1849 / 182 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Alle, die welches verlangen, zu verkaufen und den Ertrag zur Be- förderung der Colonisation und zur Hebung der Jnsel zu verwen- den. Die Jnsel wird von einem von der Compagnie erwählten und von der Regierung gebilligten Gouverneur regiert, der cinen legis= lativen Rath zusammenberufen wird, sobald die Jnsel bevölkert ge=- nug ist. Die Bill wurde ohne erheblichen Widerstand zum zweiten- mal gelesen.

Sckchbweiz. Bern, 26. Juni. Der Bundesrath hat \ich endlich R gefunden, außer dem nach Basel gesandten Oberst Kurz, einem- schwachen, dem Radikalismus überall nachgebenden Doctrinair von wenig Gaben, auch einen Civil-Kommissar zur Wah- rung der Neutralität nach der Nordgränze zu \chicken. Seine Wahl fiel anfangs auf Schultheiß Dr. Steiger von Luzern, den Frei= shärler, welcher zu Ende des vorigen Jahres eine verwandte Mis= sion nach den nördlichen Gränz = Kantonen angenommen hatte, die jebige aber in Rücksicht auf seine Antecedentien abgelehnt hat. Statt seiner ist ein Mitglied des National-Rathes aus Boden im Aargau, Hanauer, gewählt worden, ein Radikaler der übelsten Sorte,

der in der Kloster -= Angelegenheit und im Sonderbundskriege eine '

\s{limme Rolle gespielt hat. Das Kontingent von Schaffhausen ist „auf Piket gestellt“ und der Kanton Zürih zu „Eid R NR en Aufsehen“ gemahnt worden, damit erforderlichenfalls Maßre eln auf der Nordgränze ohne Verzug getroffen werden können. Allein man wird dadurch nicht hindern, daß zahlreiche gefährliche Führer der deut- schen Revolution ein Asyl in der Schweiz suhen und finden. Unter denen, die sih jeßt hon in Bern oder in anderen Schweizerstädten, namentlich in Zürich, wo sich besonders Mitglieder der ehemaligen deutschen National = Versammlung ein Rendezvous gegeben “haben sollen, befinden, werden Wesendonck, Zibß, Schramm, Ber = lepsch, Eichfeld und Andere genannt.

Ea

Berliner Börse vom 4. Juli.

Wechsel - Course.

Brief. 1423 1423 150 1493 6 2426 &1

Geld, 142% 1424 149% 1495 255

845

Kurz 2Mt. Kurz 2M, 3 Mt.

2 Nt.

2 Mt. 2Mt.

2 Mt. 8 Tage

Amsterdam do.

Haznbuerg j; e E 300 Mk.

London

Wibn im «A0 Ne e e C N ions 150 F1. 150 x1. LEO Thie.

100 Tklr. 2 M.

854 1015

93%

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr, Fuss. . Frankfurt a. M. südd. W 100 Fl. 2 Mi. Es Pétersburg 100 SRbI.| 3 Wochen | 1035

Inländische Fonds, Tara“ Kommunal - Papiere und Geld - Course.

Geld. 1024

Gem. Geld. | Gem.

93x 91 91

Zf.| Brief. 93%

|Zf.| Brief.

Preuss.Frerw. Anl 5 [1025 St. Schuld-Sch. 35| 82% Seeh. Präm. Sch. |— 95K | K. u.Nm.Schuldr. 35| 77% Berl. Stadt-Obl. | 5 | 99% do. do. 3{| Weestpr. Pfandbr. 3¿| 897 Grossh. Posen do. 4 | 83%

Pomm. Ffdbr. 35

Kur- u. Nm. do. |37 947 Schlesische do. do, Lt. B. gar. do. |33| Pr. Bk-Anth,.-Sch|—| 92 Friedriched'’or. And. Goldm.à 5th. Disconto.

—| 13%| 13% 1285| 125“

do. do. 3: Ostpr. Pfandbr. 37

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbe.| 4 do. Part. 500 FI.| 4 do. do. 308 Fl. |— Hamb. Feuer-Cas. 35 do. Staats-Pr. Anl| Holl. 25% Int. 25 Kurh. Pr. O.40th.|— Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 FI.|—

Russ.Hamb. Cert. do.beiHope 3.4.8. do. do. 1 ‘Anl. do. Stiegl. 2. 4.A. do. do. 5. A. do. v. Rthsch.Lst. do.Poln. SchatzO0. do. do. Cert. L.A. do.do.L.B. 200FI. Pol a. Pfdbr. a.C.

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J Oberschl. Lit. À. ..,

1174

Italieu. Livorno, 24. Juni. (Llo y d.) Ueber die Vorfälle in Rom erfährt man, daß die Römer bis zum leßten Augenblicke auf eine Sinnesänderung der pariser Regierung hofften. ittlerweile hatte die bekannte Fürstin Belgiojoso {hon am 18ten ita in einer Unterredung mit Oudinot eine Ausgleichung herbeizuführen z Lebte= rer empfing die Dame zwar zuvorkommend, ließ sich aber in keine Unterhandlung«a ein. Am 20sten waren die Verbindungen Roms

mit den Umgebungen fast durchgehends abgeschnitten und die klei=-

nen Vorpostengefechte fielen alle zu Gunsten der Belagerer aus. Ouùdinot's Generalstab hat die Aufgabe, Rom in der Art einzuneh- men, daß sein Geschüß lediglich gegen die Wälle ‘und deren Ver- theidiger gerihtet werde, in gelungener Weise gelöst.

