1849 / 182 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

eine Regierung, welche Europa seine Freiheit entreißt! Zu den

Waffen, Bürger, die Kosaken stehen vor Euren Thoren! “‘ i Straßburg, 27. Juni. (Köln. Ztg.) Seit drei Tagen sind wir ohne alle direkte Verbindung mit Karlsruhe, da sich zwi= schen dieser Stadt und der Festung Rastatt die leßten Trümmer der Jusurgenten zusammengezogen haben. Hier kommen von Stunde zu Stunde flüchtige Freischaaren an. Längs der deutschen Rhein- gränze irren Freischaaren herum, welche ein Bild des Jammers sind. Halb verhungert und entblößt von den nothwendigsten Lebens- bedürfnissen suchen sie über den Rhein zu seßen und den französi- shen Boden zu gewinnen. Gelingt es ihnen, diese „heilige Erde“ zu erreichen, so werden sie von dahertrabenden Lanciers in Empfang genommen, entwaffnet und nah den von der Regierung bestimmten Depots befördert. Unter den hier weilenden Anr Ben des „„Frei= heitsheeres‘/ herrsht eine dústere Stimmung. Die Meisten L ent- täuscht und aufgebracht über ihre Führer und Verführer. Die badi- schen und pfälzischen Familien, welche seit sechs Wochen hier wohnten, kehren allmälig in ihre Heimat zurück. Das morgen von hier ab- gehende Dampfboot wird mit Passagieren überfüllt sein. Unter den badischen Honoratioren, welche sich vorgestern nah Offenburg und Freiburg gewendet haben, um in der nächsten Nähe der Schweiz zu sein, befindet sich auch „Vater Jbstein.““ Jn Dinglingen, der nächsten Station von Lahr, sollen gestern mehrere Kassen angehal= ten worden sein. Die Bauern widerseßten sich, daß die leßten Nothpfennige des ausgesaugten Ländchens ins Ausland verbraht würden. Die französische Regierung ist an der Gränze in Bezug auf Paß-Förmlichkeiten 2c. sehr streng und energisch. Die Flücht- linge, welche eingelassen wurden, haben nur wenige Tage Erlaub-

Wechsel - Course.

Bnef.,

143 1421 1507 149% 6 251 81% 861 101%

99%

Amsterdam o. .-o. orene. ooo. Kurz do. s 2 Mt.

Hamburg . . S4 do. o Di, 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mét. 8 Tage

London

Wien in 20-Xr. „ooo. 150 F1. Augsbürg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . . 100 Thlr. 2 mt

Fraukfurt a. M. südd. W 100 Fl. 2 Mi, 56 14 Petersburg 100 SBbI.| 3 Wochen | 1035 |

Inländische Fonds, Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und : Geld- Course.

|Zf.| Brief. | Geld. |Gem.

Preuss.Freiw. Anl § | 101% St. Schuld-Sch. 3% 83 | 821 Seeh Präm. Sch. —| K. n.Nm.Schuldy. 32 Berl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3%! Wezatpr. Pfandbr. 3% Grossh. Pozen do. 4 do. do. 35 Ostpr. Pfandbr. 35|

Zf.| Brief. | Geld. | Gem. Pomm. Ffdbr. 35 93%

Kur- o. Nm. de. |(3%5| 94% | 93% Schlesische do. 915 91

do. Lt. B. gar. do. Es _—

Pr. Bk-Anth.-Scb|—| —- | 915

Friedriched'or. J 3% 1 3 And.Goldm.à Sth, 124 | 123

Disconto. _|

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Ausländische Fonds»

91 73 995

Polo. neue Pfdbr. | 4 do. Part. 500 Fl. | 4 do. do. 300 FI.|— Hamb. Feuer-Cas. 35 do. Staats-Pr.Anl|— Holl. 22% Int. |24 Kurb. Pr. 0.40th.|— Sardin. do. 36 Fr. |—

Russ. Hamb. Cert. do.beiHope 3.4.8. do. do. 1 ‘Anl. do. Stiegl. 2. 4.A.

do. do. 5. A. do. v. Rthsch.Lst. do.Poln. SchatzO. do. do. Cert. L.A.

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uiß, si hier aufzuhalten. Heute kamen Truppen-Abtheilungen aus

1160

Grenoble hier an. Jn den nächsten Tagen treffen einige Regimen- ter aus Paris ein.

Großbritanien und Irland. London, 29. Juni, Gestern Nachmittag is die Herzogin von Orleans, “in Begleitung des Grafen von Paris und des Herzogs von Nemours, von Rotter= dam in England eingetroffen und zu Blackwall gelandet. Die Königin der Belgier verließ an demselben Tage den Buckingham= Palast, um si zu ihren erlauchten Aeltern zu be eben.

Major Edwards hat von dem ostindischen ilitair-Gouverne= ment den Auftrag erhalten, den berühmten Diamanten aus dem Nachlasse Rundschit Singh's, Koh-i-Nur, der Königin Victoria zu überbringen.

