1881 / 136 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

von 2040 s die Summe von 460 & hbinzulegen mußte. Um 6} Uhr wurde bierauf gelaufen :

VI. Hürden-Match. Gewict §80 kg. Distanz 2000 m, zwisdben Mr. Doans a. br. H. „Handicapper“ (Reiter Besißer) und Hrn. v. Müßenbecers 6 jähr. {wbr. H. „Vermisseau“ (Reiter Be- fter), „Handicapper“ führte vom Start bis über die leßte Hürde und füblte fich in dem Siege s{on sier, als der Konkurrent plößlich vorstürmte und ibn im Ziel mit 1 Kopflänge {lug. Zeit 3 Minu- ten 50 Sekunden. Den Sluß des Tages bildete um 65 Uhr:

VII. Sommer-Jagdrennen. Klubpreis 3000 # Herren- reiten. Für vieriäbrige und ältere inländische und österreichisch - unga- rische Pferde, 150 #6 Einsat, 80 Reugeld. Distanz 5000 m. Dem zweiten Pferde bis 600 F aus den Einsäten und Reugeldern, das dritte rettet den Einsaß. Von 10 Pferden erscienen 5 Pfosten. Nach hartem Kampf siegte Hrn. O. Oehlsclägers a. br. H. „Postillon“ (Reiter Hr. von Tepper-Laski) mit einer Kopflänge, gegen desselben Besißers djähr. br. H. „Diemen“ (Reiter Graf Friß Metternich). Eine Halslänge binter diesem landete des Licut. von Hevden-Linden Il, Giäbr. F. H. „Nostiz* (Reiter Besißer.) Werth des Rennens 3400 M. für „Postillon“, 600 X für „Diemen“, 150 X für „Nostiz“.

Der Verein für die Geschicbte Berlins hatte am Sonn- tag cine Wanderversammlung na Oranienburg unternommen. Die Mittagsstunde traf die Gesellschaft bercits in der s{chönen neu erbauten Kirce. Der Seminar-Dircktor Holts gab einige hislorishe Aufklä- rungen über den Bau : Im Jahre 1671 wurde die alte, erst 1864 abge- brocene Kircbe crbaut, und man benußte dazu eine bereits vorhandene kleinere Kirde. Die neue Basilika ist vollständig nah einer Zeichnung König Friedri Wilhelms 1V. erbaut, mit vielen Sprüchen ges{müdckt und entbält außer cinem alten Marienbilde von Rohde an der Außen- wand no einen Stein, der mit großen Initialen das Jahr der Er- bauung der ursprüngliwen Kirche und den Namen der Gründerin entbält. Glei in der Nöhbe der Kirche liegt der alte Backsteinbau des Waisenbauses, ges{mückt mit dem O der Kurfürstin Luise. Der Speisesaal enthält cin altes großes allegorisches Bild, auf dem in Anklang an die Sage von der Dido die Kurfürstin eine Kubhaut zerscneidet, um damit den Raum des Waisenhauses zu um- spannen. Alle Figuren des Bildes sind Portraits. Von hier ging es, vorüber an der chernen Statue der Kurfürstin, zum Schlosse, dem jetzigen evangelisen Lhrer-Seminar. Dort S der Seminarchor unter Leitung des Gesanglehrers Hrn. Schwarzlo]e den Verein mit drei Lerrliden edern und geleitete sodann denselben in den Saal, wo der Archivar des Vereins, Geh. Sekretär Brose, den ersten der angekündigten Vorträge: Zur Geschichte des ehemaligen Dorfes Bötow (Oranienburg) und des Schloßbaues daselbst hielt. Bötzow (Bochzowe) auf dem Glin, der ansehnlichsten der erhöhten Flächen des Havellandes, wird bereits 1217 genannt in einer Urkunde des Bischofs Siegfried 11. von Brandenburg. Frühzeitig eine Missions- stelle von Brandenburg, wurde es bald auch eine Grenzfestung zum Schuße der Eroberungen der Ascanier längs der Nuthe, Havel und Rbinlinie und war jedenfalls schon 1288 cine Burg, da in diesem Jahre die arkgrafen hier ein Privilegium der Stadt Cremmen ausfertigten. Wann aber Bößow Stadtrechte erhielt, läßt \fich nicht mehr bestimmen; muth- aro geschah es erst nah 1232. Eine zweite Burg in der Nähe von Bötzow, Neumühl, wurde wthrscheinlich 1317 erbaut und diente zum Schuße der Mühlwerke, die aus einer Mahl-, einer Scbneidemühle und einem Eisenhammer bestanden. Neumühl wurde 1404 von den Quitzows zerstört ; später wieder aufgebaut, bestand das Mühlenschloß bis 1808, Die Burg Bößzow aber wurde von äFoachimlIl, niedergelegt und an seiner Stelle dessen ein Jagdscloß erbaut. Recht trübe Zeiten brachen jeßt für Bößow herein; mehr als einmal brannte das Städtchen ab und verlor dabei alle seine Privilegien; der 30jährige Krieg mit seinen Kontributionen vernichtete den Ort fast gänzlih; die Pest rate in einem Jahre 261 Menschen fort. Erst 1645 begann man mit dem Aufbau der Kirche wieder. Sonnigere Tage follte Bößow erst sehen, als der Kursürst Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin Luise Henriette am 97. September 1650 das Amt Bötßzow auf Lebenszeit verschrieb, und als am 23, April 1651 Stadt- und Landgemeinde den Huldi- gungseid leisteten. Die Kurfürstin verwandte cinen großen Theil ibres Vermögens auf die Erwerbung von Liegenschaften in und bei Bötow und ließ hierselb dur Memhardt das Scbloß aufführen. Dasselbe bestand aus einem, über dem Erdgeschosse 2 S tockwerke hohen viereckigen Hauptgebäude, dessen Vorderseite nach der Stadt ge- richtet war. Von den 5 Fenstern der Vorderseite traten die 3 mitt- leren als Frontispice hervor, über denen der Raum sich zu 4 Stok- werken ano, Auf dem Dacbe befand sib ein Altan, auf welchem sich in der Mitte und an den 4 Seiten Thürme erhoben. Der Scch{loßhof enthielt einen Laubengang. Nach der Havel zu befand? sich cin Pavillon; über den Fluß führte eine Zugbrücke. Leider aber ging

