1849 / 170 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Nacrichten heute Morgen ein kleiner Haufe verwege- aae air d E t Sturm zu läuten und im Rücken der Preußen, die leider gar keine Besabung dort zurückgelassen haben, das -Völk -aufzuwiegéelr und vielleicht die ganze Gegend ins Ver- derben zu stürzen. Die Furt vor den Preußen isst groß. Der bloße ‘Gedanke, ‘fie möchten inder Nähe sein, treibt die Freischaaren zur Flucht. “So erzählt man Folgendes von dem Einrücken detsel= ben in Homburg. Eine Abtheilung der Volkswehr mit vier Kano- nen, ‘die -man mit den aus dem Land zusammengetriebenen ungeüb- ten Pferden und dem bei den Bürgern der Stadt fonfis- zirten Geschirr kaum aus Kaiserslautern hinausbrackhte, hatte am Mittwoch Morgen Homburg beseßt. Auf die Nachricht ; die Preußen kommen , shwang sich die ganze Mannschaft behend in den bereitstehenden Bahnzug und hatte noch eben Zeit, den einige Minuten darauf am Bahnhofe eintreffenden Ulanen zu entwischen, Bei Landstuhl stand eine Abtheilung pfälzer Scharfschüßen. Auh sie nahm Reißaus , ohue noch einen Preußen gesehen zu haben. Unterweges hielt sie cinen Postwagen au, feuerte drei Schüsse auf den- Postillon ab, ohne ihn jedoch zu treffen und untersuchte die Briefschaften. Dann erpreßte sie in Landstuhl Wagen, um nach Kaiserslautern zurückzueilen. Bis jeßt hat man noch von keinem gefallenen , desto mehr aber von desertirten Pfälzern gehört , {o daß man an den fkriegerischen Talenten unserer Landsleute und der Aufrichtigkeit ihres Muthes, von “dem sie so viel’Worte ge- macht, gänzlih verzweifeln möchte.

Württemberg. Stuttgart, 18. Juni. (D. A. Z.) Nah- dem bereits gestern Abend das Gésammtministerium scinen Ent\chluß, das von der National-Versammlung beschlossene Geseß wegen Bildung der Völkswehr nicht vollziehen zu lassen, verkündigt hatte, kam heute früh dem Präsidium der National-Versammlung die schriftliche Wei- sung zu, daß-keine Sißzung der Versammlung mehr stattfinden dürfe. Der Präsident seßte gleihwohl auf heute Nachmittag 3-Uhr Siz- zung an. Inzwischen war das Reithaus nebst Umgegend durch Mi-

litair abgesperrt worden. Als die Abgeordneten dort eintrafen, -

wurde ihnen von cinem Civil - Kommissär erklärt, daß sie nicht ein- gelassen würden. Präsident Löwe wollte dagegen im Namen der Nation Protest erheben, wurde aber durch Trommelwirbel unter- brohen. Sofort ritt die Kavallerie ein und drängte die Mitglieder der National - Versammlung zurück. Abg. Günther aus Sachsen (ein Schwager von - Robert Blum) stellte sih mit entblößter Brust den Soldaten entgegen, wurde aber von mehreren Bürgern zurücégewiesen. Die Abgeordneten zogen hierauf ‘paarweise wieder in die Stadt uach. .dem Hotel Marquard, die Kavallerie im \char= fen Trab ihneu nah; sie traf jedo ers eiu, als ‘die Abgeo1d- neten bereits indas Haus eingetreten waren. Das Hotel wurde sofort vom Militäir- umstellt; als ‘die Herren ‘Raveaux und Vogt vorfuhren, brachte ihnen das Volk ein ‘Vivatz von der Reiterei zu- rücfgedrängt, sammelte es \ih sofort wieder. Doch kam es hier zu keinen Thätlichkeiten, dagegen sollen am Reithause mehrere Personen verwundet, auch das Innere des Lokals von Soldaten demolirt worden sein. Die Aufregung in der Stadt ist unbeschreiblich. Von Kanuustatt in Eil Herbeigeholtes Militair mit Geshüy kampirt auf vem Schloßplaß. Auch ein Theil der Bürgerwehr steht unter Waffen.; mehrere Abtheilungen sollen erklärt haben, daß sie sih nit aegen ‘die Natiónal - Versammlung gebrauchen lassen würden. Die: Stände-Versammlung hat jedoch heute Nachmittag mit 54 ge= gen 31 men die Maßregeln . des Ministeriums gutgeheißen (f. unten), i (7 Uhr.) Die Abgeordneten haben sih aus dem Hotel Mar-

quard unter vem Hochruf des Volkes entfernt , nahdem sie daselbst noch eine Berathung gehalten hatten. Es. wurde ein Protokoll über Die heutigen Gewaltthaten gegen die National-Versammlung aufge- nommen und beschlossen, gegen die Urheber derselben eine Anklage bei dèn Gerichten zu ‘erheben. Die Minorität der Stände =- Ver- sammlung. wird ebenfalls auf Verseßung der Minister in Anklage= Zustand :autragen. Die National-Versammlung (in welcher Abge- ordneter :Schodèr prásidirte) beschloß ferner, morgen um 4 Uhr im Wernerschen Lokale Sißung zu halten und so lange wie möglich hier zu“ tagen, Sollte sie aber durh Gewalt vertrieben werden, so werde sie nach einem anderen Lande, wahrscheinlich Baden (wenn es noch: Zeit is) übersiedeln. Präsident Löwe wollte diese Uebersie- -delung--schon jeßt vorgenommen wissenz man beschloß aber auf An- trag des Abgeordneten Simon aus Trier, erst die Wirkung der heutigen: Ercignisse auf die bfentlihe Meinung in Württemberg abzuwarten. Die Truppen ‘am Reithause standen, wie man hört, Unter dem: Befchle des Generals von Miller, Die Stadt isst ruhig, das Militair noch auf den Hauptpläßen aufgestellt. Durch die , Schelle wurde bekannt gemacht, daß alle Lehrlinge und Kinder zu „Hause zu halten seien. : i (8 Uhr.) Die Stadt is ruhig. Zwei Bataillone sind eben von Heilbronn eingerückt. Die Regentschaft hat einen Aufruf zu be- _waffnetem Zuzuge für die Vadenser und Pfälzer erlassen. S Stuttgart, 18. Juni. (D. A. Z.) Heute Vormittag wurde der Entschluß des Miniszeriums bekannt, das Rumpf- Parlamcnt, welches durch den Beschluß, das ganze Volk unter die Waffen zu

- “rufen, - den Versuch machte, Württemberg in einen Krieg mit ganz

* Deutschland zu“ verwickeln, nicht ferner in Württemberg tagen zu lassen. - Gegen 2 Uhx rief der Generalmarsch unser Militair unter die Waffen, und nach- 2 Uhr wurde das im höheren Theile der Stadt am Ende derselben gelegene Fribshe Reithaus, wo die Na- *{iongl-Vérsammlung ihre lete Sibung gehalten, von Infanterie Und Reiterei, innerhalb durch eiue Compagnie bürgerlicher Scharf-

