1849 / 198 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ür statthaft erachtet, als durch ein Geseß, das

lein anderer Anenes Se j 30 des Grundgeseves als provisorisch erlassen werden konnte, die gedruckte Verö entlihung solcher rung und die mit der Kriegsführung

/ iber die Kriegsfü R tbarer erbindung ehenden aus cic aus welchen

‘e über bevorstehende Kriegs-Unternehmungen, namentlich über Ae Stclinng ah Bewegung der Truppen , Transport von Kriegsmaterial, Aufenthalt und Reisen der Kommandirenden, so wie úüber Ankunft und Abgang vou L, gezogên werden könn= ten, unter Androhung einer angemessenen Strafe zu verkietén.

" Obwohl der Staats-Rath, welchem die Sache vorgelegt worden ist, es gern vermieden hátte, die Presse iu neue Fesseln zu schlagen, i ce die Wirksamkeit der Flngs-Redacteure nicht wenig beengen könnten, so sind doh von demselben die Gründe für die Nothwen- digkeit einer solchen Gesebesbestimmung als überwiegend erachtet worden, und nachdem die vom Justiz-Ministerium in Uebereinstim- mung hiermit Alleruntecthänigst gethane Vorstellung Sr. Majestät Aller- höchsten Beifall gefunden hat, ist durch genanntes Ministerium fol-

endes provisoríshe Gesep, betreffend das Verbot, Narichten über den Krieg durch den Druck zu ver- öffentlichen, unterm 8. Juli erschienen :

Wir Friedri ch VIL, von Gottes Gnaden König von Däne- mark u, st. w., thun zu wissen :

Es sind während des Krieges, in welchem Dänemark verwielt ist, in den öffentlichen Zeitungen und Tagesblättern nicht selten solche Nachrichten über die Kriegeführung und die damit in Verbindung stehenden Begebenheiten mitgetheilt worden, deren Veröffentlichung höchst hädlihe Folgen mit sich führeu kann. Zur Verhütung der- selben während der Dauer des jebigen Kriegszustandes is es für nöthig gefunden worden, die Veröffentlichung derartiger Nachrichten durch ein Geseß, unter augemessenen Strafen, zu verbieten. Darum haben Wir, auf die allerunterthänigste Vorstelluug Unseres Justiz = Mini=- steriums, beschlossen, zufolge F. 30 des Grundgesehes, vorläufig zu gebieten und zu befehlen, wie folgk :

i S.

Niemand darf Nachrichten über bevorstehende oder erwartete Kriegs-Unternehmungen, über Stärke, Stellung und Bewegungen Unserer Truppen, Transport von Kriegs-Material, Aufenthalt und Reisen der, Oberbefehlshaber, eben so wenig über Ankunft und Ab- gang Unserer Kriegsschiffe, durch den Druck veröffentlichen, es sei denn, daß die Nachricht vorher vom Kriegs = Kommando mitge-

theilt if, F. 2

Uebertretungen vorstchenden Verbots werden durch Geldstrafen, je nah den Umständen von 20 bis 500 Rbthlr., welche der betref= fenden Armenkasse zufallen, geahndet.

Der Tod des dänischen Generals Rye bei dem Ueberfall in der Nacht vom 5ten zum 6ten d. M. veranlaßt ein dänisches

Blatt zu folgender Charakteristik des von seiner Nation hochgefeier-

ten Mannes:

Unter den etwa 300 Opfern dänischer Krieger, welche die Séhlacht bei Friedericia gekostet hat, ist keiner, dessen Verlust so sehr gefühlt und beklagt wird, dessen Name so sehr auf Aller Lippen ist, als der des General-Majors Olaf Rye, und zwar nicht blos, weil er ein hochstehender und tüchtiger Führer war, sondern weil er, sowohl dur seine. persönlichen Eigenschaften, als durch äußere Umstände, der Liebling eben so der Armee, wie des Volkes geworden war. General Rye gehörte zu denjenigen Männern in unserer Ar= mee, welhe vor dem Kriege Wenige kannten und Nie- mand zu \{häßen wußte, weil sie in der langen Friedens= zeit, während welcher sie in untergeordneten Posten ergrauten, keine Gelegenheit hatten, sich auszuzeihnen. General Rye war ein Norweger von Geburt, verließ aber im Jahre 1814 nebst seinen zwei Freunden Schleppegrell und Helgesen, zugleich mit König Christian sein Vaterland, weil ihn die ore iun dessel= ben mit Schweden nicht befriedigie. Es is ein ziemli verbreitetes Gerücht, die drei jungen Norweger hätten si als Freiwillige an der Schlacht bei Waterloo betheiligt, jedoch wissen wir darüber keine sichere Auskunft zu geben. Genug, sie traten in die dänische Ar= mee, aus welcher Helgesen indeß bald wieder ausschied, während Ryo und Schleppegrell darin blieben. Von 1819 bis 1842 stand Rye in den Herzogthümern in Garnison. Natürlich knüpfte er in diesen 23 Jahren verwandtschaftlihe und freundschaftliche Verbindungen mit vielen Familien daselbst an, und man darf sih daher gar nicht

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wundern wofern das, was erzählt wird, wahr ist daß er Über den Ausbruch des Kriéges im vorigen Jahre verstimmt war, ja wohl selbst einen Augenblick Bedenken trug, ob er- persönli daran Theil nehmen solle. Der Ruf der Pflicht und sein Verhält= niß zu den Kameraden und Untergebenen brate gewiß ‘bald jene an und für" sich tungéwerthen persönlichen Gefühle zum Schwei= gen, und Rye rückte mit dem 1sten Linien-Bataillon ins Feld.

