1881 / 165 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Jul 1881 18:00:01 GMT) scan diff

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute in Gegenwart eines Notars bewirkten Ver- loosung der für das laufende Jahr zu tilgenden Stamm- Aktien der Niederschlesish-Märkischen Eisenbahn sind die in der Anlage aufgeführten 1556 Stück gezogen worden.

A werden den Besißern mit der Aufforderung ge- ündigt,

den Kapitalbetrag zugleich mit den Zinsan für das

2. Semester d. J. vom 15. Dezember d. J. ab gegen Quittung und Rückgabe der Aktien und der dazu ge- hörigen niht mehr zahlbaren Kupons Ser. VI1I. Nr. 5 bis 8 nebsst|t Talons bei der Staatsschulden-Tilgungskasse hier- selbst, Oranienstraße 94, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn- und Fesltage und der leßten drei Geschäftstage jeden Monats. i

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs-Haupt- kassen, bei den Bezirks-Hauptkassen der Provinz Hannover und bei der Kreiskasse zu Frankfurt a. M. Zu diesem Zwede lönnen die Aktien nebst Kupons und Talons einer dieser Kassen {hon vom 15. November d. J. ab eingereiht werden, welche sie der Staats\schulden-Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und rah erfolgter FeststeLung die Auszahlung vom 15. Dezember d. J. ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden, unentgeltlih abzuliefern- den Kupons wird von dem zu zahlenden Kapitalbetrage zurücbehalten. .

Vom 1. Januar k. J. ab hört die Verzinsung der gekündigten Dokumente auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeicneten, noch rückständigen Dokumente wieder- holt und mit dem Ben erken aufgerufen, daß ihre Verzinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat.

Berlin, den 1. Juli 1881. .

Hauptverwaltung der Staatsschulden. Sydow. Hering. Merleker. Michelly.

Die Nummer 20 der Geseß-Sammlung, welche von heute ab zur Versendung gelangt, enthält unter

Nr. 8798 die Ministerial-Erklärung, betreffend die Auf- hebung der zwishen Preußen und Waldeck-T'yrmnont unterm 3./13. März 1869 abgeschlossenen Uebereinkunst wegen Aus- dehnung des gegenseitigen Rehts\{hußes hinsichtlih der Forst-, Feld-, Jagd-, Fischerei- und ähnlihen Frevel und Polizei Üübertretungen. Vom 17. Juni 1881; und unter

ir. 8799 die Verfügung des Justiz-Ministezs, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für den Bezirk des Amtsgerichts Meinersen, mit Aus\schluß des Bezirks der Gemeinde Wendesse. Vom 28. Juni 1881. Berlin, den 18. Juli 1881. Königliches Ge o Ros

Ehrenberg.

34%iges Anlehen der vormals Freien Stadt Frank- furt a. M. von 2500000 Fl. vom 30. November 1848.

Bei der am 8. d. Mts. stattgefundenen 25. Verloosung des An- lehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von 2 500 000 Fl. vom 30. November 1848 wurden nachverzeihnete Nummern der Schuld- verschreibungen Litt. G. zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1881 gezogen:

25 Schuldverschreibungen à 1000 Fl. = 1714 M. 29 4. Nr. 65. 226. 328. 368. 390. 713. 752. 796. 896. 908. 948. 979, 1122 1144. 1246, 1251, 1419, 1420. 1465, 1495, 1090, 1009. LO8L. 1591. 1599 = 25 000 Fl. oder 42 857 M. 25 S.

19 Schuldverschreibungen à 500 Fl. = 857 M 14 ». Nr. 1675. 1686. 1694. 1700. 1713. 1815. 1943. 1945. 1987. 2084. 9110. 2404. 2405. 2458. 2540. 2589, 2598. 2652. 2718 = 9500 Fl. oder 16 285 Á. 66 A.

6 Schuldverscbreibungen à 300 Fl. = 514 M. 29 §. Nr. 9871. 2976. 3042. 3104. 3110. 3266 = 1800 FT. oder 3085 M 74 S.

16 Scbuldverschreibungen à 100 Fl. = 171 M 43 Nr. 3558. 3601. 3651. 3749, 3956. 4083. 4087. 4261. 4277. 4292. 4335. 4514. 4607. 4612. 4701. 4749 = 1600 FI. oder 2742 M. 8 , 66 Schuldverschreibungen über 37900 Fl. oder 64971 M 53 S.

Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rücfzahlungstermine erfolgt, bei der König- liden Kreisfasse in Frankfurt a. M., bei der Staats- \chulden-Tilgungskasse in Berlin, bei jeder Könige lien Regierungs-Hauptkasse, sowie bei den Königlichen Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Lüneburg und Dsna- brück gegen Rückgabe der Schuldverschreibungen und der dazu gehörigen nit verfallenen Zinsscheine Reihe I. Nr. 6 bis 8 nebst Zins\cheinanweisungen erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben-

den Zinsscheine wird von dem zu zahlenden Nominalbetrage der Schuld- verschreibungen zurücbehalten. 5 Soll die Einlösung von dergleichen Schuldverschreibungen nicht bei der Königlichen Regierungs-Hauptkasse hier, oder bei der König- lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Schuldverschreibun- gen nebst Zinsscheine und Zinéscheinanweisungen durh diese Kasse vor der Auszahlung zur Prüfung an den Unterzeichneten einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungs- termine eingereiht werden fönnen.

Nückständig sind noch: Rückzahlbar am 1. Oktober 1873: 6. 3996, am 1. Oktober 1877: 6G. 609. 1478. 4073. 4545, am 1. Oktober 1878: 6. 1777. 4306. 4759, am 1. Oktober 1879: 6, 928. 2567. 3030. 3828. 3835. 3838. 4012, am 1. Oktober 1880: G. 1787, 1909. 3258, 3260. 3630. 3830. 4067. 4119. 4239 und 4664.

Die Inbaber dieser Schuldverschreibungen werden hierdurch wiederbolt zu deren Einlösung aufgefordert.

Wiesbaden, den 10. Juni 1881.

Der Regierungs-Präsident : von Wurmb.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 18. Zuli. Nach mehrtägiger Pause traten gestern die Jhre Majestät die Kaiserin und Königin behandelnten Aerzte wieder zur Konsultation zu- sammen und wurde folgendes Bulletin ausgegeben : ¿

Die Reconvalescenz Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin ist im regelmäßigen aber sehr langsamen Fort- gang begriffen. Der an der Operationsstelle be- stehende, in mäßige Tiefe führende Gang zeigt günstige Absonderung und wird \sih erst nah vollständiger Ab- stoßung kleiner Gewebstheile s{hließen. Obwohl die Kräfte zunehmen, bleiben doch noch mancherlei kleine Störungen zu bekämpfen und sind deshalb Schwan- kungen des Algemeinbefindens für die nächste Zukunft noh nicht ausgeschlossen. Der Zustand is jedoch im Allgemeinen, nach den Umständen, ein befriedigender zu nennen. - Coblenz, 17. Juli 1881.

Busch. Madelung. Velten. S)hliep.

Der Bundesrath hat in seiner Sißung vom 30. Juni d. J. beschlossen, daß in den für die Verzollung maßgebenden Tarasäßen die nahbezeihneten Aenderungen ein- zutreten haben :

Nr. | faralips :

des Benennung der Art der Um- | Prozente des

Zoll- Gegenstände. \chließung. | ruttogew.

tarifs. Bis- | Künf-

her. | tig. |

12, c. 1.|Baumwollengarn, ein- drähtiges, roh „Desgleichen q, [Desgleichen . 12. c. 2.¡Baumwollengarn, drähtiges, roh . . Baumwollengarn, ein- und zweidrähtiges, gebleicht oder gefärbt . N [Baumwollengarn, drei- und mehrdrähtiges, roh, ge- bleicht, gefärbt . ; Baumwollengarn, mehr- drähtiges, auf Holzrollen, in Verpackungen von mehr als 200 kg Brutto- act s. . [Behänge zu Kronleuchtern von Glas, Glasknöpfe, aub ea, . (Glas, farbiges, mit Aus- nabme des unter a, d und e begriffenen, bemaltes oder vergoldetes (ver- A silbertes) 2... . . . [Fässer u. Kisten . |\Milchglas und Alabaster- glas, ungemustertes, un- j S geschliffenes 2c. . . Fässer u. Kisten . |Preßhefe . Fässer Des. Kisten Frische * Apfelsinen und s L Kisten

_Citronen . . : . [Käse aller Art . . [Kisten v. 50 kg und darüber

Kistchen und p a Schadchteln v. Citronat 4Drangeat), Suc-

‘Fässer 15419 Kisten 18 17 Ballen d B

Ballen 4 3

zwei-

Ballen

Ballen

Kisten

Fässer u. Kisten

Buchenholz, Cade ft desgl. mit / 2 Leinwand- : Umhüllung . [Druck-, _ Schreib-, Lösch- und Seidenpapier aller N N Desgleichen . Papier

Kisten

; Ballen

. Stöße mit Schußbrettern an den Köpfen u. Papierpappe an den Seiten, mit Stricken freuzweise ver- \{nürt.

