1881 / 151 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

28./6. Swinemünde. (Posistation: Swinemünde.) S. M. S. „Victoria“ 16./5. Rio de Janeiro. Beabsichtigte am 4./6. nach Santos zu gehen. (Poststation: Bahia in Brasilien.) S. M. S. „Vineta“ 16./5. Hongkong. (Post- station: Plymouth.) S. M. Knbt. „Wolf“ 21./4. Shan- ghaîi. Leßte Nachricht von dort 4./5. (Poststation: Hong- ng.) Uebungsgeshwoder 12./6. Neufahrwasser. (Poststation : Neufahrwasser.)

Sachsen. Leipzig, 30. Juni. (Lpz. Ztg.) Dem Ver- nehmen nach ist von der hiesigen K. Kreishauptmannschaft als Landespolizeibehörde auf Grund der Verordnung des Ge- sammt-Ministeriuums vom 27. d. M. zunächst die A uswei- sung von 33 bei der sozialdemokratishen Agitation hervorragend betheiligten Personen aus der Stadt und dem amtshauptmannscaftlihen Bezirk Leipzig verfügt worden, von denen 19 in der Stadt, 14 in den umliegenden Ort- schaften bisher aufhältlich gewesen sind. Unter den Ausge- wiesenen befinden si, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, die Reichstags- abgeordneten Drechsler Bebel, St(hriftsteller Liebknecht und Redacteur Hasenclever, die Redacteure Geiser (Gohlis) und Nauert, die Buchhändler Fink und Goldhausen, der frühere Redacteur des „Bürger- und Bauernfreundes“ Peukert (Gohlis), die bei dem Verlage und der Expedition der perio- dischen Zeitschrift „Gewerkschafter“ betheiligten Agitatoren Willecke, Witt und Hadlich u. \. w.

Braunschweig. Braunschweig, 1. Juli. (W. T. B.) Die „Braunschweigischen Anzeigen“ publiziren amtlich, daß der Wirkliche Geheime Rath Dr. jur. Trieps auf sein Ansuchen in den Ruhestand verseßt und der bisherige Prä- sident des Senats im Ober-Landesgericht, Dr. jur, Wirk, zum Wirklichen Geheimen Rath und stimmführenden Mit- gliede im Staats-Ministerium ernannt worden ist. Die baugewerbliche Ausstellung ist heute im Namen des Herzogs von dem Wirklichen Geheimen Rath Grafen Görtß-

risberg eröffnet worden.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 29. Juni. (Pr.) Der Kaiser ist heute mit dem Courierzuge der West- und Ru- dolfbahn nah JZs\chl gefahren.

30. Juni. (W. T. B.) Das „Reichsgeseßblatt“ veröffentlicht den Handelsvertrag mit Deutschland, das Geset, betreffend den Veredlungsverkehr und zwei Ministerial-Ver- ordnungen, in welchen die bisherigen Bestimmungen über den Appreturverkehr bis zum Ende dieses Jahres erneuert werden.

Gestern haben in Kuchelbad . bei Prag bedauerliche Exzesse czehisher Studenten gegen die deutsche Corps- verbindung Austria stattgefunden, Exzesse, - die sih später in Prag selbst erneuert haben und wobei mehrfahe Verwundun- gen vorgekommen sind. Die „Wiener Abendpost“ unterzieht, wie „W. T. B.“ mittheilt, diese Erzesse einer verurtheilenden Kritik und erklärt : die Regierung werde ihre Pflicht erfüllen und au, wie dies namentlih in Momenten einer faktish vorhandenen und vielleicht künstlich gesteigerten Aufregung geboten erscheine, den Ursachen zu solchen Exzessen vorzubeugen wissen. Dem vereinten mieden ir aller patriotishen Kreise ohne Rücksicht auf die Nationalität werde es zweifellos gelingen, die Ur- sahen und Wirkungen der keklagenswerthen Ausschreitungen gleihmäßig hintanzuhalten.

Prag, 30. Juni. (W. T. B.) Der Senat hat be- schlossen, sämmtlihe Kollegien zu sistiren und bei dem Unterrichts-Minister die Bewilligung zu sofortiger Schließung des Sommersemesters sowie zur Einleitung der strengsten Disziplinaruntersuhung anläßlih der jüngsten Aus\chrei- tungen der Studenten zu beantragen.

(W. T. B.) Das „Prager Abendblatt“ beklagt dit stattgehabten Exzesse der czehischen Studenten und bemerke gleichzeitig, daß dieselben von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerungs Prags, ohne Unterschied der Nationalität, verurtheilt werden, Seit gestern is es zu weiteren Ruhe- störungen niht gekommen,

(Pst. L.) Aus Zâära liegt die Mittbeilung, vor, daß der vor einigen Tagen aus Wien dahin zurükgekehrte Statt- halter und Militärlommandant von Dalmatien nunmehr durch die politishen Behörden in Ragusa und Cattaro im Verein mit den Organen des Landwehrkommandos die leßten Schritte einleiten lasse, um die süddalmatinische Land- wehrfrage in irgend einer Weise der endlichen Lösung zu- zuführen. Jn der Bezirkshauptmannschaft Ragusa sind alle Gemeinden bereit, sich dem Geseße zu fügen, in jener von Cattaro jedoch nur die fkatholishen, wäh- rend die in den unzugänglihen Felsengebirgen ein-

enisteten griechisch - orientalishen Gemeinden theils an die Befolgung des Geseßes Bedingungen knüpfen, theils aber, wie die Krivoscianer, nah wie vor auf ihren von der vene- lianischen Republik verbrieften und vom Kaiser Franz 1. an- erkannten Vorrechten beharren und rundweg jeden militäris{ organisirten Waffendienst verweigern. Wie man sieht, handelt es sich vielleicht im Ganzen um einige hundert troßige, un- geberdige, wilde Bergsöhne, welche der Bezirkshauptmann Budi- savljevics jeßt noch überreden soll. E

Pest, 30. Juni. (W. T. B.) Der Minister-Präsident Tisza wurde in Debrezin mit einer Majorität von 34 Stimmen gegen der Kandidatur der Unabhängigkeitspartei Mudrony gewählt. Nach den bis heute bekannten Resultaten is Tiéza dreimal gewählt worden. Von 382 bekannten Wahlen fielen 218 auf Liberale.