Rußland und Polen. Kalisch, 22. Juni. (C. Bl.) Die sämmtlichen Trupper des kirchendorfer Lagers, welche am 20. d. M. vor dem Kaiser die Revue passirten, haben die Ordre zum Ausmarsh be- kommen. Der Tag des Ausmarsches is zwar noch nicht öffentlich bekannt, er dürfte aber nah den Vorbereitungen, welche täglich ge- hehen, niht mehr fern sein. Auch über die künftige Bestimmung dieses ansehnlichen Truppen-Corps verlautet noch nichts, es läßt sich aber vermuthen, daß dasselbe in Galizien einrücken wird. Nach dem Abmarsch der Truppen wird das Lager eingerissen und gänzli auf= gehoben werden. Die im Anmarsh nah dem Königreich Polen be- griffenen Grenadiere und Garden werden demnadh jedenfalls ander=- weitig , und zwar bei Warschau oder Lowitsch , ihr Lager beziehen. Die gegenwärtige Besaßung von Kalisch jedoch, welche nur einige hundert Mann beträgt, wird nach wie vor hier verbleiben.

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Schweiz. Basel, 27. Juni. (Köln. Z.) Gestern wur- den Standestruppen in die Gränz - Gemeinden Riehen und Klein« höningen verlegt. Landwehr-Mannschaft versieht nun den Wacht- dienst an zwei Thoren und am Zeughause. Das Aufgebot des Jn- fanterie-Kontingents wird jeden Augenblick erwartet. Hier werden keine Flüchtlinge. welche den Kampf in Baden und Rheinbayern mitgemacht, geduldet, sondern nah dem Innern verwiesen. Der Dichter Hartmann kam vor einigen Tagen auf seiner Reise nach Bern hier durch. Wesendonck begleitet thn.

talien. Turin, 22. Juni. (Lloyd.) Gestern Nachmit= tag ist der Prinz von Carignan in Begleitung des Königlichen Leibarztes Riberi nah Genua gereist, wo er -sih an Bord eines Königl. Dampfschiffs unverzüglich nah Porto einschiffen wird.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 3. Juli. Im Opernhause. 8lste Abonnements- Vorstellung: Die Marketenderin und der Postillon, Ballet-Diver- tissement in 1 Aufzug. Musik von Pugny. Vorher : Die Drillinge, Lustspiel in 3 Abth., aus dem Französischen, von Bonin, Anfang

halb 7 Uhr. : gh i Preise der Pläge: Parquet, Tribüne und c D

Sar. Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rihlr. Pa dritter R und Balkon daselbst 15 Sgr. Amphitheater 74 Sgr. Mittwoch, 4. Juli. Im Schauspielhause. 102ste Abonnements- Vorstellung : Das Tagebuch, Wstspiel in 2 Abth., von Bauernfeld. Hierauf, zum erstenmale: Der Salz-Direktor, Lustspiel in 3 Akten,

von A. von P. Anfang halb 7 Uhr. S

Berliner Börse vom 2. Juli. Eisenbahn-Actien

Stamm - Actien. Kapital. | G g Tages - Cours.

Der Reinertrag wird nach wfalater Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 34 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar,

Berl. Anh. Lit. A. B. | 6,000,000 do. Hanueg, o... | 8,000,000 do. Stettin - Starg. - | 4,824,000 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000

Magd.-Halberstadt .… | 1

do. Leipziger „...- | 2

Halle - Thüringer

Cöln - Minden .…...-- do. Aachen .......-

Bonn - Cöln

Düsseld. - Elberfeld. Steele - Vohwinkel Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A. .….

do. Litt. B. Cosel - Oderberg ..-- Breslau - Ns Lbar- E Krakau- Oberschl.... Berg. -Märk. ...-..-- Stargard -Posen

Brieg - Neisse...«+..- Magd b.-Wittenb....

Börsen-Zins- Rechnung. Rein-Ertrag. 41848.

835 G.

71 a 75% u. 745 bs, 92 be. o. B.

59 60 a 595 br. 122 6.

Ln

-

Wn SS =

SS

5% br. 8G a 87 bz. u. B. 485 B.

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34 be.

75% a 76} bs. o. G. 325 6.

98 a 99 bz,

98 a 99 bz

-

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49 6. 53 G6. 76 a 76% bs.

L ISSI Il al loZal Se

46 a 475 br.

Quittungs - Bogen.

Aachen- Mastricht .. | 2,750,000

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Noerdb. do. Prior...

39% 403 a x bz

8,000,000 92% B. 913 br. a G.

[aan Ran

5ST T E

do.do.L.B. 200FI. N. Bad. do. 35 FI.|— 155

Pol. a. Pfdbr. a.C.| 4

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Tr D SESERER

Die Course aller Eisenbahn - Actien erfuhren heute einen'

' Schluss-Course von Cöln-Minden 865 €&-

sehr beträchtlichen Aufschwung, und das Geschäft war durch vielseitige Kauf-

veröffentlichte Press- und Associations-Gesetz, verbunden mit günstigen Nachrichten aus Wien, wirkten günstig.

