1881 / 103 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 May 1881 18:00:01 GMT) scan diff

siht zu nehmen? 3) Liegen Gründe zur Aenderung der Höhe der Decgelder vor? 4) Fs es angezeigt, ein neues Haup:gestüt zu errichten oder sind die bestehenden zu vergrößern ? 5) Jst die Beibehaltung des Zuchtgestüts für kaltblütige Schläge in exe wünschenswerth? 6) Fs eine Vermchrung und eine andere Aus- bildung des Wärterpersonals der Landgestüte wünshenswerth ?

11T. Förderung der Landespferdezuht. 1) Haben si die Pferdeshauen und das Reglement für die Prämiirungen von 1875 zur Förderung der Landespferdezuht bewährt oder welche Aenderungen sind zu empfehlen ? 2) Auf welche Weise kann auf die Konsolidirung der Zuchtrihtung und die Ge- winnung eines möglichst einheitlihen Stutenmaterials in den einzelnen Provinzen hingewirkt werden ?

Zur Tagesordnung hat der Landstallmeister Graf Lehn- dorff folgenden Antrag eingebraht: 1) Fs} es Angesichts der großen Einbuße an Rennpreisen, welhe die Vollblutzucht durch Ausfall der Totalisatoreinnahmen so eben erleidet, an-

ezeigt, die Nr. 8 der Normativbestimmungen für die Kon- urrenz um Staats-Rennpreise dahin abzuändern, daß fortan in allen Rennen um Staatspreise nur inländische (d. h. deutsche) Pferde zur Konkurrenz zugelassen werden? 2) Jst es für die bessere AuêZnuzung des Pferdematerials auf der Rennbahn an- gezeigt, die Nr. 3 der Normativbestimmungen für die Kon- kurrenz um Staats-Rennpreise dahin zu ändern, daß in Rennen mit Hindernissen auch inländische Wallache konkurriren dürfen ? resp. erscheint es im Fall der Bejahung dieser Frage erforderlich, der Königlichen Gestütverwaltung das Necht zur Genehmigung der Kastration vorzubehalten ? 3) Erscheint das Fortbestehen der Nr. 12 der Normativbestimmungen für die Konkurrenz um Staats:Rennpreise auf die Dauer vereinbar mit den Prinzipien, welche cine auf Leistungsfähigkeit basirte Zucht leiten sollen, oder steht zu befürchten, daß die Zulassung persönlicher Beurtheilung mit rechtlichen Folgen für die Prä- miirung der Leistungsfähigkeit den hohen Zuchtwerth des Voll- blutpferdes zu schädigen geeignet ist ?

Mitglieder der Kommission zur Förderung der Landes- pferdezuht sind folgende: der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. a. Beamte des Ministeriums für Landwirthschast, Domänen und Forsten: Lüderiß, General- Major und Ober-Landstallmeistcr hier. Dannemann, Ge- heimer Ober-Regierungs-Rath hier. Dr. Thiel, Geheimer Regie- rungs-Nath hier; hat das Referat ad III. Nr. 1 der Tages- ordnung übernomnien.

h, die Landstallmeister: Weltich zu Friedrih-Wilhelms- gestüt bei Neustadt a. d. Dosse; hat das Referat ad Il. Nr. 6 Übernommen. von Dassel zu Trakehnen. Graf von Lehn- dorff zu Gradiß bei Torgau ; hat das Korreferat ad I. Nr. 1 und 2 übernommen. von Kote zu Zirke (krank). von Unger zu Celle; desgleichen. das Korreferat 11. 6. Jachmann zu Beberbec bei Hofgeismar. :

c. Vertreter des Kriegs: Ministeriums: von Rauch, Gene- ral-Lieutenant und Remonte-Fnspecteur hier. Graf von Pfeil, Oberst hier. von Vredow, Major. Graf von Klinckowström, Rittmeister hier.

d, Gewählt von den landwirthschaftlichen Centralvereinen : Boch, Kommerzien-Rath zu Mettlach, Vertreter des landwirth- \chaftlihen Vereins für Rheinpreußen. von Dassel zu Schinz

bei Belgard, Vertreter der Pommerschen öfonomischen Gesell: schaft. Frhr. von Hoevel auf Haus Herbeck bei Hagen, Ver- treter des landwirthschaftlihen Provinzialvereins für Kreis (

falen. Albert vom Hof, Gutsbesißer zu Hombressen, Kreis Hofgeismar, Vertreter des anbivirti

vereins für den Regierungsbezirk Cassel und des Vereins Nassauisher Land- und Forstwirthe. Graf von Holstein- Neverstorff , Vertreter des Schleswig-Holsteinishen land- wirthschaftlihen Generalvereins. F. von Kröcher, Ritt- meister und Rittergutsbesißer zu Voigtsbrügge bei Havelberg, Vertreter des landwirthschaftlichen Centralvereins für den Regierungsbezirk Potsdam; hat das Referat zu I1. Nr. 4 übernommen. Frhr. von der Lancken-Wackniß, Major a. D. auf Baldewit bei Gingst auf Rügen, Vertreter des Baltischen Centralvereins zur Beförderung der Landwirthschaft. von Langen-Steinkeller, Major und Rittergutsbesißer auf Wildenow bei Friedeberg N.-M., Vertreter des landwirthschaftlichen Centralvereins für den Regierungsbezirk Frankfurt. von Na- thusius, Landrath a. D. Althaldensleben, Vertreter des land- wir:hschaftlihen Centralvereins für die Provinz Sachsen ; hat das Referat zu T. Nr. 1 und 2 übernommen. Der Herzog von Ratibor auf Shloß Rauden, Regierungs- bezirk Oppeln, Vertreter des landwirthschaftlihen Cen- tralvereins für Schlesien. Rönkendorf, Rittmeister a. D. uad Herzoglich braunschweigisher Amtsrath auf Süß- winkel bei Bohrau, Kreis Oels i. Schl., Vertreter des land- wirthschaftlichen Centralvereins für Schlesien ; hat das Referat zu 11, Nr. 3 übernommen. Sasse, Amtsrath zu Ottorowo bei Samter, Vertreter des landwirthschaftlihen Provinzialvereins für Posen ; hat das Korreferat zu ||l. Nr. 1 und 2 übernom- men. von Saucken-:Tarputschen, Landesdirektor zu Königs- berg i. Pr., Vertreter des landwirthschaftlihen Centralvereins für Litthauen und Masuren. Schrader, Rittergutsbesißer auf Waldhof bei Riesenburg, Kreis Rosenberg Westpr., Vertreter des Centralvereins westpreußischer Lantwirthe. Totenhöfer, Ober-Amtmann zu Wandlacken bei Gerdauen, Vertreter des Ostpreußischen !andwirthschaftlihen Centralvereins. v. d. Wense, Landschaftérath und Rittmeister zu Holdenstedt bei Uelzen, Vertreter der Königlichen Landwirthschafts-Gesellschaft zu Celle ; hat das Korreferat zu 111, Nr. 1 übernommen.

