1849 / 190 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

%we der als Normalen den ganzen, De ráumlichen Anordnungen vorgeführt :

lichen, die pyramidaltjd ad die, davon „abhângige: der Erde: sammt: dem: si

Gliederungz die Land- und Wasserhalbe

(Me enl Ziiselbildung: in dessen Schoß, int Gegensagedes in= selarmen Ozean® außerhalb desselbenz lungs-Ahse der Plateauhebung in der diagonalen R hey n O ilie nah dem Junern- der Kontinente der alken Welt und gegen den Norden entsprechende große Depression des* Erdballs. Nachdem die Einwirkungen dieses dur und über ein- ander greifenden Nebes großer Normalen in ihren Hauptmomenten auf den allgemeinen Gang der Weltgeschichten angedeutet waren, folgte in dev. zweiten Abteilung die Hinweisung auf die Charakte- ristif der Formen und Gestaltungen der ein elnen Erdtheile und_ ihrer durch Grüppirung, Klimätik, Plastik, Glieberung u. # w. aus

den dadurch bedingten Einwirkungen auf den besonderen Kultur=

ang ihrér Bèvölkerungeit. Nur: Häuptuinrisse-der- hemmenden“ oder pas isn Verhältnisse ihrer Formen? undi“ Gègersäßé! könnten: bei“ jedem und diè Lenkungen der Völkerzustände durch dieselben: vom

Anfange des Werdens an als Naturimpulse* bezeichnet werden; Dièr-

klassische Boden der alten Weltgeschichte im Maximum der Annähé=-

rung der drei Erdtheile der alten Welt; die: Einwirkung: der beiden räumlichen Gruppen südlicher Gliederungen in südtropischen und temperirten Zonen , nämlich der. drei: Kultur = Halbinseln?, Indien, Hinterindien und Arabien , wie der ihnen analog gruüppirten , Jta= lien, Griehenland und Spanien, als? eigenthümliche Weltcn, auf die ihnen zugehörigen Erdtheile: die: kompakteren! Massen Afrika!s un Central =Asiens, im Gegensaß der zerrissenstèn Planetenstelle in: der: - sundischen Juselwelt: die harmonische Ausgleichung: in: Vertheilung: der Formen und Verhältnisse: Europa?s" nah Stamm, Gliederung; Jusolirung, die Unaufgeschlossenheit Astens: gegen den Norden, im Gegensaß der skandinavischen Gliedèrung Europa's* und: der reichsten Gliederung Nord -= Amerika's gegen die arctishe, Tasmaria?s gegen die antarctishe Zone, wodur die Civilisation der: polaren Seiten der Erde auf diese: Vorlagen" zunächst für die B dul angewiesen erscheinen. Der Vortrag {loß mit dem Nachweis. auf. die vorherr= hend mcridiane Ausdehnung des Doppel-Kontinents Amerikä gegen: Nord nund Süd, wie der: ‘alten Welt gegen Ost und West, dem: Fortschreiten der Bevölkérungen, Civilisationen und Kulturen nach: diesen dur die Natur des Planeten bedingten Richtungen; in der: alten Welt durch gleichartige Têmperaturen ,. in der nenen“ Welt für die Zukunft eine neue shwierigere Aufgabe durch alle: Ex=- treme der Temperaturen hindurch, der aber“ die Kunstmittel eines: Sieges! über die Hemmungen der Natur als Tradition: in'die:Wiege

seiner Geschichten mitgegeben ward, als Erbtheil der Vergangenheit:

für künftige Jahrtausende. werden viele“ gegenwärtig: noth historisch brach: liegende, günstigte Lokalitätea des Pläneten dereinst: hervortreten. :

Durch den Weltgang der Geschichte: gleih be-

inichtamtlicher Theil.

Deutschland.

Preußen, Berlin, 12. Juli. Se. Majestät der König haben den nachstehend verzeichneten Offizieren! und Soldaten: die:An- legung der vou des“ Königs von Sachsen Majestät: ihuen verliehene:

Auszeichnungen Allergnädigst zu gestatten geruht: I Das Großkreuz des Verdienst-Ordens: dem General-Lieutenant von Holleben. i Il: Das Komthurkreuz erster Klasse desselben Ordens: dem Obersten Grafen von Waldersee, Commandeur des Kaiser Alexander Grenadier-Regiments. : I. Das Ritterkreuz desselben Ordens: dem Major Erich vom Generalstabe des Garde = Corps, » Rittmeister von Bor stell von der Adjutantur. IV. DasRitterkreuzdesMilitair=St. Heinrih=Ordens: dem Hauptmann von Alvensleben, » oou Budrißzbki, Seconde-Lieutenant von Eberstein, von Brandenstein, von Stúdckradt I, von Neibnib vom Kaiser Alexander. Grenadier-Regiment: Hauptmann von Malotfki, Seconde= Lieutenaut von Horn, » von Glasfena pp- vom 24sten Jufanterie - Regiment. V, Die silberne Medaille des Militair-=St: Heinrich= Ordens: i dem Unteroffizier Falkenhagen der 1sten Compagnie, » Grenadier Puplicck » » » » Kölker i » » » Sergeanten Braun 9ten Unteroffizier Hänbschel » » » Schmölling » » A [a Papke » » Füsilier Waschelewsky » » » Müller I. » » Spiring » » Hüklbert d 114: 9 Otto I » » Müller Ik » » Olgt »’. » Conterau » »'

zen- Erdball umspannenden | Vertheilung der

¡ ¡e Anhäufung der festen Massen in der nörd- H Hen. liste E gegen die südliche Hemisphäre |

e beide vermittelnden Gestadegürtel. Es | r- Wasserkreis,. der-- große oulkanische Feuerkreis und die

dann die große Anschwel="| Mhtungläm den’ Stirnwand gegen den Wasserkteis. und? die thr:

1232

dem Füsilier Ulri ch der 11ten Compagnie » » gn éfen » ÆŒ 2 »

» »“ ] j aumert » » * Jung » » Pollock » N Hönisch# » » » » h R œabe: » » y Fed E Hofmeister » Unteroffizier ® R ob h P P »f - Schließe. : » » » Hol “O » Sprödowsky » Ticdtke » Schmidt I. » Rudde »