Agram, 29. Juni. (Pit. L.) Jn der heutigen Sißung des Fiumaner-Ausschusses legte die durh den Sektionschef Baron Zsivkovics und Derencsin vertretene Landesregierung die geforderte Originalurkunde des Ausgleihsgeseßes und ferner die bezüglichen Königlichen Reskripte und Landtags-Protokolle vor. Es wurbe konstatirt, daß der von Fiume handelnde s. 66 thatsahlich überklebt, daß dies jedo nicht mala fide ge- schehen, sondern daß die Aenderungen der im Königlichen Reskript auégesprohenen und vom Landtage acceptirten Pro- position wörtlich entspricht.

Schweiz. Bern, 29. Juni. (N. Zürch. Ztg.) Der Bundesrath hat, da die Einspruchsfrist in Betreff des Banknotengeseßes mit dem 24. d. M. unbenügßt abge- laufen ist, dasselbe in Kraft geseßt und uf dem 1. Januar 1€82 für vollziehbar erklärt. Beide Räthe haben ihre Sitzungen geschlossen.

Niederlande. Haag, 29. Juni. (Cöln. Ztg.) Die Nachwahl für die Zweite Kammer hat zu Gevenbergen einen Liberalen und zu Almeld einen Konservativen getroffen, so daß die Zweite Kammer jeßt 49 liberale und 37 anti-

liberale Mitglieder zählt. Der General van der Heyden, der den Krieg in Atschin siegreih zu Ende geführt hat, ist gestern hier angekommen und feierlich empfangen worden.

Großbritannien und Jrland. London, 29. Juni. (Allg. Corr.) Der 43. Jahrestag der Krönung der Königin wurde gestern im ganzen Lande in herkömmlicher Weise durh Glockengeläute, Kanonenschüsse, Truppenparaden und Aufhissen der Flaggen auf den öffentlihen Gebäuden, Schiffen u. \. w. gefeiert.

Frankreich. Paris, 30. Juni. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der Deputirtenkammer entwickelte Jacques, Deputirter für Oran, seine Jnterpellation bezüglih der Vorgänge im südlihen Theile der Provinz Oran. Er sprach sein Bedauern aus, daß nicht, wie bei früheren Gelegenheiten, militärishe Demonstrationen unternommen worden seien, um dem Aufstande zuvorzukom- men, tadelte den Mangel an Voraussicht und die Vertrauens- seligkeit des Generalgouverneurs von Algier und beantragte eine Untersuhung sowie die Anwendung wirksamer Maß- regeln zur Herstellung der Sicherheit in Algier. Jour- nault erklärte: er habe, als er Generalsekretär von Algier gewesen, eine militärishe Demonstration im Süden Algiers gewollt, aber der Generalgouverneur habe erklärt, daß man Nichts thun dürfe. Journault verlas Auszüge aus einer offiziellen Depesche, welche seine Behauptungen rechtfertigten. Gasconi sprach von einem zwischen der Civilgewalt und der Militärgewalt bestehenden Antagonismus. Der Kriegs- Minister seßte die Schwierigkeiten auseinander, mit welchen die militärishen Operationen wegen des Terrains und der Hiße zu kämpfen haben; er konstatirte, daß die Vorsteher der Niederlagen der Alfa gewarnt worden seien, daß diese aber an keine Gefahr geglaubt hätten. Der Minister sagte, es werde nöthig sein, zwishen Saïda und Géryville ein größeres Lager für Erneuerung des Proviants zu errihten. Er lehnte eine Untersuhung nicht ab, stellte aber den Truppen das beste Zeugniß aus und sagte, wenn Fehler gemacht worden sind, so wür- den dieselben verbessert werden. Ein andererDeputirtervon Algier griff den Generalgouverneur und die Militärbehörde heftig an und warf ihnen Mangel an Vorsicht und Ungeschick- lichkeit vor. Jules Ferry vertheidigte das Verhalten des Generalgouverneurs und suhte nachzuweisen, daß alle in der Debatte aufgedeckten Versehen militärishe Akte seien. Der Generalgouverneur habe die Militärbehörde beständig auf die Gefahren im südlihen Oran aufmerksam gemaht. Der Con- seilpräsident sprach die Hoffnung aus, die Kammer werde der Regierung Zeit lassen, die Angelegenheiten im südlichen Algier zu einem guten Ende zu führen. Brisson trat Ferrys Ausführungen bezüglich der Frage der Verantwortlich- keit entgegen und sagte: weder der Generalgouvernéur, noh die Regierung, noch die Militärbehörde würden sih von den Anklagen rein waschen, deren Gegenstand sie heute gewesen. Floquet {lug eine Resolution vor, welche besagt, daß die Kammer, in dem Wunsche die Civilregierung in Algier zu erhalten, die Krisis zu beendigen und über die Ver- antwortlihkeiten zu entscheiden, beschließe : eine Untersuhungs- kommission bezüglih der Vorgänge in Algier zu ernennen. Dieser Antrag wurde. jedo® mit 330 gegen E Stimmen abgelehnt. ules Ferr erklärte, eine von Meéline beantragte Tagesordnun , welhe das Vertrauen der Kammer zur Regierung af spricht, annehmen zu wollen. Die Kammer beschloß mu- 266 gegen 247 Stimmen, der Tagesordnung des Jnterpellanten Jacques den Vorrang einzuräumen. Leßtere besagt: die Kammer zählt darauf, daß künftig alle geeigneten Maßregeln werden getroffen wer- den, um die Sicherheit in Algier herzustellen. Jules Ferry erklärte, dieses Tadelsvotum im Antrage Jacques nicht an- nehmen zu wollen. Die Kammer verwarf hiernach die Tages- ordnung Jacques mit 236 gegen 220 Stimmen und nahm diejenige von Méline mit 282 gegen 194 Stimmen an.

__ Die Münzkonferenz, welche ihre Berathungen heute wieder aufgenommen hat, vertagte sich nah einer furzen Sißung bis zum 2. Fuli. Mehrere Delegirte, welche noch R en waren, hatten Entschuldigungsschreiben ge: andt.