Das Treffen bei Bau sah ihn in dessen vorderster Linie, sich stets dem heftigsten Kugelregen aussebend, stets seine Soldaten er-= munternd und anfeuernd, ordnend und leitend, Schon bei Bau gewann er nicht blos das unerschütterliche Vextrauen und die Hochachtung seiner nächsten Untergebenen, sondern die Blicke der ganzen Armee und des Volkes wandten sich schon jeßt auf ihn, indem namentlich

scine kaltblütige Todesverachtung, welche damals in unserer jungen Armee etwas Neues war, der Gegenstand allgemeiner Bewunderung geworden war. ___ Bei Schleswig führten Bülow und er die Flankenbewegung über das Danewirke gegen die angreifenden Preußen aus, wodurch diese, wenngleich mit vielen Opfern für unsere junge Schaar , eine Zeit lang aufgehalten wurdenz auc hier war er an der piße sei= ner Leute und Faligie noch die schon gewonnene Anerkennung und Hochachtung. an hat von dieser Schlacht einen Zug von seiner Gleichgültigkeit gegen die Gefahr erzählt, für dessen Wahrheit wir zwar nicht einstehen können, ihn aber niht unerwähnt {assen wollen. Ihn überfiel nämli eine große Müdigkeit, und \o legte er sch, ob- schon ihn die Kugeln beständig umsausten, unbeküÜmmert auf die Erde und lief einige Zeit. h

In den folgenden Treffen des vorigen Jahres, am 28. Mai und 5, Juni, trat Rye weniger hervor, als sein Landsmann und Freund Schleppegrell, der eigentliche Held dieser chrenvollen Tage; aber er hatte Cal Gelegenheit, sich dem Ober = Kommando dur seine Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit als Führer zu empfeh- len. Er mußte seine tapferen Köhler (denn aus solchen besteht größtentheils das 1ste Bataillon) verlassen, um das Kommando über eine Brigade zu übernehmen. Eben so verräth es ohne Zweifel das richtige Urtheil. des Kriegs-Ministers und des kommandirenden Gene- rals, daß sie beim Beginn des diesjährigen Feldzuges den Brigade-Com- mandeur Rye für besonders geeignet hielten, auf eigene Handzu operiren und, im Fall eines Rükzuges, denselben die Halbinsel hinauf mit

einem isolirten kleineren Corps zu unternehmen. Diese Aufgabe, die an sich gar nicht denkbar war, ward für Rye die Quelle erhöh= ten Ruhmes. Dieser Rückzug wurde nicht uur vor einem drei- bis viermal überlegenen Feinde und auf einem Terrain, wo sein kleines Heer mehrmals hätte umringt werden können, fast ohue allen Ver= lust auf unserer Seite ausgeführt, während Rye auf mehreren Punkten dem Feinde einen hartnäckigen Widerstand lcistetez sondern es geshah au zu einer Zeit, da bie übrige Armee fast ganz un=- thätig dastand, so daß die allgemeine Aufmerksamkeit besonders dar= auf gelenkt wurde, und das. patriotische Gefühl in der Freude über Ry9e's verhältnißmäßig größere und glücklichere Wirksamkeit eine Art Befriedigung suchte. A

Von dieser Thätigkeit wurde er abgerufen, um an der Leitung des Ueberfalls in der Naht vom 5ten zum bten, dessen eine Haupt-= rolle ihm anvertraut wurde, und bei welhem ihn der Tod, dem er so a A getroßt hat, ereilte, Theil zu nehmen. Das Gerücht, daß er bei der Erstürmung einer Batterie, von drei Kugeln getrof= fen, gefallen sei, ist unrichtig. Nachdem zwei Pferde unter ihm ge- tödtet worden , soll er, hinter der Schlachtlinie seiner Balterie zu Fuß gehend, von einem Schuß ins Bein oder den Schenkel getrof= fen, niedergestürzt sein, worauf er von einer zweiten Kugel, die dur den Unterleib von unten nah oben gegängen. ist.ünd also kaum von den feind= lichen Geschüßen gekoinmen sein kann, sondern von einemverrätherishen in einem Kornfelde versteckten Marodeur, vielleicht von cinem zufällig verkehrt abgefeuerten Gewehr, - getödtet wurde. Erbitterung war vielleicht das erste Gefühl, das sein Fall in der Armee hervorrief, doch ist sie gewiß bald von einer tiefen und allgemeinen Traucr er= seßt wordenz denn er war, wie gesagt, außerordentlich beliebt bei den Soldaten, besonders bei seiner eigenen Brigade, die A in dem dreimonatlichen Feldzuge seiner ges{chickten und klugen eitung an-= vertraut worden war, und diefe Trauer findet Pren Wiederhall außerhalb der Armee im ganzen Lande und im Bruderlande, des Gefallenen Heimat, |

Nation denjenigen, deren Leben und Blut für dieselbe vergossen. ist, ein treues und dankbares Andenken weihen. General Rye's Anden- ken wird unter uns fortleben !“

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 14. Juli. Jm Fonds- und Actien- Geschäft war es im Laufe dieser Woche wieder recht lebhaft, und obschon die Course keine bedeutende Schwankungen erfahren haben, so sind die Umsäße do von Belang gewesen. Am namhaftesten blieben die österr,, holländ. und belg. Effekten gesucht, und stellten sih sehr fest im Preis, und mehrere Sorten davon sogar steigend. Es werden im Augenblick von Privateu viele Kapitalien für eben- genannte zinstragende Fonds verwendet und täglich viele Ankäufe darin gemacht; worunter besonders Metalliques, Integrale, 4proz. holländ. und 24proz. und 43proz. belg. die beliebtesten sind.

Für süddeutsche Papiere hat die Kauflust etwas nachgelassen, da überhaupt der Stand dieser Fonds etwas zu hoch ist, und an= dererseits auh neue Anlehen zu erwarten sind. Namentlich offerirt blieben die darmstädt. und württemb. Oblig. , hannov. und preuß. Oblig. hielten sih begehrt, und die kleinen Partieen, welche an den Markt kamen, wurden tägli aufgekauft. Anlehens-Loose blieben auch gedrüct, da für auswärtige Rechnungen mehrere Posten zum Verkauf vorkamen. ?

