1881 / 138 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

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7 nisters der geistlihen, Unterrihts- und Medi inal:Angelegen- | ward {ließli nt. An der weiteren Debatte betheiligt Der Vorstand besteht: aus dem Vorsißenden, dem Stell- | heit is ö ßlich abgele ( heiligten

vertreter desselben und drei Beisißern

Für die Beisißer werden Stellvertreter gewählt. Diese werden nah der Reihenfolge ihrer Wahl zur Vertretung be- | von uns bestätigt. hinderter Beisißer vom Vorsizenden oder dessen Stellvertreter Entweder der Vorsißende oder dessen Stellvertreter muß ein Geistlicher sein, desgleichen je

in den Vorstand einberufen.

einer von den Beisißern und deren Stellvertretern.

8. Der Vorstand- der vereinigten Kreissynoden hat: stüßen ;

2) für die Aufzeihnung, Redaktion und Beglaubigung der Protokolle zu sorgen, zu welhem Behufe er unter seiner Verantwortlichkeit einige Mitglieder der Synoden zur Unter-

stüßung zuziehen fann;

) s L Kaiser und König machten, wie „W. T. B.“ aus Ems Í terre 3) die Synodalprotokolle an das Konsistorium zu befór- mbit heute früh die E Brunnenpromenade und | Die Kaiserin und Königin dern und die von leßterem bestätigten Beschlüsse, soweit ihm die H Lebuna Bereragin wied, zur na zu R, , zur Derjammlung der vereinigten Kreissynoden die er- j : forderlichen Einleitungen zu treffen und die seinerseits in Betreff Adjutanten von Albedyll entgegen

gemeinsamer kirchlicher Angelegenheiten der Stadt einzubrin-

den Anträge festzustellen ;

1) den Vorsißenden in den Präsidialgeschäften zu unter-

en, sowie unter Aufhebung des bish:r in Geltun

Berlin, den 13. Juni 1881.

Königliches Ri. dee Provinz Brandenburg. egel.

l g ge- | sich Vievie, Dr. Wolffjson und Dr. Gieschen, der lebhaft gegen den wesenen Regulativs vom 10. und 17. September 1877 mit | Vertrag spra und namentli eine ernstlihe Prüfung dessel- Genehmigung des Evangelischen Ober-Kirchenraths hiermit | ben be ürwortete, da

der Reichstag doch bereits geschlossen sei.

¿Ferner sprachen , Senator Versmann, Mestern, Wittmaack, angthimm, Laeis, Senator O'’Swald, Wolffson, Senator Petersen, Dr. Gieschen und Dr. May. Ein von Dannenberg gestellter Antrag auf Verweisung an einen Aus\{huß von 11

oder 9 Personen wurde nah Schluß der Diskussion abgelehnt und hierauf der Vertrag mit 106 gegen 46 Stimmen, also

Nichtamlliches. ° Deutsches Nei. Preußen. Berlin, 16. Juni. Se. Majestät de

nahmen sodann die Vorträge des

An dem gestrigen Diner bei Sr. Majestät dem Kaise

mit 5 Stimmen über die erforderliche Zweidrittel-Majorität, angenommen. 8 Mitglieder fehlten. Die Sizung der Bür: gershast dauerte bis nah 2 Uhr.

r Oesterreich-Ungarn. Wien, 15. Juni. (W. Ztg.) ist mit der ogin

Hofmarschalls Grafen | Marie Valerie gestern Abend nah Feldafing abgerei Perponcher und des Chefs des Militärkabinets, General-

Der Großherzog von Medcklenburg-Schwerin ist am 13. d. M. zum Kurgebrauche in Teplitz eingetroffen.

L : A a ; nahmen Graf Loris-Melikoff, Fürst Urussoff, General-Lieutenant Niederlande. Haag, 15. Juni. (W. T. V.) Vei

2 , S l den heute stattgehabten Neuwahlen zur Zweiten Kam- 5) dem Konsistorium auf Erfordern Guta R E von Böhn und Regierungs-Vizepräsident von Berlepsch Theil.

Zur Bes luß fähigkeit des Vorstandes ist die Anwesenheit Abends besuchten Se. Majestät die Vorstellung im Theater. des Vorsißenden oder seines Stellvertreters, sowie zweier Mitglieder oder der für dieselben einberufenen Stellvertreter

erforderlich.

8. 9, Der geschäftsführende Aus\{huß besteht :

1) aus dem General-Superintendenten für die Stadt

Berlin als Vorsizendem und 2) aus sechs Mitgliedern. Für Leßtere werden Stellvertreter gewählt. Dieselben

werden noch der Rcihenfolge ihrer Wahl zur Vertretung ver-

hinderter Mitglieder vom Vorsißenden in den Ausschuß ein- berufen. Für den Fall vorübergehender Behinderung des

General : Superintendenten bestellt das Konsistorium einen Stellvertreter des Vorsißenden.

8. 10. Der geschäftsführende Ausschuß hat: 1) für die Einziehung der beschlossenen Umlagen zu sorgen, die Verwaltung der Umlageerträge zu führen, über dieselbe Bericht zu erstatten und Rechnung zu legen, sowie die Voranschläge für die Verwaltung zu entwerfen, 2) vorbehaltlich der Zustimmung der vereinigten Kreis- synoden die Anstellungsverträge mit den besoldeten Verwal- tungsbeamten abzuschließen und die Geschäftsanweisungen für dieselben zu entwerfen. Er ist berechtigt, in Betreff der zn seiner Zuständigkeit gehörenden Angelegenheiten mit den kirchenregimentlihen und anderen Behörden, sowie den Gemeinde- und Synodalkörper- schaften in unmittelbaren Verkehr zu treten. Die Zuschriften an diese ergehen unter Unterschrift des Vorsißenden, der die [laufenden Geschäfte führt. Zur Beschlußfähigkeit des Ausschusses ist die Anwesenheit

des Vorsißenden und dic von drei Mitgliedern oder Stell- vertretern erforderlich. 11

O 11,

Die zu seiner Zuständigkeit gehörigen Angelegenheiten und Anträge bereitet der geschäfts ührende Ausschuß für die vereinigten Kreissynoden vor, und giebt dem Vorstande davon vor Festsezung der Tagesordnung Kenntniß.