(Cöln. Ztg.) Aus Tunis wird u. d. 28, berichtet : Der General Logerot, der während dreier Tage mit vier Zuaven- Bataillonen und einer Abtheilung Feld-Artillerie das Land der Uschtetas, deren Bestrafung bis zum Schluß des Feld zuges aufgespart worden, durhzog und Razzias vornahm, ist nach Algerien zurückgekehrt. Einige Handstreiche der Uschtetas ausgenommen, war der Widerstand dieser Stämme nur unbedeutend. Der General nahm denselben ungefähr 3000 Ochsen und 5000 Hammel weg, d. h. den größten Theil ihres Viehes. Heute sind alle Trup pen, die an dem Zuge theilnahmen, nah Algerien und Frankreich zurückgekehrt. Es blieben in Tunesien nur die Truppen, welche dasselbe beseßt halten sollen. Die einen stehen unter dem.- Oberbefehl des Generals Maurant, dessen Hauptquartier in Manuba i}, und die anderen unter dem General Caillot, der die Krumirs über- wachen soll und sein Hauptquartier in Ain-Braham hat. Ein großer Theil dieser Truppen lagert noch und leidet furchtbar durch die Higze, die im Schatten, unter den Zelten, zuweilen 50 Centigrad erreicht.

(W.T.B.) Unter dem 30. Juni wird aus Tunis ge- meldet : Die Absendung von 1200 tunesishen Soldaten nah Sfax wird dur ernsthafte Unruhen motivirt. Es sind daselbst mehrere Europäer verwundet. Die Anwesenheit des französishen Kanonenboots „Chakal“ verhindert größere Unordnungen. Jn der betreffenden Depesche wird die Be- sezung von Gabos und Fl Djerba angerathen.

Türkei, Konstantinopel, 1. Juli. (W. T. B.) Die Ehen der beiden verurtheilten Schwäger des Sultans, Mahmud Pascha und Nuri Pascha sind für getrennt erklärt worden. Die Unterzeichnung der türkish-griechi- hen Konvention, welche gestern erfolgen sollte, ist wegen eines Fehlers in der Abschrift auf nächsten Sonnabend ver- schoben worden.

Griechenland. (Allg. Corr.) Aus Athen meldet eine Reu tershe Depesche vom 28. ds.: Die europäischen Kommissare zur Ueberwachung der Uebergabe des an Griechenland abge- tretenen türfkishen Territoriums sind auf ihrer Reise nah Arta in Corfu angekommen. Die türkischen Kommissare Derwish Pasha und Hidayet Pasha werden si ihnen in Arta anschließen. Die Schleifung von Punta hat begonnen. Ein großer Theil der griehischen Truppen, die zur Be- seßung des neuerworbenen Gebiets bestimmt find, ist in Anino angekommen, B

Numänien. Bukarest, 30. Zuni. Der Senat vertagte die Berathung des Entwurfs über den Ankauf der Eisenbahnlinie Czernawoda-Kustendje dur den Staat bis zum Herbst. Jn Folge dieser Vertagung können die Bauarbeiten auf der Linie Bukarest-Czernawoda erst im nächsten Jahre beginnen. Die Session der Kam- mern ist nunmehr geshlossen worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 27. Juni. (Hamb. Corr.). Nah der „Göteb. Handels- och Sjöfarts- Tidn.“, deren Redacteur Mitglied der Landesverthei- digungs-Kommission ist, differiren die Ansichten in die- ser Kommission hauvtsächlih bezüglich der folgenden Punkte: 1) Die allgemeine Uebungszeit ist von einem Theile auf 90, von einem andern auf 60 Tage angeseßt. Ein Vermittelungs- vorshlag geht darauf aus, daß 30 Tage in der Heimat, dem Geburtsort, geübt werde, oder daß diese Zeit gegen eine in der Heimat erworbene Waffenfertigkeit, besonders im Schießen, erlassen werde, und daß die 60 Tage in der Garnison zuge- braht werden sollen. 2) Ueber die Stärke der Stammtruppen (25 000 Mann) und deren Uebungszeit (nit bekannt) ist man einig. Dagegen findet keine Uebereinstimmung statt über die Uebungen und die Zeit und- Bedingungen der Ein- stellung. 3) Die Kosten will oder vielmehr muß man, nah dem gemäß den Kammerverhandlungen von 1878 angenommenen Grundsatze, unter 25 Mill. Kronen jährlih halten, da der Aufwand des verwickelten alten Systems 24 Mill. Kronen be- trägt; aber nah dem vom Ausschusse ausgearbeiteten Vor- schlage werden dieselben auf 27—28, in Verwirklichung jedo wohl auf 30 Mill. Kronen steigen. Das s{chwierigste Gebiet scheint das der Mobilmachung zu sein, über welche noch dur(- aus kein Einvernehmen erzielt worden ist. Die Linie soll zu der von vielen als zu hoc angesehenen Zahl von 132000 Mann mit Auss{luß des Seewesens und des Festungsdienstes angeseßt sein. Diese mit Landwehr und Landsturm zusammen- genommen der Zahl nach ansehnliche Armee ist das Verlangen der Rechten. Jndessen ist man der Ansicht, daß, wenn diese Zahlen festgehalten werden, die Zweite Kammer gegen die Vorlage auftreten werde.

Nr, 12 des Marineverordnungsblatts hat folgenden Ine halt: Umzugsfosten. Besteuerung der Dienstwohnungen. Ver- änderungen bei den Infanterieshulen. Verpflegungszushuß. Schiffsbücherkisten. Personalveränderungen. Benachrichtigungen.

Nr. 33 des Amtsblatts des Reichs-Postamts bat folgenden Inhalt: Verfügungen vom 23, Juni 1881. Wiedereröffnung der Jagd auf Wasserwild im Elsaß.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des statistishen Bureaus der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standes ämtern in der Woche vom 19. Juni bis inkl. 25. Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 138 Cheschließungen, 777 Lebendgeborene, 31 Todtgeborene, 693 Sterbefälle.

