1881 / 156 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

sehr klein, wenn nicht überhaupt blos Transit nah Japan. Bunte Tücher kommen hie und da aus Deutschland, meist Ueberschüsse von Hongkong für hiesige Kantonesen. Brown Holland ist ein sehr kleiner Artikel und nur für den Gebrauh der Europäer.

e. Der Verbrauch importirter baumwollener Zeuce ist in China ein fo bedeutender und unter gewissen Begünstigungen Seitens der chinesishen Behörden einer so kolossalen Ausdeh- nung fähig, daß er ernstliher Aufmerksamkeit strebender Fa- brikanten in Deutschland wie anderswo werth ist und die Frage gerechtfertigt erscheint, weshalb Deutschland nicht jeßt schon Drillings und Shirtings, so gut wie die Niederlande es seit vielen Fahren mit Nutzen gethan, liefern könnte. Viel- leiht würden einige unserer Tuchfabrikanten wohlthun, die seit einer Reihe von Jahren stattgehabte Ueberhäufung des chinesishen Marktes mit wollenen Tuchen und deren Folgen bedenkend, ihre Energie der Baumwolle zuzuwenden.

f. Hauptbezugsland für sämmtlihe Baumwollenwaaren ist England; in sog. Plain Cottons liefern jedoch die Ver- einigten Staaten Nordamerikas jedes Jahr größere Quanti- täten. Die chinesishe Bevölkerung ijt eine derartig von Handelsprinzipien durchdrungene, wie sonst wohl keine auf der ganzen Welt. Sie würde deutshe Baummwollstoffe ebensogut kaufen wie englische, falls gleich gute Waare zum gleichen Preise angeboten würde. Wie aber können deutsche Fabrikanten konkurriren gegen die großen englishen Firmen, welche die Stoffe selbst fabriziren, in ihren eigenen Dampfern verschiffen, durch ihre Angestellten in Shanghai verkaufen lassen und zufrieden sind, wenn ihnen diese sämmtliche Arbeit zusammen sechs Prozent Zinsen trägt auf das kolossal große, zum gehörigen Betrieb erforderliche Kapital ?

g. Baummwollenwaaren werden nicht in Deutschland für den Export nah China fabrizirt, sondern in England und Amerika; ob eine Konkurrenz mit jenen Fabriken bestehen könnte, erscheint fraglih! Fn Velvets und Velveteens kommt deutsche Waare vor, jedoch selten. Sie wird von Chinesen als schön anerkannt, aber zu theuer befunden und deshalb englishes Fabrikat vorgezogen, Canvas kommt in kleinen Quantitäten aus Deutschland; englische Waare wird bevorzugt, weil besser und billiger.

n. Plain Cottons werden in wahrhaft großartiger Weise von England und Amerika bezogen und machen den Haupt- theil unseres ganzen Jmportgeschästs aus. Der Werth der Einfuhr beträgt sehr viele Millionen Taels, genaue Details geben die jährlih gedruckten Tabellen des Zollamts. Von Deutschland wird darin nichts bezogen. Die Gründe, warum Deutschland nie konkurrirt hat, sind in seiner geographisczen Lage zu suchen, auch in den, im Vergleih mit England wenig ausgebildeten Geld- und Verladungsfacilitäten. Auch die sogenannten fancy Cottons und bedruckte Zeuge werden aus- \ch(ließlich von England und zwar Manchester und Bradford importirt; Taffachelas kommt theilmeise aus der Schweiz ; die übrigen Baumwollenwaaren, einschließlich Garn und Zwirn, ebenso nur aus England.

q. (A.) Amerikanishe Shirtings haben in den letzten Jahren hier in Amoz ihrer Güte wegen sehr Absaß gefunden. Holländische Drills sind durchgängig im Gebrauch, jedoch sind amerikanishe besserer Qualität. Fn den übrigen Baum- wollenmanufakten is nur englishe Waare im Markte. Auch in Segeltuch ist kein Absat für deutsches Fabrikat; sogar die meisten deutschen Schiffe werden von Hause aus mit engli- schen Segeltuch ausgerüstet.

2) Wollenwaaren.

a. Für Medium-Broad- und Nussian Cloth ist Deutsch: land Hauptbezugsland; es werden circa 35000 Stück im Werthe von circa 750 000 Taels importirt. Deutsche Flanelle nehmen von Jahr zu Jahr an Fmport zu. Deutsche Blankets und Spanisch Stripes können der zu hohen Preise wegen nicht fonfkfurriren. Die übrigen Wollenwaaren kommen von Eng- land; deutsche Kamlots, Lastings, Longells 2c. kennt man hier nicht ; es ist daher auch niht zu sagen, ob deutsche Waare eventuell konkurriren kann. Der Absaß von Wollenwaaren ist sehr bedeutend; da Deutschland in dem Fache sonst sehr leistungsfähig ist, so sollte auch deutshe Waare der leßtge- nannten Art hier einen Markt finden.

h, Jn Spanish Stripes ist England Hauptbezugsquelle. Deutschland liefert avch einen Theil, kann jedoch niht genügend konkurriren, da die Waare zu theuer. Auch erhält englisches Fabrikat immer den Vorzug, indem Aufmahung und genaue Nüancen der hier gewünschten Farben von deutschen Fabri- fanten zu nathlässig behandelt werden. Tuche (Habit, Broad, Medium, Russian), aus\chließlih deutsches Fabrikat, jährlicher Umsatz 7 bis 800 000 Taels, Der Handel is für Deutsch- land zu erhalten durh genaue Lieferung der gewünschten Qua- litäten und Farbennüancen. Reelle Behandlung und billige Preise sind Hauptbedingung.

