auf Befchl des Ministeriums ist die Nationalgarde vont Châ-