Zunahme der Bevölkerung der Stadt Leipzig,

53,35 9/9

"” 12 "”

(Stat. Corr.) Nach neuesten Mittheilungen des statistischen Bureaus der Stadt Leipzig vermehrten si in dieser Stadt vom 3. Dezember 1864 bis zum 1. Dezember 1880 die ber oqten bebauten Grund- U von, 2501 auf 3836 oder um Haushaltungen von f E Anwesenden männlichen Ge- \{lechts von . R A2000 74 002 y Anwesenden weiblihen Ge- \{lechts von . A2 (O 75 079 Anwesenden überhaupt (Be- völkerung) von . ._ 85 394 149 081 Civilbevölferung insbeson- Dee 84 662 147 292 Militärbevölkerung von . 732 1 789 Lutheraner von 79 935 136 972 Reformirten von ¿2110 3 368 Römisch-Katholishen von . 1925 4 288 Sale V O27 01D. 5 Dissidenten aller Art von . 397 Ia, 220,89

Ein bebautes Grundstü war 1864 von 34, 1880 von 39 Menschen bewohnt ; außer den Häusern wurden bei der vorleßten Zählung (1875) 31 und bei der leßten 19 sonstige Aufenthaltsorte (Thespiskarren 2c.) bewohnt vorgefunden. Die Zahl der unbewohnten bebauten Grund- stücke war 1871 zu 110, 1880 nur zu 62 befunden worden; daneben aber wurden im leßten Jahre (und nit in früheren) 63 in Neu- bebauung begriffene Grundstücke gezählt.

Daß die Haushaltungen sich stärker als die Bewohner vermehrt haben, ift einerseits die Folge veränderter Zählungsgrundsäte und anderseits die Zunahme der einzeln lebenden Selbständigen; in den Háushaltungen lebten 1880 70 368 männlice und 73 992 weibliche Personen. Daneben waren 1871 81 Anstalten von 2204 männlichen und 737 weiblichen, 1880 111 Anstalten von 3634 männlichen und 1087 weiblichen Pfleglingen (eins{l. 781 Gäste in Gasthöfen) be- wohnt. Auswärts abwesend befanden \ich 1867 580, 1880 1541 Bewohner der Stadt Leipzig, welche niht zur Bevölkerung gerechnet wurden.

Im ersten wie im leßten Jahre der hier behandelten Periode überwog das weibliche Geschlecht, in den drei zwischenliegenden Zäh- lungsjahren das männliche; 1875 sogar um 1529 Personen. Die Militärbevölkerung war 1867 fast doppelt so hob wie 1864, fiel 1871 auf 1198 und erreihte 1875 nabezu ihre jetzige Höbe.

Katholiken und noch mehr Israeliten und Dissidenten baben si stärker vermehrt, als die Evangelischen (Lutheraner und Reformirte). Unter den als Dissidenten aller Art aufgeführten waren 1880: 121 Anglikaner (1864 28), 183 Deutschkatholiken (1864 276), 126 ariechis{- katholische (1867 75, 1875 154), 254 , Dissidenten“ (1864—67 feiner), 590 Andere (1864 1, 1875 656), Offenbar hat die Bezeichnung in den Zählungéjahren ges{wankt.

Von den „Württembergischen Jahrbüchern für Statistik und Landeskunde“, herausgegeben von dem König- lichen statistisch-topographishen Bureau (Stuttgart, W. Kobhlhammer, 1881) ift die erste Hälfte des ersten Bandes vom Jahrgang 1881 er- \cbienen. Dieselbe enthält den württembergischen Hof- und Staats- kalender für 1881 und die Vertheilung des landwirtbscaftlih be- nußten Grundbesitzes in Württemberg nach der Aufnahme vom 10, Januar 1873 (vom Finanz-Rath Kull), Die Aufnahme (bei welcher in den Klammern die zu derselben Zeit für Baden ermittelten Zahlen beigefügt sind), ergab 313519 (222 746) Landwirthschaften mit 1183013 ha (797600 ba), von denen 145 085 oder 46,28% (105 613 = 47,49%) bis 1} ha umfaß- ten ; ihr Areal betrug 89 142 ha oder 7,53% (85753 ha = 10,7%) des lândliden Grundbesitzes; 141 809 (93868) Wirthschaften = 45,23% (42,20/0) waren von 14 bis 10 ha Umfang und umfaß- ten zusammen 548296 ha = 46,35% (356544 ha = 44,7%); 26 625 (23 265) Wirthschaften hatten 8,49%, (10,49/5) mehr als je 10 ha, zusammen 545 580 (355 303) ha oder 46,12 (44 6) °%. Im Ganzen hatten 168434 (117 133) Wirthschaften = 53,72 (52,6) °%/ ein Areal von je mehr als 1} ha, zusammen 1 093 876 (711 847) ba oder 92,47 (89,3) 9/6 des gesammten landwirthscaftlich benutzten Grund und Bodens. Im11. Abschnitt dieser eingehenden und interessanten Abhandlung wird das Vorherrschen des größeren Grundbesittes oder das Hervor- treten einer weniger weit gehenden Vertheilung des Grundbesitzes in

| der östlichen Landeshälfte nachgewiesen, was sid durch die Ver-

(W. T7. B)