Die spau. 3proz. Schuld, welche man Anfangs der Woche mit 27% bez., endigte mit 26%, in Folge vieler Gewinn - Realisationen. Im Wechselgeschäft zeigte sich auch Flauheit, und die meisten De= visen waren unter der Notiz offerirt, namentlich is jeßt von Paris,

London, Hamburg und Amsterdam viel Vorrath da; der wiener Wechsel - Cours varürte nach den Valuten der wiener Börse, und blieb am Schluß der Woche zu 101, und österr. Coupons zu 100% gesuht. Das baare Geld hat durch häufige Verhandlungen ‘doch etwas angezogenz Disconto wurde mehrmals zu 15 a % gemacht. flag Goldsorten behaupteten ihre Preise, preußisch Courant etwas auer,

Amsterdam , 14. Juli, An hiesiger Fondsbörse sind die Course der holländischen Staatspapiere diese Woche anfänglich ihrer teigenden Richlung noch weiter gefolgt, gemeinschaftlich mit den

reisen der österreichischen und der französischen Renten, und wur= den abermals ansehnliche Kapitale in selbigen, vornehmlich in 4pro= zentiger wirklicher Schuld, angelegt; gegen den Schluß der Woche

verringerte sih aber die Kauflust merklich, weshalb man wieder zu et=

was niedrigeren Preisen ankommen konnte, Actien der Handelsmaat= \chappy waren Courant des Spiels für Spekulanten und erheb= lichem Preiswechsel unterworfen; der Preis wurde erst von 1562

Wenn die Armee bestrebt is, der Nation sowohl die Ehre des

Sieges, wie den Segen des Friedens zu erwerben, so wird auch die '

wartet werden,

Bekanntmachungen.

[294] Pi, wijoïc Viana, Ueber das Vermögen der Handlung Gebrüder Wiener

Stelle auf dem

Tempelburg, den 12. Juli 1849, Königliches Bezirksgericht,

genannten Grundstück abge-

[202 b]

zu Glaz is am heutigen Tage der Konkurs-Prozeß er- öffnet worden.

Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse is auf den 29, September .c., Vormittags 10 Uhr, 7 vor dem Kreisrichter Wolluy- im Parteienzimmer des [195 b] unterzeihneten Gerichts anberaumt worden.

Wer \sih in dicsem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen, und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein cwiges Still

Die Schles1sche Feuerver- s1cherungs-Gesellschaft in Breslau

(bestätigt durch dic Allerhöchste Kabinets-Ordre von 10, Juni 1848), Gewährleistungs-Kapital Zwei Millionen Thaler Pr. Ct.,

Eisenbahn.

D F D Ds]

Magdeburg - Witltenbergesche

Der Herr Minister für Handel, öffentlihe Arbeiten hat in“ dem Beschlusse der

r; A legten General-Versamm-

G E Ì m (Da lung die Genehmigung S ae M zur Ausgabe von Prio- *ritäts - Obligationen bis

Y ) zum Betrage von zwei | Der

P Millionen Thalern für

den Fall vermißt, daß die in Aussicht ge|tellte Zinsga-

bis 159 pCt, hinaufgetrieben , fiel darauf plöglich auf 1555 pCt. und stellte sih zuleßt auf 156 pCt, Integrale besserten sih von 951 auf 51 pCt., wurden jedoch gestern wieder zu 51% pCt. abgelassenz 3proz. wirkliche Schuld ging von 59}; auf 5922: pCt, zurü; 4proz. do. erreichte 795 pCt. und blieb gestern nur £ pCt. niedri= ger. Alte 5proz. russische Obligationen bei Hope waren durchgängig in Frage, wodur deren Preis von 1025 bis 103 pCt, emporge= kommen is; 4proz. Certifikate bei denselben behaupteten sich auf 83% a 84 pCt., 5proz. wiener Metalliques stiegen ers von 74 bis 74% pCt., do blieben zuleßt 74% pCt., 24proz. do. wichen von 39% um 4 pCt. Der Umsay in französischen Renten hat wieder merklih nachgelassen, der Preis der 3proz. hielt sich Anfangs der Woche auf 512 pCt., ging dann auf 517 pCt. herunter und blieb am Ende 515 pCt. Lebhafter ging das Geschäft mit spanischen Schulddokumenten, von denen Ardoin - Obligationen anhaltend stark ausgeboten wurden, - wodur deren bis 125 pCt. gestiegener Preis allmälig wih und zuleßt 124 pCt, blieb; Z3proz. binneuländische shwankten zwischen 27 und 26% pCt., gestern kaufte man zu 26e pCt,; Ardoin-Coupons sind von 8 a 97 pCt. auf 8 a 83 pCt. gefallen; portugiesische Obligationen stiegen Anfangs von 29 bis 294 pCt., wurden aber zuleßt zu 294 pCt. abgelassen. Von Eisen= bahn - Actien wurden einige Utrecht - Arnheimsche zu 78 pCt, abge= nommen.

gen im Bürcau nur vorzuzeigen, worüber eine ähnliche Karte ausgefertigt wird. Da jedoch in diesem Falle dieselben Actien beim Eintritt in die Versammlung noch- mals vorgezeigt werden müssen, so is es zur Vermei- dung von Verzögerungen wünschenswerth, daß nur der erstgedachte Weg der Legitimationsführung eingeschla- en werde,

N Die deponirten Actien können am Tage nach der Ge- neral - Versammlung gegen Rückgabe der Bescheinigun- gen über deren Einlieferung wieder in Empfaug ge- nommen werden,

Magdeburg, den 17. Juli 1849, usschuß der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisen- bahn-Gesellschast., : (gez.) Deneke, Vorsigender,

Gewerbe und

Das Abonnement beträgr: 2 Rtblr. für ahr. 4 Krble: M ah 8 Ar lr. ahr.

| ‘in allen Theilen der Monarchie ohne. Preis - Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 25 Sgr. berechnet.