-- hüben, beseßt, die Bänke und die Tribüne durch. die Militair=

Zimmerleute demolirt. Um 3 Uhr bewegte sich die lange Straße - Herauf paarweise ein Zug von etwa 60 80 Mitgliedern der Nativnal - Versammlung, voran Albert Schott, unter den Ersten aùch- Ludwig Uhland, welche Beide, mit F. Vischer, in den lebten Tagen vergeblich von extremen Schritten abgemahnt, auch mit Enischiedenheit gegen die Verlegung hierher gesprochen hatten, gegen vas Rathhaus, unter ciner dicht gedrängten Menschenmenge, aus welcher von Zeit zu Zeit Lebehochrufe ertönten. Als die Spipe des Zuges hor dem aufgestellten Militair ankam, erschien der Ge- . neral. vou Miller, und ein Civil- Kommissar, Ober-Regierungsrath Cáâmerer, erklärte den Entschluß der Regierung, fernere Versamm- lungen zu verhindern, Der Präsident, Lwe von Kalbe, nahm das Wort, um ‘einé feierliche Protestation einzulegenz cs ertönte aber _Trommelwirbel, und die an der Spize des Militairs stehende Rei- ter-Abtheilung legte die Lanzen ein. * Langsam wogte der Zug rück- ‘wärts und trennte si, ohne daß es zu einem ernstlichen Zusam- menstoßen gekommen wäre. Zahlreiche Patrouillen durchstreifen die R C ub Men sind im Anmarsch. (Abends r.) -- Mehrere Verha i - Aeußerungen sind vorgefallen. Sun IOeg At, AUTCERENE Stuttgart, 18. Juni, (S{chw, M. n der - heutigen Sihung der Stände-Versammlung kamen s ati Adressen zunt Verhalten des Ministeriums einz im entgegengeseßten Sinne vèrliest Abg. Seeger eine gus Neuenburg, Hierauf berich- tet Abg, Seeger Namens der staatsre{tlichen Kommission über ein Königl. Reskript vom 14. Juni, betreffend das Wahlgeseß. Der

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Bericht läuft darauf hinaus, daß die Kommission ‘den Vorschlag macht, die -Steuern bis izum 31. Dezember*d. J. zu verwilligen ;

. ferner is sie der Ansicht, daß ver König nicht gehindert sei, úber

die vorzunehmenden Aenderungen der Verfassung das Gutachten des Geheimen Raths zu vernehmen. Es gründet sich darauf der Autrag, die Regierung wiederholt um schleunige Verkündigung des Walhlgesepeszu bitten. Der Bericht wird, nachdenr -auch die Fi- nanz - Kommission ‘darüber berathen haben wird, ‘gédruckt und ‘in einer der nähsten Sißungen darüber verhandelt werden. Dann folgte Berathung “des Berichts der staaterechtlichen Kommission in Betreff des Verhältnisses zur National-Versammlung und zur Cen- tralgewalt. “(Berichterstatter Reyscher.) Bei der Berathung der von dem Gesammt-Ministerium erlassenen Ansprache an das würt- tembergishe Volk am 9. Juni hat, nahdem die große Mehrheit der Kammern dem Antrag ‘der Majorität, die Ansprache des Ge= sammt - Ministeriums zu billigen, beigetreten ist, der Abg. Secger

den Antrag gestellt, daß si die Stände-Versammlung ausdrüdcklich |

auch über den von der Minorität der staatsrechtlihen Kommis= sion gestellten Antrag, die National - Versammlung in ‘ihrer gegen= wärtigen Zusammenseßung anzuerkennen, aussprechen solle. Die Kommission erkennt an, daß der letzte Beschluß der National -Ver= sammlung, wonach die Versammlung für beschlußfähig erkannt wurde, wenn 100 Mitglieder anwesend sind, formell nicht beanstandet wer= den könne. Aber denno sei nicht zu übersehen, ‘daß auf ‘jenem Wege allmälig die Versammlung bis zur allerkleinsten Zahl herun= tersteigen könnte, und daß es widersinnig wäre, ciner Versammlung von 100, 50, 25 oder gar 3 Mitgliedern (die zu einem Kollegium hinreichen) dieselben Rechte einzuräumen, wie dem von ‘dem Volk ursprünglih gewählten National-Parlament. Offenbar können die zurückgebliebenen Mitglieder nicht zugleich als Stellvertreter der

--Ausgetretenen sich -betrachten: denn die Uebertragung der Stimme

ist bei gewählten Volksvertretern, die ihr Mandat vom Volke haben, - nicht zulässig, am wenigsten aber von Seiten \sol&er Per- sonen, die selbst nicht mehr Mitglieder sind, geseßt auch, daß ihre Absicht gewesen wäre, auf jenem Wege die Versamm= lung aufrecht zu erhalten. Wenngleich nun bei einer politischen Gemeinschaft der Kollektivwille oder Gesammtwille mehr oder we- niger .auf einer künstlichen Vorstellung beruht, so muß doch diese