bietet die Ginführung öffentliher Slachthäuser, womöglich mit Slachtzwang, da so die Untersubung vor und nah dem Schlachten möglich ist. Es können gewisse Krankheitszustände, die bei lebenden Thieren mit Sicherheit erkannt werden, nah dem Tode am Fleische nicht vollständig sicher nagewiesen werden; andere Krankheiten, wie Finnen, Lungencirrhosis, Trichinen können wir nah dem Schlachten sicherer ekennen. Unsicherer wird die Untersuchung des todten Fleisches, wenn es si in zerkleinertem Zustande befindet oder eine Vermishung des Fleisches verschiedener Thiere stattgefunden hat. Bei den Trichinen kennen wir die Leblingsorte derselben, in denen sie sih in Mengen vorfinden, welche die Untersucbung leiht machen; diese Stellen werden bei Untersuchung des ganzen Schweines herausgenommen, und finden sie fih frei, so kann das Schwein als trichinenfrei gelten. Ist das Fleish von einem Schweine vermischt, so sind die Stellen bei Untersuchung einzelner Partien niht gerade anzutreffen, und noch weniger, wenn das Fleisch mehrerer Schweine zusammengebracht ist. Acehnlich ershwert is die Untersuhung des Rindfleisches, welches als amerikanisches Büchsenfleisch in den Handel kommt. Ein sicherer Nachweis über die Einfuhr amerikanischer Fleisch- waaren liegt in der amerikanischen Statistik vor. Danach find vom 1. Juli 1876 bis 30. Juli 1877 an Speseiten und Schinken 234 Millionen englische Pfund, vom 1. Juni 1877 bis 30. Juni 1878 {on 28 Millionen englische Pfund, also ca. 25 Millionen deutsche Pfund, an Fleischwaaren, Wurst und namentlich Büchsenfleish im leßtgenannten Jahre ca. 5 Millionen deutsche Pfund eingeführt. Nun ist bekannt, daß Trichinen in Amerika viel vorkommen; Wurst, Speck- seiten und Schinken müssen nah dieser Richtung als sehr gefährlich angesehen werden. Untersuchungen an verschiedenen Punkten haben ergeben, daß 1 bis 49/6 dieser Konserven trichinös sind. Die Trichinose der Schweine nimmt in Amerika vocaussichtlich noch zu, wenn da- gegen nicht eingeshritten wird. Eine andere Krankheit herrscht seit einigen Jahren in Amerika bei den Schweinen, eine bösartige Infektions- krankheit, die in der Regel tödtlich is. Im letzten Jahre sind z. B. im Staate Jllinois 1390000 Schweine an dieser Krankheit zu Grunde gegangen. Fütterung8versulbe mit dem Fleische solcher kranken Thiere bei anderen Schweinen haben dieselbe Krankheit mit tödtlihem Ausgange herbeigeführt. Impfversuhe mit trockecnen Exsudaten und anderen getrockneten Theilen des kranken Thieres an Pflanzenfressern und Fleischfressern haben erwiesen, daß die Krankheit auf sie übertragbar is, nur daß sie bei jenen etwas milder, als bei den Schweinen auftritt. Durch bloßes Trocknen und Räuchern werden diese Infektions\stoffe nit zer- stört. Daß Menschen durch den Genuß solchen Fleisches erkranken, ist zwar_noc nicht sicher nabgewiesen, doch nit unwahrscheinlich. Daß Schweine mit solcher Krankheit in Amerika geschlachtet werden, unterliegt keinem Zweifel. Ein Engländer, der lange in Amerika gelebt hat, sagt in einer englischen Zeitschrift, daß nach dem, was er dort erfahren und selbst gesehen, ein großer Theil so verendeter Thiere diesseits des Oceans in der einen oder anderen Form als Genußmittel benußt wird, und daß, wenn er wüßte, daß Schweinefleisch aus Amerika gekommen, er es deswegen gar nit ge- nieße. Außerdem kommen kranke Thiere zum Sclachten, an denen die Krankheit sih noch im Stadium der Inkubation befindet. Eben so wenig wie Wurst zuverlässig zu untersuchen ist, kann es beim corned beef geschehen. Bei Herstellung dieses Bücbsenfleisches wird das Fleis von vielen Thieren vermisht. Cs kann die obere Lage sich als E erweisen, und die tieferen krankes Fleisch sein. Es sind vielfa Erkrankungen nach Genuß dieses corned beef gemeldet worden, und au in Amerika is wiederholt auf die Gefährlichkeit dieses Flei- \cbes aufmerksam gemacht. Wenn bisher auch der Zusammenhang der Erkrankung mit dem Genusse des Fleisches nicht sicher nachgewiesen ist, so ist ein Verdacht do nit auszuschließen. In Holland wurde nacbgewtesen, daß in einer größeren Zabl Büchsen bis 99 Milligramm Blei zu finden it, überwiegend Löthmaterial, das unschädlih gemact werden kann, wenn man es von der Oberfläche absucht, da es in Körncen daselbst bemerkt werden kann. In Amerika kommen nun au beim Rind Krankheiten vor, die bei uns den Genuß des Flei- {es ganz entschieden verbieten würden. Namentlich kommt das sogenannte Terasfieber in großer Verbreitung vor, das in den leßten Jahren große Züge durd das Land gemacht bat und eigentlid gar nicht vollständig ges{wunden ist. Diese Krankheit, früher für Rinderpest gehalten und innerhalb 6—7 Tagen in der Regel wie diese tödtlib, nähert si mehr einer milzbrandartigen Krankheit. Thiere mit dieser Krankheit können nit gescblacbtet wer- den, weil die Krankheit eine Zeit lang latent bleibe und eine Fleisch- {au in Amerika nit stattfindet, Präventivmaßregeln nur an weni- gen Orten anzutreffen sind. Ein Jrrthum wäre cs, anzunehmen, daß kranke Thiere dort ges{lachtet werden, weil der Werth derselben ein gcringer ist. Wenn auch der Viebstand in den leßten Jahren sich um das Doppelte vermehrt hat, so ift die Stärke der Ansteckung doch {on fo groß, daß der Preis erheblich in die s