Civitavecchia, 24. Juni. sischen Behörden hier bekannt gemachte Nachricht von der Einnahme Roms bestätigt sich nur theilweise, indem die Franzosen, durch die beim San Pancrazio = Thore eingeschossene Bresche eindringend, die Stadtwälle überfielen und so in Besiß der entscheidendsten Punkte kamen. Sie shickten sich an, die Stellung von San Montorio und hierauf die mit Geschüßen wohlbeseßten Barrikaden derselben zu erstürmen. Heute sollte der zweite Hauptangriff zur gänzlichen Be- zwingung der Stadt unternommen werden. Man behauptet , daß die Römer sich um die Engelsburg und in derselben konzentriren, welche, vermöge ihrer starken Befestigung, noh einige Tage Wider= stand leisten könte.

Modena, 21. Juni. (Llo yd.) Jn einem so eben veröfsent- lichten Dekrete der hiesigen Regierung werden vierzehn Personen, welche als Hauptanstifter bei der leßten Revolution figurirten, auf- efordert, das modenesische Gebiet innerhalb 24 Stunden zu ver= assen, wenn siè anders nicht vorziehen, sich wegen ihrer Handlungen einem regelmäßigen Prozesse. zu unterziehen. Allen übrigen Theil= nehmern am Aufstande ist vollkommene Amnestie bewilligt.

(Lloyd.) Die von den franzó=..|.

1849. 3, Juli. |

_

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags Abends | Nach einmaliger

Morgens 2 Uhr. 10 Ubr. Beobachtung.

6 Ubr.

336,21’’’Par.|335,09‘’’Par./335,11’’’Par. Quellwärme 7,5° R.

Thaupunkt . 2 Dunstsätt1gung .

Tagesmittel :

-+ 10,2° R. + 14,5° R. -+ 11,2° R. 'Flusswärme 14,0 R. +7,1° R. -+ 6,9° R. -+ 10,2° R. Bodenwärme 80 pct. 54 pCt. 92 pCt. ‘Ausdünstung trüb. trüb, Regen. SW. SW. SW. -_ S W. -+ 10,0 ° 335,47’’'Par.…. +12,0° R... +8,1° R... 75 pCt. W.

Donnersta

ments = Vorstellung: Hamlet, Prinz von Dänemark, Trauerspiel in 5 Akten, von Shakespeare. Nah Schlegel’s Uebersegung. Anfang |

6 Uhr Freitag , Vorstellung :

romantisches Ballet in 2 Aufzügen und 5 Tableaux, von J.

Königliche Schauspiele.

g, 9. Juli, Im Schauspielhause. 4103te Abonne=

6. Juli. Jm Opernhause. 82ste Abonnements= Catharina, oder: Die Tochter des Banditen, g

für Fräulein Lucile Grahn gedichtet. Jn Scene geseht und arran-

girt von derselben. Der Salz-Direktor, Lustspiel in 3 Akten, von A. von P. Anfang halb 7 Uhr. Preise der Pläge: Erster Rang und erster Balkon daselb ‘Balkon daselbst

wiederholt :

Sgr.

dritter Rang und

Musik von Deldevèze. Vorher, zum erstenmale

Parquet , Tribüne und zweiter Rang 20 1 Rthlr. - Parterre, 15 Sgr.

Der Billet-Verkauf zu den Vorstellungen der Königlichen Thea=

ter, in dem früh \es . statt. der Jägerstraß

E qu

sowohl für das Opernhaus als für das Schauspielhaus,

eren Verkaufs=Lokale des Schauspielhau-

Der Eingang dazu ist durch die Thür von der Seite

e, der Ausgang nach der Taubenstraße.

m.

Eisenbahn-Actien-

Stamm - Actien. | Kapital.

Tages - Cours.

Der Reinertrag wird nach er Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Berl. Anh. Lit. A. B. | 6,000,000 ; do. Hambur 8,000,000 do. Stettin -Starg. . | 4,821,000 do. Potsd.-Magd... | 4,000,000

Magd.-Halberstadt :. | 1,700,000

do. Leipziger 2,330,000

Halle - Thüringer 9,000,000 Cöln - Minden 13,000,000 do. Aachen 4,500,000 Bonn - Cöln 1,051,200 Düsseld..- Elberfeld... | 1,400,000 Steele - Vohwinkel .. |. 1,300,000 Niedersch]. Märkisch. | 10,000,000

do. Zweigbahn | 1,500,000

1 2,253,100 2,400,000 |' 1,200.000:

1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

Börsen-Zins- Rechnung

Rein-Ertrag 1848.

82! B. 82 bz. 71É bs. u, G. 92 8.

59 br. 122 6. 55 br. 86 a 833; 48 B.

» 81 bo: 6 G.

36 6. 77 B. 763 bz. 325 B. 99 be. 99 bz

do. Litt. B. Cosel - Oderbérg …….. Breslau - Freiburgs ¿i } Krakau-OberschlI...... Berg.-Märk. ......., Stargard - Posen Brieg - Neisse Magdeb.-Wittenb.

524 be. 535 b-. u. B 76 B. u. be,

i E 1E i E A E C E CI A n GUAs C0 A fa Pt 1 R S

48 49 a 481 bz.

Quiltungs - Bogen.

Aachen - Mastricht .. | 2,750,000

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb.

8,000,000 do Prior...

404 39% 40 a 395 bz 2 bz.

‘Schluss-Course von Cöln-Minden 84 6

Die Course erfuhren durch mehrseitige Verkäufe für auswärtige Rechnung eine Reaction, wovon besonders Köln - Mindener

der Börse stellte sich wieder mehr Festigkeit ein.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 3. Juli. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97} Gld. Friedrihsd’or 1135 Br. Louisd'or 1125 Gld. Polnisches Papier= eld 935 Br. Oesterr. Banknoten 854 u. 7 bez. u. Gld. Staats-= {{uldscheine 82% bez. Seehandlungs - Prämienscheine a 50 Rthlr. Verloosung. Posener Pfandbriefe 4proz. 98 Gld. , do. 32proz, 83 Gld. Schlesishe do. 3¿proz. 90% bez., Ende 91 Gld., dv. Litt. B. 4proz. 93 Gld., do. 35proz. 855 Gld,

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 92 Br., neue 4proz. 912 bez. u. Br., do. Partial - Loose a 300 Fl. 99 Gld., do. a 500 Fl. 74 Gld., do. Bank-Certif. a 200 Fl. 134 Gld. Russ. poln. Schaß- Obligationen à 4 pCt. 7045 Gld.

