1881 / 164 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Dr. Karl Friedrich Ludwig Wiger Christian Peipers in Aachen, Dr. Carl Rudolf Alexander Paul Phikipp, Stabsarzt in Posen. 3 Dr. Franz Rose in Menden, Regierungsbezirk Arns- berg, Br. Friedrich Wilhelm Weinberg in Berlin, Dr. Albrecht Ludwig Agathan Wern ich in Berlin, Dr. Hermann Foseph Hubert Wolff in Garz- weiler, Regierungsbezirk Düsseldorf, : Dr, Wilhelm Woltering in Drensteinfurt, Regie- rungsbezirk Münster, Dr. Arthur Würzburg in Berlin. Berlin, den 7. Juli 1881. = Der Minister der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal- Angelegenheiten. Jn Vertretung: Lucanus.

Justiz-Ministerium.

Der Amtsrichter Osterroht zu Wollin ist zum Notar im Bezirk des Kammergerichts mit Anweisung seines Wohn- sißes in Spandau ernannt worden. :

Verseßt sind: der Amtsgerichts-Rath Kaehrn in Neu- haldensleben an das Amtsgericht in Weißenfels, der Amts- richter Detmold in Lehe als Landrichter an das Landgericht in Göttingen, der Amtsrichter Kornek in Havelberg an das Amtsgericht IT, in Berlin, der Amtsrihter Grübßner in Guttentag an das Amtsgericht in Steinau a. D., der Amts- rihter Pellengahr in Briesen an das Amtsgericht in Wie- denbrück und der Amtsrichter von Jarochowski in Posen an das Amtsgericht in B :

Dem Amtsrichter Pritsh in Schneidemühl is behufs Uebertritts zur Verwaltung der Schweidniß-Jauerschen Fürsten- thumslandschaft die nachgesuchte Dienstentlassung ertheilt.

Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen : der Rechtsanwalt Nad byl, früher in Hechingen, bei dem Land- geriht in Neisse, der Gerichtsassessor Uth bei dem Landgericht in Hanau und der Gerichtsassessor Heiniß bei dem Land- gericht I. in Berlin. .

Dem Notar, Justiz-Rath Ehrl i ch in Herford is die nach- gesuchte Dienstentlassung ertheilt.

Der Amtsgerichts-Rath Fuchsius in Dortmund und der M z. D, Gebhardt in Wallerfangen sind ge- torben.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Der Oberförster Schaeffer zu Buhwerder is auf die durch die Pensionirung des Oberförsters Seng erledigte Ober- försterstelle zu Cladow im Regierungsbezirk Frankfurt a. O. und der Oberförster Brünings zu Kuhstedt auf die durh Verseßung des Oberförsters Freiherrn von Wittgenstein er- ledigte Oberförsterstelle Rheinwarden im Regierungsbezirk Düsseldorf verseßt worden. j

Der Oberförster-Kandidat Kluge is zum Oberförster ernannt und es ist ihm die durch Verseßung des Oberförsters Goerges erledigte ODberförsterstelle zu Osburg im Regierungë- bezirk Trier verliehen worden.

Abgereist: Se. Excellenz der Staats-Minister, Staats- Mrt des Fnnern, von Boetticher, nah Crampaß auf ügen.

BebanntmacGUuUngen auf Grund des Reichsgeseßes vom 21. Oktober 1878, Die unterzeichnete Königliche Kreishauptmannschaft als Landespolizeibehörde hat die mit der? hier érscheinenden perio- dishen Zeitschrift „Der Gewerkschafter“ verbundene

„Reise- und Begräbniß-Unterstüßungskasse für | finden! E ; L L | g B ps E | bestrafungen zu ermöglihen, wird häufig deshalb verfehlt,

Abonnenten von sogenannten Prämiennummern dieses Blattes“ auf Grund von 8. vom 21. Oktober 1878 verboten. Leipzig, den 11.*) Juli 1881. Königliche Kreishauptmannschaft. Graf zu Münster.

*

—— S A L A R O A A R L

Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen undVersetzungen. Jm aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 7. Juli. Franke, Zeug-Hauptm. vom Art. Depot in Glatz, zum Art. Depot in Darmstadt, Walter, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Neisse, zum Art. Depot in Glak, Schulze, Zeug-Lt. von der Geschüßgießerei in Spandau, zum Art. Depot in Neisse, Encke, Zeug-Lî. vom Art. Depot in Magdeburg, zum Art. Depot in Darm- stadt, Steinbiß, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Geestemünde, kommandirt in Curbaven, zum Art. Depot in Straßburg, Belger, Zeug-Lt. vom Art. Depot in Straßburg, zum Art. Devot in Geeste- münde, unter Kommandirung nab Curhaven zur Verwalt. des Filial- Art. Depots daselbst, versetzt.

Abschiedsbewilligungen. Im lenz, 7. Juli. Paascb, Sec. Lt. und Feldjäger v jäger-Corps, ausgeschieden und zu den beurlaubten Of Feld-Art. übergetreten.

Im Beurlaubtenstande. Coblenz, 9. Juli. Graf zu Lpynar, Pr. Lt. von der Ref. des Negts, der Gardes du Corps, aus seinem bisher. Milit. Verhältniß ausgescieden.

Königlich Bayerische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. Juni. Graf v. Arco-Vallev, Sec. Lt. à la suite des 3, Chev. Regts. in den etatsmäß. Stand des gen. Regts. versetzt.

Dur Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 23. Juni. Strei- tel, Pr. Lt. des 1. Chev. Regts., zur Jutend. des 11. Armee-Corps, mit der Wirksamkeit vom 1. k. M. kommandirt.

Herzoglih Braunschweigisches Kontingent.

6, Juli. Haberland, Major vom Inf. Regt. Nr. 92, zum etatsmäß. Stabsoffiz. ernannt. Otto, Major von dems. Regt., in die âlteste Hauptmannéstelle einrangirt. Sccholz, Hauptm. von dems. Regt., zum Comp. Chef ernannt. Ottmer I., Sec, Lt. von dem). Regt., zum Pr. Lt. befördert, mit Patent vom 2 Juli 1881.