Fiction möglihs| der Wahrheit nahe kommen, Der Natur der

Sache und dem Zeugnisse unserer deutschen Reichsbücher aber ent- spricht- es, die Mehrheit aller Mitglieder entscheiden zu lassen. Es muß gewiß als ein großes Unglück erscheinen, daß, theils bewogen dur Abberufungen von Seiten mehrerer Regierungen, denen die Wähler, und großentheils auch die Gewählten, feinen Widerstand leisteten, theils getrieben dur Verzweiflung an der Wirksamkeit dieser Versammlung, \o viele Mitglieder austraten. Allein mögen die- Beweggründe eines solchen Schrittes uech so verschieden beur= theilt werden, und die Folgen J N noch so betrübend sein, wir dürfen doch unsere rechtliche Ucberzeugung nicht unterdrücken, daß zum Dasein der National-Versammlung als solcher die gegenwär- tige, wenige. mehr äls Hundert mit Sicherheit E Mit= gliederzahl nit hinreiche. (Dieses ward aus den betreffenden Pa- ragraphen der Geschäfts-Ordnung zu zeigen gesucht.) Ein Schritt, welcher zur Befestigung der National-Versammlung gleichfalls nicht beitragen konnte, sondern ihr im Glauben des Bolfs und im Ver=- trauen auf ihre Weisheit und ihre Mäßigung sehr geschadet hat, war der ras gefaßte und alsbald ausgeführte Beschluß , nah Stultgart zu übersiedeln, also die alte Wahlstadt Frankfurt zu ver= lassen, wohin - sie einberufen und wo auch der Sih der Central- gewalt, wie früher dcs Bundestags, wav. Es ist kein bloßes Vor= urtheil , welches für eine Regierung und eben so für eine Landes- Versammlung oder Reichs - Versamnilung , namentli - für éine verfassunggebende, eine feste Residenz, einen stetigen Siß in Anspruch nimmt; der Gedanke einer festen, mit Sicher= heit nach allen Seiten. ausschauenden Macht verkörpert sich durch diesen greifbaren Mittelpunkt, zumal wenn er noch von geographischer oder historischer Bedeutung ist. Noch weniger war die Besorgniß un= begründet, es möchte, gleichwie die ‘einseitige Verlegung der ósterreichi= schen und preußischen Nationalversammlung nah Kremsier und Bran= denburg im gouvernementalen Interesse angeordnet worden ist, umge= kehrt diese Verlegung der Nationalve1 sammlung uach Stuttgart von einer äußersten Partei für ihre Zwecke benußt werden. Weun wir das Dasein der Nationalversammlung in ihrer ursprünglichen Machtvoll- fommenheit leugnen, so verkennen wir doch keinesweges den hohen Werth, welchen die Fortdauer einer wahrhafteu Volksvertretung, zu= mal unter der gegenwärtigen unglückseligen Spaltung Deutschlands, hat, und es wäre daher sehr zu wünschen, daß der zurüdckgebliebene Theil der Versammlung bald wieder zu der früheren numerischen und politischen Bedeutung anwachsen und damit in den Stand ge= seßt werde, aus dem Zustande unsreiwilliger Vertagung in einé neue Thätigkeit zu Frankfurt überzugehen oder aber das Mandat in die Hände des ersten Reichstags niederzulegen, welcher nah Beschluß der National - Versammlung vom 4, Mai auf Grund der Verfassung am 22. August in Frankfurt a. M. zusammen= treten soll. Die Kommission faßt ihre staatsrechtliche Ueberzeugung auf folgende Weise zusammen: 1) Die im vorigen Jahre von den deutschen Volksstämmen und deren Regierungen nah Frankfurt be= rufene Nätional - Versammlung ist retlich nicht als aufgelöst, sondern uur als unfreiwillig vertagt zu betrachten, bis die Zahl ihrer Mitglieder sich wieder auf 3509 vervollständigt oder ein von dem Volke anerkannter Reichstag an ihre Stelle ge= treten sein wird. 2) Der jeht in Stuitgart tagende Theil der frü- heren National - Versammlung is nicht berechtigt , die Stelle der National - Versammlung einzunehmen und in dieser Eigenschaft die Reichsverfassung und die durch den Reichsverweser verkündigten Reichsgeseße abzuändern oder für einzelne Staaten und deren Un= terthanen verbindliche Beschlüsse zu fassen. Dieser rechtlichen An= sicht sind aber entschieden nur drei Mitglieder (Adam, Reyscher, Sautter) beigetreten; während drei andere Mitglieder ( Pfäfflin, Stockmaier, Seeger) auf dem Minoritäts = Berichte vom 9. Juni d. J. einfach beharren, und der Vorsißende (von Zwerger) ist dies=- mal weder der einen, noch der anderen Ansicht beigetreten, sondern hat sich vorbehalten , folgenden vermittelnden An- trag zu stellen: Die Stände - Versammlung möge erklären, sie erkenne die hier tagende National -= Seriaunk ung in ihrem gegenwärtigen Bestande, insofern sie sich innerhalb der Rels-Versassung bewegt, unter Festhaltung des am 9. Juni d. J. in der 456sten Sibung gegenüber der provisorischen“ Regentschaft ausgesprochenen Vorbehalts „an. Die drei anderen Mitglieder der früheren Majorität hätten sich gern mit diesem ‘Antrag vereinigt, wenn nicht eine- ausdrücklihe Anerkennung ‘Der Versammlung darin enthalten wäre, welche sie mit den ausgeführten Rechtsgrundsäßen so wenig vereinigen können, daß sie vielmehr den Antrag stellen zu müssen glauben: Die Kammer möge beschließen, s sie dem von der früheren Minorität gestellten Antrag, die National-Versammlung in ihrer gegenwärtigen Zusammenseßung als zu Recht bestehend an=- zuerkennen, nicht beizutreten wisse. Berichterstatter Reyscher {loß mit den Worten: Es. ist jebt die Zeit gekommen, daß ein bestimm= fer Ausspruch erfolgez die Frage muß endlich gelös werden, damit man weiß, welcher Weg elngeschlagen werden soll. Die Fragé

SwWhmidli=

¿rath Römer hat gégen die néulihe Anführung des Beobachters Folgeides erklärt :

nigéèn Wochen in der Kamnicr der Abgeordneten er- von ihren Regierungen abberufenen Mitglieder der Nä- zu bleiben, dicsen das Recht zustehe, ferner erklärt, daß, .da die , ihre Geschäfts-Ordnung nach den dort ten abzuändern, sie auch das Recht habe, Abänderun-

ist keine Etikettefrage mehr, nachdem die National - Versammlung in „DUvérnoy. ihrer leßten Sißung energische Beschlüsse „gefaßt hat, Es „ist die Frage: Stimmt die Regierung dieses Landes den gedachten Be- shlüssen zu, oder kann die Rezentschaft uit Umnmgéhurig Unserer Re- gierung dieses Länd in einen bewaffneten Zustand verseßen; kann sie “ber nsere Kräfte gebieten ? Redner eingeschtiëben. Staatsrath Römet verliest folgendes Schrei- ben auf eine Aufrage des Kanzlers -von Wächter , was die Regie- rung gegemüber den leßten Beschlüssen -der ‘National -¡Verfamnilung gethan habe. Das “Schreiben ist an den Präsidenten der in Stutt- gart tagenden National - Versammlung, Dr. Löwe aus Calbe, ge=-

Rúüpplin.

Stuttgarter D

Jch habe vor ei Ulärt, daß, wenn die tional-Versammlung den Muth haben, z1 der -Beschlüsse-mitzuwirkenz ich habe sammlung befugt sei

Präsident: Es sind bereits 24

an Fassung National-Ver n Vorschriften a ur Beschlußfähigkeit erforderlichen. Zahl vo1zunehmen.. Hierauf Beobachter die Behauptung, ih habe erklärt, ich erkenne die der National-Veisammlung an, wenn diese arch nur aus“ 50 Er hätte noch- weiter gehen, er hätte sagen können, ich aus drei Mitgliedern bestebenden National-Ver- Den2 wenn jedesmal die beschlußfähige Zahl eine Herab- Beschlußberehtigung einer also herab- Eine solche Berechtigung habe ih an bestrittenz vielmehr ist diese Berechtigung von dem Gesamint-Ministerium nur dahingestellt gelassen worden, und eben des- halb ist der mir gemachte Vorwurf der Juükonse Beweis des Jugrimms ci Die Frage über die men herabgedrücten Par dem juristishen Maßstabe zu beurth und in dicsem Sinne habe ich stets , neten, als in der sogenannten Funfzehner-Kommission , behauptet , die Be- \hlüsse eines Rumpsparlaments- werden von der württembergischen Regie- Was Anderés aber als ein Rumpfpärlament cler die mächtigsten Staaten fast gar nicht hierzu berechtigte Volk die Wahlen der Aus- en Ausnahmen lich: nicht wenige

gen an der z

Z Jch erfülle im Austrage des hiesigen Ge- \sammtministeriums eine peinliche Pflicht, indem ih Jhnen anzeige, daß die württembergifhe Regierung sich in der Lage befindet, das Tagen der hier- l-Versammlung und das Schalten der von Jhnen Neichsregentschaft in Stuttgart und Württemberg Sie wissen selbs, daß dic National-