NMAuswärtige BVörseu.

Breslau, 30. Juni. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 974 Gld, Friedrichsd?or 1134 Br. Louisd’or 1125 Gld. Polnisches Papier=- geld 935 Br. Oesterr. Banknoten 86%—5 bez. u. Gld. Staats= huldscheine 825 bez, u. Gld. Seehandlungs - Prämienscheine a 50

thlr. 1014 Gld. Posener Pfandbriefe 4proz. 97% G.,, do. 34proz,

825 bez. u. Gld. Schlesische do. 3¿proz. 905 u. 4 bez., do. Liti, B. 4proz. 924 u. 5 bez. u. Br., do. 3¿proz. 85 bez.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 92 Br., do neue 4proz. 915 Br. do. Partial - Loose a 300 Fl. 985 Gld., do. a 500 Fl. 735 Br., do. Bank-Certif. a 200 Fl. 135 Br. Russ. poln. Schay-Obligatio= nen à 4 pCt. 70 Gld.

Actien: Oberschlesische Litt. A, u. Litt, B. 965 G. Bres- lau-Schweidniß-Freiburger 825 Gld. Niederschles.-Märk. 755 bez., do. Prior. 99; Gld. Ser. IIl, 96 Gld. Ost-Rhein. (Köln- Mind.) 845 Br. Sächs.-S(hl. (Dresd.-Görlig) 765 Br. Neisse- Brieg 35 Gld. Krakau - Oberschlesishe 495 u. 5 bez, u. Br. Friedr. Wilh. Nordb. 39 bez. u. Br.

Wechsel.

Amsterdam 2 M. 1425 Br.

Hamburg a vista 150% Br.

do. 2M. 149% Br. London 1 Pfd. St. 3 M. 6.245 Gld. Berlin a vista 100% Br.

do. 2 M. 99% Gld.

,_ Wien, 30. Juni. Met. 5proz. 89, 4. 4proz. 703, 71. 2tvroz. 472, 48. Anl. 34: 152, 1524. 39: 954, 95%. Nordb. 41064, 1065. Gloggn. 1034, 104. Mail. 754, 4. Livorno 69%, L, 70. Pesth 695, 70. B. A. 1065, 1068, 1070. K. G. 24.

Silber 1441. Wechsel-Course. Amsterd. 1645. ; Augsb. 116. Frankf. 1154. Hamb. 4172, * London 141, 47. lies uus Lie d onds und Dahnen bei geringem Umsay ohne Veränderung. Bank = Actien sehr gefragt. Fremde Valuten und Gold zu lassen Da -Duni det eipzig, 30. Juni, Leipz. Dr. P. Oblig. 1014 G. Leipz. B. A. 141 Br. L. Dresd. E, A. 100 G, Siáfs6 - Ba erisite 80x G. Sghlesische 775 G. Chemniß - Riesa 205 G, Löbau-

ittau 133 G. Magdeb, - Leipzig 1855 Br. Berl.-Anh. A. u. L 812 G. Altona-Kiel 98 Br., 974 G, . Deß. B. A. 105x G. Preuß. B. A. 90% Br., 89% G. 21H ij

Frankfurt a. M , 30. Juni. Für österr. Loose, 9 und 2x proz. Met. und 3proz. Spanier, so wie für alle Eisenbahn- Actien-Gattungen zeigte sich an heutiger Börse zu besseren Coursen mehr Begehr. Es fanden darin einige Umsäge statt. In allen übrigen Fonds war das Geschäft sehr still; deren Course erlitten jedoch keine Veränderung, Von fremden Wechseln war Wien zu hesserem Cours willig begehrt. Nach der Börse Nordbahn angeneh= mer. Alle übrigen Fonds fest.

Oesterr. proz. Metall. 754 Br., 745% G. Bank - Actien 41071 Br., 1067 G. Baden Partialloose a 50 Fl. 495 Br., 494 G., 2 35 Fl. 273 Br., 275. G. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. 285 Br. , 285 G. Sardinien Partialloose 26% Br., 26 G._ Darm= stadt Partialloose à 50 Fl. 734 Br., 73 G., dito a 25 Fl. 23% Br., 23 G. Spanien 3proz. 254 Br., 254 G. Polen 300 Fl. Loose 99 Br., 984 G., do. Oblig. a 500 Fl. 79% Br., 745 G. Friedr. Wilh. Nordb. 39% Br., 395 G. Bexbach 745 Br., 74% G. Köln-Minden 824 , Br., 82% G.

