1849 / 165 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ierung der Befehl E Z vas ern pllichimäßigen amtlichen Beschäftigungen zurückzukehren.

¿ z ¿ , 9 d Tien dieselben aber dieser Anweisung keine Folge leisten wollen, E betrachtet werden müssen, als hätten sie ihre Entlas- h aus ihrer dienstlichen Stellung felbst gewünscht, und würde dann eine anderweitige feste Besebung der Aemter Beider erfolgen, Die Zahlung der Diäten an Beide is seit ihrem Weggange aus Frankfurt eingestellt worden.

Nassau. Wiesbaden, 12, Juni. Das Verordnungs=- blatt enthält eine Bekanntmachung des Staats-Ministeriums über die aus 30 Gemeinden des Herzogthums in der leßten Zeit an die Regierung gerichteten bekannten Anträge. Se. Hoheit der Herzog haben diese Eingaben zu verfassungsmäßiger Erledigung an das Staats - Ministerium überwiesen, welches öffentlich vor dem ganzen Lande denjenigen, welche zu den Anträgen und Beschlüssen jener sämmtlichen Eingäben mitgewirkt haben, în Folgendem die Ent= s{licßung der Herzoglichen Regierung eröffnet :

„Diese hat sich rücthaltlos derjenigen Reichs-Verfassung angeschlosscn, welche aus den Beschlüssen der National-Versammlung zu Frankfurt her- vorgegangen is. Von den Gesinnungen, welche ste dabei geleitet haben, wird sie nicht weihen, Sie wird aber vor Allem festhalten, daß die Erlangung der Einheit Deutschlands die Grundlage der Reichs-Verfassung bildet , das aljo, wenn es in anderer Weise nicht möglich is, diese einheitliche Gestal- tung auch mit Abänderung einzelner Bestimmungen jener Reichs - Verfas- sung erreicht werden muß. Die Regiernng wird zu solchen Aenderungen nur in einer Weise und in Wegen willigen, welhe den Rechten, der Lage und Wohlfahrt des Landes und insbesondere der Stellung der Landstände in allen Landes-Verfassungsfragen vollständig entsprehen. Die National- Versammlung, welche si von Frankfurt nah Stuttgart verlegt hat, if durch ihre an leßterem Orte von einer geringen Anzahl noch anwesender Mitglieder seit dem 5ten d. M. gefaßten Beschlüsse augenscheinlich aus ihrem bohen Berufe und aus aller gesepßlihen Bahn getreten, Sie hat in Ernennung ciner Negentschaft für Deutschland cinen Weg genom- men, welcher, wenn er überhaupt Folgen haben könnte, Deutschland unaus- bleiblih nit zur Einheit und Freiheit, nicht zu einer wirksamen Reichs- Verfassung führen, sondern in die Verwüstungen des Bürgerkrieges und in gänzliche Zerrüttung stürzen würde. - Deshalb is es die Pflicht der Regie- ing, die von der National - Versammlung zu Stuttgart gefaßten oder die ferner von ihr ausgehenden Beschlüsse nicht anzüerkeunen. Daß der Auf- stand in dem Großherzogthum Baden nicht die Durchführung der Neichs- Verfassung zum Zwecke gehabt hat, sondern unter diesem Vorgeben andere, sogar die Selbstständigkeit und Einheit Deutschlands gefährdende Richtun- gen verfolgt, ist keine Frage. Diejenigen Reichs - Truppen, welche für die Herstellung der Ordnung in Baden und dem ihm zugetretenen Rheinbavérn vertvendet sind, vollziehen demnach lediglich eine reihsverfassungsmäßige Ob- liegenheit Deutschlands. Mit diesen Erklärungen erledigt die Herzogliche Regie- rung die Ziffern 1, 2, 3, 4 und 9 der von der vorgestrigen Versamnilung zu Jdstein ausgegangenen Eingabe, Hinsichtlich deren übrigen Jnhältes verweist die Regierung auf das so eben mit landständisher Zustimmung erlassene und in Vollziehung begriffene Bürgerwehrgeseß, welches allein maßgcbend is, Sie erklärt hinsichtlich der nachgesuchten allgemeinen Am- nestie für alle wegen politischer Vergehen Angeschuldigte und Veruriheilte, daß sie niemals in dieser Wrise in den Beruf der Gerichte eingreifen wird und daß Se. Hoheit der Herzog nur in einzelnen geeigneten Fällen Aus- nahmea von der Vollziehung der von den Gcrichten érkanuten Strafen im Wege der Begnadigung bewilligen. Jn der Zumuthung, in einen andé- ren äls dem von der Laadesverfassung vorgeschriebenen Wege der Ver- cinbarung zwischen Negierungen und Ständen Abänderungen in der bisherigen Versassung, wie diese \s{ch in früherer Zeit und auf Grund der im März 4848 ertheilten Zusicherungen Sr. Hoheit des Het- zogs- und in den darauf verfassungsmäßig erlassenen neuen Gescßen ausge- bildet hat, zu-bewiifen, liegt eine Aufforderung an die Regierung zu einem Bruche der Landesverfassung, Daß zu ciner solchen Verleßung aller Pflich» ten die Negieruyg die Hand nicht bieten wird, darauf darf das ganze Land mit vollem Vertrauen bauen, cben so auch mit Bestimmtheit darauf rechúen, daß ihm die Negierung mit allen ihr zu Gebote stehendèn Mittel Ruhe und Ordnung, also den Geseßen Achtung und GehörsaË verschaffen und anar- ise Bestrcbungen mit Ernst unterdrücken wird. Wiesbaden, den 12. Zuni 1849, Herzoglich nassauische Staats - Ministerium Winthingerode,“