e. Vertreter des Unionsklubs: Freiherr von Landsberg- Velen zu Drensteinfurt ; hat das Korreferat zu 1. Nr. 4 über- nommen. U. von Oeryen, Landrath zu Jüterbog; hat das Referat zu 1. Nr. 3 übernommen. Der Herzog von Ujest hier (Kaiserhof). S S

f. Von dem Minister für Landwirthschast zur Theilnahme eingeladen: Graf zu Dohna auf Lauck. Graf Richard zu Dohna, Jauptvorsteher des Vereins für Pferderennen in Preußen, auf

chlobitten, Kreis Pr. Holland. Frengtel, Rittergutsbesißer auf Pergallen bei Gumbinnen; hat das Korreferat zu 11. Nr. 4 übernommen. Keibel, Rittergutsbesißer auf Klein- Lucdow bei Pasewalk; hat das Referat zu 11. Nr. 1 und 2 übernommen. von Nathusius, Landes-Ockononie- Rath auf SMidoen bei Magdeburg, desgleichen das Korreserat zu il, Nr. 3 und das Referat zu ll], E n Der Fürst von Pleß. von Rauch, Vize- Ober-Stallmeister hier (verreist). Schönberg, Rittmeister und Rittergutsbesißer auf Langgoslin" bei Obornik. von Sin pson-Georgenburg, Rittergutsbesißer. Graf Udo zu Stol- berg, hat das Korreferat zu 1. Nr. 3 übernommen. von Tresccktow, Rittmeister und Rittergutsbesißer auf Radozewo bei Posen S Werner, Rittergutsbesißer auf Muhlack bei Rastenburg, von Spoerckten, von Durant-Baranowih.

\chaftlihen Central- i

Zur Beseitigung von Zweiseln darüber, welchem Ressort die Verfügung über die Substanz des Grun- des und Bodens öffentliher Flüsse, soweit deren Schiffbarkeit reiht, zusteht, haben die Ressort - Minister unterm 10. März d. J. Folgendes bestimmt: Veräuße- rungen von Uferanwüchsen, Jnseln, Zulandungen und sonsti- gen Bestandtheilen des Flußbettes öffentlicher Flüsse, sind hin- fort niht mehr von der Domänenverwaltung, sondern von der Strombauverwaltung vorzunehmen, diesbezüglihe Anträge daher für die Folge an den Minister der dentlichen Arbeiten zu rihten. Dem Ressort der Domänenverwaltung bleiben in- dessen vorbehalten: a. die Fischerei, die Wasserzinse, die Eis- ewinnung, sowie alle sonstigen Nußungen der öffentlichen

lüsse, welche bisher zum Ressort der Domänen- und Forst- verwaltung gehört haben, b. die Anwüchse, Zulandungen, Jn- seln u. st. w., welche die Domänen- und Forstverwaltung schon früher in Besiß genommen hat, so daß also in den bisherigen Einnahmen und in den bestehenden Etatsverhältnissen der Domänen- und Forstverwaltung eine Veränderung nicht ein- tritt, und c. da, wo Domänen- und Forstgrundstücke an öffent- liche Flüsse grenzen, die aus der Ädjacenz folgenden Rechte des Uferbesißers.

Zum Vorsißenden der Kommission zur Prü- fung der Kandidaten der Feldmeßkunst, zu welchem, nach §8. 1 zu b. die Prüfungsvorschriften, vom 2. März 1871, in der Regel der Dirigent der Abtheilung des Jnnern der Königlichen Regierung dur deren Präsidenten ernannt wer- den sollte, ist nach einer Bestimmung der Ressort-Minister vom 29. März d. J. nunmehr, mit Kücksicht auf das Gesetz über die Organisation der allgemeinen Landesverwaltung, vom 26. Juli v. F., ter Dirigent der Abtheilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten zu bestellen.

Aus Anlaß eines Spezialfalles is von dem Minister für Landwirthschast, Domänen und Forsten entschieden worden, daß den Kreis-Landräthen bei Wahrnehmung von Terminen zur Vernehmung der Kreis-Vermittelungs- behörden, sofern sie als Leiter dieser Behörden zugezogen sind, Reisekoïîten und Diäten nicht zustehen, da sie in solhen Fällen in ihrer amtlihen Eigenschast innerhalb ihres Amtsbezirks fungiren uad deshalb eine besondere Vergütung A 8. 8 des Geseßes vom 24. März 1873 nicht liquidiren ürfen.

Durch die Erweiterung und Konsolidation des Staatseisenbahnnetes ist die Möglichkeit gewonnen, die Lieferfristen (8. 57 des Betriebsreglements) im Lokal- und im gegenseitigen Verkehr der unter Staatsverwaltung stehen- den Bahnen allgemein dergestalt einzuschränken, daß, nah einem Erlaß des Ministers der öffentlihen Arbeiten, vom 5. d. M., an Transportfrist: a. für Eilgüter für je angefan- gene 300 km (statt bisher 225 km) 1 Tag, b. für Fracht- güter bis zu einer Entfernung von 100 km 1 Tag und für je angefangene weitere 200 km 1 Tag (statt bisher für je an- gefangene 225 km 2 Tage) zu renen ist. Bezüglih der Expeditionsfrist verbleibt es einstweilen bei den im Betriebs- reglement gestatteten Fristen. Die gleiche Berehnung gilt für den Pie Arens Verkehr mit den Reichsbahnen in Elsaß: Lothringen. Die füx einzelne Verkehrsrelationen publizirten kürzeren Fristen bleiben hiernebèn in Geltung. Diese Ver- fügung ift am 1. Mai d. J. in Kraft getreten.

S. M. Kanonenboot „Nautilus“, 4 Geschüge, Kommandant Korv. Kapt. Chüden, tritt am 3. Mai cr. von Brisbane aus die Heimreise durch die Torris-Straße an.

