1881 / 150 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 30 Jun 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Allgemeine Nationalöfonomie. Unter Berüksichti- aung der Bedürfnisse der praktischen Landwirthe und Forstmänner, sowie der Studirenden der Land- und Forstwirthschaft“, dargestellt von Dr. Ottomar Victor Leo. Jena. Hermann Costenoble. 1881. (Preis 2,40 M) Der Zweck der Scrift drückt sich {on in ibrem Titel aus. Wie der Verfasser ausführt, enthalten die verbreiteteren Hand- und Lebrbücher der theoretischen oder allgemeinen Nationalökonomte iür die bezeicneten Interessenten zu viel Ueberflüssiges, wozu er na- mentlich die zahlreichen weitläufigen historischen, juristischen und phi- losophiscen Erörterungen und Data rechnet. Auf der ande- ren Seite aber erführen die Land- und Forstwirthschaft eine verhältnißmäßig unzureichende Berücksichtigung. Dies erkläre fich einestbeils wobl dadur, daß die meisten Nationalökonomen der, Ge- genwart Juristen und Philologen seien und der schwierigen Wissen- \chaft und Praxis jener beiden Wirthschaftszweige weit weniger näher getreten seien als der viel einfateren Wissenschaft und Praris der Industrie und des Handels. Wer aber von der Land- und Forst- wirthschaft feine gründlichen wissenschaftlichen Kenntnisse besite, wer in diesen Fächern nicht prafktisch thätig gewesen fet, der anne dieselben in einem Handbuche der Nationalökonomie unmöglich erfolgrei und ershöpfend berücksichtigen. Anderen- theils habe diese Vernaclässigung der Land- und Forstwirth- daft au wohl darin ihren Grund, daß man die Bedeutung dieser beiden Wirthschaftszweige für die deutshe Nationalwirthschaft und das gesammte Staatêwesen untershäße. Seines Erachtens, und darin wird man dem Verfasser durchaus Recht geben müssen, [et _der Bodenbau für unsere Nationalwirthschaft weit wichtiger als Industrie und Handel, und zwar deshalb, weil für den weitaus gr0-

eren Theil der Bevölkerung des Deutshen Reiches die rit die Haupterwerbêsquelle bilde, “und andererseits die Landbevölkerung dem Heere die Kerntruppen liefere. Außerdem bilde dieselbe für den Staat noch insofern eine solide Grundlage, als sie einen zwar nit in kurzer Zeit Reichthümer liefernden, dafür aber einen um so gesicherteren, niemals gänzlich versiegenden Erwerb habe. Hierdurch stehe die mit dem Bodenbau beschäftigte Bevölkerung sehr vortheilhaft ab von der industrie- und handeltreibenden Bevölkerung, welche vornehmlich beim Eintritt von Geschäftsfkrisen dem Staate die ärgsten Verlegenheiten und Schwierigkeiten bereiten könne. Die nationalökonomische Literatur enthalte sona in der angegebenen Richtung eine Lücke, welche der Verfasser durch das vorliegende klei-

nere und ein demnächst erscheinendes größeres Handbuch über die praftische Nationalökonomie oder Nationalökonomie des Ackerbaues ausfüllen will. In dem hier zu besprehenden fleineren Handbuche ist der Verfasser vorzugsweise den Meinungen setner Lehrer F. W. Stahls, von Helferihs, Mavyrs und Riehls, aber auc anderer Lehrer der Staatswissenschaften sowie hervorragender Land- und Forst- wirthe gefolgt. In der Einleitung werden die Grundbegriffe der Nationalökonomie dargelegt, sodann die Disziplinen der Staats- wissenschaft erörtert, die nationalöfonomische Literatur besprochen und darauf die verschiedenen MWirthschafts\ysteme, die nationalökonomischen Sculen und sozialen Parteien þis auf die neuesten Bildungen ihren Ansichten und Bestrebungen nach furz geschildert. Dann folgt im 1. Theil die Lehre von der Herstellung der Güter (Produktion) mit den 3 Unterabschnitten : Mitwirkung der freien Güter, bezw. der Arbeit, bezw. des Vermögens bei der Produktion ; im 2. Theile die Lehre vom Tauschverkehr oder der Güterverthei- lung (Lehre von der Preisbestimmung und vom Güterumfaß) und im 3 Theile die Lehre vom Verbrauche der Güter (Konsumtion in Hin- sicht auf die Wirthschaft der Konsumenten und in Hinsicht auf die Volkswirthschaft), einscbließend eine gedrängte praktis leicht orien- tirende Darstellung der Lehre vom Kredit und allem, was dahin ge- bört : Sfontrieren, Abrechnen, Kompensation, Erklärung des Geschäfts der Giro-, Deposfiten- und Umschreibebanken, des Banquierge]chäfts im Allgemeinen, der Bedeutung des Wechsels und des Cheefks, der Noten- und Zettelbanken und des Staatspapiergeldes. Die kleine Strift wird in denjenigen Kreisen, an die sie sich wendet, ohne Zweifel Beifall finden, um so_ mehr, als der Verfaßer für ihre Vnteressen im wohlverstandenen Sinne unserer heutigen Wirthschafts- volitif mit Wärme eintritt.

Indienin Wort und Bild von Emil Sclagintweit. Mit 400 Illustrationen. 26.—27. Lief. à 15 # Leipzig, Verlag von Smidt & Günther. Diese Hefte bringen die Beschreibung des weltberühmten Mausfoleums, der Tadsch bei Agra, das an Pracht des Materials und Reichthum der Ornamentif die Alhambra in Spanien übertrifft. Die vielfachen großen und fleinen Bilder sowie der cerklärende Text geben uns eine gute Vorstellung von diesem wun- derbaren Bau. Die Kaiserin Mumtaz Mahal hatte ihrem Vater ein Grabdenkmal aus eitel Silber bestimmt, aber den Plan auf den Einwand bin fallen lassen, daß solch fostbare Hülle dic Raublust habgieriger Feldherren reizen müsse; dafür wurde zum weihen Mar- mor gegriffen. Die Wände des Erdgeschosses sind mit Blumen- arabesfen, Koransprüchen und eingelassenen Edelsteinen verziert, der Oberbau ist aus fünstlih ausgemeißelten Marmorplatten aufgeführt, welce die staunenswerthe Steinhauerarbeit in ihrer ganzen Feinheit zur Geltung bringen.