Braunsecchweig. Braunschweig, 13. Juni. (D. R. Z.) Jn der gestrigen Sißung der Abgeordneten berichtet Abgeordneter Trieps Namens ‘der Kommission für die deutschen Angelegenheiten Uber dercn Berathungen, die Anordnung von Neuwahlen für die National-Versammlung betreffend. Die Kommission habe die Frage sowohl von der rechtlichen, als auch von der politischen Scite er= örlert. Sie habe es indeß bei der verwidelten age der Verhält- nisse für wünschenswerth gehalten, die Ansicht der Regierung über diese Frage kennen zu lernen, und daher die Bitte an dieselbe ge- richtet, mögli{st bald ihr Mittheilungen darüber zu machen. Sobald diese erfolgt, werde die Kommission ferner in Berathung treten. Es nimmt darauf Abg. Holland, der nah längerer Abwesenheit in Frank- furt zum erstenmal in der Sibung anwesend is, das Wort: Äls er dicsen Saal verlassen, um nach Frankfurt zurückzukehren, habe er ge= bof daß es der National-Versammlung gelingen werde, die Reichs= Ferfassuug zur Durchführung zu bringen, oder daß sie doch wenig- stens ein ruhmvollcs Ende nehmen werdèé. Beide Hoffnungen seien gescheitert; über die Schuldigen werde dereinst die Geschichte rich= ten. Er habe es nicht über sih gewinnen können, sein Mandat niederzulegen, aber auch nicht, dem Reste der Versammlung nah Siutigart zu folgen. Schon heute würde er fich erlauben, der Kam-= mer einen genaueren Bericht zu erstatten, wenn es ihm nicht wün-= schenswerth erschiene, von den hicr in Bezug auf diese Frage statt- sihgaten Verhandlungen vollkommen sich zu unterrichten. Er be-= A sih vor, in einer der nächsten Sißungen das Wort zu nedmen.

Lippe - Detmold. Detmold, 12. Juni. (Hannov. Ztg.) Bei der heutigen Konstituirung des zum ersten Male aus direkten Wahlen hervorgegangenen neuen Landtages des Fürsten- thums Lippe i} der Pastor von Kölln hierselbst zum Präsidenten und der Syndikus Hauêmann von Horn zum Vice-Präsidenten er- U G ls A Ee Eröffnung des Landtages wird mor=

n der lutherischen Kirche stattfinden, in welcher a ie S - gen Ms gehalten E P E N M T R

„c, Oblgestern fand auf dem fürstlichen Residenzshlosse vor dem uin Hofe im Beisein der dazu geladenen Geistlichkeit und Sas N die Religionsprüfung der beiden leßtgeborenen

fi E Gürstenhauses, des Prinzen Alexander und der Prin=- zessin Pauline Dur@laucht, statt. Die Confirmätion wird ‘am näch-

ten Sennta : ; | ( iert E vor der versammelten Gemeinde in der Kirche ge-

Samburg. Hamburg, 14. Jun 6 i für die meckdlenburgischen Eisenbahnen i je 4 A orie däß hamburger Häuser für 900,000 pr. thlr. 45 proz Prioritäts: Aciien unter Garantie der medlenburgischen Regierung geno G haben, wie man vernimmt, zum Cours von 95. Außer éni giebt die mcdlenburgische Regierung die noch zur gänzlichen Vollendun der Bahnen nbthigen 700,000 Rihlr. al pari ebenfalls zu 4x pCt.

éfehl ertheilt worden, innerhalb 14 Tagen x

1046 Ausland.

Ueber die jüngsten Ereignisse gehen uns aus Rom folgende direkte Nachrichten zu :

Ftalien.

Rom, 5. Juni. Jun der Nacht vom 2. F 3. Juni hatten ih die Franzosen auf Monte Mario und in Villa Panfili festge- eßt und am leßteren Orte die Erdarbeiten zur Deckung ihres \chweren Geschüßes begonnen. Am 3. Juni Morgens fünf Uhr begann die Kanonade der Römer, welche von Porta Pancrazia und den angränzenden Theilen der Stadtmauer aus jene Arbeiten zu zerstören, auch durch Ausfälle die Franzosen aus den einzelnen-Ka- sinos 2c, die in dieser Gegend liegen, zu vertreiben suchten. Ein 17stündiger Kampf, in welchem sich außer der römischen Artille- rie fast nur die fremden Söldlinge betheiligten, hatte Abends 600 Mann des garibaldischen Corps entweder getödtet oder schwer verwundet; darunter 17 Offiziere mit Garibaldi’s Adjutanten. Da ich besorgen mußte, es würden sich unter den Verwundeten auch Deutsche oder Schiveizer befinden, die einen so großen Theil der Fremdtruppen ausmachen, ging ih in einige der größeren Hospi- täler, nach Landsléuten mih umzusehen und ihnen meinen Dienst anzubieten. Jch fand Niemanden, hörte aber bei dieser Gelegen- heit von mehreren blessirten Jtalienern, die französischen Jäger \{öó}sen veortrefflih, und wirklich fand ich unter 30 Verwundeten, die ih mir näher ansehen konnte, einundzwanzig am Kopf oder nahe ums Herz herum getroffen. Zugleich konnte ih. mich überzeugen, daß unter den garibaldischen Leuten weit mehr, als ih geglaubt hatte, gébildeteren Familien zugehören und vell Enthusiasmus für die „Unabhängigkeit Jtaliens sind, welche nit mit einem Papste be- stehéèn köúne, dêr in unseren Zeiten nur noch dur auswärtigen Einfluß in seinex welilichen Gewalt erhalten werden könne.“ So begegnete ih vor der Consolazione ciném Lombarden, dcr auf bei- den Augen blind geschossen hien, Bedauert von den Umjtehenden sagte er mit einem Ausdrudcke, der in dem Momente viclleiht Nie- manden unç-:rührt lässen konnte: „Ja, es shmerzt mich, dies s{höóne Jtalien vielleiht nie mehr zu sehenz aber wenn man mir sagen wird, és sei fréi, so werden sich meine Ohren mchr freuen, als jeßt méine Aúgen mich s{merzen.“ /

Gestern, 4. Mai, seßten die diesseitigen Truppen ihre Kano- nade gegen dié Arbeiten der Franzosen von Morgens 10 Uhr bis Abends nah 6 Uhr, doch mit geringerer Vehemenz als Tags zu- vor, fort. Vor Porta Angelica erschienen französische Kavalle- risten mit weißer Fahne, wurden aber ohne Weiteres mit Kanonen- feuer zurückgewiesen. „Wir wollen diese Freundschaft nicht, die so

ut wie Feindschaft ist‘, sagten die Römer, wurden aber mit ihrem

Féueek bald zum Schweigen gebracht, da er erste und einzige Schuß, welchen die Franzosen von Monte Mario aus auf sie richteten, ihre Kanone zers{hlug. Vor Porta Pancrazia verlor Garibaldi aber- mals über hundert Mann, und seine Leute äußerten heute ihre Entrüstung darüber, daß währcnd die Ihren si für Rom todischie- ßen ließen, die römische Civica \sich in den Cafés gúütlich thue, als inge die Sache draußen sie nichts an. Einige Personen wollten feaar wissen, ein römisches Linienregiment habe sich geradezu ge- wéigert, an einén Ausfälle theilzunehmen ff

Dauert der Kampf noch cinige Tage in dieser Weise fort, so würden die fremden Truppen (meist unter Garibaldi), weil ste fast allein eigentlich ins Feuer gehen, aufgerieben sein, und die Römer selbst möchten wohl s{hwerlich einen Kampf allein aufnehmen wollen, welchem gegenüber sie jeßt schon, wo es auf allgemeine That ankommt, sih so_ indifferent verhalten. Es ist ein sonderbar Volk und eine einzige Stadt. Geht man dur die Straßen, so trifft man ziemli so jeden Betiler ‘auf seiném Posten und die Cafés voll Leute, die ihn Cigarren reichen und Abénds der Corso voll gepubter Damen, welche neugierig in die Ambulanzen schauen, die mit Ver- wundeten den Hospitälern zufahren.