(T 0 b- m Reit. Feld- izn. der Landw.

aktiven Heere. om fi

1 des Reichsgeseßes | | Untersuchung

) In Nr. 162 d. Bl. lautete das Datum irrthümli: „1.“ Juli. |

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin. Wie „W. T. B.“ aus Bad Gastein, 15. Juli, meldet, ist Se. Majestät der Kaiser gestern Nachmittag kurz vor 5 Uhr im besten Wohlsein dort ange- kommen. Der Ort war festlih geshmückt und beflaggt, bei der evangelischen Kirhe und am Kaiserwege waren Ehren- pforten errichtet. Unter den herzlihen Zurufen der zahlrei versammelten Kurgäste und unter den Klängen der Volks- hymne schritt der Kaiser rüstig die Stufen zum Badeshloß hinauf, wo Derselbe von dem M inen August von Württem- berg, dem Statthalter Grafen Thun, dem Landeshauptmann Grafen Coronini und dem General Dahlen empfangen wurde und die Begrüßung vieler anderer daselbst versammelten Personen freundlih entgegennahm. Von mehreren Damen wurden Sr. Majestät Blumenbouquets überreicht. -

Aus Gastein, 16. Juli, Vormittags, meldet „W. T. B.“: Se. Majestät der Kaiser nahmen heute das erste Bad und machten darauf einen Spaziergang auf dem Kaiserwege.

Heute Mittags 2 Uhr fand eine Sißzung des Staats - Ministeriums statt.

Der Kaiserliche Botschafter in Konstantiopel, Graf von Haßfeldt-Wildenburg, welher von Sr. Majestät dem Kaiser und Könige bis auf Weiteres mit der Wahrneh- mung der Geschäfte des Staatssekretärs im Auswärtigen Amte betraut worden, is hier eingetroffen und hat die Leitung des Auswärtigen Amtes übernommen.

Der Bundesrath hat in seiner Sißzung vom 2. Juli d. J. beschlossen, dem ersten Absag des §. 53 des Begleitschein-Regulativs vom 20. Dezember 1869 fol- gende Fassung zu geben: Ueber die erledigten Begleitscheine sind Erledigungssheine nah dem anliegenden Muster T. dur den Führer des Begleitshein-Empfangsregisters oder einen anderen von dem Amtsvorstande zu bestimmenden Beamten auszustellen und nach erfolgter Prüfung und Bescheinigung durch einen zweiten Beamten dem Begleitschein-Ausfer- tigungsamte zu übersenden. Bei Aemtern, welche nur mit einem Beamten beseßt sind, genügt die Ausstellung der Er- ledigungsscheine dur den leßteren. Es ist jedo jedem Aus- fertigungsamte nah dem Abschlusse des Empfangsregisters eine dur den Bezirks-Obercontroleur besheinigte Nahweisung der zur Erledigung gekommenen Begleitsheine zu übersenden. Die vorstehende Bestimmung findet auf Uetergangsscheine keine Anwendung.

Wird von einem Darlehnssucher Geld von dem Darlehnsgeber ausdrücklich zum Spielen verlangt, und giebt ihm der Darlehnsgeber das so verlangte Geld, fo ist, nah einem Erkenntniß des Reihsgerichts, 1. Hülfssenats; vom 20. Mai d. JF., im Geltungsbereiche des Allgemeinen Land- rechts das Darlehn nicht klagbar, selbst wenn der Darlehns- geber weder durch Zeichen noch durch Worte seinen Willen geäußert hat, das Daxlehn zum Sptelen zu gewähren.

Jn den allgemeinen Betfügungen des Justiz-Ministers vom 25. August 1879 und vom 22. März 1880 ist vorge- schrieben, daß, wenn von einer Strafkammer oder einem Schwurgericht wegen eines Verbrechens oder Vergehens rechts- kräftig auf Strafe erkannt ist, die Staatsanwaltschaft des- er- kennenden Gerichts eine beglaubigte Abschrift der Urtheils- formel der Staatsanwaltschaft desjenigen Landgerichts zu übersenden habe, in dessen Bezirk der Wohnort oder beim Mangel eines solhen der Aufenthaltsort des Verurtheilten liegt. Hinsichtlih der von den Amtsgerichten (Schöffen- gerichten) abgeurtheilten Vergehen ist für die Gerichts\chreibereien dieser Gerichte eine entsprehende Bestimmung in 8. 35 Abs. 10 der Geschäftsanweisung vom 1. August 1879 getroffen. Der Zweck dieser Vorschriften, welcher darin besteht, für den Fall einer gegen den Verurtheilten künftig etwa statt- findenden neuen Strafverfolgung die Ermittelung seiner Vor-

weil in der Urtheilsformel die Personalien des Verurtheilten so unzureichend angegeben sind, daß sich demnächst aus ihnen die Jdentität der früher verurtheilten mit derx in stehenden Person nicht erkennen läßt. Zur Beseitigung dieser Unzuträglichkeit hat der Justiz-Minister die Gerichtsbehörden durch eine allgemeine Verfügung vom 7. d. M. angewiesen, fortan bei allen Verurtheilungen wegen eines Verbrechens oder Vergehens die Angabe der zur Fest- stellung der Jdentität erforderlichen Personalien, nämlich: des Namens und sämmtlicher Vornamen des Verurtheilten (bei Ehefrauen oder Wittwen auch des Vatersnamens), des Stan- des oder Gewerbes, des zeitigen Wohnorts oder Aufenthalts- orts, des Jahres und Tages der Geburt, des Geburtsortes und der Religion in die Urtheilsformel aufzunehmen.

Den durch die Geseze vom 20, Dezember 1879 und 14. Februar 1880 in die Verwaltung des Staats überge- gangenen Eisenbahnunternehmungen steht alsfür Rech: nung des Staats verwalteten öffentlihen Anstalten, ebenso wie dem Fiskus, das Recht auf Kostenfreiheit in gerichtlichen Angelegenheiten zu.

Der Großherzoglih badishe Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Türkheim, hat einen ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaub angetreten.

S. M. S. „Niobe“, 10 G-eshüte, Kommandant Korv. Kapt. Sattig, ist am 12. Juli cr. in Christiansand,

S. M. Aviso „Falke“, 2 Geshüße, Kommandant Kapt. Lt. Graf von Baudissin, am 15. Juli cr. in Wilhelms- haven eingetroffen.