Inhalt

Deutschland.

Preußeu. Berlin. Beförderungen in der Armee, Verordnungen

; des Genéral-Post-Amts. ;

© Oesterreich. Wien. Adressen Bergamo's und Brescia's an den Kai-

ser und Antworten Sr. Majestät, Neueste Nachrichten aus Sicben- bürgen und Ungarn. Ankunst Ponsonby's,

/ Amtlicher Theil,

1 | Bayern. München, Rüdkehr des Königs und der Königin.

Waden. Karlsruhe, Verfügung des Kriegsministeriuums, Kup- penheim, Parlamentair aus Rastatt. Baden-Baden, Ausfall

essen. Kassel, Hofnachricht. / :

chleswig - Holstein. Schleswig. Rekognoszirung. Flens- burg, Berichtigung. Vermischtes, Aus dem Supdewitt. Ver-

nischtes., Naffau. Bremen. Bremen,

Wiesbaden, Wiedereröffnung der Kammer. Verhandlungen der Bürgerschaft,

: A usland. Desterreich, Preßburg. Slavishe Freishärler, Verbrennung der abgelieferten ungarishen Noten, Wiedereröffnung der Dampf- {ifffahrt bis Gönys. Verhaftungen. Nachrichten von Komorn, Palffy und Pazmandy. Aus Oesterreihisch-Schlesien. Ueber- | ,_ fálle und Brandschaßungen magyarischer Guerillas, Krakau. Forti- | fication, Rekrutirung, Lemberg. -Truppenvereidigung. Auf-

| j aus Rastatt, Konstanz. Aufhebung der Gränzsperre.

/ ruf an die Russinea in Ungarn. \ Frankreich. Geseggebende Versammlung, Vor'chlag über Auê- ¿ sebung der Sizgungen, —. Die Wahlen der Kolonieen, Bestätigung 1 der Wahlen für Paris, Autorisation zur gerichtlichen Verfolgung von Repräsentanten, Paris, Schreiben dis Papstes an Oudinot und an- dere Nachrichten aus Rom, Abreise Lamoricière's nah St. Peters- burg. Vermischtes, : Großbritanien und Irland. London. Der neue Gesandte Franl- reichs und die auswärtigen Angelegenheiten, Die Kandidaturen für die City, Nachrichten aus Kanada, St, Domingo und Mexiko, Vermischtes. : Niederlande. Aus dem Haag, Fremdengescy. Belgien. Brüssel. Vermischtes. Schweiz. Bern, Kreisschreiben des Bundesraths in der Flüchtlings- Angelegenheit, Zürich, Die badischen und pfälzischen Flüchtlinge. Sch w9z, Protest gegen die Bundesraths-Beschlüsse hinsichtlich des Asylrehts und der Militair-Capitulationen. Baden, Juystradirung badischer Flüchtlinge. Basel. Ankunft Heckeys. Liestal, Durch- züge flüchtiger Truppen, Genf. Römische Flüchtlinge. Italien. ' Livorno. Flüchtlinge aus Rom, Florenz. Projekt einer neuen Steuer und Reorganisation der Civica, Rom. Nedcke- j reien gegen die Franzosen und Verhaftungén. t Jonische Fuise u. Neue Zeitungen. i | Türkei, Ernennungen. Herstellung der Ordnung in Yemen. | Aegypten. Abbas Pascha. i Börfen- und Handels -Nachrichten.

| Beilage, »°

| Amtlicher Theil.

Se. Majcstät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Major von der Adjutantur von Leblanc-Souville und dem Premier-Lieutenant von Zglinihki vom 2en Garde=- Regiment zu Fuß den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu ver-=

leihen.

Ï Se. Königliche Hoheit der Prinz Albert von Sachsen ist | nach Dresden abgereist. :

Finanz - Ministerium. Bekanntmachung. : f Da eine bedeutende Anzahl von Personen, welche im vergan- F genen Jahre Beiträge zur freiwilligen Staats - Anleihe an hiesige 1 Kassen eingezahlt haben, die von uns darüber ausgestellten Schuld=-

Preußischer

Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonutag den 22. Jul i

Uichtamtlicher Theil. Deut\cbland.

" Preußen. Berlin, 24... Juli, Nach dem heutigen Mil i- tair=Wochenblatte ist du Vignau, Oberst und Brigadier der Zten: Artillerie - Brigade, zu den Offizieren der Armee vérfegt; von Berge und Herrendorff, Major vou der bten Artillerie - Bri- gade, zum Brigadier der 3teu Artillerie - Brigade, Krause, Haupt- mann von der bten Artillerie - Brigade, zum ctaismäßigen Major, Perle, Major von der 7ten Artillerie-Brigade, zum Brigadier der Aten Artillerie-Brigade, Kühne, Major und Jugenieur des Playes Magdeburg, zum Inspecteur der sten Festungs-Jnspection, Grano, Major und Jugenieur des Plazes Küstrin, zum Ingenieur des Playes Magdeburg, Senftleben, Hauptmann von der 2ten In=- genieur - Inspection, unter Verseßung zur 1sten Jngenieur =- Inspec- tion, zum Ingenieur des Platzes Küstrin, Westphal, Hauptmann und Festungs-=Bau-Direktor der Feste Boyen, Burchardt, Haupt- ‘mann und Commandeur der Garde-Pionier-Abtheilung, unter Be- lassung in ihren* jeßigen Verhältnissen und unter Verseßung zum Stabe des Jngenieur - Corps, zu Majors ernannt worden. Ferner ist von Colomb, General-Lieutenant und Gouverneur von Königs= berg, auf seinen Wunsch, als General der Kavallerie mit Pension ‘zur Disposition gestellt worden. :