Heute, und während ih dies schreibe, dauert ohne Unterbrechung das Kanoniren von Porta Pancrazia fort und die Römer hoffen auf neue Ordres für Oudinot aus Paris, Von Neapolitanernu ist keine Rede mehrz gegen die Oesterreicher hofft man noch Bundes» genossen an den Franzosen zu finden; würde sich aber eventuell lie- ber jenen, als diesen übergeben, wäre es auch nur, um den fal- hen Fratelli einen Streich zu spielen.

Mittags 2 Uhr. Starke Kanonade zwischen den Franzosen, die bei Villa Milini auf dem Aventin und den Römern, die auf Monte Testaccio stehen.

Rom, 6. Juni. Seit meinem gestrigen Schreiben hörte man mehr und mehr davon, wie die Stimmung zwischen Römern und den ihnen dienenden Fremdtruppen sich vershlimmere. Die Frem- den klagen, daß man sie alle Arbeit und Gefahr allein tragen lasse; die Römer beshweren s über der Fremden Anmaßung im Auf- treten und geben zu verstehen, ohne diese unwillkommenen Gäste würde die Stadt besser ihre Interessen wahrzunehmen wissen. Ge=- kränkt dur das barsche Benehmen cines garibaldischen Ober-Offi- iers verließ der sehr geachtete Artillerie-Capitain Calandrelli gestern seine Kanone; während Garibaldi ihn vergebens zu beshwichtigen suchte, legte sich eine französishe Bombe ins Mittel, die den Belciz digten tödtete.

Gegen Abend \{chrieb Garibaldi herein, in diescr Weise sei der Kampf nicht lange mehr fortzuscßen. Man solle aus jedem Rione

diese die beiden Flügel zu dem Centrum seiner eigenen Legion for- miren lassen und so einen Ausfall machen, um die Werke des Fein- des zu zerstören. Vis jeyt konnte ih nit erfahren, welche Ant= wort die Triumvirn gaben, zweifle aber niht, daß die Civica fest an ihrem Berufe halten wird, die Ruhe aufrecht zu halten im Jnnern der Stadt. Man erzählte sich, Oudinot hätte die Erklä- rung hereingeschickt, daß er wenn bis heute Morgen 10 Uhr die Thore nit geöffuet würden die Stadt bombardiren würde, und gewiß ist, bas dás Triumvirat gestern Abend noch mittelst Proklams „alle donne’ diesen anzeigte, es sei in jedem Rione eine Kommission niedergeseßt, um Frauen und Kinder auf ihr Begehr eine Zuflucht in Klöstern oder Palästen anzuweisen, da tdalidiens weise heute die Stadt beschossen würde. Bis jeßt ist es noch ruhig, ruhiger sogar, als es seit Sountag Morgens war. Gestern fielen mehrere Bomben in Trastevera, eine beim Governo auf St. Ma-

unserem Campo santo zerspringend, dort ein Monument zersiörte.

Die Römer geben noch immer die Hoffnung ihre einzige niht auf, daß, durch des französischen Volkes Sympathieen sür die Séhwester-Republikf gezwungen, das Ministerium Oudinet abberufen und die hicsize Republik anerkennen werde. Geschähe das nicht, so bleibe ihnen nur übrig, Radebky herbeizurufen, Wie ich schon früher schrieb, ist Radepky seit längerer Zeit hier geradezu populair geworden, und jeßt wird die Stimmung gegen Oesterreich noch mehr

_ günstig, da viele Bricfe aus Bologna und wo sle sonst im Kirchen-

staate stehen, ihr trefflihes Benehmen höchlih rühmen.

Die deutschen Posten gestern angekommen blieben heute wieder aus. Eben bringt man mir ein fliegendes Blatt, dessen Inhalt aralteristisch genug is. Es empfichlt für den Fall , daß

man decn französischen Truppen nit widerstehen könne, ganz Ita-

ein Bataillon der Civica zu seiner Verfügung stellen, er würde

dama, und neben mir liegen zwei Stücke einer Kugel, welche, auf

lien möge sich unter der Bedingung, daß man seiner éngen Föde- ration und freien politischen Gestaltung - keine Hindernisse in den Weg lege, mit Oesterreich und Rußland gegen jeden- anderen Feind verbinden, Und das alles Ernstes! t

Die Operationen in Jütland.

Berlin, 14, Juni. Ueber die seit den Gefechten vom 7. und 8. Mai stattgehabten Bewegungen und Eréignisse in Zütlanb hat General=Lieutenant von Hirschfeld, so weit sie die von ihm befehligte Division betreffen, unter dem 6. Juni von Ranßousgave aus einen amtlichen Bericht erstattet, welehem wir Folgéndes ent= nehmen : i

h „Nachdem am 13, Mai auf Befehl des Ober-=Komnianbd's dië Division aus ihrer nah jenen Gefechten. eingenommenen Stellung gegen Höorséns vorgerückt war, diesen Ort, ohne überhaupt Widerstand gefunden zu haben, besezt haite, wurde die Avantgarde bis zu einem günstigen Terräin-Ab- \chnitt er, 15 Meile vor Horsens, in der Nichtunz nach Skäñderborg und auf Aarhuus vörges{obei. Am 23. Mai mußte die Division, zum Theil aus Verpflegungs-Rückfsichten, noch weiter vorrücken, und obzleich ter Feind bis dahin eine, durch die Natur überaus günstig gestäaltéte, dvurch vielfache Verschanzungen noch mehr verstärkte Aufstellung zwischen dem Mossöl und Skanderborgsöe gènommen, auch östlih vou lepterem das Terräin bis zum Kattcgat nach Norsminde zu bescht gehalten, so hatte sich derselbe von hier bei unserer Annäherung {on bis nah Aarhuus und in der Richtung auf Nänders zurückgezogen. Uns trennte ein sh nahe an 2 Meilen weit w-st- lih der Stadt hinzichender, in dieser Ausdehnung fä} gänzlich unpassir- barer Terrain-Abschnitt, gebildet durch die von morastigeû Wiesen begleitete Braband Aa und dem von ihr durchflossenen Brabandsöe. Die Stadt Aarhuus blieb vom Feinde {wah beseyt, mit südlich auf ca. 4 Meile vorgeschobenen Posten. Ju der aarhuuser Bucht, in weiterer Entfernung, lagen mehrere Kanonenböte.

