1849 / 173 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

riff die Nationalgarde mit Steinwürfen an und verwun=

res Gardisten D Dns, Man mußte Soldaten rufen, um den Pöbel zu zerstreuenz 23 der ärgsten Tumultuanten wurden eingesteckt. Tages darauf hielt eine starke Militair - Abtheilung die Präfektur beseßt, und die Ruhe wurde nicht gestört. Auch ju Macon ab es am 13ten und 14ten unruhige Auftritte, welche zu Ver aftungen Kührten. Zu Avignon durchzogen Banden die Straßen unter dem Rufe: „Es lebe die rothe Fahne! Es lebe Barbès! Es lebe die Guillotine und die Plünderung !‘“ Die neuesten lyoner Blätter melden die Fortdauer der Ruhe in dieser Stadt, deren Hauptstraßen und Pläße fortwährend militairish beseßt waren, während die Nachsu- hungen nah Waffen fortdauerten. Eine Deputation der Bürger= haft war beim fommandirenden General Gemeau und dankte ihm aats der Einwohnerschaft für die umsihtige und kräftige Er= stickung des Aufstandes. Das lyoner Blatt Salut pu blic giebt den Verlust der Truppen bei dem dortigen Aufstande auf 25 Todte und 75 Verwundete und den der Insurgenten auf 50—60 Todte und 150—4180 Verwundete an z es versichert zugleich, daß die Trup= pen sehr mild verfahren seien. Straßburg, 18. Juni. (Köln. Z) Gestern hat unsere Stadtbehörde das Gesey vom 7. Juni 1848, in Bezug auf die Zusammenrottungen, wieder verkündigt, nahdem störende Aufläuse mehrere Abende nah einander stattgefunden. Der Divisions-General hat auch die Citadelle schließen lassen. Man vermuthet , daß die Nationalgarde aufgelós| und neu organisirt werde. Der Schlag,

1106

Tapferkeit und Loyalität bewährt habez sie sei jeßt niht weniger tapfer als vor 40 Jahren, und sollten stürmische Zeiten kommen, würde sie immer bereit sein, die Ordnung und eine gute Regierung zu {hüßen, und der Anarchie, in welcher Gestalt sie sich zeige, ent- gegenzutreten. Hierauf brachte der Herzog einen Toast auf die preußische Armee und auf Lord Hardinge aus, der 1815 im preu- MeS E stand und neuerdings in Ostindien sich besondes aus- gezeichnet hat.

Nachdem Lord Brougham in der gestrigen Sißund des Ober- hauses eine geschichtliche Uebersicht über die Verbindung Kanada's mit England “gegeben hatte, suchte exr das System einer verantwort- lihen Regierung in einer Kolonie dieser Art lächerlich zu machen, Dieses System müsse nothwendig die Confiscation britischen Eigen- thums, die \{impflicche Behandlung britischer Unterthanen und die Bestrafung britisher Soldaten wegen Vollziehung ihrer Pflicht zur olge haben, Außerdem würden loyale Briten gezwungen werden, die Verluste, - welhe französishe Rebellen durch Unterdruckung ihrer Rebellion erlitten, zu erseßen. Lord Brougham stellte deshalb zwei Anträge, durch welche das Prinzip der Entschädigungs = Bill umge- stoßen werden sollte, Diese Anträge wurden unterstüßt durch Lord Lyndhurst, den ehemaligen Lord-Kanzler, welcher seit mehreren Jah- ren bei dieser Gelegenheit zum ersten Male wieder sprach, und dur Lord Stanley, bekämpft dur Lord Gre9, Lord Campbell, den Grafen von St. Germans und den Marquis von Lansdowne. Bei der Abstimmung wurden sie, wie schon erwähnt, mit 99 gegen 96 Stimmen verworfen. Im Unterhause trug der Graf von Lincoln darauf an, daß eine Adresse

tragen könne, Sie stehe darin der französishen Marine weit nach. Der Admiral fürchtet deshalb für die Sicherheit der Küsten. Der Prásident der Vereinigten Staaten hat nach England

Herrn Abbot Lawrence, nach Frankreih Herrn W. Rives, nah

Chili Herrn Ballie Peyton, nah M E Herrn G. Marsh, va Mexiko Herrn Letcher und nah Spanien Herrn Graham zum Gesandten ernannt.

Belgien. Brüs sel, 21. Juni. Der König hat dem Bür= germeister von Seraing die Summe von 1000 Fr. zur Vertheilung unter die Hülfsbedürftigen dieser Gemeinde zustellen lassen.

Die Repräsentanten-Kammer hat am Sonnabend, gegen die Ansicht des Kabinets, einen Transitzoll auf holländishes Rindvieh, das durch Belgien nach Frankreich ausgeführt wird, beschlossen. Das Journal de Li ège bedauert diese Maßregel, denn erstens werde sie Holland nicht hindern, sein Vieh nah Frankreich auszuführen, nur daß man es nun zur See, statt auf den belgischen Eisenbah- nen und Binnengewässern, dorthin bringen werde, und zweitens fönne die belgische ften nichts dadurch gewinnen, weil die Kon- kurrenz auf den französischen Märkten sich nicht um ein Stü ver= mindern würde.