Berlin, 21. Juli. Das Amtsblatt des Königl. Post-De= partements enthält die Verordnung, betreffend die Porto- Erhebung für Paketsendungen der nach Schleswig-Holstein abgerückten preu- ßischen Truppen, desgleichen. betreffend den Wegfall der Duplikate der Brief = und. Frachtkarten zwischen preußishen und mecklenburg- strelißshen Post - Anstalten; desgleichen betrefend das Porto für nachzusendende Kreuzbände und Landbriefbestellgeld. für Bricfe von und an Soldaten; deegleihen betreffend den Äbdruck der zur In= struction über das neue Expeditions = Verfahren gehörigen Formu- larez; desgleichen betreffend die Einsendung der messingenen Gewichts- stücke zu 5 und 5 Loth; desgleichen betreffend den - Rechenschasts- Bericht über die Verwaltung - des Post - Sterbe Kassen = Vereins ; desgleichen betreffend ‘die Eintragung von Brikfeù, “welche dur ‘ex= presse Boten bestellt werden“ sollen; desgleichen. betreffend die Notiz= führung über “die Stückzahl der angekommenen Briefez desgleichen betreffend die Auszahlung der Postillons-Drinkgelder.

Oesterreich. Wien, 18. Juli. Sé. Majestät der Kaiser hat die- Deputation der Stadt Bergamoin feierliher Audienz * em- pfangen und“ nachstehende Adresse entgegengenommen:

shweigen auferlegt werden.

Die Gläubiger der Gemeinschuldner haben sih in diesem Termine zugleih über die Beibehaltung oder Nichtbeibehaltung des zum Juterims-Kurator und Kon- tradiktor ernannten Rechts-Anwalt Winkler zu erklären, da später auf etwanige Erinnerungen in dieser Hinsicht nicht mehr gehört werden kann.

Den unbekannten Gläubigern werden die Rechts- M Deschner und Richter hierselbst in Vorschlag racht, Glag, den 16. April 1849, Königl, Kreisgericht, I. „Abtheilung,

[258] Nothwendiger Verkaquf. „Die den Noepelschen Eheleuten gehörigen Grund- fügt Nr. 2 nebst der damit verbundenen Schähkgerech- ig A ferner das Erbpachts - Grundstück Nr. 45, beide le nett Hud auf 6813 Thlr, 23 Sgr. 4 Pf, L othekenschei i i einzusehenden 2 gehen E E E : November 1 an ordentlicher Gerichtsstelle nba T Preuß. Stargardt, den 30, April 1849. Das Krei? gericht, 1, Abtheilung Der Ober-Landesgerichts-Assessor N esemann,

e

[356] Bekanntmachung,

Der in Folge Verfügung vom 21sten vorigen Mo- nats zum Verkauf des Gutsbesißer August Reßlaffschen 352 Morgen großen Grundstücks mit Gebäuden und- Ziegelei auf den 28, September dieses Jahres, Vor mittags 11 Uhr, angeseßte Termin wird auf den über. einstimmenden Antrag der Interessenten nit an ox-

dentlicher Gerichtsstelle, vielmehr an Ort und

hat uns zu ihren Haupt-Agenten für die Regie- rungs-Bezirke Potsdam und Frankfurt a. d. O. ernannt. Indem wir cinem geehrten Publikum unsere Dienste bestens empsehlen, verbinden wir zugleich. die Anzeige, dass wir Mobilien und Immobilien zu angemessenen billigen Prämien versichern, s0 wie zum festen Abschluss von Versicherungen bevollmächtigt, sind. Antrags-Formulare und Prospekte sind in un-

serem Comtoir, Monbijou- Platz No, 11, Zu f,

haben.

Als Spezial - Agenten, unter unserer Leitung ste- hend, sind bereits ernannt und in Function ge- treten :

1) für die Stadt Berlin: Herr Herrmann Gewer, Münzstrasse No. 6, » H. L. Rosenfeld, Spandauerbrücke No. 9; » Adolph Weinlig, Rae eaaiatialaa No. 2b ; 2) für den Regierungs-Bezirk Potsdam: Herr Senff in Potsdam, » Louis Hartmann in Neu-Ruppin, » Kantor Burchardt in Gransee, » Rathsherr C. F. Moewes in Spandau; . 3) für den Regierungs-Bezirk Frank- furt a. d. O,: Herr B. Salzmann in Frankfurt a, d, O., Gustav Balcke in Schwiebus, Eduard Riemer in Crossen, Carl Pfitzmann in Guben, Juliús Ko ppe in Cottbus, Alex Max. Deubold in Luckau, , Edmund Schreber in Luckenwalde. Berlin, den 7. Juli 1849.

Helfft Gebrüder.

E E E

rantie seitens des Staats nicht verlangt werden sollte und die Ertheilung des beantragten Privilegiums von dem ergänzenden Beschlusse einer neuen General - Ver- sammlung abhängig gemacht.

Die Herren Actionaire werden daher zu einer

außerordentlichen General - Versammlung am 13. August d. T, Vorm. 9 Uhr,

im hiesigen Börsensaale eingeladen, um den Beschluß über die Beschaffung des zur Vollendung unseres Un- ternehmens noch erforderlihen-Bedarfs vom 8ten v. M. und die zur Ausführung desselben dem Vorstande er- theilte Vollmacht zu vervollständigen.

Außerdem wird der Antrag des Direktoriums: die §§. 17 und 19 des Statuts dahin zu erläu- tern oder abzuändern, daß mit dem 31. Dezember d. J. die Verzinsung des Stammkapitals aufhöre und vom 1, Januar k, J. ab die Vertheilung der Dividende beginne, und "das Direktorium zu er- mächtigen, die hiernach erforderlichen Abändexun- 4 des Statuts mit der Staatsbehörde festzustellen,

zur Berathung und Beschlußnahme gebracht werden.