c, Sämmtliche Bradford Stapelartikel (Kamlots, Lastings, Longells 2c.) werden in Deutschland niht gemacht, in erster Linie wohl, weil die englische Wolle dur einheimische nicht zu ersegen ist. Wären die ersten Opfer der Einrichtungen überwunden, so sehe ih nit ein, warum Deutschland nicht sollte konkurriren können ; aber die Kosten werden enorm sein, weil man sih an nichts Vorhandenes anlehnen könnte. Jn Lüsters, Orleans unv Alpakka's glaube ih nit, daß deutsche Fabrikate nach irgend einem außerdeutshen Markte gehen. Habit-, Broad-, Medium- und Russian (aber imitirtes) Cloth fommen fast ausscließlich aus Deutschland und hat das deutsche Fabrikat das englische beinahe ganz aus dem Felde geschlagen, hauptsächlich weil wir der chinesishen Frage nah Billigkeit mehr genügen können. Auch soll der deutsche Appret besser sein, Umsatz circa 50 000 Stück per Fahr und mit Er- öffnung des Landes ohne Zweifel großer Ausdehnung fähig. Bei Ftalienisch Tuch konnte in Fapan deutsches Fabrikat mit englishem konkurriren. Wenn also deutshe Waare den allgemeinen Anforderungen entsprechen wollte, so müßte auch in China ein lohnendes Geschäft möglich sein. Erhöhung der Einfuhrzölle auf Garn in Deutschland ohne Bonifikation er- schwert natürlih die Konkurrenz wie für fast alle ähnlichen Artikel, Flanelle sind fast nur für europäishen Gebrauch, jedoch nicht unbedeutend. Die deutsche Waare ist beliebt, aber sehr oft erschwert und nicht dekatirt, so daß der Konsument sih betrogen glaubt.

d. Bei Tuchen (deutschen), welche jeßt in einer Breite |

von 74 Jnches mit hübsher Aufmachung in farbenbedruckten Kappen gewünscht werden, haben farbige Assortimente eine große Rolle zu spielen angefangen und würde bei jedem Loth Darkblue (der Hauptfarbe) eine kleine Zugabe von 6—12

Stück blackicarlet, lavender, gentiom und asch gewünscht. Jn- |

wieweit die in Kansuh errichtete deutsche Tuchfabrik den Han- del in Tuchen hier beeinflussen wird, ist noch nit zu er-

messen; es ist aber nit unwahrscheinlih, daß ih ein Ein- fluß hon in nächster Zeit fühlbar machen wird. Bei Tuchen wird jeßt hauptsächlih auf Billigkeit gesehen und haben \ich theuere Tuche nur in ‘verhältnißmäßig kleinen Quantitäten verkauft. Die bemittelten Chinesen cheinen es auch vorzu- ziehen, Seidenröcke zu tragen. Russian Cloth deutscher Fabri- kation sind sehr in Aufnahme gekommen und verkaufen \ich große Quantitäten davon; die erzielten Preise lassen jedo wie bei Tuchen zu wünschen übrig, Spanish Stripes (deutsche) fangen an gegenüber dem so beliebten englischen Fabrikat etwas konkurrenzfähiger zu werden. Flanell ist bis- her wohl nur von Deutschland importirt worden, und ist der- selbe für den Export nah China ein wichtiger Artikel für{die deutshe Fabrikation. Von Winterflanell hat beste dite Waare von weißer, nicht gelbliher Farbe, 30—32 Fnch breit, 40 Yards lang pro Stück den Vorzug. Preise haben für Fm- porteure in lezter Zeit kaum cinen Nutzen gelassen und wer- den Fabrikanten, um sich den Absatz zu erhalten, wohl bald eine Preisermäßigung eintreten lassen müssen, da seit Kurzem Amerika als gefährliher Konkurrent mit äußerst billiger Waare, von Taelcents 9 per Yard an, im Markte aufgetreten isi. Ripse, halbwollene und wollene, wollene Damaste, Jute und Jute mit Baumwolle in Stücken von circa 40 m à 128—130 cm Breite in verschiedenen Farben, besonders nacarat zu Gardinen und Möbelüberzügen sollten auch von deutshen Fabrikanten öfter geshickt werden. Die bisher zugeführten wenigen Partien kamen alle von Deutschland und wäre es wünschenswerlh, daß durch regel: mäßige Sendungen die deutsche Waare sih mehr und mehr einbürgerte und niht Andere das Geschäft an sich ziehen. Beste Verkaufszeit im Herbst. Miits (wollene Pulswärmer) und baumwollene Handschuhe erfreuten sih bisher eines regel- mäßigen Absaßes am hiesigen Markte. Von jedem werden jährlih wohl einige Tausend Dugzend hier untergebracht troß der japanischen Konkurrenz, die ihr weit billigeres, aber ge- ringeres Fabrikat in China sich einzuführen bemüht. Bei titts ist besonders auf das Farbenassortiment zu achten, daß dasselbe dem Geshmack der Chinesen entspriht und sollten Sendungen aufs Gerathewohl niht gemacht werden. Nur gute Qualitäten sind verkäuflih. Baumwollene Handschuhe in grau, braun und weiß, nur für Männer, werden von 101/,—121/, Fnch gewünscht, innen gefütterte haben den Vor- zug. Während diese beiden Artikel wohl ausscließlich von Deutschland nach hier gelangen, hat von baumwollenen und wollenen Sockten, Strümpfen und Sin-clets (Unterjackten) ent- schieden das englishe Fabrikat die Oberhand, sowohl des besseren, feineren Aussehens und der eleganteren Façon, als des wesentli billigeren Preises wegen. Das deutsche Fabri- kat ist meist gröber und plumper, allerdings wie wir überzeugt sind auch haltbarer, als das englische. Die Chi- nesen legen indeß den Hauptwerth mehr auf hübsches Aeußere als auf Haltbarkeit, was von den deutschen Fabrikanten in Rechnung zu ziehen is. Das Geschäft in Socken und Strümpfen is übrigens nur ein beschränktes und erstreckt \sich auf wenige Sorten, da die Chinesen nur selten Socken tragen und die hauptsächlichen Käufer die Fremden sind. Cotton Stockings, von Chinesinnen viel getragen, werden 8—10 Fnch lang gewünsht und muß besonders der Fuß klein sein. Jn Hongkong ist für diese Sachen cin besseres Absaßfeld.