Actien: Oberschlesische Litt. A. u. Litt, B. 98 bis 99 bez. u. Br. Breslau - Schweidniy =- Freiburger 83% Gld. Niedersc{les.= Märk. 76 Gld., do. Prior. 1007 Gld. Ser. II[. 97 Gld. Ost- Rhein. (Köln-Mind.) 87 Gld. Sä. - Schl, (Dresd. - Görliß) 76 Gld. Neisse - Brieg 35 Gld, Krakau - Oberschlesische 51% bis 54 bez. u. Gld, Friedr. Wilh. Nordb. 41 bis 412 bez. u. Br.

LVien, 2. Juli. Met. 5proz. 904, 4, %, 91. 4proz. 71, 2, 72. 24proz. 48, 5, 49. Anl. 34: 155, 4, 156. 39: 97, {, 98. Nordb. 108, 4, 1084. Gloggn. 105, 106. Mail. 76, L! 77. Uvorno 71%, %, 71%. Pesth 71, 5, 72, B, A. 1060, 65, 1070.

K. G. 24. Wechsel=-Course. Amsterd. 165. Augsb. 118. Sranff, 1175. Hamb. 173. London 11, 54. Su folas des Paris ats. u a nenen Finanzmaßregeln und günstigen Berichte aus Ungarn sind Fonds, Actien und Bahnen o aactMnA Ra une Valuten gut zu lassen, aber au zu haben. ‘s g pag, 2. Juli, Leipz. Dr. P. Oblig. 1014 G. Leipz. Q. M E A L. Dresd. E, A. 100 Br., 997 G. Säsisch= ayerishe 804 G. Slesische 784 G. Chemnis - Riesa 204 Ó., Löbau - Zittau 14 G. Magdeb. = Leipzig 1854 Br. Berl. - Anh. A. u. B. 825 Br., 82 G. agene 98 G, Deß. B, A, 105; 4 G, f

G. Preuß. B. A. 90x Br.,

\

haltend.

Frankfurt a. M , 2. Juli, Der Umsaß in mehreren Fonds war an heutiger Börse von ziemlicher Bedeutung. Alle österr. Gattungen, 3proz. Spanier, belg. Obligationen hielten sich begehrt, und dafür bessere Course als gestern zu machen. Mle süddeutschen Obligationen waren zu billigeren Coursen offerirt. Frankfurter Obligationen und alle übrigen Gattungen preis=

Oesterr. 5proz, Metall. 76; Br., 765 G. Bank - Actien 1099 Br. , 1095 Gld. Baden Partialloose a 50 Fl. 495 Br., Ft v 280 Br gl. 27% Br., 275 G. Hessen Partialloose a 40 Darmstadt Partialloose a 25 Fl. 234 Br., 23G. Spanien Zproz. 26 Br., 255 G. e Polen 390 Fl. Loose 99 Br., 98s O. bo: I f e Mac ab H i Or Fig Nordb. 39% Br.,

4 G. Ludwigshafen - Bexbach 743 Br., “G. Köln - Min= den 834 Br., 831 G. i E E

W e ch \ el,

„Amsterdam 100 Fl. C. k. S. 101 Br. , 100% G. do. 2 M. 1005 Gld. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 120 Gld. Berlin 60 Rthlr. C. k. S, 105% Gld. Bremen 50 Rthlr in Ld. k. S. 993 Gld, Hamburg 100 M. B. k. S. 883 Br., 884 G., do. 2 M. 875 O. Leipzig 60 Rthlr. C, k. S. 106 Br, 1054 G. London 10 Pfd. St. k. S. 1214 Br., do. 2 M. 1205 Gld. Lyon 200 Fr. S. e 8 ers Ae r F S A Gld. Mailand 250

et. S1 5d. ien . C. M. 20 Fl. 102% Br. palunte 7 Gld. Me L

amburg, 2. Juli. 3¿proz. p..C. 82 Br., 814 G. E. R.

101 Br., 100; G. Stiegl. §25 Br., 825 G. Dén. 64% Br.,

64 G. Ard. 105 Br., 10 G. 3proz. 252 Br., 25 G. Hamb. =

Berl. 73 Br., 722 G. Berg. 77 G. Altona-Kiel 99 Br., 98 G. Rendsb. Neum. 140 Br. Medlenburg 36 Br. u. G.

Fonds und Actien, besonders leßtere, zu steigenden Preisen be=

gehrt. Paris, 1. Juli. Wenig Geschäft in der Passage d’'Opera. Mehr Neigung zum Verkaufen als Kaufen.

Die 5proz. 87 . 05. Amsterdam , 1. Juli. (Sonntag. ) Effekten - Sozietät 44 Mex.

Uhr. Jnt. 504. 4proz. 78%, 4. i Q A e 26R 504. proz. 784, 4. Oest, Met. 2¿proz. 384.

Die Stimmung für Holl. Fonds war heute bei Ä chäft etwas ub My heute bei geringem Ge

28% G. Sardinien Partialloose 264 Br., 26 G. -

Prioritäts - Actien. | Kapital.

do. do. do. do. do. do.

do.

do. do.

do. do. do. do.

Cosel - Oderb Steele - Vohw: do. do. Breslau - Frei Berg. - Märk

Kiel - Altona

Mecklenburge

von Preu

Ber

Am heutig Weize

Sämmtliche Prioritäts-Action werden durch jährliche Verloosung à 41 pCt, amortisirt.