Die Avantgarde der Division unter dem Oberst von Schlegell nahm hingegen Stellung mit ihren Posten längs einer Linie vom Soeiberg-See über Thiset und der östlichen Straße von Horsens nach Aarhuus, nach Ful- den bis zum Sirande, % h : l

Hier auf dem reten Flügel befehligte déèr Oberst-Lieutenant Graf Westarp ein seibstständiges Detachement. Das Gros unter dem General- Major ven Stein in zwei Abtheilungen getheilt: unter dem Oberst von Chamier die rechte, unter dem Oberst von Lebbin die linke Abtheilung wie ferner die Reserve unter dem General-Major von Ledebur, kantonnirten in dén sudlih bis anf c. 1 und 14 Meile vom Horscns Fiord gelegenen Ortschaften. Der Reseïdé war das sächsische, Garde-Reikerregiment über- wiesen worden. Ju der linken Flanke der Division zu beiden Seiten der Châussee von Horsens üher Skanderborg nah Aarhuus befand sich in gleicher Höhe die Königl, bayerische Brigade, j

Seit dem 23, Mai is die Division in dieser Aufstellung und in den bezeihneten Cantonnemeits verblieben. Gia

Die in Bezug auf größere Unternehmungen seit Mitte des vorigen Monats eingetretene Waffenruhe benupte ih, da der Feind durch seine Vortruppen immer Fühlung behielt, dazu, die diesscitigen im Vorpostendien| zu vervollkommnen und durch kleinere Unternehmungen zu aguerriren, Jch glaube anerkennen zu müssen, daß der Erfolg hierbei ein sehr günstiger ge- wesenz Offiziere wie Mantschasten haben immer den besten Eifer, die größte Entschlossenheit und Tapferkeit an den Tag. gelegt, wv es galt, dem Feinde entgegenzutreten, und besonders haben sich die Kavalleristen durch das mehrfach ihnen ungünstige Terrain dabei uie behindern lassen, Die Anerkênnung hiervon hat selbst der Feind ausgesprochen,

Unsere Truppen sind in der Achtung desselben von früher her nicht blos erhalten worden, sondern wo möglich noch in derselben gestiegen,

Von den in dieser Zeit ausgeführten Unternehmungen erlaube ich niir, nachfolgend einige hervorzuheben, obgteich allèrdings nur die leyte derselben, am 31, Mai im größeren Maßstabe unternommen, zu einem ernsteren Zusammentreffen mit dem Feinde, und zwar besonders zu einem vollstän- digen Handgemenge zwischen 2 Husaren-Schwadronen mit den dänischen Tragonuern geführt hat. ;

1) Am 18, Mai unternahm der Major von Pfuhl mit 4 Offizieren, 70 Pferden 1lten Husaren - Regiments und 2 Offizieren, 40 Jägern aus der Vorposten-Stellung von Horsens, von Tringstrup an der östlichen Straße nah Aarhuus eine Rekognoszirung in Richtung auf diesen Ort. Derselbe sticß dabei in der Gegend von Herschindsgave auf der alten aarhuuser Straße mit circa 40 Pferden auf eine gleiche Anzahl ‘dänischer Dragoner und machte von leßteren 1 Unteroffizier, 15 Mann mit ihren Pferden ohne eigenen Verlust zu Gefangenen, und obgleich später 15 feindliche Schwadronen seine linke Flanke bedrohten, gelang es ihm, unbehindert wieder den Rück- zug anzutreten und die Gefangenen einzubringen. A :

2) Am 209, Mai war der Major Bielefeld mit 2 Füsilier-Compagnieen 12ten Jufanterie-Regiments, einem Zuge Jäger und 2 Zügen sächjischer Garde-Reiter mit ciner Nekognoszirung gegen Skanderborg zu ebenfalls aus der Vo1postenstellung vor Horsens beaustragt worden, Diese Rekog- neszirung wurden mit Geschick geleitet, die feindlichen Vorposten, Jufauterie wie Kavallerie aus einem kleinen Walde getrieben und mehrere Gefangene gemacht. Bei dieser Gelegenhcit hat sich nah dem desfallsigen Bericht des Major Bielefeld der sächsische Rittmeister von Hevgendorf durch entschlossc- nes Attaquiren der feindlichen Kavallerie bis in den Wald hinein schr usgezeichnet, j 5 S Aùs meiner gegenwärtigen Stellung vor Aarhuus ordnete ich am 31sten v. M. eine Nekognoszirung in Wee Ausdehnung an. Theils sprachen Gerüchte von einer bedeutenden erstärfung des Feindes, worüber sichere Erfundigung nöthig war, theils sollten die südlich der Städt aufgestellten Vorposten gänzlich verdrängt werden, um Aarhuus , jedoch ohne Absicht, diesen Ort peimanent beseßt zu halten, agene zu den Nequisitionen für die Unterhaltung der diesseitigen Trup- pen heranzichen zu können. Zch ließ deshalb am genannten Tage unter dem oberen Befehle des Geucral-Major von Stein drei Kolonnen gegen Aarhuus vorrücken, welche sih vor der Stadt zu vereinigen hatten. Zm Ganzen rückten hierzu aus: das 4ste und das Füsilier-Bataillon 15ten Jn- fanterie-Regiments, die 40te Compagnie 12ten Infanterie-Regiments, das Landwehr-Bataillon Meschede, die 2te Jäger-Compagnie, die 2te, 3te und Ate Schwadron Sten Husaren-Regiments, die 1ste, 2ie und 3te Schwadron 4 lten Husaren-Regiments, die 6pfündige Fußbatterie Nr, 4, Die bisherige Borpostenlinie blieb beseyt und die ganze Reserve in ihren Cantonnementsz nur - cinen Theil E hatte ih, um für alle Fälle gesichert zu sein, i Vorpostenlinie herangezogen. : ; .