Kiel, 15. Juli. (W. T. B.) Zu Ehren der Offiziere des englishen Geshwaders fand heute ein Diner bei dem Vize-Admiral Batsch statt. Heute Äbend is von den deutschen Marineoffizieren zu Ehren der englishen Gäste ein Gartenfest mit Konzert, Souper, Feuerwerk und Ball in dem mit elektrishem Licht erleuhteten Garten von Bellevue veranstaltet, zu welhem ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Heinrih, der Herzog von Edinburg, der Erbgroßherzog von Oldenburg, die Prinzessin Henriette und Amalie von Schleswig-Holstein, sowie die Prinzen von Schles-

| wigz-Holstein-Glücksburg ihr Erscheinen zugesagt haben. Zu | dem Feste sind gegen 400 Einladungen ergangen.

Vayern. München, 15. Juli. (W. T. B.) Der cia ist heute von seiner Reise nach der Schweiz zurück- getehrt.

_ Desterreich-Ungaru. Wien, 14. Zuli. Am 25. August reist, wie man dem „Pest. L.“ von D meldet, der Kaiser zu den s{lesishen Manövern bei Troppau, von dort geht Se. Majestät nah Miskolcz, 13 Tage sind für die \hlesischen, 14 für die ungarishen Manöver bestimmt. Der Groß-= herzog von Mecklenburg-Schwerin und dessen Ge- mahlin reisen, der „Pr.“ zufolge, den 16. d. M. von hier nah Fs{l und werden dort der Einweihung einer neuerbauten evangelischen Kirche, die der Munificenz des Großherzogs ihre Entstehung verdankt, beiwohnen. Die Einweihung dieser Kirche findet Sonntag, den 17. d. M. statt.

Agram, 15, Juli. (W. T. B.) Die amtlichen Blätter von Wien, Pest und Agram werden am Sonntag die auf die Aufhebung der Militärgrenze bezüglihen, vom Kaiser vollzogenen Schriftstüke: ein Manifest an die Grenzer, Re- skripte an die Landeskommandirenden G. F. Z. M. von Phi- lippovih und F. M. L. Graf Pejacsevich, sowie die bezüglichen Durchführungsverordnungen veröffentlichen. i

Großbritannien und Jrland. London, 14. Juli. (A. C.) Dem Parlament wurde dieser Tage der in Betreff der Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und Serbien gepflogene diplomatische Schristwechjel sowie eine Deklaration bezüglich des zwischen den resp. Regierungen geschlossenen Handelsvertrags unterbreitet. Leßteres Aktenstück ward am 4. d. M. in London unterzeichnet. Jn einer den Schriftwechsel schließenden Depesche bemerkt Lord Granville, daß die Punkte der Deklaration vom 4. d., im Ganzen genom- men, günstig für den britishen Handel sind und im Einklange mit den Absichten stehen, in Gemäßheit welcher der Vertrag vom 7. Februar 1880 unterhandelt wurde. Ein Artikel der Deklaration verfügt, daß der auf gewisse Klassen britischer Erzeugnisse in Serbien zu erhebende Eingangszoll, welcher kraft Artikel 3 des vorerwähnten Vertrages nicht 8 Proz. ad valorem übersteigen soll, in dem Falle von Woll- und Baumwollgarnen niht 5 Proz. ad valorem übersteigen darf. Der „Jrish Times“ zufoige ist die Feier des 12. Zuli (Jahrestag der Schlacht an der Boyne) in Ulster ruhig verlaufen. Jn den fast allenthalben abgehaltenen Volksversammlungen wurden Beschlüsse gegen die Theilung des Reichs, die Landliga und die Zulassung von Atheisten zum Parlament gefaßt. Fn mehreren Orten gelangten au emphatische Re- solutionen zu Gunsten der irischen Landbill zur einstimmigen Annahme. Der soeben erschienene Jahresbericht des eng- lischen Unterrichtsdepartements zeigt, daß die Volkserzie- hung in England im abgelaufenen Jahre bedeutende Fort- schritte gemacht hat. Jn 1880 besuchten im Durchschnitt täg- lih 2750 916 Kinder die Schule gegen nur 1152389 in 1870, d, i, eine Zunahme von 150 Proz. Doch bleibt in dieser Richtung noch immer viel zu wünschen übrig und soll- ten von rechtswegen mindestens 3 500 000 Kinder gegenwär: tig regekmäßig dem Schulbesuche obliegen. Das Unterrichts- departement hat demnach im vorigen Jahre seine Haupt- aufmerksamkeit der Einführung des Schulzwanges gewid- met, und der vom 27. Juni datirte Bericht besagt, daß binnen wenigen Wochen „direkter Schulzwang das Gesetz für alle Kinder im Alter von 5—13 Jahren in ganz England und Wales sein wird.“ Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen ist auf 31 42J angegeben. Dem Nationaldenkmal für Lord Beaconsfield in der Westminsterabtei ist ein Platz im Nordschiffe an der Säule niht weit von dem Monumente Sir Robert Peels angewiesen worden. ___— Dem Repräsentantenhause von Neuseeland is ein günstiges Budget unterbreitet worden, indem dasselbe einen Uebershuß der Einkünste über die Ausgaben in Höhe von 527000 Pfd. Sterl. aufweist. Die ganzen Einkünfte für Ländereien sollen öffentlichen Bauten gewidmet werden. Die Einkünfte Fndiens in 1880/81 betrugen: 70783615 Pfd. Sterl. und die Aus- gaben im gleichen Zeitraum 77 003 382 Pfd. Sterl. Für das Fiscaljahr 1881/82 sind die Einnahmen auf 70 981 000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 70 126 000 Pfd. Sterl. ver- anschlagt. _ 10, Quit. (W. D. B.) Jn der. heutigen Nachmittags- nßung des Unterhauses wurde die Debatte über die Artikel 27 und 34 der irischen Landbill vertagt, die Artikel 28 bis 36 inkl. wurden angenommen. Die Sißung wurde dann bis 9 Uhr Abends suspendirt. Nach Wieder- aufnahme der Sißzung wurde die Berathung der irischen Landbill fortgeseßt, die Artikel 37 bis 41 wurden angenommen.