Geehrter Herr Präsident! Mitgliedern bestehe. erkenne die Beschlüsse einer sammlung an. sezung beschließt, so wird sih an der geseßten Zahl nicht und für sich auch nirgend

her übergesiedeltzn Nationa am 6ten d, M. gewählten nicht mehr länger dulden zu können. Versammlung am 30sten v, M. den Beschluß faßte, ihre ohne ‘daß die diesseitige Regierung vorher gefragt wurde , Es kann Jhnen férner nicht tete Notificationsschrciben

zweifeln lassen.

Berathungen hier quenz nichts weiter als der deren Planen ih nicht hul- Gültigkeit der Beschlüsse des bis auf 100 Stim- laments is nah meiner Ueberzeugung nicht nach eilen, sondern nach dem politischen, sowohl in der Kammer der Abgeord-

fortzusezen , ihr eine: solche Uebersiedelung erwünscht - sei. unbekannt sein , daß tas an die Regièrung geri nicht vor dem 3, Juni in unsere Hände gelaugte, und Mitglieder der National-Versammlung hier eintrafen, so ‘daß es unmöglich war , der beschlossenen Uebersiedelung, wenn auch zunächst nur berathend, entgegenzutreten. beisammen war und die Vollzähligkéit' von Hundert erreicht hatte , wir ihr zunächst kein Hinderniß in den Weg legen. men zu «dürfen, :sie ‘werde, tragend, eine vermittelnde, zuw als den Stamm der so sehr herabgeschmolzenen trahten und neben der Permanenz augenmeik -darauf „richten, und so allmälig wieder zu Wie sehr befanden wir uns im Juni gehören zu den extremste Zhrer Regentschaft is so gestaltet, daß m 200,000 Bajonnete zu Gebote, um ihren Eben deshalb fanden wir uns vor ei Cxekutiv-Gewalt zu erklären , daß wir nicht in “Beschlüsse nnd Befehle zu befolgen, und daß wi fêrnung aus ‘Württemberg dringend gewünschte -Wirkung uicht gehabt. behaïre auf ihren Verfügungen u ‘Tung zu“ verbleiben,

übeï den rechtmäßigen fenen Näational-Versammlung. National - Versammlung zusteht, \chlußfähigkeit der Versammlung. a titglicder herabzuseßen. ammlung handelt,

ner gewissen Partei,

über jenen Beschluß daß gleichzeitig mit demselben die

Nachtem die Versammlung

Wir glaubten annch- ihrer Schwäche ünd ‘den -Verhältnissen Rehnung artende Stellung einnehmen , sie werde sich National-Versammlung ‘be- bis zu den neuen Wahlen ihr Haupt- wieder -an sich zu ziehen einer nahhaltigen Beschlußfäbigkeit zu erstarken. Jrrthum! Die Beschlüsse vom 6, und 16, fassen kann, und das Auftreten an vermuthen sollte, es stehen ihr Beschlüssen Geltung zu vetshaf- nigen Tagen veranlaßt, Jhrer 1. der Lage seien, . einen . ihrer r sie zur alsbaldigen Ent- Die Aufforderung ‘hat die Die Regentschaft hat uns erwiedert, sie nd habe am Sitze der Nationalversamm- Jch will mit Jhnen nicht streiten Mitglieder herabgesun- - Jch ‘sür meine Person erkenne an, daß der ihre Geschäftsordnung hinsichtlich der Be- bzuändern und nach ‘und nach selbs bis

Aber wenn es- sich von Anerkennung so muß man nach mei- ls den blos juristishen Maßstab der Jst die deutse Nation deren überwtegende Mehrzahl den fklei- z. B, Oesterréih nur dur 13, Preußen d glaube nur durch einen Abge- Abgeordneten. mit sehr wenigen

rung nicht anerkannt wérdèn. ist eine Versammlung, in w vertreten sind, während das getretenen nicht ergänzt, in welchem ferner“ mit seh uur Eine crtreme polítishe Ansicht hertsht, in welcher end ¿Mitglieder sigen, die aus .politishen Gründen die Heimat meiden und eben deshalb leichter als Andere geneigt sein können, sich Planen hinzugeben, welche auf dem gesezlichen Wege nicht zu verwirklichen sind? Die Beschlüsse ciner solcheu Versammlung vermag die württembergische Régierung beson- ders daun nicht anzuerkennen, wenn sie nur durch die Menschen und Geld- fraft des württembergischen Volks vollzogen werden sollen, Daß es aber bei den Beschlüssen der National-Versaminlung vom 6ten d, M, 2c. ‘zunächst auf Württemberg abgeschen sei, das kann ein Blinder schen, weil es, außer Württemberg, fast kein Reicbsland mchr giebt. tembergishe Regierung ‘die Beschlüsse der Nationàl - Versammlung und so- genannten Regentschaft nicht anerkennt, sagt sie nicht, daß hierdurch die bereits erfolgte feierliche Anerkennung der ganzen Reichsverfassung zurück- | Diese Anerkennung bleibt vielmehr in voller Kraft und wird auch bereits bethätigt, soweit dies, da wir ein deutsches Reich noch nicht besien, in eiacm einzelnen Staate möglich is. Streite, in welchem sich die radifale Presse durch Entstellungen, Verdäch- tigungen, Verleumdungen und Lüzea auf eine Weise auszeichnet - welche meine Langmuth und Geduld erschöpft hatte, handelt es sh zunächst nun darum: „Soll sich Württemberg zur. Rettung der badischen und pfälzischen Republif in cinen Krieg mit dem übrigen Deutschland stürzen ? ‘’ und diese Frage verneinen Negiering und die Volkêvertretung.

P. C.) In dem von der Reichsregentschast unter heutigem Aufruf zu den Waffen an das deutsche. Volk heißt es : Gese verkündet, wélches ‘die deutsche Volkswehr Jede Stadt, jedes Dorf wird nach diesem Gesey die waffenfähigen Männer von 18 bis 30 Jahren Schmach dem, der die Kraft hat und sich dem Va= Es gilt vor Allem Baden und der Pfal Aus allen deutschen Ländern mögen e eilen, Deutsche! ig für die Reichsver= Bedenkt, daß die Nie-=

-diéè -gelrennten Theile

n, die man

Jndem indessen die würt-

Herr Präsident! genommen werde.