Vayern. München, 30. April. (Allg. Ztg.) Bei der gestern Abend im Steuergeseßaus\chuß der Kam- mer der Abgeordneten fortgeseßten Berathung der Rück- äußerung der Kammer der Reichsräthe über die Einkommen- steuer wurde der Beschluß der leßteren, daß Einkommen unter 400 M steuerfrei sein sollen, mit Einstimmigkeit abgelehnt. Als Hauptgrund dieser Ablehnung erscheint, daß durch solche Steuerbefreiung eine große Anzahl Personen das Wahlrecht zum Landtag verlieren würden. Die Beschlußfassung über die von der Reichsrathskammer beschlossene Steuerskala wurde wiederholt ausgeseßt, bis die Beschlüsse dieser Kammer auch über die anderen Steuergeseßentwürfe vorliegen werden. Die Kammer der Reichsräthe wird nun zunächst, und zwar am 5. Mai, den Geseßentwurf über die Gewerbesteuer be- rathen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 2, Mai. |[W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus begann heute die Spezial- berathung des Budgets, nahdem auch viele Ubgeordnete der Linken für das Eintreten in die Spezialdebatte gestimmt hatten. Die ersten sechs Kapitel inklusive des Dispositions- fonds wurden unverändert genehmigt. Der Abg. Zeithammer brachte einen Antrag ein auf Abänderung der Feichsraths- | Wahlordnung für Böhmen, nah welchem der Grofzrundbesiß dort in zwei Kurien eingetheilt werden soll. Graf dohenwart beantragte die Einseßung eines Ausschusses zur Berathung der Frage, ob das Reichsgeriht in Wahlange genheiten

kompetent sei.

Prag, 1. Mai. Dem „Pokrok“ wird aus Pien tele- graphirt, daß die Regierung demnächst dem Abgeordwtenhause einen Geseyzentwurf betreffs der Prager llniver- | sität vorlegen wird. Zugleih meldei das genanlite Blatt, daß die Majorität des Herrenhauses für die Ännahne dieses Gesetzes gesichert sei. |

Pest, 1. Mai. Die Angelegenheit der Einverkibu n g der kroatishen Militärgrenze kommt w'e lie „Ung. | Se berichtet im Ministerium demnächst zur Birathung.

er Banus und der Landeskommandirende von Krodien sind heute in Budapest angelangt. Möglicherweise dürfte thon der morgende Ministerrath sich mit den Details dieser Aigelegen- heit beschäftigen. }

2. Mai. Jm Unterhause wurde heute Seitens der Regierung die Vorlage!, betreffend den Ausfu der Eisenbahnlinie Pest-Semlin mit den Flügebahnen, eingebraht. Das Oberhaus genehmigte den\Gesetz- | entwurf über die Konvertirung der ungaüschen Goldrente unverändert in der vom Abgeornetenhluse be- \{hlosseiten Fassung. |

Großbritannien und Jrland. London, 4 Mai. e T. B.) Jn ter heutigen Sißung des Unterlauses | ündigte Labouchère an, daß er den Antrag auf Erichtung | Denkmals zu Ehren Earl Beaconsfieldî durch |

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Stellung der Vorfrage bekämpfen werde. Auf eine An- frage Hicks-Beahs erwiderte der Premier Gladstone: es sei jeßt festgestellt, daß die Kapitulation von Potschef- stroom durch Verrath erlangt worden sei. Die Boern hätten dies selbst anerkannt und seien bereit, Schadenersat zu leisten. Die Kapitulation müsse annullirt werden. Für die Berathung des von Beach beantragten Mißtrauensvotums könne er noch keinen Tag bestimmen, da die in Frage kommenden Daten zu einer De- batte noch nicht geeignet seien. Der Unter-Staatssekretär Dilke erklärte Arnold gegenüber: er habe gehört, daß die Pforte gestern ein Kaiserlihes Jrade erlassen habe, in welchem sie die endgültigen Vorschläge der Mächte bezüglich der griehishen Grenzfrage acceptirt. Weiter erklärte Dilke: er habe keinen Grund anzunehmen, daß die Handel s- privilegien der englischen Unterthanen durch die jeßigen militärishen Operationen in Tunis berührt würden. Das Panzerschiff „Monarch“ sei nach Tunis beordert worden und wahrscheinlih dort {hon eingetroffen. Dasselbe sei an- gewiesen, im Falle von Unruhen, die aber, wie er hoffe, ih nicht ereignen würden, Angehörige europäischer Staaten auf- zunehmen.

3. Mai, früh. (W. T. B.) Unterhaus. Bei der fortgeseßten Berathung über die zweite Lesung der irischen Landbill beantragte Elcho die Ablehnung der Bill, weil dicselbe ökonomisch-ungesund, ungerecht und unpolitish sei; \hließlich wurde die Debatte abermals vertagt. Der Ge- neral-Staats-Prokurator James begründete darauf die Bill Über den Parlamentseid, deren Zweck dahin gehe, daß jedem Mitgliede des Oberhauses und des Unterhauses frei- stehen solle, ob es anstatt des Eides eine Erklärung an Eidesstatt abgeben wolle. Die Berathung wurde gleichfalls

vertagt. Dublin, 2. Mai. (W. T. B.) Dillon is heute Abend in Port Arlington verhaftet worden und wird

gegen 10 Uhr hierher in Gewahrsam gebracht werden.

Frankreich. Paris, 2. Mai. (W. T. B.) Nachrichten aus Tunis zufolge ist die Stadt Bizerta von den fran- zösishen Truppen ohne Widerstand beseßt worden. Die tunesische Besaßung hatte Bizerta geräumt. Ein fran- zösisher Avisodampfer ist nah Gabes abgegangen, ‘um die Einsuhr von Putver und Waffen für die Krumirs zu

verhindern.

2. Mai, Abends. (W. T. B.) Das für die Ofkkupation von Bizerta bestimmte Corps, wel- ches die Schiffe „Dryade“ und „Sarthe“ nah Tunis bringen, umfaßt 2000 Mann. Man glaubt, dieselben würden heute ausgeschisst werden und die gestern ge- landeten Marinesoldaten erseßen. Bizerta wurde beseßt, weil es das Centrum der Verproviantirung der Kru- mirs war. Die Beseßung Bizertas wird die Ein- \{ließung der Krumirs vollenden und die Verproviantirung der französishen Truppen erleihtern. Zahlreihe Stämme der Eingeborenen haben den franzöfishen Kommandanten ihre Unterwerfung angezeigt. Die Truppenabtheilung, welche bei Bizerta gelandet wird, soll auf der Eisenbahn vor- rücken und die ganze Linie {hüßen, welche bereits im Westen von den Kolonnen der Generale Breme und Logerot stark be- seßt ist. Nachrichten aus Geryville vom 29. April zU- folge haben die dortigen feindliten Stämme keinen Angriff auf Geryville versucht.