Jeßt beschäftigt sich die Repräsentanten-Kammer mit der all- gemeinen Erörterung des vom Ministerium vorgelegten Gesebent- wurfs über den höheren Unterricht; wahrscheinlich wird dieselbe noh mehrere Tage dauern. Der Gesetzentwurf stieß in den bisherigen Debatten auf entschiedene Gegner, besonders wurde das Ministerium

den die rothe Partei dur die legten Ereignisse in Paris erlitten, Sie suchen einzulenken, allein auch bei ihnen is es zu \spát. Jhre Schreckensherrscha|t, die Struve soll gestern in Kehl Er habe, wie es heißt, nah Karlsruhe rei= Seine Frau befand sich in seiner Gesellschaft. Es Truppenverstärkungen angekündigt. 6 Gränze von Hüningen bis Lauterburg ist stark mit Streifwachen um das Eindringen deutscher Freischaaren zu verhindern. Seit gestern kommen auch flüchtige Familien aus Württemberg

wird von derselben recht wohl gefühlt. sie geübt, ist, wir hoffen es, zu Ende, verhaftet worden sein. sen wollen. sind beträchtliche beseßt ,

hier an. Großbritanien und Jriand.

der Schlacht bei Waterloo in Apsley-House.

des Herzogs aus.

schen Armee hervor.

Halkett. Der Erstere erwiederte, es sei

Bekanntmachungen.

[308] Bekanntmachung.

Jn der Nacht vom 22. zum 23, Dezember 1844 sind mittelst gewaltsamen Einbruchs folgende in dem Depositalkasten des früheren Patrimonialgerichts Rackau aufbewahrten Bank-Oktligationen : ,

4) Litt. P. Nr, 14,324 über 50 Thlr, zur Spezial- Pupillenmasse Seeliger Schulz, :

2) Litt. P. Nr. 13,035 über 100 Tblr, zur Spezial- Pupillenmasse Schuhmacher Johann Gottlob Werner, ;

gehörig, gestohlen worden. Alle diejenigen, welche an diesen Dokumenten als Eigenthümer, Cessionarien, Er- ben, Pfand- oder sonstige Briefs-Jnhaber etwanige An- sprüche haben möchten, werden aufgefordert, diese in dem vor dem Herrn Obergerichts-Assessor Gutsche auf den 2, Oktober, Vormittags 11 Uhr,

in dem Gerichtslokale des unterzeichneten Kreisgerichts anstehenden Termine geltend zu machen, widrigenfalls dieselben mit ihren Ansprüchen an diesen Jnstrumenten präfludirt, und ihnen wegen derselben ein ewiges Siill- shweigen auferlegt werden soll.

Züllichau, den 10. Juni 1849,

Königliches Kreisgericht.

[118] Ediktal-Citation.

Jn Sachen des Graveurs Naumann Goldschmidt witer den Kaufmann F. Z. Hirschfeld, Litt. G. No. 97, de 1844, hat der seinem Aufenthalte nah unbekannte Verklagte einen rechtskräftig erkannten Eid zu leisten. Zur Ableistung desselben is ein Termin auf

den 13. November c., Vorm. 11 Uhr,

vor der 111. Prozeß - Deputation des unterzeichneten Stadtgerichts, im Stadtgerichts - Gebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 18, angeseßt, zu welchem der Kaufmann F. Z,. Hirschfeld unter der Warnung vorge- laden wird, daß, wenn er beim Aufrufe der Sache nicht pünktlich zur bestimmten Stunde erscheint, angenommen weiden wird, er könne oder wolle den ihm auferlegten Eid nicht leisten, und mit Abfassung der Purificatoria verfahren werden muß,

Urkundlich 2c.

Berlin, den 17. Februar 1849.

Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz, 111, Prozeß - Deputation.

Rheinische Eisenbahn- e Gesellschaft. Zinsenzahlung von privilegirten

Obligationen.

Die Jnhaber von privilegirten Obli- gationen unserer Gesellschast werden hier- durch benachrichtigt, daß die am 1. Juli c. verfallenden Zinsen pro erstes Seme- ster 1849 vom Verfalltage an mit 5 Thlr, pro Coupon der 4proz, und mit 35 Thlr,

pro Coupon der 3Zproz, bei unserer Kasse (Laurenz- Nr, 30 hier) oder bei den nachgenannten Banf- häusern: . D. Herstatt , Oppenheim jun. et Co. A. Schaa ffhau sen scher Bankverein J: He Stein

ín Köln,

London,

Bei dem Bankett jaß Prinz Albrecht dem greisen Helden, der sehr wohl und rüstig aus-- sah, zur rehten Seite, zur Linken Prinz Castelcicala, in der Nähe der Marquis von Anglesea und Graf Kielmansegge. Der Herzog brachte die Gesundheit der Königin, Prinz Albrecht die Gesundheit Die nächsten Toaste waren auf die Gesundheit der noch lebenden Waterloo-Kämpfer und auf das Andenken der bei Waterloo gefallenen Tapferen, worauf ein Toast auf Prinz Al= brecht und auf die übrige Königliche Familie folgte. d:r englisccen Kavallerie, Infanterie und Artillerie in mehreren Trinksprüchen rühmend Erwähnung geschehen, hob der Her= zog von Wellington die Verdienste der verbündeten hannover= Unter den Offizieren derselben, die zur Ge= winnung der Schlacht nicht wenig beigetragen, nannte er den Gra- fen Kielmansegge, den Fürsten General Castelcicala und Sir Colin ihm der Gedanke eine

große Freude, daß die hannover\she Armee immer ihren Ruf der

Die ganze

verhängt worden.

20. Juni.

wesend sei.

chers nöthig wurde.

Nachdem

Oeder et Co. in Aachen, S, Bleichröder in Berlin,

gegen Aushändignng des fälligen Coupons erhoben wer-

den können. Köln, den 2. Juni 1849, Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

Rheinische Eisenbahn- Gesellschaft.

