Herr Pascal Duprat {lägt einen Zu-
x ibe. 4 fömmt an die Reih der die Ausrufer vou dieser Erlaubniß-
sag in 4 Paragraphen,
cinbolung befreien soll, vor: „„ Jeder Ausrusfer muß ein anaagena. dis Schri len „und Kupferstihe, die er ver- faufen dill, mit s{ sührenz ausgenemmen von diesen
Bestimmungen sind die Schriften, die Wahlen betreffen.“ Dieser Tad mit etne der Wahlschriften, wird verworfen. Der Paragraph, die Wahlschriften betreffend, soll später behandelt wer- den. Der §. 6 der Kommission wird angenommen. Herr P, Du- prat und Herr Nettement {lagen dcn Zusaß vor: Paragraph ist nicht auf die Wahlschriften anwendbar.“ Der Be- riterstatter bekämpft den Zusaß, weil er gemißbrauht werden könne; Jeder würde sagen: ih theile Wahlschrifien aus, Herr Baroche ist dersclben Ansicht. Ueber den Zusagartikel wird ab- gestimmt und derselbe mit 240 gegen 214 Stimmen verworfen.
Sitzung vom 27. Juli. Präsident Dupin. Herr Lacrosse bringt einen Geseuvorschlag ein, um eine Anleihe von 30 Millio- nen Franken unter staatlicher Garantie für die Vollendung der Ei- senbahn von Lyon nach Marseille zu erlauben. Herr Arnaud will die Regierung über die römischen Angelegenheiten anfragen. Herr von Tocqueville: „Die römischen Angelegenheiten werden zu einer ernsten Debatte Gelegenheit geben. Jh wünsche sie meiner- seits herbei , und ich werde der Versammlung meine vollständige Ansicht sagen z aber die römische Angelegenheit ist noch nicht been- digt. (Geräusch, Unterbrehung.) Uebrigens stehe ich der Ver- sammlung zu Diensten.“ Herr Arnaud wünscht, daß die Anfrage am Freitag stattfände. Eine Stimme. Jn einem Monat! (Links Ge- räusch.) Herr von Tocqueville: „Jchmöchie diese Jnterpellation \o- bald als möglih beantworten. Aber die Angelegenheit ist noch s{chwe- bend. Jch werde selbst von der Versammlung die Besprechung ver- langen, sobald der Augenblick geeignet sein wird.“ Die Anfrage soll Montag über acht Tage stattfinden. Tagesordnung: Pres geseß. §. 7: „Jeder Drucker ist verpflichtet, an dem Gerichissiß des Staats-Anwalts alle politischen Schriften, die weniger als 10 Bogen zählen, niederzulegen.“ Herr Nettement s{chlägt als Zu- saß vor , daß dicse Bestimmung vierzehn Tage vor den Wahlen aufgehoben werde. Herr O. Barrot: „Gerade zur Zeit der Wahlen is die Aufsicht mehr als je nöthig, damit die Arbeiter, die sih ihren Beschäftigungen entziehen und politischen Jdeen am meisten zugänglich sind, nicht durch s{chlechte Schriften vergiftet werden.“ Nach einigen sür und gegen gehaltenen Reden wird der Zusaß mit 286 gegen 198 Stimmen verworfen und der §. 7 angenommen. Der §. 8 bestimmt vie Bürgschaft wie das Geseß vom 9. August 1848. Herr Grevy tadelt die Regierung, ein. provisorisches Geseß einzubringen, das nur durch ein noch hâr- teres erseyt werden würde. „Lächerlih“, sagt er, „ist der Ausdruck „zeitweilig“, denn Jeder weiß, daß das Gesey nach der Ansicht der
Regierung dauernd und definitiv sein wird.‘ - gegen diese Bürgschast, als eine aristokratische, die so wenig mit den Grundsäyen einer republikanischen Regierung Übereinstimme, „Man will“, fährt er fort, „eine Anzahl der Bürger ihrer Denk- freiheit berauben und das Monopol der Veröffentlihungen auf cine geringe Zahl von Händen beschränken. Das heißt, dem Reichthum das Recht geben, zu denken, das Recht, zu moralisiren, das Recht, ohne Widerspruch zu herrschen. Je mehr man die Zahl der Zeitungen einengt, desto mehr verstärkt man ihren Einfluß, die Restauration hat dies bewiesen. . Wenn das Gesecß hingegen die Zeitungen sich vermehren ließe, so würde man außerdem, daß die Freihcit geachtet würde, durch die Quantität ihre Wirkung verengern, ihre Feindschaft wäre weniger shrecklih, und die Existenz von Tausenden von Per- sonen wäre nicht aufs Spiel geseßt.“ Der Redner seßt seine An- jichten über die Preßsreiheit aus einander. Er will die unbe-- schränkte Gedankenfreihcit mit sehr energischen repressivcn Geseben gegen einen Aufruf zu den Waffen. Er verwirft den Paragra- phen als cinen Angriff auf die Freiheit. Der Paragraph wird jedo mit 387 gegen 186 Stimmen angenommen. §. 9: „Keine Zeitung oder periodische Schrift kann von cinem Abgeordneten als verantwortlichen Redacteur gezeichnet sein.“ Herr Nettement will cinen Zusaß - Artikel einbringen , daß cin Abgeordneter nur verantwortliher Redacteur cines Journals sein könne, wcnn dié- ses am Orte erscheine, wo vie Kammer ihre Sihungen halte. Dieser Zusaß wird verworfen und der §. 9 angenommen. Herr Laborde s{chlägt folgende Bestimmung vor: „ieine Anklage, noch irgend welche Akten eines Prozesses können, ehe sie in dffent- licher Sißung verlesen sind, bei einer Strafe von 100 bis 2000 Fr. veröffentlicht werden. Wenn das Vergehen von rerselben Per- son zweimal in einem Jahr begangen wird, so kann die Strafe verdoppelt werden und der Schulvige außerdem zu einem Gefáng- niß von 10 Tagen bis 6 Monaten verurtheilt werden. „Wird ange- nommen. §. 10. „Wird wegen Difformation der Beweis nicht zu- gelassen, so kann die Verhandlung nicht veröffentlicht werden, nur die Anklage kann auf Virlangen dessen, der sie stellt, und iu allen Fállen vas Urtheil mitgetheilt werden. Die Namen der Geschwo- renen können nur in der Liste, am Tage, wo sie konstituirt wird, mitge- theilt werden. Es dürfen leine Mittheilungen Über die innere Verhand- lung der Geschworenen und der Gerichte gemacht werden. Das: Vergehen gegen diese Vorschriften wird mit 200 bis 3000 Frs. Strafe be- legt. Wird dasselbe Vergehen zweimal in einem Jahre legangen, so faun die Strafe verdoppelt werden.