Der ehemalige Minister unter dem Valette, ist gestorben. \{wer erkraukt.

Der vorläufige Entwurf für die auf der Münzkonfe- renz zu behandelnden Fragen, welcher von den Delegirten Cernuschi und Dona Horton ausgearbeitet worden ist, \foll morgen der Fünfzehnerkommission der Konferenz vorgelegt

werden. 3. Mai. (W. T. B.) Die für die Okkupation

von Vizerta bestimmten Truppen sind gestern in Bizerta gelandet.

__— (Fr. C.) Ueber die vom Westen in Tunis vor- dringenden französischen Colonnen berihtet der kom- mandirende General Forgemol an den Kriegs-Minister aus Rum-el-Suk, 30. April: Die Brigaden Vincendon und Galland haben ihre Rekognoszirungen in östlicher und südlicher Richtung von ihren Lagern fortgeseßt und einige Gurbis und Saaten ver- nichtet, ohne auf ernstlihen Widerstand zu stoßen. Ein Ser- geant vom 96. Regiment wurde getödtet, verwundet wurde Nie- mand. Die Krumirs scheinen ihre Heerden und Familien in den nordöstlihen Theil ihres Gebiets verlegt zu haben, welcher der shwierigste und unzugänglichste ist, Die Brigade Gerder (ehemalige Brigade Ritter) steht in El-Aiun. Wegen des {lehten Bodens und der Anshwellung der Flüsse werden die drei Brigaden morgen in ihren gegenwärtigen Lagern bleiben. Die Brigaden Logerot und Gaume stehen in Suk- el-Arba. Eine kleine Kolonne von zwei Bataillonen wurde in die Umgebungen dieser Ortschaft geshick, um die Bevölke- rungen zu beruhigen. Die Vorhut der Brigade Brem ist heute ohne Schwertstreih in Gardinau angekommen, wo- hin ihr morgen das Gros der Brigade mit einem starken Provianttranéport folgen wird. Jn Kef steht Alles gut. Mehrere Stärmme und Fraktionen von Krumirs haben um Aman gebeten und si bereit erklärt, auf alle unsere Bedin- gungen einzugehen. Diese Anträge scheinen mir wohl gemeint, da sie ebenso in meinem Lager wie in den Umgebungen von Tabarka und im Medjerdathale vorgekommen sind. Die Truppen Si- Ali-Beys haben El-Mana verlassen und ihr Lager

6 Kaiserreihe, La Der Admiral Laroncière is

| in der Nähe des Bahnhofs von Ben-:Bechir unweit der Co- | lonne Logerot aufgeschlagen.

, Italien. Rom, 2. Mai. (W. T. B.) Vom Finanz- Mi nister wurde heute in der Kammer eine Vorlage wegen Aufhebung des Ausfuhrzolles auf Thiere, frisches Fleisch, Geflügel und Käse eingebracht.

_ Türkei. Konstantinopel, 2, Mai. Der „Times“

wird von hier gemeldet, es sei ein Kaiserliches Jrade er- gangen, welches die Pforte autorisire, die von den Mächten vorgeschlagene Lösung der griehischen Grenzfr age anzu- nehmen. Die offizielle Mittheilung dieser Annahme an die Botschafter werde demnächst erfolgen. _. 3. Mai. (W. T. B.) Jn Bezug auf - die bevor- stehende Antwort der Pforte auf die Kollektivnote der Mächte, wird auch hier bestätigt, daß dieselbe einfach die Schlußfolgerungen der Kollektivnote vom 19. April an- nehmen und die Ernennung der früheren Delegirten zu Be- vollmächtigten für die mit den Botschaftern zu vereinbarende Schlußkonvention anzeigen werde.

Rußland und Poleu. St. Petersburg, 29. April, Die „St. Pet. Z.“ meldet: DieEinweihungderinterimisti- schen Sühnekapelle am Katharinenkanal, am Ort der Schreckensthat vom 1./13. März, wurde heute Mittag um 1 Uhr in Gegenwart einer großen Menschenmenge vollzogen, die sich besonders am jenseitigen Ufer zu Tausenden angesammelt hatte und aus den geöffneten Fenstern der Häuserfronten auf das ergreifende Schauspiel haute. Der Play um die interi- mistisch aus Holz aufgeführte Kapelle war für die geladenen Gäste, die Stadtverwaltung 2c. reservirt und daher eingefriedigt. Das Gebäude is, seinem Îwe& entsprechend, einfach und leicht aufgeführt, maht aber durch den reihen Shmuck der kirch: lihen Ausstattung und durch die zahlreihen Blumendeko- rationen einen freundlihen würdigen Eindruck. Der Metropolit vollzog, wie angetöndigt war, in Person, assistirt von der vornehmsten Geistlichkeit, unter den Klängen eines auserlesenen Sängerchors, den feierlichen Akt der Weihe. Unter den andächtig Versammelten, die den Manen des un- vergeßlichen in Gott ruhenden Kaijers, am Orte seiner töd- lihen Verwundung huldigten, bemerkten wir in erster Linie die Söhne des verewigten Kaisers, den Großfürsten Wladimir mit seiner Gematlin und den Großfürsten Alexei Alexandro- witsh. Auch die Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch, Nikolai Nikolajewitsch der Jüngere und andere Mit- glieder der Kaiserlihen Familie waren erschienen. Der feierlihste und ersütterndste Moment der Feier war, als der greise Metropolit das „Ewige An- gedenken“ anstimmte und während der Chor den Hymnus ausführte, die ganze große Versammlung in die Knie fank. Nach der Einweihung bet: at zuerst der Großfürst Wladimir das Jnnere der Kapelle, dann folgte Großfürst Alexei. Später traten auch die übrigen Anwesenden, unter denen die Minister, das diplomatische Corps, die Kommunal- verwaltung stark vertreten waren, in die Kapelle, welche immer nux wenige Personen gleichzeitig beherbergen kann. Eine große Reihe von Kränze, welche von Körperschaften 2c. gespendet waren, so z. B. ein Riesenkranz von den Verwun- deten, war an der Ballustrade aufgestelt, um die geweihte Stätte zu shmüdcken.