eigentlihe Begründer der venetianishen Vedute gelten verdankt seinen Ruf fast aus\{ließlich der langen ‘Reihe n Bildern, in denen er die Landschaft, die Bauten und die Kanäl und in der oft selbständigeren Staffage zuglei das Volksleben fie ihm innig vertrauten Lagunenstadt schildert. Der zur Versteigerun gelangende E umfaßt außer vier Delgemälden eine ganze Reibs derartiger Darstellungen in Aqguarellen und Zeichnungen, die am Sonnabend, den 18. und Sonntag, den 19. d. M., im Kunstauktions- hause zur Besichtigung öffentlich ausgestellt sein werden. Das genre- artig _aufgefaßte. Holzschnittportrait ihres Urhebers, das den Ums{la des Katalogs ziert, wird Manchem auch die persönliche Erscheinun- des Künstlers, der den deutshen Besuchern Venedigs ein lieben würdiger Cicerone war, von neuem ins Gedächtniß rufen,

Vom 20.—23 Oktober 1881 wird unter dem Protekto ungarischen Ministers für Ackerbau, und R es Gabriel von Kemény in Sátoralja-Ujhely eine mit einem Weinmarkte verbundene Wein-, Trauben-, Weinbau- und Kellerwirthscchbaftsgeräthe-Ausstellung stattfinden. Die auszustellenden Gegenstände werden in folgende Gruppen eingetheilt: a. Wein, b. Trauben, e. industrielle Nebenprodukte des Weinbaues. d. Weinbaugeräthe, e. Geräthe für die Kellerwirths{aft. An der Weinausstellung können sich nur die Weinproduzenten einzelner Ko- mitate, an der Ausstellung der industriellen Nebenprodukte des Wein- baues, der Geräthe des Weinbaues und der Kellerwirths{aft die in- und ausländischen Erzeuger aller in diese Kathegorie gehörenden Pro- e Geräthe, Vorrichtungen, Apparate, Werkzeuge u. \. w. be-

eiligen.

5 Die auf die Ausstellung bezügliben Anmeldungen sind längstens bis 15. Se „tember in zwei Exemplaren an „das Erckutivcomité der Weinausstellung in Sátoralja-Ujhely“ zu richten. Eines dieser Erem- plare wird dem Aussteller, mit der Bestätigung der Zulassung ver- jehen, rückgesendet werden. Anmeldungsblanquetten sind bei dem landwirtbschaftliden Vercine in Sátoralja-Ujhely, dem Sekretariate der Kaschauer Handels- und Gewerbekammer und dem Ungher land- wirthschaftlichen Vereine zu bekommen. j

Die für den beanspruchten Plaß zu entrichtende Miethe wird nach folgender Preistabelle berechnet: 1) bei Gruppe I. (Weinausstel- lung) ist für jede Flasche je 5 Kr. 6. W., 2) bei allen übrigen Gruppen sind a. im geschlossenen Raume des Ausstellungsgebäudes: 1 qm Tischfläche 50 Kr., 1 qm Wand- oder Bodenfläcbe 25 Kr., b. in den Korridors: 1 qm Bodenflähe 25 Kr. zu bezahlen. Bei Jn- ansprubnahme größerer Räume ist ein besonderes Uebereinkommen vorbehalten. Die Platmiethe ist bei Einsendung des Ausstellungs- objektes sofort ganz zu entrichten. :

Die Aussteller der ausgezeicbnetften Ausstellungsobjekte erhalten Preise und Anerkennungêdiplome.

&Srankfurt a./M. Der Wobnungsaus\{uß der Allgemeinen deutschen Patent- und Mustershuß-Ausstellung hat nunmehr, nach Erledigung der ziemlich umfangreichen Vorarbeiten, seine Thâtigkeit begonnen und ein Bureau, das vorerst täglih von 9 bis 1 Ubr und von 3 bis 7 Uhr geöffnet ist, am Goetheplaß Nr. 5, erribtet. Da mehrere der hiesigen größeren Gasthöfe fast täglich überfüllt sind, so dürfte sid die Nothwendigkeit der Etabli- rung eines folben Wobnungsbureaus bald zur Evidenz herausstellen, Bereits hat sich der Arrangeur eines Extrazuges aus einer süd- deutschen Stadt an den Auss{uß gewandt und für Anfang Juli wegen Miethung von 400 Zimmern auf 8 Tage angefragt. Die elektrise Eisenbahn erfreut fich einer ganz bedeutenden Frequenz, in- dem dieselbe am ersten Tage von 800, am zweiten Tage von 1300 und am dritten Tage von 1600 Personen benußt wurde.

Im Krolls\ch{en Theater tritt beute Fr. Reicher-Kindermann vom KLipziger Stadttheater (den Besucbern der Vorstellungen des „Nibelungenringes“ von Richard Wagner vortheilhaft bekannt) zum 2. Male als Leonore im „Fidelio“ auf, in welcher Rolle die Künst- lerin bereits am Sonnabend mit außerordentlichem Erfolge gastirte.

Bäder-Statistik.

Aacen bis zum 1. Juni (Fremde und Kurgäste) . Baden-Baden bis zum 10. Juni R N Burtscheid (Rheinprovinz) bis zum 1. Juni (Fremde und O S 135 Driburd: (B TAL B L 42 Eilsen (bei Bückeburg) bis zum 31. Mai 69 Elmen (Soolbad bei Gr. - Salze, unweit Magde- _ burg) bis zum 12. Juni . E Elster (Sachsen) bis zum 9. Juni (587 Parteien)

Personen. 7 472

11 143

A2 13G.

9

: L Î L E S S Uung : der Einnahme an Weselstempelsteuer im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1. April

Deutsches

Ersce Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 14. Juni

Nei ch.