Das Iuliheft der „Deutschen Rundschau“, herausgegeben von Julius Rodenberg (Verlag von Gebrüder Pätel, Berlin), bringt den Schbluß der Novelle: „Was macbt man auf Hobenstein?“ von G. von Sydow. Von hervorragender Bedeutung ist Prof. Ferdinand Cobns Aufsaß: „Goethe als Botaniker.“ Die im vorigen Heft be- gonnenen „Erinnerungen aus meinem Leben“, vom Grafen Seherr- Thokß, wie die „Briefe eines preußischen Offiziers aus dem Jahre 1848“ werden fortgeführt. Der Artifel „Der Marguis Wielopolski und die russis{-volnishen Aussöhnungsversuche“ liefert wiederum neue Beis träge zur Kenntniß Rußlands. Ein ansprecendes neu-griecisches Märchen „Rhodia“ \teuert Adolph Boetticher bei, einer der deutschen Techniker, die von der Reichsregierung zu den Ausgrabungen in Dlymvpia entsandt waren. Carl Frenzel berichtet über „die Berliner Theater“ und Julius Rodenberg widmet Franz Dingelstedt eine Er- innerung. Die „literarische Rundschau“ ist diesmal von den Pro- fessoren Hermann Hettner, Pischel und Eri Schmidt geschrieben.

Die am 2. Juli - ersheinende Nr. 1983 der Ils strirten Zeitung“ (Leipzig, I. J. Weber) enthält folgende Abbildungen: Galerie s{chöner Frauenköpfe. IV. Studienkopf von Paul Thumann nah einer Photographie aus dem Kunstverlag von Gustav Schauer in Berlin. Cine Verhaftung. Gemälde von Benjamin Vautier. Nach einer Photographie aus dem Kunstverlag von Franz Hanfstängl in München. (Zweiseitig.) Der Gemmi- paß in der Sweiz. Nach einer Zeichnung von W. I. Lindlar, Cirkuésport. Originalzeibnung aus dem Nachlaß des Düsseldorfer Malers Otto Fikentsher. Deutsbe Bäder: Pyrmont aus der Vogelschau. Originalzeibnung von Robert Geißler. (Zweiseitig.) Chemische Fabrik für Tinten von Eduard Beyer in Chemniy Das amerikanische Rennpferd Jroquois, der Derby-Sieger des Jahres 1881, Schlafende Fisde. Nach Beobachtungen im Ber- iner Aguarium gezeichnet von E. Hosang. Kuriositäten aus den Gebieten der Heraldik, Sphragistik, Numismatik 2c.: Mittelalterliche Judensiegel. Polytecnisce Mittheilungen: Patentirter 2 asen- mâäber. Patentirter mottensicherer Behälter. Üniverfsalkinderbett. 2 Fig.

Gewerbe und Handel.

Dem siebenten Geschäftsbêricht der „Vest a“, Lebensversicberungs- bank auf Gegenseitigkeit zu Posen, für das Jahr 1880, entnehmen wir folgende Daten: Vom Jahre 1879 wurden 81 Anträge auf 170 900 M übernommen, vom 1. Januar bis 31. Dezember 1880 find 1966 Anträge auf 2 554 300 M# eingegangen, es lagen also zur De- urtbeilung und Erledigung 1147 Anträge auf 2725 200 vor. Hiervon wurden a, angenommen 847 Anträge auf 1 975 200 M, b. abgelehnt 208 Anträge auf 477 250 M, e. zurückgezogen 27 An- träge auf 104 100 Æ, d. reponirt,26 Anträge auf 67 500 H, e. aus das folgende Jahr zur Erledigung übertragen 39 Anträge auf 101 150 , Summa 1147 Anträge auf 2725 200 {A Von den angenommenen

