1881 / 158 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

jähriger Erfahrung begründeten Ansicht verfallen die meisten deutshen Fabrikanten auf eine Methode, der auéländischen Konkurrenz entgegenzuarbeiten, die sih in der Folge als un- rihtig und dem Emporkommen der deutschen Jndustrie in diesem Fache geradezu entgegenarbeitend bewiesen hat, indem sie englische oder französische elegante Muster von s{le{chterer Wolle, in geringerer Breite des Stoffs, in mehr oder minder unächter Farbe herstellen und billiger verkaufen. Wenn nun dieses Verfahren den betreffenden Fabrikanten au einen ein- maligen, relativ größeren Gewinn bringt, so kann dieses doch niht ohne den Verlust des Vertrauens auf die Reellität des deutschen Fabrikats geschehen. Wir können nicht die Mängel in den verschiedenen Geweben genauer angeben, wohl aber die Güte der fertigen Stoffe nah ihrem Werth beurtheilen. Unser Urtheil neigt sihch bei den angestellten Vergleichen zu Gunsten des ausländishen Produkts. Es soll indessen hier niht unerwähnt bleiben, daß einige Fabrikanten anfangen, dur Lieferung eines reellen Fabrikats das gesunkene Ver- trauen wieder zu heben. Dies zeigt sih besonders in der An- fertigung von shwarzem und anderem einfarbigen Tuch, wel- ches fast aus\schließlich aus Deutschland bezogen wird. Andere Bekleidungsartikel dagegen, wie Hüte, Strumpfwaaren u. dgl. m. werden aus obenerwähnten Gründen von England im- portirt.

k. An Bekleidungsartikeln sür ausländishen Gebrauch beziehe ih Broadcloth, Pilotcloth, Lastings und Merino fast aus\cließlih aus Deutschland, Flanelle und Tweeds dagegen aus Frankrei und England, Hüte, Socken, Unterzeug, Hem- den, Kravatten ebendorther sowie aus Amerika. Jm Einzel- nen ist über diese Artikel Folgendes zu bemerken. Broad- cloth in meinem Sinne ist s{chwarzes und blaues Tuch in feinen Qualitäten von circa 9—14 # per Meter. Dasselbe wird hier ausschließlih für Fremde verar- beitet, und zwar in Frackanzügen und Uniformen. Jn er- steren ist der Verbrauch, wenn man die geringe Anzahl der Fremden in Betracht zieht, in Vergleich zu Europa ziemlich groß, und habe ih, soweit ih Tuche verarbeitete, etwa zwei Drittel deutsches Fabrikat gegen ein Drittel englisches ge- brauit. Da nun Frackanzüge fast ausschließlich von den europäishen Geschäften gemacht, von denen jedes seinen Be- darf direkt bezieht, so ist wohl der Absay von shwarzen Tuchen dieser Art in größerer Menge an Cbinesen niht möglich. Anders ist es mit blauem Tuh und Donskin, wovon nicht nur in den hier befindlichen vier europäischen Geschästen, sondern auch in den chinesischen Herrenkleidermagazinen zu Uniformen für Marineoffiziere, nomentlih die amerikanischen, bei der großen Zahl hier s\tationirter Kriegsschiffe stets viel fonsumirt wird. Jch selbst verwende nur deutsches Tuch (Lensup) und habe davon auch regelmäßig an chinesische Schneider abgeseßt, so lange der Fabrikant darauf achtete, daß stets genau die gewünschte Farbe gesandt wurde. Neuere Tuchsendungen sind aber in dr Farbe so stark von dem Muster abgewichen, daß ih niht mehr wie früher an Chinesen auf Lieferung verkaufen kann und diese ihren Bedarf jeyt meistens dur englische Häuser aus England beziehen. Es ist das jehr zu bedauern, da das deutsche Fabrikat, wenn sorgfältig gearbeitet, entschieden besser als das englische ist, und ih durch langjährigen Umgang mit den chinesischen Konsu- menten leiht im Stande wäre, ein Geschäft darin zu machen, wenn der Fabrikant das seinige dazu thun wollte. Blaues Pilotcloth i} hier im Winter an chinesische Magazine gut zu verkaufen. Deutsches Fabrikat würde das englische theilweise verdrängen, wenn man von leistungsfähigen Häusern Muster- farten erhalten könnte. Lastings find in meinem Sinne Futterstoffe, die ih in vorzüglicher Qualität aus ODsnabrüd beziehe. An ein größeres Geschäft durch_ Absay an die Chi- nesen ist bei dieser feinen Qualität des Stoffes, der mit dem gleichnamigen Stapelartikel nicht zu verwechseln ist, wohl nicht zu denken. Ebenso verhält es sich mit Merino, einem \{hwarzen Sommerrockstoff, der in schöner Qualität aus Deutschland kommt. Flanell is in - deutscher Waare (sg. Mutton, halb Baumwolle) Stapelartikel, der in größeren Konsignationen hier ankommt und viel verbraucht wird, für mih existiren nur ganz feine englische \g. Criquetflanells, ganz Wolle, die man hier zu Frühlings- und Sommeranzügen verwendet. Db diese Waare überhaupt in Deutschland gemacht wird, weiß ih nicht. Leichte Flanelle, farbig und weiß, beziehe ih gleichfalls aus England, da nach meiner Erfahrung deutsche Waare zu stark einläujt. Während der englische Fabrikant alles aufbietet gut gekrumpene Waare in wirklih eleganten Mustern zu liefern, findet mit dem deut- schen das Gegentheil statt. Die Muster sind geradezu häßlich, und da die Waare bei der Verarbeitung etwa 15 Proz. ein- läuft, so mache ih lieber keine Versuche weiter. Außerdem giebt der Fabrikant sich auch nicht die Mühe, wenn sein Fabrikat wirklich brauchbar, dasselbe gleih dem englischen durch Aussendung von Musterkarten einzuführen. Tweeds: in dieses Fah schlagen alle diejenigen Stoffe, welche alljährlich als Modesachen zwei bis dreimal an den Markt kommen und als solhe den wichtigsten Artikel unserer Geschäftsbranche bilden. Vor vier Jahren machte mein damaliger Agent viele Versuche in diesen Sachen, welche aber so unglüdlih aus- fielen, daß weder sür mih noch für andere Häuser Deutsch- land als Quelle existirt. Den Mustern fehlt eben das, was französisches und englisches Fabrikat zu Modesachen macht, das Neue, ohne daß ih g:rade angeben könnte, worin das besteht. Wahrscheinlich findet der deutsche Musterzeihner im Auslande viel lohnendere Beschäftigung. Die deutshen Tweeds sind zwar in den meisten Fällen billiger als andere, aber dafür auch desto schmäler. Wenn der deutsche Fabrikant glaubt, durch billigere Preise auf Kosten der Breite einer im übrigen ganz guten Waare diese einzuführen, so ist das ein großer Miß: arif, weil in der praftishen Verarbeitung durh den Schneider dieser Unistand (geringe Breite) zu Tage tritt und der Ar- beiter 20 Proz. mehr Stoff verschneiden muß, als er bei einer Waare gethan haben würde, die nur 5—6 zoll breiter wäre, Endlich sind deutsche Modewaaren, mit anderen verglichen, meistens steif, nicht elastish genug, welher Uebelstand bei der Verarbeitung s{hwer ins Gewicht fällt. Hüte, ein ganz bedeu- tender Artikel, der fast aus\{ließlich aus England bezogen wird, anscheinend, weil der englische Geshmack hier maß- gebend ist. Wie ich aus einer ganz fkürzlih ge- machten Erfahrung weiß und auch aus früheren Beobach- tungen annehme, ist aber deutshes Fabrikat im Stande selbt mit den berühmtesten engljshen zu konkurriren, der