3. Mai. (W. T. B.) Nah einer Meldung des „Golos“ aus Kiew, von gestern, sind auf Anordnung des Generalgouverneurs Drenteln am 1. d. M. mittelst Extra- zugs 2 Bataillone Jnfanterie nah Smela und Korsun abgegangen, um die dort durch Exzesse gegen die jüdische Bevölkerung hervorgerufenen Ruhestörungen zu unter- drücken. Auch in Uman, Schpola und Lityn, wo die Juden mit Gewaltthätigkeite:1 bedroht worden waren, wurden energische Maßregeln zum Schutze derseiben angeordnet.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. April. Die gestrige „Post- oh Fur. Tid.“ enthält&folgenden Allerhöch- sten Erlaß:

„Wir Oscar von Gottes Gnaden, König von Schweden und Norwegen, der Gothen und Wenden, thun kund: daß, da Wir, unter Erflehung des mächtigen Beistandes Gottes beschlossen haben, an diesem Tage eine Reise nah dem Auslande anzutreten, um in einem milderen Klima und bei einer passenden ausländischen Brunnen- anstalt einige Monate der Pflege Unserer Gesundbeit zu widmen, auf Grund defsen und fo lange Wir außerhalb Schwedens und Norwegens verweilen, Unser vielgeliebter Herr Sohn, Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Schweden und Norwegen, Herzog von Wermland, Oscar Gustaf Adolf, die Regierung über Unsere vereinigten Königreiche in Unserem hohen Namen in der Eigenschaft als Regent führen wird, auf die Weise, wie für solche Fälle in 8. 39 der {wedischen Regie- rungsform und in der norwegischen Verfassungsbestimmung vom 10, Januar 1863, verglichen mit §. 7 der Reichsakte, vorgeschrieben worden ist; und liegt es sämmtlichen Unseren Beamten und Bedien- testen nebst Unseren übrigen treuen Unterthanen ob, mit Folgsamkeit und Gehorsamkeit nachzukommen und auszuführen, was Se. König- lie Hoheit der Kronprinz-Negent in Unserem hohen Namen und an Unserer Statt gebietet und befiehlt. Wonac si alle, wie es si gebührt, gehorsam zu richten haben. Zu mehrerer Gewißheit baben Wir dies mit eigener Hand unterschrieben und mit Unserem Königlichen Siegel bestätigen lassen. Scchbloß Stockholm, den 27, Avril 1881, Oscar. Fredrik Hederstierna.

Christiania, 27. April. (Hamb. Corr.) Das Odels- thing beendete gestern Abend die Berathung des Wehr- pflihtgeseßes und übersandte dieses, dem Antrage des Präsidenten gemäß, dem Lagthing. Der Antrag wurde mit 49 gegen 31 Stimmen beschlossen.

Amerika. Washington, 2, Mai. (W. T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im vergangenen Monat um 9 690 000 Doll. abgenommen. Jm Staatsschatze befanden sich ult. April 233 730 000 Doll.

Afrika. Egypten. Kairo, 29. April. Dem „Pest. L.“ wird gemeldet: Am kommenden Sonntag schiff sih der Bruder des Khedive Mahmud Bey, mit großem Gefolge nah Wien ein, um dort an den Hochzeitsfeier- lihkeiten theilzunehmen. Mit ihm geht zugleich eine De- putation der österreihish-ungarishen Kolonie in Alexandrien nah Wien.

Nr. 17 des Centralblatts für das Deutsche Reich, berauéêgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Zoll- und Steuerwesen: Behandlung von Differenzen zwischen Deklaration und Revisionsbefund bezügli der Feinbeitéènummern bei cinzufübren- dem Garn; Versetzung cines Stations-Controleurs. Marine und Schiffahrt: Tarif der an der Sulina-Mündung zu erbebenden Sciffahrtsabgaben; Erscheinen des 1. Nachtrags zur amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs- und Handelêmarine. Konsulat- wesen: Exequatur-Ertheilung. Postwesen: Postversendung der mit- tels Hektographs u. #. w. bergestellten Abdrückte; Einkbeitlicber Paketporto-Tarif im Verkebr zwischen Deutschland und Frankrei. Polizeiwesen: Ausweisung von Autländern aus dem Reichégebiete. _ Nr. 3 des „Marineverordnungsblatt*“ bat folgenden Inhalt: S. M. S. „Medusa“. Instruktion für die Wachen. Geldverpflegungsreglement. Revolver M/79, Terminkalender. Werftdienstordnung. Schulverzeichnisse. Kassenwesen. Leit- faden zur Instruktion für Heizer 2c. Wehr- und Heerordnung. Personalveränderungen. Benachricbtigungen.

. Nr. 17 des Deutschen Handels-Archivs, Wochenschrift fur Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, bat folgenden Inhalt : Gesehgebung: Italien: Gesetz, betreffend die

famenöl und Ausdehnung derselben auf dessen Einfuhr. Frank- rei: Abgabe bei Nationalisirung fremder Seescbiffe in Franzsösisc- Guiana. Spanien: Neue Zollbestimmungen. Columbien: Be- freiung einer Kategorie Waaren vom Einfuhrzoll. Berichte: Veutscbes Reich: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemein- schaftlichen Verbrauchssteuern im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1880 bis zum S{blußse des Monats März 1881, Großbritannien: Sunderland ( Handeléberit ). (Handelsberiht), Wellington, Neuseeland (Handelsberit). Melbourne, Victoria (Die ctite australishe Wollsaison). Leith

fol | talien: j | und spärlih. Der Beseitigung des Zwangécourses. Fabrikationéstcuer auf Baumwoll- |

| war dabei nur Kapstadt l it | Kinder unter 1 Jahr gegen §2 der Vorwodbe

(Schiffsverkehr). Port Stanley, Falkland-Juseln C itaaverkebe), Frankreich: Bericht aus Algier über Handel und Volkswirthschaft Algeriens, namentlich im Jahre 1879. Spanien: Bericht aus Ma- nila über den Handel der Philippinen im Jahre 1880. Cebu, Philippinische Inseln (Handelsberiht). Cienfuegos (Handelsberict). Portugal: Mozambique (Handelsbericht). Argentinische Re- publik: Rosario de Santa (Schiffsverkehr). Japan: Der aus- wärtige Handel Japans im Finanzjahre 1879/80. Vereinigte Staaten von Amerika: Wilmington, Nordcarolina (Handelsbericht). Peru: Iquique (Handelsbericht). Mexiko : Handelsbericht aus Veracruz für 1879.