Frankreih. Paris, 15. Juli. (W. T. B.) allgemeinen Wahlen zur Deputirtenkammer sind, wie aus einem vom Kriegs-Minister erlassenen Cir- kularschreiben hervorgeht, für den 2. Ofkfiober d. E, in Aussicht genommen. Die französische Panzer- flotte ist gestern vor Sfarx angelangt. Der Chef der tunesishen Mission, Mustapha Pascha, hat heute Abend die Rückreise angetreten, derselbe begiebt fi direkt nah Tunis. Aus Tunis wird gemeldet, nach den neuesten dort eingegangenen Nachrichten schienen die Auf- ständischen in Sfax geneigt, fh zu unterwerfen. Oberst Brunetière hat die Nahhut Bou Amema's,. welcher nah dem Süden zu die Flucht ergriffen hat, bei Ain Medrissa erreiht. Der Feind seyt die Flucht fort ohne Auf- enthalt und ohne Todte und Verwundete aufzuheben. Die Verfolgung Bou Amema's wird lebhaft fortgeseßt. Die Streit- kräfte Bou Amema's werden auf 1500 Berittene und 1200 Jnfanteristen geschäßt. Die leßten Meldungen des Oberst Brunetière sind aus Ainbeida vom 14, d. M. Abends datirt. Nach denselben hatte Oberst Brunetière während des ganzen Tages den in der Richtung gegen Askfoura fliehenden Bou Amema in einer Distanz von 3 km verfolgt, ohne denselben erreichen zu können. Bou Amema's Verluste in dem Gefechte vom 13. d. M. wurden auf 70 Mann angeschlagen ; gegen eine offensive Rückkehr der Aufständischen seien Vorke rungen getroffen.

Italien. Rom, 16. Juli. (W. T. B.) Der König ist mit der Königin und dem Kronprinzen gestern Abend nah Monza gereist, von wo ih die Königin mit dem Kronprinzen nah kurzem Aufenthalte nah Venedig be- geben wird.

Die

Bulgarien. Sistowöó, 15. Juli. (W. T. B.) Jn der Rede, mit welcker Fürst Alexander die National- versammlung eröffnete, betonte er, daß die Adressen, welche an ihn gerichtet worden, unzweifelhaft den Ausdruck des Willens des Volkes enthielten; er hoffe, die Deputirten würden demselben die geseßmäßige Form geben. Das

rotokoll wurde von 306 Deputirten unterzeichnet, jechs Dissidenten waren in der Sißung niht er- stienen, Der Fürst sprach sodann der Versammlung seinen Dank aus und erklärte die Session für geshlo}en. Von Seiten der Deputirten wurden dem Fürsten

zwei Adressen überreicht, in der einen wird eine Unter-

suhung der von den ehemaligen Ministern Zankoff, Karaveloff, und Slaveikoff auêëgeübten Regierungshandlungen verlangt, welche die Bittsteller als staatsverrätherische bezeihnen, in der andern wird der Kaiser von Rußland gebeten, den Minister-

Präsidenten General Ehrenroth in Bulgarien zu belassen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. Juli. (Hamb. Corr.) Nachdem Schweden und Norwegen französischer- jeits eingeladen worden sind, in Paris Unterhandlungen wegen Abschlusses eines neuen Handelsvertrages zu cr- öffnen, ist der Gesandte in Paris, Sibbern, zum Vertreter Schwedens und Norwegens bei diesen Unterhandlungen er- nannt worden. Gleichzeitig is bestimmt worden, daß dem Gesandten Lei den Verhandlungen ein Schwede und ein Nor- weger assistiren sollen.

Amerika. Washington, 15. Juli. (W. T. B.) Die bei dem verwundeten Präsidenten Gar field täglich ein- tretenden Fiebererscheinungen zeigten sich am gestrigen Nach- mittag sväter als an den vorhergehenden Tagen und waren von kürzerer Dauer und weniger heftig. Der Prokurator

der Republik zu Washington veröffentlicht einen Bericht über

die durch das Verhör Guiteau's ermittelten Thatsachen; daraus ergiebt sih, daß Guiteau sich die Pistole selbst gekauft und darauf einen Kursus im Pistolenshießen genommen hat. Guiteau beobachtete erst lange Zeit alle Bewegungen Garfields, so daß das Verbrechen unter Umständen ausgeführt wurde,

welche den größten Vorbedacht und volle Ueberlegung anneh-

men lassen.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus New-York vom 13. d. berichtet: Fn Venezuela ist eine Revolution aus-

| gebrochen. Auf Cuba grassiren epidemishe Krankfk-

heiten. Jn Havanna starben vorige Woche 23 Personen am gelben Fieber und 15 an den Pocken,

Süd-Amerika. Argentinien. Buenos Aires, 15. Juni. (A. C.) Die argentinishe Regierung ist im Begriff, den Minister des Aeußern, Dr. B. de Frigoyen, in einer besonderen Mission nah Chile zu senden, um den neuen Grenzvertrag zwischen den beiden Ländern zu unterzeichnen. Dr. Romero wird an seiner Stelle Minister des Aeußern und seinerseits durch Dr. Plaza im Finanz-Ministerium erseßt - werden. General Roca, der Präsident der argentinischen Konföderation, hat der Kammer eine Botschast übersandt, worin er die Ab- schaffung des Zwangépapiergeldes vorschlägt. Oberst Latorre, der Expräsident von Uruguay, befindet si an der montevideonishen Grenze und bereitet sih zum Marsch gegen Montevideo vor, Courtin und andere treffen hier Vorbereitungen, um sih ihm anzuschließen. Sennor Baque- dano ist von der Kandidatur für die Präsidentschaft von

Chile zurückgetreten. Afrika. Egypten, Der

Alexandrien, 13. Juli.

Monats wurden durch das Amt für Abschaffung des Sklaven-

handels101Sfklaven in Freiheit gefeßt, Das außer- | wird in |

ordentliche Budget des Finanz-Ministeriums Kurzem dem Ministerrathe vorgelegt werden.

Nr. 35 des Amtsblatts des

folgenden Inhalt: Verfügungen vom 9, Juli 1881. Herstellung eines Paketaustausches mit Persien auf dem Wege über Rußland. Vom 8. Juli 1881, Briefe mit Wertl\angabe im Verkehr zwischen Deutsch- land und Spanien. : 4, Nr, 28 des Justiz-Ministerialblattes hat folgenden Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 7. Juli 1881,“ betreffend die von den Staatsanwaltschaften an andere Behörden zu machenden Mittheilungen. Allgemeine Verfügung vom 9. Juli 1881, be- treffend die Gebührenfreiheit der in die Verwaltung des Staats Ubergegangenen Eisenbahnunternehmungen. Allgemeine Verfügung vom 11, Juli 1881, betreffend die Ermittelungen zur Beurtheilung der Ergebnisse des deutschen Gerichtskostengesetzes,

Statistische Nachrichten.