B, 2 as Derr: i Rönnefarth Heininger | | » V Naleppa E 00 » ___ Gvgolefsfy- 7 D » Klein ti » Tambour: Weber j » Füsilier Ely 1A D: » Frütel »

» Winter » » Obermann » » Brauner » » Jochimiack- » » » : Maum » Alexander-Grenadier-Regiments; dem Feldwebel Mah: »“ Portepee=Fähnrih von: Ricaud Sergeanten Pauers | » » Unteroffizier SchrötterIL D » » Joachimsthal » » » Küster » Vice-Unterofffzier Griebenow » Süflier! Giesede N, 3 » Bs M aa ß : »ck-ck » : Cott y » »_ Rü(ert vf nf Hofrichter- D » Grametfke: R m Sauter Eo » -Preppernau: p 58 2 H ild : » » Rehf eld M4 » Ge n\ch: ‘»: O : Schiebe S, D S Blank lis » Gi es: TES » » Peidckert 11ten » » j Schä fer 12tèet 2Asten Infanterie-Regiments, 3 _ Berlin, 12:-Julïi. Vön der. Armee’ in Baden sind folgende weitere Nachrichten auf telegraphischen Wege eingegangen Hauptquartier Freiburg, den 11, Juli, Die Jhsürgeit-— ten sind auf allen Punkten des“ Thales“ wie des Schwarzwaldes zwei

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» Scheidberger

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» Schubert

Feldwebel

| Nächt 1 Uhr eine Refkögnvoszinutg Stürmmüggenhof; üñd* bei: dieser Gelegenheit 11 bibische Pioniere |_ zit Geéfäugentett; pfing: däs Bataillon die Ordre, únverzügli

| Ladénbtg, woselbs es seït: Mörgens zu cûréêm* heftigen: Gesedt ge | kommen war, Divisibnew zu folgen. it

, stand vox der Stadtiniitér von Lidenburg, welches biefelbé“ uur noch | vom Géfecht trènnté; febét Eiüzekne' dés: Kitpfes üungebulbig har | vend! Es gerei dên Köitimäands zi ' Freud, j Légteré in Wähtheit ‘Dsfsiee n fönnét, éine

Tage vor: Ankunft unserer Truppen: abgezogenz sle treten mässai— weise nah: erfolgter: Eutwaffmang nach? der: Schweiz: über; nur einige noch formirte Abtheilungen: haken sich mit Geschüß, rau- bend und. plündernd- -nackch- dem. Seekfreis. gewendet, wo? ein Tyeul derselben: am Sten- Abends. mit 41500 Mann und 16- Kauonen: in: “Radolfzell. cingezogen ist; Vom: dritten? Armee-Corps war... eine. Division- gester vor: dem leßtgenannten Ort, die Avantgarde; des Corps war bestimmt,, bei Wadshut einzutreffen. Das erste Armee-Corps wird’ heute mit einer, morgen-mit-einer zwei- ten. Division Lörrach; Schopfheim: und: die Gränze der Schweiz: cr=

' reien.

Vor Rastatt- wurde am 8ten- Nachmittags mit: nicht: unbedeu- tendem: Gefecht: ein- zweiter: Ausfall, bei welchem: das Dorf Nieder-- bühl. in Flammen: aufging,: zurückgeschlagen..

Berlin, 14. Juli: Der Minister für Handel, Gewerbe: und öffentliche: Arbeiten hat heute folgende: Benachrichtigung: an! den! Häan= delsstand: in den! Dstsechäfen gerihtet:: (

Jh: beeile mich, das Vorsteher - Amt: der Kaufmannschaft vor (ius! davon in' Kenntaiß zu seßen, daß: gestern“ ein Waffenstillstand mit:Dänemark! von: den: beiderseitigen Bevollmächtigten -- hier: untér= zeichnet worden ist, Sobald- die“ Ratification: erfolgt: ist, wird darüber , so“ wie wegen: der Aufhebung der Blokade , weitere Mit theilung: ergehen. / :

Erfurt, 9: Juli, (Erfurt. Ztg.) Das Kömmandv der Sten Landwehr=-Brigäde* vereffentliht nachstehenden Bericht! vom! sten Bâataillon (Erfurt)? 31sten' Landwehr-Regiments:

Dis Bataillon! hat die starken Mársche bei uttgewöhnklichem Wüärniegrad durch: Las Ausland bis zum: Rhcin' mit seltener Aus- dauer zurückgelegt, \o daß! dasselbe keinen Ukifaäll irgend* ciner Ark hätte. Ain; 16ten v. M. ntarschirte das! Bataillon vötr Frankfurt nah Langen, wurde in Folge der Gefechte des Peuckerschei Corps bei- Weinheiti, Käferthäl! und Labeitburg nach kürzen Aufenthalt da-

| selbst álármirt’ und rüdte ai denselben Tage bis: nah Darmstadt,

wo es' Nachts 12? Uhr Quartier erhtelt. detiselben begegnen- den“ zahlreichen Vérwundeten riéfen kéïneu- niederschlagénden, viclinehr

|_ kéainpfemuthigen“ Eindrutk hérvor:

¡Am 17ten Mittags wurde das Bataillon per Eisenbahn bis

ans pra dps und“ Gegend befördert, woselbst e& bis zum sten ver- e.

_ „Den 2lsten übernahm das Bataillon“ mit! bent von Sangrt-

hausen dié Vorposten béi Vitrnheim, machte in ber en

über erthal, Freudenhtin und

Uni #4 Uhr bei dea O ene lich über Größsachsèn nach Es paf

viesclbéinr und

int zit wi f bas ahrnehntiung, Wirtwoohl bas

die jèder dêr Herréu Offiziété mit ihm heil}:

| Bataillon hierbei nicht! zin gekömmen if, #& kann és | denmiockch- als dabei tel ei bêtrackchttin: | s den nä{sifolgenvew Nächt

tradtéii: Es bivéitäkirté in t b grie ge rüdté in der Näht

som 22stewx zum 23sten dur: Heidelbi is Neckäkgemimd; deu

“_| 24. ia Bkterkhal, dén: 25sten nth Zéukêrn, bei sten näch Fri-

drihsthäl, rté den Wstên Kärlsöruhe, Neubürgwever, übéernalhn vasclbft bie Bbeposten, ging i bér nici Racit 2 Uhr bia nat Dörmeröheliti: und vvit in Uebéreitistimmtg- mit bér allgenxinen

Ufer“ bis! zux? “um: 3 Uhr wurd mit“ der Herstellung=der-Briiesé vom Bataillon

bender Anerkennung hervorzuheben.