D er Feind, Lei von dieser Bewegung unterrichtet, wurde Stunde südlih der Stadt mit Batai ‘on, 5 Eskadron und 2 Geschüßen aufge- stellt gefunden, Zugleich hatten seine Kanonenböte sich auf Schußweite genähert, Die feindlichen beiden Geschüße und die Kavallerie an der Chaussee placirt, wichen bald vor dem Feuer der 6pfündigen Batterie zurückz eben so konnte die feindliche Jufanterie, welche den zur Seite liegenden Wald beseßt hatte, sich nicht lauge halten, sondern retirirte unier Zurücflassung von 46 Mann Gefangenen nach Aarhuns. h

Jnzwischen hatte bereits ein lebhaftes Feuern von den Kanonenbôöten begonnen, zunächst gegen die in der Nähe des Strandes im waldigen Hügelterrain vorgehende Kolonnez die Geschosse erreichten aber später duch näheres Anlegen der Bote selbst die Chausseez aber nur 41 Mann, und zwar vom Landwehr-Bataillon Meschede, wurde von einer frepirten Granate etroffen Und sogleich getödtet, während ‘der ganze Terrainstrich zunächst der Statt im Bereich der Wirkung dieser Geschosse gelegen und Niemand ver-

wundet worden. : Ñ Sobald die Truppen in die, zwar verbarrifkadirte, aber von den däni-

schen Truppen verlassene Stakt eingedrungen, höïte das Feuern der Kano- nenböôte auf. j : ; Die Lu wurde militairish beseßt und zwar durch das 1ste Bataillon 15ten Infanterie - Regintents, ‘Landwehr - Bataillon Meschede, die 21e Com- pagnie 7ten Zäger - Bataillons, während die übrigen Truppen südlich in Aufstellung halten blieben. ; 4 a Jch s nunmehr dem Oberst von Schlegell das Kommando über die von seiner Aväntgarde entnommenen Truppen, wie einiger anderen zur angemessenen Verstärkung. und den Befehl in der Stadt. Derselbe sollte Gal furzer Ruhe, während die Anordnungen für- spätere Lieferungen ge- troffen „wurden, wieder abzichen, aber sodann mehr in der Nähe von

Aarhuus seine Vorposten äusstellen , ün jedé Wiederbeseßung der Stadt feindlicherscits zu verhindern, E

Auf dén jetiseitigen Höhen hätten ich “noch einige feindlihe Kavallerie und Tirailleure blicken lassen, Zur näheren Erkundigung daher, wo der Feind geblieben, resp. weitere Aufflärungen über seine Stärke zu erlangen, wurden von mir die 1ste und 3te Schwadroù des 11ten Husaren - Regi- ments unter dem Major von Pfuhl auf die erwähnten Höhen entsendet, und 1 Zug Jäger ging seitwärts der Chaussee nah Randers vor. Diese, von den beiden Schwadronen getrennt, wurden bald darauf von einer Ab- theilung Dragoner attakirt, Als die beiden Schwadronen zu ihrer Unterstüßun herbeieilten, uud die vorderen Züge Husaren diese Dragoner warfen, us féindliche Tiräïlleure überritten, stellten sh ihnen unvermuthet zwei frische seindliche Schwadronen entgegen , welche sogleich angegriffen wurden, Es entspann sich alsbald ein. so allgemeines Handgemenge, wie es in der Krieg8gescichkte nur selten eintritt, in welchem sih die Husaren mit der äußersten Tapferkeit schlugen, obgleich außer der Uebermacht des Feindes und seiner starken Helme als Kopsbedeckung, ferner unbekanntes ungünstiges

Terrain 2c, den Kampf für sie sehr ungleih machten und den Erfolg hätten

zweiselhast machen können, Nachdem der nächste Zweck, der gesicherte Ab- zug der dicsseitigen Jäger, erreiht wörden waë, wurden die Husaren wicder ‘elawielt, und obgleich dem Feinde noch mehr Vcistärkung zugeführt wurde, so wagte: er feinen weiteren Aúgriff , sondern zog ih sogar in gemessene Entfernung zurück.

Das Gefethtsfeld hatte sedoh eine so große Ausdehnung eingenommen, |

daß, als die beiden Hufaren -Schwadronen den Befehl erhielten, nah Aar- huus zürückzukehren, nicht älle Verwundeten, und zivar meist solche, die an verschiedenen Stellen, selbst im Bereich tes feindlichen Jnfanterie-Feuers hcim Ueberspringen von breiten Gräben gestürzt waren, wieder aufgesucht und mitgenommen werden konnten,

So ehrenvoll an sich daher dièses Gefect von den beiden Husaren- Schwadronen bestanden worden , so haben dieselben im Ganzen dennoch einen nicht unbedeutenden Verlust erlitten,

Namentlich ist der Tod des Lieutenants von Bardeleben zu beklagen, welcher mit der glänzendften Bravour gekämpft; auch is der Lieutenant prinz Salm verwundet in Gefangenschaft gerathéu. Jum Ganzen sind von eiden Schwatronen 1 Offizier, 3 Pferde geblieben, 2 Offiziere, 15 Mann, 40 Pferde verwundet, 4 Offizier, 18 Maun und 13 Pferde vermißt. Die verwundeten Offiziere sind+ der Lieutenant von Beaulieu, schwer aber nicht gefährlich, der Lieutenant von Korsf 1, leiht. Von den Jägern wurden 2 Männ verwundet und 1 Mann“ Lermißt, Dagegen wurden durch bie As 7 Dragoher und 7 Jufanteristen gefängen genommen und 5 Pferde erbeutet,

__ Nachdem die beiden Scivadronen wieder in Aarhuns eingerückt tvaren, ging der Oberst von Schlegell, dem früheren Besehle gemäß, ungefähr eine halbe Meile {weit südlich bis zum Dorfe Viby zurück und septe hier zwi- schen dem Braband-See und der Aarhuuser - Bucht seine Vorposten aus,

Die übrigen überhaupt vorgezogenen Truppen blicben zu seiner Unter- stüßung theils im Bivouac, theils kantonirten sie in den nächstliegénden Ortschasten. Nach dent Auämarsh aus Aarhuus wurden noch 3 Mann des Landivehr - Bataillons Meschede vermißt, Auf Befehl des Obet -Kom- mándo's rückte ich am 2ten d: M. in dié am 30. Mai innégehabten Stel- lungen und Cantounemenis wieder ein.“

Wissenschaft und Kunst.

Die Molken- Kuren.

Einige Worte über Molfen-Kuren werden bei dem vielseltigen O teresse, das die shweizerishe Molken - Anstalt, welche unlängst hier eröffnet ist, erregt, dem ärztlichen wie dem größeren Publifum vielleicht nicht un- willfommen sein.