(Nat. Ztg.) Laut amtlicer Feststellung über das osfentlihe Fuhrwesen der Stadt Berlin waren am 1. Ja- nuar d. J. 1577 Droschken I. Klasse, 2976 Droschken 11. Klasse, 180 Sepäckdroshken, 166 Omnibusse, 79 cinspännige Thorwagen, 202 ¿weispännige Thorwaagen und 469 Pferdebahnwaggons im Betrieb, zuammen also 5629 Fuhrwerke, welbe den öffentlichen Personen- verkehr im Weichbilde der Stadt besorgten. Hierzu waren 2855 Pferde für Droschken 1. Klasse, 4100 Pferde für Droschken 1I. Klasse, 350 Pferde für Geväckdroschken, 1137 Pferde für Om- nibuîse, 499 Pferde für Thorwagen und 2099 für Pferdebahn- wagen, zusammen 11031 Pferde vorhanden und in Thätigkeit. Konzessionare für das öffentlihe Fuhrwesen eristirten 2278 (inkl. 6 Aktiengesellschaften). Von diesen wohnen 1832 im Weichbilde von Verlin, der Rest in 20 Ortschaften um Berlin. Mehr als je 70 Kon- ¿c!ionare wohnen in Charlottenburg, Friedrihsbera, Rirdorf und chLelkensee. Legitimirt waren Droscbken-, Thorwagen- und Omnibus- futsber 7773, davon im Dienst 5102, mitbin außer Dienst 2671; ckmnibus-, Pferdecisenbahnconducteure und Kutscher eristirten 2091, davon im Dienst 1141, außer Dienst 950, so daß die Gesammt- zabl der Legitimirten 9864 beträgt, von denen 6243 im und 3621 Personen außer Dienst waren. Das Kapitel der Ueberfahrungen stellt 226 Personen (1879 227) fest, hiervon wurden 206 verleßt, 20 getödtet und zwar wurden dur die Pferdebahn 34, Omnibusse 6, Vroscbken 37, Thorwagen 1, Equipagen 8, Geschäfts- und Arbeits- agen 44, Sclächterwagen 8, Bierwagen 7, Rollwagen 6, Feuer- wehr 2, Fubrwerke nicht ermittelter Art 73 Personen überfahren. Vurch Herabstürzen von Pferdebahn, Omnibus und anderen Fuhr- werfen traten 15 Unfälle ein, von denen 2 tödtlich waren; durch Ab- springen von Pferdebahnwaggons zogen sich 79 (1879 44) Perjonen, worunter 1 sofort todt, Verletzungen zu und dur Zusammenfahren von Pferdebabnwaggons untereinander resv. mit anderen Fuhrwerken amen 22 Beschädigungen vor. _

E O Königl. württembergische statistish - topographische Oureau hat die vorläufigen Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880 im Königreihe Württemberg veröffentlicht. Lir entnehmen dieser Publikation die folgenden generellen Angaben:

gesammte

| 5310,7,

Bei der am 1. Dezember 1880 stattgehabten Aufnahme des Standes der Bevölkerung wurden im Königreibe Württemberg 1 971 255 Ortsanwesende gezählt, gegenüber der leßten Erhebung am 1. Dezember 1875 mit 1 881 505 Seelen 89 750 Personen oder 4,77 ‘/4 mehr. Auf 1000 Ortsanwesende berechnet sich darnach ein jährlicher Zuwachs von 9,54, der größte seit 1834. - Im Jahre 1834 betrug die Zahl der Ortsanwesenden 1571012 oder 400243 weniger als kei der neuesten Zählung; es ergiebt sih somit in diesem 46jäbrigen Zeitraum eine dur{\ch{nittlibe jährlibe Zunahme von 5,54 per Mille, welbe hauptsächlich auf Rechnung der hoben Geburtenzahlen der 1870er Jahre gefeßt wird. Diese sind nämli von 77 473 im Jahre 1871 bis auf 89176 im Jahre 1876 gestiegen und beginnen erft seit 1877 wieder abzunehmen. Die Zahl für 1879 beträgt immerhin noch 83971, Der Bevölkerungsstand der Oberämter und der vier Kreise war am 1. vergliben mit dem Stande vor fünf Iabren, - folgender : Die größte Zunabme von 6 9% ünd darüber hatten die Oberamtsbezirke Heilbronn mit 5080 Seelen oder 12,27 09% und Ludwigsburg mit 3845 Seelen oder 9,48 9%, sodann der Stadt- direfktionsbezirk Stuttgart mit 10030 Seelen oder 9,35 %/g und die Oberamtsbezirke Herrenberg mit 1855 S

einzelnen S n Dezember 1880,

Seelen oder 8,22 9/%, Wangen mit 1441 Seelen oder 7,20 °/o, Hall mit 2015 Seelen oder 7,00 °/o, Göppingen mit 2480 Seelen oder 6,56 °/«, Reutlingen mit 2376 oder

oder 6,06 9/6. stehen 41 Oberämter eins{ließlich derjenigen, bei welchen die Bevölke- rung zurückgegangen ist. Eine Abnahme in dem Stande der Bevölke- rung zeigen nur 2 Oberamtsbezirke: Balingen um 632 Seelen oder 1,83 °/9 und Spaichingen um 87 oder 0,47 °%/, jener baupt\ä&lic in Folge Wegzugs der dort beim Eisenbahnbau verwendet gewesenen fremder Arbeiter und der Auswanderung nach Nordamerika, während der Grund der Abnahme bei leßterem nur in der Auswanderung zu suchen ist. Auf die 1911 politis{en Gemeinden des Landes vertbeilt sih die Bevölkerung in der Weise, daß in 1368 Gemeinden mit we-

niger als 1000 Einwohnern 725 464, in 412 Gemeinden mit 1009— |

2000 Einw. 549 331, in 67 Gemeinden mit 2000 —3000 Einw. 160 863, in 22 Gemeinden mit 3000 - 4000 Einw. 76 070, in 16 Gemeinden mit 4000—5000 Einw. 71231, in 15 Gemeinden mit 10000 Einw. 97188, in 7 Gemeinden mit 10 000—20 000 Einw. 95828, in 4 Gemeinden mit 20000 und mehr