g. Jn Spanish Stripes konkurrirt deutshe Waare ret gut. Sie ist leichter als englische, findet aber guten Absatz zu entsprechend billigeren Preisen. Jährlicher Fmport circa 5—7000 Stü. Der größte Exportartikel Deutschlands nach China is Tuch; kein anderes Land ist konkurrenz- fähig. Habitcloth gehen gar niht mehr, feine Broad- cloth nur in kleinen Posten, etwa 1000 Stü per annum, Medium Cloth dagegen in großen Quantitäten. Russian Cloth, in großen Quantitäten aus Deutschland kommend, hat die echte russische Waare fast ganz verdrängt, da Deutschland gute Qualität zu billigeren Preisen als Rußland liefert. Black Ftalian Cloth wird in mittlcren Qualitäten deutschen Fabrikats gern genommen, feinere Waare is} mit der engli- schen nit konkurrenzfähig. Deutsche Flanelle gehen sehr gut und zeichnen sih durch ihre Qualität aus, 3—5000 Stück per annum, Amerika fängt an, Konkurrenz zu machen, doch ist leßtere Waare bis soweit der deutschen niht ebenbürtig.

m, Von Wollenwaaren beschränken sich meine Erfahrun- gen auf Blankets (Decken) und Flanelle. Erstere werden von England circa 12 000 Paar, von 7—12 Pfund english per Paar wiegend, jährlich importirt, haben aber in den lebten Jahren nur s{chlechte Resultate ergeben. Blankets sind den Chinesen zu theuer, sie behelfen sih lieber mit baumwollenen Steppdecken. Preise: 25—40 Taelcents per Pfund. Deutsche Waare habe ih nie hier gesehen. Fn Flanellen (für Unter- zeug) beträgt der in Ausdehnung begriffene jährliche Konsum (halbwollene, in denen Japan jeßt Konkurrenz macht, ein- geschlossen) circa 4000 Stü, meist aus Deutschland kommend. Preise: 20—371/, Taelcents per Yard.

n. Die meisten Wollenwaaren werden uur von England importirt. Eine sehr gute Qualität Spanish Stripes kommt von Eupen, is aber nur in Hongkong verkäuflih. Troß vielfacher Versuche kann die gewöhnlihe Qualität niht mit der englishen Waare konkurriren; das Gewebe i} schlechter, die Aufmachung geshmacklos und Preise theuer. Jn den ver- schiedenen Tuchsorten ist das Geschäft fast ausschließlih in deutshen Händen, Ein sehr bedeutendes Geschäft wird in imitirten russishen Tuchen mit Deutschland gemacht ; verschie- dene Versuche englischer Fabrikanten, hierin zu konkurriren, sind erfolglos geblieben.

0. Unsere Erfahrung beschränkt \sich größtentheils auf Tuche, wovon wir im verflossenen Jahre durch unseren Agen- ten (in Deutschland) folgendes kontrahirten :

1000 Stü Jmitation Russian Cloth,

204 Medium Cloth,

510 1 r 1

100 FJmitation Nussian Cloth, in einem jeden Falle angebend, daß die Qualität gewissen früheren Jmportationen ähnlicher Waare gleich sein sollte. Das Resultat ist aber gewesen, daß bei allen Partien die uns ge- lieferten Güter von geringerer Qualität ausfielen. Bei der ersten Partie halten wir die Differenz im Werth circa 1/5 Tael

| pro Stück. Die zweite, zum Theil {wimmend verkauft zu

Taels 1,08 per Yard, wurde vom Käufer aufgeworfen und dann von demselben dur erneuten Kontrakt zu Taels 1—1,04 gekauft. Die dritte Partie, zu Taels 1,14 per Yard kon- trahirt, fiel auch niht nach Ordre aus und fonnten wir nur zu Taels 1/021/, per Yard verkaufen, Wir erlangten in diesem Falle von dem Fabrikanten eine Reduktion von Taels 0,08 per Yard. Die vierte Partie war von einem ver- schiedenen Chop (bezeihnende Marke) und die Marke auch