“ Wird angenommen. Herr Bertholon schlägt folgende Einschränkung vor: „Wenn die Einsendung, um die es sih handelt, ein Vergehen odcr ein Vir- brechen ist, so kann der Beamte, der sie gefordert hat, von der be- troffenen Partci direkt vor ein Geschwornengericht gezogen werden.“ Der Redner entwickilt seinen Vorschlag. Der Vorschlag wird ver- worfen. Ein Zusaß von Herrn Morret über die Unentzgeltlichkeit der Einrückung von Berichtigungen wird angenommen, §. 14 über die Ernennung eines anderen verantwortlichen Redacteurs ei- nes Journals, wenn der eine verurtheilt ist, wird angenonmen, Die Bestimmung, daß ein. Journal, wenn es zweimal verurtheilt worden ist, zeitweilig suspendirt werden kann; so wie, daß auf einen Aufruf zu den Waffen ein Journal soglei suspendirt wer- den kann, wird angenommen. Das dritte Kapitel Uber die Pro- zevux ward angenommen. “ Herr Valette mat den Vorschlag, daß, wenn vas Geschwornengeriht mildernde Umstände anerkannt habe, nur das Minimum der Strafe ausgesprochen werden könne. Herr Bar o he bekämpft diesen Vorschlag; das Minimum sei nit hart genug. (Die Linke lacht ironish.) „Es ist weder angemes-
en, noch anständig“, sagt ver Redner, „eine Berathung mit ironi-
chem- Lachen zu. stören.“ Der Präsiden t: „Es ist deutlich, daß von dieser Region (dem äußersten Berge) - ein Geschrei kömmt, vas von „sonst nirgends her ertönt.“ Herr Barothez „Das Gesep würde dann“ eine Jllusion sein.“ Herr De- monte s{lägt be ragen Fassung vor, daß bei mildernden Umsiänden die Strafe nur tie Hälfte - res Maximums erreichen fönne. Herr O. Barrot findet die Frage sehr ernst, reiht si jedoch rem Amendement von Demonte an. Das Amendement von Valette wird verworfen. Herr Larabit \{lägk bei mildernden Unistánten als Gränze den vierten Theil des Maximums vor. Wird verworfen. Das Amendement von Demonte wird angenom-
„Dieser S
Der Redner jpricht .
1376
…_ men, Herr Nettement \{lägt als leßten Artikel vor: „Das fassung und Veröffentlichung des
Geseß hat Geltun organischen Preßgeseßes, die binnen sechs Monat stattfinden wird. Herr O. Barrot spricht gegen diesen Paragraphenz man müsse dem Gouvernement seine Freiheit lassen. as Amendement tes Herrn - Nettement wird verworfen. sammte Preßgeseß ab. Dasselbe wird mit 400 gegen 146 Stim- men angenommen. :
Paris, 26. Juli. Herr Crelon hat vorgeschlagen : „Binnen 6 Monaten, von Veröffentlichung dieses Gesebes an gerechnet, wird der Minister einen Geseßéntwurf, welcher ein vollständiges System über die Getränkstcuer umfaßt, vorlegen. Der §. 3 des Finanz- gesebes vom 19, Mai- 1849 (der die Getränksteuer vom 1. Januar 1850 an abschaffflte) ist aufgehoben.“ Die Kommission der geseb- gebenden Versammlung iritt diesem- Vorschlage bei. Sie begründet ihren Enilschluß darauf, daß die ncue Einführung einer Steuer immer elwas Mißliches habe, und daß man keine alte abschaffen könne, ohne für den Ausfall einen Ersaß zu geben.
Dem Gerücht, daß Pius 1X. nah Paris kommen wolle, wird heute von allen Seiten widersprochen.
Aus Toulon wird gemeldet, daß die Generale Cabrera und Amettler in Folge des Amnestie-Dekrets Jsabella's auf Befehl des Prásidenten der Republik freigelassen worden sind.
Man schreibt aus Algier vom 19, Juli: „Ein Schiff mit 240 neapolitanischen Flüchtlingen ist vor einigen Tagen hier ange- fommen. Von Malta abgewiesen, ging es nah Tunis, von dort wurde es nach Bona geschidt, au hier konnte es nicht landen. Nun segelte es nach Algier, gleiches Schiksal ward ihm hicr, und es ist nach Einnahme von Lebensmitteln nah England abgégangen.“
Die Presse meldet, daß Herr Marx, früherer Redacteur der Neuen rheinischen Zeitung, aus Paris nah Morhiban ver- wiesen worden sei.
Der Kanzler tes französischen Konsulats zu San Domingo hat der Regierung eine von allen angesehenen Einwohnern des ehemaligen spanischen Gebiets von Haili unterzeichnete Bittschrift
bis zur
überbracht, worin sie den Ansc{luß der dominikanischen Republik:
an die französische begehren. Der Konsul hat bis jeßt von der Regierung noch keine Antwort auf die Petilion empfangen.
Die Gazette de France enthält folgenden Artikel: „Co- mité, um einen Aufruf ans Volk zu verlangen. Unseren Brüdern, ren Arbeitern von Paris und aller Provinzen Frankreichs. Brü- ver! Wir leiden Alle. Die Arbeit gcht nicht, sie wird durch Furt vor Störung gehemmt. Dies rührt von dcn Parteien her, in die Frankreich zerstückelt ist, sie fämpfen mit einander um die Gewalt, selbst mit- den Waffen in der Hand. Ist jedoch das Volk Herrscher, warum befrägt man es nicht? Dies würde jeden Streit enden. Hätte man dies nah der Februar - Revolution ge- than, alles Unglück wäre vermieden worden. Wir ‘ersuchen daher die geseßgebende Versammlung, in einer Bittschrift um einen Auf- ruf ans Polk, Wir laden Euch ein, in der Provinz ähnliche Auf- forderungen zeichnen zu lassen. Paris, in iner Versammlung von Arbeitern verschiedener Gewerke. Die Mitglieder des Comités der pariser Arbeiter.“ (Folgen die Unterschriften.)