Berl.-Anhalt. Hamburg

Potsd.-Magd. do. : do. Stettiner Ma deb.-Leip Halle - Thüringer... |. Cöln - Minden Rhein. v. Staat gar. 4: Priorität Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elberfeld. Niedersch]l. Märkisch.

III. Serie. Zweigbahn 0

Oberschlesische : Krakau - Oberschl].

Ausl. Stamm- Act. i udw.-Bexbach 24 FI, Amsterd.-Rotterd.

Zinsfuss. f

Tages - Cours.

1,411,800

o...

893 B, 957 B

87 bs. 975 B. 92 6. 104 6.

89 kz. 945 B.

oto

Il. Ser.

Litt. D.

ziger

89 B. 1003 a § bez. 973 bz.

do.

70 6. 78 br,

90 6.

erg. ... inkel

I. Ser. burg.

Gi G O a A U G O R A l ck

S J w

Börsen-

Zinsen Reinertr

1848.

8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000

S

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r Thlr.

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ssischen Bank-Antheilen 914 a 4 br.

und Friedrich - Wilhelms - Nordbahn betroffen wurden. Am Schluss

Markt- Bericbte.

liner Getraideberiht vom 4, Juli.

en Markt waren die Preise wie folgt : n nah Qualität 58—64 Rthlr.

Roggen loco und s{wimmend 31—324 Rthlr.

» » »

»

pr. Juli 31 Rthlr. bez, u. G.

Juli /Aug. do.

Aug. /Sept: 32 Rthlr. bez. u. G.

Sept. /Oktbr, 335 a 33 Rthlr, verk., zulegt wie- der 335 bez. u. G.

Gerste, grobe loco 24—26 Rthlr,

Hafer

Rüböl

» » » »

» Leinöl »

Mohn

leine 22—23 Rthlr. loco nah Qualität 18—20 Rthlr. Sept. /Oktbr, 48pfd. 194 Rthlr. Br., 19 G. 50pfd. 20; Rthlr. Br., 205 G. - loco 135 Rthlx. bez. u. Br. pr. diesen Monat 134 Rthlr. Br., 135 a 135% G. Juli /Aug. 135% Rthlr. Br., 13% G. Aug. /Sept. do. Sept. /Okftbr. 134 Rthlr. bez. u. Br., 134 a % G. Oktbr. /Novbr. 13% Rthlr. bez. u. Br., 13 G. Novbr. / Dezbr. 13! Rthlr. bez. u. Br., 13 G. loco 10 Rthlr, Br., 95 G. pr. Juli /Aug. 9% Rthlr. Br., 95 G. öl 177 a 17 Rthlr.

Hanföl 13 Rthlr. Du 135 Rthlr. üdsee - Thran 11 Rthlr, Br. Spiritus loco ohne Faß 1674 Rthlr. bez.

» »

»

» mit Faß, so wie pr. Juli /Aug., 165 bez. Aug. Bc Rthlr. Br., 165 a 16%; G. Sept. /Oktbr. 17 Rthlr. bez. u. Br., 165 G.

Weizen fest. Noggen wenig verändert. Rüböl angenehmer.

Spiritus eher etwas fe

er.

Druck und Verlag dex Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Beilage

Niederschlag 0,191‘“Rh. | ;Wärmewechsel + 14,6° |

errot |

mphitheater 75 Sgr. | Me |

1175 | Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

Dounerstag d. 5, Julí.

Deutschland.

Bayern, München. Vermischtes.

Württemberg. Stuttgart. Verhandlungen der Stände-Versammlung. Schleswig-Holstein. Schleswig. Verhandlungen der Landes-Ver- |_ sammlung. Artillerie-Gefecht vor Friedericia. Sohenzollern-Sigmaringen. Sigmaringen.

die Zurückberufung des Kontingents betreffend. Bremen. Bremen, Verbot der Wahl eines Abgeordneten zur Na-

tional-Versammlung. Bremerhaven. Ankunft, hoher -Personen.

A usland.

| Desterreich. Von der italienischen Gränze. Die Friedens-Unter- handlungen zwischen Oesterreich und Sardinien. )

Nußland uud Polen. St. Petersburg. Die Reise des Kaisers von Warschau nah Galizien und zurü,

Bekanntmachung,

Wissenschaft und Kun. | Der siebenjährige Krieg, als Heldengedicht gewidmet dem alten Ruhme und den neucn Ehren des preußischen Heeres, Schillers Briefwechsel mit | Körner, (Fortsezung.) : Eisenbahu - Verkehr. Börsen- und Handels -Nachrichten.

lichtamtlicher Theil. _ Deutschland.

Bayern. München, 30. Juni. Die Münch. Zeitung enthält Folgendes: „Laut der vorliegenden amtlichen Berichte haben | Die Königlich bayerischen Truppen bei ihrem Einrücken in Ludwigs= | hafen die meisten Häuser daselbst durch das feindliche Geschübfeuer

von dem rechten Rheinufer {on zerstört, die Fässer in den Kellern durhlöchert, den Wein fußtief darin stehend, endlih den Ort selbst von den Einwohnern verlassen gefunden. Hiernach möge ermessen werden, ob und wie weit die in der All g. Zt g. Nr. 180 von Frank- Brf den 26sten d. gegebene Nachschrist über das Auftreten der

ayern in. Ludwigshafen richtig ist, oder niht. Nach Bericht | der Kommandantschaft Germersheim vom 27sten ist der Hauptmann Klement Graf Joner, welcher, mit dem Greischaarenzug der Pfälzer in das Badische hinüber genommen, in Karlsruhe der Bürgerwache

aus seiner Gefangenschaft befreit worden, und am 27sten in Ger- mersheim wieder eingetroffen. ““

| Eine gde ntschließung genehmigt die von der protestan- | tischen General-Synode der Pfalz beantragte Trennung des Kon= | s{storial-Bezirks Speyer von dem Wirkungskreise des protestantischen | Ober-Konsistoriums.