Hamburg, 30. Jüni. 3zproz. p. C. 815 Br. u. G. E. R. 100% Br. u. G. Stiegl. 825 Br., 827 G. Dän. 644 Br., 64 G. Ard. 10 Br. 3proz. 244 Br., 245 G. Hamb. - Berl. 70 Br., 692 G. Berg. 77 G. Altona-Kiel 975 Br., 974 G. Rendsb. Neum. 140 Br. Mecklenburg 354 Br., 35 G.

Bei ansehnlichem Geschäft sind fast alle Fonds und Eisenbahn=- Actien, besonders leptere, höher und blieben begehrt.

Paris, 29. Juni. Z3proz. 53. 40 baar, 53 . 45 Zeit.

5proz. 87 . 20 baar, 87 . 15 Zeit.

Bank 2300.

Spanische innere 26.

Nordbahn 430.

London , 29. Juni. Ard. 17%, 47. Jut. 51%. Port. 4proz. Mex. 28k, 2. i ;

Cons. eröffneten heute früh zu 924 und blieben 924, 92 a. Z. ex div. Von fremden sind Ard. 17%, 17. 3proz. 34%, 4. Mex. 28x, 4. Chili 94, 92. Eisenbahn - Actien fest. Cons. a. Z. 92, 915 ex div.

Amsterdam , 29. Juni. Die Stimmung des holl. Fonds- Markts war. heute, bei sehr lebhaftem Amon in Jnt., willig, Die

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3yroz. Cons. a. Z. 913. 3&proz. 924. Bros Soul 29% , 29. Bras. 81.

meisten Gattungen fremder Fonds waren e

In Oest. und Span, war der Handel ziemlich elebt,

Prioritäts - Actien. | Kapital.

Tages - Cours.

Zinssuss.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt, amortisirt.

89 bs. 915 &-

Berl.-Anhalt. .…....-- do. Hamburg do. do. è do. Potsd.-Magd. do. do. A do. do. Litt. D. do. Stettiner ..---- : Magdeb.-LeipzIger «- Halle - Thüringer... Cöln - Minden. Rhein. v. Staat gar. do. 4. Priorität do. Stamm-Prior. Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. «do. do. IllI. Serie. do. Zweigbahn do. do. Oberschlesische Krakau - Oberschl]. .. Cosel- Oderberg - Steele - Vohwinkel .. do. do. I1I. Ser. Breslau - Freiburg .…- Berg. -Märk.. .....--

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87 bez. 975 6. 92 bz. u. G. 104 G6. 884 bz. 94 vez.

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683 a 89 bz. 1005 6. 97 e.

L

370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

76 6.

90 6. 79 B.

97 B.

Gr 10s G G G P P G i G A R ID A GQ D D N C G i i S

Börsen- Zinsen.,

Ausl. Stamm- Act.

98 4.

36 be,

8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000

TL.udw.-Bexbach 24 FI, Kiel - Altona .... 4 Amsterd.-Rotterd. FI. Mecklenburger Thlr.

if f G

von Preussischen Bank-Antheilen 91 a 92 br.

Ordres umfanugreicher, als seit langer Zeit. Das gestern

oll. Jntegr. 50, &. Iproz. neue 583. Span. Ard. 12 gr. aren 2 N do. 352. Russen alte 1034. ; Aproz. 834% Stiegl. 82%. Oest. Met. 5proz. 714, % 24Proz. 38%, %.

Markt: Berichte. Berliner Getraideberiht vom 2, Jul i.

A utigen- Markt waren die Preise wie folgt: 7 O nah Qualität 58—64 Rihlr. _

oggen loco und s{hwimmend 305—32 Rthlr. N 7 pr. Juli 30 a 3145 Rthlr, bez. » Zuli /Aug. do. » Aug. /Sept. 32 a 33 Rthlr. bez. » Sept. /Oktbr. 32 a 335 Rthlr. bez. Gerste, große loco 24—25 Rthlr. n d Qual e 18—19 Rthl afer loco nah Qualität 18— V: N i Sept. /Oktbr. 48 pfd. 19 a 195 Rihlr. bez. Rüböl loco u. pr. diesen Monat 135 a 13% Rihlr. verk. » Juli /Aug. 13% Rihlr. bez, u. Br., 135 a c O. » Aug. /Sept. 13% Rthlr. Br., 134 G. » Sept. /Oktbr. 13% Rihlr. Br., 13 a 13/4 bez. n. Ö.

» Oktbr, /Novbr. 13 Rthlr. bez. » A 13 Rihlr. Br. 12x a 1245 O,

in 410 Rthlr. Br. 1 % eth 40 Rthlr, Br., 9% G. Mohnöl 17% Aa 417 Rthlr. Hanföl 13 Rthlr.

lmöl 4135 Rthlr. Süibsee - Thran 11 Rthlr. Br.

iritus loco ohne Faß 16% a 165 Rthlr. verk. dete pr. Juli 16 Rthlr. bez. u. G. » Juli /Aug. 164 a. 16 Rthlr. verk. » Aug. /Sept. 164 Rthlr. bez. u. Br. » Sept. /Okibr. 16% Rthlr. Br., 165 G. Weizen fest. Roggen bei reger Frage rasch steigend. fest. Spiritus matter.