Juli 1848 emittirten Iproz. Obligationen.

Die Inhaber der oben bezeichneten Obligationen werden hierdurh benach- 1 p. richtigt, daß die am 1. Juli c. fälligen A Zinsen pro 1848 49 mit 2 Thlr, pro EEL=AU Coupon von dem Verfalltage entwe- = Sander bei unserer Kasse (Laurenz - Play Nr. 30 hierselbst), oder bei den Herren J, D. Herstatt S. Oppenheim jun. et Co. A. Schaa ffhausen scher Bankoerein J. H. Stein O eder et Co. in Achen, S. Bleichröder in Berlín, gegen Aushändigung des fälligen Coupons erhoben wer- den können, Köln, den 2. Juni 1849, Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.

L

in Köln,

[178 b] Auszug aus dem notariellen Protokolle über die ordentliche Ge- neral-Versammlung der Actionaire der Magdeburg- Wittenbergischen Eisenbahn-Gesellschaft am 8, Juni 1849.

Nach Vo!lesung des gedruckten Geschästs-Be- richts des Direktoriums und nachdem zu der vor-

elegten neuen Kosten- Busammengelsung von

| 29 dem tehnischen Mitgliede X des Direttoriums einige

Erläuterungen worden waren, wurde der

gegeben

von Herrn C. W., Aue hier gestellte, auf die Ent-

lassung der Herren Kommerzienrath Heymann und Dr.

Tappert aus dem Ausschusse und die sofortige Wahl

anderer Ausschuß - Mitglieder an ihrer Statt gerichtete Antrag der Versammlung mitgetheilt und, da Niemand von den Anwesenden in dieser Angelegenheit das Wort verlangte, zur Abstimmung gebracht. Die abgegebenen P edlelie ergaben das Resultat, daß die Frage: ,„Beschließt die Versammlung das Ausscheiden der Herren Kommerzienrath Heymann und Dr. Tappert aus dem Ausschusse, und sollen für diese Herren \o-

gleih andere Ausshuß-Mitglieder gewählt werden?“

mit 780 Stimmen bejaht und mit 1 Stimme verneint war. Auf den Vortrag des unterzeichneten Vorsißenden des

Ausschusses beschloß demnächst die Versammlung, nicht

nur die Wahlen für die statutenmäßig nach dreijähriger Amtsdauer aus dem Ausschusse scheidenden 6 Mitglie- der und 2 Stellvertreter und für die heute entlassenen beiden Mitglieder vorzunehmen, sondern quch die ín

an die Krone gerichtet werde, worin das Haus seine Meinung aus- spreche, daß die Hudsons-Bai-Gesellschaft, welcher dur einen Kö- niglihen Freibrief Vancouver's Island verliehen worden, unfähig f Sie vernachlässige den religiösen Unterricht, begünstige den Verkanf geistiger Getränke unter den Jn- dianern und mißbrauche ihr Monopol durch Stellung willkürlicher Preise. Außerdem seien von den Dienern der Gesellschaft häufig Mordthaten begangen und die Todesstrafe manchmal geseßwidrig Es müsse deshalb in Vancouver’s Jsland eine freie und unabhängige britishe Kolonie gegründet werden, Herr Hume unterstüßte den Antrag. jedoch machte einer der Anwesenden darauf aufmerksam, daß

Vorgestern feierte der Herzog von Wellington das 34ste P EE nicht die erforderliche Anzahl von Mitgliedern, nämlich 40, an-

sei, diese Kolonie zu verwalten.

Es wurde demnach, wie gebräuchlih, die Zäh- lung vorgenommen, welche nur 37 Anwesende ergab, und in Folge davon wurde die Sizung vertagt. Montage über die Hochverräther-Bill war es zwischen Herrn Roe-= buck und mehreren irishen Mitgliedern bekanntlich zu ärgerlichen Auftritten gekommen , daß der Ordnungsru Die Times nimmt nun hiervon Veranlassung, den Parlaments-Mitgliedern die Beobachtung eines gemessenen Be- trages anzuempfehlen. „Zu keiner Zeit in der Geschichte des neueren Europa“’ sagt sie, „ist es wichtiger gewesen, daß die Mitglieder des britischen Parlaments der Welt zeigen, wie der ernsteste Patriotis- mus und selbs der entschlossenste Parteigeist mit der Höflichkeit und dem Anstande des fein gebildeten Mannes verträglich sind.“

Der Contre - Admiral Ch. Napier seßt in-einem Schreiben an Lord J. Russell über die Mangelhaftigkeir der englischen Dampf- marine aus einander , die troß der darauf verwendeten Unsummen eine einzige shwere Dampffregatte besipe, die 24 Stück Geschüß

{

Zinsenzahlung von den am 1.

Während seiner Rede

In der Debatte vom vorigen

Pee und des Spre-

ihrer

tet E

Folge Abgangs seit dem vorigen Jahre bereits fehlen-

den 6 Mitglieder und 1 Stellvertreter zu erseßen und durch die Stimmenmehrzahl entscheiden zu lassen, wer von den Gewählten auf 3 Jahre oder auf 2, resp, 1 Jahr, je nachdem die früher Ausgeschiedenen deu Aus- \chusse noch 2 oder 1 Jahr angehört haben würden, e Mitglied, resp- Stellvertreter in den Ausschuß trete.