Nachweisu

bis zum Schlusse des T E

Monats Mai 1881.

1.

Ober-Post-Direktions-Bezirke.

2.

M.

Einnahme im Monate Mai 1881.

|_S

Á.

3.

Hierzu Einnahme in dem Vormonate.

E A T S R I

4. Zusammen.

| S Mt. |

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selben

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Einnabme in dem- Zeitraume des Vorjahres

(Spalte 4).

A

—+ mebr

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1

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I. Im Reichs-Postgebiete.

1) Königsberg

2) Gumbinnen

3) Danzig .

4) Berlin .

5) Potsdam :

6) Frankfurt a./D. .

7) Stettin :

8) Köslin .

9) Posen

10) Bromberg . ‘11) Breslau

8 Liegnitz .

13) Oppeln .

14) Magdeburg

15) Halle a./S. 16) Erfurt .

17) Kiel . :

18) Hannover . 19) Münster

20) Minden

21) Arnsberg 2A 23) Frankfurt a./M O 25) Aachen .

26) Coblenz

27) Düsseldorf . 28) Trier

29) Dresden

30) Leipzig .

31) Karlsruhe .

32) Konstanz

33) Darmstadt ; 34) Schwerin i./M. . 39) Oldenburg

36) Braunschweig

37) Bremen

38) Hamburg L R 39) Straßburg i./E. 40) Metz s

. . .

cen n MONIEDIO S O M O N l N

Res Es

1 807 3 939 2 501 14 509 6 877 5 346 14 234 5 839 8 994 6 098 D 75 1971 5 592 13 895 3 394 26 780 14 223 7 007 3 289 34 305 1 966 12 125

16 269 5 854 10 679

5 042 4 207 18 852 65 072 13 994 3 672

36 438 |

2817 |

20 80 10 00 20 80 80 40 50 60 49 80 20 T5 80 10 49 20 30 70 80 50 60 80 10 90 90 10 | 90 40 | 90 | 90 | 50 | 70 | 00 | 60 | 75 | 30 80 50

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13 213 | 2 766 | 11 693 | 45 587 | 2747 9716 | 7 167 1806 | 3944 | 2720 |

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10 659 31 188 15 653 4 540 10013 1736 | 4 019 4919 | 18 094 | 61 706 18 368 | 339 |

50 25 544 | 70 30 50 | 70 10 | 80 80 90 20 22 | 90 33 | 00 80 20 90 60 10 40 50 90 60 40 00 16 20 10 50 85 50 70 00 80 20 30 | 50 70 | 95 | 80 25 20

r Lz

| 5 593 | 21 594 | 100 904 | 5 664 | 12 316 | 13 609 | 3614 | 7884 | 5221 | 28 632 13 760 10 671 29 130 11 826 17 766 12 582 10 347 3 560 11215 29 948 6 795 51 247 28 462 13 420 5 885 68 430 4 108 22 785 67 627 31 922 10 395 20 692 4 554 9 061 9127 36 947 126 779 32 363 7 029

5

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59 924 27 344 13 476

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8 890 35 241 124 852

33 393

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| 90 | 40 [95

40

| 95

13 134 |

27 395 | | 90 10 461 | 28 603 | 13 705 |

14587 | 12 395 | 3968| 10 903 | 31768 | 6792 |

11006 | 19 563 | 4732 | 8 669 |

6 909 |

30

| 05 40

45

39 70 20

30

6267 | 2 69312 | 4178 | 21 828 60065 |

| |

1261 | 20

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25 | 50

90 | 30 80 | 40 | 85

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I

Summe I. Cn ets 66 ITI. Württemberg

479 612 | 39 325 | 15 742 |

00 70 10

459 377 | 90 41 565 17470 |

938 989 80 891 33 212

| 30 89

73 633 34 769

934 600 |

Ueberhaupt Berlin, im Juni 1881,

534 679 |

30

918 413

¡[65 | 1053093

Haupt-Buchhalterei des Reihsscchatz-Amts.

1-043 002

H E T C F LE H L F F

Nicchtamtlitßes.

Im weiteren Ver-

Preußen. L laufe der gestrigen

die dritte Berathung des Geseßentwur} Reichsstempelabgaben, fort.

hebung von

Berlin, 14. Juni. l (59.) Sizung seßte der Reichstag 8, betreffend die Er -

|

Die Kommission hatte folgende zwei Resolutionen vor-

punkt des Konsumenten betreffe, so sei zu erwägen, daß der Werth der verschiedenen Mehlsorten ein sehr verschiedener, und da der Zoll für alle Sorten derselbe sei, gerade die des ärmeren unverhältnißmäßig

aljo

nicht

für den Mehlsorten ,

aröberen, stimmten würden. Der daran haben,

Gebrauch

Konsument daß das

würde Korn

Mannes

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in

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Form

S be- {wer belastet Interesse

von

18f.