Fabrikant müßte sich nur der Mühe unterziehen, sih hier be- Gon zu machen und seine Waare so anzufertigen, wie es vom Konsumenten vorgeschrieben wird. Soden sind kein be- sonders wichtiger Artikel und da ih vor drei Jahren mit jächsishem Fabrikat sehr {limme Erfahrungen gemacht, wende

ih mich seitdem nach England. Unterzeug in guter, für Fremde der besseren Klasse brauchbarer Qualität kommt fast aus- \cließlich aus England. Auch hierin habe ih im leßten Sommer mit deutshem Fabrikat einen Versuh gemacht, der sehr unglü@lih ausfiel. Die Waare lief beim Waschen so stark ein, daß sie von keinem meiner Abnehmer mehr als einmal (!) getragen werden konnte. Jch bin dadurch bei einem Theil meiner Käufer in den Ruf gekommen, unreell zu sein und habe außerdem das auf den Artikel verwandte Kapital verloren, da ich nah obiger Erfahrung niht mehr wagen darf, denselben anzubieten. Dergleihen kommt beim engli- cen Fabrikanten niht vor und wenn ih wie in meinem Falle einen hohen Preis bezahle, so kann ih auch sicher sein, eine reelle Waare zu erhalten, indem ih mich nach Eng- land wende. Hemden sollten sich von Deutschland sehr viele importiren lassen, doch glaube ih, es fehlt dem deutschen Fabrikanten der nöthige Geshmack oder vielmehr die nöthige Kenntniß des außerdeutshen Geshmacks, um mit Erfolg seiner Waa:e Absay zu sichern. Kravatten, Scarves und alle in dieses Fah schlagenden Modeartikel kommen ausschließlich von England, welches darin, sowie auch in anderen Luxusgegen- reibt der Herrenbekleidung die Mode hier draußen vor- 1chreibt.

5) Möbel, Hausrath, sonstige europäische Bedürfnisse.

b. deutshe Möbel finden im Allgemeinen keinen Ein- gang; die englischen sind durabler , wobei übrigens für Shanghai auch der hier vorherrschende englische Geshmack eine Rolle spielt.

f. fast alles aus England.

m, Möbel und Hausrath werden jeßt arößerentheils so- wohl von europäischen als cinesishen Geschäften hier fabrizirt und nur das Holz und sonstiges Zubehör aus dem Aus: lande bezogen. Was an fertigen Sachen eingeführt wird, fommt von England und Amerika, wo insbesondere Möbel dauerhafster und dem hiesigen Geschmack der fremden entsprechender gearbeitet werden. Gleiches gilt von allen Arten A und herrschastlihen Equipagen, in denen ein großer, seit meiner Erfahrung jährlich um meh ere hundert Stück zunehmender Verbrauch stattfindet. Soweit nicht hier gebaut, werden dieselben in England eigens für den Bedarf von Shanghai unter Rücksicht auf die klimatischen Verhältnisse und die Stärke der cinesishen Pferde hergestellt. (Dort versteht man sih auch am besten auf die Verpackung, die bei diesem Artikel der Kostenersparniß wegen von beson- derer Wichtigkeit ist; Räder z. B. müssen getrennt. geschickt werden). Der französishe Geshmadck findet keinen Anklang, deutsche Wagen habe ich hier nie gesehen. Schreibmaterialien werden aus England und Frankreih bezogen, weil größere englische Geschäste hier Agenturen haben und die gelieferten Waaren genügen. Toiletteartikel für Europäer werden eben- dorther am besten geliefert. Jn Gold-, Silber: und Juwelier- waaren entsprechen deutsche Fabrikate dem soliden Geshmack der Engländer und Amerikaner und dem guten Geschmack der Franzosen nicht.