An dieser General - Versammlung können nur solche

Actionaire Theil nehmen, welche mindestens drei Actien besißen, diese in den Tagen des 8.,, 9. und 10, August in dem Büreau der Gesellschaft, neue Fischerufer Nr, 22, niedergelegt und darüber eine Bescheinigung empfangen haben, auf welcher die Zahl der ihnen gebührenden

Stimmen vermerkt is, und} die zugleich - als Einlaßkarte

ur General-Versammlung dient. Es steht den Herren ctionairen jedoch auch frei , die Actien an jenen Ta-

1% Aachener Badesaison.

Aachen mit seinen weltberühmten alkalisch-muriatischen Schwefelthermen , die von den ausgezeichnetsten Aerzten von jeher als einzig in ihrer Art anerkannt sind, na- mentlich als spezifisch wirkend gegen Haul|krankheiten, Gicht und Rheumatismus und deren Folgen z gegen Shleimflüsse, Merkurialleiden, so wie gegen Reste ein-

ewurzelter Krankheiten u. st, w., hat, wie in früheren

ahren, schon seit dem Beginne der besseren Jahreszeit eine große Anzahl fremder Gäste an seinen Quellen vereinigt. A E,

Die in neuerer Zeit eingerichteten Eisenbäder tragen wescntlih zur Vervollständigung dcs Heil-Apparates bei.

Die gesunde Lage, mit allseitig reizender Umgebung, die ungestörte Ruhe machen den Aufenthalt in der al- ten Kaiserstadt für den Gesundheit und Érheiterung be- dürftigen Fremden gleich empfehlenswerth.

Jeder Fremde findet in den vorhandenen Hotels, Ba- dehäusern und Privatwohnungen nah Maßgabe seiner Ansprüche und Mittel eine reichliche Auswahl, ,

Die Stadt selbst bietet dem Verehrer historischer Merkwürdigkeiten mannichfahes Jnteresse, so wie die Umgegend dem Freunde der Naturwissenschasten eine reicliche Ausbeute in allen Zweigen derselben.

it dem 15, Juni d. J. wird in den Sälen des großartigen Kurhauses und dessen Garten ein Kasino eröffnet , mit e Lese - und artistischem Ka- binet, tägliher Garten - Musik und sonstigen Unterhal- tungen.

‘Opern ; Bälle, Konzerte und Landparthieen werden auch ín dieser Saison zur Zerstreuung der Kurgäste we- sentlich beitragen. j Das städtische Kur-Comité,

Verschreibungen noh nicht bei der Kontrolle der Staats - Papiere,

4 Taubenstraße Nr. 30, in Empfang genommen hat, \o bringen wir

1 unsere dieéfälligen Bekanntmachungen vom 30. November v. J.,

" 13. Februar und 7. April d. J. hiermit in Erinnerung. : Berlin, den 19. Juli 1849, der Staats - Schulden.

Haupt = Verwaltun Natan. Köhler. Knoblauch.

L E A Königliche General- Lotteries Direction.

Die Ziehung der 1sten Klasse 100ster Königl. Klassen - Lotteri®

wird nah planmäßiger Bestimmung den 1; August d. J. früh

7 Uhr ihren Anfang nehmen; das Einzählen der sämmtlichen 85,000

4 ATA aber, nebst den 4000 Gewinnen gedachter Aster

lasse shon den 31sten d. M. Nachmittags 3 Uhr dur die

1 Königlichen Ziehungs - Kommissarien Mens und im Beisein der } dazu besonders aufgeforderten Lotterie-

innehmer Stadtrath Seeger j und Maßdorff hierselbst und Blachstein aus Mühlhausen im Zie- 5 hungssaal des Lotteriehauses stattfinden. :

j Berlin, den 22, Juli 1849.

Angekommen: Der Vice -Oberjägermeister Graf von der Asseburg- Falkenstein, von Meisborf. _ Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Direk= tor der Ober-Militair-Examinations-Kommission, von Selasinski, ach Warmbrunn. f / Der Me brasilianische außerordentliche Gesandte und- be- | Macichtigte inister am hiesigen Hofe, Barboza da Silva, nah

.

„„Allergnädigster Herr! Die politisheu Ereignisse, welche seit dem Be- ginn des verflossenen Jahres fast alle Völker Europa's aufregten, hatten ih-

ren Einfluß auch in den lombardischen Provinzen fühlbar gemacht und die- -

selben, anstatt’ ihnen jene eriräumte Unabhängigkeit zu bringen, wodurch sie in den Rang einer Nation erhoben worden wären, dur cine Reihe unheil2 voller Ereiguisse aller Quellen ‘ihres Wohlstandes- beraubt : bittere Erfahrung erst hat ihnen die Ueberzeugung - gegeben, daß das wahre Glück: der Völker und die dauerhafte Wohlfahrt der Staaten - nirgends sicherer erzielt tverden können, als unter dem Schupe einer kräftigen und wohlkonstituiten Regie- rung. . Auf das innigste von diesen Gefühlen durchdrungen, hat die Stadt Bergamo in der Sißung ihres Gemeinde - Rathes vom leßtverflossenen 10, April einmüthig beschlossen, Ew. Majestät durch eine geeig- nete Deputation eine unterthänigste Adresse überreichen zu lassen z in dieser sollten nicht nur die Gesühle der Huldigung und Ergebenheit qus- gesprochen, sondern auch die gehorsamste Bitte an den Stufen des Thrones niedergelegt werden, daß Ew. Majestät in Kaiserlicher Milde das Vergan- ‘gene ‘vergessen und der Stadt Bergamo jenes gnädige Wohlwollen zuzu- wenden geruhen mögen, das derselben von den erlauchten Vorgängern Ew. Majestät stets huldreichst zu Theil geworden, Auch die administrativen De- putationen ‘der Gemeinden dieser Provinz haben, überzeugt von den ent- sprechenden Gefühlen ihrer Mitbürger, unserem Beschlusse ihren Beifall ge- zollt und in Ermangelung sonstiger politischer Vertreiung erklärt, ih dem Votum des Gemeinderathes anschließen zu wollen, Indem nun die Depu- tation dem ihr gewordenen ehrenvollen Auftrage nachzukommen bemüht ist, beeilt sie sich, die unterthänigsten “Huldigungen der Stadt und Provinz Bergamo Ew. Majestät unterthänigst zu Füßen zu legen; sie wagt es, der ergebensten Hoffnung Raum zu geben, daß Ew, Majestät diesen Ausdruck der Empfindungen Jhrer Unterthanen huld- reicht aufnehmen und #9 die erbetene Vergessenheit des Vergangenen als ‘eine föstlihe Bürgschaft des allerhöchsten Wohlwollens gnädigst zu bewilli- gen geruhen werden, Mögze der Allen so nöthige, von Allen fo ersehnte Gricde bald den Familien ihre Ruhe wiedergeben, der Regierung die Muße