Die nah \{hweizerischer Art zubereiteten Molken unterscheiden si sehr wesentlich von denen, welhé auf chemischem Wege hergestellt werden. Die \chweizerishen Molfen nämlich iverden durch eine Bereitungsweise, die man geheim hält, ohne alle fremde Beimischung von mineralischen Stoffen öder Sáure, als rein süß e Molken dargestellt, während man in unserem Nor- den, wenigstens bisher, die Milch, um Molken zu bereiten, mit Säuren oder Salzen behandelte, wodurch allerdings ebenfalls eine Abscheidung dés Käsestosfes erzielt werden kann, bei welcher Bereitung aber ein Theil des Scheidungsmittels, sei es nun Salz oder Säure, in den Molken aufgelöst bleibt und deren Wirkung, wie sich von selb| versteht, alteriren muß, Es leuchtet aber ein, daß die rein süße Moltke ein wésentlich verschiedener Heilkörper von der künstlih zubereiteten ist, und es wird den Aerzten daher gewiß willkönimen sein, die Wirkung diescs so mächtig umstimmenden Mittels, das aber doh sanft und ohne alle Nachtheile wirkt, in geeigneten Fällen sogar Außerordentliches leistet, in ihrem ganzen Umfange kennen zu lernen. j

Soll aber ten Molken der ausgezeichnete. Ruf, den sie in Süddeutsch- land- hâben, wodurch sogar der der Mineral -Wasserkuren verdzängt worden is, auch in unserem Norden erhalten werden, so darf man sie nicht zu ei- nem Universal - Heilmittel herabwürdigen und nur gegen diejenigen Krank- heitsformen anwenden, in welchen sie fich erfahrungsmäßig am hülfreichsten erweisen. Diese sind: alle Leiden der Schlöimhäute mit vorwalten- dem Erethismus, Die Erfahrung hat gelehrt, daß sie sich vorzugsweise bewähren gegen alle Anomalicen, welche unächst in den Schleimhäuten der Respirations-Organe wurzeln, ächstdem entfalten sie eine große Wirksamkeit gegen Blutschärfen, Haut-Ausschläge, Störungen der Blut - Circulation, also auch gegen Hämorrhoidal- und Menstrual- Leidenz endlich besißen sie entschiedene Heilkräfte gegen alle Krankheiten des Lymphsystems, folglih auch gegen Skropheln und den damit verbun- denen Krankhcitsformenz sie sind daher jugendlichen O:ganismen besonders wohlthätig. j

"Der “Gebrau der Molfen ruft niemals stürmische Erscheinungen her- vor, sie durchdringen nur allmälig den Körper und wirken sanft und mild, wie kaum ein ähuliches Mittel bei gleicher Krästigkeit, Sie legen in der Diät keine besonderen Beschränkungen auf, greifen daher auch gar nicht an und werden darum in der Negel auch wohl vertragen, Jn Süddeutschland ist man gewohnt, eine volle Kur auf etwa sechs Wochen zu berechnen z man ixinkt während der ersten vierzehn Tage zwei Glas, in der dritten Wodhe drei Glas, in der vierten und fünften vier Glas und in der sechsten Woche wiederum nur drei Glas, Die hier zubereiteten Molken sollen bei der großen Aufmerksamkeit, die auf die Wahl des Futters für die Kühe verwandt wird, nah dem Urtheil vieler sachverständiger Aerzte, welche die berühmtesten Molken-Anstaltei in der Schweiz Und Süddeut chland kennen, 9on ausgezeichneter Güte sein,

Es liegen der Redaction des Staats-Anzeigers viele Adressen vor, welche in Folge des Aufrufs Sr. Majestät des Königs vom 45. Mai d. J. aus allen Theilen der Monarchie eingegangen sind und mit dem Ausdruck der Zustimmung zu den Entschließungen der Staats=Regierung hinsichtlich der deutschen Verfassung die Bersiche- rung unwandelbarer Treue und Hingebung für König und Vater= land enthalten. Da diese Adressen meistens schon auf anderem Wege zur bffentlichen Kenntniß gebracht sind, so beschränken wir uns dar- auf, sie in nachstehender Äusameenstzllung zu verzeichnen, und wer= den uur die neuesten an uns nachträglich gelangten Adressen voll- stándig mittheilen. ;

1) Adresse. des Vereins für constitutionelles Königthum zu Lieg=- niß vom 20, Mai d. J.

Y » vieler Einwohner zu Merseburg vom 20. Mai d. J.

D) » des trebniber Kreis - Veteranenvereins vom 20. Mai

d, J. R H » gieler Einwohner von Wittenberg vom 17. Mai d. J.

r, h

s) » des constitutionellen Kreis = Vereins zu Glogau vom 23, Mai d. J. : 6) » vieler Einwohner zu Templin vom 4. Juni d. J.

7) » des Vereins für König und Vaterland zu Potsdam g vom 20. Mai d. J.

dow im Kreise Pyrip vom 20. Mai d. J.

aft freien Deutschlands.

auslösen durch die

Berlin, den 21, Mai 1849.

an der Stirn trägt.

des Bäueribundes für König und Vaterland zu San-

1047

9) Adresse des constitutionellen Vereins zu Friedeberg, Kreis Lö-

wenberg, vom 22. Mai d. J. » des constitutionellen Vereins zu Sagan vom 23, Mai

» vieler Einsassen der marienburger Niederung vom 23. Mai d. J. mit 476 Unterschriften.

» des constitutionellen Vereins zu Mokow bei Greifs= wald vom 20. Mai d. J.

» vieler Einwohner der Stadt Löwenberg in S(whlesien vom 19. Mai d. J.

» vieler Einwohner des Kreises Namslau in Swlesien vom 20. Mai d. J.

» des constitutionellen Vereins zu Gorkau in Schlesien

vom 23, Mai d. J.

vieler Einwohner von Hochsmünde vom 21. Mai d. J.

S T

Mai d. J,

» des Bürger-Vereins für geseßliche Freiheit, Ordnung und Wohlfahrt zu Liegniß vom 20. Mai.

» des Vereins für Volköwohl und constitutionelles Kö= nigthum zu Lissa vom 25, Mai.

» des Rustikal = Vercins für König und Vaterland zu Gustow, Kreis Ohlau, vom 31. Mai d. J,

» des constitutionellen Vereins für Hirs{berg und Um- gegend vom 3. Juni c.

» des Veteranen=Zweigvereins zu Gleiwiß vom 3. Juni |

d. J.