Bestand der bis auf hundert Jn dem vorliegenden

der Beschlüsse einer solchen Vers, ner Ueberzeugung einen anderen “a Beurtheilung anlegen. repräsentirt durch 100 Mitglieder, nexen Staaten angehört, während dur 19, Bayern durch 11, Hannover i ordneten vertreien sind, während tiese einer extremen “politischen Rithtung angehören, mal im Stande wären, ktie nah monarchi- mit einem Erbkaiser ausgestattete deutsche tèém Gewissen zu beschwören, während end- dem Falle litishen Gründen meiden zu müssen, Gestehen Sie , Herr

Man müß \ich fragen :

Datum erlassenen „Wir haben das

Ausnahmen i Manche“ von ihnen nicht etn {hem Zuschnitte gefertigte , Reichs - Verfassung mit gu lic Manche Heimat aus po räsident, eine so zusammengesehte Versammlung bietet einem Lande, das iner großen Mehrheit nach nux auf dem geseplichen Wege vorfchreiten

d Doppelt aber is Württemberg bei der 0ob- Frage betheiligt, weil, mag man auch dagegen sagen, was man Versammlung bei Durchführung ihrer Plane zunächst nur auf Württemberg angewiesen ist. Mögen Sie in den übrigen Staa- ten Deuschlands Streiter und Geldbeiträge noch so entschieden einfordern, l Mit Ausnahme von Württemberg haben so taaten Deutschlands faktisch aufgehört, die Reichs oerfassung denu die Tendenz in Vaden und Pfalzbayern if republika- 3 haben diese beiden Provinzen für sich selbst zu sorgen, und die übrigen Theile Deutschlands haben theils die Reichsverfassung nicht aner- fannt, theils neigen sie sich, wir d fen es uns nicht verhehlen, dem preußischen Ver- fassangs-«Eniwurfe zu. Die ganze Last der Durchführung der Reichsverfassung zunächst auf Württemberg, und dieses hätte, nach- dem Plane Allem Baden und der Pfalz bewaffnet zu Hülfe zu kommen. Nun hat man Jhnen vielleicht gesagt, das württembergische Volk brenne vor Begierde. für die Neichs - Verfassung jedes Opfer zu brin- und Turner haben geshworen, Gut und Blut für die- und das stehende Heer sei von demselben Geiste be- r, Herr Präsident, man hat Sie getäuscht, hen für die Reichs-Verfassung und National-Versammlung starke Volk, aber so begeistert ist denn doch die große Mehrzahl ß sie bereit wäre, sich bei einem so unwahrscheinlichen Erfolg in lihen Kampf zu stürzen. Alle diese Rüf- deren Gewicht man nicht verkennen kaun, wenn man statt der Vernunft und statt des Hasses die Kenntniß der mensch- t, müssen uns bestimmen, den Beschlüssen der Anorduungen der Regentschaft die Aner- Dann aber is} ein längeres Tagen in Württemberg die ohnehin vorhandene Ausregung in unserem Lande zu i welche durch dic demokratischen Vereine und des-Aussd ‘auf das emsigste gepflegt wird. Ob und wie flußreihe Mitglieder der National - Versammlung und Ne- aufregenden Best:ebungen betheiligt seien, will ih dahin- verhehlen aber kann ih Jhuen nicht, daß in dieser Be- hr bestimmte Anzeigen vorliegen,

\ofort unter die Waffen rufen z terlande entzieht. Bruderhülfe zuzuführen. ' willige in Schaaren den Bedrängten zur Hül duldet nicht, daß die Männer, die sich mut fassung erhoben, dem Reichsfeinde erliegen.

derlage dieser Tapferen auch Euch das Loos der Knechtschaft bringt. Zu den Waffen, deutsches “Velk! unsere Freiheit ge daß dein Herz gro

feine Garantieen dar.

s{hwebenden

will , die National - Es gilt den heiligen Kampf für

en schamlose Unterdrückdung. Zeige der Wel / wie dein Geist; zeige, daß das Herz Curopa's, das man erstorben wähnte, noch in Begeisterung {lage für die

Sie werden nichts erhalten. Raveaux.

ziemlich alle S anzuerkennenz niscbz übertic

Schüler. Die Frankfurter Ober-Post-Amts-Zei- achrichten vom Kriegsschauplaye :

Die neuesten Nachrichten von der lden uns die Verlegung des Hauptquartiers 1 do?s der Reichs-Armee von Weinheim weiter östlich n bis Heddesheim, das Die preußischen Trup-

Becher.

tung bringt folgende weitere N Frankfurt, 20. Juni. Bergstraße me geral-Komman nah. Fürth. Die diesseitigen Vorposten stehe einien-Bataillon in Weinheim. der Bergstraße von Zwingenberg bis nach Bensheim Hauptquartier des die preußische Heeres-Abtheilung utenants Grafen von der Gröben war

der Reichs-Negentschast, vor frankfurter L pen sind auf stationirt ; das kommandirenden Generäl=Lie gestern in Zwingenberg. Gefecht bei Großsachsen.

Weinheim, 16. Juni. Nachdem am ersten Tage das Haupt- tier bis Weinheim vorgerückt und die zu fassende - Opera- Großsachsen in unserem Besiße war, Feind bis 6 Uhr Morgens ruhig. Plöplich rückten Großsachsen stehenden Vorposten der Division des Schäffer = Bernstein ungefähr 9000 Mann Soldaten und 4000 Freishärler mit vielen, man behauptet 16 Geschüßen, aus welch? leßteren unsere Infanterie, die nur 1 Geschüß in der reten Flanke hatte, jo heftig. beschossen wurde, daß sie sih aus Großsachsen zurückzuziehen und die nöthige Verstärkung abzuwarten Diese Verstärkung brachte auch -der Brigade-Kom=- Einen Theil davon leitete um den von den Bergen kom- mit einem anderen Theile 1 1 Durch seine ermuthigende , ruhige Haltung und seine energischen Anordnungen brachte Oberst von Weitershausen die übrigen Truppen sämmtlich zum Stehen, stellte die Schlachtordnung her und ließ wieder vorrücken, bis kurz vor Groß- n, vor dem sich eine Tirailleurlinie septe. hartuäckig in dem Dorf, weshalb dasselbe mit Granaten und Voll- [1 Den Anfang dieses Gefechts hatte der Oberst von Wibleben in Heddesheim, wo er Nachts zuvor bivoua=- firte, beobachtet und rückte plöplich mit 4 Bataillonen Infanterie (2 mecklenburgische, 1 kurhessishes und 1 preußisches 38er), 2 Schwa- dronen Kavallerie und 6 Geshüben nicht blos in die Flanke des Feindes, sondern auch auf dessen Rütßzugslinie gegen Leuters- Denken wir uns nämlich Berührungspunkten stand Weitershausen

gen, Bürgerwehren sen Zweck hinzugeben , Glauben Sie mi

einen so ungleichen und verderb tionslinie von Heddesheim bis verhielt sich der gen unsere v

Leidenschaft die ; lihen Natur zu Rathe zich National - Versammlung und den kennung zu vèrs nur dazu geeignet, vermehren , ein den hiesigen Lan weit einzelne ein gentschast bei jenen

e Aufregung ,

genöthigt war. mandant, Oberst von Weitershausen. in das gorxheimer Thal, menden Freischaaren entgegenzutreten , warf er sich auf die Chaussee.