9 (A.). Jn Toilztteartikeln bieten die englischen Firmen solche Fazilitäten, daß an deutsche Jmportation nicht zu denken ist. Erstlih gewähren sie lange Kredite, zweitens senden sie gewöhnlich bei festen Ordres gleih die doppelte Quantität zum kfommissionsweisen Verkauf.

(Fortsetzung folgt.)

-

Ueber die Verheerungen, welche das Unwetter am 6. d. M. in der Hallischen Ausstellung angerichtet hat, entnehmen wir der „Aust. Ztg.“ Folgendes: Nachdem {on den ganzen Tag eine furht- bare Schwüle geherrscht hatte, welhe das Nahen eines Gewitters ahnen ließ, erhob sich gegen 4 Uhr Nachmittags ein Unwetter, wie wir folches seit langer Zeit nicht erlebt haben. Der Himmel ver- finsterte, sich und ein wüthender West-Süd-Weststurm brach los, dem ih bald ein heftiges Gewitter zugesellte. Leider hat unsere Ausftellung wesentlich gelitten. Es sind besonders diejenigen Gebäu e und offenen Hallen, deren Fronten nach der Wetterseite stehen, stark mitgenom- men worden. Die südliche 60 m lange und 5,5 m breite offene Halle der Forstabtheilung ist in ihrer ganzen Länge niedergelegt worden. Der wissenschaftlich geordnete und interessanteste Theil der forstlichen Abtheilung, welcher vorzugsweise Waldrohprodukte, wie Nußstämme, Stangen u. \. w., ferner Vergleihungsobjekte für den Gang des Wachsthums in der übersichtlihsten Anordnung enthielt, ist vorläufig zu Grunde gerichtet. Man kann den Schmerz des Mannes, der mit der größten Mühe und Aufopferung diese Samm- lungen zusammengestellt hat, des Hrn. Forstmeisters von Kujawa, ermessen. Eben so hat die Mittelhalle der forstlihen Abtheilung ge- litten. Die ohne Sprossen eingefügten Oberlichtfenster der Westseite fornten dem Anprall des Orkans theilweise nicht widerstehen, sie zer- sprangen, der Regen konnte ungehindert einströmen und durchweichte manche werthvolle Zeichnungen, Karten 2. Die Beschädigungen am Hauptgebäude erstrecken sich auf der unserer Maschinenhalle an- gefügten Wagenhalle, deren Dahch an einer Stelle ab- gerissen und deren Oberlichtfenster zum Theil zerschmettert wurden, ferner auf die Maschinenhalle selbst, deren Dach und Oberlichtfenster ebenfalls stark beschädigt wurden und auf das Dach der Gruppe für Chemie. Mehrere ca. 50 gem starke Pfosten der Wagenhalle wurden durch den Orkan ca. 300 Schritt weit geschleudert und drangen pfeilartig und mit furchtbarer Gewalt in das Dach dieser Gruppe ein, wo sie zum Glück zwischen den Scalbrettern eingeklemmt blieben. Zahllose Fenster- scheiben, Flaggenstangen u. #. w. sind dem Unwetter zum Ovfer gefallen. Zahllose nase Stellen im Hauptgebäude be- weisen ferner, daß das Wasser Eingang gefunden hat. Db Ausstellungêgegenstände beschädigt worden sind, können wir zur Zeit noch nit sagen. Gradezu lebensgefährlih war der Aufenthalt im Pavillon der „Magdeburgischen Zeitung“. Das nach der Westseite elegene Portal, welches die volle Wucht des Orkans auszuhalten Matte, fonnte feinen Widerstand mehr leisten und als das an- wesende Personal sich gegen das Thor \temmte, stürzte das oberhalb angebrachte halbrunde Oberlichtfenster, dessen Durchmesser ca. 3 m beträgt, frachend herab, glückliher Weise ohne Jemanden zu verleken. Sturm und Regen fanden ungehinderten (in- gangz der leihte Bau wurde hin- und hergeschüttelt, so daß für ihn in der Lhat das Schlimmste zu befürchten stand. Ein wüstes Kon- glomerat von Zeitungen, Stoffen 2c. bedeckte den Boden und ver- wischte vollständig das so freundliche Bild, welhes der Pavillon sonst bietet. Hoffentlih werden die Schäden in einigen Tagen repa- rirt sein.

Frankfurt a. M. (Ausft.-Corr.) Am Montag, den 4. Juli, besuchte Se. Majestät der König von Schweden, incognito als Graf Haga, die Ausstellung. Der König wurde von dem Vorstande empfangen und besichtigte die wichtigsten Theile, sowohl im Ausstel- lungépalaste wie im Garten, sehr eingehend, wobei Se. Majestät zu wiederholten Malen die vollste Befriedigung aussprah, Der König machte diverse namhafte Einkäufe, probirte u. A. auch die BVillards von Dorfelder, seßte sich in mehrere Equipagen u. \. w. und fuhr au mit dem elektrishen Aufzuge auf die Plattform des Aus- sihtsthurms, Nach dem Frühstük wurde die Balneologische Ausstellung besuht. Bis in die späten Nachmittagsstunden erstreckte sich der Königliche Besuch, wobei Se. Majestät mehrfach das Be- dauern betonte, niht Alles gesehen zu haben. An demselben Tage

«und gefiel sehr.