_ Der leßtere it verpflichtet, derartige Vorlagen und An- träge auf die Tagesordnung zu seßen.

Der geschäftsführende Aus\{uß ist berechtigt, in dringen- den Fällen die Berufung einer außerordentlihen Versamm- lung durch den Vorstand zu verlangen und gleichzeitig mit diesem Antrage seinerseits die Genehmigung des Konsistoriums (5. 2) nachzusuhen. Jst die leßtcre ertheilt, so ist der Vor- L) nicht befugt, die Einberufung der Versammlung abzu- ehnen.

Zur Feststellung der Tagesordnung für die Sizungen der vereinigten Kreissynoden ist der geshäftsführende Aus\{huß als Beirath vom Vorstande zuzuziehen. Der Ausschuß kann fi dur seinen Vorsißenden oder eines oder mehrere seiner Mitglieder vertreten lassen.

S. L,

__ Die Versammlungen der vereinigten Kreissynoden sind öffentlich.

__ Sie können die Oeffentlichkeit auf Antrag ihres Vor- fißenden oder von zwanzig ihrer Mitglieder aus {Gließen. Die eeeung darüber erfolat unter Ausschluß der Oeffent- ihkeit,

Bei den Verhandlungen der vereinigten Kreissynoden a der Kommissarius des Königlichen Konsistoriums das

et, jederzeit das Wort zu ergreifen und Anträge zu stellen, Und ist berethtigt, die Sthließung der Sizung herbeizuführen, indem er den Vorsißenden zur Vornahme des Schließungsakts veranlaßt. Dasselbe Net zur Wortergreifung und Antrag- stellung steht dem General-Superintendenten für die Stadt Berlin und dem Präses der Provinzialsynode zu.

Wenn Gegenstände auf die Tagesordnung geseßt sind, welche das Konfistorium als nit zur Zuständigkeit der ver- einigten Kreissynoden (S. 4) gehörig erachtet, so hat der Kom- missar desselben vor Beginn der Berathung die Abseßung von der Tagesordnung zu beantragen.

Will die Versammlung diesem Antrage keine Folge geben, so kann sie die Entscheidung des Evangelischen Ober-Kirchen- raths herbeiführen, ob der beanstandete Gegenstand auf die Tagesordnung der nächsten Sizung zu setzen ist.

In Gemäßheit der Artikel 7 und 4 des Geseßes vom 3. Zuni 1876 (Gesez-Samml. S. 125) unb des Artikels 1. Nr. 1 der Verordnung vom 9. September 1876 (Geseßz-Samml. S. 395) erkenne ih hierdurch an, daß die Bestimmungen des vorstehenden, von den vereinigten Kreis ynoden der Haupt- und Residenzstadt Berlin bes{lossenen „Regulativs“ dem Ge- seze vom 25. Mai 1874 (Geseßz-Samml. S. 147) und dem

vorgedachten Gesehe vom 3, Juni 1876 nicht zuwider sind. Berlin, den 8. Juni 1881.

- (L. 8.) Der Minister der geistlichen, Unterrih- und Medizinal- Angelegenheiten. von Puttkamer.

Das vorstehende Regulativ für die vereinigten Kreis- synoden der Haupt- und esidenzstadt Berlin wird unter Be-

Heute Nachmittag werden Se. Majestät mit dem Gefolg

Schweden diniren.

dem Tempelhofer Felde bei. erfolgte mit dem 11 Uhr-Zuge.

folgte um 10 Uhr.

des Reichstages befindet si in der Ersten Bei age.

standes, welcher ihn verpflichtet, auch ohne Honorar und ohne RNüdsicht darauf, ob er künftig eine Gebüßr erhalten werde, sih der Vertheidigung zu unterziehen, von den nihts davon wissenden Angehörigen des Angeklagten Gebühren erhebt, kann sich dadurch nach einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vom 28. April d. Js., eines Betruges schuldig machen.

Vayern. München, 13. Juni. (Allg. Ztg.) Zum Vollzuge des „Disziplinargeseß@s für richterliche Beamte“, vom 26. März d. J, hat der König behufs Besezung des Disziplinargerichts die Ernennungen der Mitglieder und der stellvertretenden Mitglieder für den Disziplinarhof und für die Disziplinarkammern bei den Ober-Landes- gerihten vollzogen. Das Disziplinargeseß hat am 1. Juli d. «3. in Wirksamkeit zu treten.

Baden. Karlsruhe, 14. Juni. (Karlsr. Ztg.) Der Großherzog und die Großherzogin sowie die Prin- zessin Victoria und der Prinz Ludwig Wilhelm sind gestern Abend von Schloß Mainau hier eingetroffen. Heute Abend fand eine größere Hoftafel zu Ehren der Königlich shwedis{- norwegischen außerordentlichen Gesandtschaft statt.

15. Juni. (W. T. B) Wie die „Karlsruher Zeitung“ meldet, sind die zwischen den badischen und shwe- dischen Bevollmächtigten gepflogenen Verhandlu ngen wegen Errichtung des Ehevertrages zwischen der Prin- zessin Victoria unddem Kronprinzen von Schweden gestern zum Abschluß gelangt und der Vertrag vorbehaltlich der Allerhöchsten Ratifikatiou unterzeihnet worden.