Während der Einsammlung -der Stimmzettel und der Zählung der St mmen gab der Vorsißende der Ver- sammlung von dem Stande der Verhandlungen, welche wegen Erlangung der Konzession zur Emittirung der Prioritäts-Actien mit den Königlichen Ministerien bis- her gepflogen worden sind, so wie davon Nachricht, daß der Hert Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten die Anberaumung einer außerordentlichen Ge- neral - Versammlung zum Zwee der Berathung und Beschlußnahme über die an die Uebernahme einer Zins-

Garantie für die zu freirenden Prioritäts-Actien seitens

der Staats-Regierung geknüpften Bedingungen verlange, die unter vollständiger Mittheilung dieser Bedin- gungen berufen werden solle, Er theilte ferner mit, daß der Ausschuß in der Ueberzeugung, daß die Beru-

sung dieser außerordentlichen Gencral - Versammlung

niht zu umgehen sei, diese Versammlung auf. einen Tag in der ersten Hälfte des Monats Juli bereits an- gesept habe.

Nach dem Schlusse der durch diese Mittheilung her- vorgerufenen Diskussion vereinigte sih die Versammlung zu Foidehidet Erklärung, resp. zu folgendem Beschluß:

„Unter Billigung der von dem Direktorium bisher

ethanen Schritte zur Erlangung einer Garantie des

taats für die zu freirenden Prioritäts - Actien und namentlich des von demselben zur Restitution der präkludirten Actionaire eingeschlagenen Verfahrens, beschließt die General-Versammlung einstimmig, das

Direktorium zu bevollmächtigen, mit dem Staate über

die Garantie für die Zinsen des zur Vollendung des

Unternehmens erforderlichen Geldbedarfs bis zur Höhe

von zwei Millionen Thalern zu unterhandeln, den

Vertrag mit den Staatsbehördeu abzuschließen, zu

dem Ende in die nöthigen Abänderungen. des Sta-

tuis Namens der Gesellschaft zu willigenz in Betreff des Uebergangs der Verwaltung. an den Staat für den Fall eines Zinszuschusses ähnlihe Bedingungen, wie sie bei anderen garantirten Bahnen stattfinden, zu erwirken; auf die unter Nr. 6 des Ministerial-

Resfkripts vom 17, April c. gestellte Bedingung aber

nicht einzugehen und die Gültigkeit des auf Grund

der Unterhandlungen getroffenen Abkommens ledigli an die Genehmigung des Gesellschafts-Ausschusscs zu

binden.“ N

Dabei erklärte die Versammlung ausdrülich, daß es zwar nicht im Juteresse der Gesellschaft liege, den im vorigen Jahre präkludirten Actionairen nochmals cine Frist zur Erlanzung von Actien an Stelle der prákludirten Quittungsbogen zu bewilligen, daß sie das Direktorium jedoch in dem Falle zu den entsprechenden Maßregeln für befugt erachte, daß sie nicht zu umgehen

sei, ; Die inzwischen vollendete Zählung der Wahlstimmen ergab, daß A. zu Mitgliedern des Ausschusses: 1) Herr Stadtrath Max hier, 2) der Unterzeichnete » 3) Herr Albert Fabricius hier, 4) Hr. Stadtrath Käsemacher hier, 9) Hr. J. Freytag jr. in Wolmirstedt, 6) Hr, Buchhändl, G roße in Stendal,

auf 3 Jahre,

von Herrn Orts bekämpft, der hauptsächlih rügte, daß dem in der Verfassung gewährleisteten Grundsaße der Unterrichts- freiheit nicht genügend Rechnung trage.

Der französische Repräsentant Karl Pflieger, Deputirter für Altkirch in Elsaß, kam hier am Sonnabeud unter dem Namen sei=- Da Letbtexer hier bekannt ist, . so konnte er sein Jukognito nicht bewahren und wurde verhaftet, Auf sein Verlangen wurde: er an die preußische Gränze gebraht. Vor= gestern soll au Herr Etienne Arago sich von hier nach jener Gränze gewendet haben.

Die Staatsgoelette

nes Kollegen Prudhomme an.

Bern, 17. Juni.

7) Hr. Carl Riemann hier,

8) Hr. Carl Delius »

9) Hr, C. F. Küke in Seehausen,

40) Hr. Stadtrath Jung hier,

11) Hr. Kreisgerichts-Direkt. Baath in Perleberg,

12) 4 B K Mai hier,

13) Hr. C, W. Aue » auf 3 Jahr 14) Hr. L, W, Simon in Berlin, [P Ne Ñ: E eig tEderns

41) Hr. Franz Dvoerla ch in Berlin, }

2) Hr, Stadirath Schuch ard hier, auf 1 Jahre,

3) Hr. Gerichtörath Göring hier, auf 2 Jahre wieder- und resp. neu gewählt waren.

Magdeburg, den 14. Juni 1849,

Der Vorsißende des Ausschusses der Magdebur g- Wittenbergischen Eisenbahn-Gesellschast,

gez. Deneke,

Seeländische Eifeu- [1726] babn.