Die Cisenbahnstrecke von Dijon nah Chalons an der wird bald dem Publikum übergeben werden. :
Gestern wurden hier zwei Mordlhalen begangen, die eine bei Tage, die andere am Abend. i
Aus Marseille wid unterm 22sten die nahe Einschiffung der Truppen, welhe-beim Eintreffen der Nachricht von Der Beseßung Roms ‘Gegenbefehl erhalten hatten, nah Italien gemeldet.
Das Geschwornengeriht zu Epinal hat 7 Individuen freige- sprochen,“ welche am 20. Februar mit einer Guillotine und unler dem Geschrei: „Es lebe Robespierre! Es lebe die Guillotine! Nieder mit ten Reichen und Aristokraten!“ im Vogesen- Deparle- ment umherzogen.
Galignani?'s Messenger mißbilligt die Persönlichkeiten, welche die Redner jeßt so häufig in der Kammer einmengen, und
Saone
ter Corsaire sagt: „Es ist. keine Versammlung mehr, sondern.
ein Klub, unv zwar der \{limmste der Klubs.“
Gestern is ein Spezialzug mit Insurgenten vom Juni 1848 in Havre angekommen, sie sind von Paris um Mitternacht abge- reist, Sie wurden am Bord des Dampsfschisses „Phenix“ gebracht, welches sie nah Belle -Jsle - en - Mer überseßt. Es sind ihrer 18 und unter ihnen ein Redacteur des Père Duchesne. Sie wa- ren {hon zu den Begnadiglen gezählt, roh eine Unordnung und Fd Widerstand, den sie versuchten, ließ vie Gnade unzeitig er- einen.
Der Práäsident hat mittelst tes Telegraphen den Einwohnern von Nantes angezeigt, daß er ten ihm zum 30sten angebotenen Ball annehme.
Von din 400 Personen, die der Presse zufolge wegen des 13, Juni verhaftet worden, werden nur 80 vor dem hohen Ge- rihtshofe erscheinen. Dir Belagerungszustand foll angeblich erst nach 2 Monaten, also nah dcr Vertagung der gesebgebenden Ver- sammlung, aufgchobcen werden.
Großbritanien uud Jrland. London, 26. Juli. Jun der gestrigen Sibung des Unterhauses wurde von Oberst Thompson die in der erwähnten Versammlung in der London Tavern lkeschlossene Petition wegen Anerkennung der faktishen Re- gierung von Ungarn eingebracht.
Lord Ashley brachte voxgestern im Unterhause die Lage der zahlreichen -unglülichen Kinder zur Sprache, die, zum Theil ver- waist, in London obdachlos herumirren und von zarter Jugend an in Verbrechen und Schatide heranreifen. Ihre Zahl wird auf 30,000 veranschlagt , und man hat jeßt angefangen, für fe soge- nannte Bettelshulen zu kegründen, wo sie den nothwendigsten Un= terricht unentgeltlich empfangen. ‘Kinder, die sih darin besonders
lien geschickt worden, wo sie ein gutes Unterkommen gefunden ha- ben. Lord Ashley stellle nun den Antrag, jährlich eine bestimmte Summe zu bewilligen, um eine gewisse Anzahl Schüler aus den Beitelschulen in der Hauptstadt und deren Nähe auswandern zu lassen. Der Staats-Secretair des Innern, Sir G. Grey, ver- kannte den großen Nupyen der Bettelshulen niht, meinte aber, Lord Ashley habe zu sanguinische Hoffnungen, wenn er durch eine massenhafte Auswanderung oder andere Mittel eine plöpliche Ver- ánderung des Zustandes ver Gesellschast erwarte. Sein Plan, freie Auswanderung als Belohnung sicht zu stellen, habe daß man damit zugleich Gefahr laufe, dem Verbrechcu eine Be- lohnung auszuschen. Scin Anträg würde eine jährliche Bewilli- ung zur Folge haben, um die gefährlichen Elemente der” Gesell- haft aus dem Lande zu entfernen, und al sich nicht auf die Hauptstadt beschränken. Auch müßte die Unterstühung billigerwcise auf alle Bedürftige und nicht blos auf mittellose Verbrecher aus- gedehnt zu werdin.
Herr Hume regie vorgestern die Angelegenheit der Kolonie Guyana wieder an, indem er eine“vas Kolonial - Ministerium we-
gen Verlehung der verfassungsmäßigen Rechte der Kolonie tadelnde
Man stimmt über das ge-
ür gutes Betragen. in Aus- sein Gutesz aber man dürfe nicht vergessen, |
franf.
Resolutiòón beäntragte. Der Unter - Staats - Secretair der Kolo- nieèn, Herr Hawes, vertheidigte sich sehr ausführlih, und das Haus verwarf \{ließlich den Antrag auf Vertagung der Debatte mit 54 gegen 17 Stimmen und den ursprünglichen Anträg Herrn Hume's ohne Theilung. -
Mit dem Séhooner „Sappho“/ sind Nachrichten aus Buen.o s- Ayres bis fri 20. Mai eingetroffen. Rosas hat: endlich Herrn Southern offiziell als énglischen Gesandten empfangen und das Dekret vom 25. August 1845, welches jeden Verkehr mit den fran- zösischen und ‘englischen Kriegsschiffen verbietet, zurückgenommen.
Zugleich hat Herr Hood, der englische E 4 das Exequatur -
wieder erhalten. Jn der Depesche, welche diese Konzessionen mit- theilt, spricht Rosas die Hoffnung auf eine baldige befriedigende Lösung der Verhältnisse ter argentinischen Republik aus.
In der gestrigen Unterhaus-Sißung brach{chté Lord Asley cinen Antrag auf Beförderung der Auswanderung untcr der verwahr- losten Jugend der Hauptstadt ein, nahm dieselbe aber nach längerer Debatte zurück. Ein Antrag des Herrn Hume auf Reformen in dcr Verwaltung von Guiana wurde darauf nach einiger Diskus- sion verworfen.
Vorgestern fand auch in Birmingham eine Versammlung statt, um Sympathieen für die Ungarn und Römer zu bezeigen. Der große Saal war gedrängt voll, unv viele Hunderte, welche sich zur Theilnahme elilgeskvén hatten, waren genöthigt, zurückzukehren, ohne Einlaß erhalten zu können. Wie aus gestern in Paiapool angekommenen Nachrichten aus den Vereinigten Staaten von2Nord- Amerika hervorgeht, gab sich auch dort cine sehr lebhoftez Theil- nahme für die Sache der Ungarn kund. Das Gerücht sagt, die Regierung der Vereinigten Staaten habe auf eine Petition, welche die Anerkennung der Unabhängigkeit Ungarns bezweckte, eine gün- stige Antwort eriheilt.