Hamburg, 15. Juni. (W. T. B.) Der heutigen Sißung der Bürgerschaft wohnten als Kommissarien des Senats die Senatoren Dr. Petersen, Dr. Versmann und O'Swald bei. Bei dem Eintritt in die Berathung des Zoll[l- anshlußvertrages beantragte Dr. Wex die Verweisung des Vertrages an einen Auss{huß von 11 Mitglie- dern, zog jedoch seinen Antrag später wieder vor- läufig zurück. Senator Petersen empfahl mit warmen Worten die Annahme des Senatsantrages: „Der Entschluß, uns von einem Zustand der Dinge zu trennen, der lange Jahrhunderte gedauert hat und in welchem unsere Vaterstadt zu hoher Blüthe gediehen ist, fällt schwer. Aber Deutschland verlangt von uns, daß wir unsere Sonderstellung aufgeben und in eine nähere wirthschaftliche Verbindung mit ihm ein- treten. Heute haben wir es in der Hand, einen chrenvollen, vortheilhaften Frieden zu \{ließen, zu welchem uns vom Reich die Hand geboten wird. Wir werden Opfer zu bringen haben, aber es ge “p in dem Bewußtsein, daß uns eine sichere, ge- deihl:he Zukunft bevorsteht. Wenn wir den Frieden ablehnen, stehen wir aufs Neue einem Kampfe nicht nur mit dem Reichs- kanzler, sondern mit dem ganzen großen Vaterlande gegen- üter, dem wir angehören, das wir lieben und verchren. Auch später wird unsere Vaterstadt blühen, wachsen und ge- deihen durch die Tüchtigkeit , die Kraft nnd den Gemeinsinn ihrer Bürger. Sie wird ein Emporium des deutschen Vaterlandes bleiben, mit dem sie jeßt enger verbunden wird für die weite Erde. Stimmen Sie dem Vertrage zu, der uns einen ehrenvollen Frieden und Ruhe bringt !“ Nah dem Bürgermeister Dr. Petersen sprach ter Handels- kammer-Präsident Lutteroth für die Annahme des Vertrags. Jm weiteren Laufe der Sizung sprachen Richter, dessen Rede mehrfach durch Unruhe unterbrochen wurde, gegen den Ver- trag, sodann Dannenberg ebenfalls gegen denselben, Dr. May für den Vertrag, Dr. Levy dagegen und Senator Versmann für die Annahme. Hierauf wurde eine halbstündige Pause emaht. Nach Wiederbeginn der Sizung nahm Dr. Wer Jeinen Antrag auf Verweisung des Vertrages an einen Aus- Huß von 11 Mitgliedern wieder auf. Dannenberg nahm zur

zugnahme auf die obige Anerkennung von Seiten des Mi-

Geschäftéordnung das Wort und beantragte, die Verweisung

e | ei j anläßlih des Geburtstagsfestes Sr. Königlichen Hoheit des eig ren Nau baten zur Kronprinzen von Schweden bei Sr. Majestät dem Könige von

Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin “Corr ; ees,

L E ohe UhreHuge nach N und Se. 1 Viltean (Allg. Corr.) Die Offiziere und Man nschaften des und Königliche Ho eit der Kronprinz folgte mit einem pâteren deutschen Kriegsshiffes „Niobe“ Uge. Die Kronprinzlichen Herrschaften besuchten „sodann die | Folkestone zur Citnveitua des Denkmals für die See- italienishe Vorstellung des Sar. Rossi im Friedrih-Wilhelm- | leute, die dur den Untergang des „Großen Kurfürsten“ ihr städtishen Theater. Die Rückehr nach dem Neuen Palais er-

Ein Rechtsanwalt, welcher einem wegen eines Ver- | bezeichnet aber die dar ing brechens Angeklagten vom Gericht als Offizialverthei- und durchaus nicht zuverlässig. diger beigeordnet ist und unter Vershweigung dieses Um- | „Times“ berichtet: „Es scheint kein Grund

mer wurden von den 29 ausscheidenden liberalen Deputirten 21 wiedergewählt; einer der ausscheidenden Liberalen ist mit

l : Stichwahl gelangt; aus 5 Wahlbezirken ist das Wahlresultat noch nit bekannt. Von den ausscheidenden 2 konservativen Deputirten is einer wie- dergewählt, der zweite hat ih einer Stichwahl zu unter-

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der werfen Die aussceidenden 8 fatholishen Deputirten wurden Kronprinz begab Sich gestern, in gleicer Weise wie am | sämmtlich wiedergewählt. Die orthodoxen Protestanten haben Tage vorher, mit dem 8 Ühr-Zuge früh von Potsdam nah

Berlin, stieg bei Wärterbud: 4 an Matthäikirhhofe zu Pferde 1 : l und wohnte den Besichtigungen der Kavallerie-:Regimenter auf | zur zweiten Kammer wurden in Amsterdam gewählt : Die Rückehr nach Potsdam | Holzmann, Wichers und Kit, sämmtlich Liberale.

zwei Sitze gewonnen. Amsterdam, 15. Juni. (W. T. B.) Bei den Wahlen Tak,

Großbritannien und Jrlaud. London, 14. Zuni. gegenwärtig auf der Höhe von Dover vor Anker liegenden besuhten gestern

Leben verloren. Die Mannschaften der Küstenwache von Folkestone, Hythe und Sandgate sowie Abtheilungen der im Lager von Shoenkliffe stationirten britishen Truppen wohnten

Der Schlußbericht über die gestrige Sigung | 2? Feier bei.