wurde die Ausftellung auch vom Grafen Loris-Melikoff und vom Minister-Präsidenten Cairoli und am Vormittag des 5. Juli von Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg von Preußen besucht. Nachdem der brillante Fürstenpavillon bereits vor einigen Tagen fertig gestellt worden, ist nun auch das leßte Etablissement, und jedenfalls nicht das uninteressanteste, nämlich die fogenannte künstliche Eisbahn, aber mit wirklihem Eis, gleihfalls so gut wie vol- lendet; wenigstens sind am 4. Juli die ersten Proben damit gemacht worden, die, wie wir hören, ganz nach Wunsch ausgefallen sind. Diese Eisbahn, die erste derartige in Deutschland, ist entscieden eine ganz besondere Spezialität der Frankfurter Ausstellung. Auch vom wissenschaftlihen Standpunkte aus is die Sache sehr interessant, und man i} mit Recht darauf begierig, wie si dieselbe bei der augen- blicklih herrschenden Tropenhiße (das Thermometer zeigte in den leßten Tagen 25 und gar 270 im Schatten) bewähren wird. Am leßten Sonntag, 3. Juli, war die Ausstellung sehr stark besucht. Von Mannheim allein waren mit einem Extra- zuge, den das Reisebureau von Schottenfels & Co. arrangirt hatte, allein gegen 1600 Personen eingetroffen, zu denen am Nachmittag und am Abend noch viele andere Tausende aus Franksurt selbst und aus der nächsten Umgegend hinzukamen, so daß sih ein überaus

lebendiges Treiben entfaltete, sowohl im Ausstellungspalaste selbst |

als auch später im Garten. Die Bilseshe Kapelle erntete wieder, wie gewöhnlich, den allgemeinsten Beifall. Auch eine Knabenkapelle aus Mainz, unter Leitung des Kapellmeisters Czabek, ließ sich hören

Der Erlös für die Eintrittskarten betrug am Sonntag, den 3. Juli, im Ganzen ca. 8000

Der öffizielle Katalog der Allgemeinen deutschen Patent- und Mustershuß- und der Lokal-Gewerbe- Ausstellung zu Frankfurt a. M., der uns vorliegt, ist typo- graphish \plendid ausgestattet und mit zahlreichen instruftiven Holz- schnitten und Zinkäßungen geziert. Den Umschlag {mückt eine ge- shmackvolle, hübsch erfundene Titel-Jlustration von Luthmer und Klimsch (Zinkäßung von Osterrieth in Frankfurt a. M.). tische Brauchbarkeit kann jeder Besucher der Ausstellung erproben, Nachträge und Berichtigungen waren bei fertigkeit der Ausstellung unvermeidlich. Statistisch betrachtet ver- theilt sich das zur Anschauung Gebrachte Die 1. Gruppe der Patent- und Musterschußausstellung: Textil- und Bekleidungsindustrie, weist 77 Firmen auf, die 2,: Kautschuck, Gummi und Leder, 26 Firmen; die 3.: Papierindustrie,

17 Firmen; die 4.,: Holz- und Möbelindustrie, 68 Firmen; die 5.: |

Thon- und Glaswaaren, 24 Firmen; die 6.: Kurz- und Galanterie- waaren, 111 Firmen; die Gruppe 7 a.: Metallindustrie (Eisen, Zink, Nickel, Kupfer 2c.) 125 Firmen; 7 b.: Edelmetalle und Juweclier- erzeugnisse, 31 Firmen; 8. Maschinen- und Transport- wesen, 356 Firmen, nämlich 8a.: Dampfkessel- und Feue- rungs8anlagen 2, 15 Firmen, 8b.: Dampf-, Gas-, Heiße luftmaschinen, Wind- und Wasser - Motoren, 33

Massermesser 2c., 119 Firmen, 8f.: Land- und hauswirthschaftliche Maschinen und Apparate, 40 Firmen, 8 g.: Armaturen, Maschinen- Elemente, Dichtungsmaterial 2c., 57 Firmen; die 9. Gruppe: Bau- und Ingenieurwesen, zählt 170 Firmen; die 10. Gruppe: Chemische Industrie, Nahrungs- und. Genußmittel, die 11. Gruppe: Wifssenschaftliche die 12, Gruppe: Musikalische

endlih die 13, Gruppe:

Instrumente, 76 Instrumente ,

1) Textilindustrie mit 48 Firmen, 2) Gummi, Kautschuk, Leder mit

97 Firmen, 3) Papierindustrie mit 4 Firmen, 4) Holz- und Möbel- |

industrie mit 41 Firmen, 5) Thon- und Glaswaaren mit 10 Firmen, Me und Galanteriewaaren mit 12 Firmen, 7) Kupfer- und tetallwaaren mit 31 Firmen, 8) Maschinen- und LTransportwesen mit 39 Firmen, 9) Bau- und Ingenieurwesen mit 47 Firmen, 10) Chemische Industrie, Nahrungs- und Genußmittel mit 42 Firmen, 11) Wissenschaftliche Instrumente mit 20 Firmen, 12) Musikalische Instrumente mit 6 Firmen, 13) Graphische Künste mit 41 Firmen. Dem Katalog is ein alphabetishes Inhaltsverzeichniß der Aus- steller beider Gruppen, ein sorgfältig ausgeführter großer Plan des Ausftellungspalastes, Spezialpläne der balneologischen Ausftellung und der Maschinenhalle sowie ein allgemeiner Situationsplan des ganzen, bekanntlih auch eine Gartenbau- und Kunstausstellung umfassenden Gebäudekompleres beigefügt. London, 8. Juli. (W. T. B.) Der wegen des Mordes auf der Brighton-Eisenbahn verfolgte Lefroy ist heute Abend verhaftet worden.

Kischeneff, 8. Juli. (W. T. B.) Der Procureur und der

Gensd’armerie-Dberst sind in diefen Tagen aus St. Petersburg hier eingetroffen, um die Aussagen einiger Verhafteten über die geplante F Beraubung der hiesigen Rentei mittelst Unterminirung

zu verifiziren. In einer dicht bei der Rentei belegenen Wohnung wurde unter der Diele ein angefangener, aber nachher mit Sand ver- schütteter unterirdisher Gang gefunden. dieser Wohnung, bestehend aus Mann, Frau und Magd, hatten die- selbe im Januar d. J. verlassen. gefunden.