iedenheit der natürlicen Verhältnisse in den östlichen und westlichen Dea erflärt. Der Viehstand erscheint in den fleineren Wirth» schaften fast durchgängig stärker als in den größeren. Im _Abs- {nitt 111. ist sodann die Vertheilung des Grundbesites in ihrem Zusammenhang mit den allgemeinen volkswirthschaft- [lien Verhältnissen dargestellt und gezeigt, wie der größere Grundbesiß in den einzelnen natürliben Bezirksgruppen Würt- tembergs mit der vorherrschenden oder zurütretenden Ueber- s{ußvproduktion von Getreide oder mit starker Viehzucht oder tien zusammenhängt, die weitergehende Theilung aber überall da si geltend mat, wo das landwirthschaftliche Areal durch Wald eingeschränkt ist, oder wo besondere landwirthschaftliche Kulturgewächfe (Wein, Obft) intensiveren Anbau verlangen, oder endli, wo si der Landwirthscaft ein ausgedehnter lebhafter Industriebetrieb beigesellt. Auch der Einfluß der Vertheilung des Grundbesißes auf die Steuer- pflichtigkeit und die Bevölkerungsdicbtigkeit ist in Betracht gezogen wor- den. Der IV. Abschnitt enthält für einige Gemeinden die Darstellung der Vertheilung des Grundbesißes nach Berufsklassen, wobei der Ver- fasser darauf hinweist, wie einerseits der Mangel an Grundbesitz auf Lebensart, Sitte und Charakter der Bevölkerung einwirkt, und wie andererseits die allseitige Verbindung der Landwirthschaft mit gewerb- liber Beschäftigung zwar wohlthätige Folgen hat, aber über ein ge- wisses Maß hinaus einem auf Uebershußproduktion gegründeten lohnenden Betriebe der Landwirthschaft hinderlich wird. Im V. Ab- nitt sind dann die Besißverhältnisse na ihrer Größe in den einzelnen Gemeinden genau spezifizirt, die gewonnenen Resultate in einer beigegebenen Markungskarte graphisch dargestellt. Das Ergebniß der ganzen Untersuchung läßt sih dahin zusammenfassen, daß in Würt- temberg, wo in einzelnen Landestheilen über 6000 Einwohner auf der Quadratmeile wohnen, ebenso wie in Baden die Vertheilung des landwirthscbaftlihen Grundbesißes eine sehr weit gehende, daß diese Theilung des Grundbesites aber bis jeßt bei der Verbindung der Landwirthschaft mit gewerblicher Beschäftigung noch wirthschaftlich wohlthätig wirkt, indem sie der gewerblichen Bevölkerung einen Rü- balt bietet gegen die aus der allgemeinen Konkurrenz auf dem Welt- marft hervorgehenden Schwankungen und Wechselfälle in den Preisen, Löhnen und dem Einkommen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Rom in Wort und Bild. Eine Scilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr. phil. Kleinpaul. Mit 368 Illustrationen. 3. Lieferung (1 4). Leipzig, Schmidt & Günther. Von diesem würdig ausgestatteten Werke sind bis jeßt 3 Hefte er- schienen. Dr. Kleinpaul führt uns zunächst auf das weltbekannte Forum, den Marktplaß des alten Rom. Er schildert das Leben der altenitRömer, das Geschäftstreiben in den Wechslerbuden und Juwelier- läden, die Rechtsprehung in der Basilica Julia und die bestehende Wirkung der großen Redner, die Senat und Volk hinreißen. Wir erwarten auf der Via sacra den zurüdfehrenden Triumphator, der seinen festlichen Einzug durch den Triumphbogen hält, während Tausende von Stimmen ihm zujauchzen und begleiten die Menge zum Concordia- Tempel, wo den Göttern geopfert wird. Die Ruinen bekommen Leben, das alte Forum steigt in seinem überwältigenden Glanze vor unseren Augen auf. Dann gehen wir auf den Palatin, den Siß der römischen Kaiser, wo Augustus seine berühmte Bibliotheca Pala- tina und den s{chönen Tempel des Apollo errichtete, wo Nero's gol- denes Haus ftand und die glänzenden lururiösen Feste gefeiert wur- den, Alles dies wird sehr lebendig geschildert, während die den Tert begleitenden sorgfältigen, getreuen Illustrationen die unmittelbare Anschauung der noch erhaltenen gewaltigen Reste der antiken Glanz- zeit der ewigen Stadt und ihrer Pracbtbauten aus dem Cinquecento beinahe ersetzen. Der Preis des Werkes ist in Anbetracht des Ge- »otenen ein fehr geringer zu nennen. : S ee 19° Juni, Die archäologische Gesellschaft in Athen hat das zweitgrößte Theater Altgriehenlands (das größte ist das bei Megalopolis entdeckte) im Haine des Asklepios bei Cpi- dauros, ein Meisterwerk des Argiver Arcitekten Polykleitos, aus- graben lassen. Man ¡fand viele Antiquitäten. Auch in Eleusis werden jeßt die Ausgrabungen auf dem erprovriirten Terrain begon- nen und foll der Ceres-Tempel blosgelegt werden.

Land- und Forstwirthschaft.

Der definitive Ernte-Ertrag des Jahres 1880 im preußischen Staate. (Stat. Corr.) Die nah den Beschlüssen des Bundesrathes seit dem Jahre 1878 in jedem deutschen Bundes- staate jährlich vorzunehmenden Ermittelungen über den Ausfall der Ernte sind gegenwärtig für 1880 bezüglich des preußischen Staats- gebiets zum Abschluß gelangt. Die Erhebung selbst fand in der zweiten Hälfte des Monats Februar 1881 statt, und zwar in gleicher Weise, wie für die Ernte des Jahres 1879. Die weite Hinaus\cie- bung des Erhebungstermines sollte auch diesmal den einzelnen Grund- besigern Gelegenheit bieten, über den Ernte-Ausfall thunlichst genaue Angaben zu machen, da im Februar der Erdrusch der meisten im Vorjahre geernteten Feldfrüchte beendet oder doch so weit vorgeschritten ist, daß der Ge’ammt- ertrag derselben annähernd zutreffend ges{äßt werden kann. Inso- fern die Nachweise über die Ernte des Jahres 1880 für sämmtliche Erhebungsbezirke, mit Ausnahme einer geringen Anzahl von Guts- bezirken, rechtzeitig eingingen, die Prüfung ibrer statistiswen Brauch- barfeit auch nah denselben Grundsätzen erfolgte, welche 1879 zur An- wendung gelangt waren, so dürfen die Erhebungsresultate beider Jahre sehr wohl einander gegenüber gestellt werden.

Dieser Vergleich ergiebt, daß im Jahre 1880 bei allen Getreide- und Futterpflanzen, die für die Ernährung der Bevölkerung und des

F Vicehbestandes wesentlih in Betracht kommen, ein geringerer Körner-

und Strohertrag erzielt worden ift als im Jahre 1879. Es betrug, um hier nur die wichtigsten derselben hervorzuheben, in Doppel- centnern : der Stroh- bezw. Heuertrag