Firma* vier Mühlen in Betrieb habe, könne sie unter dem bestehenden Regulativ ohne größere Nachtheile ausländisches Getreide zum Export vermahlen. Die Firma habe sih nämlich mit der Zollverwaltung dahin verständigt, daß auf zweien ihrer Mühlen nur ausländishes, auf ihrer dritten nur inländisches und auf der vierten, der sog. großen Mühle in Danzig auf der einen Seite inländishes, auf der andern Seite auslän- dishes Getreide vermahlen werde. Wesentlih sei aber, daß die von der Firma gemachten Versuche, in- und ausländisches Getreide auf einer Mühle zu vermahlen, unter den geltenden Zollbestimmungen sich nicht durchführen ließen. Die Firma habe jelbst bei ihrer günstigen Lage immer noch erhebliche Nach- theile und müsse namentlih beim Einkauf des Getreides be- trähtlihe Opfer bringen, um für jede einzelne Mühle die Zu- sammenstellung der verschiedenen Qualitäten zu ermöglichen, welche zur Herstellung eines guten Mehls durchaus nothwen- dig sei. Vielleicht berichtige jezt der Regierungsvertreter seine in der Kommission gemachte Mittheilung. Die Behauptung des Vorredners, daß die Müller selbst in dieser Vorlage cine Abhülfe ihrer Noth erblickten, bestreite er auf Grund von Thatsachen, die auch ihm bekannt sein-müßten, auf das Entschiedenste, Das sei allen*bekannt, daß der Zoll- tarif von 1879 mit seinem \{hönen Regulativ die Nothlage des Müllergewerbes R habe und gcrade diese Vorlage beweise, daß selbst die Reichsregierung und die rechte Seite dieses Hauses diesen Zolltarif nicht aufreht erhalten wollten. Man werde Jahr für Jahr ähnliche Konsequenzen zichen müssen und da sei es interessant, daß der Abg. von Mirbach bereits mit einer Erhöhung der agrarischen Zölle drohe, wenn nicht der Bimetallismus zum Durchbruch käme, in dem derselbe ein Aequivalent zu erblicken scheine. Er verstehe das zwar nicht recht, werde aber überhaupt verzichten müssen, si in den wirthschaftlichen Theorien des Abg. von Mirbach zu- rechtzufinden, so sehr derselbe sie auch immer im stenographi- schen Bericht durch gesperrten Druck auszeihne. Der Adg. von Kardorff habe das erfreulihe Versprechen gemacht, daß derselbe, wenn er sih von der Schädlichkeit des Zolltarifs von 1879 überzeugt hätte, gemeinschaftlih mit den Liberalen in denselben Bresche schießen würde. Der Abg. von Kardorff habe auch bereits am 30. März zugegeben, daß der Fall eintreten fönnte, daß einzelne Positionen herauf- oder herabgeseßt werden könnten. Die Aeußerung sei in der Debatte leider ziemli unbeachtet geblieben, er habe sie aber als einen erfreulihen Erfolg im Sinne der Manchester- männer, auf die der Abg. von Kardorff sonst so shlecht zu sprechen sei, ausgegraben, um sie den Wählern zu verkünden. Der Vorredner berufe sih darauf, daß in Frankreich eine Er- höhung des Mehlzolls bis auf 6 Fr. beantragt worden sei. Er könne jeßt hon dem Vorredner das betreffende Gesey vom 24. März 1880 fix und fertig vorlegen. Der Vorredner werde daraus ersehen, daß der Zoll auf Mehl darin auf 1 Fr. 20 Cent. festgeseßt sei, also nicht einmal auf 1 /( Ein Zoll von 6 Fr. existire also nicht, und er (Redner) wisse niht, wie die Argumente des Vorredners Stich halten sollten. Der Abg. von Ow sollte wissen, daß in Frankreich der Zoll bei der Aus- fuhr ohne Jdentitätsnahweis vergütet werde, was er und seine politischen Freunde bis jeßt vergeblich erstrebt hätten. Nun gebe ihm der Vorredner vielleicht zu, daß Deutsch- land den höchsten Mehlzoll habe. Mit dem Zoll auf Wollwaaren sei man ja bereits ebenso weit. Nun komme der Vorredner wieder mit der Behauptung, das Ausland trage den Zoll. Was helfe das aber? Das Aus- land sei doch auch in der Lage, Deutschland die Eingangszölle

P getrieben t. Fricdricbroda (Sacbsen-Coburg-Gotha) bis zum 9. Juni Cr o i E Königsdorff-Jastrzemb (Oberscblesien) bis zum 2, Kösen (Provinz Sacbsen) bis zum 7. Juni. . Kreuznach (Rheinprovinz) bis zum 10. Juni (Nrn.). Livpspringe (Westfalen) bis zum 31. Mai (Kurgäste) Lüneburg (Hannover) bis Ende Mai... . . ., Marienborn (bei Kamenz in Sacbsen) bis zum 7. Juni O. ee Münster a. St. (Rheinprovinz) bis zum 11. Juni (Nrn.) Nenndorf (Regierungsbezirk Cassel) bis zum 31, Mai I a is iee 141 Neuenahr (Rheinprovinz) bis zum 8. Juni (Fremde) 405 Oeynhausen (Rebme in Westfalen) bis zum 10. Juni N96 Q 26 y 3 y (nebst 376 Durreisenden) (Nrn.) tel 880 | Oppelsdorf (Sachsen) bis Ende Mai *®Y) 43 | Petersthal (Baden) bis zum 28. Mai . . . . ., 69 Prm (Waldeck) bis zum 31. Mai (Kurgäste) ; 548 Reinerz (Scblesien) bis zum 10. Iuni (nebst 273 Durb- reisenden) . e 545 Soden (am Taunus in Nassau) bis zum 5. Juni 571 Sulza (Sacbsen-Weimar) bis zum 1. Juni .. 71 Teplitz bis zum 7. Juni (Kurgäste) V 1 400 Weißer Hirsch mit Oberlos{wiy (klimatischer Kurort, Sacbsen) bis zum 11. Juni (186 Parteien) . 519 | Wilbelmshöbe (Provinz Hessen) bis zu Anfang Juni . 68 Wildungen (Waldeck) bis zum 7. Juni... . 331 Wittekind (bei Giebichenstein und Halle a. S.) bis zum 5. Juni E 119 Von den weniger frequentirten Badeörtern wurden besut : Kreischa (Sacbsen) bis Ende Mai von 33 Parteien, Meinberg (Lipve-Detmold) bis ¿zum 31. Mai von 16 Kurgästen, Oldesloe (Scbleëwig-Holstein) bis Ende Mai von 35 Badegästen, Schandau (Sachsen) bis Ende Mai von 19 Parteien, erne (Westfalen) bis zum 1. Juni von 12 Kurgästen.