In Krolls Theater hat am Donnerstag Hr. Kammersänger F Theodor Reichmann aus München als „Hans Heiling“ sein Gastspiel F Heute erscheinen die beiden Münchener

mit vollem Erfolge begonnen. § Gäste, Hr. Nachbaur und Hr. Reichmann als „Arnold“ bezw. „Tell“ in der letztgenannten Rossinischen Oper, und mokgen wird sich Hr. Nachbaur im „Maskenball“ verabschieden.

Garten besitzt seit Kurzem durch seinen fkomishen Körperbau sehr interessantes \{wein“ (Ameisenscharrer) aus Süd-Afrika. Das Thier, ein Geschenk des Hrn. Weedekind in Port Elisabeth, is im Affen-

Der Zoologische auch ein

hause untergebraht und {hon ganz zahm. Bis jeßt hatte wohl selten F

ein zoologisher Garten des Festlandes ein lebendiges Erdshwein unter seinem Thierbestande aufzuweisen, da der Gefangenschaft {wer am Leben zu erhalten ist. Cs ist cin Säugethier aus der Ordnung der (Bruta L, Edentata Cuv.) und der Familie der CEutomophagen. Das Thier hat im Ganzen das Aussehen eines gewöhnlichen Schweines. Das jeßt im Garten befindlihe Erdschwein ist das \o- genannte fkapishe Erds{hwein (Orycteropns capensis). Es wird 1,9 m lang. Seiten gelblihbraun gelb und an den n H 5, Juli ist im Garten auch wieder ein junger Java-Affe geboren worden. Die Mutter hat nun \{chon das sechste Junge im Garten geworfen. Die beiden Elephanten des Gartens, ein Geschenk des Prinzen von Wales, haben jeßt Kugeln an den Stoßzähnen erhalten, um fernere Unglücksfälle wie der kürzlich gewesene mit dem Wärter zu verhindern.

am Kopf und an der Unterseite licht röthlich-

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage),

außerdem ein Verzeichniß der ausgeloosten Obligationen der Nieder{hlesisch-Märkis en Eisenbahn.

Berlin:

Die prak- | der anfänglichen Un- |

folgendermaßen: |

Firmen, 8 c.: Maschinen und Apparate für Mühlenwesen, Brauerei, N A fabrikation, Zuckerfabrikation, Berg- und Hüttenwesen 2c., 50 Firmen, f 8 d. : TIransportmaschinen und Geräthe, 32 Firmen, 8 e. : Verschiedene F Maschinen und Apparate, Werkzeuge, Pumpen, Wagen, Ventilatoren, F

56 Firmen;

Ftrmen; 5 26 Firmen; L ( Graphische Künste, 32 Firmen. | Die Frankfurter Lokalausstellung zerfällt in folgende Gruppen: F

Die früheren Bewohner

Es verlautet, man habe ihre Spur F

" Erd- fe

das Thier in M

Zahnlücker |

Seine kurzen Haare sind auf dem Rücken und an den

Gliedmaßen und dem Hintertheil braun. Am G

M 158,

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußische Staals-Auzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 9. Juli

Inf erate für den Deutschen Neihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32. M

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung

u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Beffentlicher Anzeiger. 7

Inserate net)men an: die Annoncen-Erpeditionen des „Juvalidenvank“, Rudolf Mosse, Haasenîein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

fSSfs.

5. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Ánzeigen. In der Börsen -

9. Familien-Nachrichten. beilage.

Annoncen-Bureaurx.

_5x

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[10097] Aufgebot.

Die Sparkasse der Stadt Lemzo hat das Auf- gebot eines von ihr unterm 12. Februar 1878 auf den Namen des Wilhelw Schaut Nr. 35 zu Lü- denhaufen au2gestellten Sparkassensbeins Nr. 15 583 über 300 M beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Mittwoch, deu 12, Oktober 1881, ck= Bormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer Nr. 7) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Lemgo, den d. Apcil 1881,

Fürstlihes Amtsgericht. Abth. T. (gez.) Sterzenbath. Beglaubigt :

Ed. Séhwöppe, Gerichts\chreiber.

16802] Aufgebot.

Die Wittroe des Rathhauswächters Engelhardt, Friederike, geb. Tape, von hier, hat das Aufgebot des Sparkassenbuch8 Nr. 2297 der Herzoglichen Leibhautanstalt hieselbst über 60 A beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Freitag, den 21, Oktober d. J., Bormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Schuld- ner und dessen Rcchtsnacfolgern gegenüber für kraft- Ios erklärt werden soll. Wolfenbüttel, den 4, März 1881. Herzogliches Amtsgericht. gez. Rhamm. Zur Beglaubigung: W. Gropp, Gerichtéschreiber.

ELTEOI Ausgebot.

Die Wittwe des Aktuars Friedrih Marheinecke, Elisabeth Henriette, geb. Grethen, und der Gold- arbeiter August Friedrih Grethen, Beide hierselbst, haben beantragt, ihnen zu bescheinigen, daß sie die einzigen geseßlichen Erben der Chefrau des Musßik- direktors a. D. Benedict Sommerlatt hierselbst, Henriette Louise, geborenen Becker, genannt Le Grand, und nach einander verwittwet gewesenen Ewald, Battermann und Battermann, welche am 15. August 1880 hierselbst verstorben ist, geworden seien. Die- t: haben dem Gerichte glaubhaft gemacht, daß je mit der p. Sommerlatt im vierten Grade ver- wandt seien. Zur Ergänzung des Nachweises ihres Erbrechts hat das Gericht ein Aufgebot der unbe- kannten Erben beschlossen.

Es werden nunmehr alle Diejenigen, welche nähere odèr gleich nahe San se an den Nachlaß der p. Sommerlatt zu haben vermeinen, aufgefordert, ihre Ansprüche bis zum

Montag, den 19. September 1881,

| 10 Uhr Morgens, anzumelden, und zwar unter der Verwarnung, daß nach Ablauf des Termins die Ausstellung der Erb- bescheinigung, wie beantragt, erfolgen soll.