847 Anträgen auf 1975200 Æ sind nicht in Kraft getreten durch Nichteinlöfung der Policen 158 Anträge auf 383 500 M Der Zugang an neuen rechtskräftigen Versicherungen betrug somit im Jahre 1880 689 Versicherungen auf 1 591 700 und unter Hin- zuziehung des Versicherungsbestandes vom Jahre 1879 4172 Ver- sicherungen auf 8 872 982 M, befanden sich in Kraft „während des Jahres 1880 4861 Versicherungen auf 10 464 682 M. Hiervon gingen ab: a. durch Tod 50 Versicherungen mit 89 980 M. Versicherungs- summe, b. durch Unterlassung der Prämienzahlung 554 Versicherun- gen mit 1 166 750 M. Versicherungssumme, e. durch Rückerwerb 176 Versicherungen mit 365 100 Versicherungsfumme, d. durch Um- wandlung 3 Versicherungen mit 21 000 A. Versicherungssumme, zu- sammen 783 Versicherungen auf 1 642 830 Æ. Demnach blieben rehts- fräftig am 31. Dezember 1880 4978 Versicherungen auf 8 821 852 M mit dem jährlichen Beitrage von 290 844,55 M. Durchschnittlich betrug die Versicherungssumme pro Police 2163,28 4 und der jährliche Beitrag 3,299/6 der Versicherungssumme. Die bereits seit Gründung der Vesta unaufhörlich bestehenden wirthschaftlichen Mißstände wurden, wie der Bericht konstatirt, noch dur eine durch elementare Schäden verursachte Mißernte in Oberschlesien, Posen und Westpreußen, welche Provinzen das Hauptgebiet der Wirksamkeit der Vesta bilden, wesent- lich verschlimmert, woher es gekommen ist, daß die Unterbilanz des Sahres 1879, welhe etwas über 10000 M betrug, statt zu schwinden Ende 1880 _bis zur Höhe von 95 573,02 M. angewachsen is und daß die Rückgänge in 1880 den Zuwachs trotz der Versicherungssumme von 25 Mill. Mark um94 Policen auf 51130 # Versicherungsfumme übertroffen haben. Hierzu hat zum Theil auch nah dem Berichte die gegen das Vorjahr verhältnißmäßig etwas größere Sterblichkeit beigetragen, welche durch den in den östliben Provinzen herrschend gewesenen Typhus hervor- gerufen worden ist, obwohl dieselbe troßdem die rechnung8mäßig zu erwartende noch nicht erreicht hat. Die Sterblichkeit des Rehnungs- jahres ist größer von derjenigen im Jahre 1879 um 15 280 M, da- gegen von der rechnungsmäßigen um 8030 M. geringer. Behufs Be- lebung und Forcirung der Acquisition, um den durch die oben ge- schilderte Polemik verursachten Abgang an Versicherungen einiger- maßen zu erseßen, war die Direktion genöthigt, für Reisen der Acqui- siteure und Inspektoren 13 550,27 A. mehr auszugeben als im Jahre 1879, dagegen wurden weniger als im Jahre 1879 verausgabt : 5816,07 A. für Provisionen, 3448,84 M. sur Administration und sind iberdies 14 679,20 M mehr als im Vorjahr zu Amortisationszwecken abgesbrieben worden. Die Beitragsreserve ist im Verhältniß zum Vorjahre um 75 606,66 M. angewachsen, die Jahresbeiträge haben sich ungeachtet des vorhin erwähnten Abganges im Versiche- rungsbestande um 668,13 f erhöht, ebenso wuchs auch stetig das Baarvermögen der Versicherungsbank; während nämlih am Ende des Rechnungsjahres 125 244 s. (gegen 92 610 4 im Jahre 1879) 49/0 Pfandbriefe in ihrem Tresor waren, sind jeßt augenblicklich (Anfang Juni) bereits 147 000 4. im Tresor. Die Zusammenstellung der- jenigen Posten des Gewinn- und Verlust-Kontos, welche die Organi- sationsfkosten darstellen, ergab: a. Gehälter und sonstige Remune- rationen, Bureau - Unterhaltungskosten der Organisationsbeamten 13 742,58 M, b. Reisekosten, Inserate, Porto und andere Zweckcks Organisation stattgehabte Kosten 38199 M, ec. Verzinsung der zur Einrichtung und Organisation verwendeten Grün- dungsfonds 1302750 f, d, Abschreibung 20 099,90 M, in Summa 85 068,98 4 Dieser Betrag bezeihnet den Werth der Organisation aus dem Jahre 1880. Die (den Vorschriften der Staatsregierung gemäß) aufgestellte Bilanz ergab, _ daß von den Organisationskosten aus 1880 im Betrage von 85 068,98 ein Rest von 55 563,02 K aus den Gewinnen des Jahres 1880 nicht gedeckt worden ist. Zieht man von den Gesammtorganisationskosten ab diesen Betrag von 55 563,02 H, so ergab sich cine Differenz von 99 505,96 M) welche die faktische, im Jahre 1880 bewirkte Amorti- sation der Organisationskosten und mithin den Brutto-Gewinn des Jahres 1880 darstellt. Nach Abzug des, gemaß 8. 8 der Allgem. Versicherungsbedingungen entsprechenden, zur allmählichen Tilgung der Organisation bestimmten Betrages von 1485,45 M, blieben 98 020,51 als der Nettogewinn aus dem Jahre 1880.

Frankfurt a. M., 29. Juni. (Oelbericht von Wirth u. Co.) Die Rückwirkung der günstigen Statistik der Petroleum- lager in Europa war anhaltender, als man ursprünglich erwartet batte. Es trat daher eine Befestigung des amerikanischen Marktes von raffinirtem ein, welche durch neu eingelaufene Aufträge und Nach- fragen noch begünstigt wurde; die Notirung ist laut telegraphishem Bericht in New-York gegenwärtig 81/4 Gents pr. Gallone. Rohöl hat si dagegen nur mühsam behaupten können; die mächtige Veber- produktion von ca, 30000 Faß pr. Tag läßt diesen Artikel nicht in normale Verhältnisse zurückkehren. Daß die Einschränkung der Pro- duftion dringend geboten, ist den Amerikanern zur Genüge befannt, und Einzelne haben au versucht, dieselbe durch Besteuerung des Mohöles und der neugebohrten Quellen herbeizuführen; der Erfolg war jedoch gleich Null. Rohöl ist daher vollkommen Spekulationsartikel geworden und steht mebr als je unter der Kontrole der Börse und der Standard Dil Comv. Momentan kostet dasselbe 80 Cts, pr. Faß. Bon allen Distrikten Pennsylvaniens ift der Bradford-Distrikt bis jeßt der er- giebigste gewesen, denn er lieferte, obgleich die Ausbeutung erst im Jahre 1875 begann, bis Ende 1880 ca. 447 Millionen Faß Robsl, väbrend im Distrikt Oil Creek, in welbem seit 1859 fortwährend gebohrt wird, erst 354 Millionen Faß gewonnen wurden. Der Er- trag ganz Pennsylvantens soll bis Ende 1880 sich auf ca. 1564 Millionen Faß belaufen haben. Amerikanische Smieröle (Lubricating-Oils) sind in steigender Tendenz, Sommer-Oele werden stark gehandelt und besonders die s{chwereren Qualitäten finden flotten Abgang. Winter-Oele sehr rubia. Neutral Topaz 35 Cts. pr. Gallone,

London, 29. Juni. (W. T. B.) In der gestrigen Woll- aufktion waren Preise bei sehr fester Stimmung unverändert.