Aus Jrland lauten die Aerndteberichte im Ganzen gut, wenn- gleich die Kartoffelkrankheit sich wohl zeigt, so tritt sie doch so spât und bis jezt so vereinzelt auf, daß man keinen großen Schaden opurch sie befürchtet.
Die - „Hibernia“ bringt Nachrichten aus New-York vom 11. Juli. Die Cholera gewinnt in den Vereinigten Staaten immer mehr Ausdehnung und soll. besonders starke Verheerungen unter vèn an der Westgränze hausenden Indianern anrichten. Auch in Kanada hat sie si gezeigt.
Rußlaud und Polen. St. Petersburg, 22. Juli. Das heutige Journal de St. Petersbourg meldet: Sf. Majestät der Kaiser hat zu Adels-Marschällen zu ernennen geruht : für das Gouvernement Warschau den Geheimenrath und Senator Potozki, der sein Amt beibehält; für das von Lublin den Grafen Jezierski, Stallmeister des Kaiserlichen Hofes und gewesenes Mit- glied des ehemaligen Staatsraths des Königreichs olen ; für das von Radom den Kammerherrn Nicmojewski, Stallmeister des Kaiserlichen Hofes; sür das von“ Augustowo kden Oberst Fürsten Sapieha, der bci dieser Gelegenheit zum Range eines Wirklichen Staatsraths- befördert ist; für das von Plozk den Geheimenrath Ostrowski, ehemaligen Direktor tes Schaß - Deparlemenl!s in der Finanz - Kommission des Königreichs Polen. Der Staatsrath An- rrault is zum Range eines Wirklichen Staatsraths befördert und zum Stadt - Präsidenten von Warschau ernannt, welches Amt cer bisher interimistisch versah.“
Der Russische Invalide theilt nachstehende Schreiben mit:
„Schreiben des Commandeurs des Reserve-Corps, Feldmarschall-Lieu- tenants Wohlgemuth, an den General-Lieutenant Paniutin, Fach der Schlacht bci Pered am 21. Juni, Talkos, 23. Juni 1849, Jch habe tie Ebre, Ew, Excellenz zu benachrichtigen, daß ih in Folge einer“ Ordre des Höchst- kommandirenden mit meinem Corps morgen, den 24, Juni, nach der Jnsel Schütt marschire, um von da auf das rechte Donau-Ufer überzuseßen. Nicht, mir steht es zu, Ew. Excellenz deu aufrichtigen Dank auszusprechen für die von Jh- nen und-Jhren heldenmüthigen Truppen den Angelegenheiten meines Kaisers und der öste:reichisden Monarchie geleistete ausgezeichnete Unterstügungz indessen halte ih es für Pflicht, das tiefe Gefühl der Hochachtung darzulegen , das ih gegen Sie, als Mensch und Krieger , und gegen ih:e wackeren Truppen hege, die si so tapfer vor dem Feinde gezeigt haben. Den 21. Juni reue ich zu einem der glücklichsten Tage meines Lebens, und ih hoffe, daß wir bald auf eincm anderen Felde uns vereinen und gleichfalls gemeinschaftlich und siegreich gegén die Feinde der Ordnung kämpfen werden, Gestatten Ew. Excellenz mir, Sie zu ersuchen, den Personen Zhrer Umgebung, des- gleichen sämmtlichen Generalen, Stabs- und Ober - Offizieren und Gemei- nen die Gefühle der Erkenntlicbkeit und Hochachtung sür den 21, Juni ade tens Ich empfehle mich der freundschaftlichen Geneigtheit Ew. Excellenz.“ y
„Schrciben des Feldmarschall - Lieutenants Grafen Schlick an de General-Adjutanten Paniutin, nah der Schlacht vor Komorn am 2, Zuli, Obwohl ih bereits mündlih auf dem Schlachtfelde Ew. Excellenz meinen aufrichtigen Dank für die von Jhren tapferen Truppen meinem Co1ps am Abende des 2, Juli geleistete unerschrockdene Hülfe ausgesprochen habe, kann ih doch nicht umhin, diesen Dank hier noch einmal in meinem Namen und ím Namen der unter meinem Befehle stehenden Truppen zu wiederholen. Wir Alle wissen den Werth der Eil anzuerk.nnen, mit welcher die russischen Truppen, troy ihrer großen Ermüdung, uns zu Hülfe geeiit sind. Wir sind entzüt von der großartigez Ausdauer Jhrer Bataillone und der Bravour ihrer Artilleristen, die den Feind zerschmettertcn, Bei ihnen war nichts sichtbar als das seste Vertrauen , daß sie unter Jhren Befehlen nur siegeu können, Jh ersuhe Sie, Jhrer Division die Gesühle der Erkenntlichkeit und der Bewunderung auszusprechen , die *ih und “meine Truppen für! sie hegen, Glülih uud- stolz würden wir sein, wenn auch uns Gelegenheit würde, Ihnen einen gleichen Dienst zu erweisen. Durch Krankheit behindert, founte ih nicht vereint mit den Anderen meine Glückwünsche darbringen zu dem hochfeierlichen Geburtstage JZhres Kaisers, dieses erhabenen Herr- \chers , dessen glänzeude Eigenschaften in mir einen aufrichtigen Verchrer haben, Genchmigen Sie die Versicherung meiner aufrichtigen Dochactitüg, mit welcher zu sein ih die Ehre habe Ew. Excellenz ergebener Diener und
Kamcrad Graf S li ck.“ ; Warschau, 27. Juli. Der Königlich preußisde Gesandi® erlin, und der
am russischen: Hofe, General von Rochow, ist von
| i\{che General-Major Paul Alexandro}ff}, vom Gefolge Sr. Ma- gut benommen haben, sind bisher dur Privatmittel nah Austra- tue j f, efolge Sr. Ma
jestät des Kaisers, von St. Petersburg hier angekommen, Die Kaiserlichen Flügel-Adjutanten Fürst Galizyn und Baron Nikolai und der Oberst Baron Vietinghof sind von hier nach Krakau ah- geueist. 2
Schweiz. Bern, 25. Juli. (Frkf. Journ.) Der Bundesrath hat gestern den ersten Bundesauszug, 64,000 Mann, aufs Piket ge- rufen, während das Kriegsmaterial schon früher in Bereilschaft ge- sept worden sind. Bereits sind 27,000 Mann unler die Waffen gerufen worden und werden sogleich an die nördliche Gränze mar- \hiren. Es sind 7 Bataillone Berner darunter. Auch die südliche Gránze wird bescyt. Die außerordeniliche Einberufung der Bun- desversammlung muß nun sogleich eno. Die 10,000 Flücht- linge, wovon. 2400 auf den Kanton Bern- kommen, Ms sich ruhig. Einige Hauptführer halten sich noch hier auf. Blenker ist wegen der Angriffe, denen er -ausgeseßt ist, sehr niedergebeugt und Er schreibt an einen Rechtfertigungs - Bèricht. Raveaux
' lebt in“ größter Zurügezogenheit in Thierachern bei Thun, Bogt
Lord Me zog darauf scincn Antrag zurü, |
ist im Oberland bei Nauwerk. Das Corps der Hanauer Turner in A immer hier und wird auf militairishem. Fuße verpflegt.