auf 2 Jahre,

Am 30sten v. M. wurde die’ ordentlihe General- Versammlung in Gegen- wart des Königlichen Kommissaríus und unter y der Leitung des Herrn a Ober-Auditeurs Steen- N wan ssttrup in Kopenhagen i A, abgehalten. Durch den s Gama == Bericht des Kontrol-Co- mité's, welcher , Z. zur Ansicht der Actionaire hinge- legt war, wurde die Versammlung unter Anderem von den Maßregeln in Kenntniß geseßt, welche getroffen waren, um die Einnahme zu vergrößern und die Aus- gaben der Bahn, namentlih vom Anfange dieses Jah- res an, zu vermindern, so wie es auch aus demselben hervorging, daß die Plenar-Versammlung für das ver- wichene Jahr keine Dividende hatte bestimmen können, indem man den Betriebs-Uebershuß nach dem statuten- mäßigen Abzug zum Reservefonds und desgl, 21,945 Thlr, 2 Schill. zur Deckung älterer Schulden, vom Bau der Bahn herrührend, hatte verwenden müssen. Nach Beendigung der durch diesen Bericht vcranlaßten Verhandlungen beschloß die Versammlung, das Comité aufzufordern, auch ferner darauf aufmerksam zu sein, in wie weit Jemand rücsichtlih zweier der Gesellschaft zugezogenen Prozesse verantwortlich gemacht werden föônne, Nachdem nun auch die Verhandlungen über den den Actionairen vorher mitgetheilten Bétriebs - Be- riht der Direction beendigt waren , willigte man darin ein, daß drei weniger bedeutende Ausgabe - Posten von der Gesellschaft übernommen wurden. E Durch schrifilihe Abstimmung wurde Herr Capitain von Clausen als Kontrol-Comitirter wieder gewählt, so, wie auch 5 Suppleanten-zum Kontrol - Comité und 10 Mitglieder zum Wahl-Comité gewählt wurden,

Kopenhagen, den 14. ‘Juni 1849,

Das Kontrol - Comité der Seeländischen Eisenbahn- Gesellschaft,

sign. Ehlers, Vorsißender,

der Entwurf

Louise Marie,“ welche an der afrikanischen Küste ein lebhaftes Gefecht mit den Eingebornen bestand, ist mit naturhistorischen Seltenheiten zu Antwerpen angelangt.

Senny Lind ist von Paris hier eingetroffen, um si{ch nach Deutschland zu begeben.

Schweiz. Buß, Abgeordneter d auch vom National - Bundes = Revision behufs Ab sung zur Einsicht Überlassen. Rath, ad acta gelegt.

Aarau, 17. -Juni. (Frkf. J.) Der Kleine Rath hat einen Theil des Bundes-Auszugs (2 Batailloue Jufanterie, 1 Compagnie Artillerie, 1 Compagnie Kavallerie und 1 Compagnie Scharfshüßen) | aufs Piket gestellt und die Militair. Kommission ermächtigt, auf jede Aufforderung des eidgenössishen Brigade -= Kommandanten Kurz die verlangte Truppengattung in Dienst zu berufen und an den Ort Bestimmung abgehen zu lassen. :

(Frankf. Journ.) Dr, er deutschen National - Versammlung, verlangt Rathe, man möchte ihm -die Protokolle der fassung einer deutschen Reichs - Verfas- Das Schreiben wird, wie beim Stände-

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für £ Jahr. 4 Rthlr. - 5 Hab 8 Rthlr. -

Preusii\ch er

E: s 0 1 Jahr. é : : in allen Theilen der Monarchie / ohne Preis - Erhöhung. - y Bei einzelnen Kummern wird der Bogen mit 24 Sgr. berechnet. t

nzeiger.

Alle Post-Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

Me 173.

Berlin, Dienstag den 26. Juni

1849.

Die verehrlichen Abonnenten werden ersucht, ihre resp. Bestellungen für das mit dem 1. Juli c. beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß dieselben in der regelmäßigen Zusendung keine Unterbrechung erleiden. Wir glauben um so mehr darauf renen zu dürfen, da dem Preuß. Staats - Anzeiger wie früher die vollständigen stenographischen Berichte über die Sißungen der zu Anfauge des Monats August zusammentretenden Kammern beigegeben werden, und wir folglich in den Stand gesebt sein möchten, die Stärke der Auflage gleich zu Anfange des Quartals bestimmen zu können; denn es dürfte niht immer möglich sein, später eintretenden Abonnenten vollstán-

dige Eremplare nachzuliefern.

Der vierteljährliche Pránumerations-: Preis beträgt, mit Einschluß der genannten stenographischen Berichte und ohne Rücksicht auf die Bogenzah

derselben, L Nthlr.

Inhalt.

Amtlicher Theil.

Deutscvland.

Preußen, Berlin. Freiwillige Verzichtleistung auf die Klassensteuer- Freiheit, Elbing. Festliher Empfang des Garde -Landwehr -Ba- taillons, Köln, Auffindung römischer Alterthümer,

Desterreihh, Wien, Siege“ über die Ungarn an der Waag und an der südlichen Donau. Operäationsberichte aus den Raab- und Schütt- Gegenden und von der Waag. Ungarisches Bülletin, Jusurgenten- Kommando und Anmarsch der Russen gegen Orsova. Repressalien Und entdeckter unterirdisher Gang zwischen Pesth und Ofen. Befehl zr Räumung Alessandría's_ mit Hinsicht auf den Friedeus-Abschluß. Offizielle Mittheilung Wimpffen's von Ancona, Vermischtes. J n n s- bruck, Musterung der Palatinal-Husaren.

Bayern. München. Neue Denkmünze. Militairisches. Abreise deé Eizherzogs Ferdinand. Nürnberg. Einzug des Königs und der Königin. Jngolstadt. Stimming der Truppen. Landau. Die Entsepung Landau?'s turch die Preußen. Frankfurt a, M. Die Be- sdißung von Ludwigshafen.

Württemberg. Stuttgart. Verhandlungen der Stände - Versamm-

(W be Einberufung der deutschen National - Versammlung nach arlsruhe.