Rüböl

nens höher gefragt.

Druck und Verlag der Dekerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

Das Abonnement beträgt:

T ahr. 4 Rthlr. - ahr.

8 Rthlr. - a

Preußischer

| r. * in allen Theilen der Monarchie . ohne Preis - Erhöhung. : / Bei einzelnen VKummern wird 7 der Bogen-mit 25 Sgr. berechnet. 0

Alle Post-Anstalten des Jn- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats» Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

Me 182.

Inhalt.

Deutschland.

Oesterreich. Wien, Einnahme Kronstadts durch die Russen, Der Kaiser Franz Joseph in Raab, Die russischen Truppen-Kolonnen im nördlichen Ungarn. Herstellung des Postverkehrs mit Gran. Vor- rücken der Kaiserlichen Armee, Prinz Joinville. Fürst Melternich, Triest... Zustände Venrcdigs,

Vaden. Karlsruhe. Nachrich:en vom Kriegsshauplaye, Die Rü- fehr des Großherzogs. Verordnungen, Freiburg. Die proviso- rische Regierung, . Die konstituircnde Landes - Versammlung, M Das erste Aufgebot nah Stockah, Konstanz. Ver- mischtes.

Hessen. Kassel, Nückffehr des Kurfürsten. Einberufung der Stände- Versammlung.

Schleswig - Holstein. Von der Königsau.

A usland.

Oesterreich. Preßburg. Abzug der Ungarn von Raab nach Aps. Erlaß Haynau's an die Bevölkerung des preßburger Komitats.

_ Raab, Einzug der Kaiserlichen Armce. Kas chau, Vorrücen der Russen. Semlin. Ausfall der Magyaren ‘gegen Karlowicz. V e- rona, Deputation an den Kaiser. s

Frankreich. L Ms der Belagerungs-Operationen gegen Ron, Truppen-Division nah dem Elsaß. j

Großbritaniea und Jrland. lungen.

Schweiz. Nordgränze.

Ftalien. Livorno und Civitavecchia, Modena. Auùsweisungen.

VBörsen- und Handels - Nahrichten.

Amtlicher Theil.

Vermischtes.

London. Parlaments -Verhand- Maßregeln zur Wahrung der Neutralität an der

Die Zustände in Rom.

Bern.

Beilage,

Amtlicher Theil.

Se. NEAA der König haben Allergnädigst geruht: Dem bisherigen Dirigenten des vormaligen Fürstenthumsgerichts in Karolath und Kreis - Justizrath Seeliger den Rothen Adler= Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen.

Nachdèm im vorigen Jahre wesentliche Abänderungen der Ge- seße über die -Regulirung der gutsherrlichen bäuerlichen Verhältnisse und über die Ablösung der Reallasten in nahe Aussicht gestellt wor= den waren, érachtete man es für nothwendig, bis zum Erscheinen dieser neuen geseblichen Vorschriften die fernere Wirksamkeit der bisherigen Regulirungs- und Ablösungs-Geseße einslweilen zu sus- pendiren, und es erging daher unterm 9. Oktober pr. das Geseb,

„betreffend die Sistirung der Verhandlungen über die Re- gulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse und über die Ablösung der Dienst-, Natural- und Geld- Brat so wie der über diese Gegenstände anhängigen Prozesse.“ j : j

Der De dieses Gesehes geht dahin, alle Verhandlungen und Prozesse, auf deren Ausgaug die beabsichligten materiellen Abände- rungen der Gesebgebung von Einfluß sein könnten, einstweilen ein- zustellen, um so zu verhüten, daß durh Fortsegung des Verfahrens Verträge und Entscheidungen herbeigeführt werden möchten, welche mit den zu erwartenden neuen Geseven nicht in Einklang ständen.

Dieser Zweck is aber nicht vollständig erreicht worden, vielmehr haben sich gerade in neuester Zeit und aus Veranlassung jenes Ge- seßes Prozesse über Rückforderung bereits bezahlter Besißbveränderungs= Abgaben, als Laudemien, Markgroschen 2c., in Besorgniß erregender Weise vermehrt.