Der indische Correspondent der „Times“ meldet weitere Einzelheiten über die jüngsten Kämpfe in Afghanistan, über einaegangenen Berichte als mager

Aus Quetta wird der

i zum Zweifel vor- handen zu sein, daß Hassan Khan, der ein kühner, energi- {er Mann ist, einen Versu matte, sih Girishks durch einen Handstreih zu bemächtigen, und daß ihm dies mißlang. Der Umstand, daß 600 Barakzai- und Alizaiberittene aus den Helmund-Distrikten, welche als die cifrigsten Anhänger Ejub Khans gelten, auf Seiten des Emirs kämpften, ist sehr be- friedigend. Es darf als ausgemacht betrachtet werden, daß der Emir den ersten Trumpf ausgespielt und die Führung

übernommen hat. Wenn cr das Spiel verliert, wird es seine eigene Schuld sein.“

Frankreih. Paris, 14, Juni. (Cöln. Ztg.) Der Präsident der Republik wird am Schlusse der jeßigen Legislaturperiode eine Botschaft an die Kammern richten und alsdann mehrere Departements besuhen. Jn dem heute im Elysee gehaltenen Ministerrathe wurde eine Vor- lage beschlossen, worin die Kammern ersucht werden, Paris und den Kolonien, die bisher einer Ausnahme unter- worfen waren, das für das übrige Frankreich geltende Wa h[- recht und sür neun Arrondissements der Provinz je einen Deputirten mehr zu bewilligen, so daß die Deputirtenkammer alsdann 554 statt der bisherigen 535 Mitglieder zählen wird. (Fr. Corr.) Der Befehlshaber des XIX. Armee- Io O telegraphirt dem Kriegs-Minister aus Algier, vom 12. Juni: „Ich erhalte neue Meldungen aus dem Süden der Provinz Algier. Der General Détrie ist auf seinem Marsche in der Richtung auf Asconre am 10. auf ein feindliches Kontingent von ungefähr 400 Reitern und 600 Mann zu Fuß gestoßen; es waren die Laghuat des Kel-Gebiets, denen sich cinige Trafis angeschlossen hatten. Er griff sie bei Makam-Sidi-Ecick um 44 Ubr Nachmittags mit zwei Compagnien Zuaven, einem Peloton Jäger und einer Sektion Ar- tillerie an und jagte sie nach zweistündigem Kampfe in die Flut, wobei ibnen gegen funfzig Mann getödtet oder verwundet wurden. Wir hatten nur zwei Verwundete, einen Zuaven und einen Mann von dem Gum des Harras. General Détrie hat Befehl erbalten, sich nach Westen zu wenden. Oberst Brunetière soll den von Ge- neral Détrcie in die Flucht gejagten Kontingenten nabseßzen“. Aus Oran wird vom 13. Juni telegraphirt :

Die Vorhut der Contingente Bu-Amemas wagte sib gestern bis zu dem Marabut Si-ben-Kaddur bei den Kafsanas vor, um Korn zu rauben. Während des Kampfes wurden auf beiden Seiten Lute ver- wundet und getödtet. Eddin-ben-Djernani, ein Hauvptagent des Bu- Amema, der den zu seiner Verhaftung ausgescickten Lieutenant Wein- brenner mit einem Pistolens{busse getödtet batte, befindet sih unter den Gefallenen. Diese Banden sind in südlicer Richtung entflohen und befanden si gestern Abend hon über 50 km von Saida Bu- Imema lagerte verwibene Nat in El-Aaridj, 30 km von Tafuia, | in der Richtung von El-Amia-Swergura, von wo er obne Zweifel in

das Chott überzutreten suben wird. Unsere Gums verfolgen ihn, und die Colonnen seßen ihre Bemübungen fort, ibn einzusch{ließen. Das Tellgebiet ist gegen jeden Einfall geschbüßt. Eine spätere De: vesbe des Generals Cerez an den Generalgouverneur von Algerien betheuert aufs Neue, daß Bu-Amema den ihn umzingelnden Colonnen gar nit entkommen kann, es sei denn, daß der Weg von Chott na Staza-Scbergura passirbar wäre und das er ihn in den leßten 24 Stun- den eingesblagen bätte, was si ja bald herausstellen wird. 15. Zuni. (W. T. B.) Die Delegirten der parla- mentarishen Kommission zur Vorberathung der Vor- lage, betreffend den Durhbrug des Simplon, werden morgen ihre Reise antreten und sich nach St. Maurice, dem kleinen St. Bernhard und dem Aostathale begeen. Am Sonntag werden dieselben in Mailand eintreffen und über den Simplon zurückehren.

Toulon, 15. Juni (W. T. B.) Mustapha Pascha ist mit den übrigen Mitgliedern der tunesishen Mission heute hier angekommen und mit großen ie vesengungen

cnpsangón worden. Die Weiterreise nah Paris erfolgt heute end.

Italien. Rom, 15. Juni. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer lehnte die von den Deputirten Bonghi und Crispi beantragten Amendements zum Wahl-

an einen Aus\huß vorläufig fallen zu lassen. Der Antrag Wer

reformentwurf ab (leßteres mit 220 gegen 154 Stimmen

m sodann den Artikel 1 des Entwurfs in der zwischen T Ra E und der Kommission vereinbarten Fassung Artikel 2, enthaltend die Bedingungen der Ausübung des Wahlrechts, wurde genehmigt. Artikel 3, worin ein Mahlcensus von 19 Lire 80 Centesimi festgeseßt wird und dessen Annahme das Ministerium zur Kabinetsfrage gemacht hatte, wurde mit 202 gegen 173 Stimmen ebenfalls ange- nom: 6. Juni. (W. T. B.) Bischof Stoßmayr und Kanonikus Raki von Agram find gestern hier eingetroffen, um die Hierherkunft der Ende Juni erwarteten großen slavischen Wallfahrt vorzubereiten.

iechenland. Athen, 15. Juni. (W. T. B.) Roma ist „Or Minister des Kultus und des öffentlihen Unterrichts, Kikaki zum Minister der Justiz und Athanassiadi zum Finanz-Minister ernannt. Das neue Ministerium is somi jest definitiv gebildet.