, Indem ih Sie nun, allem , geziemend ersuche, ohne Verzug dahin zu wirken, daß lung und Regentschaft ihren Siy außerhalb Württem- n und schon jeyt die Vornahme jedes weiteren offiziellen Aktes habe ih noch die Bemerkung beizusügen, daß die Mißachtung n Ansinnens uns nöthigen würde, demselben durch Anwendung Mittel Geltung zu verschassen , und daß etwanige Versuche, chern, nur dazu dienen würden, einen bluti- lichen Konflikt herbeizuführen.

Vorstehenden zufolge National - Versamm bergs verlege unterlassen,

dieses ergebene

ffneter Zuzüge zu versi Der Feind hielt

aber der uns seindlihen Partci verderb Stuttgart, 17, Juni 1849,

Verlesen dieses Schreibens theilt Staatsrath Römer eine Antwort hierauf nicht erfolgt sei. Abg. S c o= ebenz heute Nachmittag um 3 U -Versammlung stattfinden. Die le 2 Uhr Mittags geschlossen und der ack: „Die Kammer wollé, nachdem sfe von dem enúber der Regentschaft und. der Nâ= genommen, beschließen, über den An- Versammlung in ihrer gegenwärtigen Zusam- ls zu Recht bestehend anzuerkennen, zur Tagesordnung in nanientlicher Abstimmung mit 54 gegen 34:Skimmen

Hochachtungsvoll Ra E Avr lou: mit, daß bis jeßt eine 3 der: Jch kann die Antwort wird eine Sipung der Nationa haften Verhanblunge ntrag des Abg. Verfahren der Regie tional-Versammlu die Nationa

n wurden um

reten Winkel, Großsachsen perpendiku=- am Ende ten Seite etwas rets abwärts. Das entschiedene Vordringen die- ser Brigade in die linke Flanke des Feindes und das dadurch er- möglichte Vorrücken der anderen in die Front des Feindes zwang n schleunigst zu verlassen und sich auf Schries= ‘Die Bataillons des ‘Asten, 3ten und 4ten Re- iments Hessen waren von dem Herannahen der Wißlebensch usammenstoßen beider Brigaden im Dorfe Brigade Weitershausen die Brigade Wiß- Der Feind fuhr nun zur

mensebung à übergehen,“ angenommen. : g bereits erwähnte Proclamation des württember 17. Juni, Das unterzeichnete olt versichert, die deutsche Reichs elnen Staate Deutschlands ms in Wirklichkeit flärt. hiermit, daß cs die aßten, die Bil= anerkenne, und denselben nächzu=

den z 4

ms lautet: Stuttgart, n\elben, Großsachse welches wiederh it es in -einem ein x Anwendung zu bringen

bereits zur Auwendung ge von ‘ver National = dung der Völkswé sämmtlichen württem

Ministerium ,

Überrasht und das {0 Bleichzeitig, daß die even anfangs für eine feindliche hielt. g seinèés Rückzuges Känonen bei Leutershausen auf, zweite Shuß des mecklenburger Geshüpes, das Schöpfer richtete, sprengte einen feindlichen Muni=

braht wird, er

Versammlung gestern Abeùd rid hr betreffenven Beschlüsse ni terun

bergischen Behörden verbiete,

Hániptmänn von

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tionswagen mit Pulver und Granaten in die Luft, so daß Mann= haft, Pferde und Wagen.zu Grunde gingen und der Feind dadurch in eine solche Verwirrung gerieth, daß seine Artillerie fortan gänz- lich \{chwieg. Es wurde nun vor Großsachsen Position genommen, Plöblich ‘um 11 Ühr kam von Ladenburg der Feind in ciner Stärke von 40,000 Mann aller Waffengattungen an und warf sich in un= e rechte Flanke, Indeß der Oberst Dingeldey das Dorf Greßsacsen iélt, éilte dér Oberst von Weitershausen rückwärts mit zwei Ge- \chüten dem Feinde eutgegen, stellte sie gegen seine Spiße auf, er- hielt âber in demselben Augenblicke in ciner Entfernung von einigen | Hundert Schritten von dem Feinde auf dem Eisenbahndamme zwei volle Lagèn Kattätschen, die 4 Pferde der Kanonen, und zwar 3 von einer, niederstreckten. “Im - gleichen Augenblick drang eine feind- liche Tirailleurlinie vor, feuerte auf die Artilleriemannschaft und den Obersten dermaßen, daß. an eine“ Wirkung der diesseitigen Geschüße nicht mehr zu denken war. Der Oberst, je größer die Gefahr, desto besonnener, ma{t Kehrt, sprengt über die Chaussce, wendet si “rets “in “die “Weinberge und entgcht so der abgeschnit- tenen Rückzugslinie des Feindes. Dort sammelt er die noch vor=- handenen Truppen, schiebt sie auf die Chaussee vor und eilt zum Ober-Kommandanten, während der Oberst von Wißleben alle Trup- pentheile vollständig sammelt und den Befchl über dieselben übcr= nimmt. Er greift den Feind, der dreimal so stark war, mit 4 Ba- taillonen Jufanterie , 4 Schwadronen Dragoner und 4 hessischen Geschüßen an, und trcibt ihn gänzlich in die Flucht, und zwar der- gestalt , daß die badischen Dragoner von den Mecklenburgern nicht mehr eingeholt werden konnten und sich der Feind bis heute am 18ten nicht sehen ließ. Ein hessishes Geschüß, das bi dem früheren Kartätshenhagel den Unseren genommen, nahm Lieu- tenant Clar wieder. Major Neithardt wurde verwundet. Dies Bataillon, die mecklenburgischen und die nuassauischen Jäger, das Bataillon Cronebold haben mit einer seltenen Bravour gefochten. Der Ruhm des Tages mußte von den Hessen mit 10 Todten, 50 Verwundeten und von den Medlenburgern mit 1 Todten und 10 Verwundeten erkauft werden. Der tüchtige Offizier von Stenglin war unter den leßteren zehn. Die Preußen hatten 2 Verwundete. Der General - Stabsoffizier Hindersin wurde gestern bei Ladenburg getödtet. Der Geist der Truppen läßt nichts zu wünschen übrig, In ihrem harmonirenden Zrsammenwirken sieht man die Einheit Deuischlands wirklich verkörpert. Der eine Stamm wetteifert mit dem anderen. Auf der anderen Seite erkennen wir hochachtend an, daß der Feind unsere Verwundeten in Ladenburg und Heidelberg gut verpflegt, und so behandelt, wie cs völkerrecht- lich immer der Brauch war und Recht ist.