» des Militair - Vereins für König und Vaterland zu Pischkowiß bei Glaß vom 6. Juni.

» “des Preußen = Vereins für Köniz und Vaterland zu Fürstenwalde vom 17. Mai- d. J.

» des patriotischen Vereins zu Templin vom 18. Mai c.

» des constitutionellen Vereins zu Freiburg in Schlesien vom 17, Mai ec.

» der Bürgerwehr und Schüßengilde zu Trebniß in Schlesien vom 18. Mai c.

» des Vereins für König und Vaterland zu Wollin vom 18. Mai c.

» des Preußen = Vereins zu Friedeberg in der Neumark vom 19, Mai c. des Preußen-Vereins zu Berlin vom 17, Mai d. J.

Außer diesen Adressen sind noch folgende eingegangen :

Königliche Majestät!

Ew. Königliche Majestät haben ein offenes, ein Köbuigliches Wort zu Jhrem Volke gesprochen, haben in dieser ernsten und ge- fahrvollen Zeit den Weg bezeichnet, den Sie zu gehen entschlo sind, den Weg der Ehre und des Rechts, den | für Orduung und Gesittung. gegen die Braudfackel der Schreckens= errschaft; den Weg zu dem großen Ziele eines einigen und wahr= | „Steht Mein Volk zu Mir, wie Ich zu“ ihm in Treue und Vertrauen, so wird Uns Gottes Segen und da= mit ein herrlicher Sieg nicht fehlen.“ Majestät gesprochen, und wir, Bürger der Hauptstadt, antworten : „Ja, treuer König und Herr, wir liher Treue, in felsenfestem Vertrauen, mit Herz und Hand, mit Gut und Blut, mit Leib und Seele!“

Wir wissen, es handelt sich um Deinen Thron, den Thron un= serer ruhmvollen Könige, den sie hassen, es handelt sich um Ord=- nung, Geseß und Gesiitung, die sie niht wollen wir aber, wir, Deine Treuen, wollen Deinen Thron, wir wollen eine starke Hand der Ordnung auf Erden, wir wollen festgeshaart und einig stehen um diesen Thron, stehen um unser altes preu der Väter nicht unwerth sein, wollen unseren deutschen Brüdern vor= leuchten in dem Kampfe gegen Verrath und Untreue und der Weg des Kampfes, er wird der Weg des Sieges sein!

Wir danken Dir aus vollem Herzen fur Dein Königliches Wort, für Dein Wort an das tapfere Hecr, unsere Brüder solche Worte, On und Herr, sind Thaten, wir werden unser Wort

hat der Aufopferung, der Hingebung und der |

Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigste, treugehorsamste. (1880 Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster, - Großmächtiger König, Allergnädigster König und Herr.

Ew. Majestät haben in den Tagen blutiger Entscheidung {enen Aufruf erlassen, der die bedeutungsvollen Worte: „an mcin Volk‘ Aus der Fülle des edelsten Herzens ist er ge- flossen, wahr und warm, nervig und herrlich, wie dem Erben des hehren Namens und Ruhms der Zollern, dem Könige von Gottes Guaden, dem Vater und Horte des Landes es geziemt. Was aus solchem reinem Quelle enlsprungen ist, das dringt wie cin Segens= strom unaufhaltsam zu Herzen, zu allen Herzen, welche noch rein und treu {lagen für Gott, König und Vaterland. uns mächtig ergriffen, innerst gelabt, hocherfrcut nnd begeistert.

Dankend fi /

Ew. Majestät allerunterthänigste, treu gehorsaniste.

Der Vorstand des Vercins der Veteranen und Wehrmänncr

bunzlauer Kreises.

Im Namen der 457 Mitglieder und anderer glei{gesinnter Ein-

wohner Bunzlau'?s. (237 Unterschriften.)

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König, Allergnädigster A S und Herr!

Ew. Majestät haben ein offenes Königliches Wort zu Ihrem

eredet, Gestaiten Sie uns eine ofene Antwort.

it tiefen Schmerze haben wir den begonnenen Ausbau eines festeren deutschen Bundesstaates vorerst an unerwarteten Schwie=- rigkeiten \{eitern sehenz mit der tiefsten Betrübniß sehen wir nicht allein in den benachbarten Bruderstaaten, sondern in unserem Preu= ßen, die Fahne der Empörung von Männern erheben, welche die edelsten Gefühle des Volkes zu nihtswürdigen Zwecken mißbrau= hen, Ew, Majestät Regierung hat dieses Unglück nicht zu verant- worten. Sie hat Recht gethan, nicht unbedingt und ehe die übri= en Staaten zustimmten, Ew. Majestät die Annahme einer \{chwan- den Króne zu rathen. Wir erkêineñ és an, daß niht Ew. Majestät es waren, welche

des constitutionellen Vereins zu Lüdenscheid vom 21. |

jjen eg des Kampfes |

So haben Ew. Königliche

stehen zu Dir in unerscütter= |

|

isches Banner, wollen

Es hat auch

die Brücke der Verständigung mit der deutschen National-Versamut- lung abbrachen, wir beklagen die Jrrung, welche jene Versammlung, einst der Stolz und die Freude des Vaterlandes, zu verwerflichen Beschlüssen leitete. L

Wir vertrauen der erneueten Verheißung Ew. Majestät, daß das deutsche Verfassungswerk nicht unterbrochen, daß die für den engeren Bundesstaat entworfene Verfassung cinem Reichstage zur Prúfung und Zustimmung werde vorgelegt werden. |

Wir danken Ew, Majestät für die rasche und erfolgreiche Hülfe, welche Sie. dem Königreiche Sachsen entsandten, so wie den Trup- pen für ihre Hingebung, und hoffen, daß auch den anderen deut- {hen Gauen, worin die Anarchie einen augenblicklichen Erfolg er= rungen hat, der preußische Adler die ersehnte Rettung bringen werde.

Genehmigen Ew. Majestät die Versicherung, daß wir in den bevorstehenden Kämpfen treu, zuverlässig und furchtlos zu unserem Könige stehen, daß wir uus des preußischen Namens wurdig erzeti- gen werden.

Jn tiefster Ehrfurcht verharren wir

Ew. Majestät allerunterthänigste. (203 Unterschrifien.) Greifswald, den 28, Mai 1849, Allerdurchlauchtigster König und Herr!