Kampf speziell zum Angriff gegen hiesigen Ort, am Murgkänal ges legen, zum Angriff vor. Der Feind hatte die Brü? aufgegeben und beschoß mit 700 geworbenen Schweizershüßen ‘und 8 Kanonen, aus gedeckter Stellung die Einrückenden,; währendz den Tagen des": 29, und 30. Juni, Den zweiten Tag wurde- durchz Heranziehung einer halbendBatteid und einer Jäger-Compagnix eine Demonstra= tion bewirkt wob esgzu eizem heftigen. Geschüß = und4Büthsen- cueé. kam. Jn ges ht vom 1sten hat: der:Feiud: das: linke Murg:

dung verlassen und die-Bxückezerstört. - Früh

begounen und*späteredurch eine Pionier-Abkheilüi vollendet? Die ser wichtige Uèbergangspunkt is bis zur Zeit durch 4 Compagniceñ des Bataillons, 1 Jäger - Compagnie, 1 Füstlier - Compagnie, eine halbe Schwadron Husaren, 2 Geschüße, zu einer hartnäckigen Ver= theidigung vorbereitet, beseßt. : „Wenn andere Gerüchte im Umlauf, \o -hält-„sich das Kom=- mando für verpflichtet, den trefflichen Geist des „Bätcällons in lo

‘Rrestett? ven 4 Juli 18497" ; (gez.) Freytag, Major und Commandeur des 1sten Bataillons (Erfurt) 3lsten: Landwehr - Regiments. ““

Münster, 141. Juli. Der Westph. Mérk:: enthält: Fol«z gendes : E 0 „Der Beschluß des Staats-Ministeriums vom 21. Mai d. J., durch welchen -die Kreise Iserlohn, Hagen, Elberfeld: und Sblingent in Pelagerzngs-Bustand erklärt. und. für dessen:-Dauér die. Artikel 5, , 7, 24, 25, 26, 27 und 28 der Verfassuigs=Ürkunde außer -Kraft geseut sid, wird hierdurch rückslehtlich,des Kreises Hagen, mit:Ausnahme jedocl) der: Stadt Hagen;: so wieder Aemtev Hagen, -Völe, Ennepe, Enneper=-Strafie, Langenfeld und Brekerfeld, wieder aufgeboben- Berlin, den 31. Mai 18497 E Königl Staats-Ministerium. _ (g{z.) Graf von Brandenburg. von Ladenberg, von. Manteuffel. von der Heydt. von Rabe. nare ___ Simons. Für - den- Kriegs- Minister: Im Ausftrage: : (gez.)- wow Grie she im.“ „Vorstehender Stäats« Ministerial =zBes{luß: wird hierdurch: zur óffentlihen Kenntniß gebracht. Münster, den 5. Juli 1849, Der stellvertretende komman= dirende: General :. von Tietzen. *

Der Ober=--Prásideut von Westfalen: Jn Stellvertretung: oon Bodelschwingh.“

Hesterreih. Wien, 10. Juli, Se. Majestät /der- Kaiser hat, wie die heutige Wiener Zeitung. meldet, in Anerkennung der rühmlichen Beweise von Kriegserfahrung, Unerschrockenheit und Ausdauer, welche der Königlich neapolitanische General - Lieutenant und General - Adjutant des Königs, Filangieri Principe die Sa= triano, in dem lebten sicilianischen Feldzuge und namentlich bei der Einnahme von Messina und ‘dèr Erstürmung von Catania an“ den Tag gelegt hat, demselben das Commandeurkreuz des militairischen Marien Theresien - Ordens , so wie dem Königlich neapolitanischen General und Kriegsminister, Principe d’Ischitella, das Großkreuz des Kaiserlich bsterreichischen Leopold - Ordens“ verliehen.

Die Wiener Zeitung bringt“ heute abermals eine Verord= nung des Ministeriums des Innern , betreffend die Durchführung der. Grundentlastung; im. Kronlande. Mähren. Dieselbe. ist: fast: ganz gleichlautend; mit dex das: Königreich, Böhmen: betreffenden, Der Wanderer kündigt eine Beleuchtung beider Aktenstücke, mit Her=- vorhebung der- wichtigsten Punkte an.

Dem Soldatenfreund zufolge, wird Se. Majestät der Kai- ser sich morgen wieder zur Armee begeben,

Nach offiziellen Niehrichten" aus dem Kaiserlich russishen-Haupt- quartier des Feldmarschalls Fürsten von Warschau in Miekolcz vom ten d. war daselbst, wie der heutige: Lloyd? berichtet, die Anzeige vom vierten russishèn“ Aritee-Corps eingelangt, daß Debreczin, mit- telst ciner bis Hadház entgegengekonimenen Deputation sih freiwil= lig der Gewalt Sr. Majestät“ des- Kaisèrs unterworfen hat und in Folge dessen die Stadt am 3ten- Abends im Besiß! genommen“ wor- den ist, Dasselbe Blatt sagt, es“ erhalte: 6 “eben: aus“ verläßlicher Quelle die wichtige Nachricht, daß: das russiscle Corps unter Gene= ral Grabbe die Bergstädte Kremniß und Schemniß ohne Schwert= streïch genommen hat.