New-York, 18. Juni. (New-Yorker Hdls.-Ztg.) Wochen- beriht. Das Geschäft am Waaren- und Produktenmarkt hat in dieser Woche, wenn auch einzelne Branchen noch viel zu wünschen übrig lassen, im Allgemeinen einen recht befriedigenden Ver- lauf genommen. Während das Spekulationsgeschäst in Brodstoffen, namentli Weizen, in Folge ungünstiger Ernteberichte sehr lebhaft war, wurde für Export nur wenig gethan, da_der während der Woche ctablirte Avanz die Ausführung europäisher Ordres nicht zuließ; für Getreidefabrzeuge zeigte si daher nur wenig Frage, und es ist die Zabl solcher, welche für volle Ladung genommen wurden, aus 12 beschränkt geblieben ; Petroleumfracten hatten dagegen guten Begehr. Baum- wolle in disp. Waare behauptete bei verhältnißmäßig stillem Geschäft vorwöhentliche Notirungen, während Termine unter dem Druck flauer Berichte aus Liverpool eine Einbuße erlitten. Troßdem in KRohzucker nur wentg cumgescn! wurde, war die Tendenz des Marktes do eine entschieden feste. Ur Rio-Kaffee machte sich na Bekanntwerden des günstigen Resultats der holländischen Auktion eine_ zuversichtlihere Stimmun geltend, während von reins{hmeckenden Sorten Maracaibo gefragt, Zavas da-

egen weniger beachtet waren. Terpentinöl sowie Harz verfolgten bei

feinen Zufuhren und s\pärlihem Angebot eine steigende Tendenz. Hopfen hatten \{leppendes Geschäft. Schmalz war für Export ver- naclässigt, Seitens der Spekulation dagegen zu steigenden Preisen begehrt. Schweinefleisch fand für europäische Märkte wieder mehr Beachtung, während Speck zum Export nur wenig Nafrage hatte. Raffinirtes Petroleum ist fest behauptet, aber ruhig. Mit fremden Manufakturwaaren war es still. Der Import fremder Webstoffe be- trägt für die beute beendete Woche 1 194 663 Doll. gegen 1439 291 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Verkehrs-Anstalten.

New-York, 29. Juni. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer , Wieland“ ift hier cingetroffen.

Berlin, 30. Juni 1881.

In den vereinigten Berliner Kreissynoden, welche beute Vormittag im evangelischen Vereinshause von dem Präses, General-Superintendenten D. Brückner, eröffnet wurden, fanden die Wahlen des neuen Vorstandes und des geschäftsführenden Aus\{ufses statt. Bei der Wahl des ersten Vorsißenden wurden 170 Stimmen abgegeben. Davon erhielten Kammergerihts-Rath Schroeder 96, Superintendent Pank 70, General-Superintendent D.Brücfner und Ober- Hofprediger D. Kögel 1 Stimme. Der Kammergerichts-Rath Schroeder erklärte, daß er die auf ihn gefallene Wahl annehme. Bei der Wabl des Stellvertreters des Vorsißenden wurden 169 Stimmen ab- gegeben. Es erhielten: Prediger Hoßbach 100, Konsistorial - Rath Suvperintendent Berner 64 Stimmen. Ersterer nahm ebenfalls die Wahl an. Mit demselben Stimmenverhältniß wurden ferner gewählt als geistliber Beisißer Prediger Schmeidler, "als weltliche Beisiter Gym- nasial-Direktor Dr. Kempf und Kammergerichts-Rath Keyßner. Als Stellvertreter des geistlichen Beisiters wurde Prediger Bahnsen und als Stellvertreter der weltlichen Beisißer Gymnasial-Direktor Dr. Schottmüller und Gasanstalts-Direktor Cuno gewählt. Präses, General - Superintendent Dr. Brückner, übergab nunmehr den Vorsiß dem Kammergerichts-Rath Schroeder, welcher denselben mit einer Ansprahe übernahm, D E dem General-Superindenten Dr. Brückner den Dank der Synode für seine bisherige musterbafte und durhaus unparteiische Geschäftsleitung aus\prah. Die Synode erhob \sich unter Beifallsrufen. Es folgte dann noch die Wabl des geschäftsführenden Ausschusses. Es wurden in denselben mit ähnlichem Stimmenverhältniß wie in den Vorstand gewählt: Propst D. Frhr. v. d. Gols, Kaufmann A. Kochhann, Justiz-Rath Laué, Prediger Dr. Lisco, Bureauvorsteher Schalhorn und Stadtverordneter Schmidt. Als deren Stellvertreter wurden gewählt: Stadtverordneter Degmeier , Kommerzien - Rath Frenzel, Fabrikbesißer Goldacker, Stadtverordneter Löwel, Rendant Lohmeier und Stadtrath Voigt.

Die Lotterie-Kommission der Frankfurter Ausstellung hat als zweiten Hauptpreis eine Zimmer-Cinrichtung_in Aussicht genom- men und als ferneren Hauptpreis bereis einen Original - Steinway- Konzertflügel, Opus Nr. 44 477, angekauft. Es ist dies das zur Aus- stellung gebrachte Exemplar einer neuen Konstruktion, wonach die Zargen als Träger des Resonanzbodens aus langen Holzplatten ge- dogen sind, so daß kein Querholz die Vibration unterbricht. Leichtig- keit, Stärke, reine vollkommene Klangfähigkeit, großer, edler Ton sind das Resultat dieser neuen Bauart, welche E mit doppelter Seitenskala versehen ist, so daß jeder Ton in si selbst den Grundton mit einer Fülle harmonischer Theiltöne reproduzirt. Das Instrument M Pedale, wovon eines erlaubt, jeden einzelnen Ton fingend zu alten.

Am letzten 50-Pfennigtage besuchten 8303 zahlende Personen die Ausftellung; die direkten Gesammteinnahmen betrugen 322 4. Am Montag, Vormittag 12 Uhr, fand die Eröffnung der historischen Kunstausstellung auf dem Ausstellungsplate statt. /

Am Sonntag, den 26. Juni, ist der elektrische Aufzug zum Auss- sichtsthurm im Garten der Ausstellung dem Publikum übergeben worden. E

Nordhorn, 24. Juni. (Westf. Merkur.) Die Klofter- fire zu Frenswegen ist vorgestern Nacht durch Blißscblag ein Raub der Flammen geworden. Der obscon 400jährige, doch äußerst massive Thurm widerstand lange dem entfesselten Element, sank aber endli unter dumyfem Krachen in si selbst zusammen. Geschmol- zenes glühendes Blei floß an den dicken Quadersteinen herunter auf das Dach der Kirche; letztere wurde gleichfalls entzündet. Von den unersetlichen Scbniß- und Sculpturarbeiten, Oelgemälden u. |. w. wurden nur wenige zertrümmerte Bruchstücke gerettet. Gegen 1 Uhr Morgens langte die Nordhorner Spritze auf dem Schauplatz des Brandes an, und nur den heldenhaften Anslrengungen der Mannschaften ist es zu verdanken, daß nicht alles jeßt eine Ruine ist. Die herr- liche, im gothiscen Stile erbaute Kirche, mit allen ihren Schäßen an werthvollen Alterthümern und den prächtigen bemalten mittel- alterlihen Spitenbogenfenstern besteßt nur noch aus vier schwarz? gebrannten Wänden. Unsere Gegend is damit ihres schönsten Scbmuces beraubt.