es mit dem Bau des Scblosscs bei den damaligen beschränkten Mitteln nur langsam vorwärts ; Luise Henriette starb {on 1667, Den 2. Vortrag hielt sodann Seminar - Direktor Holtsh über die | kommen ist, {on 7 Pfund, nad dem Mästen viel mehr. In New- neuere Zeit dec Stadt Oranienburg. Redner griff in Etwas zurück | York wird ein s{lachtbarer Obse mit 16—17 Pfd. bezahlt. Da ist auf die ältere Zeit und führte aus, wie au diese Stadt ein Be- | es nidt mehr anzunehmen, daß der Händler, wenn er kranke Symp- weis von der unermüdlichen Fürsorge der Hohenzollern für die Mark, | tome beobachtet, das Thier beseitigen sollte. In den Mittheilungen das Herz und der Kern Deutschlands sei, die namentli auch dur | des Gesundheitsamtes findet sib in neuerer Zeit die Mittbeilung, ihre Gemahlinnen den vortheilhaftesten Einfluß auf Volkéleben, | daß krankes Fleis an einer Stelle fast gewerbsmäßig zur Bereitung Aerbau, Kunst und Gewerbe übten. Jn dieser Hinsicht zeichnete sih | des Bücbsenfleisbes verwendet wurde; es wird mitgetbeilt, daß bei ganz besonders Luise Henriette aus, die eine Meierei, Brauerei, | Inspizirung einer Bücbsenfabrik dur eine Medizinalperson Park 2c. anlegte und si bleibende Verdienste um die Stadt sowie | 13 000 Pfd. krankes Pferde- und Hammelfleiscb, ferner 200 Pfd um das geistige Leben der Bewobner erwarb. Ein unvergeßlies | Wurst mit Ocker gefärbt, um das {lebte Ansehen zu verdecken, ge- Denkmal aber hat si die fromme Frau geseßt, als sie am 25, Sep- | funden wurden; er äußert sib dabin, daß er nie eine so efelbafte tember 1665 das Waisenhaus gründete. Das Haus brannte ab, steht | Mischung von Fleis geschen hätte. Es liegen außerdem verläßlicbe aber heute in seiner Gestalt von 1671 da. Mehrere Brände und | Mittheilungen vor, daß für Konserven das Fleis kranker Thiere andere Trübnisse zogen wiederum herauf über Oranienburg. Doc erbob | benußt wird. Die Bereitungsweise des Fleises für die Bücbsen ift der erste König von Preußen das S&loß seiner Mutter zu einem Königs- | nit derart, daß mit Sicherbeit der Krankhbeits\toff vernichtet würde. \{losse und stattete es demgemäß aus. Dies besagt au die heutige | Daß die amerikanisde Wurst und das Bücbsenfleis für die Ecnäh- Inschrift des Schlosses, das noch viele Erinnerungen an den ersten | rung bei uns so nothwendig find, daß wir uns an fleine König enthält. Das ganze aber erinnert lebhaft an Scbwedt, wie Schâdlicbkeiten nit stoßen dürfen, kann nicht zugegeben wer- die Namen Favorite, Menagerie 2c. beweisen. Die Zeit des _ zweiten | den. Die 5 Millionen Pfund amerikanishes Büchsenfleisch Königs änderte Vieles und ließ Sparsamkeit walten, bis von 1742—58 | und Wurst, welde im Jahre 1876 in Deutschland importirt wurden, der Ürgroßvater Sr. Majestät des Kaisers, August Wilbelm, hier Hof | sind na sorgfältiger Berecbnung von ca. 16 000 balbfetten Ocbsen hielt und die Tage des Glanzes erneuerte. Die folgenden Iabre waren | geliefert, dem fünften Theile an Ocbsen, welde in Berlin allein für weselvoll: in den Jahren 1794 und 95 residirte bier die Kron- | den Konsum gescblactet wurden. Das Fortfallen dieser amerikani- prinzessin Luise mit ihrem Gemahl und 1810 weilte {ließli bier die | sen Zufuhr wäre um so leichter zu denken, als der Preis der Bücbse unvergeß;licbe Königin Louise. mit 1,75 Æ nit mäßig ist, weil sie mit werthlo}em Fleiscbe, das rei an Schnen und Sehnenhbäuten gefüllt ist, sodaß noch na Deutscbe geologischbe Gesellschaft. Junisizung. Vorsiten- | Abzug der leyteren der Inhalt kaum 700 g an Fleis betragen der Hr. Bevrich. Nachdem der Vorsigende die für die Bibliothek der | dürfte. Wenn wir demna hier 2 & pro Kilo schieres Fleisch be- Gesellschaft eingegangenen Druckschriften vorgelegt und die Mittheilung | zahlen, s faufen E ent]ieden billiger ais 7a enflei] ce. „On gemat, daß der Gesellschaft 3 neue Mitglieder beigetreten sind, spra | England wird es vorzugêwelte von Arbeitern und in Restau? Hr. Nötling aus Königsberg i. Pr. über Cenomangeschiebe aus Osft- razonen 4. „Ranges gegefsen. Se stebt E Erwarten, ¿eas preußen und zeigte, daß sib dieselben in zwei Gruppen unterscheiden | Mil, Unseren Zrozer B any Me NMMEN, E, Mae lassen: in solcbe mit Lingula Cransii und solche obne dieselben, welcbe tonservirung n entwidein Men, E Us „ann gesundes Fleis leßteren aber sehr rei an Cephalopoden sind. Hr. Weiß legte eine | p, S vielleicht für einen billigeren Preis geliefert werden westfälisde Stecinkoblenpflanze, [omatophloios vor, welche nicht in | können. Lan der Diskussion bemerkt Or. „Medlbauen, . das er mil Scwieferthon, sondern in Spatheisen umgewandelt und daber ausge- | dem amerifanischen Büchsenfleische einen Versu in seiner Familie zeinet erhalten ist. Hr. Arzruni spra über die magnesiahaltigen | Un? 2 be Personal der Charité gemat, es aber als unpraftis Zeolithe von der Grube Monte Catini in Toscana und theilte eine “aki, © arte habe. Hr. Eulenberg wei darauf bin, vay ÉT alle b von Hrn. Bamberger ausgeführte Analyse des g. Picranalcim mit, | der “tleraur vere entlicbten Fälle von Erfran ungen nad dem Genuß welcbe kein Magnesium ergab. Hr. Nötling berichtete über cinen | des oornes beat geprujt und gesumen babe, daß die Erscheinungen | @nocenfund vor Neudamm bei Köniagabera i. Pr vollkommen mit denen nah dem Genusse von faulem Fleische über- S a E tat Es 8 | x ee S Weise glaubt, daß; viele Büchsen außer Rind- au Ueber eine Sivung der Deutshen Gesellschaft für | Süweineflei}ch enthallen. offentliwe Gesu udbeitspflegg vom 16. Mai d. I. entnehmen wir der „Nat. Ztg.“ Folgendes: | In