ein musterhaftes Betragen hat. ihm die: allgemeine- Achtung er= worben.
E E R
- stattet,
ingen, 23. Juli. (Eid g. Z.) - Nah dem Zofinger Bol ks) e á sollen L hon Mitglieder des National - Ra- thes eine außerordentlihe Einberufung der Bundesversammlung verlangen. Bekanntlich haben nah der neuen Bundesverfassung ein Viertheil der Nationalräthe oder fünf Stände hierzu das Recht.
Türkei. Scio, 12. Juli. (Lloyd) Seit gestern fürchten wir wieder von zwei Piratenbarken, die in der Nähe bemerkt wur- ven, überfallen und ausgeplündert zu_ werden. Der hier stationi- rende Kutter ist bereits zu deren Verfolgung unter Segel gegan- gen. In der verflossenen Woche bemerkte man eine kleine Scha- luppe unter helenischer Flagge, die sehr verdähtig zu sein schien. Und in der That rücktcn auch Truppen, so wie der ottomanische Kutter, nach der Insel und arretirten die vier Seeleute, welche sich darin vorfanden. Diese sagten aus, sie wären seit einigen Tagen in Cardamilla vor Anker gelegen mit einer in Lemnos einge=- kauften Last Wolle, die sie sodann in einer gemietheten Schaluppe mit vem Vater ihres Capitains nach Smyrna geschickt haben. Ihr Capitain selbst, sagten sie, wäre wegen der Besorgung von verschiedenen Angelegenheiten verreist. Mit dieser Aussage nit zufrieden, führte man sie vor den französischen und englischen Konsul , -wo sie gestanden, Seeräuberei getrieben, 3000 Piaster gestohlen und die vier am Bord befindlichen Männer auf barbarische Weise hin- geshlachtet zu haben. Mit vem Gelde wollten sie nun ihren Wol- len-Einkauf besorgen. Man {rieb eilends nach Cisme, wohin sich der Capitain begeben hatte, es gelang ihm jevoh, sih der ange- ordneten Verhaftung zu entzichen. Der Kutter wurde mittlerweile nach Smyrna geschickt, um den Vater des Piralen zu verhaften, was auch gelang. Er bestätigte die Aussage seiner Milgefangenen. Es wurde sofort dem Pascha von Rhodus darüber Rapport abge= und man erwartet nun dessen Ausspruh. Jnsbesondere lobenswerth zeigte si die Thätigkeit und der Eifer Hussein-Pascha's, Gouverncur unserer Jnsel.
Súd - Amerika. Buenos Ayres, 24. Mai. (B. H.) Gestern ist Herr Hood von Montevideo hier eingetroffen. Man hegt die Erwartung, daß bei Gelegenheit des heutigen Geburnts- tages der Königin von England die Anerkennung des englischen Gesandten, Herrn Southern, geschehen wird. Jedenfalls ist vor einigen Tagèn, wie {hon bekannt, der erste Schritt zum Entge= genkommen durch die Witéderanstellung des englischen Konsuls und die erneuerte Comunication mit den englischen Kriegsschiffen
geschehen.
Ein Blifck ; auf die Operationen der deutschen Reichs : Truppen,
welche dem Gefecht bei Friedericia am 6. Juli voraus- s gegangen sind.
Nach und nah sihten sich die zuverlässigen Nachrichten über die Ereignissé in Schleswig und bieten das Material zu einer zu- \ammenhängenden Darstellung der Truppenbewegungen und zur Aufklärung über Thatsachen, welche die Presse mit einer Alles über- stürzenden Hast und im verblendeten Parteistreben fast nur zu Verdächtigungen und Anklagen der hervorragendsten Anführer und der Politik Preußens ausgebeutet hat.
Von besonderer Wichtigkeit für die unbefangene Würdigung rer Verhältnisse ist eine Uebersicht über. die Bewegungen der deut- {en Truppen in - den lehten Monaten; wir. versuchen, sie durch die nachfolgende Zusammenstellung so vollständig zu geben, als un- sere Materialien es erlauben, und hoffen, Daß sie dazu beitragen fan die Ereignisse selbst in einem’ richtigeren Lichte erscheinen zu assen.
In Folge der Gefechte bei Gudsse, Viuf und Veile am 75 und 8. Mai war das zur Bertheidigung Jüllands bestimmte feind- liche Corps mit seinem größeren Theile nach der Festung Friede-= ricia, mit dem kleineren, der Abtheilung unter General von Rye,
egen Horsens zurückgedrängt worden. Die \{leswig-holsteinischen ruppen waren dem Feinde in der ersteren, die preußische Division in der anderen Richtung gefolgt, während die bayerische Brigade bei Kolding, die kombinirte hessische Brigade bei Christiansfelde zu einer etwaigen Unterstühung der zunächst am Feinde befindlichen Abtheilungen in Bereitschaft gehalten wurden.
Dem \{leswig - holsteinischen Truppen - Corps (General von Bonin) ward mittelst Tagesbefehls vom 8. Mai die Einschließung von Friedericia übertragen. Das in dieser Festung eingeschlossene feindliche Corps räumte dieselbe unter Aurlittlaffing einer Be- 5 Bataillonen in den Tagen vom 8. bis 11. Mai und \{i}te nach der Insel Fühnen über. Bis dahin war auch die Einschließung der Festung bis in den Bereich der Wälie be- wirkt. worden. Es hatte sich bereits am 10ten Mai ein Geschüß-= fampf zwischen der feindlichen Küstenbatterie bei Striib und eini- gen \{leswig-holsteinischen Zwsölf-Pfündern entsponnen.