Baden. Frankfurt a. M, und Darmstadt, Nachrichten vom Kriegs- shauplaße in Baden, Mainz, Vervollständigung des badischen

Ministeriums, Ausland. HOMENKELNs Czernowiy. Aufbruch russischer Truppen. nah Sieben- ürgen, Frankreich. Paris. Prüfungen von Gesepvorshlägen in ven Abthei- lungen der geseßgebenden Versammlung. Vermischtes. Großbritauien und Jrland. London, Vermischtes. Parla- ments-Verhandlungen. Börjen- und Handels - Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben am 20sten d. M. im Schlosse Sanssouci dem von dem hiesigen Gesandtschafts-Posten abberufenen Königlich sardinischen außerordentlichen Gesandten und bevollmäch- tigten Minister Grafen Ro \\i die Abschieds - Audienz zu ertheilen

geruht.

Abgereist: Der Königlich hannoversche General - Major Jacobi, nah Hannover.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Berlin, 25. Juni. Die Geistlichen in der Diözese Landsberg a, d. W. haben bei der am 13ten d, M. abge- haltenen Kreis - Synodal = Versammlung den Beschuß gefaßt, ihrer

lassensteuer - Freiheit schon jeyt zu entsagen und die Zahlung der nah den geseßlichen Bestimmungen zu veranlagenden Steuer vom 4, August d. J. ab, zu Übernehmen.

Elbing, 23. Juni. (Elb. Anz) Der vorgestrige Don- nerstag, an welchem das königsberger Garde - Landwehr - Bataillon hier einrückte, war für unsere Stadt ein wahrer Festtag. Schon am frühen Vormittage sah man die weingarter Chaussee belebt von Spaziergängern aller Stände, welche den braven Kriegern entgegen- zogen. Der Escadron-Chef, Ritlmeister von Krafft, und die Offiz ziere der Escadron, so wie einige hier anwesende Landwehr-Offiziere, waren den Ankommenden eine Strecke entgegengeritten. Jn Wein- garten erwartete eine Deputation des hiesigen Preußen-Bereins mit einem Musik - Corps, so. wie eine aus Gutsbesibern der Umgegend und hiesigen Einwohnern bestehenden Gesellschaft das Bataillon, brachten ihm, als es ankam, ein Lebehoch, und benußten den kur- zen Aufenthalt, um den Ankommenden einige bereitgehaltene Er- frishungen darzubieten, die nah dem langen, des starken Staubes und sandigen Weges wegen beschwerlichen Marsche willklommen wa- ren. Je näher nun der Zug der Stadt kam, je mehr wuchs die Zahl der Entgegenkommenden und sich Anschließenden. An der Hommelbrücke war aus Laubgewinden eine Ehrenpforte mit der Inschrift: „Es lebe Friedrih Wilhelm 1V.“/ errihtet, Fahnen weh- ten, und hier empfing der Preußen =- Verein in seiner Gesammtheit die Einmarschirenden. Den Offizieren wurden Ehrenkränze überreiht, während die Wehrmänner ihre Helme mit Blumen- sträußen \{chmüdckdten. Eine zweite Ehrenpforte mit der Jn- schrift: „Habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehret den König!“ war ain Ausgange des inneren Georgedammes angebracht; und dur diese, Uber den äußeren und inneren Mühlendamm bewegte sich nun der ungeheure Zug nah dem Friedri - Wilhelmsplaße. Hier- vor dem Absteigequarticr des Majors wurde Halt gemacht und zuerst Sr. Majestät dem Könige ein donnerndes Hoch gebracht, in welches die

Beilage,

Preußen.

vielen Tausende (fast der ganze große Play war dicht beseßt) be-

einer riesigen Säule.

geistert einstimmten. Ein herzliches Lebehoch den werthen Gästen, dem tapferen Landwehr-Bataillon, folgte. Der Commandeur des Bataillons ergriff darauf das Wort und brachte „den Bürgern Elbings, die uns o freundlih empfangen haben“/, seinerseits ein Hoch. Hierauf erfolgte die Austheilung der Quartier-BVillete, und in froher freudiger Stimmung zogen nun die Landwehrmänner, zum großen Theil in Begleitung ihrer Wirthe, in die für sie bereiteten Quartiere, :

Köln, 22. Juni. (Köln. Ztg.) Heute wurde beim Aus= graben eines Kellers an dem Kreuz E der hiesigen Kapitolskirche, wo man in jüngster Zeit sehr viele Üeberreste römischer Gebäude aufgefunden hatte, wiederum ein Raum entdeckt, bei dessen Ausräu- mung bemalte Wände und ein {öner, wohlerhaltener Mosaikbo= den zu Tage gefördert wurden. Auch fand- man dort ein Stüdck Da die Arbeiten auf dem benachbarten Grunde, ‘wo bisher keine Keller gewesen, fortgeseßt werden, so hofft

man noch mehr Alterthümer zu entdecken.