weniger werth als wofür wir kontrahirt hatten; sie holte dem- gemäß einen geringeren Preis, als wir erhalten haben wür- den, falls der Kontrakt ordnungsgemäß ausgeführt worden wäre. Obiges ist unsere Erfahrung in Betreff unserer leßtjährigen kleinen Jmportationen, was übrigens zur Genüge zeigt, wie unmöglich es ist für das Geschäft, sich zu entwickeln, wenn es solchen Unregelmäßigkeiten ausgeseßt ist. Es ist nicht, daß die deutshen Güter dem hiesigen Markte neu wären, oder daß die Fabrikanten in der Manufaktur der Tuche uner- fahren. Jm Gegentheil sollte nah der gründlichen Erfahrung, die in dieser Branche gemacht i}, nicht die geringste Ab- weihung von einer gegebenen Standard Qualität vorkommen, und der chinesische Käufer sollte mit vollem Vertrauen im Stande sein, die kontrahirten oder gekauften Güter ohne weitere Untersuhung ins Jnnere senden zu können, wie solhes mit den meisten von England importirten Manufak- turen geschieht. Wir haben natürlich in diesen Angelegen- heiten sehr viel Korrespondenz mit den Fabrikanten, resp. mit unserem Agenten gehabt und geben aus einem Briefe des leßteren den folgenden Auszug, welcher, wie wir glauben, eine sehr rihtige Erklärung enthält über den Ursprung des Uebels, der das Geschäft in deutshen Tuchen für uns fast unmöglich macht und solche in einen so \{lechten Ruf bringen mag, um deren 7Fndustrie ernstlih zu shädigen. Unser Agent schreibt : „I regres very much that our business relations, if even con- fined to one article, have suffered recently s0 much by all the claims put forward by the bugers of the Cloth. T agrec with you that in general the quality of the Cloth has not been fully maintained during the last two years, but this complaint is a general one against all manu- facturers of Sommerfeld and its environs and is only caused by the continual depression in prices in China, for instance the prices of the Raw material are about the same as three years ago, when Russian Cloth fetched taels 25 a 26 and this price left only a very limited profit to the manufac- turers, to day the price is taels 21 a 22 and the cloth must have the same width, leugth and weight, consequently the manufacturers were compelled to make their goods cheaper by using all sorts of artificial inventions“. Ein fernerer Grund, der uns bewegt, unsere Jmportationen eher einzu- schränken als zu vergrößern, is die von uns gemachte Erfah- rung in Betreff der Schwierigkeit, etwaige Differenzen, wo Konsignationen nicht die von uns gemachten Vorschüsse nebft Kosten decken, von den Absendern der Waaren vergütet zu erhalten. Wir haben gegenwärtig zwei Klagen dieserhalb in deutschen Gerichtshöfen der Entscheidung entgegensehend, um die Zahlung von auf diese Weise entstandenen Schulden zu erzwingen, über deren Gerechtigkeit bei Firmen, die einen Handel mit auswärts betreiben, nicht der leiseste Zweifel obwalten sollte. Sobald durch zu große Zufuhren und Vorräthe der Markt für irgend welchen Ariikel gedrückt liegt, sind natürlich die Käufer und Auftraggeber nur bei ent- sprechend niedrigeren Preisen geneigt, sich auf neue Opera- tionen und Ordres einzulassen, was eine Nachfrage für billige Waare zur Folge hat, und um eine solche den Limiten ent- sprechend liefern zu können, nehmen dann die Fabrikanten ihre Zuflucht zu geringerem wenn nicht verfälschtem Material. Diese Erfahrung ist in großem Maßstabe in Manchester-Shir- tings gemacht worden, wovon die natürliche Folge gewesen, daß die Nachfrage für die \{hlechtesten und am meisten ver- fälshten Qualitäten fast ganz aufgehört hat und die besseren und reineren Fabrikate, wie die von Amerika und den Nieder- landen (Drills) importirten, einen bedeutenden Vortheil dadur gewannen. Es ist kein Grund vorhanden, warum deutsche Fabrikate bei den Chinesen nicht ebenso viel Anklang finden sollten, wie solche anderer Länder, noch sollte man an- nehmen, daß Deutschland hinter anderen Nationen zurück- stände, was die Leistungs'ähigkeit und Möglichkeit einer gleich billigen Produktion anbetrifft ; aber deutsche Fabrikanten haben meist erst noch eine Reputation für Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit, die sich durch keinen momentanen Gewinn be- stechen läßt, für sih zu gewinnen. Es ist dann noch die sehr häufig vorkommende ungenügende und schlechte Verpackung von deutshen Gütern der Entwickelung des Handels nach- theilig, was aber wohl bei längerer Erfahrung allmählich ver- mindert werden wird.

p. (N) Das Gesammtimportgeschäft in Baumwollen wie in Wollenwaaren für den Hafen von Ningpo befindet sich in den Händen der Shanghai Pince Goods Chinesen, die an hiesigem Plate Filialen errihtet haben und somit den euro- päischen Kaufmann hierselbst vom Jmport dieser Artikel gänz- lih ausschließen.

q. (A.) Jn Blankets ist in Amoy in den beiden leßten Monalen des Jahres ein ziemliher Umsay und werden hier eine Menge deutscher Decken (gewöhnliche sächsische) verkauft, jedoch ist der Bezug via Hongkong, der Durchschnitt ist 5pfündige Waare, bessere Qualitäten 8 10 Pfund. Jn Flaggentuch habe ih noch kein deutsches Fabrikat hier gesehen ; englisches, 7—9 Zoll breit und 40 Yards lang per Stück wird von Chinesen viel gekauft. Niederländische Kamelots werden hier jeder andern Sorte vorgezogen.

(Fortsetzung folgt.)

Wilhelma «U L S uo „Falke“ ist heute früh mit Hochwasser ausgeshleußt und zur Auf- suchung der „Vandalia“ in See gegangen, zunächst nah Thurso, Nordküste Schottlands.