1880

der Körnerertrag

1879 1880 1879 a. beim Getreide: Winterweizen . Sommerweizen Winterrogen Sommerroggen Wintergerste Sommergerste 9 746 202 Hafer . 25 767 587 b. bei den Futterpflanzen : S V E 107 979 96 647 Luzerne . 5 331 4260 | 4185285 3731 450 Wiesenheu . . -— 186374124 78663 380 Den größten Ausfall, im Körner- wie im Strohertrage, zeigt der Winterroggen, während die Mindererträge bei dem Weizen, der Gerste und dem Hafer nicht so erheblich sind. Es sind dies die traurigen Folgen der starken Nacbtfröste, die nach den erstatteten Berichten in mehr denn 17 700 Erhebungsbezirken 3350 in der Provinz Brandenburg, 2497 in der Provinz Posen, 2091 in Schle- jien, 2032 in Sachsen, 1621 in Hannover, 1475 in Westpreußen, 1369 in Ostpreußen, in geringerer Anzahl in den übrigen Provinzen mehr oder weniger Schaden angeritet haben, Vergleicht man jedo die_ vorstehenden definitiven Ergebnisse mit den vorläufigen der im Oktober 1880 vorgenommenen Erhebung, so sind die Differenzen zu Ungunsten der Ernte des Vorjahres noch erheblicher als die gegen 1879, denn es betrug der Fruchtertrag in Doppel- centnern :

12 143 320 612916 38 267 306 657 471 713 217

11 853 094 589 780

31 830 233 602 305 709 038

9 645 436 24 979 340

93 626 396 1 060 675 87 028 583 1 442 370 876 061

12 484 466 39 335 064

92 413 546 1012555 75 135 095 1 298 542 841 421 12 262 881 37 405 099

35 876 104 34 482 264

nah der vor- läufigen Ermittelung 1880 1880 11 853 094 16 676 706 31830233 45515895 9 645 436 14 412 267 24 979 340 36 837 475 113 585 442 178 805 473.

nah der endgültigen Ermittelung

1879 12 143 320 38 267 306

beim Winterweizen

Winterroggen bei der Gerste . 9746 202 E D bei den Kartoffeln (gesunden) 115 751 902

Bei Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse in der Zeitschrift des Königlichen statishen Bureaus Jahrg. 1880 S. 399 u. ff. wurde bereits eingehend erörtert, daß, nach vielfa gemachten Wahrnehmungen, die vorläufigen Ermittelungen gleichviel ob sie, wie früher, im Iuli, oder einige Monate später, doch aber vor dem Ausdrusch statt- finden, meist ein höheres Resultat liefern als die definitiven, na dem Ausdrusb vorgenommenen; und es wurde nachgewiesen, daß bei den für das Jahr 1880 gewonnenen vorläufigen Zahlen eine Veber- sbâßung des Ernteertrages von 15—35 °/a des Gesammtbetrags statt- gefunden habe, eine Voraus\age, die dur die definitiven Ernte- ermittelungen aus mehr denn 55 000 Erhebungsbezirken und deren Gesammtresultat vollkommen bestätigt wird. Auf Seite 408 jener Ouelle wird das wahrscheinliche MRoggenernte-Ergebniß 1880 zu 32 006 159 Doppelcentnern angegeben; das definitive Ergebniß für Winter- und Sommerroggen zusammen beträgt 32 432730 Doppel- centner. E

Eine Minderernte fand im Jahre 1880 jedoch nit allein bei den Getreidefrüchten und Futterpflanzen, sondern aub bei faft allen Hülsen- und Hakfrüchten, sowie bei den Handelsgewächsen statt, von denen hier nur die wichtigsten angeführt werden sollen. Nach den definitiven Ernteermittelungen betrug der Ernteertrag in Doppel-

centnern : : 1879 1880

3 363 497 2 976 871 93 409 82 730 Gartenbohnen 153 459 142 041 Aerbohnen . 2D 828 1 244 465 A TOG0930 983 369 Lupinen Ca O2S 1 593 656

. bei den Hackfrüchten : Kartoffeln (gesunde)

L (franfe) U; RNunkelrüben (Futter-) Weißrüben : Kohlrüben S

. bei den Handelsgewäcbsen : Winterraps und Nübsen. Flachs (gebrecht)

B Körner . Tabak . 427 Hopfen S 19 269 18 775 Goa 1101 658 1154 313.

Ueber die Hektarerträge der wichtigsten Fruchtarten in den ein- zelnen Provinzen des Staats geben nachstehende Zahlen für die Jahre 1879 und 1880 Aufs{luß. Es wurden im Durchschnitt von einem Hektar Körner geerntet : i

Win-

teres ter- d mer- Wei- Rog (Gerste zen gen kg kg kg 940 862 é 734 956: “C27 676 1321 920 832 1070 629 789 1041 - 769 866 1260 495 797 1245 (96 836 1007 81 873 10602 T8 728 975 940 680 T1397 S0 997 1086 “706 978 1 435 996 1 294 1 471 870 1 197 F671 L100 1 346 (0 129 1 359 D Ser Ta 821 1 161 1 070 1 164 907 3 821 831 1072 1 000 977 995 Gu are 878 : 5 6364 Im Staate. . } 1880 1216 731 1170 1013 6228 Die Minder- und Mehrerträge des bei der Brodbereitung haupt- sächblich in Frage kommenden Weizens und Roggens waren hiernach im Jahre 1880 in den einzelnen Provinzen ungemein verschieden. Während beim Weizen der Durchscbnittsertrag in den, Provinzen Oft- preußen, Brandenburg, Pommern, Sachsen, Hannover, Hessen-Nassau und Hohenzollern sich höher stellt als im Jahre 1879, ergeben fich dagegen für die übrigen Provinzen Mindererträge. Beim Roggen sind letztere fast in allen Provinzen überwiegend, in einzelnen sogar sehr erheblich. Nur in Schleswig-Holstein, Hessen-Nafsau und Hohen- zollern wurde 1880 eine bessere Roggenernte gewonnen als im Jahre 1879, Was die Hülsen- und Hackfrüchte und die Handelëgewächse an- langt, so war im Vorjahre nur bei Ackerbohnen, Zuckerrüben, Tabak und Cichorien die Ernte günstiger als im Jahre 1879. Der große Ernteausfall in den Getreidefrüchten, insbesondere im Roggen, der für vie Ernährung der Bevölkerung in erster Linie in Betracht fommt, Hat, weil außer Preußen auch noch viele andere Staaten des Deutschen Reichs darunter zu leiden hatten, dur Zu- fuhren vom Auslante seine Deckung finden müssen. Die Gesammt- Ein-, Aus- und Mehreinfuhr der wictigsten Getreidearten, Weizen, Roggen, Gerste und Hafer, innerhalb der letztverflossenen drei Jahre im Deutschen Reiche betrug in Doppelcentnern : i Einfubr Ausfuhr Mechr- cinfubr