Der den Kammern bereits vorgelegte Geseß-Entwurf über die Ablösung der Reallasten 2c. geht nämli von der Ansicht aus, daß die zahllosen Prozesse über Besibveränderungs - Abgaben und die hierdurch entstandenen Zerwürfnisse zwischen den Berechtigten und Verpflichteten gleihsam nach Art eines Vergleics dergestalt ausge- glichen werden sollen, daß beide Theile gewisse Rechte aufgebeu, Ramentlich \ollen hiernach alle Prozesse über Rückforderung der bisher ohne Vorbehalt gezahlten und in gutem Glauben angenom-= menen Besibveränderungs-Abgaben ausgeschlossen werden. Daß nun nah dem eben angegebenen Zweck und der Absicht des Sistirungs- Geseßes vom 9. Oktober pr. auch dergleichen Prozesse über RUck- forderung bezahlter Besibveränderungs-Abgäben der Sistirung haben unterworfen werden sollen, kann keinem Bedenken unterliegen. Der Wortlaut des Gesetzes aber hat zu einer hiermit nicht im Einklang stehenden Auffassung Veranlassung gegeben. Danach sollen von Amts wegen sistirt werden, wie es §. 2, Nr. 2, Litt. g. heißt :

alle Prozesse über die Berechtigung der Ober-Eigenthümer, Erb- verpächter und Guts - oder Grundherren, Besiß - Veränderungs- Abgaben irgend éiner Art bei Veränderungen in der herrschenden Hand zu erhaben und bei Veränderungen in der dienenden Hand dergleihen Abgaben von Erben in der auf- und absteigenden Linie, von Ehegatten oder Brautleuten, sowohl im Falle der Ver= erbung, als der Ueberlassung unter Lebenden zu fordern; und wie §. 2 Nr. 3 vorschreibt: [ die bei den ordentlichen Gerichten anhängigen Prozesse über die

Verpflichtung zur Entrichtung von Besiß-Veränderungs-Abgaben |

in anderen, als den eben genannten Fällen, insoweit sie nicht rüdständige Gefälle betreffen. j;

Wenn nun, wie es fast ohne Ausnahme der Fall ist, die an= gebliche Nicht-Existenz der Verpflichtung zu der Besibveränderungs- agte das Fundament zur Rückforderung derselben bildet, \o E bei dem Prozeß über die Rückforderung die Verpflichtung zu

er Besipveränderungs=Abgabe überhaupt insofern ganz entschieden

_ßung derselben voraussihtlich noch erheblih vermehren werden, da

Berlin, Donnerstag den 5. Juli

in Betracht, als von ihrer Existenz oder Nicht = Existenz die Ent-= scheidung über die Verpflichtung zur Rüchzahlung weseutlih ab= hängt z allein der eigentlihe Gegenstand des Prozesses bleibt aller= dings die Verpflichtung zur Rückzahlung einer bestimmten Besiß= Veränderungs - Abgabe, also einer. bestinimten Geldsumme, indem lediglich über diese im Tenor des. Erkenntnisses entschieden und nur in den Gründen die Frage über die Existenz der Verpflichtung zu der Besißveränderungs-Abgabe überhaupt abgehandelt wird.

Bei der klar vorliegenden Absicht des Geseßes vom 9. Okto- ber pr. baben wir jedoch troß den Zweifeln, zu welchen die wört=- lihe Fassung desselben Raum geben könnte, ‘nich das geringste Be-= denken, daß das gedachte Geses dahin interpretirt werden muß,

daß auch Prozesse über Rückforderung von Besißveränderungs-

Abgaben, sofern dabei Streit über die Existenz der Verpflichtung

zur Entrichtung der Besißveränderungs - Abgaben entsteht, von __ Amts wegen zu sistiren sind. «

Wir halten es aber auch für eben so nothwendig, als für un=- bedenklich, daß das Geseß vom 9. Oktober v. J. in diesem Sinne auf- Grund des ‘Ariikels 105 der Verfassungs-Urkunde deklarirt werde. Denn es sind namentlich in der Provinz Schlesien eine auß rordentlih große Anzahl solcher Rückforderungs=Prozesse an= hängig, welche sich in Folge. der beabsichtigten künftigen Ausschlie-

die angeblichen Forderungen auf Rückzahlung von Besißverände-

rungs-Abgaben von Spekulanten aufgekauft ‘und zum Gegenstande wucherisccher Geschäfte gemacht werden. Wenn daher die

Gerichte fortfahren in solchen Prozessen zu entscheiden, so

würde die Bestimmung des entworfenen Ablösungsgeseßes

über die Ausschließung der Rüdfforderungen , wenn sie auc

künftighin Gesegesfraft erhalten sollte, dennoch zum großen

Theil vereitelt worden, wogegen für den Fall, daß diese

Bestimmung Gescheskraft nicht erhalten sollte, durch die. gegenwär=

tige Sistirung materielle Rechte der Interessenten nicht gekränkt,

sondern eben ‘nur so behandelt werden, wie ‘die Ansprüche auf die - Abgabe selb|. Abgesehen hiervon werden aber auch dur die Fortseßung solcher Prozesse ungleihe Entscheidungen und ungleiche Rechtszustände herbeigeführt, indem. gegenwärtig bei der condictio indebiti die Verpflichtung zux-Entxichtung der Besißveränderungs= Abgabe für erwiesen over ,miht erwiesen. ‘angenommen und auf Grund dieser Annahme die Abweisung des. Klägers oder die Ver= urtheilung des Verklagten zur Rückzahlung ausgesprochen, künftig= hin aber, wenn das Recht selbs Gegenstand des Prozesses wird, gerade das Gegentheil entschieden werden kann. Es ‘sind Fälle der Art leider auch schon aer dadurch vorgekommen , daß nach Einleitung der Ablósung von Besißveränderungs - Abgaben die Auseinander=- sezungs-Behörden, über die Existenz der Verpflichtung zur Entrich=