Aus Oberammergau wird der „Allg. Ztg.“ unterm 3. d. geschrieben: Heute Nachmittags brachten unsere „Passions- \pieler“ das angekündigte Schausviel „Philippine Welser“ zur Aufführung, Diese Vorstellung war fast aus\chließlich von in unserer Gegend weilenden Fremden, Gästen des zur Zeit ziemlih stark besuhten Staffelseer Stahlbades, sowie solchen von Bad Kohlgrub u. #. w., dann von einigen Landleuten von hier und der nähsten Umgegend besuht. Was die Durchführung des Stückes betrifft, so blieben die Leistungen der Mitwirkenden hinter jenen bei den Aufführungen der bekannten . Passionsspiele, wodurch fich die \{lichten Gebirgsbewohner cinen Weltruf erworben, so weit zurü, daß dieselben eigentlich gar niht in Vergleich zu ziehen sind und ein nennenswerther Besuch der projektirten ferneren Aufführungen des ge- nannten Stückes kaum zu erwarten 1st.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Ke\\ el). Druck: W. Elsner.

Vier Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaats-Auzeiger.

M2 156.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Fahrbücher für die deutsche Verantwortlih redigirt von G. von Marées, Major. Verlag von Richard Wilhelmi. Berlin 1881. Band XL. Nr. 118. (Juli 1881.) Heft 1. Inhalt: Die historishe Entwickelung der Gefechts- formen der Infanterie in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. Von E. Keller, Kgl. bayr. Hauptmann. (Fortseßung). Die Erstürmung von Kars, unter Zugrundelegung des Tagebuches eines russischen General-Stabsoffiziers der Armee in Armenien 1877/78, All- gemeine Betrachtungen über die Shrapnels und Zeitzünder der Feld- geshüße. Nach dem Französischen des Obersten Mercier. (Schluß). Gerhard David von Scharnhorst. Ein militärhistorisches Charafkterbild. Von A. v. Crousaz, Major zur Disposition. ‘Niccolo Machiavelli als Kriegslehrer unserer Zeit. Von C. v. Bruch- hausen. Aus ausländischen militärischen Zeitschriften, Umschau in der Militär-Literatur. Verzeichniß der bedeutenderen Aufsäße aus andern militärischen Zeitschriften (15. Mai 1881 bis 15. Juni 1881). Verzeichniß der bei der Redaktion eingegangenen neu er- F\chienenen Bücher 2c. (15. Mai 1881 bis 15. Juni 1881.)

Preußisches Verwaltungs-Blatt. Wochenschrift .für Verwaltung und Verwaltungsrechtspflege in Preußen. Herausgeber: Dr. jur. BVinseel. Verlag und Expedition: Otto Drewitß in Berlin N., Monbijou-Plaß 10. Jahrgang 11. Nr. 40. Inhalt: Abände- rung der Regierungsinstruktion 2c. durch das Organisationsgesetß. Beitragspflicht zu den Krei8abgaben, insbesondere für Verkehrsanlagen (Chausseebauten); Aeltere Privilegien, betreffend die Befreiung von Kreiswegebaulasten. Beitragspflicht zu den Kreisabgaben; Berechnung ‘des aus Grundbesitz fließenden Einkommens, insbesondere Abzug von Deicblasten, von infolge Brandes geleisteten Bauausgaben, und des bei einem der mehreren Güter einer Stadtgemeinde hbervortretenden Defizits. Heranziehung von vor der Regulirung vom Gute eingezoge- nen wüsten Bauerhöfen zu den Gemeindeabgaben nah Maßgabe des Ortsstatuts bezw. nach dem Maßstabe der Staatsgrundsteuer. Rekla- mation gegen die gutsherrlichen Schulbeiträge, Zurückforderung der- selben. Wiederabnahme (Versagung) des Iagdscheins auf Grund von Bestrafung wegen Jagdfrevels. Polizeilibe Verfügung auf Auswei- sung Bundesangehöriger aus dem Orte ihres Aufenthalts, Stellung der definitiv angestellten Gemeindeschullehrer bei Aufhebung der Schulen.

Friedreihs Blätter für gerichtliche Medizin und

amin

Armee und Marine.

Berlin, Donnerstag, den 7. Juli

dizinal-Rath Dr. von Hecker in München. Tödtung des Dienst- herrn im Zustand krankhafter Bewußtlosigkeit, Epileptisher Traum- zustand, mitgetheilt von Professor Dr. von Krafft-Ebing in Graz. Plaxton (Direktor des Asyls Colombo in Ceylon), über geisteskranke Verbrecher, überseßt von Kreisphvsikus Dr. Kornfeld, 1. Abtheilung. Ueber Unterfucbungen gerichtsärztliher Natur, besonders mit Be- zug auf Heranziehung bester ausgebildeter Sachverständiger; aus der Rassegna parlem. Ital, überseßt und mitgetheilt von Kreiephysikus Dr. Kornfeld in Wohlau. Mittheilung eines Falles von Arsen- vergistung von Prof. Dr. H. Ranke in München. Zur Geschichte der Pestabwehr. Nah amtlichen Quellen bearbeitet von Dr. Albert Weiß, Königl. Negierungs- und Medizinal-Rath. Fortsezung aus dem I1II1. Heft 188] d. Bl. Kampher als Abortivmittel; mitge- theilt vom Landgerihts-Arzt Dr. Kuby in Augsburg. Referate und P A uet

…_ _Dettschrift für Forst- und Jagdwesen. Zugleich Organ für forstliches Versuchswesen. Herausgegeben in Verbindung mit den Lehrern der Forstakademie zu Eberswalde, sowie nach amtlichen Mittheilungen von Dr. jur. B. Dantelmann, Königlich preußischer Ober- Forstmeister u. Direktor der Forstakademie zu Eberêwalde. Berlin, Verlag von Julius Springer. 13. Jahrgang. 7. Heft (Juli). Inhalt: Abhandlungen: Gemeindewald und Genossenwald. 111. Von Dr. B. Danckelmann. Ueber Formzahlen der Kiefer. Na dem bei der Hauptstation des forstl. VersuhS8wesens gesammelten Materiale bearbeitet durch Weise, Kgl. Oberförster zu Eberswalde. Ueber Probestamm-Systeme. Vom Forstmeister Urih zu Büdingen. Mittheilungen : Sprungfertigkeit von Hasen. Vom Oberförster Banner zu Muskau in Oberlausitz. Statistik: Stein- und Braun- toblenproduktion im Deutschen Reiche für 1879 und 1870—1879, Literatur. Notizen.