Ueber das Eisenbahnunglücck in Meriko werden aus New- Yo rk folgende Einzelheiten gemeldet: Das Unglück ereignete sih am 24. Juni am späten Nachmittage. Die steinerne Brüde, welche einstürzte, war durch die jüngsten Ueberschwemmungen ge- lockert worden und gab infolge dessen dem Druck des Bahnzuges na, der das 3. Infanterie-Bataillon enthielt und außerdem aus mil! Alkobol beladenen Waggons bestand, die in Brand geriethen. Drei- zehn Offiziere und 192 Gemeine wurden entweder dur den Sturz auf der Stelle getödtet oder ertranken nachher; fünfzig andere trugen mebr oder weniger ernstliche Verleßungen davon. Der Lokomotiv- führer und der Heizer befinden si unter den Getödteten. Der Zug selber verbrannte gänzlid. Wie verlautet, war es bekannt, daß die Brücke nicht im besten Zustande war. Die Eisenbahn war erst am 18, Iuni eröffnet worden.

In der Krollschen Oper seßte gestern Hr. Nacbbaur sein Gast- spiel fort, und zwar mit seiner Favorit-Rolle, dem Chapelou im „Postillon von Lonjumeau“. Der seit Jahren in jedem Sommer wiederkehrende, bei den Berlinern sehr beliebte Sänger brachte mit der Postillons-Romanze das zahlrei erschienene Publikum wieder 11! soles Entzücken, daß es sogar die manchmal ret bedenklichen, selbst dur die darauf folgenden Peitschen-Knalleffekte nicht ganz wieder gut zu machenden Detonationen wohlwollend überhörte und die Ro- manze stürmisch da capo verlangte. Reiner fang er hie freilich au bei der Wiederholung niht; an dem Organ i eben die Zeik nit spurlos vorübergegangen, und um den Verfall zu versletern, wendet der Künstler jeut leider zum Nachtheil der Wirkung, das von ibm obnehin bevorzugte Falsett geradezu im Uebermaß an. Daß man troy alledem an der von wenigen Sängern in dem Maße erreichten Kunst der s{hönen, jedes Tremolo vermeidenden, Tonbildung feine Freude haben muß, läßt sich allerdings nicht leugnen. In den ersten beiden Akten war übrigens der Künstler offenbar zerstreut und sang nit immer mit der Sammlung und Gewissenhaftigkeit, welche die Achtung vor dem Publikum gefordert hätte, und die Folge war denn au, daß er am S{luß der Liebeserklärung im 2. Akte geradez! umwarf. Im letzten Aft war der Künstler glücklicher disponirt und sang als St. Phar (in einem prächtigen, durchaus ächten Rococ Kostüm, einer wahren Augenweide für jeden Kostümkundigen), da? obligate „Gute Naht Du mein herziges Kind" |o weih und \{0n, daß si alle Hände regten, um ihn zur Wiederholung zu bewegen, dit denn auch bereitwilligst gewährt wurde. Die Rolle der Magda’ lene sang Frl. Bettaque mit mehr Frishe und Anmutb als Ausgiebigkeit und geshulter Stimme, den Bijou Or. Baumann anerkennenswerth. Heute tritt Hr. Nachbaur als Manrico i „Troubadour“ auf. Für diese Vorstellung ist überhaupt eine beson ders gute Beseßung vorgesehen; die Leonore wird Frl. Wilde vom Hoftheater in Mannheim, die Azucena Hr. Reicher-Kindermann (von den Nibelungen-Vorstellungen als Freya und Norne vortheilha!! bekannt) und den Grafen Luna Hr. Feßler, der treffliche Bariton, übernehmen.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Ke\\ el). Druck: W. Elsne?-

Fünf Beilagen (einsließlich Börscn-Beilage).

Berlin:

.M¿ 150.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 30, Juni

Inserate für den Deutschen Reichs- und Königl.

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königliche Expedition 1. Steckbriefe und Untersuchungz1-Sachen.

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich 2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

u. dergl.

u. 8. w. Von öffentlichen Papieren.

S1.

Beffentliher Auzeiger.

5. Induostrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachunge 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.| 7. Läiterarische Anzeigen. E

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen,

Lte In der Börsgen- | 9, Familien-Nachrichten.

M

Interate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Jnvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte- Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annonucen-Bureaurx. L)

Steckbriefe und Untersuchungs -: Sachen.

8 unten beschri riedrich Nudolph Richard R “Ae

tuhr, am 5. Juli 1859 zu Stetti - boren, evangelisch, zuleßt in Rirdorf, Se aiännfieale 170 beim Kutscher Rath wohnhaft gewesen, welcher ih verborgen hält, ist die Untersuhungshaft wegen Es wird ersucht, denselben zu Hausvoigteigefängniß R A Ne t 24S er Untersuchungsricht bei dem Königlichen Landgerichte II. Beschreibung: Größe 1 m 65—68 cm, Statur s{wächlich, Haare {chwarz, Bart s E O Augen- ( ) ugen braun, Nase stumpf, defekt, Gesicht oval, Gesichtsfarbe blaß ite dunkelgrauer Stoffanzug. Besondere Kennzeichen : E N e a s aen ein 1 e Buchstaben „, auf Arm ein Schiff tätowirt. R

Stectbrief.

iebstahls verhängt. verhasten und Berlin, Hausvoigteipla lin, den 24. Juni 18

brauen \{chwarz,

Jn blauer

Unter dem Kinn eine

Am linken Zei F a vorderen Glieder. Beigefinger fehlen die beiden

] Steckbrief. Gegen den unten Handlungs-Kommis Kurt-Kalma Peiser, geboren am 10. Juni 1857 zu Sondershausen, welcher flüch- tig ist, ist die Untersuhungshaft wegen Unter|chla- gung verhängt. verhaften und in das Stadtvoigtei-Gefängniß zu

erlin Berlin, den 25, Juni 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgerichte 1. Beschreibung: Alter 24 Ja Statur \{lank, Haare braun, kraus, kurzgeschnitten, Stirn gewöhnlich, Bart kleiner Schnurrbart, Augen-

t Nase gewöhnlih, Mund ge- ähne gut, Kinn gewöhnlich, Gesicht {hmal, 1 esichtsfarbe gesund, Sprache sächsischer Dialekt, französisch und englis.