tung der Abgaben die ordentlichen Gerichte dagegen über die Ver=

bindlihkeit zur Rückzahlung der in cinem bestimmten Fall gezahlten

Abgaben zwischen denselben Parteien häufig zu derselben Zeit ent-

scheiden mußtez allein gerade hierdurch is große Unzufriedenheit

und großes Mißtrauen der Betheiligten unter sich und gegen die

Behörden hervorgerufen worden, so daß wir es für unsere drin-

gende Pflicht halten, dergleichen Uebelstände unter allen Umständen

und zwar so {nell als möglich zu beseitigen.

Einen Entwurf der zu diesem Zwecke nah unserem Dafür= halten zu erlassenden Declaration haben wir allerunterthänigst e und stellen dessen Allerhöchste Vollziehung ehrfurchtsvoll anheim.

Berlin, den 2. Juli 1849.

Das Staats - Ministerium.

Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von Strotha. von der Heydt. von Rabe. Simons. An des Königs Majestät.

Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. 2c. | verordnen auf den Anirag Unseres Sg Seri auf Grund

des Art. 105 der Verfassungs-Urkunde, was folgt:

Die Bestimmungen im §. 2 Nr. 2 Litt. g. und Nr. 3 des Geseßes vom 9. Oktober 1848, betreffend die Sistirung der Ver= handlungen über die Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse und über die Ablösung der Dienste, Natural= und Geld-Abgaben, so wie der über diese Gegenstände anhängigen Pro= zesse (Gesey - Sammlung 1848 S, 276), wonach die Prozesse über die Verpflichtung zur Entrichtung von Besigveränderungs-Ahb= gaben von Amts wegen sistirt werden sollen, beziehen sich auch auf diejenigen Prozesse, in welchen bereits bezahlte Besißveränderungs= Abgaben zurückgefordert werden, sofern hierbei Streit über die Cxi= stenz der Verpflichtung zur Entrichtung der Besißveränderungs-Ab-= gabe E i

rkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen eee didivk, aal

Gegeben Sanssouci, den 3. Juli 1849.

(L895 Friedrich Wilhelm. Graf von Brandenburg. - von Ladenberg. . von Man- teuffel. von. Strotha, von der Heydt. von Rabe. Simons. Declaration

des Geseßes vom 9. Oktober 1848, betreffend die Sistirung der Ver- handlungen über die Regulirung der Ldg den und bäuerlichen - Ver- ältnisse und über die Ablösung der Dienste, Natural- und Geld-Abga= ben, so wte der über diese Gegen-

stände anhängigen Prozesse.

mg ———————

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1849.

Wir Friedri Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen 2c. 2c.

Nachdem von Seiten der unterm 17. August 1845 von Uns bestätigten Potsdam-Magdeburger Eisenbahn=Gesellsch aft, welche jeßt den Namen Berlin - Potsdam - Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft führt, darauf angetragen worden ist, ihr zur Beschaffung der zur Tilgung dringender Schulden, zur Ausführung einiger noch rückstän= diger konzessionsmäßiger Bauten und zur möglihsten Vollendung * des zweiten Geleises nöthigen Geldmittel die Ausstellung auf den Inhaber lautender und mit Zins-Coupons versehener Obligationen, jede zu Einhundert Thalern, im Betrage von 1,000,000 Thalern zu gestatten, so ertheilen Wir in Gemäßheit des Geseßes vom 17. Juni 1833 wegen Ausstellung von Papieren, welche eine Zahlungsver- pflihtung an jeden Inhaber enthalten, durch gegenwärtiges Privi= legium Ünsere landesherrlihe Genehmigung zur Emission der ge= dachten 10,000 Stück Obligalionen zu Einhundert Thalern unter nachstehenden Bedingungen : /

§.

Die Obligationen, auf deren Rüdckseite ein Abdruck dieses Pri- vilegiums beigefügt wird, werden nah dem beiliegenden Schema mit der Bezeichnung Litt. D. ausgefertigt und von dreien Direktoren und dem Rendanten der Gesellschaft unterzeichnet.

Es wird den vermöge Unseres Privilegiums vom 17. August 1845 (Geseß-Sammlung für das Jahr 1845, Seite 572 u. f.) ausgegebenen oder auszugebenden, mit Litt, A. und Litt. B, be- zeichneten Obligationen der Potsdam - Magdeburger - Eisenbahn= Gesellschaft, im Gesammtbetrage von 2,367,200 Thalern, und den vermöge Unserer Privilegien vom 10. Juli 1846 (Geseß-Samm- lung für das Jahr 1846, Seite 319 u. f.) und vom 21. Juni 1847, (G eseß-Sammlung für das Jahr 1847, Seite 247 u. f.) ausgegebenen, mit Litt. C. bezeichneten Obligationen derselben Ge= sellschaft im Gesammtbetrage von 3,132,800 Thalern hierdurch die Priorität vor den Obligationen Litt. D, vorbehalten.