Hannover, den 21. Mat 1881,

Königliches Amtsgericht, Abthl. III. Hesse.

[6596]

Aufgebot cines Vaukschuldscheius,

Der allenfallsige Inbaber des angeblich verlorenen, am 27. Juli 1872 von der K. Filialbank Hof für die Oekonomenswittwe Eva Margaretha Hoffmann von Döberlitz ausgestellten 3 %/gagen Scbuldscheins Nr. 34 623 über 800 Fl. == 1371 A 42 wird auf Antrag der genannten Wittwe hierdurch auf- Ee spätestens im Aufgebotstermine, näm-

am

Donnerstag, deu 27. Oktoler 1881, Vormittags 9 Uhr, bei unterfertigtem Gerichte seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loterklärung dieses Schuldscheins erfolgen wird. Hof, den 23. Februar 1881. Königliches Amtsgericht. (L. 8) Shneider, K. Amtsrichter. Zur Beglaubigung: Millizer, K. Gerichtsschreiber.

[6526] Bekanntmachung. Das Königliche Amtsgeriht Ansbach kat fol-

gendes * Aufgebot an e g inkli em Oekonomen Johann Heindel von Hainklingen

ist am 1, Februar l. J, in Ansbach ein auf seinen Namen lautender Kassashein des landwirthschaft- lihen Kreditvereins für Mittelfranken vom 1. Fe- bruar 1881, Kafsabuh Nr. 635 über 600 A zu 49/9 verzinslih und einhalbjährig kündbar zu Ver- ust gegangen.

Auf Antrag des Johann Heindel wird der Zn- Haber dieses Kassascheins hiemit aufgefordert, unter Vorlage desselben seine Rechte auf oder aus dem-

selben bei dem Königl. Amtsgerichte Ansbach, \pä- testens am Aufgebotstermin anzumelden, widrigen-

Als Aufgebotstermin wird die öffentlihe Sihung

vom Mittwoch, deu 19. Oktober 1881, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

Ansbach, 5, März 1831.

Der Kal. Gericht2schreiber : Schwerz. {3436] Aufgebot.

Der Oekonom Johann Gottfried Riedel und dessen Ebefrau zu Bothfeld, der Restaurateur Adolf Win- ter zu Delibsch und Gen. und der Schneidermeister Alexander Hoffmann zu Lützen, haben das Aufgebot folgender Urkunden :

l) der Ausfertigung des Kaufvertrages vom 12. Fe- bruar 1856 nebst Hypothekenbucb8auëszug von demselben Tage als Lokument über die im Grundbu(e von Bothfeld Ne. 52 comb. in der IIT. Abtheilung unter Nr. 2 für die Scirr- meistershen Eheleute zu Bothfeld eingeträge- nen 225 Thaler ; der zweiten Ausfertigung des Kaufvertrages vom 22./28. April 1871 nebst Hypothekenbuchs- auszug vom 29. April 1871 als Dokument über die im Grundbube von Teudiy in dec IIIL. Abtheilung unter Nr. 8 für den Restau- rateuxr Winter noch eingetragenen 660 Thaler; der notariellen Verhandlung vom 2. Februar 1872 nebst Hypothekenbuchsauszug vom 14, März 1872 als Dokument über die im Grundbuche von Teuditz in der 111. Abtheilung unter Nr. 9 für den Restaurateur Winter eingetragenen .800 Thaler Caution ; der Obligation vcm 1. Oftober 1861 nebst Hypothekenbuch8auszug vom 9. Oktober 1861 als Dokument über die im Grundbuche von Lützen Nr. 131 comb. in der 111. Abtheilung unter Nr. 1 für den Seilermeister Ecnst Böhr in Lütßen noch cingetrageven 150 Thaler ; der Obligation vom 2. Dezember 1879 nebst Hypothekenbrief vom 3. Dezember 1879 als Dokument über die im Grundbuche von Lüßen in der III. Abtheilung unter Nr. 2 für den Seilermeister Ernst Böhr in Lützen eingetra- genen 6v00 ;

beantraat. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf

den 28. September 1881, Vormittaçs 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Nechte anzumelden und die Ur- funden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlo3erklä- rung der Urkunden erfolaen wird.

Lügen, den 30. Dezember 1880,

Königliches Amtsgericht.

a0) Aufgebot.

Der Bäckermeister Friedrich Krömer, früher in Petershagen, jeßt in unbekannter Abwesenheit lebend, hat dur seine mit Generalvollmacht versehene Che- frau Minna, geb. Lange, das Aufgebot des im Grundbuche von Petershagen, Bd. IV. Bl. 279, auf den Namen des Johann Friedrih Schunke zu Petershagen eingetragenen Grundstücks, Flur 6 Nr. 71, Gemeinde Petershagen, 17,94 a Acker auf der Hüllhorst mit 4,20 4 Grundsteuerreinertrag gegen unbekannte Realprätendenten beantragt. Er jat dasselbe von seinem Vater, dem früheren Ge- richtsboten Ernst Krömer zu Petershagen laut Te- staments de publ. 9. Februar 1878 ererbt, welcher es seinerseits laut gerichtlichen Vertrags vom 1. Dc- tober 1836 von der geschiedenen Caroline Hake, geb. Schunke, gekauft und übergeben erhalten hatte, deren Veräußerungsbefugniß nicht nachzuweisen ist.

Es werden deshalb alle Diejenigen, welche Eigen- thums- oder andere dingliche Rechte an dem frag- lichen Grundstücke zu haben vermeinen, hiermit auf- gefordert, dieselben vor oder in dem auf Sonnabend, den 17. September 1881,

Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Rechtsansprüchen auf das Grundstück, wo- fern diese niht etwa noch vor Erlaß des Aus\{luß- urtheils angemeldet werden, ausgeschlossen werden und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer- legt werden wird. Petershagen, den 28. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht. gez. Hoffmann.