Einwohnern 195 280 Seelen sich befinden. Unterscheidet man zwischen |

Stadt- und Landbevölkerung in der Weise, daß die Einwohnerschaft der Ortschaften, welche ohne die dazu gehörigen Weiler und Parzellen

2000 und mebr Einwohner zählen, als städtische, die der übrigen mit

weniger als 2000 Einw. als Landbevölkerung angesehen wird, o zählt | der tiglihen Akademie zu Münster im Sommer-Semester

Württemberg 111 städtische Gemeinden mit 646 875 Seelen und 1800 Landgemeinden mit 1 324 380 Seelen.

vor 5 Jahren folgende Bevrölkerungsziffern: Es gab im Near-

Kreise 43 Orte mit zusammen 305 782 gegen 282855 im Jahre | direnden beträgt daber 300. Die theologische Fakultät zählt Preußen

E74 Ni

1875, das bedeutet eine Zunahme von 22927 oder 8,119/6, im Schwarzwald-Kreise 32 Orte mit zusammen 142 539 gegen 133 272 oder 9267 = 6,959/0- mehr, im Jagst-Kreise 18 Orte mit 79 282 gegen 73 863 oder 5419 = 7,349/6 mehr, im Donau-Kreise 27 mit 134 790 gegen 125 988 oder 8802 = 6,99%/6 mehr. Für das ganze Land betrug die absolute Zunahme der städtishen Gemeinden 46 415 Ortsanwesende oder 7,54%. Die Gesammtzunabme Württembergs beträgt 89 750, die städtisben Gemeinden partiziviren also an der Gesammtzunahme mit 51,71%. Die Städte mit mehr als 5000 Einwohnern, nach ihrer Größe geordnet, sind: Stutt- gart mit 117 303 Ortsanwesenden, Ulm mit 32773, Heilbronn 24446, Eßlingen mit 20 758, Reutlingen mit 16 609, Cannstatt mit 16 205, Ludwigsburg 16 100, Gmünd 13774, Tübingen 11 739, Göppingen 10 851, Ravensburg 10 550, Hall 9222, Tuttlingen 8313, Biberach 7799, Rottenburg 7136, Aalen 6659, Kirchheim 6632, Hei- denheim 6229, Rottweil 6047, Freudenstadt 6026, Bacnang 5736, Ebingen 5555, Nürtingen 5370, Mezingen 5360, Wein- Garn 9292. Diee 29 Giadle baben allo zutammen 382 424 Ortsanwesende oder 1940 % der Gesammtbevölkerung Württembergs, Die Zahl der Städte über 5000 Einwohner ist die gleicbe wie im Jahre 1875, dagegen hat \sich die der Städte

: i S j | mit über 10000 Einwohner um 1, nämlich Göppingen, vermehrt. „A. C.“ wird von hier genieldet: Während des vergangenen |

Die relative Bevölkerung Württembergs berechnet sih auf 1 geogra- vbische Quadratmeile: für den Neckarkreis auf 10 307,6 im Iabre 1880 gegen 9727,2 im Jabre 1875; Schwarzwaldkreis auf 5453,6 gegen 5246,9, für den Jagstkreis auf 4366,59 gegen 4185,4, Donau- Treis auf 4111,3 gegen 3937,0, für das ganze Land auf 5564 gegen Am Dichtesten wohnt die Bewölkerung abgesehen von dem Stiadtdirektionsbezirk Stuttgart mit 39430 auf 1 kqm in den Oberämtern Cannstatt mit 381,4, Eßlingen mit 277,2,

| Ludwigsburg mit 259,6 und Heilbronn mit 245,4; am wenigsten dicht

Reichs-Postamts hat | in den Oberämtern Münsingen mit 44,1 auf 1 qkm, Nereéheim mit

L

51,3 auf 1 qkm, Lautkfirch mit 51,8 auf 1 qkm. Auf 1 Qu.-Meile berechnet, beträgt das Marimum 20 996,9 für Canstatt, das Mini- mum 2425,3 für Münsingen. Die Zahl der bei der Zählung ermit- telten bewobnten Gebäude und sonstigen Aufenthaltsorte betrug am

1. Dezember 1875 282 493, auf ein Gebäude also 6,66 Personen, 1880 |

286 596, auf 1 Gebäude 6,88 Pers. Auf ein bewohntes Gebäude

kamen insbesondere in den Städten Stuttgart (ohne Vorstädte) 21,24 |

gegen 20,76, Ludwigsburg 18,23 bez. 19,56, Cannstatt 15,18 bez 15,25,

Ulm 14,20 bez. 13,71, Heilbronn 14,12 bez. 13,21, Tübingen 12,25 bez. |

11,87, Eßlingen 11,63 bez. 14,84, Reutlingen 11,55 bez. 11,01,

Gmünd 11,52 bez. 11,41, Hall 11,37 bez. 10,33. Nach dem Gee | | ng der C darüber und dem Palatin im Hintergrunde.