Steckbriefserledigun mann Gustav Ado Bankerutts in den

beschriebenen

wird ersucht, denselben zu

Berlin abzuliefern.

re, Größe 1 m 72 cm,

brauen dunkelbraun,

Der hinter den Kauf- tins wegen betrüglichen i , Akten U. R. 11. 623 de 1881 unter dem 23. Juli 1878 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. 1881. Königl. Landgericht T. Der Untersuchungsrichter Pochhammer.

Berlin, den 28, Juni

7 Bekanntmachung. Der Ersatreservist und Kneht Gottfricd Fricd- ch August Severin aus Rogäß kräftiges Erkenntniß der Königlichen Stadt- und Kreisgerihts-Deputation zu Wolmirstedt vom 8. Sep- tember 1879, wegen Auêwanderns ohne Konsens zu einer Geldstrafe von 20 M, der im Unvermögens- falle 6 Tage Haft substituirt, Strafe hat nicht vollstreckt werden können, da der Aufenthalt des Severin unbekannt ist. deshalb ersucht, denselben im Betretungsfalle anzu- halten, die erkannte Geldstrafe von ihm einzuziehen event. die substituirte H \strecken und von dem zu machen.

ist durch rechts-

verurtbeilt.

strafe gegen ihn zu voll- eschehenen hierher Anzeige

Wolmirstedt, den 24. Juni 1881. Königliches Amtsgericht.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[22854] Oeffentliche Zustellung. Der Kaufmaun Anton Stein zu Coblen treten durch den Rechtskonsulenten Wilhelm Kot Kirn, klagt gegen den Lehrer her zu Hennweiler wohnend, jeßt ohne bekannten ohn- und Aufenthaltsort, wegen in dem Jahre 1880 fäuflich erhaltenen Waaren, als Restbetrag, Verurtheilung des Beklagten inhunderteinundsechszig Mark st fünf Prozent Zinsen Juni 1881 an und f zur mündlihen Verhand- lung des Rechtsstreites vor das Königliche Amtsgericht zu Sobernheim auf den 22. September 1881, Vormittags Zwecke der öffentlidben Zustellung wird dieser Auézug der Klage E gemacht.

€, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

—— _—_—_——

[22851] Oeffentlihe Ladung.

Das k. Amtsgericht Hofheim hat in der Klagsache leishmann von Goßimanns- tel ihres Kindes Emilie Bierbrauer Adam Bch

Johann Lentes,

mit dem Antrage ‘au zur Zahlung n C dreiundneunzig Pfennige, neb lagetage 3.

ladet den Beklagten

der led. Katharina F dorf u. der Cura gegen den led. t dort, z. Z. unbekannten Aufenthaltes mit dem erkennung der Vatersch Tauf- u. Kindbettkosten, 4 jährlicher Alimente für zwölf Jahre, der älfte des Schulgeldes 2c., von 50 M E ädigung und zur Kostentragung zu ver-

den Beklagten zur An von 11 M

Verhandlungstermin auf den 20. September c.,

Dienstag, anberaumt, wozu Bekl

., früh 9 Uhr, auer öffentlih geladen wird.

er K. Gerichtsschreiber : nh

[22840] Oeffentlihe Zusiellung.

gerichts T., Prozeßabtheilung 2, dahier auf Freitag, den 28. Oktober 1881, Vormittags 10 Uhr.

ser Auszug der Klage bekannt gemacht. Frankfurt a. M., den 21, Juni 1881.

122872) Oeffenilihe Zustellung.

geriht zu Meh auf

dieser Auszug der. Klage bekannt gemacht. i __ Rinckenbath, Gerichtëschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

[22864] Aufgebot.

Josefine geborene von Skarzynska, trifft.

aufgefordert, ihre Erbansprüche spätestens in dem

Vorhandenen werden fordern dürfen. Berent W./Pr., den 21. Juni 1881,

Wodsak.

99 5 : [2288] Ausschlußurtheil. Auf Antrag der Ehefrau des Müllers Erasmus Diehz auf der Fleckenbähler Mühle Maria Katha- riua, geb. Höpp, erkennt das Königliche Amts- gericht zu Kirchhain durch den Amtsrichter Hellbach sür Recht: Die im Grundbuch von Niederklein Art. 12 in Abthl. 111. unter Nr. 6 und 7 eingetragenen fandrechtsforderungen von 65 Thlr. Kaufgeld ür Heinri Buttitoni und 39 Thlr. Kaufgeld ür die Geschwister Anna Elisabeth und Peter önninger werden, da weder vor noch im Aufgebotstermin Rechte an die beiden Posten geltend gemabt worden sind, hierdurch für er- loschen erklärt. Kirchhain, am 17. Juni 1881, Königlicbes Amtsgericht. Hellbach.

(22880) Bekanntmachung.

Auf Antrag des Majoratsbesiters Ernst von

Zastrow-Küssow in Wordel hat das Königliche Amts- gericht in Märk. Friedland für Recht erkannt:

Alle diejenigen Personen, welhe Ansprüche an

folgende in der III. Abtheilung sub Nr. 48 Grund- he vom Rittergut Wordel eingetragene Posten a

en:

1) 2% Thaler für Iohann Friedri Stuff aus dem Vertrage vom 16. März 1842,

2) 64 Thaler 24 Sgr. 3/7 Pf. für Ulrike An- toniette Schröder aus dem Erbvergleiche vom 16. November 1843,

3) 100 Thaler für Erdmann Zietlow aus dem Vertrage vom 26. Juni 1843,

werden mit denselben autgelGi ossen.

Das über die eben daselbst eingetragenen 50 Thaler

der Johanne Caroline Quade gebildete Hypotheken- JInstrument wird für kraftlos erklärt.