Ac [24407] Aufgebot. Josef Frimberger, Sohn der Schneiders- und Gütlerseheleute an der Straß d. G., Johann und Ursula Frimberger, welcher als Soldat des Kgl. bayer. 2. Infanterie-Regiments „Kronprinz“ in der Schlacht bei Sedan verwundet wurde, ist am 1 März 1872 in den Regimentslisten als vermißt in Abgang gebracht worden, und is über den Verbleib desselben seit der Schlaht bei Sedan keine Nachricht mehr eingetroffen. Auf Antrag seiner nunmehr verwittweten oben- genannten Mutter ergeht daher in Gew ves des art. 6 des bayer. Gesetzes vom 29, Dezember 1873 8&8, 824 und 825 der R. C. P. O., dann art. 71 m des bayer. Ausf. G. zu derselben die öffentliche Auf- forderung : . : 1) an den vermißten Josef Frimberger, fich vor dem 29. September 1881, Vormittags 8 Uhr, ersönlih oder \chriftlich auf der Gerihts- chreiberei zu melden, widrigenfalls er für todt

2) an alle Diejenigen, welche über das Leben des Vermißten Nachrichten empfangen haben, oder sonst Aufschlüsse zu ertheilen wissen, hierüber vor diesem Tage auf der Gerichtsschreiberei des unterfertigten Gerichts \chriftlich oder zu Pro- tokoll Mittheilung zu machen,

3) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf- gebotsverfahren wahrzunehmen.

Wasserburg, 4. Juli 1881,

Kgl. bayer. Amtsgericht. (L. S.) Lang. Zur Beglaubigung : Der K. Gerichtsschreiber:

Plöu.

aro) Aufgebot.

Der Gärtner Carl Tietze zu Reuthau hat bei uns das Aufgebot des von ihm bevormundeten, verschollenen, am 16. Mai 1829 zu Reuthau geborenen Johann Christian Krause, welcher um das Jahr 1860 als Steinschläger in die Fremde gegangen ist, im Jahre 1862 in Wongrowiß ungefähr drei Wochen hindurch gearbeitet hat und si von dort auf Chausseebau in die Nähe von Gnesen begeben haben soll, seitdem aber keine Nachricht von sich gegeben hat, zum Zwecke der Todeserklärung beantragt.

Sein unter vormundschaftlicher Verwaltung be- findliches Vermögen beträgt 581,87 M.

Der Johann Christian Krause wird demzufolge aufgefordert, sich bei uns vor oder spätestens in dem auf den 27. April 1882, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine \chriftlich oder persönlih zu melden, widrigenfalls der Verschollene für todt erklärt und sein Nachlaß seinen sich legitimirenden Erben ausgeantwortet wer- den wird.

Sprottau, den 9. Juni 1881.

Königliches Amtsgericht. TIT.

[24259] In der Strafsache gegen den Musketier des 4. Westphäl. Infanterie-Regi- ments Nr. 17 Franz Nicolaus Sester von Schweig- hausen H * wegen Fahnenflücht, hat die Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Mülhausen in der Sikung vom 21. Juni 1881 beschlossen, daß das Vermögen des Musketiers des 4. West- phäl. Infanterie-Regiments Nr. 17 Franz Nicolaus Sester, geb. am 23. November 1861 zu Schweig- hausen, Kreis Thann, Ackerer von Profession, bis zum Betrage der ihn möglicherweise treffenden Geld- strafe von 3000 M. und der Kosten mit Beschlag belegt sci und zugleich die auszugsweise einmalige Bekanntmachung dieses Beschlusses im Deutschen Reichs-Anzeiger verfügt. gez. Wolf. Hoppé.

Hamm.

[24264]

Auszug : Todeserklärung ist beantragt gegen den 1859 als Landwirth nah Nordamerika gewanderten, seit dem Frühjahr 1861 verschollenen

Karl Wenige von hier, geb. 25. Juli 1839, Sohn des verstorbenen Schieferbruchkassirers Gottlieb Leonhard Wenige. Aufgebotstermin: 14, Juli 1882, 4 Uhr. Aus\c{lußurtheil wird eröffnet 21. Juli 1382, 4 Uhr. Der Nachlaß ist angegeben auf 3283 4. 10 „8. Meiningen, 6. Juli 1881. Herzogl. Amtsgericht, Abth. T. v. Bibra.

[24217] Jm Namen des Königs! : Auf Antrag des Stellmachermeisters Carl Ludwig Heinrih Wilhelm Hiller zu Perleberg hat das König- liche Amtsgericht zu Perleberg unterm 5. Juli 1881 dur den Amtsrichter Zießler für Necht erkannt:

Die Hypothekenurkunde vom 5. Oktober 1854, welche über die im Grundbuch von Perleberg Band 36 Seite 545 Nr. 1807 Abth. 11]. Nr. 3, jetzt in demselben Grundbuch Band 41 Seite 563 Nr. 1942 Abth. 111. Nr. 2 für die verwittwete Postsekretär Krienecke, Auguste Emilie Wilhelmine, geborene Gerrmann, zu Perleberg eingetragene Post von Fünf Hundert Thalern nebst vier und einem halben Prozent Zinsen gebildet ist, wird für kraftlos erklärt.

Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Antragsteller zur Last gelegt.

Bon Rechts Wegen.