Sachsen. Dresden, 10;-Juli. (D. A. Z.) Heute fand zu Pillniß Parade und Revue über ecineu! Theil der- hier garnisoni=- renden Truppen statt. Dieselben - waren früh: 7 Uhr von Dresden aufgebrochen und auf. dem rechten: Elbufer nach- Pilluiß: marschirt. Sämmtliche Truppen, nämlich einige: Schwadronen des 1sten leich= ten Reiter-Regiments, das Füsilier-Bataillon des: preußischen Garde- Regiments Alexander, zwei Bataillone der: sächsischen Brigade Prinz Albert , eine Abtheilung Pioniere und eine Batterie Se{hspfün- der, waren in der von dem Schlosse nach: dem Dorfe Hosterwiß führenden sogenanuten Maillen -= Allee in Parade aufgestellt. Um 10 Uhr erschienen der König, Prinz Johann. und dessen Sohn Prinz Georg mit zahlreicher Suite, ritten, untex dem Salutfeuer. der Batterie und dem kräftigen Hurrah! der Trupyen an: der Front hinab, während die Königin und die jüngeren: Prinzessinnen. des Königlichen Hauses in zwei offenen Wagen, folgten. Hierauf defi- lirten die Truppen, gesührt von! dem Ober-Befehlshaber der be- waffneten Macht, General-Lieutenant von Schirnding, in Sectionen an dem Könige vorüber, an dessen Seite der Krirgs - Minister. sich befand. Der König begab sih dann zu den num in- geschlossenen Kolonnen aufgestellten Truppen und richtete, wie «s: schien, besonders an das preußische Füsilier-Batailloit! einige:Worxte, worauf: der Kom- mandant desselben eine kurze Rede hielt und: /noclmals. mit seinem Bataillon dem König ein Hoch ausbrachte. Der König und Prinz Johann schienen von dieser Ansprache tief: ergriffen zu: sein;. wenig- stens sah man, daß Beide dem Sprecher sehr“ huldvoll ihren Dank zu erkennen gaben. , Nachdem der König dem Füsilier, Bataillon, das dem Vernehmen nach: im Laufe dieses Monat& nah- Berlin

zurückehren wird, ein Lebewohl zugerufen, kehrte er mit: seinem: Ge-

folge nah dem Schlosse zurück, sämmtliche Truppen aber rückten in den Königlichen Schloßgarten ein. Hier war in dem sogenannten Pavillongarten unter den * schattigen Bäumew füv Offiziere und Soldaten an vielen Tafeln ein Frühslück-bercitet„ An einer erhöh- ten Tafel saßen der König, . die Priuzen und--dié höhereu Offiztere, an einer andéren Tafel im Mittelgange die- übrigen Offiziere und in vier Seitengängen waren die Tische für die Unteroffiziere und Soldaten aufgestellt. Das preußische Musikcorps- spielte zuerst die sächsische National - Hymne, alsdann auch das sächsische Corps, späterhin führten beide Musikcorps wechselsweise größere Mu- sikstückle aus. Die Königin und die Prinzessinnen betrachteten mit ihrem Gefolge von dem Grwächshause aus das Fest. Fast un- ünterbtöchöne# Lebehoth auf König und Vaterlaud: erschallte bts ge=- ¿it 2 Uhr Rächmiktags, wo die Truppen thren Rückmarsch nah

‘seit -cinigen- Monaten. genommen haben, und die

I A T I i E E E I E S R S E A S L E: E E E A EMIEESEEE A T ia:

i sichtlich, befördert haben,

__ Diese Wöchè nöch wird fd. wie man aus. guter Quelle ver- nimnit, eílie Députatiou- des Stadtraths und der“ Stadtverordneten {äch Pillii begeben und dem König eine Advresse Überreichen, worin er zur Rückehr nach der Residenz eingeladen wird.

Hannover, Han nover, 10,.Juli,. Die Hannov. Ztg. enthält: folgende :Anspräche des Gesammt = Ministeriums: i „Der Verlauf, welchen die- öffentlichen Mugélegenbelten in. Deutschland

t i itwizkung:, welche auch

uns dabei-obgelegen hat, geben. uns die Veranlassung, Me Mitbürgern gegenüber offen auszusprechen,, wie wir..die gegenwärtige Lage der Vérhält- nisse Déutschlands und ‘unsetes Landes' insbesondere betrachten und was

wir glauben, von unseren Mitbürgern erwarten zu dürfen, damit: der: innere.

M n bei uns neu begründet und Freiheit und Wohlstand gesichert werde.

Die Gefahren des vergangenen Jahres, die gerechten Wünsche und Hoffnungen, so wie die Jrrthümcr und. Fehler jener Zeit sind zu bekannt, als daß cs nothwendig wäre, ‘hier: darüber zu reden. Auch die Bewegun- gen _und- Kämpfe, “welche - in-, der: Ständeversammlung- unseres Landes hexporgeriiem: Windeih, bedürfen der. Erwähnung nicht. Wo es- sh um das bloße Anerkêuntniß, : dêr Gültigkeit aller von der, Versammlung zu Frank- furt’ gefaßten Beschlüsse, also in der That um nichts weniger als ‘um die Existenz des Königreichs“ als solchen, ja: vielleicht um. die Existenz aller staatlichen Orduung überhaupt handelte, durfte die Regierung keinen An- stand“ nehmen, ‘sich ihres’ vollen verfassungsmäßigen Rechts. zu bedienen, in- dem; sie ‘die allgemeine ‘Ständeversamnlung ersk: vertagte und dann die zweite: Kammer: auflösete. :

Seitdem ist es den Bemühungen ter Regierungen von. Preußen, Sachsen-und; Hannover) gelungen, ihrem. zum-Heile..des Ganzen: unentbehr- lichen: Rechte, daß Veränderungen. in der Verfassung Deutschlands ohne ihre Zustimmung unmöglich sind, wieder Kraf: zu scha}, und hierdurh ist nicht allein der feste Böden für diè“ weitere Ausbilbing der Einheit: Deutschlands lviedergewonnuen,soudern .auch..wir. erfreuen uns. eben. dadurch_in friedlicher Ruhe der geseplichen Freiheit, welhe das vorige Jahr uns gebracht hat, während .in denjenigen Ländern, wo man dem entgegengeseßten zerstörenden Grundsaße am meisten nachgegeben hatte, die Zerrüttung am s{limmsten geworden i und es sich kar herausgestellt hat, daß das Dringen auf Aùñ- erkennung der frankfurter Verfassung dort nichts war, als ein Mittel zum gänzlithen Umsturze.