Karlsruhe, 18. Juni. Ein offizieller Kriegsbericht in der Karlsr. Dts. lautet :

„Das Ober-Kommando der badischen und rheinpfälzischen Ar= mee. Hauptquartier Heidelberg, 17. Juni 1849, An die Regie- rung zu Karlsruhe. Während das auf dem linken Rheinufer ope- rirende preußische Armee-Corps vor. Ludwigshafen eintraf, und wäh= rend der rechte Flügel des Generals Peucker unterhalb Käferthal durch Oberst - Lieutenant Tobian geschlagen wurde , griff das Cen- trum dessclben feindlichen Corps mit großer Erbitterung die laden- burger Brücke an, und sein linker Flügel drang in die Gebirge um Altenbach vorz Ladenburg und die Brücke, die anfangs durch Ueber= raschung von dem Feinde genommen worden war, wurden von der Brigade des Obersten Bekert wieder zurückerobert, welche dem Feinde großen Verlust ‘beibrahte und die Hessen und Medcklenburger auf Leutershausen und Großsachsen zurückwarf.

Jch hatte unseren siegreichen Truppen zu Käferthal eine rasche Bewegung in die rechte Flanke des Feindes, der Ladenburg im Vesiß hatte, ‘anbefohlen, Oberst Oborski, welcher den verwundeten Oberst= Lieutenant Tobian im Kommando dieser Kolonne erseßt hatte, voll= führte diese s{hwicrige Aufgabe mit seltener Kühnheit, so daß der zugleich in der Front und in der Flanke angegriffene Feind sih am 16ten in großer Unordnung auf Weinheim zurückzog. Um die Kon-= zentrirung, welche ih zu Heidelberg angeordnet hatte, auszuführen, stellte ich unseren reten Flügel auf den Höhen seitwärts Groß- sachsen, unser Centrum bei Heddesheim, unseren linken Flügel bei Ladenburg auf. Der Gencral-Adjutant Obcrst Sigel, Oberst Thoma, Oberst Oborski und Hauptmann Mögling haben sih durch die in= telligente und tapfere Vollführung mciner Befehle besonders aus- gezeichnet; mit nicht weniger Auszeichnung erwähne ih unserer Ar- tillerie. Unser Verlust in allen dicsen Gefechten war unbedeutend. Der General en Cbef: L. Mieroslawski.“

Unerfreulich sind der Karlsr. Ztg. die Nachrichten aus der Pfalz. „Die Preußen rücken, ohne ernstlichen Widerstand zu sin- den, immer weiter vor, und stehen bereits in der Nähe des Ein= ganges zum Annweiler - Thale (d. h. sie bedrohen Landau, welches sie in diesem Augenblick wohl schon haben). Eine nicht unbeträcht= lihe Anzahl pfälzisher Volkswehrmänner haben sih über den Rhein zurückgezogen und sind in Karlsruhe angekommen.

Preußisches Hauptquartier zu Neustadt an der Hardt, 48. Juni. Die Division des Generals von Webern hat gestern bei Rinnihal mit ihrer Avantgarde ein einstündiges Gefecht mit den Jusurgenten unter Willich und Schimmelpfennig gehabt. Der Verlust derselben betrug ungefähr 20 Todte, 40 Verwundete und 20 Gefangene, der diesseitige einen Todten und 6 Verwundete. Landau ist jeßt an allen Seiten von preußischen Truppen umgeben, Jusurgenten sind nicht mehr in der Nähe dieser Festung. :

BMusland.

Frankreich. Paris, 19, Juni, Gestern Abend hieß es in der National - Versammlung, daß die Regierung so eben Depe- hen cmpfangen habe, durch welche das Einrücken der Franzosen in Rom nach vorhergegangenem Sturme gemeldet werde, Das E ve-= nement von gestern Abend versichert, daß der hiesige päpstliche Nuntius jene Nachricht als zuverlässig mitgetheilt habe. Der heu- tige Moniteur, der obige Depesche mittheilt, meldet nichts ‘von der Einnahme Roms. Das Journal des Débats sagt: „Wir wissen nicht, ob jener Nachricht zu glauben ist, das Wahrscheinlichste dürfte Folgendes sein: Ein von Garibaldi an der Spive seiner Legion gemachter Ausfall wäre von unseren Truppen sehr lebhaft zurückgeschlagen worden, die Franzosen hätten die Flüchtigen mit dem Bajonett verfolgt und wären mit den in Unordnung Zurük- weichenden in Rom eingedrungen. Daraus folgt aber no) nicht, daß die französische Armee sich Roms bemeistert habe , sondern nur, daß sie wenigstens einen Theil davon in Besiß hat.“ Herr Accursi, einer der Minister der römischen Republik, ist von hier heimgercist, nachdem er sich einige Zeit in Paris aufgehalten hatte. Er soll von der gänzlichen Hoffnungslosigkeit eines A Kampfes der Triumovirn überzeugt und enlschlossen sein, ihnen vorzustellen, daß fernerer Widerstand nur zu fruchtlosen und sogar strafbaren Opfern von Menschenleben führen könne. g

Die geseßgebende Versammlung hat heute das Klubgeseß im Lauf einer Sbrtei Stunde votirt. Eine Diskussion fand gar nicht statt, beide Párteien hatten sich verabredet, zu \{weigen, und sobald dessénungeachtet “ein Redner Miene machte, das Wort zu - nehmen, hinderten ihn seine eigenen Freunde daran. Nur ein Amendement

wurde von Herrn Nettement vorgeschlagen, wonach das Prinzip des ts in dem vorliegenden Geseß in Erinnerung ge- aber die Majorität hielt dafür, daß dieses Recht durch und das Amcndement wurde ver= s den Wahl=

Vereinigungsreh bracht werden sollte, die Verfassung hinreichend garantirt sei, tor Lefranc fragte das Ministerium, wie e ber die ihm von der gescbgebenden Versammlung worauf Herr Dufaure er= den wirklichen Wahl-

daß sie aber, unter nicht Revolutio= werde vorbereiten

worfen. Herr Vic Vereinen gegenü anzuvertrauende Gewalt ausüben wolle, wiederte, daß die Regicrung sich verpflichte,

vereinen kein Hinderniß in den Weg zu legen, Verantwortlichkeit vor der Kamm nen hinter den Wahlen dur Die drei Artikel des

und Siztenbleiben

er und dem Lande, ch faclióse Vereine Gese -=Entwurfes wurden dan

angenomm-cn. ist . ermächtigt, Bekanntmachung dieses chen Vereine, welche gnet wären, zu ‘National - Versammlung