Nr. 17 des Justiz-Ministerialblattes hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 27. April 1881, betreffend die Behandlung der Anträge auf Unterbringung verwahrloster Kinder. Crkenntniß des Reichsgerihts vom 5. Oftober 1880. Anerkenntniß eines Saldo und Abrechnung als selbstständiger Verpflichtungsgrund. Erkenntniß des Reichsgerichts vom 5. Februar 1881. Stempel- pslichtigkeit einer zu milden Zwecken bestimmten Zuwendung, welche eine Kirche aus den Zinsen eines thr vermachten Kapitals zu machen beauftragt ist.

Nr. 4 des Ministerial-Blatts für die gesammte innereVerwaltungindenKöniglichpreußischenStaaten, herau8gegeben im Bureau des Ministeriums des Innern, hat folgenden Inhalt: Cirkular, die Abänderung der Bestimmungen der Kreis- ordnung betreffend, vom 26. März 1881. Cirkular, Ausführungs- bestimmungen zu den Geseßen über die Organisation der allgemeinen Landes8verwaltung 2c. betreffend, vom 26. März 1881, Cirkular, die Amtsunkostenentschädigung der Amtsvorsteher betreffend, vom 3. März 1881. Verfügung, das Ausscheiden der Stadt Branden- burg aus dem Verbande des Westhavelländischen Kreises und Bildung eines Stadtkreises betreffend, vom 12. März 1881. Cirkular, die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten für Fenster-Marquisen in Dienstwohnungen der Staatsbeamten betreffend, vom 12. Januar 1881. Cirkular, die Ausführung des Geseßes wegen Zahlung der Beamten- gebälter 2c. betreffend, vom 28. März 1881, Cirkular, Bestim- mungen über Einziehung oder Kürzung der Pensionen und Warte- gelder betr., vom 5. Februar 1881. Cirkular, die Berechnung des Werths der Dienstwohnung bei Ermittelung des Diensteinkommens eines wiederbeschäftigten Pensionärs zum Zwecke der Einbehaltung oder Kürzung der Pension betr.,, vom 16. März 1881. Cirkular, die Bewilligung von Umzugskosten für außeretatsmäßige Assessoren betr., vom 22. Februar 1881, Verfügung, die Bestellung der Vor- fißenden der Prüfungskommission für Kandidaten der Feldmeßkunst betr, vom 29, März 1881, Erkenntniß des Ober-Verwaltunçs- gerihts vom 9. Februar 1881, Cirkular, Bestrafung von Kontrawven- tionen gegen das Impfgesez betr., vom 4. März 1881. Verfügung, die Zuziehung von praktischen Aerzten bei ge- rihtlichen Leichenobduftionen betr., vom 22. März 1881. Verfügung, die Erfüllung der vorgeschriebenen Lehrzeit der Apotheker- Lehrlinge betreffend, vom 4, März 1881. Erlaß, die Heranziehung der in das Eigenthum des Staats übergegangenen Privateisenbahnen zu den Gemeindeabgaben betr., vom 12, Februar 1881. Cirkular, die Form der Heiunathscheine betreffend, vom 17. März 1881. (Cirkular, das Verfahren bei Reguisitonen der Königlichen Münz- direktion in Betreff der Begutachtung der Falschheit von Münzen betreffend, vom 29, März 1881. Verfügung, die Zeit der Ent- lassung von Gefangenen nach verbüßter Strafe betreffend, vom 26. Marz 1881, Cirkular, die Verfügung über die Substanz des Grundes und Bodens öffentlicher Flüsse betr., vom 10, März 1881. Cirkular, die Kontrolirung der Staatsbauten behufs Vermeidung der Ueberschreitung der anschlagsmäßigen Kosten, vom 30. März 1881. Staats - Ministerialbes{hluß vom 8. März 1881 und Cirkular- Verfügung, die gleihmäßige Schreibweise mehrstelliger Zahlen- auédrücke betreffend, vom 2. April 1881. Cirkular, die Beurlau- bung der zu Forstamtsanwälten bestellten Forstbeamten betreffend, vom 4. März 1881, Verfügung, die zur Wahrnebmung der fiscerei- polizeilichen Aufsichtsbefugnisse zuständigen Behörden betreffend, vom 3. März 1881. Cirkular, Nichtbewilligung von Diäten und Reise- kosten an Landräthe bei Wahrnehmung von Terminen zur Verneh- mung der Kreisvermittelungsbehörden betr., vom 24. Februar 1881. —— Bescheid, die Beachtung der Schonzeiten für Wildgeflügel, bei dem Feilhalten des aus fremden Ländern importirten Wildes betreffend, vom 1, März 1881, Erlaß, die Aufhebung der Bestimmung, wo- nach das Landes - Oekonomiekollegium über abweichende Ansichten Sachverständiger in Prozeßsachen cin Suverarbitrium abzugeben batte, betreffend, vom 11, April 1881,

Statistische Nachrichten.

Das soeben ausgegebene Märzheft der Monatshefte des Kaiserl. statistishen Amts enthält: 1) die Fortseßung der im vorigen Heft begonnenen Arbeit über die Gewerbestatistik des Deutschen Reichs, welche die wichtigsten Handwerke zur Herstellung von Nahrungsmitteln: Fleisher, Müller, Bäcker, behandelt; 2) definitive Hauptergebnisse der Statistik des Waarenverkebhrs mit dem Auslande im Jahre 1880; 3) Ein- und Ausfuhr der wicbtiasten Waarenartikel im März und 4) Rübenzuckerbesteuerung im 1880 bis März 1881; Großhandel im März 1881,

(Gemäß den Veröffentlicbungen des KaiserlibenGesundhbeits- amts sind in der 16. Jahreëwoche von je 1000 Bewohnern auf den