Friedrih Georg Wiecks „Deutsche illustrirte Ge- werbezeitung“. Herausgegeben von der Verlagshandlung unter Mitwirkung tüchtiger volkswirthschaftlicher und tehnologischer Kräfte. Verlag von Carl Grüninger in Stuttgart. Nr. 23. Inhalt: Sein eigenes Haus bauen. Wassergas und Wasserstoff. Noch- mals über Mineral-Scmieröle. Die landwirthschaftlihen Ma- schinen und Geräthe auf der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung zu Halle a. S. Rundschrift nah Soenneckens System. Neuer Maserir-Apparat. Versilberung von Geräthen aus Bessemer- Metall. Rauchverbrennung bei Feuerungs8anlagen. Von der Patent- und Mustershuß-Ausstellung in Frankfurt. Handwerks-

BS8Sf.

und Verlag von Bernhard Felisch, Baumeister in Berlin. Nr. 52. Inhalt : Vereinsangelegenheiten. Soziales. Lokales und Ver- mischtes. Technische Notizen. Schulnachrichten. Juristisches. Brief- und Fragekasten. Personalnachrichten. Berliner Bau= markt. Submissionen. Marktbericht. Annoncen.

Nr. 53. Der gewerblihe Wahlaufruf. Allgemeines über Stucco Lucido, Stuckmarmor, Marezzomarmor, Terrazzo. Ge- werbe- und Industrieausftellung zu Halle a. S. im Jahre 1881. Dackonstruktion für Schuppen. Juristisches. Lokales und Ver- mischtes. Technische Notizen. Schulnachrichten. Amtliches. Soziales. Bücheranzeigen und Rezensionen. Personalnachrichten. Brief- und Fragekasten. Berliner Baumarkt. Submissionen. Baukalender für 1882. Annoncen.

Gewerbeblatt aus Württemberg, herausgegeben von der Königlichen Centralstelle für Gewerbe und Handel. Nr. 27. Inhalt: Ueber den Ausfuhrhandel Deutschlands nah Nordamerika. J. v. Grüners Erdleitung für Blißableiter. Neues Verfahren bei Herstellung von Refonanzböden. Preisausscreibung für eine neue Petroleumlampe. Schlesishe Gewerbe- und Industrie-Aus- stellung in Breslau. Deutsche Reichspatente von in Württemberg wohnenden Erfindern. (Patentertbeilungen). Die Zahl der Be- sucher der Mustersammlungen. Nächste Monatsbörse. Ankündi- gungen.

__ Mittheilungen des Sekretariats der Handels- und Gewerbekammer in Stuttgart. 1881. Nr. 12. Inhalt: Kolonifation und Erport. Deutsch-französischer Zolltarif.

Sozial-Correspondenz. Allgemeine Ausgabe (beraus- gegeben von Dr. Victor Böhmert und Arthur von Studnit in Dres- den). Nr. 27. Inhalt: Aus der Geschichte der Arbeitstheilung und der Handwerker-Genossenschaften. Ein gesegnetes Arbeiter- leben. Ein eigenes Haus. Halbbildung und Herzenskälte. Zimmergymnastik. Nach Uebers{hwemmungen. Arbeitsmarkt.

Allgemeine LiterarisheCorrespondenz Nr. 92, In- halt: Der Humanismus im siebenbürger Sachsenlande. Von Fritz Teutsch. (Schluß folgt.) Ueber die Behandlung von Affekten in der Tra- gödie, Von Adolf Hoppenstedt. In Sachen des Deutschthums in Üngarn und Siebenbürgen. Wie läßt si vorläufig Hülfe schaffen? Kritische Umschau: Romane, Novellen und Erzählungen : Fontane, Grete Minde, bespr. von Julius Riffert; Laube, Louison, bespr von &riß Lemmermayer; Franzos, Stille Geschichten, besvr. von Marx Vogler; Wachenhusen, Prinzeß Marianne; Willfried, Doris, bespr.

Kellner, Zahnschen Eheleute erlassene Steckbrief

Sanitätspolizei. 32, Jahrgang, Nürnberg,

Jahr 4, Heft: Juli und August. Verlag der Fr. Kornschen Buchhandlung, 1881, In- halt: Untersuchung gegen Franzisca S. ledige Inwohnerstochter von H. wegen Verbrechens des Kindsmordes, mitgetheilt von Ober-Me-

Geschenke. Wochenbericht des

H. Simon. Verschiedenes. nas, E

Baugewerk8meister.

eitschrift für prafktishes Bauwesen. Redaktion

technischen und Patentburcaus von Vom BVüchertische. Anzeigen. Organ des Verbandes Deutscher

von Ludwig Ziemßen ; Lohde, Auf klassischem Boden, bespr. von Anna Wünn. Allgemeiner Deutscher Schriftstellerverband. Zeitge- \chihtlihe Mittheilungen. Deutsches Hochstift zu Frankfurt a. M. (Schluß.) Anzeigen.

Fragen und Antworten, Freies

[Inf erate für den Deutschen Reich8- und Königl. 1 Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deulschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Prenßischen Staats-Anzeigers: ¿ Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. 2

u. dergl.

Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen. 123947]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Bneh- halter Hermann Elze, am 10, März 1853 zu Berlin geboren, welcher flüchtig ist, ist die Unter- subungshaft wegen Unterschlagung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Stadtvoigteigefängniß abzuliefern. Berlin, den 28, Juni 1881, Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 28 Jahre, Größe mittel, Statur \{chlank, Haare blond, Stirn frei, Bart ohne, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Kinn rund, Ge- siht oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch.

[23948]

Steckbrief. Gegen den Handelsmann August Wilhelm Waldemar Theodor Müller, welcher sich verborgen hält, ift die Untersuchungshaft wegen Betruges in den Akten J. III. B. 294. 81 verhängt. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und in das hiesige Stadtvoigtei- Gefängniß abzuliefern. Berlin , den 1. Juli 1881. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht T. Beschreibung: Alter 36 Jahre, Größe 1 m 62 cem, Statur kräftig, Haare s{chwarzbraun, Stirn hoch und breit, Bart braun, meist rasirt, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase dick, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn breit, Gesicht groß und voll, Gesichtsfarbe gesund, schr sommersprossig, Sprache deuts, Kleidung unbekannt. Besondere Kennzeichen: an der Stirn links eine lange Narbe, auf Brust, Rücken und Nacken kleine weiße Narben.

unten beschriebenen

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handelsmann August Alexander Carl Theodor Kienast, am 17. Januar 1830 in Schöône- berg geboren, welcher si verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Land- gerichts I., Strafkammer 1. zu Berlin vom 28. Fe- bruar 1881 erkannte Gefängnißstrafe von 3 Monaten vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu ver- haften und in das Amtsgerichtsgefängniß des Er- greifungsortes abzuliefern. Berlin, den 29. Juni 1881. Königliche Staatsanwaltschaft bei dem Land- geriht I. Beschreibung: Alter 514 Jahr, Größe 161 cm, Statur kräftig, Haare grau, Stirn hoch, Lerave, Bart Schnurrbart blond, sonst rasirt, Augen-

rauen blond, Augen blau, Nase kurz, breit, Mund

gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht voll, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsh. Be- sondere Kennzeichen: am Kehlkopf eine kleine Narbe, auf der Brust starke Schröpfnarben.

[23769] Der unterm 19. Mai 1881 gegen die Haararbeiter Carl Ludwig und Charlotte Louise, geb.

ist durh die inzwischen erfolgte Strafvollstreckung erledigt. Celle, den 4. Juli 1881, Königliches Amtsgericht.

Abtheilung T. E. Kistner.

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

1.

2.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffeutlicher Auzeiger.

M

Inserate nehmen an: die Annoncen-Exryeditionen des

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

5 Theater-Anzeigen. | In der Börsen-

. Familien-Nachrichten. beilage. Ls

„Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Hagsenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Shlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaux.

, Steckbriefs-Erneuerung. Der von dem König- | vor lihen Amtsgericht in Schmiegel in Nr. 79 pro 1881 hinter dem Knecht Valentin Urbanski aus Sniaty wegen Diebstahls erlassene Stectbrief wird hiermit

erneuert. Schmiegel, den 5. Juli 1881. liches Amtsgericht.

Der hinter der Wittwe des Ludwig Vaupel, Elise, geb. Gundlach, aus Großalmerode am 4. August 1880 erlassene Steckbrief wird als erledigt zurückgezogen. Cassel, den 29. Juni 1881, König- liche Staatsanwalt|chaft.

[23949]

Offene Strafvollstreckungsrequisition. Gegen 1) den Tuchmacher Theodor Rudolph Schmidt, am 2, Mai 1845 in Spremberg geboren, zuleßt in Spremberg 2) den Tuchmacher Gustav Adolph Janke, am 5. April 1846 in Brandenburg a./H. geboren, zuleßt in Spremberg, 3) den Knecht Johann Gottlieb Wusk, am 19. Mai 1852 zu Proschim geboren, zuleßt in Welzow bei Spremberg, welche sich verborgen halten, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Spremberg vom 1. Dezember 1880 wegen Ucber- tretung des §8. 360 Nr. 3 des Reichs-Strafgesetzbuchs erkannte Strafe von je 90 4 Geld, im Unver- mögensfalle 30 Tagen Haft vollstreckt werden. Es wird ersucht, die qu. Geldstrafen von den Ver- urtheilten beizutreiben, im Unvermögensfalle die- selben in das Gerichtsgefängniß ihres Wohnorts behufs Verbüßung der fubstituirten Haftstrafe ab- zuliefern. Spremberg, den 1, Juli 1881, König- liches Amtsgericht.

König-

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

(23%1] Oeffentliche Zustellung.

Der Henriette Karkus, ledig, in Otterberg wohn- haft, dermalen ohne bekannten Aufenthaltsort, in Amerika abwesend, Tochter und Miterben des in Otterberg verlebten Zimmermannes Jacob Karkus, wird hiemit bekannt gegeben, daß in dem Verthei- lungsverfahren, welches in der Zwangsvollstreckungs- sache in das unbewegliche Vermögen der Erben des gedaht verlebten Jacob Karkus betrieben wird, wegen Vertheilung der am 30. Juni cr. erzielten Erlösetermin auf Donnerstag, den [eaten Olkto- ber 1881, Morgens 10 Uhr, im Sihßungs- nt ee des K. Amtsgerichts Otterberg, festgeseßt wurde.

Otterberg, den 6. Juli 1881,

Der Kgl. Amtsgerichts\chreiber : Christ.