Märk. Friedland, den 15. Juni 1881, Königliches Amtsgericht.

Oeffentliche

Die Katharina, geb. Böhm, Kaufmanns Karl Ferdinand Riem, wohnhaft zu Kreuznach, vertreten durch Rechts- anwalt Richter, hat gegen ihren genannten Ehe- mann und den Rechtsanwalt Wegeler zu Kreuznach, als Verwalter des Konkurses des p. Riem, die Gütertrennungsklage erhoben mit dem Antrage, die zwischen ihr und ihrem Chemanne bestehende eheliche Gütergemeinschaft für aufgelöst zu erklären, und ist zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Coblenz Termin auf den 28. November 1881, Vormittags 9 Uhr, anberaumt worden.

Coblenz, den 25. Juni 1881.

Die Catharina Oefner aus Gassen, jeßt hier wohnhaft, vertreten dur Rechtsanwalt Dr. juris Bender dahier, klagt gegen den Kaufmann Carl Schweizer, früher dahier wohnhaft, jeßt unbe- kannten Aufenthaltortes, aus außerehelihem Beischlaf mit dem Antrage auf Verurtheilung des Beklagten zur Anerkennung der Vaterschaft des von der Klä- gerin am 26. Oktober 1879 geborenen Kindes Glise Pauline und zur Zahlung von 60 4 Deflorations- und 60 M4 Wochenbettkosten und vom 26. Oktober 1879 an wöcentlich 3 Alimenten für die ersten sieben Lebensjahre des Kindes und 4,50 A. wöchent- lih für die Zeit vom vollendeten 7. bis beendigten 14, Lebensjahre desselben, die fälligen Alimente so- fort, die weiteren aber praenumerando wöchentlich zahlbar, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts-

Bekanntmachung. Ehefrau des

S H Gerichtschreiber des Königlichen Landgerichts.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die- Oeffentliche Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Kaufmanns rmann Wolf hierselbst werden die unbekannten i ehtsnachfolger des am 27. Dezember vorigen Jahres im Steinholze bei Quedlinburg todt aufgefundenen Rentiers Carl Thomas aus Halberstadt, geboren zu Mesendorf in Schlesien, aufgefordert, spätestens im ‘Aufgebotstermine _den 6. April 1882, Vormittags 11 Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den etwa 46 000 4 betragenden Nachlaß bei dem unterzeichneten Gerichte Zimmer N anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß dem landes- herrlichen Fiskus zugesprochen werden wird. Halberstadt, den 17. Juni 1881, Königliches Amtsgericht, TV. Abtheilung.

Bekanntmachung.

Durch Urtheil der 11, Civilfammer des König- lichen Landgerichts zu Elberfeld vom 28. Mäi 1881 ist die zwischen den Eheleuten Kaufmann Carl Barmen und der geschäftslosen Emma, geb. Uellendahl, daselbst, bisher bestan- dene eheliche Gütergemeinschaft mit Wirkung vom 24. März 1881 für aufgelöst erklärt worden. Elberfeld, den 27. Juni 1881. : Schuster, Assistent,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Der Gerichts\cchreiber des Königlichen AmtsgerichtsT. 2.

Der Peter Noël, Restaurateur zu Meg, wohnhaft Rue du Combout 7, klagt gegen den Johann Klein, Kommissionär, früher zu Mey, jeßt ohne bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Kost und Logis mit dem Antrage auf Ver- urtheilung des Beklagten zur Zahlung von 66 M. und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amts8-

den 15. September 1881, Vormittags 9 Uhr. un Zwecke der öffentlihen Zustellung wird

Kromberg

Bei dem Königlichen Amtsgerichte hierselb wird eine Franz von Gotartowskische Nachlaßsache ver- waltet, von der ein Theil in Höhe von 1431,17 Mark die Erben der am 14./26. April 1873 zuGöórki -ver- |- storbenen Wittwe des Fabian von Gotartowski,

Da diese Erben dahier unbekannt sind, werden sie auf Antrag des zum Curator der Masse bestellten Rechtsanwalts, Justizraths Neubaur hier und auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst

Steigerungs-Ankündigung.

n î riterliher Verfügung werden dem

Christof Hemberle, Schmied von Blankenloch, am

_de Juli d. Js., Nachmittags

24 Uhr, im Rathhauze in Blankenloch unten ver-

zeichnete Liegenschaften öffentlich zu Eigenthum ver-

steigert, wobei der endgiltige Zuschlag erfolgt, wenn

der Schätzungspreis erreicht würde.

Beschreibung der Liegenschaften: Schäyung.

a. 3 Ar 22 Meter Ortsetter mit einem

a mit Scheuer,

Stallung, Schweineställe und Schmied-

werkstätte neben Wilhelm Dörflinger und

E e e 3: 61 Meter Aer in drei Ab-

In Folge anf den 24. November 1881, Vorm. 11 Uhr, | Montag, den 18. im Gerichtsgebäude hier, Terminszimmer Nr. 3, an- beraumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls der Nablaß dem si méldenden und legi- timirenden Erben, in Ermangelung dessen aber dem Le verabfolgt wird und die sich später meldenden

rben alle Verfügungen des Erbschaftsbesißers an- zuerkennen {uldig, weder Rehnungélegung noch Er- satz der Nußungen, sondern nur Herausgabe des noch

einstöckigen Wohnhaus

Der Gerichtsschreiber des Kgl. Preuß. Amtsgerichts.