6. 4 Die Obligationen tragen fünf Prozent Zinsen. Zu deren Er- hebung werden den Obligationen zunächst für 6 Jahre 12 halbjäh- rige, am 2. Januar und 1. Juli der betreffenden Jahre zahlbare Zins-Coupons Nr. 1 bis 12 nach beiliegendem Schema beigegeben. Beim Ablaufe dieser und jeder folgenden sehsjährigen Periode werden nah vorheriger öffentliher Bekanntmachung für anderweite \sechs Jahre- neue Zins-Coupons ausgereicht. Die Ausreichung er= folgt an den Präsentanten des leßten Coupons mit dessen Rü- gabe zugleich über den Empfang der neuen quittirt wird so fern nicht vor dessen Fälligkeits = Termine dagegen von dem Jnhaber der Obligation bei dem Direktorium schriftlich Widerspruch erhoben worden ist; im Falle eines solchen Widerspruchs erfolgt die Ausrei= hung an decn Inhaber der Obligation. Diese Bestimmung wird auf dem jedesmaligen leßten Coupon besonders vermerkt, g. 3. Die Ansprüche auf Zins - Vergütung erlöshen und die Zins- Coupons werden ungültig und werthlos, wenn diese nicht binnen vier Jahren nach der Verfallzeit ur Zahlung präsentirt werden.

Die Verzinsung der Obligationen hört an dem Tage au welchem sie zur Zurücßzahlung fällig sind. Wird diese N Ce genommen , so müssen zugleih die ausgereihten Zins = Coupons, welche später, als an jenem Tage, verfallen, mit der fälligen Obli= gation eingeliefert werden ; geschieht dies nicht, so. wird der Betrag der fehlenden Zins - Coupons von dem Kapitale gekürzt und zur Einlösung dieser Coupons verwendet. î

104

Zur allmäligen Tilgung der Schuld wird jährlich ein halbes Prozent von dem Kapitalbetrage aller emittirten Obligationen nebst dem Betrage der ersparten Zinsen der eingelösten Obligationen ver= wendet. Außerdem steht der Gesellschaft eine allgemeine Kündigung E Obligationen mit Genehmigung Unseres Handels - Ministe=- riums zu.

Die Bestimmung der jährlich zur Tilgung kommenden Obliga= tionen geschieht durch Auslosung seitens des Direktoriums mit Zu= ziehung eines das Protokoll führenden Notarius in einem 14 Tage zuvor einmal öffentlich bekannt gemachten Termine, zu welchem Je-= dermann der Zutritt freisteht.

Die Bekanntmachung der ausgeloosten Obligationen, \o wie einer allgemeinen Kündigung derselben erfolgt dur dreimalige Ein= rückung in die öffentlihen Blätter (§. 10); die erste Einrückung muß mindestens drei Monate vor dem bestimmten Zahlungstermine stattfinden. Die Einlösung der ausgeloosten Obligationen geschieht am 1. Juli jeden Jahres, die Einlösung der gekündigten Obliga= D fann sowohl am 2. Januar, als am 1. Juli jeden Jahres

attfinden.

Die Rückzahlung erfolgt in beiden Fällen nah dem Nennwerthe gegen Auslieferung der Obligationen an deren Präsentanten. Die im Wege des Tilgungs-Verfahrens einge!östen Obligationen werden unter Beobachtung der oben wegen der Ausloosung vorgeschriebencn Form verbrannt. Diejenigen, welche im Wege der Kündigung oder der Rückforderung (§. 8) eingelöst werden, kann die Gesellschaft wieder ausgeben. Ueber die Ausführung der Tilgung wird dem

| für das Eisenbahn-Unternehmen bestellten Kommissarius des Staats jährlich Nachweis geführt.

g. 6.

Sollen angeblich verlorene oder vernichtete Obligationen amor- tisirt werden, so wird gerichtliches Aufgebot nah den allgemeinen geseblihen Bestimmungen erlassen, Für dergestalt amortisirte, o wie auch für zerrissene oder sonst unbrauchbar gewordene, an die Gesellschaft zurückgelieferte und gänzli zu kassirende Obligationen werden neue dergleichen ausgefertigt.

6:7, : :

Die Nummern der zur Zurüdcfzahlung fälligen, nicht zur Gt

lösung vorgezeigten Obligationen werden während drei Jahren a0

dem Zahlungstermine jährlich einmal von dem Direktorium E sellschaft, behufs der Empfangnahme der Zahlung öffentlich a