__ Die verbündeten Regierungen habeu- dem deutschen Volke offen ver- fündet, was ihr Zweck is, Sie wollen eine krästige Einigung des gesamm- ten Deutschlands gegen äußere und innere Feinde, aber sie wollen nicht einen Theil heraucreißen, sondern Deutschland erhalten in seiner ganzen Macht und Größe, Sie wollen Kraft in den Beschlüssen Unb in der Aus- N aber sie wollen das Recht der Fürsten nicht zerstören oder sich allein eilegen, Sie wollen die Verfassung so ordnen, daf in allen nothwendigen Stücken Einheit seiz aber sie wollen kein weit!äuftiges kostspicliges und verwir- rendes Administrationswerk von oben, kein kleinliches und stórendes Beaufsichti- gen und theoretisches Eingreifen in lokale Dinge Fehler, woran“ die Re- gierungsthätigkeit der Einzelstäaten vielfach gescheitert is, Sie wollen fer- ner Gerechtigkeit für Alle, nicht aber unbedingtes Uebergewicht derer, - die zum Urtheile am wenigsten befähigt sind. Sie wollen diese Ziele erreichen auf dem Wege des Friedens und" der Einigung, nicht dnrch Zwang und Unterdrückung, oder „durch Ausstoßen aller derer, die si nicht unbedingt einem allgemeinen Säye unterordnen können, sondern durch ernstes. Abwäs gen des wahren Bedürfüisses. j

Sie haben deshalb zum Schitye von: Freiheit und Ordnung, zur Her- stellung von Frieden und Gerechtigkeit ihre Kräste vereinigt z aber sie haben auch zugleich erkiärt, daß sie, wie es von Alters her deutsche Art und Ver- fassung gewesen, ihr Thun: und. Lassen de Gèboten des Rechts unuterordnen wollen. Sie haben, wie es... die Bckannin:ghnng vom 7ten d. M. ergicbt, den Gerichtshof bestellt, dem sie si sofort’ unterworfett und der nach“ ihrem Willen sich baldigst zu einem Réichsgerichte“ erweitern wird, wélches Deutsch- land eine Gewähr sein soll, daß die bloße Polizei nicht wieder das: Recht vershlingen kann. Damit hgben sie gethan, was in ihrem Réchte und in ihrer Macht lâàg.

Der König, unser allergnädigiter Herr, hat durch die großartige, auf- opfernde Weise, mit welchét er ‘auch hier- alle untergéordneten Bedenken ferngehalten und unverrückten Schrittes die Sachen dem nothwendigen Ziele der Einigung Deutschlands. in allen wahrèn Bedürfüissen zugeführt hat, sh neue Ansprüche auf den Dank des Landes erworben. Unsere Ausgabe ist es E das Werk auszuführen.

Wir hoffen, daß jene großen Gedanken Vertrauen für die ferneren Anstrengungen erwecken, welche uns: übrig bleiben, num diefelben ins“ Leben zu führen, und zählen auf die Unterstüßung. des Volks, wenn es darauf ankommt, durch dië nöthigen Einrichtungen, namentlich dur Beförderungen tüchtiger Wahlen zu“ dem entscheidend“ wichtigen Reichstage , der- Einheit auch sichtbar Leben und. Bedeutung zu geben. Die: nächste und nothwen- digste Aufgabc für Alle is aber, im Lände selbst Gescß“ und Verfassung in völliger Geltung zu erhalten und, wo solche fehlt, sie wieder zu \haffen,

Es sind gefährlihe Mißverständnisse Und Jrrthümer- in: dieser Be- ziehung gängig geworden, Als im Winter der Streit 1m die Gültigkeit dèr Grundrechte: si: erhob, konnten: Viele: in gutem Glauben: sich: auf die Publication dieser Beschlüsse durch die von den Regierungen anerkannte provisorische Centralgewalt berufen, und darguf die Meinung stützen, daß denselben -Gesepeskraft: beiwohne. Allein die Gerichte: des Landes haben entschieden, haben jene irrige Meinung verworfen und die Negierung kann und muß Achtung für die Gerichte verlangen. Wenn nun schon hierdurch ih die Behauptung der unbedingten Gültigkeit der Grundrechte und der

ersuch, dieselben thatsächlich- durchzus-yen, als Ungehorsam gegen die bestehenden Geseze darstelliz so ist dies noh. mehr der Fall in Ansehung des' Entwurfs der Reichsverfassung vom 28, März d, J, der selbs die Publication: durch“ die’ provisorische Centralgewalt nicht für sich hat, Abgesehen davon, daß Leßterer schon durch: ven. Beschluß: vom 28. Juni v, J, alle Theilnahme an der Begründung. des: Verfassungswcrks verfagt war, hat dieselbe auch: keinen“ Schritt: gethan, um diesem Entwurfe den Stempel derjenigen Autorität aufzudrücken, welche ihx“ durch, die Uebertra- gung der Macht des Bundestages- verliehen war, Von ciner Anzahl Mit- lieder: der Versammlung: terie und zum Dru gegeben, kann der-

selbe ebenso wenig Geseßeskraft. in Anspruch 1 e irgend ein stän- i

discher Beschluß, welcher von“ der Negierung: nicht publizirt ist. ;

H Wenn dennoch zeither Manchè T zu dem- Jrrthume haben verlciten lassen , diese Verfassung: für ein gültiges: Gesey zu: halten: so. kann dâärin nur eine- beflagenswerthe: Folge. der. Veiwirrung rithtiger Begrifse und eine toppelte Aufforderung erkannt werden , elzerseits. zwar A Gelngen , die feine weitere’ Thathandlungen zur? Folge: gehabt: haben, lediglich als nicht geschehen zu: betrachten.z: andererseits : abex. ernstlich; auf die Gefahren hinzu- weisen, welhe aus solchen. Aeußerungen: hervorgehen , und dringend vor A Ra zu warnen, welche die \{chwersten-Verbrehen in sih fassen önuen.

Srthritte, welche“ darguf gerichtet sind, vem Landesherrn auf gesehwi- drige Weise die Ausübung der Regierungsgewali unmöglich“ zu machen, begründen das' schwere. Verbrechen: des- Staatsverraths* und unterliegen den Strafbestimmungen, welche, das Kiminal-Gesegbn@hi darüber nah Beschaf- fenheit der Fälle festsept, Für die Aufrechthaltung: dieser, Gejeßbestimmun- gen is die Negierung dem- Könige und" dem- Lande: selbst: verantwortlich, sie muß also auch ihrerseits deren Handhabung: Lon alley Behörden und Obrigkeiten auch dann fordern, wenn solches auch. im einzelnen Falle schr shwer werden mag. \