[24275] In der Emil und Minna Filißz's{en Dokumenten- Aufgebotssache erkennt das Königliche Amtsgericht zu Nakel dur den Amtsrichter Schmidt für Recht: Die Hypothekenurkunde über 500 Thlr. = 1500 M, eingetragen aus der Schuldurkunde vom 24. Juli 1865 am 13, September 1865 für den Buchdruckereibesiter Julius Hauffe zu Schwetz, in Abtheilung 111. Nr. 3 des Grund- stücks Nakel 447 und Canal Colonie C. Nr. 6, gebildet aus der Schuldurkunde vom 25. Juli 1865 und dem Hypothekenbuchsaus8zuge vom 13, September 1865, wird für kraftlos erklärt,

eingetragenen Post,¿n gebildet

[24187] Königliches Amtsgericht Carruftatt. Vermögensbeschlagnahme.

Ueber das im Deutschen Reiche befindliche gegen=- wärtige und zukünftige Vermögen des durch militär- gerichtliches Urtheil vom 17, Juni 1881 der Fahnen=- fluht im ersten Rücfall in contumaciam für \chul- dig erklärten, 24 Jahre alten Karl Wilhelm Schiör von Obertürkheim, O. A. Cannftatt, Musketiers- des 3. Württ. Infanterie-Regiments Nr. 121. ift die Beschlagnahme verhängt worden, was dem Antrage des Regiments entsprehend in Vollziehung des er- wähnten Urtheils mit dem Anfügen öffentlih be- fannt gemacht wird, daß dem 2c. Schlör eine Ver- fügung über sein Vermögen nicht mehr zusteht, viel- mehr jede solche Verfügung der Staatskasse gegen- über nichtig ist.

Den 6. Iuli 1881.

Stv. Amtsrichter: Heuffer.

[24188] Vermögensbeshlagnahme.

_Durch kriegsrechtliches Urtheil d. d. Ludwigsburg, 17. Juni 1881, wurde das dem fahnenflüchtigen Dispositionsurlauber

Johaun Gottlob Singer von Korb

gegenwärtig zustehende oder künftig anfallende Ver- Hees unbeschadet der Rechte Dritter mit Beschlag "elegt.

Diese Beschlagnahme wird gemäß §8. 333 der R. St. P. O. hierdurcþ veröffentlicht.

Waiblingen, den 7. Auli 1881.

Kgl. Würtf. Amtsgericht. Hcerdegen.

[24160] Jm Namen des Königs! L In Sachen betreffend das Aufgebot der Grundstücke Flur 21 A ZIS 408 00 O Nr. 994! 934 Und 534 der Steuergemeinde Bodel- s{chwingh erkennt das Königliche Amtsgericht zu Castrop durch den Amtsrichter Gummich am 5. Juli 1881 für Recht:

418

3 I. Daß die Grundstücke Flur 21. Nr. 934! as

234 469 Ee und 934 Steuergemeinde Bodelschwingh dem

1) Landwirth Giesbert Wilhelm Völkmann zu Bodelschwingh, 2) Landwirth Heinrich Hohe daselbst, 3) Landwirth Giesbert Wilhelm Graßmann, gt. Ouackmann, daselbst,

4) Landwirth Giesbert Möllmann daselbft, 5) Kammerherr Carl von Bodelschwingh, 6) Landwirth Heinrich Staupendahl zu Oestrich, als Eigenthum zuzuschlagen; 17. daß den Landwirthen H. Staupendahl, W. Budde, H. Raulf, A. A. Hagemann, H. Lüning, H. Wiese und H. Hüppe, sämmtlich zu Bodelschwingh, ihre rechtzeitig angemeldeten Miteigenthumsrechte vorzubehalten ; 111. daß die Kosten dem Antragsteller Landwirth Giesbert Wilhelm Völkmann zu Last zu setzen; 1V. daß im Uebrigen alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, mit ihren Rechten auf die Grundstücke Flur 21 N 418 468 469 A Nr. 534- 534 und 5zz auszuschließen.

Von Rechts Wegen. Castrop, den 5. Juli 1881.

Königliches Amtsgericht.

[24161] Verkündet am 21, Mai 1881. gez. Krolzig, Gerichtsschreiber. Jm Namen des Königs! In Sachen betreffend das Aufgebot der über die 1) im Grundbuche von Berdzihow Band III., Blatt 91, Abtheilung 111, Nr. 4, 9) im Grundbuhe von Wullenthal Blatt 58, Abthl. T1L., Nr. 5 und 6, 3) im Grundbuche von Resenschin Blatt 2, Abth[k. I, Mir. 8, j 4) im Grundbuche von Schwarzwald Blatt 2, Abthl. 111, Nr. 6,

5) im Grundbuche von Mirothen Blatt 31, Abthl. 111, Nr. 2, E 6) im Grundbuche von Klañin Band I., Blatt 8,

Abthl. 111, Nr. 1, : eingetragenen Posten gebildeten und angeblich ver= lorenen Hypothekendokumente erkennt das Königlicbe Amtsgericht zu Pr. Stargard durch den Amtsrichter Thomaschke für Recht : - i Die Hypothekendokumente, welche über die in den Grundbüchern von 1) Berdzichow, Band 1II., Blatt 91, Abthl. 1I1].,

Nr. 4, Blatt 58, Abthl. I11IT., Nr. 5%

2) Wullenthal, und 6, 3) Resenschin, Blatt 2, Abthl. 1I1., Nr. 8, 4) Sdlwarzwald, Blatt 2, Abthl. 111, Nr. 6, 5) Mirothen, Blatt 31, Abthl. 11., Nr. 2, 6) Klanin, Band L, Blatt 3, Abthl. 11, Nr. 1, und verloren sind,

die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden den Filiß'\hen Eheleuten auferlegt. Natel, den 2. Juli 1881.

falls derselbe für kraftlcs erklärt wird,

erklärt wird,

werden für kraf‘{1os erklärt, Die Kosten des Vers fahrens werden, den Antragstellern auferlegt.

Königliches Amtsgericht,

gez. Tomaschke.

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