Zu derselben Zeit war der feindliche Brückenkopf bei Snoghoi genommen und die- dortige Landungsbrücke vollständig zerstört worden, was für die Sicherstellung des bei Eritsce an den kleinen Belt angelehnten rechten Flügels des Blokade - Corps von beson- derer Wichtigkeit war.
Unter diesen Umständen erklärte der General von Bonin noch
sabung von circa
am 11, Mai, daß sein. Corps der demselben gestellten Aufgabe vollständig gewachsen sein werde, und daß es genügend erscheine,
wenn Koldving in seinem Rücken mit einem Bataillon beseßt bleibe, während die Armee ihre Bewegung nah Jütland weiter ortseße.
Es wurde hierauf am 13. Mai die preußische Division bis Hovsens, die bayerische Brigade bis Veile, die kurhessische bis Kol- ding und die Umgegend vorgeschoben. Später ward diese Opera- tion dahin ausgedehnt, daß die bayerische Brigade am 17, Mai in der Richtung von Veile auf Skanderborg vorging, am 23sten aber dieser Ort sowohl, als der ganze Abschnitt vom “Moos-See, längs des s\fkanderborger - soelberger Sees über Maaslet bis zur Meeres- küste auf dem linken Flügel durch die Bayern, auf dem retten durch die Preußen beseßt ward.
Bis zum 20. Juni blieben die genannten Truppen in dieser Aufstellung und befanden sich Leumas in der Lage, dem Blokade- Corps vor Friedericia binnen 2 bis 3 Tagen jede nöthige Unter- stüßung zu: gewähren. Das Lettere hatte sich inzwischen in der Stellung vor Friedericia befestigt und General von Bonin zu dte-
sem Behuf \{chweres Geschüß aus Rendsburg herangezogen. Die Vorgänge - vor und in der Festung bis Mitte Juni waren kurz folgende. Die Blokirenden näherten
si{ in den leßten Tagen_des Monat Mai der Festuig dur Auf- werfen von kleineren Verschanzungen, nahmen und zerstörten das vom Feinde auf der Straße nah Erritse angelegte Blockhaus, welches: demselben das Debouché aus der Festung gesichert hatte, und s{lugen einen Ausfall, der die Wiedererlangung jenes Po- ens E, am 23sten zurück. Um der Besaßung, welche aus t Jäger torps, 4 Infanterie-Bataillonen und einer Kavallerie-Ab- heilung von 40 bis 50 Pferden bestand, etwa 120 Stück Festungs-
- 1377
Gefchüp besaß, und von Zeit zu Zeit von Fühnen aus abgelöst | wurde , die Verbindung mit dieser Insel zu ershweren, wurden Anfang Juni 3 Strandbatterieen- für s{weres Geschüß errichtet. " Dieses veranlaßte lebhafte Geshüpkämpfe und Bortdtenarfettn, welche zu dem Resultate führten, daß die Dampfschiffe niht mehr wagten, am Tage bei der Festung anzulegen, und daß die diessei- tigen Vorposten näher an dieselbe herangeshoben wurden.
Der Feind verhielt sich sons im Allgemeinen ruhig und es fam nur dann zu Geschübkämpfen, wenn Dampf - und größere Schiffe den Versuch machten, bei Friedericia zu landen. Nach dem 15. Juni erbaute er, um die Communication mit Fühnen wieder mögli zu machen, nordöstlich von Striib eine neue Landungs- brüde, welche jedoch von der diesseitigen Batterie bei Eritsöe auch | erreiht wurde. |
So stanren die Sachen vor Friedericia um die Mitte des Juni nah den eigenen Berichten des Generals- von Bonin. Der- selbe erhielt am 17. Juni aus dem Hauptquartier Jnstructionen, worin die Fortführung der Operationen vor der Festung zwar seiner Einsicht und Beurtheilung anheim gegeben, jedoch ausdrück- lih bemerkt wurde, daß die Einnahme der Festung nicht als das nächste Ziel dieser Operationen angesehen werden könne, so lange es an den Mitteln zu einem regel- máßigen Angriffe fehle. Dagegen erscheine es für die Kriegslage von Wichtigkeit, wenn der Feind in seiner Verbindung mit Füh- nen verhindert oder möglichst beshränkt werde, welcher Zweck mit den vorhandenen Mitteln allenfalls zu erreichen sei. Einver- standen erklärte man sich nur damit, daß General von Bonin die- sem Gegenstande seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt habe, und benachrichtigte ihn, daß es in Absicht sei, mit der preußischen Di- vision und mit der bayerischen Brigade vorzurücken, um die Ge- gend vorwärts Aarhuus zu beseßen.
Die kombinirte Vorbewegung wurde vom 20. bis 24. Juni gegen Aarhaus und in der Richtung gegen Randers durhgeführt, da die Lage des Blokade-Corps vor Friedericia nah den eingegan- genen Meldungen als vollständig gesichert angesehen werden mußte, und es hatte danach die deutshe Armee am 25. Juni folgende Ae Ds L s |
) e Reserve - Brigade, Herzog von Koburg - Gotha, zwischen Eckernförde und Kiel. De i h
2) Die Reserve - Division, General - Lieutenant Bauer, auf den düppeler Höhen, Sonderburg gegenüber.
3) Die \chleswig - holsteinischen Truppen, Generäl von Bonin, vor Griedericia. j
4) Die preußische Division, General von Hirschfeld, in und bei Aarhuus.
5) Die bayerische Brigade, General-Major von Schmalt, west- lich vón Aarhuus auf der Straße von Skanderborg nach Randers.
6) Die zweite Division, General - Major Wyneken, zwischen Apenrade und Flensburg.
7) Die kombinirte kurhessishe Brigade, General - Major Span- genberg, mit 2 Bataillonen in der Gegend von Hadersleben, mit 4 Bataillon und 4 Eskadron in Kolding, mit 1 Ba- taillon, 1 Esfadron und § Batterie in Veile, mit 1 Ba- taillon, & Esfadron und 2 Geschüßen in Horsens, mit 15 Bataillon, 1 Eskadron und § Batterie in Skanderborg. Was den Feind betrifft, so war das in Jütland zurügeblie-
bene Truppencorps unter General Rye beim diesseitigen Vorrücken so zeitig in der Richtung auf .Helgenaes ausgewichen, daß es nicht erreiht werden kfonwe. Es stand bereit, sih nach jener Halbinsel zurückzuziehen, wo es sich unter dem Schuß seiner Schiffe in voll- ster Sicherheit befunden hätte. Stärkere feindliche Kavallerie- Abtheilungen, bei denen sich auch etwas Infanterie befand, waren in der Richtung auf Randers und Viborg abgezogenz ihnen blieb unter allen Verhältnissen der ungefährdete Abzug hinter die dorti- gen bedeutenden Terrain-Abschnitte.