Summa 2990 M erhält der an unbekannten Orten in Amerika \sich aufhaltende Schuldner Nachricht, mit dem Anfügen, daß der Kaufschilling baar zu bezahlen und daß der Schuldner, wenn er die Vornahme der Versteigerung auf Zablungs8zieler wünsche, entweder eine schriftliche Einwilligung der Gläubiger oder eine richterliche Verfügung beizubringen habe, daß aber letztere früher als in den leßten 8 Tagen vor der Versteigerung nagesucht werden müsse und daß gegen die Schäßung und n die Steigerungsbedingungen vor den leßten agen vor der Versteigerung vorgebraht werden

etwaige Einwendungen

Zugleih wird dem Schuldner aufgegeben, einen dabier wohnenden Gewalthaber aufzustellen, widrigens alle weitere Verfügungen, mit der gleichen Wirkung wie wenn sie dem Schuldner eröffnet wären, an die biesige Gerichtstafel angeschlagen würden. Karlsruhe, den 11. Juni 1881. er Vollstreckungsbeamte : Großh. Notar,

] Dur Aus\{lußurtheil vom Heutigen sind die

Konsensurkunden vom 23. Mai 1862 über 50

Thaler und vom 6. Juli 1864 über 75 Thaler

Darlehnsforderungen des Ludwig Brendel, jeßt

___ des Feodor Brendel hier

für kraftlos erklärt worden.

Camburg a. S., den 29, Juni 1881. Großherzoglich Sal: ae Abth. I.

Aufforderung.

Nr. 6327. Sofia Senn, ledig in Ehrenstetten, l nach Amerika ausgewandert und ist seit dem Jahre 1874 keine Nachricht mehr von r eingegangen. Dieselbe wird aufgefordert, binnen Jahresfrist

t im Jahre 187

falls sie für verschollen erklärt und ihr Vermögen ihren muthmaßlihen Erben, nämlich Hermann Senn und Karl Senn von Ehrenstetten, sowie Christine Senn in Paris in fürforglichen Besiß ge- geben würde, : / Staufen, den 25. Juni 1881. Großherzogliches Amtsgericht. Der Gerichts\chreiber : Dufner.

[22855]

_Deffentliche Ladung des Verklagten zur mündlichen Scblußverhandlung in Appellationssahen des Brauereibesißzers Gustav Schneider, Verklagten und Appellanten, wider den Maurermeister Robert Schaefer, Kläger und Appellaten IX. 3758/80 wegen 320 # und Zinsen. Zur mündlichen Schlußverhandlung ist ein Termin auf

__ den 25. October 1881, Mittags 1 Uhr,

im Kammergericht, Lindenstraße Nr. 14 hierselbst vor dem unterzeichneten Senate in dessen Sißungs8- saale anberaumt worden.

Der Verklagte Schneider, dessen Aufenthalt un- bekannt, wird hierdurch aufgefordert, in diesem Ter- mine entweder in Person oder dur einen geseßlich zulässigen und mit Vollmacht versehenen Vertreter pünktlich zur bestimmten Stunde zu erscheinen; bei jeinem Ausbleiben wird angenommen werden, daß er zur Sache nihts weiter anzuführen habe und die Entscheidung gewärtige.

Berlin, den 23. Juni 1881.

Königliches Kammergericht, 9, Civil-Senat.

[22863]

Im Hypothekenbuch für Frohnlobe Bd. I. S. 16 und Kirchenthumbach Bd. 1. S. 211 ist auf dem Anwesen der Bauerseheleute Conrad und Anna Thumbeck zu Burggrub für den seit dem russischen Feldzug vermißten Thomas Thumbeck von Burg- grub ein Kaufschillingsrest von 100 Fl. = 171,42 M jeit 1828 eingetragen.

Alle Diejenigen, welche auf diese Hypothek ein Recht zu haben glauben, werden auf Gesuch der Eheleute Thumbeck aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb 6 Monaten und spätestens an den auf

Freitag, den 30. Dezember 1881, A Vormittags 8 Uhr, dahier im Sißungsfaale anberaumten Aufgebot- termin anzumelden, widrigenfalls die Hypothek für erloschen erklärt und gelösht würde. Eschenbach, am 20. April 1881, Königl. Amtsgericht Eschenbach. Der K. Amtsrichter : Plank. j Zur Beglaubigung: Schwaighofer, K. Gerichtsschreiber.

[22861] Die auf den Namen des Pächters Krehl zu Kar- rendorf im Grundbuch von Gristow Vol. I. Fol. 3 eingetragene, in der Gemarkungskarte von Kowall Blatt 1 Nr. 138 verzeihnete Büdnerstelle nebst Zu- behör soll auf Antrag der Gläubiger im Termine am 16. September 1881, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle hier, im Wege der Zwangsvoll- streckung versteigert werden, und werden zu diesem Termine die unbekannten Realberehtigten Zwecks Wahrnehmung ihrer Gerechtsame hiermit geladen. Greifswald, den 21. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I1,

[22857] E

In der militärgerihtlihen Untersucbungssache gegen

den Stephan Julius Busy, Soldaten des Gre-

nadier-Regiments Nr. 110, wohnhaft zu Woippy,

wegen Fahnenflucht wird

da der Angeschuldigte Busy des Vergehens gegen §. 69 des Militär-Strafgesetbucs be- \huldigt is, auf Grund des §. 326 der Straf- prozeßordnung, §. 246 der Militär-Strafgerichts- ordnung

zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden f f

Verfahrens auf Höhe von 3000 H, in Buchstaben: Dreitausend Mark Geldstrafe und Hundert Mark Kosten das im Deutschen Reiche befindlihe Ver- mögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt.

öbsten Geldstrafe und der Kosten des

Durch Hinterlegung von 3100 A, in Bucbstaben:

Dreitausendeinhundert Mark, wird die Vollziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeschuldigte zu dem Antrage aaf

berechtigt.

Aufhebung des vollzogenen Arrestes

Mey, den 18. Juni 1881, Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez.: Förtsh. Gräfe, Haas.

[22734] m Namen des Königs!

Auf den Antrag des Paul Piecbaczek zu Ober-

Jastrzemb, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Loslau am 17. Juni 1881 dur den Amtösgerichts- Ratb Hirsch für Recht :

Die Hypotbekenurkunde über 60 Thaler Dar- lehn, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 7. Oktober 1862 am selben Tage für die Ge- \{wister Marianna und firanzdta Piechaczek zu I emb in Abtheilung 111. Nr. 1 des dem esifer Paul Piechaczek gehörigen Grundftücks Blatt Nr. 133 Ober-Jastrzemb, gebildet aus der Schuldurkunde und dem Hypo- thekenbuhsauszuge vom 7. Oktober 1862, wird für fraftlos erklärt.

Kunde von si hierher gelangen zu lafsen, widrigen-

gez. Hirsch.