Württemberg.

Stuttgart, 1. Juli. (Schwäb. M.)

' Jn der gestrigen Sipung der Stände-Versammlung verkündigte der

Präsident, es sei in den lehten Tagen ein Geseßentwurf, betreffend

| die Einwirkung der Ablösungsgeseße auf die Kirchen- und Schul-=

| diener, eingebracht worden.

|

|

Derselbe wird an die Ablösungs=, in Gemeinschaft mit der Kirchen- und Schul - Kommission verwiesen. Ein Reskript des K. Geheimen Raths wird verlesen, wonach dem Beschlusse dieser Kammer über das Wahlgeseß die höchste Geneh- migung ertheilt und verfügt worden ist, daß das Wahlgeseß, wel- ces vollständig vorbereitet ist, Sr. Majestät dem König zur Unter= {rift und Verkündigung vorgelegt werden soll.

Der Abg. Rödinger erhält zuerst das Wort: Jch“ bin veranlaßt, eine Anfrage an den Ministertisch zu stellen, weil die Antwort, je nachdem sie ausfallen wird, meine Abstimmung über den Finanz-Etat bestimmen wird. Sie betri das Verhältniß anserer Regierung zu der Reichsgewalt, Ein Zeitraum von fast 15 Jahren mit allen seinen Kämpfen, Opfern und Verlusten liegt nun hinter uns, welcher umsonst durchgemacht wäre, wenn

Ÿ vie Reichs-Verfassung nicht zum Vollzug käme, Und doch sind wir an einem

Punkte angelangt, wo wir fast daran verzweifeln müssen. Man hat in die-

L sem Saale vom Ministertisch aus immer gesagt, es sei Ernst mit der Durchfüh-

rung der Reichs-Verfassungz aber man hat zugleich auch uns ertlärt, man werde sie halten, wo sie durchführbar sei. Jch entgegne darauf, daß man nicht al- lein den Willen dazu haben muß, sondern sich auch in die Stellung zu segen hat , sie auszuführen. Es is wahr , daß mehrere größere Staaten gegen die Reichsverfassung aufgetreten sind, aber dies sind nur die Kabi- nette, nicht das Volk, nicht die Repräsentation, Die Bevölkerung dieser . Staaten is ganz entschieden für die. Reichsverfassung, wo soll nun das Recht und die Möglichkeit herkommen, sie nicht durhzusühren? Die Kabi- nette müssen auf den Weg der Ehre gelenkt werden, wir müssen uns also mit den verfassungstreuen Staaten verbinden, um im parlamentarischen Kampf und in diplomatischem Verêehr die Reichsverfassung zur Durch- führung zu bringen, “Wenn Württemberg von Anfang an die- sen We eingeschlagen hätte, so wäre kein Tropfen Bluts ge- flossen (starke Zeichen des Zweifeis), dies ist nachzuweiscn, Jeßt gilt es noch , mit diesen Staaten zusammenzutreten , und dies wäre noch möglich, wenn man denselben Eifer, wie anfangs, anwenden würde, Man könnte wenigstens sagen, man habe versucht, den Weg einzuschlagen, wel- hen Recht, Ehre und öffentliche Stimme verlangen. Ehe dieser Versuch, welcher einen festen Punkt bringen kann, von unserer Regierung gemacht ist, behaupte ich, daß sie ihre Schuldigkeit nicht gethan hat, Jch glaube , die Regierung sollte der öffentlihen Stimmung dadurch Genüge leisten, daß sie einen einflußreihen Diplomaten in tiejenigen Staaten s{hick, welche die Reichsverfassung aneikannt haben, um zu versuchen, ob nicht eine Verein- barung mit den drei Staaten Preußen , Hannover und Sachsen möglich ist, Jch frage, ob-die Regierung in diesem Sinne handeln will oder viel- leicht s{ôn gehandelt hat zur Ehre unseres Volksstammes. j

Staatsrath Duvernoy: Die Regierung hat schon oft erklärt, daß sie Alles thun werde, um auf förderlihem Wege die- Neichs-Versassung durch- zuführen, Man kann der Regierung nicht nachweisen, daß sie je von der Reichs-Verfassung abgewichen is, au wird sie im Gebiete der Gesepgebung nicht davon abweichen. Rödinger: Jch bin von den besten Absichten der Regierung überzeugt, allein das Verhalten derselben führt nicht zum Zwedez ih behalte mir vor, in dieser Angelegenheit einen besonderen Antrag zu stellen, Sch oder: Nach der Erklärung vom Ministertish sei das Wahl- geseß von dem Staats-Oberhaupt noch nicht unterzeichnetz er trage darauf an, die Abstimmung über den Haupt-Finanz-Etat, die heute auf der Tages- ordnung steht, zu verschieben, bis das Wahlgese im Regierungsblatt verkündigt is. Er erinnere nur an die preußische Denfschrift; wenn auf diese hin unsere Standesherren sih an Preußen beschwerend wenden, so könnte Preußen gegen den Vollzug des Wahlgeseßes Einsprache erheben, Ueberhaupt sei es weder Mißtrauen gegen das Ministerium, noh gegen das Staats-Oberhaupt, das er habe, sondern Mißtrauen in die Verhältnisse, welche die Regierung dazu bringen könnten, die Sache in abermalige Erwägung zu ziehen, Die