Die Insel Fühnen und Alsen, so wie Friedericia, waren wie bisher vom Feinde beseßt geblieben.
Der Gedanke, welcher der Aufstellung des deulschen Heeres zu Grunde lag, war, daß der Herzog von Koburg-Gotha sich unmit- telbar den Landungen entgegenstellen sollte, welche bei Eckernförde und Kiel vom Feinde bewerkstelligt werden konnten, mittelbar aber die Küste von Neustadt in Holstein bis zur Mündung der Schley zu beshüßen hatte. General Bauer vertheidigte die verschanzte Stellung auf den düppeler Höhen.
General von Bonin hatte Friedericia einzuschließen und zu maskiren, ohne es beschießen und belagern zu sollen. General- Major Wynekéën bildete mit seiner Division eine stets marschbereite Reserve, dazu bestimmt, sich an jeden Punkt zu begeben, welchen der Feind zwischen Neustadt und Kolding ernstlich und entschieden bedrohte. Die kombinirte lurhessishe Brigade hatte nicht allein den Zweck, die den Neckereien des Feindes ausgeseßte Küste des nördlichen Schleswigs zu hüben, sondern auch die Verbindung mit den in Jütland vorgedrungenen Truppen zu unterhalten.
Die preußische Divifion und die bayrische Brigade endlich ope- rirten im Vordergrunde bis über Aarhuus hinaus gegen General von Rye, von dem sehr Are bekannt war, daß er eine vorberei- tete verschanzte Stellung auf der Halbinsel Helgenaes finden würde, die unter den gegebenen Verhältnissen für die deutschen Truppen uneinnehmbar war. Uebrigens würde ein weiteres Vorgehen der- selben um den Meerbusen von Kals-Vig herum, bis gegen Helge- naes, ihre Operationslinie wenigstens um 7 Meilen verlängert und feinen anderen Erfolg gehabt haben, als den General von Rye auf die Halbinsel zurückzudrücken und ihm dadurch noch mehr Veranlas- sung zu geben, sich auf Einschiffungen einzulassen. Deshalb wurden nur abwechselnd bald stärkere, bald ehwächere Detaschements bis Segalt und Vosnaesgaard vorgeschickt, und als im Westen si eine feind- liche Abtheilung dur dreiste Unternehmungen unbequem machte, ne O Rekognoszirung bis in die Gegend von BViborg ange- ordnet.
Am 23. Juni ging im Hauptquartier Aarhaus vom Ge- neral Bauer die erste Meldung ein, daß eine größere Zahl von Schiffen, von Alsen aus nord wärls steuernd, am 21sten ausgelau- fen wären. Diese Nachricht ward sofort mit den nöthigen In- structionen für. den Fall eines feindlichen Landungs-Versuches zur Kenntniß der Generale Wyneken, von Bonin, Spangenberg und des Commandeurs der Reserven gebracht. Da über die Absichten des Feindes vollständiges Dunkel herrschte und das Unternehmen eben sowohl’ einen Punkt der Küste von Holstein, Schleswig oder Jütland gelten konnte, #o mußten auch alle diese Eventualitäten ins Auge gefaßt werden.
Am 24. Juni meldete sowohl der General Wyneken dem Ober-Kommando, daß sich bis dahin kein Segel der aus dem Hö- rungs-Haff ausgelaufenen Schiffs - Expedition im kleinen Belt ge- zeigt habe, als auch der General von Bonin, daß in der Nähe von Friedericia in den leßten Tagen keine feindlichen Schiffe an- gekommen wären. Letterer fuhr fort, den Schiffsverkehr zwischen der Festung und der Insel Fühnen cout zu hemmen, und er- klärte ausdrüdlih, daß sich in dieser Beziehung die“ Resultate mit jedem Tage günstiger herausstellten.
So blieb es ungewiß,
ob jene Schiffe zu einer Landung über
haupt bestimmt wären, oder ob sie nah Norden zur Aufnahme de!
Ryeschen Corps segeln sollten. Kiel als die wahrscheinlichsten Landungspunkte , Wyneken erhielt deshalb aus taillirtesten Instructionen ,
Punkte zu Hülfe kommen sollte.
Die ersten Nachrichten über das Verbleiben Der feind Gener«,
durch General Spangenberg.
der Juni
lien Flottille von Prittwiß,
erhielt
Höhstkommandirende , am - 27.
oder Hadersleben ergabén sis und General - Majc!1 dem Hauptquartier am 26sten die de- in weldcher Weise er dem bedrohte:
Sie gründeten sich auf die Meldungen des Obersten von Diede-
ris, nach welchen am 25. Juni,
Mittags 11 Uhr, ein Dampf-
{i} mit 7 Schiffen im Schlepptau, vom Süden kommend, kleinen Belt bei Assens vor Anker gegangen und am folgende: '
Tage eine Stellung an der wo am 26sten, Morgens, Anker liegend, bemerkt worden.
Küste - von Fühnen eingenommen habe 12 bis 44 große Schiffe, in Linie v0 Die große Landungsbrücke fü
Hadersleben am Arroe-Sund wurde sofort unbrauchbar gemach: und Oberst von Diederichs mit Jnstructionen versehen, wie un! von wo er die Unterstüßungen beziehen könne, falls die Landung
Hadersleben oder Kolding gelten follte.
General Wyneken ward bei Apenrade konzentrirt, augenblicklich bedrohten Punkten näher zu sein, eigentlich auch nur mit wozu und wohin jene waren.
Aus dem Hauptquartier ergingen in diesem Sinne auch Iu structionen an den Commandeur der Reserve-Brigade, worin wieder daß eine Deckung" ter ganzen KÜsb
Aarhuus (in Jütland) mit De!
holt die Ansicht aufgestellt war, von Neustadt (in Holstein) bis
um L è!' ohne daß sid einiger Wahrscheinlichkeit angeben lief bei Assens ankernden Schiffe bestimmt
vorhandenen Mitteln ungusführbar sei und man sich vorzugswe is
auf den Schuß von Eckernförde und Kiel, des Abschnitts vor Friedericia be}chränken müsse. dungen und Neckereien würden nicht zu verhindern müsse unter Heranziehung der energisch entgegengetreten werden.