10731014 2 878 758 9 241 201 3 194 302 2 275 428 493 664 6 566 724 7 547 084 13 315 454 6 630 114

M 492 652 1 577 589 9 079 694 1 181 090 4838 373 2454 £56

631 320 678 524 T7641 1700 Von der Roggeneinfuhr kamen in den genannten drei Jahren allein 10 497 018 Doppelcentner aus Rußland, 4537037 aus den

Niederlanden, 1575267 aus ODesterreib-Ungarn, 1107 319 aus

Frankreich. Mit welchen Beträgen die einzelnen Länder an den-

jenigen Importziffern betheiligt sind, die für die Nord- und Ostsee,

sowte die deutschen Zollaus\s{lüsse nachgewiesen werden, läßt sich nicht genau feststellen.

a. bei den Hülsenfrüchten : Erbsen . Len

113 585 442 3 924 434 35 307 818 26 664 456 8 281 877

6 861 655 4186 582

1107 462 534 599 261 079

74 427

b 10M D C 00010] S O A Co L e

M U G O

" s O

1 499 282 608 085 286 956

69 756

t A Som- Gau

in den Provinzen : offeln

Hafer t

| 1879 L880 \

Ostpreußen

Westpreußen . 1248 Brandenburg . / 1s | 1879 | 1880 f 1879 1 1880 | 1879 1880 f 1879 ] 1880 | 1879 | | | \ J | j I j \ j

Pommern .

Posen

Sc(blesien

Sachsen Schleswig-Holstein .

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1880 15 1879 3 1880 1879 1880 1879 1880 1879 1880 1879 1880 1879

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im Jahre 1878 Weizen p n MOIO

1880) L , M

1878 1879 1880

1965 557 1 480 276 265 866

9 512 641 Roggen - 14 795 730 | 6 895 930

9 928 137

3 210 369

1 G16 S862

1 350 548 1 130 675 435 T72

| 1878 1879 1880

Hafer

1 974 774 9 589 253 1 544 092

1878 1879 1880)

4 429 630 3 990 573 2 222 616

Gerste :

Gewerbe und Handel.

Dem Geschäftsberiht der gegenseitigen Lebens-, Inva- liditäts- und Unfall - Versicherungs - Gesellschwaft „Prometheus“ in Berlin für das Jahr 1880 entnehmen wir

Folgendes: In der Lebensversiberung wurde aus dem Jahre 1879 ein Bestand von 2989 Policen mit einer Versicberungssumme von 4 205 962 Kapital und von 1850 jährlicher Rente über- nommen. Im Jahre 1880 wurden neu abgeschlossen 706 Versiche- rungen mit einer. Versicherungssumme von 1227 450 M Kapital. Dagegen verfielen in Folge unterlassener Prämienzahlung 508 Policen mit einer Versicherungssumme von 978 900 M Kavital: ferner er- loschen in Folge Rückkaufs 61 Policen mit 115700 # Ver- siherungssumme, durch den Tod der auf den Todesfall Ver- sicherten 43 Policen mit einer Versicherungssumme von 69 800 Æ, und durch den Tod zweier auf den Lebensfall Versicherten 2 Policen mit einer Versicherungssumme von 1100 H, durch Umwandlung in Sterbeka}fenversicherungen 4 Policen mit 3250 M Versicherungssumme, sowie in Folge falscber Deklaration 22 Policen mit 41 350 Æ.; außerdem wurde die Versicherungssumme der auf den Todesfall Versicherten um 4000 M. vermindert, fo daß am Sc{blusse des Berichtjahres ein Bestand verblieb .von 3055 Policen mit einer Versicherungssumme von 4 219 312 M. Kapital und von 1850 M jähr- liber Rente. In der Invaliditäts versicherung sind im Jahre 1880 neue Versicherungsanträge niht eingegangen. In der Unfall - Einzel versicherung traten zu dem am Schlusse des Jahres 1879 vorhandenen Bestande von 1896 versicherten Personen im Berichts- jahre 338 neue Versicherungen hinzu. Dagegen wurden nicht erneuert oder erloschen dur unterlaffene Prämien- resp. Nahfchußzahlung oder wurden von der Gesellschaft aufgekündigt 1004 Policen, fo daßam Schlusse des Berichtsjahres ein Bestand von 1230 Policen verblieb. In der Unfall-Kollektivversiherung wurde aus dem Vorjahre ein Be- stand Übernommen von 1054 Haftpflichtversiherungen mit 40553 Personen und von 2142 gemischten Versicherungen mit 50190 Personen, zusammen also von 3196 Kollektivversiberungen mit 90 743 Personen. Hierzu kamen im Bericßtsjahre neue Abschlüsse von 10 Haftpflichtversicherungen mit 811 Personen und von 274 gemischten Verficberungen mit 8422 Personen, zusammen von 284 neuen Kol- leftivversicherungen mit 9233 Personen. Dagegen erloshen dur unterlassene Prämien- resp. Nachschußzahlung, oder wurden nicht er- neuert, oder wurden durch andere Versicherungen erseßt, oder im Personenstande vermindert, oder von der Gesellschaft aufgekündigt 517 Hasftpflichtversicherungen mit 28 844 Personen und 819 gemischte Versicherungen mit 28 356 Personen, zusammen 1396 Kollektivpolicen mit 57200 Personen. Es verblieb mithin am Sclusse des Berichtsjahres ein Bestand von 487 Haftpflichtversicberungen mit 12520 Personen und von 1597 gemishten Versicherungen mit 30256 Personen, zusammen von 2084 Kollektivversicherungen mit 42 776 Personen. Mit Hinzurebnung der Einzelversicherungen bezifferte sich daber der Gesammtbestand der Unfallversicherung auf 9314 Policen mit 44006 Personen. Im Jahre 1880 wurden auf Einzelversicherungen 123 und auf Kollektivversiherungen 1556 Unfälle, angemeldet, von leßteren 88 als haftpflichtige und 1468 auf Versiche- rungen auf Unfall überhaupt. :