als Gefangener übergeben wurde, nach dem Einrücken der Preußen |

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Preußen stehen vor der Thüre, es könnten Wechselfälle eintreten. So lange das Gesey nicht in der Drudckerei is, sei die Sache nicht erledigt. Sch err: Jch unterstüße den Antrag, die Endabstimmung zu vertagen, bis das Wahl- geseß verkündigt ist. Holzinger: Und ih stelle den Antrag, auf unsere Tagesordnung. einzugehen und nicht darüber wegzugehen. Hölder is für Vorsicht. Die Beschlüsse der Kammer haben die Sanction erhalten, aber das Dokument des Gesezes liege noch nicht vor, Zwischen der Sanction der Beschlüsse und der Verkündigung des Gesches liege noch ein Zwischen- raum, und in diesem könnten Hindernisse entstehen, von Zwerger: Jch erlaube mir an den Ministertisch die Frage, ob denn Anstände si der Verkündigung des Wahlgeseßes entgegenstellen, ob nicht die Zusicherung gegeben werden kann, daß alsbald nach der-Verkündigung des Budgets auch das Wahlge'eß verkündigt wird. St.-Rath Duverno y: Es liegt kein An- stand vor, der König hat die Beschlüsse der Ständeversammlung über das Wahlgeseß sanctionirt, es handelt sih nur noch um die Unterschrift des Ge- seßes, eine Abschrift ist bereits in der Druckerei, Der Redner sichert die alsbaldige Verkündigung zu. Sch oder: Die endliche Sanction durch das Staatsoberhaupt liegt eben noch niht vor. Der. Antrag, die Hauptabstim- mung zu vertagen, wird hierauf mit 46 gegen 37 Stimmen abgelehnt, Nach der Abstimmung sagt-von Zwerger: Jch bin bei meiner Abstim- mung von der Ansicht ausgegangen , das Wahlgeseß werde am nächsten Montag Lg TEaNl erscheinen, Staatsrath Du vernoy: Es wird keinen Anstand haben, daß es am Montag Abend im Regierun gs- blatt erscheint, Hierauf wird über den Haupt - Finanz - Etat auf 1848—49, wie er sih nah den Berathungen der Ständeversammlung herausgestellt hat, abgestimmt und derselbe mit 58 gegen 25 Stimmen genchmigt.

Schleswig-Holstein. Schleswig, 1. Juli. (H. C.) Heute Nacht um 25 Uhr ist die Berathung über die Antwort der Landes - Versammlung an die Statthaltershaft beendigt und der Mas Entwurf mit unerheblichen Abänderungen angenommen worden.

Dem Hamb, Corresp. wird aus Jütland vom 27. Juni gemeldet: „Gestern entspann sich einmal wieder ein ret lebhaftes Artilleriegefecht vor Friedericia. Schon seit einigen Tagen hatten die Dänen im Süden der Stadt außerhalb des Glacis einige Schanzarbeiten vorgenommen, die anfangs ziemlih unschuldig aus- sahen, nach und nah aber so ansehnlich fortschritten, daß man sie zu en für gerathen fand. Einige hineingeworfene Granaten machten dort einen so unangenehmen Cindruck, daß Lerschiedene 84psündige Bomben als Antwort aus der Festung zurücgeschickt wurden. Die Bastionen, von denen dieselben kamen, konnten von einigen unserer Batterieen erreicht werden, die denn auch nicht säumten, den Gruß gebührend zu erwiedern. Auf diese Weise wurde das Feuer von Punkt zu Punkt aufgenommen, bis es \ich zu einer ziemlich allgemeinen Kanonade entwickelte. Wie viel-Scha= den den Dänen zugefügt worden ist, läßt si selbstverständlich nicht sagen, nur wár aus der Ferne sehr gut zu bemerken, daß die mci= sten Geschosse ausgezeichnet richtig A Unsererseits ist-der Verlust unbedeutend. Von dänischen Kugeln is Niemand getroffenz dahin= gegen wurde. von ciner Kanone, die eine Beschädigung erlitt, einem Kanonier die Hand zerschmettert.“

Hohenzollern - Sigmaringen. Sigmaringen, 27. Juni. (Schwäb, Merk.) Das heutige Verord,- u. Anz. Bl.

enthält eine Bekanntmachung der Landes-Regierung, die Zurückbe-

rufung des diesseitigen- Kontingents betreffend, worin es heißt: „„Auf das an den General -Lieutenant von Miller wegen Abberufung des hohenzollern -lihtensteinshen Bataillons ¿unterm 17ten d. M, erlassene Schreiben erwiederte derselbe unterm 49ten_d. .M,, daß scine Bestimmung als Reíchsgeneral bis jeßt noch nicht erloschen sei, daß er sich aber über die Verwendung dieses Bataillons für die nächste Zeit von der Central-

_ gewalt zu Frankfurt Justructionen erbeten, aber bis dahin noch keine er-

halten habe. Das Reichs-Kriegsministerium erwiederte, daß das Fürstliche hohenzollern - lichtenstcinishe Bataillon die Bestimmung erhalten habe, zu dem Corps des General-Lieutenants von Peucer zu stoßen, und daf man sich unter den vorwaltenden Umständen außer Stande sehe, diese Bestimmung abzuändern. Von General-Lieutenant von Miller ging gleichzeitig die An- zeige eín, daß bis zur Eröffnung der Verbindung mit dem Peukerschen Corps das Bataillon seine gegenwärtige Stellung beibehalten werde. Hier- auf wurde der Bevollmächtigte zu Fraukfurt sogleich angewiesen , ‘eine ab- ändernde Verfügung des Reichs-Kriegsministeriums dahin zu bewirken, daß das Bataillon nach Hause zu entlassen sei, weil dasselbe hon mehr als vier Wochen in Württemberg stehe, ohne für Reichszwecke verwendet worden zu sein, und weil die Kosten, welche durch dessen längere Verwendung nach der neueren Bestimmung den Fürstenthümern erwachsen würden, mit den Erfol- gen einer solhen Maßregel um so weniger im Verhältniß stehen dürften, als der Bürgerkrieg in Baden wohl beendigt sein möchte, wenn die unteë General von Peucker stchenden Reichstruppen so weit vorgedrun- gen sein werden, daß das Bataillon sich mit denselben vereini- en kann. Der ‘Erfolg dieser Vorstellung is abzuwarten, da eine Abberu- U tes diesseitigen Kontingents gegen die Anordnungen der Central - Ge- walt zu Franksurt unzulässig und unausführbar ist, wie {on daraus her- vorgeht, daß auch die bei dem Corps des Generals von Peucker stehenden württembergischen Bataillons bisher nicht zurückgezogen werden konnten, Wir fügen dieser Darstellung der Sachlage noch bei, daß wir bis jcut die Central-Gewalt zu Frankfurt als die cinzige geseßliche höchste Vollziehungs- Behörde für Deutschland anerkennen und uns daher für verpflichtet halten, den Verfügungen derselben Folge zu, geben, daß wir aber cine Aufforderung der zu Stuttgart bestellten deutshen Reichs-Regentschaft, ihr -das diesseitige Kontingent unmittelbar zur Versügung zu stellen, um so weniger beachten E als diese Regentschaft von keinem anderen Staate anerkanut wor- den ist, ‘“