Hesterreich. Wien, 23. Juni. Die Wiener Zeitung theilt heute folgende amtliche Nachrichten vom ungarischen Kriegs- \chauplaß mit: d i

„Bericht des Herrn Feldmarschall-Lieutenants Wohlgemuth an den Armee-Ober-Kommandanten Feldzeugmeister von Haynau Excél= lenz. Der Feind hatte vor Pered Stellung: genommen, wich zurü, wurde

auch aus dem Dorfe vertrieben dur das Gros der Russen und dié: Also-Szelly- wär ‘in der Früh vom Feinde eht 9:

Brigade Pott. wurde aber von demselben ohne Kampf verlassen. Zwischen Sze

und Kiraly-Rew entspann s{ch ein Kampf, der Feind wurde zurück=

edrángt und auch Kiraly-Rew genoinmen , welches die Brigade Cheising beseßt hielt, während die russische Kolonne gegen Pered dem Feinde in die Flanke manövrirte. Jn der linken Llauke rüdte die Brigade Perin gegen Hatwany vor, hatte aber, wie es scheint, feinen Set ih habe noch keine Meldung von dort, Die beiden Kolonnen in der reten und linken Flanke haben sehr gut zum Er= folge mitgewirkt. Auf dem Felde nächst Pered, 21, Juni. 2 Uhr Nachmittag.“

„Vom Telegraph:namte der östlihen Inspection. Um 8 Uhr 15 Minuten am 22. Juni eingegangen V. M. von Herrn Gene- ral Susan in Preßburg an Se. Excellenz Herrn Grafen Grünne hierz expedirt um 8 Uhr 25 Minuten V. M. Wien, am 22. Juni. Telegraphische Depesche. Vom Schlachtfelde Abends 8 Uhr weitere gute Nachrichten. Division Herzinger und die Russen bis Kiraly-Rew und Zsigard. Brigade Pott und Perin bis Farkard vorgedrungen. Die S ogonton unter Görgey mit 30,000 Mann und 80 Kanonen im vollen Rückzuge über die Waag. Die Original-Meldung des Feld- marschall=Lieutenant Wohlgemuth folgt mit dem nächsten Train um 10 Uhr 30 Minuten.

„Telegraphische Depesche von Herrn General-Major Susan in Preßburg an Herrn General - Major Grafen Grünne Excellenz in Schönbrunn, eingegangen am 22. Juni, 6 Uhr 10 Minuten Abends. Der russische Oberfilieutenant Ullrich kömmt so eben vom Schlacht= felde und bringt die Nachricht, daß der Feind geschlagen, über die Waag zurückgeworfen und die Brücke bei Negyed zerstört wurde;z in der Richtung gegen Gutta werden die Jusurgenten noch verfolgt. Die vereinten russishen und Kaiserlih Königlichen Truppen haben mit muthvoller Ausdauer gekämpft.

Die Preßburger Zeitung bringt folgende Bülletins :

„1) Bülletin der Donau-Armee. Gestern, den 21. Juni, wur= den die Insurgenten, 30,000 Mann mit 80 Geschützen stark, unter Görge9y?s persönlicher Anführung, von dem Armee =- Reserve - Corps unter Feldmarschall-Lieutenant Baron Wohlgemuth, in Verbindung mit der Kaiserlich russischen Truppen =- Division Paniutiù , aus der Stellung von Pered zurückgeschlagen und bis Farkasd (an der Waag) verfolgt. Der heftige Kampf , bei welchem die russischen Truppen mit den österreichishen an Muth und Ausdauer einen edlen Wettstreit entwickelten, war um aht Uhr Abends noch nicht beendet, daher die Details erst später veröffentlicht werden. Der Feind wird verfolgt. Preßburg, 22. Juni 1849, Freiherr von Haynau, -Feldzeugmeister und Armee-Ober-Kommandant.“/

,,2) Bülletin der Südarmee : Aus dem so eben eingelaufenen Detail=- beriht Sr. Excellenz des Banus über die Einnahme von Neusaßtz wird in Ergänzung des am 16. Juni herausgegebenen ersten Bülletins hiermit das tapfere Benehmen der bei dem Sturm auf die Verschanzungen von Neusab verwendeten Bataillone des Regiments Piret und des dritten Liccaner Bataillons Erwähnung gethan. Nach Einnahme der Stadt wurde selbe vom Feinde mit Projektilen aller Art der- gestalt Übershüttet, daß sie, da viele derselben zündeten, ein Raub der Flammen. wurde und. achthundert Häuser niedergebrannt sind. Die Jusurgenten haben durch Zerstörung dieser Stadt ihre eige- nen Lebensquellen versiegen gemacht, und viele Tausende der un- \{uldigen Bewohner haben die rauchenden Trümmer ihrer Vater- stadt mit ihren besten Habseligkeiten verlassen und sich damit nach Kovil geflüchtet, von wo selbe auf Befehl Sr. Excellenz des Banus mittelst Dampfschiff nach Karlowiß überführt wurden. Derselbe ließ eine angemessene Truppenzahl am linken Donauufer zur Cer- nirung Peterwardeins zurück, welches am reten ohnehin eng ein- geschlossen is, beseßte Földvar und St. Tamas und nahm, Perczel,

welcher bereits über den Franzensfanal geflohen war, folgend, eine Stellung bei Soove, O-Ker und Kis-Ker. Hauptquartier Preß- burg, 20. Juni 1849. Freiherr von Haynau, Feldzeugmeister und Armee-Ober-Kommandant,““ H