Dás offene Wort, welches Ew. Königliche Majestät an Ihr Volk gerichtet, hat auc in unseren Herzen einen Wi-derhall gefun- denz davon sollen dieje Worte ein lebendiges sprechendes Zeugniß gebèn und in Uebereinstimmung mit allen denen, die in unserem großen \{chbnen Vaterlande Ew. Königlichen Majestät aus treuem ergebenem Herzen auf dicses Königliche Wort Antwort geben, wer- den es beweisen, daß das Volk zu scincm Könige steht und, in Treue und Vertrauen einträchtig, würdig werde des Segens Got- tes und damit des herrlichen Sieges,

Und so sprechen wir es, im Hinblick auf die betrübenden und erschütternden Vorgänge der lißten Tage, im Hinblick auf die in Folge dessen von Ew. Königlichen Majestät Regierung getrossenen Anordnungen offen aus: / s

1) Die Auflösung der zweiten Kammer, wie s{merzlich auch und wie betrübend, weil auf's Neue die theuersten Hoffnungen des Landes hinausschiebend in ungewisse Ferne, war nach Lage der Sache cine Nothwendigkeit, der sich Ew. Königlichen Majestät Regierung nicht länger entziehen konnte.

2) Die Ablehnung der unter der Bedingung der unbedingten Annahme der Reichsverfassung, wie sie aus zweiter Lesung hervorgegangen, dargebotenen Kaiserwürde haben wir, wie sehnlih wir auch eine Möglichkeit ‘der Annahme gewünscht, aus landesväterlichen Rücksichten, für das Wohl unseres en- geren preußischen Vaterlandes und aus Rücsicht auf die übrigen deutschen Regierungen, für geboten erackhten müssen.

3) Wir sind ebensowohl überzeugt, daß, bevor zu neuen Wahlen für die zweite Kammer geschritten werden kann, das Wahle geseß in einer Weise geändert werden müsse, daß ohne Ver= le6ung der Verfassungs - Urkunde denen, welche in höherer Bilvung und Junielligenz, in höheren Steuern deu Staate das Meiste leisten, auch eine Vertretung gesichert werde, die

vertrauen der Weisheit Ew. Majestät, daß auch dafür mit Bezugnahme auf den in Frankfurt vorgelegten Verfassungs- Entwurf bercits werde gerücksichtigt werden.

4) Die Zurüdcberufung der préußischen Deputirten von Frank-

| | sie nicht hinter den Besizlosen ganz zurücktreten läßt. Wir |

furt a. M. können wir auch, nachdem die Versammlung auf dem Standpunkte einseitiger Souverainetät hartnäckig beharrt und die von Ew. Majestät den Sachsen geleistete Hülfe als Friedensbruch und Verrath bezeichnet, nur als durch die Noths wendigkeit geboten, betrachten. s) Wir halten die den Sachsen geleistete Hülfe für durchaus den Bundesgeseßen entsprechend und durch dieselben geboten. 6) Wir fönnen, wie sehr wir auch die Nothwendigkeit beklagen, dennoch nur anerkennen, doß die von Ew. Majestät Regierung angeordneten Ausnahme - Maßregcln unvermeidlich gewesen, hegen aber cben so fest das Vertrauen, daß Ew. Majeslät Regierung eben sobald von A abstehen werden, als es die wiedergekehrten geordneten Zustände gestatten werden. In tiefster Ehrfurcht ersterben wir Ew. Königlichen Majestät treu gehorsamst, Marienwerder und Umgegend, den 3. Juni 1849 (757 Unterschriften.)

Allerdurcchlauhtigster, Allergnädigster König und Herr!

Ew, Majestät haben in dem Manifeste vom 15ten d. M. an Jhr Volk ein offenes Wort Gen und dasselbe in die Waffen gerufen, um Ordnung und Geseß im eigenen Lande und den übris gen deutschen Ländern herzustellen. Wir als die Vertreter der gut- gesinnten Deutschen des hiesigen Kreises fühlen uns gedrungen, Ew. Majestät hierfür ehrfurhtsvoll zu danken und die Versicherung abzugeben, daß wir Ew. Majestät Maßregeln freudig begrüßt ha-

Vir ie Nothwendiakei : Aufls

ür sol? ewig denfwürdiges Zeugniß Königlichen | ben. Wir haben die Nothwendigkeit zur Auflösung der zweiten Muths, nahen auhch wir uns Ew. Majestät erhabenem Throne und legen das unverbrüchliche theure Gelübde an ihm nieder, in heili= gem Zorn wider die Lüge und den Verrath aller Feinde des Volks die alte preußische Treue rein zu bewahren und durch jegliches Opfer, mit Gut und Blut, Leib und Leben, bis in den Tod zu bewähren, im unérshütterlih festen Vertrauen und tiefster Ehr- furt ersterbend

Kammer und zum Fortbestehen des Belagerungszustandes in Ber- lin wohl erkannt, wir erkennen es, daß die Reichs-Verfassung Preu- ßens Macht untergraben und die Schrecken der Republik gebracht hätte, und sprechen daher unseren tiefgefühlten Dank dafür aus, daß Ew. Majestät cine solche Verfassung nit anerkannt und cine Krone abgelehnt haben, die nicht von der Beistimmung Jhres treuen Volkes ihren Glanz erhielt. Wir verachten die Faction, welche im Begriffe steht, den Bürgerkrieg zu entzünden, und bitten Ew. Ma- jestät , die Versicherung Allergnädigst entgegenzunehmen , daß wir treu zu Ew. Majestät stehen und stets bereit sind, Ew. Majestät Aufruf zu folgen, um als würdige Söhne Preußens an dem Kampfe ge= gen unsere inneren und äußeren Feinde Theil zu nehmen,

Wir bitten \ch{ließlich Ew. Majestät allerunterthänigst , Aller- höchstdiesclben wollen von dem betretenen Wege nicht ablasscn, das jeßige Staats-Ministerium, dem wir vertrauen und für die Kraft und Festigkeit, mit welcher es für das wahre Wohl Preußeus und Deutschlands gewirkt und Ew. Majestät zur Seite gestanden hat, dankbar sind, nicht abtreten und endlich die gegen den Thron und den Staat verübten politishen Verbrechen nah der ganzen Strengs des Gesetzes ahnden zu lassen. :

In tiefster Ehrfureht ersterben wir als Ew. Majestät allerunterthänigste. Der deutsche Bürger-Veretn. Gnesen, den 23, Mai 1849. (1269 Unterschriften.

Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster, Allergnädigster König und Herr! : Z Ew. Majestät haben wir auch nah den unheilvollen Mécatagt® 1848 Treue bewahrt; unbeirrt durch die demokratischen Bestrebun

gen in der Nähe und Ferne.

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