1) Auf Einzelversicherungen wurden 123 Unfälle angemeldet, und zwar a. in 2 Fällen der Tod, b. in 2 Fällen geringe Invalidität, c, in 119 Fällen vorübergehende Erwerbsunfähigkeit, zusammen 123; ad a. für 2 Fälle mit Kapitalversicberung auf Tod wurden gezahlt 2000 Æ, ad b. für 1 Fall wurden gezahlt 300 Kapital, für 1 Fall wurde ein Kapital auf geringe Invalidität in Reserve gestellt von 333 M, ad c. von den 119 Fällen wurden 107 erledigt durch Zahlung von 4645 und für 12 unerledigte wurden 944 A in Reserve gestellt. 2Y Auf Kollekftivversiherungen wurden angemeldet a. als baftyflihtige 88, b, auf Versicherungen auf Unfälle überhaupt 1468, Summa 1556. Dieselben verursachten in 25 Fällen den Tod, in 13 Fällen Halbinvalidität, in 54 Fällen geringe Invalidität, in 1464 Fällen vorübergebende Erwerbsunfähigkeit, Summa 1556. A. Von den als haftyflibtig angemeldeten 88 Unfällen wurden: a. als haftpflichtige anerkannt und entschädigt 22, b. es wurde Reserve gestellt für unerledigte 10, e. es wurden zurückgezogen resp. abgelehnt 96, Summa 88. ad a. Für 2 Unfälle wurden gezahlt 2341 M 50 S, ad b. für die unerledigten 10 Scadenfälle wurden in Reserve gestellt 13574 # 60 H, ad ec. von den 56 nicht ersaßzfähigen Unfällen waren tödtlihe 2, nit tödtliche 54, Summa 56. B. Von den auf Versicherungen auf Unfall überbaupt angemeldeten 1468 Unfällen wurden: a. entschädigt 1108 mit 57049 Æ 71 4 Kapital, b. zurückgezogen resp. abgelehnt 117, e, blieben unerledigt und wurden durch Reserve gedeckt 243 mit 68215 M 13 „, Summa 1468, ad a. Von den 1108 entscädig- ten Unfällen verursachbten 1) den Tod 12, und es wurden dafür ge- zahlt 10925 M, 2) Halbinvalidität 5, und es wurden dafür ge- zahlt 1950 Æ, 3) geringe Invalidität 22, und es wurden dafür ge: zahlt 4265 M, 4) vorübergehende Erwerbsunfäbigfkeit 1069, und es wurden dafür gezahlt 39 909 M 71 „4, Summa 1108 mit 57049 471 4. Von dem Gründungsfond wurden statutgemäß wieder 6000 Á, amor- tisirt durch Ausloosung von 10 Antheilscheinen von je 609 A4 und es wurden hierauf je 25% Baareinzahlung mit 1500 K baar und je 75 9/0, also 4500 Æ in Solawecseln zurückgegeben. In der Lebens- versicherung wurden 5 9/9 = 34,14 M auf Mobilien und 3,999,99 6. auf Organisationsfkosten, sowie 3200,20 4 auf uncinziehbare Forderun- gen; im Invaliditäts- und Unfall-Versicherungsverbande 5 %/ 307,21 Æ auf Mobilien und 75 %/9 = 108 683,97 M\( auf Oraanisation®- kosten, sowie 10 027,26 M auf uneinziehbare Forderungen abgeschrieben.

Elberfeld, 30. Juni, (W. T. B.) In der heutigen General- versammlung der Bergis{-Märkisben Eisenbahngesell- \chaft beribtete Präsident Danco über Betrieb und Bau im Jahre 1880 sowie über die vorzunehmende Ausführung mehrerer Sekundärbahbnen. Die gestellten Anträge wurden angenommen, die aussceidenden Mitglieder der Aktionärdeputation wiedergewählt. An Stelle des verstorbenen Rentiers Werlé von Barmen wurde Rechtsanwalt Courth in Düs}sel- dorf neu gewählt.

London, 30, Juni. (W. T. B.) In der gestrigen Woll[l- auktion waren Kapwollen unverändert, australisbe Wollen steigend.

Paris, 27, Juni. (Allg. Ztg.) Auf einem soeben von den französischen Bierbrauern gehaltenen Kongrcß wurden u. a. folgende ftatistisbe Angaben gemacht: Europa zählt gegenwärtig in runder Ziffer 40000 Bierbrauereien, welche jäbrlih nabezu 102 Millionen Hektoliter Bier liefern. Davon werden 35 682 591 in Großbritannien, 14480909 in Preußen, 11852591 in Bayern, 11 180 689 in Oesterreich, 7 090000 in Frankreich, 1 200 000 in Ruß: land fabrizirt. Hinsichtlich des Konsums steht noch immer Bavern an der Spiye mit 269 Litern pro Jahr und pro Kopf; dann folgt Belgien mit 149 Litern, England mit 143, Deutsc{land (außer Bayern) mit 94, Schottland mit 44, Irland mit 42, Niederland mit 37, Oesterreich mit 31, Frankrei mit 21 und Rußland mit kaum 2 Litern. Nach den in dem Laboratorium dcs Conservatoire des Arts-et-Métiers angestellten Untersucbungen giebt es in Paris nicht weniger als 78 verscbiedene Arten das Bier zu fälsben; mindestens die Hälfte derselben ift gesundbeitsgefährlib, und cinige von ibnen stellen cine wahre Vergiftung dar.

M) n =

Verkehrs-Anstalten.

Hamburg, 30. Juni. (W. T. B.) Ein von der \{wediscen Bark „Oskar“ na Londonderry gebrachter, vom 26. Juni datirter Brief des Kapitäns Petzold, Führers der „, Vandalia“, ist beute bier eingetroffen. Nach diesem Schreiben bat der Bruch der Scbrauben- welle der „Vandalia" am 22. Juni, Nachmittags, stattgefunden : die Schraube selbst blieb aber unbeshädigt. Das Schiff segelte: der Wind war am 26. Juni Nordwest; an Bord Alles wohl. Die „Van- dalia“” hatte sid am 24. Juni auf 15,20 Grad westliber Länge be- funden und befand sich am 26. Iuni auf 15 Grad westlicher Länge. Es ift anzunehmen, daß das Schiff sich inzwischen weiter der Küste genähert hat und somit um so rascher von den nach ihm ausgesandten Dampfern angetroffen werden wird

Ten, 0. u. (V. T. B) „Aurora“ ift heute Nacmittag aus troffen.

Der Lloyddampfer Konstantinopel hier cinge-