Hr. Roloff bielt cinen Vortrag über amerikanisce Fleisc- i

JIn Amerika besteht aud eine Trennung von Viebzubt und Viehs-

f E LrIEEI : on __ n Mühlenfabrikaten eingesührt würde. Aber auch der Pro- mästung. In Chicago kostet ein magerer Ocbse, der von Teras ge-

duzent habe das gleiche Jnteresse. Für den Landwirth, namentlich für den kleineren Bauer, sei es von hoher Bedeu- tung, daß die Mühlenindustrie blühe, weil derselbe dann jtets einen bereitwilligen Abnehmer seiner Produkte finde und weil die sehr erheblihen und schr werthvollen Abfälle der Müllerei der Landwirthschaft zu Gute kämen. Was endlih den Stand- punkt der Mühlenindustrie selbst betreffe, so verstehe es sich von selbst, daß für sie der Jmport der nothwendigen Cerealien | in der Form von Getreide eine Lebensfrage sei. Die Nothlage dieser Industrie namentlih im Süden und Wesien Deutsch- lands, sei außerordentlih groß. Wenn man bedenke, daß es in Deutschland 60 000 Mühlen gebe, so werde man selbst be- rechnen können, ein wie großes Kapital bei dieser Frage engagirt sei und daß diescs Kapital gegenwärtig keineswegs in vollem Umfange ausgenußt würde, beweise die Thatsache, daß die 7620 Mahlgänge Württembergs, welche jährlich 41 Millio- nen Centner Getreide vermahlen könnten, jegt nur 20 Millio- nen vermahlten. Schon bei der Tarifberathung sei von den süddeutschen Müllern auf die Nothwendigkeit hingewiesen worden, auf Mehl einen Zoll von mindestens 3 zu legen; diese Forderung sei damals abgelehnt. Es sei berehnet worden, daß ein Zoll von 2 H zum Schuß der deutshen Müllerei genüge, weil dieser Zollsaß dem Zoll des bezüglichen Quantums Getreide entspreche. Diese Berehnung sei aber insofern falsch, als dabei außer Betracht geblieben sei, daß die Fracht vom Ausland sich um 50 Prozent höher stelle, wenn der Transport in der Form von Getreide, als wenn derselbe in der Form von Mehl er- folge; der Mehlimport sei somit gegen den Getreideimport er- heblih begünstigt. Seit dem Erlaß des Tarifs sei denn au die Einfuhr an Mehl aus Oesterreich um das 8- bis 9 fache, aus Frankreih um das 10 fache und aus Nordamerika fogar um das 20- bis 22 fache gestiegen. Diese kolossale Konkurrenz Amerikas, die nit eine vorübergehende, sondern in dauernden Verhältnissen begründet sei, habe in Frankrei dahin geführt, daß der neue Tarifentwurf den Mehlzoll auf 6 Francs er- höht habe. Er bitte, unter Berücksichtigung der Nothlage der deutshen Mühlenindustrie die Vorlage anzunehmen. I

Der Abg. Ricert bemerkte, das Vorsteheramt der Kauf- mannschaft in Danzig gebe gegenüber der Behauptung des Regierungskommissars in der Petition, daß in Bezug auf die bestehenden Regulative über Mehl aus Ost- und Westpreußen Klagen nicht gekommen wären, die Erklärung ab, dies sei unrihtig. Jn ganz Westpreußen gebe es nur eine einzige Firma, welhe ausländisches Getreide im Transitverkehre ver- mahle. Lediglih dur den zufälligen Umstand, daß diese

geschlagen : f L D 1) Den Reichskanzler um besondere Fürsorge dasür zu er- # \sucen, daß für die Abstempelung der nah diefem Gese stempel- vflictigen Wertbpapiere bereits 30 Tage vor dem Inkrafttreten des Gesetzes die Möglichkeit dargeboten werde; 9) den Reichs» fanzler zu ersuchen, auf die Aufhebung der no bestehenden Staats8- lotterien der deutsben Bundeéstaaten hinzuwirken, inzwischen jeden- falls ciner Erweiterung der bestehenden vorzubeugen.

Die erste Resolution war bereits in zweiter Lesung an- genommen, die zweite wurde mit 123 gegen 101 Stunmen abgelehnt. :

Damit war die dritte Lesung des Gescyentwurfs, be- treffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben, erledigt.

Es folgte die dritte Berathung des Entwurss eines Ge- seßes, betreffend die Abänderung des Zolltarifs (Wein- trauben, Mehl) auf Grund der in zweiter Berathung unver- ändert angenommenen Vorlage. Es handelte sih um die Ein- führung cines Traubenzolles von 15 M. und um die Erhö: hung des Mehlzolles von 2 auf 3 H für 100 kg.