Bremen. Bremen, 29. Juni. (H. C.) Nachdem die Wahl eines Abgeordneten für Bremen in die National-Versammlung an die Stelle des ausgetretenen Herrn C. T. Gevekoht von den dazu berechtigten Organen, dem Senat und der Bürgerschaft, zu- folge gegenseitiger Uebereinkunft vorläufig beanstandet war, hat eine Anzahl Privatpersonen eine öfentlihe Aufforderung zu ciner unter ihrer Leitung am morgenden Tage in einem hiesigen Gesellschafts= Lokale vorzunehmenden Wahl erlassen. Jn Folge dessen erschien hier folgende polizeilihe Warnung: „Nachdem von einigen Privat- personen die öffentliche Aufforderung erlassen is , unter ihrer Lei- tung die Wahl eines Abgeordneten in die National - Versammlung am Sonnabend dieser Woche vorzunehmen, hat das hiesige Krimi-= nalgericht die Unterzeichnete aufgefordert , der Ausführung des er- wähnten Vorhabens als einer strafwürdigen Verleßung der bremischen Verfassung und Anmaßung der Staatsgewalt, entgegenzutreten, auch namentlich das Publikum davor zu warnen, daß es sich auf derartige strafbare Anmaßungen von Privatpersonen einlasse, indem wider die Theilnehmer an solchen Versammlungen als Mitschuldige werde eingeschritten werden müssen. Demgelit verfügt hiermit die hiesige Polizei-Direction solche. Warnung, und macht" insbesondere alle und jede Besiver von Lokalen, welche sih zu Versammlungen der beabsichtigten Art eignen möchten, namentlich die Wirthe, dar- auf aufmerksam, daß diejenigen, welche ihr Lokal zu dem bezeich= neten Zweck einräumen, zu gewärtigen haben, da sie ebenfalls als Theilnehmer .und Beförderer des Vergehens angesehen und daß die ihnen etwa ertheilten Wirths\chafts-Konzessionen zurückgenommen werden. Bremen, den 29. Juni 41849, Die Polizei- Direction,“ :

Bremerhaven, 30. Juni. (Wes. Ztg.) Heute um 1 Uhr trafen hier die Königin von Griechenland, Erzherzog Stephan und der Erbgroßherzog von Oldenburg am Bord des Pilich ge=- s{müdckten Dampfboots „Paul Friedrich August“/, von Brake kom- mend, ein, Sie besichtigten die deutschen Kriegsschiffe, namentlich den „Barbarossa“, und kehrten um 5 Uhr nah Brake zurück, wo ihnen eine Ehrenpforte erbaut worden war. Während des fürst=. lichen Besuches oder kurz vorher war unten in der Wesermündung das dänische Dampfboot „Geyser““ erschienen und hatte das Leucht- {iff Nr. 1 genöthigt, seine Station zu verlassen. Das Leuchtschiff Nr. 2 liegt noch an seinem Plate.