Bevölkerung in 951 663 mäunlicbe und 1019 592 weibliche Ortsanwesende; somit überwiegen diese an Zahl die männlichen um 67 929 gegen 66 877 im Jahre 1875. Gleichwohl ist seit 1875 bei den weiblichen Personen nur eine Zunalme von 4,66%/9 gegen 4,88 '/4 bei den männlichen zu konstatiren, auch kommen nach der leßten Zählung auf 1000 männlicbe 1071,4 weiblibe, im Sahre 1875 dagegen 1073,7. Nur i den 3 Oberämtern Ludwigsburg, Ravensburg und Ulm, in welchen sich größere Garnisonen befinden, üÜüberwiegen die Männer. Nach der Art des Zusammenlebens werden unterschieden: selbständig einzeln lebende Personen, Haushaltungen von - 2 und mehr Personen und in Austalten lebende Personen. Es wurden gezählt am 1. De- zember 1880: selbständig einzeln lebende männliche Personen 15 984 gegen 18 436 im Jahre 1875, weibliche Personen 27 044 bez. 23 495, zusammen 43 028 bez. 41 895, somit mehr weiblide als männliche 11060 bez, 5023, und im Ganzen mehr als im Jahre 1875 1133, indem die weiblihen um 3585 zugenommen, die männlichen dagegen um 2452 abgenommen haben. Die Zahl der Haushaltungen be- trug 1880 397693, im Jahre 1875 385892, hat also um 11801 zugenommen. In folhen Haushaltungen wurden gezählt 1580 908 173 männl.,, 984 064 weibl., zuî. 1892 233 Pers, 1875 863975 bez. 942811 und 1806 786 Pers., also 1880 mehr 44 198 bez. 41253 und 85451. Auf 1 Hauéhaltung kommen 4,76 Perfonen gegen 4,68 im Jahre 1875, In Anstalten (Kasernen, Heilanstalten, Strafanstalten u. #, w.) befanden sih im Dez, 1880 35 990 Pers. gegen 24993 im Jahre 1875, Die Zakl der Anstalten felbst betrug 1880 678 gegen 556. Es waren Personen unter 14 Jahren 330 347 männl. gegen 304 409, mithin 1880 mehr 25938, weibl. 340 801 gegen 315585, mithin mehr 25216, über 14 Jahren 621 316 männl. gegen 602905, mithin mehr 18411, 678791 weibl. gegen 658606, mithin 20185 mehr. Der unter 14 Jahren zusammen sind 1880 um 51154 mehr als 1875, was 57% des Gesammtzuwachses der Bevölkerung feit 1875 auêsmacht, und auf 100 Perfonen kommen 34 unter und 66 über 14 Jahre alt. Nach dem Familienstande theilt ih die Bevölkerung, \o- weit fie über 14 Jahre alt ist, in Ledige, und zwar männliche 256 582 gegen 240 168 (+ 16 414), weibliche 265 430 gegen 256 799 (+ 8631) Verheirathete, und zwar männliche 327 889 gegen 324 973 (+ 2916), weibliche 332493 gegen 325 320 (+ 7173), Verwittwete, und zwar männliche 35638 gegen 36 686 (— 1048), weiblihe 78 434 gegen 74301 (4+ 41353), Geschiedene, und zwar männliche 1207 gegen 1078 (4+ 129), weibl. 2434 gegen 2186 (+ 248). Während

\chle{chte theilt sich die

aber |

L teutli i | Von 1 971 255 Ortsanwesenden sind: 6,22 9/0, Ulm mit 3210 oder 6,16 %/ und Waldsee mit 1489 Seelen | Unter dem Landesdurscbnitt von 4,77 % Zunabme |

| nur vorübergehend auf

| wesenden

5000 bis |

Die ersteren, die städtischen | Gemeinden, hatten am 1. Dezember 1880 vergliben mit dem Stande |

die Zabl der Verbeiratheten von 1871/75 sch um 6,77% vermebrt hat, berechnet sich deren Zunabme in dem Zeitraum von 1875/80 nur auf 1,55%. Die Zabl der Trauungen bez. Ebeschließungen, welcbe in den Jahren 1864 bis 1871 von 14706 auf 20 760 ge- stiegen war und im Jahre 1875 immer noch 16419 betrug, ift nämlib von da an bis 1879 auf 12735 zurückgegangen. Di Zahl der ledigen Personen hat daber auf die in dem Zeit- raum 1871 bis 1875 erfahrene Verminderung bin wieder zu- genommen und zwar um 6,83% bei den Männern und um 3,36% bei dem weiblihen Gesblehte. Unter 1000 ledigen Personen sih 492 männlichen und 508 weiblichen Ge- \blechts. Die Zahl der Wittwen hat wieder eine erbeblice Steigerung erlitten ; ah weist die Zahl der Geschiedenen cinen Zu- wachs auf gegenüber der im Jahre- 1875 fonstatirten Verminderung. Nah dem Religionsbekenntnisse besteht die Bevölkerung aus 1361 412 Evangelisde = 69,06 % der Gefammtbevölferung, 590 405 Katholisben = 29,96 %/, 5870 von andern christliden Be- kenntnifsen = 0,30 ‘/c, 13 326 Israeliten = 0,67 °/«, 242 von andern Religionen =, 0,01 %% der Gesammtbevölkerung. Verglichen mit der Zählung von 1875 hat die evangelisbe Bevölkerung um 4,9 ©/6, die fatbolische ) zugenommen.

R c f L

L 4 d befinden

um 4,09%, und die isfraelitisbe um 3,5%

| Die Zunahme der leteren betrug in dem Zeitraum 1871/75 5,2 %.

O TOFTOTE = 97259/, Würts

temberger, 43461 = 2,20% Angehörige anderer Bundesstaaten, 10717 = 0,55 "/6 Bundes-Ausländer. Die Zahl der aktiven Militär- personen in Württemberg beträgt 17 344; biervon waren anwesend am 1. Dezemker 1880 in der Garnison Stuttgart 3636, Ulm 5317, Tübingen 549, Wiblingen 233, Ludwigéburg 4103, Weingarten 1549, Mergentheim 517, Gmünd 511. Um die Wobnbevölkerung be- stiánmen zu fönnen, wurden bei der Zählung am 1. Dezember 1880 einerseits diejenigen an diesem Tage in einer Haushaltung Besu, als Gast, Reisende 2c. an- welche an derselben für gewöhnli nit theilnehmen, durch Angabe thres Wohnorts besonders be- merflih gemacht, andererseits ist der Zählungsliste ein besonderes Verzeichniß der aus der Haushaltung aus vorübergehendem Anlaß und obne die Wohnung und Scblafítelle aufgegeben zu haben z. B, wegen Besuchs, wegen Vergnügungs- oder Ge!chäftsreisen, wegen aus- wärtiger Taglohnëarbeiten abwesenden Personen angehängt worden. Im Neckarkreis und Donaukreis überwiegt die Zahl der vorübergehend Anwesenden, in den beiden anderen Kreisen die der vorübergehend Abwesenden; im Ganzen aber ergiebt si eine Wohnbevölkerung, velche um 2545 Kövfe kleiner ist als die Zahl der Ortsanwesenden.