[23964] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau des Schneiders Theodor Klopfer, Auguste, geb. Hauer, zu Oschersleben, vertreten durh den Justizrath Kortum zu Halberstadt, klagt gegen ihren Ehemann, den Schneider Theodor Klopfer, früher zu Oschersleben, jeßt in unbekannter Abwesenheit, wegen böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Ehescheidung, und ladet den Beklag-

gerichts zu Halberstadt auf

richte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Auszug der Klage bekannt gemacht.

Halberstadt, den 2. Juli 1881.

___ Richter, Sekretär, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[123957] Oeffentlihe Ladung.

des in der Gemarkung von Marjoß belegenen Grund- üdcks, als:

D. 56 Weg an der Landstraße 40 a 41 qm unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesitzes in das Grund- buch von Marjoß beantragt hat, so werden alle diejenigen Perfonen, welche Rechte an jenem Grund- vermögen zu haben vermeinen, aufgefordert, solche

bis zum Termine am 1. September 1881, Vormittags 9 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen- falls nah Ablauf dieser Frist der bisherige Besitzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen wer- den wird und der die ihm obliegende Anmeldung unterlassende Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Nichtigkeit des Grundbuchs das obenerwähnte Grundvermögen erwirbt, niht mehr geltend machen kann, sondern auch ein Vorzugsreht gegenüber Den- jenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben geseßten Frist erfolgten Anmeldung eingetragen sind, verliert. Steinau, am 4. Juli 1881. Königliches Amtsgericht. v. Hagen.

[23485] Aufgebot.

Zur Erlangung eines Aus\c{lußurtheils behufs

Eintragung als Eigenthümer in das Grundbuch hat

der Kötter E Höving zu Bockholt in Gemäß-

heit des Gesetzes vom 7. März 1845 das Aufgebot folgender Grundstücke beantragt :

a, pee 8 Nr. 42 Katastralgemeinde Reckling- aufen, eingetragen im Grundbuch von Rek- linghausen Band I1l. Blatt 1 auf den Na- men der Eheleute Schuster Wilh, Höving, gnt. Schneider und Gertrud, geb. Hetkamp.

413 414 s . Flur 8 Nr. 72 und 79 Katastralgemeinde

Recklinghausen, eingetragen im Grundbu von Recklinghausen Band 111. Blatt 7 auf den Namen der Ehefrau Scbusters Wilh. Pöwing, gnt. Schneider, Gertrud, geb. Heit- amp. Es werden daher alle Diejenigen, wel{e Eigen? lhum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Realrechte geltend zu machen baben, aufgefordert, dieselben \spätestcy,s3 in dem auf

ten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits

L den 21, September 1881, Mor?,ens 10 Uhr,

die I1IT. Civilfammer des Königlichen Land-

den 28. November 1881, Vormittags 9 M j mit der Aufforderung, cinen bei dem gedachten Ge-

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser

Nachdem die Gemeinde Marjoß die Eintragung

vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6, anbe- raumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls dieselben mit ihren etwaigen Nealansprüchen präkludirt und die aufgeführten Grundstücke auf den Namen des Antragstellers berichtigt werden. Recklinghausen, 28. Juni 1881. Königliches Amtsgericht.

[23956] Verkaufs - Anzeige und Aufgebot.

Die den Erben des weiland Gastwirths und Ackermanns Friedrih Schodder zu Wibbecke gehören- den Immobilien, als:

1) 34 a 30 qm Aer, in dem Hasenhalken, Bi 2 P22

2) 92 a! 30 qm Uer, U o M 29

im Gemeindebezirke Barterode belegen,

follen in dem auf Sonnabend, den 23. Juli 1881, Morgens 11 Uhr, im Schodder'schen Wirthshause zu Wibbecke ange= fetten Verkaufstermine öffentlich meistbietend ver- kauft werden. :

Alle, welche an diesen beiden Grundstücken Eigen- thums-, Näher-, lehnrechtliche, fideikommissarische, Pfand- und ändere dingliche Rechte zu haben ver« meinen, werden aufgefordert, solche in diesem Ter- mine bei Strafe Aussc{lufses den neuen Erwerbern gegenüber anzumelden.

Uslar, den 5. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht. IT. Kamlah.

auf der RNohbreite,

[23954]

Verkaufs-Anzeige und Ausgebot.

Die der Ehefrau des Kaufmanns G. Merbèz da» hier, Wilhelmine, geb. Randa, abgepfändete Bürger= telle Nr. 40 der Mauernstraße in Celle sammt Zubehör, namentlich dem unter Art. Nr. 326 der Grundsteuer-Mutterrolle des Stadtbezirks Celle zu 2a 37 qm beschriebenen Areal, foll im Wege der- Zwangsvollstreckung in dem zu diesem Zwecke auf

Mitiwoch, den 24. August dv. J-,

Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine öffentlich meistbietend verkauft werden. E Kauflustige werden dazu hierdurch eingeladen und werden zugleih alle Diejenigen, welche an dem vorbezeichneten Grundstücke Cigenthums-, Näher-, lehnrectlice, fideikommissarische, Pfand- und anders dinglihe Rechte, insbesondere ‘au Servituten uzxd Nealberehtigungen zu haben vermeinen, aufgefordext, ihre vermeintlicben Rechte, bei Meidung des Verluftes derselben im Verhältniß zum neuen Erwerbex, in oben gedachtem Termine unter Vorlegung der die- selben begründenden Urkunden zur Anmeldung zu bringen, ; Celle, den 3. Juli 1881. j Königliches N mtsgeriht. Abtheilung Il.

Mosengel,