Ausland. Desterreich. Von der italienischen Gränze, Ende Juni. ( Lloyd.) Gleichzeitig, als General Dabormida und Se- nator Buoncompagni Mailand verließen, sandte die sardinische Re=- gierung den Grafen Gallina nah Paris, mit dem Auftrag, durch . den Einfluß der Vermittlungsmächte zu bewirken, daß Oesterreich mit einer Kriegskosten-Entschädigung von 30 Millionen sich begnü= gen möchte. Auf die dadur veranlaßten Vorstellungen der Kabi=- nette von Paris und London antwortete die Kaiserliche Regierung, daß sie jede Anmaßung Frankreihs und Englands, sich hierin als Schiedsrichter zu betrachten, förmlich ablehnen müßte, obwohl sie aus Achtung für diese zwei großen Nationen bereit sei, darzuthun, daß die Ziffer von 200 Millionen weder die Schranken des Rechtes, noch der Billigkeit überschreite. Der König Vik= tor Emanuel hatte sich durch Königliches Wort dem Feldmarschall Radebky gegenüber verpflichter, die nachweisbaren Kriegskosten Oester=- reih zu erseßen, und die sardinishen Bevollmächtigten wagten es, weder dies in Abrede zu stellen, noch die Gültigkeit des Verspre= chens ihres Monarchen zu bestreiten. Wahr is es, daß Feldmar- {all Radeßky dabei nicht eine bestimmte Ziffer festseßte, was er auch nit hätte thun können, indem die Kriegskosten erst von der wiener General - Staatsbuchhaltung ermittelt werden “mußten, um dem österreichishen Kabinet als Norm für die zu fixirende Ziffer der von Sardinien anzusprechenden Entschädigung zu dienen. Aber eben darum, weil der Ober=Befehlshaber der österreichischen Trup- pen keine Ziffer ausgesprochen hatte, waren darunter alle jene Kriegsfosten verstanden, wozu der Kaiserliche Staatsschaß durch den ungerechten Krieg Karl Alberts angehalten worden war. Der Oesterreichische Korrespondent hat unlängst mit amtlichen Daten nachgewiesen, daß, indem Oesterreich die Entschädigung der Kriegsfosten auf 200 Millionen seßte, es eher weniger, als mehr seiner wirklichen Ausgaben begehrte. Es war daher nicht \{hwer, auch Frankreich und England davon zu überzeugen. Darum be- \chränkten sich die Vorstellungen dieser beiden Mächte in Wien dar- auf, die schon bei den mailänder Konferenzen von den sardinischen Bevollmächtigten vorge\s{chüßte Unerschwinglichkeit der von Oesterreich begehrten Summe zu wiederholen, Die Stichhaltigkeit dieses Argu= ments läßt sich leicht widerlegen durch folgende allgemein bekannte Daten. Die jährlichen Zinsen der Staatsschuld des Königreichs Sardinien betrugen vor Ausbruch des Krieges im Jahre 1848 et- was über 7 Millionen. Nehmen wir an, daß die durch die Füh- rung des Krieges kontrahirten Schulden diese Zinsenlast auf jähr= lihe 12 bis 13 Millionen steigen ließen. Rechnen wir dazu die 200 Millionen, welche Oesterreich als Entschädigung der Kriegs= fosten verlangt, und geben wir zu, daß Sardinien diese Summe unter den ungünstigsten Verhältnissen des europäischen Geldmarktes' zu 6 pCt. aufnehmen müßte, so ergäbe sich daraus ein jährlicher Zinsenbetrag von 12 anderen Millionen. Jn diesem Falle würde die ganze Zinsenlast der Staatsschuld Piemonts ungefähr 24 bis- 25 Millionen italienishe Lire betragen, folglich etwas mehr, als cin Fünftel des gesammten Staats = Einkommens - jenes Landes, welches im Durchschnitt jährlich 105 110 Millio= - nen ausmacht, während die Lasten der österreichischen Staats=- Schuld ein volles Drittel seiner Einnahmen in Anspruch nehmen. Da die ungerechte wiederholte Provocation von Sardinien zur Vermehrung der österreichischen Staatsschuld wesentlich beitrug, so ist nichts billiger, als daß Sardinien den verschuldeten Antheil davon übernehme , besonders, nahdem Oesterreich als Sieger \o shonend den Nachfolger Karl Albert's behandelte. Wäre der Hel= den - Marschall nah der Schlacht bei Növara in Turin eingezogen, wozu ihm der Weg offen blieb, um dort den Frieden zu diktiren, so hätte die sardinische Regierung, ohne Widerrede, eingewilligt, 200 Millionen an Oesterreich zu zahlen, nur damit die Kaiserlichen Truppen die Hauptstadt Piemonts schnell räumen möchten. Hätten wohl Frankreih und England in ähnlichem Falle jene Mäßigung gezeigt, wie Oesterreich sie nach dem glänzenden Siege von Novara an den Tag legte? Und nun macht sich Sardinien gerade aus solcher sel= tenen Mäßigung ein Schild, um Oesterreich die schuldige Entschädigung der Kriegsfosten gleichsam zu verweigern, indem 30 Millionen kaum den siebenten Theil dessen ausmachen, was der Uebermuth und der Ehrgeiz der spada d’Italia dem Kaiserlichen Schate kostete. Da selbst in den Augen Frankreihs und Englands die Forderun- gen des wiener Hofes gerechtfertigt erschienen, erfand das sardinische Ministerium einen neuen Vorwand, indem es behauptete, unter den heutigen Umständen nicht mittelst einer Anleihe mehr als 30 Mil= lionen ershwingen zu können , indem das Geld von den fremden Kapitalisten gar nicht aufzutreiben wäre. Als Beleg dazu führte der Hof von Turin die Bemühungen des Herrn Monbrino, Gou-=- verneur der Bauk von Genua, an, welcher seit zwei Monaten im Auftrage seiner Regierung vergebens, sei es in Frankreich, sei es in England, eine Anleihe zu kontrahiren sucht. - Doch scheinen in leßter Zeit mehrere starke Banquierhäuser mehr Bereitwilligkeit zu einer solchen Anleihe zu Gunsten der sardinischen Regierung gezeigt zu haben, unter der Bedingung , daß das Geld erst dann ausgefolgt werden soll, wenn der Frieden mit Oesterreich geschlo}en sein wird. Die englischen Banquiers scheinen der sardinischen Regierung nicht sonderlich zu trauen und befürchten, daß ihr Geld mit neuen Kriegs= rüstungen in Piemont versplittert werden möchte, wozu sie nicht die Hand hcrleihen wollen, indem der britische Handel vor Allem die Erhaltung des Weltfriedens nöthig hat, um zu. gedeihen und sich zu entwickeln. Andererseits haben die Kabinette von Paris und London, durchdrungen von der Wichtigkeit eines baldigèn Friedens- abschlusses zwischen Oesterreih und Sardinien in seiner Rückwirkung auf die Ruhe Italiens, sich ernstlich angelegen sein lassen, in Be- tref} der Ziffer Uber Kriegskosten-Entschädigung die beiden streiten- den Theile näher an einander zu bringen. Das wiener Kabinet mathte dazu den ersten Schritt, indem es sich herbeiließ, scine Forde- rungen um die Hälfte 100 Millionen zu reduziren, Nach langem Hin- und Herziehen erhöhte dagegen Sardinien sein Ange- bot um die Hälfte, näámlich von 30 auf 60 Millionen. Um die

daraus sich ergebende Differenz von 40 Millionen auszugleichen,