Laut einer am 29. Juni bei Dem Höchstklommandirenden einge gangenen Meldung des Obersten von Diederiéhs aus Aller hatten fic von Haderskebe1 sein.
Kriegsschiffe bei Ärroe gezeigt, so Daß der Punkt bedroht erschien. Truppen noch mehr zu konzentriren und General Mittheilung der Sachlage die Weisung ertheilt, Meldung einer wirkli erfolgten Landung südlich
General Wyneken warD sofort angewiesen, v. Bonin unl sobald ihm d’ von Kolding z1
des Sundewitts un? Kleinere Lan sein, größere! | tesignirten Unterstüßungen rasch Un?)
gekommen, eine Brigade seines Corps nah Kolding rüden z.
lassen. Am
30. Juni und 1. Juli trafen neue Meldungen von Ober“!
von Diederichs ein. Bei Asscns Hatten sich die feindlichen maritimc!
Kräfte konzentrirt. Brigg, 1 Scooner, geben. Arroe war beseßt worden.
ruppen hei Hadersleben zusammengezogen,
Sie wurden auf 2 Fregatten, 2 Korvetten, | 6 Kanonenb&te und 26 Transportschisse ange Oberst v. Diederichs hatte sei: e währrnd General W! -
neken von Apenrade meldete, daß nach Aussage von Schissskundig n jene Flottille bei Affens die längst erwartete russische sein dürf c.
Letzteres wurde später widerrufen unD der bedrohteste Punkt.
Hadersleben blieb mitl,.;n
General von Prittwiß sehte am 1. Juli den Generalmajor v, Bonin von diesem Allen in Kenntniß, und erhielt am 4, Juli in
einschiffung dort große Schwierigkeiten finden würde.
vielmehr vermuthen, daß von Fühnen \hifungsort von der einen Insel auf die andere sei.
Diese rathsam crsceinen, noch weiter vormarschiren zu laffen,
sein.
Von Küste von urtheilen,
Aarhuus aus kann man allerdings die Helgenaes sehen, keinesweges aber was dort vorgeht.
huus aus ganz entzogen. Ende des Meerbusens Kalö-Vig
tofter-Wig zu gewinnen. haupt nicht zu erlangen.
Tage von Ebeltoft kam.
gemein von einer Unternehmung auf Friedericia spreche.
Briefrelais 13 Meilen zu reiten hatten. von Prittwiy am 5ten Nachmittags folgende Befehle:
L
Besatzung. (Er traf am 7ten Mittags Dort ein); General - Major Wyneken
sebung nach Kolding (er traf Daselbst am Bien ein) z
an sich;
8ten nach Horsens.
erst am bten zurückkam.)
Verstärkungen finden werde.
an, des Inhalts: „daß am zum ten und 5. Juli bedeutende Truppentransporte nach ricia stattgefunden hätten.
Aarhuus eine Erwiderung desselben, vom 2. datirt, dahin lauten»: daß ihm eine Landung bei Haderslebcn nicht wahrscheinlich erschein e, da nicht sowohl die Ausschiffung, als ganz besonders die WieD\ t- Es ließe ' ch eine Ueberfahrt yach Al n stattfinden werde, weil Assens der gewöhnliche Sammetplabß und E 1-
Ansicht fand Berücksichtigung und es konnte danach nit den General Wyneken mit seinen Trupp n er wurde vielmehr angewiesi a, auch die Küste, nah Alsen zu, einer genauen Beobachtung zu u''- terwerfen, und so für Hadersleben wie für Düppel gleich bereit ¡u
westliè\e genau bi-= Dagegen ist die Ostküste j - ner Halbinsel und der Hafen Ebeltoft der Einsicht von Aa-- Da der Feind ferner am nördlich: n eine durch Verschanzungen ur d Artillerie verstärkte) Aufstellung genommen hatte, auh mit Detasch - ments fast täglich bis Egaa rekognoszirte, so war es nicht mögli ), Patrouillen so weit vorzuschicken, um eine Einsicht nah dem Ebe - Spione waren aber in Jütland übe -
Ein Glüfsfall wollte,) daß am 4. Juli Abends ein feindlichr Deserteur bei den preußischen Vorposten eintraf, der an demselbin Aus feinen wahrscheinlich klingendi n Erzählungen ergab sich, daß General 9. Rye bereits seit einigen Ti:- gen cinen Theil seiner Brigade einschifte, daß diese Truppen nah Viborg auf der Ostküste von Fühnen gesegelt seien und man a1-
Diese Nachricht, sofort an General von Bonin befördert, tr uf in der Nacht vom 5. zum 6. Juli bei demselben ein, weil î e Zuglei erließ Gener l
Oberst von Diederichs rückt, die Bestätigung jener Nachv:zt vorausgeseßt, nach Kolding unD vcreinigt sih mit der dortig n
marschirt unter gleicher Vor«n-
General - Major Spangenberg rückt am 7. Juli von Hor|\t1s nah Veile und zieht am 8ten Das Detaschement aus Skandert «7g
Die bayerische Brigade rückt am 7ten nah Skanderborg, m (Beide lebtgenannten Brigaden konnten am 7ten marschiren, weil das nah Viborg entsandte Detaschem nt
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Die preußische Division nahm durch ein starkes Detaschea„nt die Aufstellung der Bayern mit ein. — Dem General - Major von Bonin wurde von den eben getroffenen Anordnungen umständ ich Kenntniß gegeben und ihm dabei bemerklich gemacht, daß er für '?n Augenblick nur auf seine eigenen Kräfte beschränkt sei, seinen F\ick- zug jedoh nach Kolding oder Beile nehmen und in jeder Richizng
Nach dem Erlasse obiger Befehle kam am 5, Juli gegen Al. ad eine Meldung vom General-Major von Bonin von demselben 4. Juli und in den Nächten E :
rit Sie wären von der Insel Fühnen, Bogensee und aus dem Kattegat gekommen. Es sei vorauszuse! daß der Feind seine Hauptstärke in Friedericia vereinigen und »! dort aus einen starken Ausfall gegen ihn unternehmen werde. *. bisherige Besayung habe aus 5 Bataillonen bestanden, die Sk'
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