Skrutinium Regierung während des Jahres, Gesehes felgt, die Klubs und anderen öffentli die dfentlihe Sicherheit zu gefährden geei 2, Bei Ablauf dieser Frist soll der ein die Klubs verbietender, aber zugleich die Ausübung des nigungsrechts regelnder Geseßentw Es soll der National-Versammlung nah Ab Ausführung des gegenwärtigen Geseßes Rechenschaft

otum wies die Versmmlung die

urf vorgelegt werden. } lauf diescr Frist uber die abgelegt mer-

Dringlichkeit

den.“ Nach diesem V : der fur Paris

cines von Herrn Laclaudure verfaßtcn Gescentwuzfs, die Aufhebung des Velageru Dufaure erklärte, daß nach von Paris noch nicht fest_genug gesichert sei, neuer Aufruf zu den L JInterpellationen des Herrn Savo tigen Angelegenheiten, über die sich eine Berge, welcher die Russen hon gegen P der mit großer Leidenschaft gefuhrt wurde, lung mit 362 gegen 1 Der heutige Moniteur vom 18ten, 11 Uhr Vormittags, Präfekt an den Minister des Jnncrn. Die (Vorstädte) Croix - Rousse und Guillo die Operation geht gut und ohne Widerstand vor fich.“ Großbritanien und Irland. Ueber die Stellung, welch Interventionsfrage verschiedene. Schrei an den Marquis von Normanb gerichtet hat und welche beiden tage vorgelegt worden sind. 1849 an Lord Normanby erklärt P daß der Papst in Berüdcsichtigung Des vermöge seiner geistlichen Stellung ausÜbe, als weltlicher Fürst einnehme, um zu vermeiden, Werkzeug einer europäischen Macht zum Nachtheile der übrigen 1 Es sei jedoch {wierig, beim Kirchenstaale eine Ausna! me de gemeinen Grundsaßes des Nicht-Cinschreitens zumachen. De erscheide sich insofern von anderen Fürsten, als cer nich dur erbliches Recht, sondern durch die Wahl dir Kardinäle, eirer weder in ihrer Verfassung, noch in der Zusammenscßung ihrer Mit- Lord Palmerston spricht {ließlich terthanen Bürg=

ngszustandcs verlangte, der Ansicht dir Rigieru"g dic Rube als raß nicht cin Vaffen dieselbe wieder ge{ährdin l ye an den Minister der aus ár= Deba te en!s:arn, dic vom aris marsciren sicht, wic=- ocrsccb die Versamm=- 51 Stimmen auf nächsten Montag.

theilt eine niue Depesche aus mit, welche lautet: „Der Rhone= Lyon ist vollkommen ruhig. tiere werden entwaffnetz

e die britisde Regierung zu der römischen , crhält man Ausfunft durch

eingenommen hat i Anrgeleaentheit

ben, die Lord Palmcrslon in dieser 9 und den Fürsten von Castelcicala am verigen Frei-

Parlamentsbäujern Fun cincm Schreiben vom 5. Januar almerston cs fur wünschenswerth, greßen Einflusses, den er eine uuabhängige Stellung tvaß er das politische

r Papst un=

t Papst sei

glieder nationalen Körperschaft. seine Meinung dahin aus, der Papst müsse seinen Un schaften für eine gute Regierung geben, uud ein bewaffn schreiten zum Zwecke, ihm für die Erhaltung einer schlecht stand zu leihen, sci nicht zu rechtfertigen. Ju einem 28. Januar giebt Lord Palmerston seine entschie- denste Mißbilligung der Absicht Oesterreichs kund, zum Zwecte der Wiedereinseßung des Papstes im Kirchenstaate zu interveniren. Die Differenzen zwischen dem Papste und scinen Unterthanen seien nit der Art, daß man sh nicht der Hoffnung hingeben dürfe, sie auf diplomatischem Wege Englands würden Übrigens zunächst nicht berührt; deshalb werde dassclbe sich nur beobachtend verhalten und sih in die Frage nicht In einem Schreiben vom 9. März wird die Hoffnung ausgesprochen , Frankreich werde die Einladung, mit den Übrigen fatholischen Mächten zusammenzuwirken, nicht aus\hlagen; zuglei cine ähnliche Einladung niht an Sardi=- dessen Theilnahme des Unternehmens eifrigste Wunsch Englands , Wege der Verhandlungen und des" moralischen Einflusses ohne Anwendung von Gewaltmaßregeln entschieden werde. Jn einem Schreiben vom 27. März endlich äußert Lord Palmerston seine Ueberzeugung, daß eine dauernde Versöhnung zwischen dem Papste und seinen Ünterthanen nur möglich s\ci, wenn den Römern eine constitutionelle und repräsentative Staatsform gesichert werde, und wenn eine bestimmte Scheidung zwischen den geistlichen und den weltlichen Institutionen und Befugnissen stattfinde.

Turin, 13. Juni. des Königs nähert sih bereits der Rekonvalescenz.

Der Königliche Kommissär, General della Marmora, hat kürz- lich die Jusel Sardinien besucht und mehrere versöhnende Verfü- gungen erlassen.

In Folge des im Lager S. die Brigade „Piemont“

rung seinen Bei Schreiben vom

ausgeglichen Interessen

einmischen.

den fremden

streitige Frage

Italien. Die Krankheit

Maurizio grassirenden Fiebers hat Befehl erhalten, dasselbe zu verlassen und eine militairishe Stellung an der Sesia einzunehmen.

Die Regierung läßt heute das Gerücht widerlegen, als wären bei der lezten nähtlihen Demonstration durch das eingeschrittcne Militair Tödtungen oder Verwundungen vorgekommen.

Die Diebstähle und Räubereien mehren si in den Provinzen.

Die Oppositionsblätter fordern mit Ungestüm die Zusammen- berufung der Kammern.

Der hiesige Munizipalrath hat beschlossen, in einem Saale des Rathhauses einen Denkstein, zum Danke fur die von Karl Albert der Nation erwiesenen Wohlthaten, errichten zu lassen.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 23. Juni. Im Schauspielhause. 96ste Abennements- Vorstellung: Dornen und Lorbeer, oder: Das ungekannte Meister- Zum erstenmale wiederholt : den, oder: Wie \{chwer, ein Mann zu sein, von Franz von Elsholz.

Sonntag, 24. Juni. Opern- und Schauspielhaus - Abonnement : Orleans, romantische Tragbdie in 5 Abth., túre und Zwischen - Musik von G. A. Schneider nologe und zum Marsche der vierten Abtheilung von (Frl. Marie Damböck, vom Königlichen Hoftheater Johanna, als erste Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.

S(zauspielhaus-Preise im Ope

Erster Rang, erster B und zweiter R selbs und Parterre 15 Sgr. denlogen-Billet 2 Rthlr.

Erziet ungs - Me'‘ho- Pesse in 4 Akten, Anfang halb 7 Uhr.

Im Opernbause. Mit aufgehob:nem Die JAungfrau von von Schiller. Musik zum Mos=- B, A. Wiber. zu Hannov,

Proscenium 4 Rihlr. alkon dasclbst 1 Rth

ruhause, als:

Amphitheater 7# Sgr.