Der gesunde Sinn unseres Volfes, die Achtimg vor vem Gesepe, die nit in berehnender Beobachtung des: Buchstabeus- beruht; \sönbern in dem wahren Geiste“ der Ehrfurcht; der Rekblichkeit und: Treue, mit: dem die Vor- schriften desselben: aufgefaßt werdenz tie Liebe zu König und-Vaterland, die bei uns noch wohnen, geben-uns indessen die feste Hoffnung, daß die Er- kenntniß des Jrrthums: genügen werde; die bisher Jrrenden zu ihrer Pflicht zurückzurufen und. die wenige: Böswilligeu, welche den Jrrthum bisher ab- l zurückzuschreden. Es ist noch Zeit, . um- prol Die bürgerliche. Ordnung , die, erste Bedingung ‘alles äu-

eren Wohlstandes ünd Glückes is nech mesawäats cn der: Ab- stellung der“ gegründete: Beschwerdeu wird mit Ernst - gearbeitet, vie Quellen ferneren- Wohlergehens sind noch nicht zerrüttet, und der Segen Gottes is uns bis jeyt in reichem _Maße_zu Theil geworden. Mögen wir uns denn dieses. Glü erhalten, Die gesegnetsten Gegenden unseres deut- schen Vaterlandes geben “uns jeyt bas traurige Beispiel, wohin es führt,

erschienene Großherzogliche Regierungsblatt

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wenn allmälig die Bande der Ordnung erschlaffen und die Völier sich de wöhnea,, Neht; Géestg und Obrigkeit nicht:.als Gottes Ordnung und: Be- dingung.alles menschlichen; Wohlseins, sondern als lästigen Zwang zu bee

«trahtenz, uud; wie: Aufruhr, Gewalt und; die. Schrecken des Bürgerkrieges

denen, zur: furchtbareu Lehre dienen: müssen, die auf dem Jrrwege des Eigen- willens sh. niht zurückhalten. ließen. Ó

Es is - die Phlicht ees jeden guten Bürgers, diesem Unheil entgegen- pa indem er sclbst das Beispiel der Treue, des freiwilligen Gehor- ams gegen Gesey und Ordnnng giebt, und die Seinigen zu glèiher Ge4 sinhung anleite, Wo das“ geschieht, da kann die Obrigkeit mit milder Hand! die Sachen: leukèn „- da kaun allein wahre Freiheit blühen, Wo aber der- Bürger sih- bethören läßt, Geseg: uud Ordnung zu, mißachten, solche niht-um ihrex: selbst, sondern; nux, um der ,Sirafe willen zu- befolgen, zu meinen , es sei genug, wenn es nur gelungen ist, diese durch Spißfindig- eiten: zu: umgehen. und. dadurch: alles, Recht im innersten Wesen zu unter- graben und zu vcruichtèn, da’ muß die Obrigkeit mit, allem Ernste und aller Kraft ihres Amts dem Bösen eutgégentrèten; da ist keine Freiheit möglich, und die Herrschaft der rohcn Gewalt, ‘sie komme von oben oder von unten, der endliche Ausgang einer jeden Regiérungsform, Möge denn Jeder seine Pfli&jt thun, daß solhes Verderben fern: von uns bleibe,

Unterstüßt durch den. festen rechtliebendèn Sinn unscrer Mitbürger wol- len wir. auch. ferner dahin arbeiten, daß, jener Geist der Treue und des Rechts ‘in unserem Lande. regiere, und. daß die Gesammtverfassung Deutsch- lauts- auf Grundsäge. gebaut weide, die denselben Geist überall erhalten und. befördern mögen. Wir hoffen unter Gottes gnädigem Beistande in Kurzem. den Erfolg. ermcisen zu könuen , und werden, sobald die Entwike- lung -der Verhältnisse es gestattet , “den ‘zu verfassungsmäßiger Mitwirkung zu berufenden Ständen des' Königreichs" diese wichtigsten Gegenstände vor=- legen, dartit auch’ sie beschließen, was dem Wohke des Landes Und der Ein- heit“ Deutschlands, ohne welche dieses nicht bestehen kann, förderlich. ist.

Hannover, den 9; Juli 1849,

i Königliches- Gesammt-Ministcrium. Graf von Bennigsen. Prott, Stüve, De. von Düring.

Buden. Karlsruhe, 7. Juli. (O. P. A. Z.) Das heute enthält- nachstehende. Verordnung: „Leopold 2. Nach Ansicht des Geseßes vom 21. Márz d. I., welches die Erhebung der direkten und indirekien Stcuern für die Monate April und Mat genehmigt, nah fernerer Ansicht des §. 62 der Verfassungs-Urkunde, in der Erwägung end= lich, daß nah der Beraubung unserer Staatskassen durch die hoch= verrätherische Partei im Lande d:c dringende Nothwendigkeit vor=

Braun.

-liegt,- für. die. orduungsmäßige. Furtführung des Staatshaushaltes

durch unverzügliche Beischafsung der nöthigen Mittel Sorge zu tragen, haben wir nach Autrag unseres Staatsministeriums be\cchlos= sen und verordnen: Die direkten und indirekten Steuer, welche in den sechs Monaten Juni, Juli, August, September, Oktob:r und No= vember dieses Jahres zum Einzuge kommen, sind nach dem seitherigen Umlagefuß und nach den bestehenden Geseßen und Tarifen zu erheben. Gegeben Mainz, den 6.. Juli 41849. Leopold. Regenauer.“