ürkei. Konstantinopel, 15, Juni. (W. T. B.) än Len Rundschreiben, welches die Pforte unter dem 71 d. M. in der tunesishen Angelegenheit an ihre Vertreter im Auslande gerichtet hat, wird erklärt, daß die

forte mehr denn je ihre Souzeränetätsrehte bezüglih Tunis aufrechterhalte. Gleichzeitig wird der frühere Protesst egen den dem Bey von Tunis gewaltsam auf- Ldrängten Vertrag vom 12. Mai erneuert. Die Pforte werde niemals weder die Prätensionen noch die Akte der französishen Konsuln anerkennen, weldie zum Zwecke hätten, tunesishe Angelegenheiten im Namen Frankreichs, sei es in Tunis oder in irgend einem anderen Theile der Türkei, zu verwalten. Schließlih spricht die Pforte die Hoffnung aus, daß die Mächte ihre Beschwerde betreffs des Vorgehens eines fremden Staates, welcher die Protektion über ottomanische Unterthanen ausüben wolle, berüdcksihtigen würden. e neu ernannte englische Botschafter, Lord Dufferin ist hier i fen. : E Corr.) Eine Reutershe Depesche vom 13. d. M., Abends, meldet aus Konstantinopel: Die An- kla ge gegen die angeblihen örder des Sultans Abdul Aziz wurde heute entworfen, und für das Prozeßverfahren wird ein Saal im Yildiz Kiosk hergerichtet. Hafiz Pascha, der Direktor für Armeelieferungen, ist seines Postens enthoben A 15. Juni. (W. T. B.) Der französische Bot- schafter Tissot ist abgereist.

Bulgarien. Sofia, 15. Juni. (W. T. B.) ues Alexander ist gestern von hier zur Vornahme ein-r mili- tärishen Jnspektion abgereist und NaGnmitags in Vratza eingetroffen, wo er von mehr als 20 000 Personen mit enthufiastishen Kundgebungen empfangen wurde. Jn

raza empfing der Fürst Deputationen aus Beocovaß, Orcanie und Vraßa, welche Adressen überreichten, in denen die allseitige Zustimmung zu den von R Nen gestellten Bedingungen ausgesprohen wird. A L Reise trafen mehrere Deputationen von Xattona!- reservisten ein, welche dem Fürsten ihre E überbrachten. Heute früh hat der Fürst Vraga wieder ver V und wurde bei der Abreise von einer großen Pren enmenge mit sympathischen Kundgebungen begrüßt. Das Journa „Voirx de Bulgarie“ bespricht die Erklärungen des M Gladstone im englishen Unterhause bezüglich seines E bens an den General Zankoff und hebt hervor: der Fürs habe durch seine Proklamation vom 9. Mai die Fahne der Ordnung, Gesezmäßigkeit und Freiheit aufgerihtet. ;

Die Wahlen zur Nationalversammlung sind au den 26. Juni cr. anberaumt.

Reichstags - Angelegenheiten.

Der Reicbst ag war 121 Tage, vom 15. Februar bis 15. Juni versammelt. s L Es haben während dieser Zeit : 61 Plenarsitßungen, 2 97 Situngen der einzelnen Abtbeilungen und 173 Sißungen der verschiedenen Kommi}honen stattgefunden. 1ER i Dem Reichstage wurden folgende Vorlagen gena is fis 25 Gesetzentwürfe, einsließlid des Reichshaushalts-Cta! s für das Étatsjahr 1881/82 und eines Nachtrages zu demselben, Verträge, f A F Le allgemeine Rechnungen über den Haushalt des Deutshen Reichs für das Jahr 1875, beziehungsweise für die Rech- nungéperiode vom 1. Januar 1876 bis 31. März 1877; n 1 Rechnung der Kasse der Ober-Rechnungskammer bezügli desjenigen Theils, welder die Reichsverwaltung betrifft, für das Etatsjahr 1877/78; / E 1 Uebersicht der Ausgaben und Einnahmen des Veut)cen h g Uno S Reichs für das Etatsjahr 1879/80; j LN O 1 Zusammenstellung der fernerweit liquidirten, aus Be französischen Kriegskosten-Entschädigung zu erjeßenden De träge; E R Bericht der Reichsshulden-Kommission; e 1 Sbreiben des Reichskanzlers wegen Ertbeilung der Ermäch- tigung zur Einleitung \trafgerihtliber Verfolgung ; 14 Denkichriften, Berichte und sonstige Uebersichten. Von diesen Vorlagen baben : 20 Gesetzentwurfe und : 7 Bertrage : ; die Zustimmung des gt erhalten. Die allgemeinen Recnungen,_ : ; die Rechnung der Kasse der Ober-Rechnungskammer

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und ; s

der Bericht der Reichss{ulden-Kommission sind dur Ertheilung der Decharge erledigt worden. t: 8 Die Uebersicht der Auêgaben und Einnahmen für das Etarmonr 1879/80 ist durch vorläufige Genehmigung der nachgewiesenen Etats überschreitungen erledigt. ; a Î O

c Die Zusammenstellung der fernerweit Rquidirien, aus ver ran

zösischen Kriegékostenentshädigung zu erseyenden Betrage Ut g tebmigt worden. s «L "E Denkschriften, Bericbte 2c. haben dur Mittheilun „Zer, selben an die Mitglieder, bezw. durch ‘die Beschlüffe des Reichs tages ihre Erledigung gefunden. i

3 Gesetzentwürfe wurden abgelehnt;

unerledigt bleiben 2 Gefeßentwürfe. e,

Von Mitgliedern des Reichstages wurden eingebract:

4 Gesetzentwürfe,

1 Interpellation und

"Die E Metion ist von den verbündeten Regierungen Ln wortet worden, 14 gestellte Anträge haben dur Prenar bera) ung ihre Erledigung gefunden. Ueber die vorges{lagenen Geseßen Gre sowie über cinen Antrag sind Kommissionsberichte erstattet, welche

langt sind. Ein Antrag if unerledigt in der Kommission ver- blieben. L A Die Zabl der eingegangenen Petitionen beträgt 3940, dar- unter: Z S L 1686, wel(@e. sih auf die Abänderung des Civilgeseßes beziehen ; 259, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung ; 409, betreffend die Erhebung der Brausteuer ; 39, welche die Reichsstempelabgaben betreffen ; : : 409, welche sich auf den Gesetzentwurf, betreffend die Unfall- versicherung der Arbeiter, bezieben, und _ 118, betreffend die Herabseßung der Gerichtskosten. Davon sind: j 4 20 dem Reicskanzler überwiesen ; L 2 durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt; E 899 durch die bezüglihen Reichstagsbeschlüfe für erledigt er- flärt und : j ; ; 279 zur Erörterung im Plenem nicht für geeignet erachtet worden. i S 2390 Petitionen, über welche die Kommissionen bereits Bes{luß gefaßt, bezw. Bericht erstattet haben, können im Plenum nicht mehr zur Berathung gelangen, und / 4 359 Petitionen haben wegen zu späten Einganges bezw. wegen des bevorstehenden Slufses der Session au in der Kom- mission niht mehr verhandelt werden fönnen. Die Kommissionen haben 25 \{riftlihe und 32 mündliche Berichte erstattet. S A Bei den in laufender Session stattgehabten Wahlprüfungen wurde die Wahl von 21 Mitgliedern für gültig, eine Wahl für un- gültig erklärt und sind damit die sämmtlih vorgelegenen Wahlprü- ungen ce A Gegenwärtig sind 6 Mandate erledigt.

Stabtistische Nachrichten.

Der Weinbau Frankreihs. (Stat. Corr.) Unter den Weinbau treibenden Ländern nimmt Frankrei den ertten „Nang ein. Es verdankt dies einerseits der großen Ausdehnung seiner A ländereien, die es ihm seit Jahrhunderten gestattet, E anderer Länder vorzugsweise zu decken, sowie andrerseits und insbe- sondere den guten und vielfa verschiedenen Eigenschaften der produ- eto Not S

E Reben bepflanzte Fläche betrug im Jahre 1879 na den fürzlid hierüber vom Handels-Ministerium veröffentlichten Daten 2 300 649 ha, mithin fast 1/20 des gesammten Landes. In LOE mannigfacher ungünstiger Einflüsse, unter denen die Verheerungen n Phylloxera am \chädlihsten wirkten, wurden jedo in E Se nur 25 806 000 bl geherbstet, während man den Ertrag einer guten Mittelernte von diefer Fläche auf 62 630 000 11 {äßt. R “Die ausgedehnteste Weinkultur findet sich im Centrum und Süd- westen Frankreichs: es betrug:

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Frankreich : / Nordwesten (9 Depart.) | 56 Norden (11 ‘Depart.) . 61 Nordosten (8 Depart.) . | 43 im mittleren Frankreich:

5428 4587 176 11202 18957 3550 8 606 701 26340 9147 3 2

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OncC-z: l G I Ic | 9 39, 9273 efi 9 Dep.) . 5 806 759 3710 096 432 444 12 326 24 Centrum (9 Dep.) 6218 853 3220708 187271 5113153 Often (11 Dep.) . . . | 6458905! 4676 408 243513| 8031 032 im südlichen | Frankreich: ,

321 432! 3721151 61163913 654 23 esten (9 Dep.) . 6 321 432| 3 72 1 61163913 65 Es De6) i 5 682 803] 2 894 922 398 045 15 494 144 Südosten (10 Dev.) 5 396 464!| 3010 368) 130085 2933 341 Südosten (10 Vep.) . 396 4 010 368) n E Koriita (1 Depart) . 874 741] 262 701 15 126) 249 62 i : ; : K DNER S zx -=aQI 9A 4 5 95 (Q

zusammen [52 857 675 36 905 798 2 300 649 62 632 683 Die Statistik des Weinbaues reiht bis zum Jahre 1788 zurü. Fn diesem Jahre wurde eine mit Reben Pana O IENE L VpR 1 567 700 ha ermittelt, die bis zum Jahre 1849 „auf S Ia stieg. In Folge der Ausbreitung der in den fünfziger Jal ren ins- besondere auftretenden Krankheit des „Didiums erag Jo i Weinbau mannigfachen Schwankungen, bis im Jahre 136 , wie er eine von Jahr zu Jahr sih steigernde Zunahme eintrat, die ihren Höhepunkt im Jahre 1869 erreihte. Diese Zunahme wurde ins- besondere durch die günstigen Handelsverträge, die den on Le Ausland erleichterten, sowie dur den Ausbau Fes Tien ace und andere Erleichterungen des Transports her eigeflhr Y , Die Abtretung von 23560 ba Rebland ürn ra A 60) Lor ingen (mit eine ‘trage 512 672 hl im Jahre an Doeutj]ch- (mit cinem Ertrage von 151262 1 69) an Deut] La “sowie die Ausbreitung der Phyllorera haben den Weinbau im leßten Jahrzehnt auf 2 300 649 ha im Jahre 1879 Uur S gera, wie nabstebende Uebersicht erkennen läßt. Es waren mit Weinreben bepflanzt :

808 1613939 ha 1872 2613614 ha 1220 2005 365 z 1873 2428737 1849 9193053 ,„ 184 239115 G 18522 215885 , 1875 2396139 , 1860 2205 409 , 1876 2394443 „, 1865 2293567 , 1877 2342639 ,

1867 2314846 1878 2343 488 "