März 1881 und September

Jahresdurchschnitt berechnet als gestorben gemeldet : in Berlin 26,7, |

Breslau 27,1, in Königsberg 39,8, 21,3, in Hannover 18,7, Stettin 23,8, in Altona 30,8, in Straßburg 25,9, in Met 16,9, München 10,9, in Nürnberg 27,2, in Augsburg 35,8, in Dres- n 24,6, in Leipzig 26,5, in Stuttgart 30,3, in Braunschweig 23,8, Karlsrube 28,1, in Hamburg 26,44, in Wien 9, 40,8, in Krakau 41,7, in Prag 35,0, in Triest in Brüssel 26,4, in Amsterdam 25,3, in Paris 290, bagen 23,2, in Stockholm 29,0, in Christiania 24,3, in burg —, in Warschau 244, in Odessa 27 Turin 30,8, in Bukarest —, Glasgow 23,0, in Liverpool 27,3, in Dublin 32,6, inEziit in Alerandria (Egypten) 31,2, Ferner aus fri New-York 30,8, in Philadelpbia 23,5, Louis 25,9, in Cincinnati 17,7, in San Franziéko 18,7, kfutta 27,5, in Bombay 34,1, in Madras 466. In den ersten Tagen der Berichtêwocbe berrscten bei bober Lust- temperatur an den deutschen Beobachtungéstationen öftlibe, in Berlin, Cêôln und Karlérube aub

in Cöln 226, in Frankfurt

), n Rom

“- - 9. J

urgh 22,3,

in Kal-

nordoîtliche Luft-

| strômungen, die am 19. unter allgemeiner bedeutender Wärmeabnabme |

über West nah Nordwest gingen, nux in Karlörube blieb vorwiegend. Am 20. April gewannen jedoch an den oft- deutshen Stationen südwestlide Windricbtungen dic während an den mittel- und westdeutshen Stationen mit liden wechselnde südwestlide, in Süddeutschland nach Nord umlaufende und am Schluß der Wocbe nad West und Südwest gebende Winde vorberrscbend wurden. Nacbtfröste waren um die Mitte der Woche fast allgemein, Niederschläge selten Anfangs der Wocbe bobe Luftdruck nabm ras ab, ftieg jedo iu den letten Tagen der Woche wieder etwas.

Im Allgemeinen baben si die Großstädte Europas in der Bericbtêwoche meisten deutsben Städte sogar ungünstiger gestaltet, so daf die all- gemeine Sterblichkeitêverbältnifzabl für die deutsben Städte von 27,1 der Vorwocbe auf 27,7 stieg (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Die Tbeilnabme des Säuglingéalters an der Sterblichkeit wenig erböbt, erbeblicher dagegen die der böberen (über 60 Jabre). Von 10000 Lebenden starben 84

L

Nordof und nord-

Oberband,

Altersfklafsen / (aufs Jahr in Berlin 77 gegen 71.

im ersten Vierteljahr 1881; |

5) Durchschnittspreise wichtiger Waaren im | 5 N ' S 4 s J d ° | kein Viitrikt mit Bevölkerungsabnabhme; dagegen

in Caffel 20,5, in Magdeburg 26,8, |

in Budapest | in Basel 26,4, | in Kopene | St. Peters- |

el, 51,9, in | in Madrid 32,5, in London 225, in |

/ Wocben: in | in Chicago 210, in St. |

öftlibe und füd- |

_nordwest- | nordêftliche bis ave | abnahme 10, Distrikte mit Bevölkerung

| 2, um 4,11 bis 5% 28,

| um 7,1 bis 8% 11, Sterblichkeitäverbältnisse der |

nit günstiger, die der |

Ie Î s s T) Tit s Ly | Nördlingen ers{beinenden Werke „En tf ch{

4 LITTET | ¡ LCTCCONCI),

Unter den Todesursachen waren im Allgemeinen Todesfälle an entzündlichen Erkrankungen der Athmungsorgane erheblich gesteigert, au Lungenphthisen führten häufiger zum Tode, während die Infek- tionsfkranfheiten meist ein ähnliches Vorkommen wie in der Vorwoche zeigten. Nur Scharlah und Pocken wurden seltener, Flecktyvhen häufiger. Masern haben in München und Braunschweig nachgelassen, in Bremen, Cöln, Straßburg zugenommen. Todesfälle an Schar- lachfieber waren in Berlin etwas seltener, in Wien etwas häufiger. Diphtherie ward in Königsberg, Danzig, München, Stuttgart, Dresden, Hamburg, Essen, Straßburg, Wien, Paris hâufig Todesveranlassung, auch in Darmstadt und Offenbacb stieg die Zahl der Opfer, in Berlin und Stockholm hat sie ein wenig, in Cöln erheblid abgenommen. Die Zahl der Todesfälle an Unterleibs- typhus blieb in Basel und Paris fast unverändert, die der Todes- fälle an Flecktyphus hat aber zugenommen. Von den aus deutschen Städten gemeldeten 12 Todesfällen betrafen Berlin und Königsberg je 2, Stettin, Elbing, Tilsit, Bromberg und Frankfurt a. O, je 1. Ferner werden noch aus Valencia 4, aus Krakáu 2, aus Prag, Warschau, Amster- dam, London, Murcia je 1 Todesfall daran gemeldet. Pokentodes- fâlle stiegen in London auf 84, in Wien auf 29, in Budapest auf E in Alexandria auf 5; in Paris sanken sie auf 29, in Berlin, Aachen, Prag, Krakau auf je 2; aus Beuthen O.-S,., München, Essen, Liver- pool und Barcelona wird je 1, aus Malaga und Saragossa mehr- sache Pokentodesfälle gemeldet. Auch in Philadelphia und in Madras forderten die Pocken im Monat März zal\lreiche Opfer.

…_— Zeitschrift des Königlich bayerischen statistischen Bureau. Redigirt von dessen Vorstand Dr. Mar Seydel. Zwölfter Jahrgang. 1880. Nr. 3. Juli-September. Inhalt: Die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 in Bayern, von Dr. Mar Seydel. Die Morbidität in den Heilanstalten Bayerns während der Jahre 1876 bis 1879, Die Ernte des Iahres 1880 in Bayern. Soll-Einnahmen an Lokal-Malzaufschlag in den diesrheiuischen Gemeinden für das Jahr 1879. Anhang. Nach- weisungen über den Verkauf von Getreide auf den bayerischen Schrannen fowie über die erzielten Durschnittspreise für die Monate Juli, August und September 1880; desgleichen auf den \echs bauvt- säcblihsten Schrannen nach einzelnen Wochen. Viktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate Iuli, August und September 1880. Nachweisungen über den Verkauf von Getreide auf den bayerischen Schrannen sowie über die erzielten Durcbschnitts- preise für die Monate Oktober, November und Dezember 1880; desgleichen auf den sechs hauptsächlihsten Schrannen nach einzelnen Wochen. Viktualienpreise an verschiedenen Orten Bayerns während der Monate Oktober, November und Dezember 1880.