Karlsruhe, 8. Juli: (Karlsr. Ztg.) Heute Mittag um 12 Uhr hielt der preußische Oberst von Brandenstein, Kommandant der hiesigen Stadt, Inspection über die hiesige Bürgerwehr. Nach= dem diesclbe um 11 Uhx: dur den Generalmarsch engere worden war, sammelten sich die cinzelnen Banncr auf dem Markt= play und marschirten ven da auf den Schloßplaß, wo sie si, von der Schloßstraße an, den vorderen Zirkel entlang und längs des Marstalls bis an das. Gebäude der Hofbibliothek hin aufstellten. Glcih nach 12 Uhr erschien Obexst ven Brandenstein mit zahl- reichem Gefolge auf dem Plaß, musterte zunächst die einzel- nen Abtheilungen, die Front derselben hinunterreitend, und ließ sie alsdann, während er mit seinem Gefolge an dem Eingang der Schloßwahe hielt, bei s\{ch vorbcidefilixen. Mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen marschirten die Banner, ihren Befehlshaber, Oberst Gerber, an der Spize, vorüber: zuerst die Pickelhauben, dann die Helme der Feuerwehr, hierauf die Schüßen, und zum Schluß die- Artillerie mit bespanntem Geschüß. Nach geshehenem Vorbeimarsch rückten die einzelnen Corps an dem Eingaug der Schloßstraße zusammen, und hier hielt der Kommandant, Oberst von Brandenstcin, eine Anrede an sie, in der er ihnen in den schmeichelhaftesten Ausdrücken scinen Beifall zollte für ihr rühmliches Verhalten während der lebtvergangenen Zeit, für ihr treues Festhalten an dem angestammken Herrscherhause und Sr. Königl. Hoheit dem Großherzeg, welchem zu Ehren der Redner ein von der Blirgerwehr mit dem lebhaftesten Enthusiasmus aufgenom- menes und dreimal wiederholtes Hoch ausbrachte. Sodann hob er mit: ehrender Anerkennung die ausgezeichnete. Leitung ihres Führers, des Obersten Gerber, herver und. reichte ihm die Hand, wobei die Bürgerwehr durch wiederholte stürmische Acclamation ihre Sym- pathicen zu erkennen gab. t

Aus Rastatt berichtet die Deutsche Zeitung: „Es sollen noh einige hundert Artilleristen, ein Bataillou Jufanterie und die polnische Legion ‘in der Festung sein. Von der Zustimmung der Kanoniere hängt Alles abz“ die Bürger scheinen zu hoffen, sie doch noch zur Uebergabe zu bewegen. Eine Deputation aus der Stadt soll an den Prinzen von Preußen abgegangen sein, um ihn noch um

einige Tage Frist zu bitten, Viclleiht wird auch die Besapzung sich

durchzuschlagen suchen und. daun die Festung von den Bürgern über= geben werden, Wie es auch kommen mag, lange fann cs nicht dauern denn die Vorräthe sind dur die lebte Zeit schon zu sehr angegrif- fen, um lange halten zu können. So. war z. B. gleich nah Ankunft jener 12,000 Mann kein Salz mehr. zu haben, und mußte erst wie- der Zufuhr vom Oberland stattfindenz jept? is: alle Zufuhr abge- schnitien. Die Fruchtvorräthe sind gering, im. der Stadt selbst ist wenig Schlachtvich, und sonstige Nahrungsmittel jeder Art wurden mehr von der Umgegend herbeigeführt, als im Bereiche der Festung erzeugt. Wir müssen also einer baldigen Entsheidung entgegen=-

sehen.“ Donaueschingen, 7. Juli. (D. Z.) Heute früh gegen

6 Uhr brach, die. Avantgarde des Reichs - Corps. von Villingen: nach

Donaueschingen auf. Den eingegangenen Nachrichteu zufolge, war

daselbs ein Theil der badischen Truppen , cinige Belkswehr, die

Willichschen Freischaaren, Alles unter Befehl des „„Generals“ Si-

gel, zum Kampfe bereit. 14 Geschüße, darunter die bci Dos uns

abgenommene* medlenburgische Haubiße, waren aufgefahren. Wir

waren auf: einen ernstl‘hen Kampf gefaßt. Auf dem. Marsch käm

uns die Kunde zu, der Feind habe Donaueschingen ‘verlassen. und sich nach. Schaffhausen: zu gewandt; cine Meile von Donaueschingen kamen uns der früher schr radikale Posthalter und: ein Ge- meinderath entgegen und brachten die Nachricht von. der freu- digen und völligen Unterwerfung der Stadt. Die. Feinde waren fort, hatten: rie die: Salinen - Kasse mitgeuommen, dem Sitheo vou Fürstenberg 6500. Gulden geraubt, die. kostbare Waffen-Samm-= lung desselben unter. sich vertheilt und seinen Champagner quêge= truüñken. Schon um Mittag kamen flüchtige Volkswehrmänuer zurü, wid sagten aus, die Führer mit dem Geld sie sollen noch 100,000. Gulden und mehr gehabt haben seien, von Herrn Gögg g über: die badische Gräuze. Die Uebrigen mit den Geschüßen haben sich: ua Stühlingen- zu gewandt, Die Ersteren sollen, wie dies zu exwaxtoni war, von den Schweizern aufgenommen worden sein, die Lebteren dagegen möchten wohl Widerstand finden. Morgen. werden vir uns theilen. Ein: Theil wird die Flüchtigen. verfolgen, ein an-

derer nah Freiburg zu marschiren, um den von den preußischen Truppen von da- vertxiebenen Feinden entgegenzugehen:

Von der Murg, 9. Juli, (Karlsr. Ztg.) Gestern Abend um_ halb“ 6 Uhr ‘naten 2 Bataillone Infanterie mit 4 Kanonen aus der Festung Rastätt einen Ausfall, um cine Batterie anzugrei= fen, die den Aufständischen fortwährend großen Schaden that. Diese Batterie war in der Nähe der Eisenbahn-Brücke bei Rastatt errihtet; der Ausfall geschah aus dem Karlsruher Thore. Zuerst hielten dié (obwohl s{chwach- beseßten) Feldwachen des 3lsten und 21sten Regiments den Angriff längere Zeit auf, bis: sie Verstärkung erhielten; nah etwa dreistündigem hartnäckigen Kampfe traten die Aufständischen (um die Festung bis zum Fort C. sich durhs{chlagend) den Rückzug in die Festung an. Auf beiden Seiten sind viele Todte und’ Verwundete; jedo war auf Seiten der Jusurgenten der Ver=-

“lust wohl doppelt so stark, als auf preußischer Seite.

Das eine Viertelstunde südöstlich von Rastatt liegende Dorf Niederbühl wurde von den Aufständischen mit Brandstoff beschossen und“ um halb ‘8 Uhr stand bereits ein Haus in Flammen; die Feuersbrunst dauerte die ganze Nacht z drei Straßen, auch die Kirche, das Pfarr=- und Schulhaus sind abgebrannt.

Stodckach, 6. Juli. (Karlsr. Ztg.) Heute Nacht versam- melteu si. hier die Civil-Kommissäre der Umgegend und faßten nah gepflogener Berathung den Beschluß, daß, weil bereits vier Füns- theile des badischen Landes die Sache der Revolutiou verlassen hät= ten, sie die lebtere selbst aufgeben. Dem zweiten Aufgebot der hie=- sigen Bürgerwehr is dieser Beschluß heute früh um 6 Uhr durch De S R Gulde auf dem hiesigen Rathhause verkündigt worden.