1869 2643174 , 1879 2300649 „_ : Erheblih größeren Schwankungen , als die Anbaufläche dee Reblandes, ist die jährliche Weinproduktion unterworfen, „Je aues : v tf \ ï inf: 1 M , , Ne die mannigfacsten Ursachen beeinflußt wird. „Während ie E freszens im Jahre 1778 27 Millionen Hektoliter ergab, im Jahre 1808 bezw. 1827 auf 28 bezw. 37 Millionen Hektoliter stieg, fank sie im Jahre 1829 auf 32, im Jahre 1830 aber auf 15 Millionen Hektoliter ; sie erhob sih dagegen im Jahre 1835 bereits auf E 1840 und 1850 auf 452 bezw. 45 Millionen Hektoliter. n del fünfziger Jahren von 1852 bis 1856 zeigten sich die s{chädlicen Fol- n des Oidiums in verbeerender Weise, denn es wurden geherbstet : v 1852 28 636 500 bl 1855 . . 15 175 000 hl 1853. . . 22662000 , 186. . . 21 29400) 85 ¿ « 10 SI&OVD 1000. A E Jm ‘Sátee 1858 war diese Krankheit verswwunden und wurden bereiîs 53 919 000 hl Wein producirt. Der Zeitraum von 1860 bis 872 zei igfade Schwankungen, und es übersteigen nur die 1872 zeigt mannigfawe Schw A GRLL UN Vourden näm»

Fahre 1865, 1866 und 1869 eine gute Mittelernte. Es wurde

a C , 2

Uh gee 99553450 hl 1866 . . . 63838000 kl

738 243 N i 39 128 000 861. . , 20738243 , 187. « . 3912 - 1862. . . 37109636 , 1868. . - 52096000 - 1863. , , 51361885 1869. . . 10000000 1864. . , 50653422 1870. . . 58307000 E E 18508 . 55079 000 ,

In den folgenden Jahren trat die Phyllorera auf. „Trotzdem ergab das Jahr 1875 mit 78205 009 ul den höchsten, im Laufe dieses Jahrdunderts überhaupt gewonnenen Weinertrag, es ging derselbe im Jahre 1879 und 1880 bis zum Ertrag der sch{le{testen Ernten zurück; denn die Weinproduktion betrug:

1873 , . 36000000 hl 1878 4... O. UO. » ï 49 257 1875 * * 78205000 ;, | 1879 25 806 C09 ,

55 273 000 ll 49 257 000 ,

Zum Vergleich mag noch die Weinkreszenz der übrigen für den Weinbau wichtigsten Länder angeführt werden, die nab den von Gio- vani Boschiero im Jahre 1873 angestellten Untersubungen in Italien auf ca. 33, in Spanien auf 30, Oesterreib-Ungarn auf 18, Rußland auf 16 und Portugal auf 3 Millionen b1 ges{häßt wird.

Kunst, Wissenschaft und Literatur. In R. Hepners Verlag zu Breslau ift vor Kurzem er- scienen: „Handbuch der PreußischenGeseße über die Ent- eignung von Grundeigenthum vom 11. Juni 1874 und über die Verthéëilung der öffentlichen Lasten bet Grundftückstheilungen und der Gründung neuer Ansiedelungen vom 25. August 1876 nebst Er- gänzungen, Erläuterungen, den Ausführungs-Instruktionen, Ministe- rialresfrivten, Entscheidungen „der höchsten Gerichtshöfe 2x. Heraus- gegeben von C. Zander, Kreissekretär in Flatow.“ Das vorliegende Buch bildet den zweiten Band der Sammlung von Zanders Hand- büchern zur preußis{en Verwaltungspraxis. Das Gesetz vom 11. Juni 1874 über die Enteignung von Grundeigenthum hat die älteren Bestimmungen in dieser Beziehung sowohl in materiel- ler, als aud in formeller Hinsiht wesentlichb umgestaltet. Dieses Gesetz greift ein in wichtige Lebensverhältnisse und tritt überall da in Anwendung, wo CEisenbahn-, Chaussee- oder ähnliche Bauten ausgeführt werden. Deshalb ist ein Handbuch, welches das bezeichnete Gesetz mit fcinen Ergänzungen und Erläuterungen in übersichtlicher Reihenfolge enthält, ein wirkliches Bedürfniß. Der Verfasser hat für die Anfertigung des vorliegenden Handbucbes die Gefezfsamm- lungen, Ministerialblätter, Entscheidungen des früheren Ober-Tribunals und des Reich8gerichts, sowie die Ergänzungen zum Landret von Rönne und anderen Handbüchern für seinen Gegenstand als Quelle mit Sorgfalt und Sackenntniß benüßt. Beigefügt find dem Buche ein Inhaltsverzeihniß und ein ausführliches alphabetisches Sah- register, sowie ein chronologisbes Register, um. das Auffinden gewünsbter Bestimmungen zu erleihtern. Die Geseße über die Vertheilung der öffentlihen Abgaben bei Grundstücks- theilungen und über die Gründung neuer Ansiedelungen, fowie über die Anlage neuer Kolonien haben mehrfache Abänderungen er- fahren. Sließlih sind dieselben durch das Geseß vom 25, August 1876 ganz aufgehoben und es find über diesen Gegenstand neue „BDe- stimmungen ergangen. Das Geseß hat das Verfahren bezüglich der Ver- theilung der öffentlichen Abgaben vollständig geändert und an die Stelle der bisherigen sind dabei andere Behörden getreten. Die Staatsverwal- tung bewirkt jet nur die Regulirung der ihr zustehenden Abgaben, und überläßt die Regulirung der aus dem Kirchen-, Pfarr-, Schul- und Gemeindeverbande entspringenden Lasten den Vertretungen der betreffenden Korporationen. Die Bestimmungen über die Gründung neuer Ansiedelungen und über die Anlage neuer Kolonien haben durchgreifende Aenderungen erlitten, dur welcbe die bisberigen ers{werenden Bedingungen wesentlih erleichtert sind. Zur Ausführung dieses Geseßes find Instruktionen erschienen und als Erläuterungen desselben gelten vielfache Minisfterialreskripte, Gnt- scheidungen des früheren Ober-Tribunals, des Ober-Verwaltungs- gerichts und anderer Behörden. Diese Bestimmungen sind in vielen verschiedenen Büchern verstreut. Deshalb war ein Handbuch ein Bedürfniß, welches das Gefeß und die zu dessen Ausführung ergan- genen Bestimmungen und Erläuterungen in übersichtlicher Rethenfolge enthält. Diesem Zwecke wird dieser zweite Theil des vorliegenden Handbuches entsprechen, in welchem das reichhaltige eins{lägige Ma- terial benutzt ist und nur diejenigen Bestimmungen sich finden, welche noch jeßt in Kraft sind. Auch bei diesem Theile erleichtern ein JInhaltsverzeihniß, N n S und ein ckchronologisches Sachregister den Gebrauch des Buches. : E u. Baders Buchhandlung und Antiqua- riat in Freiburg i. Br. hat soeben die Nr. 35 der Kataloge ihres antiguarishen Bücherlagers ausgegeben. Dieselbe enthält ge Verzeichniß von 1645 Schriften zur klassischen P hilologie und Alterthumskunde und zerfällt in folgende Abtheilungen: grie- chische Schriftsteller, lateinische Schriftsteller, Geschichte und. Su klopädie der Philologie, griechische und römisce Literaturgeschi ‘te, Gelehrtenschulen, Neulateiner, vermischte philologische SUL E Se schichte des Alterthums, Archäologie, Mythologie, Grammatik, Metri - Lerikographie. Der Katalog enthält u. A. die Bibliotheken e verstorbenen Hofraths Prof. Weißgerber und Prof. Dr, Schmitt- Blank in Freiburg i. Br. und bietet eine Menge wichtiger Schriften aus den genannten Gebieten, gute Ausgaben griechischer und römischer Autoren, werthvolle Erläuterungsschriften zu denselben u. \. w. Land: und Forstwirthschaft.