schaffen, sih mit dem Orbnen der bürgerlichen Verhältnisse L R zu

befassen und diesen Ländern dèn Genuß ‘jener constitutionellen nstitutionen ermöglichen, nah denen sie strebten und deren Einsührung Ew. Majestät zum Heile Jhrer italienischen Staaten huldreichst zu verhcißen eruhten. Die mit der Uebetreichung der an Se, Majestät gerichteten Adresse beguf- tragte“ Deputation. G. Lochi, G. Suardo. Antonio Brembati. Die mit Ueberreichung der Adresse an Se. Majestät beauftragte Kommission des Gémeinderathes; G. Lochi, Morali, Podestà, G, Pesenti. Ma- gazzeni,.als provisorischer Deputirter, Paolo Agliardi, als proviso- rischer Deputirter, von Barca, Munizip.-Deputirter.“ :

Se. Majestät ertheilte in italienischer. Sprache folgende Ant- wort: , ¡1„Die Stadt Bergamo hat eine Mir wahrhaft wvohlgefällige Handlung verrichtet, als sie Personen zu ihren Deputirten wählte, die bereits unzwei- deutige Beweise ihrer Treue und Ergebenheit für Mich an den Tag gelegt haben. Möge das, Wort baldigst zur Wahrheit werden, daß Jhre Mitbürger duïch die ‘bitteren T rsahrengen der Vergangenheit zur Einsicht gekommen, wie das wahre *Glück der Völker nirgends besser. verwükliht werden könne, als un- fer dem Schupe- einer starken und wohl konstüuirten Regierung. - Mein Leben is der Aufgabe gewidmet, Meinen Unterthanéèn jenes Glü zu ver- hafen; mit der Hülfe Gottes und der eifrigen Unterstüßung der guten Bürger hoffe ih dicses Ziel zu erreichen. enn Sie in Jhrer Heimat wieder angelangt sein werden , so sagen sie Jhren Kommittenten, daß Jch mit Vergnügen und als ein Pfand einer besseren Zukunft die Versicherun-

gen angehört habe, welche Sie. Mir als den Ausdruck Jhrer Gesinnungen“

dargebracht haben." | A Se, Majestät empfing ferner die Deputation der brescianer

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dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats- Anzeigers :

Behren-Straße Ur. 57.

1849.

Provinzial=Congregation in feierliher Audienz und nahm folgende

Adresse von ihr cntgegen : :

„Geheiligte Kaisérlihe Apostolishe Majestät! Die Bewohner der Stadt und

Provinz Brescia haben einmüthig den Wunsch ausgesprochen, Ew. Kaiserl.

Apostolischen Majestät die Gefühle der ticfsten Exgcbenheit vnd Huldigung

auszudrücken, so wie das feierlihste Versprechen des vollkommensten Gehor- - sams gegen die Befehle Ew. Majestät abzulegen. Die über den ihr ge-

wordenen ‘Auftrag hoch erfreute Provinzial-Congregation flcht den erhabe-

nen Monarchen an, diese aufrichtige und einstimmige Ergebenheits- und

Unterthänigkeits - Erklärung huldreichst und gnädigst annehmen zu wollen

und den Bewohnern der Stadt und Provinz Brescia auch fürhin jenen

väterliben Schuß angedeihen zu lassen, den das gütige- regierende Haus

stets allen seiner Krone unterthänigen Völkern zu gewähren geruhte. Bres-

cia, 20. April. Francesco Klobus, Regierungsrath und Prásident,

Cavaliere Clemente di Rosa, Provinzial-Deputirter, Giovanni

Zambelli, Provinzial-Deputirter.““ :

Se. Majestät antwortete in italieniscer Sprache :

,„Zweimal bereits hat die Stadt Brescia die ihrem Monarchen ange-

lobte Treue verleyt; bei der Wiederholung so verbrecherischer Handlungs- weise wurde sie von einer Strafe heimgesucht, die mit der Größe ihres

Vergehens im angemessenen Verhältnisse stand. Nur mit tiefem Schmerze habe Jh Mich zur Anwenduug materieller Gewalt entschlossen, um die in Brescia so gröblich verleßte Ordnung wicder herzustellen. Die erste Bedin- gung zur Verwirklichung Meiner innigen Wünsche für die Wohlfahrt Jhrex Kommittenten ist in dem unbedingten Gehorsam gegen die Gesche gelegen. Diesen haben Sie im Namen JZhrer Mitbürger Mir jept feierli angelobt z Jh nchme dieses GBelöbniß gern an und mill es als eine glückliche Vorbe- deutung für die Zukunft betrahten, Nur wenn den Gesegen unbedingte allgemeine Achtung gezollt wird, können diese vervollkommnet und in der ewünschten Einklang mit Jhren Bedürfnissen sowohl als auch mit jenen Vnstitutiouen gebracht werden, welche den anderen Kronprovinzen bewilligt worden sind, Von Jhren entsprechenden unablässigen Bemühungen, so wie von der Loyalität Jhres Betragens, wird die Beschleunigung dieses ersehn- ten Momentes abhängen.“