Freiburg, 7. Juli. (D. Z.) Heute Morgen sind die Kö=- niglich preußisheir Truppen unter dem Oberbefehl Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen hier ciugerückt. Es ist die etwa 8000 Mann starke Vorhut des unter General von Hirschfeld stehen- den Ärmee - Corps, welches in sêinèr ganzen Stärke unverzüglich nachfolgen und gegen das Oberland und den Seekreis vorgehen wird. Der Cinmarsch begann um 10 Uhr und dauerte bis 412 Uhr. Jn den Straßen Freiburgs bemerkte man deutsche, badische und weiße Fahnen. Es lag ein gewisser Ernst auf der Scene des Ein= marsches, wie er im Geleite kriegerischer Ereignisse zu sein pflegt. Sofort wurde das Plakat an den Straßenecken angeschlagen, w0o- durch der Kriegszustand in Baden erklärt wird. Die Entwassnung der Stadt geht unverzüglich vor sich. BiR Jn Folge erhaltener Aufforderung durch den Se. Königliche Hoheit den ‘Prinzen von Preußen als General-Kommissär begleiten= den Geheimen Rath Schaaff is Herr von Rotteck als provisorischer" Bürgermeister der Stadt Freiburg heute wieder ‘in Amtsthätigkeit eingetreten.

Schleswig-§Solstein. Schleswig, 9. Juli. (Hamb. u. Alt. Bl.) Der General von Prittwiß hat am 8. Juli folgen- den Tagesbefehl erlassen: i e „Das Gefecht, welches die schleêwig = holsteinishen Truppen am 6ten d. M. vor Friedericia bestanden haben, gereicht dem Muthe und der Ausdauer dieser Truppen zum großen Lobe und scheint reich an Beispielen der tapfersten Hingebung und Verachtung der Gc fahr - gewesen zu sein, Bei der Eigenthümlichkeit und Schwierigkeit des Terrains, bei dex überraschend großen Ueberlegenheit des Feindes und der entschiedenen Angrisssweise dessclben sind die stat! gehabten bedeutenden Verluste allerdings nicht minder beklagenswerth, jedoch erklärlih. Dieser Tag wird in den Annalen der jungen Armee einen bemerkenswerthen Plaß einnehmen, sich den Erfahrungen aurethen, die auch ältere Armecn in gleicher Art gemacht haben, und die das Geschick des Kri?ges nicht immer ausschließt, (Gez.) von Prittwiß.“

Ein Corps=Befehl des Generals von Bonin aus dem Haupt- quartier Veile, den 7. Juli lautet:

„Soldaten der s{chleswig=holsteinishen Armee!“

„Wir haben; gestern nach cinem langen blutigen Kampfe vor einem überlegenen Feiude den Rückzug aus unserer Position vor Friedericia angetreten, aber- es erfüllt mich mit Stolz und Freude, sämmtlichen Truppen cin ehreudes Anerkenntniß sür ihre Bravour und Hingebung im Gefechte ertheilen zu können, Wir haben einen bedeutenden Verlust zu beklagen, denn viele unserer bravcn Kame= raden starben und bluteten für die Sache des Vaterlandes und für die unbefleckte Ehre unserer Waffen. Ich. erkenne mit Genugthuung bei allcn Truppen. den wahrhaft kricgerishen Geist, welcher jede Armee auch unter ungünstigen. Verhältnissen mit Freudigkeit in die Zukunft blicken läßt, und ih hoffe mit Euch, daß uns bald Ge= legenheit werden möge, dem Feinde abermals im Kampfe gegenüber= treten zu- können, von Bonin.“

Hohenzollern - Sigmaringen. Sigmaringen, 7. Juli. (Schwäb. Merk.) Die vor dem württembergischen Mili= tair fliehende Freishagr von Ad. Mayer hat sich längs der Alb und dur das Killerthal gegen Sigmaringen gewendet, wo sie Zuzug zu erhalten hoffte. Auf die Nachricht von ihrem Herannahen rückte ihr die hiesige Bürgerwehr auf cine Stunde Weges bewaffnet ent-= gegen, worauf sih die Freischaar, die Richtung ins Badische ein=- \chlagend, zurückzog, das Aussehen der meisten Theilhaber derselben erregt Mitleid.

Ausland.

Frankreich. Paris, 9. Juli. Die neueste Depesche, welche die Regierung aus Rom auf telegraphischem Wege erhalten hat, und die der Kriegs-Minister heutein der geseßgebenden Versammlung mittheilte,kau- tet: „Rom, 5. Juli. Der General Oudinot an den Kriegs-Minister. Gleich beim Einzug der \ranzösischen Truppen in Rom habe ih alle nöthigen Maßregeln getroff}en, um die innere Ruhe der Stadt zu sichern. Jch habe deu General Rostolan zum Gouverneur von Rom und den General Sauvan zun Plabkommandanten ernannt. Das Fort. St. Angelo is heute Morgen um 7 Uhr unseren Truppen über-= geben werden.“ Man glaubt, daß der General Dudinot in Rom eine Garnison von 6000 Mann lassen werde, welche mit 4000 Spa= niexn dem Papste zum Schutze dienen sollen.

Großbritanien und Jrland. London, 9. Juli. Dex Prinz Georg vou Cambridge und der Prinz Eduard von Sach- sen-Weimar sind von einem Besuch, den sie beim Könige von Han- nover und auf dem Schauplaß der Operationen in Baden gemacht, wieder in London eingetroffen. |

Die hiesigen Zeitungen berichten heute über den enthusiastischen Empfang, welchen die Gräfin Rossi, die am Sonnabend auf dem Köuiglichen Theater von London wieder als Madame Sonntag die Bühne betrat und die Hauptrolle in dcr Oper „Linda von Cha- mouni“ gab, in dem gedrängt vollen Hause Se hat, und 44 den Beifallésturm, der ihre ausgezeichnete Leistung begleitete. S wissen den Enthusiasmus , den das hiesige Publikum bei dieser

legênheit zcigte, nur mit dem zu vergleichen, welchen vor kurzem Fenny, Lind hier erregte.