Washington, 15 Juni. (W. T. B,) Der von an Lo da wirths{chaftliwden Bureau veröffentlibte Mo R ESRRAT A konstatirt, daß der Durcbschnittsftand der R egernee so er trägt gegen 99% in demselben Zeitabschnitt des Vorjahres. Die Ernte ist in Folge des s{lechten Wetters O Vorge een. K E züglih des Frühjahrsweizens meldet der. Der pas 2E (Größe des besäeten Terrains 86/9 von dem im Jahre rp e eten beträgt, daß aber “der Stand der Ernte dem des Dorjahrs 9 es fommt. Der Durcschnittsstand des Winterweizen s beläufl sich auf 76% für das ganze Land, da das Wetter ungünstig war und die Insekten großen Schaden angerichtet haben.

Gewerbe und Handel. N Dem Geschäftsbericht der Weimar-Geraer_ Srlen au

über das Jahr 1880 entnehmen wir folgende Daten: Der Ue| en ul beim Betriebe im Jahre 1880 bezifferte si nach dem Beri l auf 124 694 M, die Summe der Betriebéeinnahmen V E p 712487 e, die Summe der Betriebsauëgaben auf 987 792 M, doch wird in dem Berichte ausdrücklich bemerkt , daß das für die Ermittelung des Ueberschusses maßgebende ù dus Buchungsverfahren eine direkte Vergleichung mit den eber \hüfsen der Vorjahre niht zuläßt, denn bei den leßteren waren e schiedene Einnahmen und Ausgaben, die na dem neuen Derscyren als durc{laufende Posten erscbeinen, in die Betriebörehnung e nicht mit eingestellt. Das Resultat der 1880er Betriebsergebni}e war nach dem Bericht, daß, nachdem der Erneuerungsfonds ante 4 regulativmäßigen Rücklage von 75 000 f dotirt und dem E e fonto des Bau- und Betriebs-Crgänzungsfonds, „weld E agege Verzinsung und Amortisation der Prioritätsanleihe S rug, 80 090 M. zugetheilt und 1000 M. zu den in S. Abe Z S bezcichneten Remunerationen ausgesondert e eraus en 43 113 M verblieben, die nach dem Beschlusse des Aufsi enes S Rücksicht auf MesrauLggnen fn Vie tue uf E ohe 1880 Am dienen haben. Es verblieb somit für das Se|a ase 1 Sbate

versduß zur Vertheilung von Dividenden, weshal die Inhc B T Stittnaien eine sole nicht erhalten oten, die den Inhabern von Stammaktien bis zum dea Lao EAEES Staatsgaarantie von 45 9% jährlich voll in Anspruch ge worde i C i Mei Uebrigen konnte der Bericht Le ga der erie em men

freuliherweise cine fortshreitende Aufbesserung der Bervälktniye Le astatiren die im S Aygegevenen vier Eigen Bremen nisse lassen dies deutlich erkennen und eniniumm JD s e besondere, daß die Einnahmen aus dem Personenverke n D

80 ü iejenigen im Jahre 1877 gestiegen find und die in den T e TD Lad 879 vorgekommenen SUELTERIZEN, (en r selben, hoffentlich dauernd aufgehört haben. ( egenüber N n Le 1879 ist cine Aufbesserung im Güterverkehre n U L SUS = 23,12%, im Gesammtverkehre aber eine jolc L on S " Ae F rb = 11,93 '/a zu verzeihnen, au ist das Verhältniß nie m R in nabmen aus dem Personenverkehr zu denen aus dem U gOe ein wesentlih gesünderes geworden, nämlich nad) der Qrequera elle um Jahre 1880 = 53,94 9/9 : 46,06 %/% gegen 66,59 %/g : 33, /o im S ) 9 7 9 “E. 06 Betriebsausgaben sind _nach dem Bericht etwas größer ge worden, insbesondere diejenigen für die Unterhaltung der Bahn n NBahnhofsanlagen, für die Unterhaltung der Betriebsmittel und in

1876 44 309 090 1880 29 600 000 „, (na

jedoch nicht mehr zur Berathung im Plenum des Reichstages ge-

provisorischen Ermittelungen).

Folge befferen Güterverkehrs auch die Kosten der Benuzung fremder E“ ne Betriebsmittel.

Jrr L lr e Hy T