Wien, 19. Juli. Als neueste Nachricht vom Kriegs\chauplayz in Siebenbürgen theilt der heutige Lloyd Folgendes mit: „Kurz vor dem Schlusse unseres Blattes erhielten wir noch ein Schreiben aus Bukarest vom 2. Juli, welchem zufolge dort ein Tedeum wegen eines großen Sieges der Russen über die Szekler gefeiert wurde. „So eben, 2 Uhr Nachmittags“, \o {ließt das Schreiben, „ist ein Courier mit der Nachricht eingetroffen, daß die Ungarn auch aus Hermanunstadt verjagt worden sind. Der Weg von Fred bis dahin soll ganz mit Leichen bedeckt sein. Von vorn hat sie Engelhardt, von rückwärts- Haydte so in die Enge getrieben, daß sie nit einmal Zeit hatten, sih bei Hermannstadt aufzustellen. Bem ist entwisht. Das siebenbürgishe Armee-Corps, welches im Lager bei Cserney an der Cholera und dem Lagerfieber beinahe 500 Mann verloren haben soll, war am 23. Juni mit der ersten Kolonne aufe ebrohen und hielt legten Donnerstag in der Nähe Kra-

jova’s Rasttag. Die ganze Armee bewegte sich in drei Ko- lonnen und soll sich am sten in Rimnik konzentriren, um dann vereint beim rothenthurmer Paß zu operiren. Unsere geflüchte= ten Landsleute rüsten sich fleißig zur Rückkehr. Die Besebung Her- mannstadts durch die Kaiserlich russischen Truppen des Generals Grotenhjelm erfolgte nah einer Niederlage der Magyaren bei BVi= striz, wo ihnen zwölf Kanonen abgenommen wurden und zehn- tausend Mann, meist zwangsweise assentirte Romanen und Sach« sen des Bemschen Armeecorps , auf ihrem Rückzuge die Gewchre von sich warfen und sich in ihre Heimat zerstreuten. Ferner be- richtet dies Blatt aus Ungarn: „Vorgestern is das russische Armec= Corps des General Paniutin nah Pesth aufgebrochen, und das Hauptquartier wird demnächst Nagy Igmand verlassen. Wir haben in unserem gestrigen Abendblatte nach Briefen aus Pesth vom 16t:n eines Sieges erwähnt, welchen die Russen am 15ten und 16ten zwi- schen Waißen und Pesth gegen die Insurgenten erfohten haben. Dem Vernehmen nah war es das Dembinskische Corps, welches hier auf die russische Armee stieß, was auc wahrscheinlich is, da es dem Görge9schen Corps, wie die bisherigen Berichte lauten, nicht gelungen ‘war, sich bei Waizen durchzushlagen. Am 13ten is der Banus von Sove aufgebrochen, um die Magyaren , welhe gegen 30,000 Mann stark bei Hegyes, in der Nähe von Theresiopel, stehen, anzugreifen. “?

Der englishe Botschafter am österreichischen Hofe Viscount E ait ist gestern von seiner Urlaubsreise wieder hier einge- roffen.

Vayern. München, 17. Juli. (Müncn. Z.) Gestern Abend gegen 11 Uhr kehrten Ihre Majestäten König Marx - und Königin Marie von ihrer Rundreise dur die Ober - Pfalz und Nieder=-Bayern wieder in unsere Hauptstadt |zurückd. Sie wurden vor und in der Residenz von der wackeren Schaar unseres hiesigen Veteranen=-Vereins nv fanden: zu welcher sich troß der späten Abend= stunde noch ein ziemlihes Häuflein hiesiger Einwohner gesellt hatte, und ihr herzlich gemeintes Hoh! mit denen der alten Kämpen ver- mischten. Eine Deputation des hiesigen Gemeinde-Rathes war dem Königlichen Paare bis Garching entgegengefahren. Die Veteranen Edrenibel, bei dieser Gelegenheit Sr. Majestät dem Könige einen rensäbel.

Vaden. Karlsruhe, 18. Juli. (Karlsr. Ztg.) Das Großherzoglihe Regierungsblatt vom heutigen Datum tent- hält nachstehende Verfügung des Kriegs-Ministeriums, die Verhält- nisse der in ihrer Heimat befindlichen badischen Soldaten betreffend:

„Es haben sich bei der meuterischen Erhebung des Armee-Corps manche Soldaten în ihre Heimat begeben und" dort verstet gehalten, um nicht ge- zwungen gegen ihren Eid kämpfen zu müssen; eben so finden. sich viele Soldaten , welche sich von dem Rebellenheere. erst später getrennt haben, jevt in ihrer Heimat“ ein, Bezüglich beider wird verordnet :

1) Die Bürgermeisterämter haben alle Soldaten, welche: sh in ihrem Heimatsort uniformirt oder nicht uniformirt einfinden, zur Abgabe des etwa besißenden Urlaubspasses aufzufordern.

2) Diejenigen Soldaten, welhè einen von einem Depot-Kommandanten seit dem 1.- Juli ausgestellten Urlaubspaß haben, sind unbeirrt in der Ge- meinde zu belassenz denselben is alle ärarishe Montur abzunehmen und je «von einem Mann die Kopfbededung und Montur zusammengebunderk mit einem Zettel zu versehen, auf welchem Vor- und Zuname, Geburtsort und

Amt, Regiment und Compagnie des Mannes verzeichnet ist.