Der Presse is ein in Pesth veröffentlihtes Armee-Bülletin zugekommen, von dem sie bemerkt, daß dasselbe ohne Zweifel selbst dem Hartnäckigsten die Augen öffnen dürfte, wenn er für die Wahr=- nehmung nicht unempfänglih is, daß jeder Buchstabe dieses phan- tasiereichen Bülletins eine doppelte Lüge enthält. Das Bülletin lautet, nah einigen leeren parteischen Eingangsphrasen: ¡Sieb= zehntausend Oesterreicher und Russen wurden am 12ten d. M. in den Ebenen bei. Oedenburg von unseren Truppen gezwungen, das Gewehr zu strecken und si als Kriegsgefangene zu ergeben. Eiue Folge des glorreichen Sieges war, daß die eingedrungenen Russen, die acht Tage zuvor ihren Einzug in Preßburg hielten, diese Stadt eilig mit allen Kaufleuten verließen, nachdem aus . jämmt= lihen üffentlichen Gebäuden und Kirchen alle Gegenstände von Werth weggenommen und weggeführt wurden. Schon etwas früher hatte der österreichische Marschall unsere bei Raab unter dem tapferen Görgey . konzentrirte Armee angegriffen, aber auch da einen \o unerschrockenen Empfang gefunden, daß er die Vereinigung mit den Trümmern der Haupt-Armee bei Tyrnau und Preßburg suchen mußte, nachdem sein Heer durch den Angriff selbst und drei {on früher vorgefallene kleine Treffen aufgerieben wor= den war, Binnen anderhalb Monaten waren auf unjere Vorposten vierzig Stürme geshehen. Wunder des Muthes von Seiten der magyarischen Truppen haben sie alle abgeschlagen , mit Einem Worte, der Sieg folgte unseren Fahnen über- all, der Feind hat nicht eine Klafter unserer Mutkttererde gewinnen können. Die Engländer haben sich mit uns vereinigt, sie zeigen den allerwärmsten Antheil au unserer Sache, sie gewähren uns Hülfeleistungen jeder Art, und bald wird unser Vaterland, vom feindlichen Joche befreit, ein glänzender Stern am europäischen Himmel dastehen, Das ist der gedrängte, aber treue Abriß der Operationen unseres bei Raab stehenden Armee =- Corps. Budapesth, 13. Juni. Vom Militair - Kommando der Schwester= hauptstädte Ofen und Pesth.“

Der Lloyd meldet: „Das Kommando über die in der Nähe von Raab stehenden ungarischen Jusurgententruppen führt gegen- wärtig der General Pöltenberg und Görgey das Ober-Kommando. Wie aus Semlin unterm 16ten mitgetheilt wird, waren die Russen von Cherniß gegen Orsova im Anmarsch. Die Magyaren sollen sich übrigens von der unteren Donaulinie wieder zurücgezogen und nach Siebenbürgen gewendet haben.“

In der Presse liest man: „Die Hinrichtung des cvangeli= hen Predigers Razga in Preßburg soll blutige Repressalien zu Pesth hervorgerufen haben. ine dort niedergeseßte Kommission hat na Privatbriefen sieben, einige sprechen sogar von vierzehn Personen, die als geborene Ungarn der Jnsurrcction sih niht an= schließen, darunter angeblich zwei Kaiserliche Stabs - Offiziere und einen früheren Offizier von den Honveds, der sih später als Ad= jutant des Festungs - Kommandanten in Ofen befand, erschießen lassen. Bei der Rasirung der ofener Feslungéwerke wurde cin, wahr= \cheinlich in den Türkenkriegen gebauter, ganz gut erhaltener unter= irdischer Gang gefunden, welcher in der Nähe der neuen Ketten=- brückde cinmündet, und durh den man gedeckt von Ofen nach Pesth gelangen kann. Viele Menschenleben hätten geschont, Viele, die jeut in Gefangenschaft s{chmachten, gerettet werden können, wenn die tapfere Kaiserliche Besaßung von diesem unterirdischen Gewölbe

"Kenntniß gehabt hättez was der Fall gewesen wäre, wenn militai=

rische Rapporte mit jener Genauigkeit, die Gegenstände höchster Wichtigkeit verdienen, für spätere Jahrhunderte aufbewahrt würden.“ Die Preßburger Zeitung bringt auch. folgenden Auszug aus den Operations-Berichten vom 13. bis 19, Juni 1849: „General Wyß, welcher mit zwei Compagnieen des vierzehnten Jäger-Bataillons, dem dritten Bataillon von Heß, dem Landwehr= Bataillon von Großherzog Baden, zwei Divisionen Kaiser= Ulanen und acht Geschüßen zu Csorna stand, während der Rest seiner Brigade Kapuvar und Szent-Mihaly beseßt hatte, erhielt am 13ten um 45 Uhr früh durch zurückgekehrte Patrouillen die Nach= riht, daß der Feind Szil-Sarkany stark beseut habe, und gleich darauf, daß bedeutende feindliche Kolonnen von daher gegen Csorna im Anzuge seien. Auf die erste Nachricht schon hatte der General alle Anstalten zur kräftigsten Vertheidigung ge!rofen und die Ba- gagen auf dem Wege über Bs-Sarkany gegen St. Peter abgesendet. Um 525 Uhr waren starke, mit Gesu versel ene Kolonnen, von Szil-Sarkany und Farad kommend, bis auf taus:nd Schritte vor Csorna angelangt. Während sih hier nun ein hr lebhaftes Gefecht entspann, rückten mehrere Eskadrons Husaren con Faräd her rasch gegen die in der Richtung von B6-Särkany sih bewegende Bagage- Kolonne und suchten Csorna au nördlich zu umzingeln, welches Vorhaben jedoch durch eine glänzende Attake von fünf Zügen Kaiser- Ulanen unker dem Rittmeister Pfregner und Graf Taaffe, in Folge welcher der Feind in wilder Flucht zurückjagte, vereitelt wurde. Un- terdessen war aber der große Uebermacht entwickclnde und P frishe Truppen vorbringende Feind, troß der heldenmüthigen Der- theidigung, wobei sicch namentlich die Division des 14ten Jáger=-