Der Abg. Freiherr von Ow (Freudenstadt) bedauerte, daß der Reichstag den Zoll für Trauben auf 15 t festgeseßt und sich niht auf den von der bayerishen und württem- bergishen Regierung beantragten Betrag von 10 beschränkt habe, dennoch halte er diesen Beschluß nit für so bedeu- tungsvoll, daß er darin ein Unglück für die Nation sehen sollte. Mit der Erhöhung des Mehlzolles von 2 auf 3 S. sei er vollkommen einverstanden. Wenn man den Zoll von 3 M als einen Prohibitivzoll bezeichne, 109, sei dies voll- kommen unrihtig. Darin sei er allerdings mit dem Abg. Bamberger einverstanden, daß die Motive der Vor- lage sehr wenig ershöpfend seien; wenn der Abg. Bamberger aber behaupte, diese Motive ständen im Widerspruch mit der von dem Reichskanzler vertretenen Ansicht, daß der Zoll vom Auslande getragen werde, so müsje er dies entschieden bestrei- ten, ebenso wie die Behauptung, daß diese Anficht von Nie- mandem im Hause getheilt werde. Der Sat, daß der Zoll vom Auslande getragen werde, fei in dieser Ubsolutheit hin- gestelt allerdings ebenso unhaltbar, wie der unbedingte Saß, daß der Konsument den Zoll trage. Je nah den Konjunk- turen vertheile sih derselbe auf den ausländischen Verkäufer, den inländishen Konsumenten und den wischenhändler. Die vorgeschlagene Erhöhung des Mehlzolles sei von jedem Standpunkte gerechtfertigt. Es sci {hon bei der Berathung des Tarifs FaGgetien worden, daß Deutschland 28 Millionen Centner Getreide weniger produ- zire als es konsumire , es handele sich nun um die Frage, sei es zweckmäßiger, diesen Bedarf in Form von Getreide oder in Form von Mühlenfabrikaten einzuführen. Was den Stand-

bezahlen zu lassen. Der Abg. von Mirbach habe neuli au gesagt, daß die Frage der Lebensmittel für die Bevölkerung auf dem Lande von untergeordneter Bedeutung sei. Seien denn aber das Land und die Landwirthschaft identisch? Nach der Zählung von 1860 stelle sih, wie in dem bekannten | Buch von Meißen ausgeführt sei, das Verhältniß wie 20 : 9, | während es der Abg. von Mirbach auf nur 17 : 9 angegeben habe. Die Ansicht, daß die Zölle der Landwirthschast genügt hätten, werde von sehr vielen Landwirthe nicht getheilt ; was dieselben durch den höheren Getreidezoll gewonnen, werde reihlich dur die anderen hohen Zölle aufgewogen. Frage man einmal die Bauern, deren es ja auch in der Heimath des Abg. von Minnigerode, in Westpreußen, eine ganze Anzahl gebe, die würden das bestätigen. Und wenn die rechte Seite dicses Hauses jezt von Wahlagitationen spreche, so werde seine (des Nev- ners) Partei derselben niht nur die Bauern in die landwirth- schaftlichen Vereine mit Thatsachen schicken, sondern er werde selber hingehen, und er hoffe, die Theorie der Herren werde sehr leicht mit Statistik kalt zu stellen sein. Die Konservativen würfen den Liberalen vor, sie trieben Wahlagitation, indem ste darauf hinwiesen, daß dem armen Manne das Brod durch die Zölle vertheuert sei. Was thäten die Konservativen aber? Sei das keine Wahlpolitik, wenn die Konservativen in ihren Versamm- lungen und ihrer Presse Tiraden_ darüber hielten, daß die 3 M, welche der Arbeiter an Klassensteuer zahle, so drücend seien? Hätten die Konservativen nicht die Ueberweisung der halben Grund- und Gebäudesteuer, Erleichterung, der Ge- werbesteuer versprochen, und wollten die Konservativen nicht einen Staatszushuß für Jnvaliden und Alterverfor- gungskassen u. w. schaffen, die Armen- und Schul- lasten den Leuten abnehmen? Solle das Alles keine Wahlpolitik sein? Aber das Erwachen des Volks werde um so {limmer sein, je mehr die Konservativen versprächen. Was sei von den großen Versprechungen, die die konservative Partei 1879 gemacht habe, in Erfüllung gegangen? Der Abg. von Kardors| habe neulih zwar behauptet, es }ei un- widerleglih festgestellt, daß die wirthschaftliche Lage sich ge bessert habe. Wolle der Abg. von Kardorsf etwa die Worte des Abg. Occhelhäuser wirkli als Autorität für sich anführen, welcher gesagt habe, er stche entschieden objektiv auf Seiten derer, die behaupteten, daß der Zollpolitik von 1879 durch aus kein Antheil an dem Ausschwunge gebühre, daß sich sogar in bestimmter Richtung ein schadliher Einfluß nac- weisen lasse. Der Bericht der Handelskammer aut Halle für das Jahr 1880 konstatire ausdrücklih, daß ch die Hossnung auf Wiederbelebung einzelner Erwerdäzweige nicht verwirklicht habe, und daß der vorübergehende Ausz

Juni

*) Friedrichroda und Reinhardtébrunn wurden im Jahre 1880 von 5020 Personen besucht. i

*°) Die Quelle des 4 km von Reichenau, Regierungébezirk Bautzen, entfernten, in einem liebliden Thale gelegenen Bades Opvelsdorf ist eisen- und s{chwefelbaltig und soll den Wirkungen der Teplitzer Quellen ziemli glci kommen. Es wird dieselbe glei jener besonders gegen rheumatise Leiden gebraubt. Das Leben in diesem Bade ist billig. Bei mäßigen Ansprüchen stellen sib die Kosten für vollständige Pension und für das Baden täglich auf 4 Ges für die Person.

Levke's Kunstauktionéthause gelangt am Dienstag, den G 21. d. M,, der künstlerisbe Nacblaß des 1807 zu Erfurt geborenen, 1878 konserven. Er betonte zunächst die Nothwendigkeit der Maßregeln, | zu Venedig gestorbenen Arcitektur- und Genremalers Cbr. Fr. Nebrli | um die Gefährdung der Menschen dur Genuß von Fleis kranker | zur Versteigerung, der cinen Theil der im Frübjahr vorigen Jabres Thiere zu verhüten. Im Laufe der Zeit habe man versciedene | in der Nationalgalerie veranstalteten Auëstellung bildete. Der Krankheiten der Thiere kennen gelernt, wele das Fleis ungenießbar | Künstler, der nad einem längeren Aufentbalt in Jtalien sich 1837 maden, während früber das S(blacten stattfand und der Genuß: des | völlig in Venedig niederließ und dort als Frederigo Nerlv fast

Fleishes ohne zugelaffen wurde. Die meiste Garantie | populärer wurde als unter seinem deutschen Namen, darf als der

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (eirs{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

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