„Zeitschrift des Königlich bayerischen statistischen Bureaus“ enthält einen Aufsatz über die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 in Bayern. Wir entnehmen diesem Aufsatze die folgenden Angaben: Die Bevölkerung des Königreichs Bayern weist von der vorletzten zur leßten Volfs- zählung eine Zunahme von 249 126 Seelen oder um 5/, aus. Sie ist von 5 022 390 Einwohnern im Jahre 1875 auf 5 271 516 Einw. gestiegen.

Bei dem männlichen Geschlechte betrug die Zunabme 120 223 Personen oder 4,9'/a, bei dem weiblichen Gescblechte 128 903 Personen oder 9,0%. Die Bevölkerungsdichtigkeit war 1875 66 Einwohner auf den Quadratkilometer, 1880 dagegen 69 Einw. Das Wachstbum der Bevölkerung ist von 1875 auf 1880 ein höheres gewesen als von 1871 auf 1875. Während es in jener neueren Periode jährli 1 %% betrug, belief es sich in der nächst vorhergegangenen vierjährigen Periode nur auf 0,875 %%, bezw. bei Einrebnung der in Frankreich stehenden Truppen 0,825 % jährlih. Die Regierungsbezirke folgten sih hinsichtlich der prozentualen Zunahme ihrer Bevölkerung im Jahre 1880 in nachstehender Reihe: Oberbayern (7,2), Mittelfranken (5,7), Pfalz (5,4), Unterfranken (4,8), Oberpfalz (4,6), S{waben (3,7), Niederbayern (3,6), Oberfranken (3,5). Im Jahre 1875 war die Rangordnung der Kreise nach der Bevölkerungszunahme gegen 1871 folgende: Oberbayern (6,2), Pfalz (4,3), Mittel- franken (4,0), Schwaben (3,3), Niederbayern (3,1), Oberfranken (2,6), Unterfranken (1,8), Oberpfalz (1,2). Bei diesem Vergleiche wird be- merkt, daß im Jahre 1871 eine größere Truppenzahl in Frankrei sich befand, während in den Jahren 1875 und 188 eine geringere Zahl bayerischer Landesangehöriger in Elsaß-Lotbringen aarnisonirte. In Bezug auf die Bevölkerungédichtigkeit ist die Reihenfolge der Re- gierungsbezirke in den Jahren 1875 und 1880 sid gleich geblieben. Die Kreise ordnen \sich nach diesem Gesichtépunkte wie nacbstebend : Pfalz (auf den Quadratkilometer trafen Einwohner: 1875 108, 1880 114), Mittelfranken (§0, 85), Oberfranken (79, 82), Unterfranken (71, 75), Schwaben (62, 64), Niederbayern (58, 60), Oberbayern (53, 57), Oberpfalz (52, 55). Eine nach Regierungsbezirken geordnete Uebersicht über die Zahl der Verwaltunasdistrikte, in welchen eine Abnahme oder eine Zunabme der Bevöl von 1875 auf 1880 stattgefunden hat, ergiebt folgende Zablen: Im Regierungsbezirke Oberbayern gab es Verwaltungsdistrikte mit Bevölkerungsabnahme 1, Verwaltungsdistrikte mit Bevölkerungszunahme und zwar um 0 bis L Ls 11S 0 S Al 4007 8 I Do S V1 D U O L 4 R Ms V D M L Ie 121 Me 14 via 1, 14,1 bis 15,3 % 1, Im Regierungsbezirk Niederbayern befanden sid Verwaltungsdistrikte mit Bevölkerungsabnahme 4, mit Be- völferungs8zunahme und zwar 1,1 bis 2 % 2, 21 bis 30/4, 31 bis 49/0 2, 4,1 bi8 50% 3, 5,1 bis 6% 2, 6,1 bis 70/6 4, 71 bis 8 0/, L 81 bis 9%.1: 131 bis 14% 1: im ezirk Pfalz war

mit Bevölkerungs zunahme, und zwar um 1,1 bis 2% 1, 21 bis 3 1, 3,1 bi8 49°

2 l O D L D S G Va 3, 6.1 bis E E B” 10,1 bis 11% 1; im Negierungébezirk Oberpfalz waren Distrikte mit Bevölkerungsabnabme 2, mit Bevölkerungszunabme, und zwar: um 2,1 bis 39% 1, um 3,1 bis 49% 3, um 4,1 bis 5% 5, um 5,1 bis n T O O (n 1 bis S, um 81 bis 99% 1, 91 bis 10% 1; im Regierungsbezirk Dl franken befanden sich Verwaltungédistrikte abnabme 3, mit Bevölkerungszunabme: und Le U L 31 um 21 ble i 40% 9, um 2,1 bis 6°/% 2, um 9,1 bis 10 15,39% 2. Jn Mittelfranken gab es keinen Distril abnabme, dage mit Bevölkerungäszunabme und 1% 1, um 1,1 bis 2% 3, um 21 bis 3% 5, um 4,1 bis 5/6 2, um 5,1 bis 6% 4, um 7 bis 10% 1, um 10,1 bis 11% 1, um 121 bis bis 14 9/9 1, um 14,1 bis 15,3"/% 1. Aub der Regieru franken batte keine Distrikte mit Bevölkerungsäabnah1 ferungészunabme und zwar: um 1,1 bis 2% 4, um 3,1 dis 4% 4, um 4.1 dis 3% 3. um 6,1 bis 7% 1, um 8,1 bi89% 2, um 11,1 bi 12,1 bia 13% 1, um 13,1 bis 14/6 1; im Regierung ben gab es ebenfalls feine Distrikte mit Bevölkerungsal gegen Distrikte mit Bevölkerungäzunabme und wat 0 L U E O T um 4,1 bis 5% 6, um 5,1 bis 6% 1, um 6,1 bis 7 bis 89/6 3, um 8,1 bis 9% 1, um 13,1 bis 14% 1. Jm ganzen Königreiche Bavern gab es Verwaltungsdistrikte mit Bevölkeruna unabme und ¡war um 0 bis um 1,1 bis 2% 15, um 21 bis 39% 31, um 3,1 bis 4%/, um 5,1 bis 6% 20, um 6,1 bia 7 12, um 8,1 bis 9% 6, um 9,1 bis 10% 4, um 10,1 vis 11% 2, um 11,1 bie 12% 2, um 12,1 bis 13%, 2, um 13,1 bis 140% 5, um 14.1 bis 15,3% 4.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

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