UVebersichten über die Zahl der Studirenden auf

Personen,

1881. Im Winter-Semester 1880/81 sind (ein nacbträglich Aufge- nommeiter eingerecbnet) immatrikfulirt gewesen 268, Davon sind ab- gegangen 54, Es sind demnach geblieben 214 Dazu sind in diesem Semester gekommen 86. Die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu- cht-Vreußen 9, zusammen 83, Die vplbilosovhishe Fakultät zahlt: a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 206, Þ. Preußen ohne Zeugniß der Reife nah der Vorschriften vom 1. Oktober 1879 6, zusammen 212 Preußen, ec. Nicht-Preußen 5, zusammen 217; Gesammtzahl 300, Außer diesen immatrikulirten Studirenden be- suchen die biesige Akademie als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt, mit spezieller Genehmigung des zeitigen Rektors, 3. Die Sesammtzabl der nicht immatrifulirten Zuhörer ist demnab 3. Es nehmen mithin an den Vorlesungen überbauvt Theil 303.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Das im Verlage der Gebrüder Kröner in Stuttgart erscheinende, die Fortsezung von „Unfer Vaterland“ bildende Holzschnittyracht- werk: „Küstenfahrten an der Nord- und Ofstfee“, geschildert von Edmund Höfer u. A., illustrirt von Gustav Schönleber u. A. (Preis der Lief. 1 M 50 5), ist bereits bis zur 13. Lieferung vorge- schritten, Die beiden leizten Hefte führen den Leser in Wort und Bild von der Küste landeinwärts nab dem alterthümlicben historis{- interessanten Lübeck, nach Lauenburg und der melancbolis{en Lüne- burger Haide. Von den Tertillustrationen verdienen die Schilderungen aus Lübeck (Marktplat, Rathhaus, Domkirche, Holstenthor, Marien- kirche), die Ansichten von Travemünde, Eutin und Mölln (von Schön- leber, Koloff, Kühl, Hasemann, Bartels) und besouders die stim- mungêvolle Haidelandschaft. mit einem Bauernbofe auf Oëbe (von Bracht) Hervorhebung. Unter den separaten i blättern nimmt die Küstenlandschaft von Hidd

Schönleber, in künstlerisber und technischer Bezie leid boben Nang ein. Sebr effektvoll sind aber auch mebrere der andern Blätter, wie „das Wattenmeer im Sturm“, von F. Lindner und der alterthümliche Lübecker Marktplatz im Winterkleide, von H. Bartels, sehr charakteristisb das Badestrandleben vom „Heiligen Damm“, das

Innere des Schifferhauses zu Lübeck mit Staffagefiguren aus der

| Blüthezeit der Hansa 2c.

Rom in Wort und Bild. Eine Scbilderung der ewigen Stadt und der Campagna von Dr, phil, Rud. Kleinpaul. Mit 368 Illustrationen. 4. Lieferung (1 M). Leipzig, Schmidt & Günther.

Diese neueste Lieferung führt dem Leser in Tert und Illustration as Haus der Livia, die Reste der Bibliotheca Palatina, die Ruinen es Palastes des Tiberius und der aedes publicae fowie die verfallenen Bauten des Palatin vor. Besonders efffektvoll sind die großen Holz- scnittbilder: Blik durch den Tituébogen auf das Thal des Colofseums und Mündung der Cloaca maxima mit dem Vestatempel

„Hundswuth und Wasserscheu, populär dargestellt von W. Bernhardi“, ist der Titel ciner Broschüre, welche kürzli im Verlage der Volksbuchhandlung (Bernhardi) hierselbst erschienen ift. Die kleine Scbrift dürfte gegenwärtig für alle Hundebesitzer, beson- ders Berlins, Interesse haben. Der Verfasser sagt in der Vorrede: „Die gegenwärtig über Berlin und Umgegend verhängte Hunde- sperre findet im Laienpublikum durchschnittlih eine so entscicdene Verurtheilung, die Hundebesißer sind vielfah so fest von der Zweckwidrigkeit der verhängten Maßregel überzeugt, daß es passend erscheint, den widerwilligen Gehorsam gegen die Polizeiverordnung durch Aufklärung und VBelehruna möglichst in einen freudigen und vollkommenen zu verwandeln. Nur die Un- kenntniß der furchtbaren Gefahr, welche durch den Leichtsinn oder die übergroße Vorliebe für cin Hausthier den Mitmenschen, ja dem Be- sitzer des Thieres selbst droht, kann die laue Befolgung, sowie die harte Verurtheilung jener Polizeimaßregel erklären. Wer aber wollte, wenn er das Entseßliche kennt, niht gern weit größere Ver- pflichtungen übernehmen, als jene Verordnung sie fordert, wenn dadurch auch nur cin einziger Mensch vor der fürchterlichen, fast rettungslos mit einem qualvollen Tode endigenden Krankheit, der Wasser- scheu, bewahrt werden kann ? In Wahrheit ift aber die Tollwuthepidemie der Hunde nicht nur für den Einzelnen, sondern für die Gesammt- heit eine gewaltige Gefahr, und Pflicht eines Jeden ist cs, mit Ernft und Gewisfsenhaftigkeit seinen Theil zur Beendigung der Epidemie beizutragen.“ Der Verfasser bemüht sich nun in der vorliegenden Schrift, das Publikum zum Verständniß der großen Verantwortlichkeit zu führen, die jeder einzelne Hundebesitzer trägt. Er giebt eine möglichst genaue Beschreibung der Krankheitszeihen bei dem tollen Hunde, um zu forgfältiger Beobachtung zu veranlassen, und eine Schilderung der beim Menschen ausgebrochenen Wasserscheu. Der Preis der Broschüre beträgt 60 4. i S |

Von Johnstons's „Chemie des täglichen Le bens“ neu bearbeitet von Dr. Fr. Dornblüth find im Verlage von Carl Krabbe in Stuttgurt die dritte und die vierte Lieferung erschienen. Dieselben behandeln unsere drei gebräuchlicesten Aufgußgetränke: den Thee, den Kaffee und die Chokolade, sowie den als Genußmittel viel fonsumirten Zucker. Es werden die verschiedenen Theepflanzen ange- geben und von diesen zunächst der chinesishe, die Arten seiner Zube- reitung und die dadur bedingten Berschiedenheiten in Aussehen und Geschmack, die je na den Nationalitäten sehr verschiedene Verbrei- tung dieses Genußmittels, endlich scine Wirkungen besprochen, speziell