Mittelst Allerhöchster Kabinetsordre vom 5. d. Mts. sind folgende Dislokationen bestimmt worden: Nah Be- endigung der diesjährigen Herbstübungen ist die 3. Escadron Westfälischen Ulanen-Regiments Nr. 5 von Geldern nach Düsseldorf, zum 1. Oktober d. J. ist der Stab des Ostsriesi- schen Jnfanterie-Regiments Nr. 78 von Emden nach Osna- brück zu verlegen. Die zur Zeit in Dt. Eylau garnisonirende Escadron des Ostpreußischen Ulanen-Regiments Nr. 8 ist nah Elbing heranzuziehen, sobald in diesem Orte eine geeignete Unterkunft sicher gestellt sein wird,

Die Bestimmung des §8. 41 des Geseßes vom 5. Mai 1872, nah welcher ver HYp Le T EC E Cor gegen den Erwer- ber eines Grundstücks, welher die auf demselben haf- tende Hypothek in Anrehnung auf das Kaufgeld übernommen, die persönliche Klage erlangt, auch wenn er dem Ueber- nahmevertrag nicht beigetreten ist, findet nach cinem Er- kenntniß des R eichsgerichts, 11. Hülfssenats vom 9. Mai d. J. auth beiGrundstücksvertaushungen Anwendung, bei denen zur Ausgleihung des angenommenen Tauschpreises die ger des Grundstücken eingetragenen Forderungen übernommen werden.

_— Der Kaiserliche Bolschaster am Kaiserlich russischen Hofe, General-Lieutenant von Schweiniß, hat einen ihm Allerhöchst bewilliaten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von St. Petersburg fungirt als interimistischer Geschäftsträger der Legations-Sekretär Graf von Redern.

S. M. S. „Victoria“, 10 Geschüße, Kommandant Korv.-Kapt. Valois, ist am 13. Juni cr. in Montevideo ein- getroffen.

S. M. S. „Freya“, 8 Geschüße, ist am 16. Juli cr. in Batavia angekommen.

_— Das _„Marine-V.-Bl.“ veröffentliht folgende Nach- rihten über Schiffsbewegungen: (Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort.) S. M. S. „Ariadne“ 25./4. Coquimbo 21./5. 22./5. Caldera 23./5. 27./5. Cobija oder Puerto la mar 27./5. 29,/5. Jquique. (Posistation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Delphin“ 30./4. Norderney. Leßte Nachricht aus Emden 31./5. (Poststation: bis 29./7. Helgoland, vom 30./7. ab Tönning.) S. M. Knbt. „Drache“ Wilhelmshaven 30./5. 1./7. Hull 4./7. nah Wilhelmshaven. (Poststation : Wilhelmshaven.) S. M. Aviso „Falke“ Wilhelmshaven 7./7. 10./7. Thurso 11./7. 11./7. Wick 12/7. 15,/7. Wilhelmshaven. S. M. S. „Freya“ 30./4. Hongkong. Leßte Nachricht von dort 18./6, „(Posistation: Aden.) S. M. Aviso „Habicht“

-

5./4. Audland 13./4. %2./4. Apia. (Poststation : Auckland auf Neuseeland.) S. M. S. „Hertha“ 10./3. Melbourne 27./3. 19./4. Apia 25 /4. 12./6. Yokohama. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knuxet. „Hyäne“ 12./1. Saluafata 23./3. 23./3. Apia. 30./4. 15./5. Brisbane 26./5. nach Batavia. (Poststation: Suez.) S. M. Knbt. „Zltis“ 26./4. Hongkong 24./5. 26./5. Hon- kong. (Poststation: Hongkong.) S. M. Av. „Loreley“ 8./6. Bujukdéré 16./6. 16./6. Konstantinopel. Leßte Nachricht von dort 1./7. (Poststation : Konstantinopel.) S. M. S. „Luise“ 27./6. Swinemünde 30./6. Saßnißÿ 2./7. 4./7. Kiel. (Poststation : bis 17./7. Kiel, vom 18./7. ab Plymouth.) S. M. Av. „Möwe“ 29./4. Apia. (Poststation: Auckland auf Neusee- land). S. M. S. „Moltke“ 9./6. Montevideo. (Poststation: Panama.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 11./12. 80. Apia 30./3.— 20./4. Brisbane 1.,/5. 11./7. Aden. (Poststation: Gibraltar.) S. M. S. „Niobe“ 16./6. Dartmouth 29 /6. 29./6. Port- land 30./6. 30./6. Cowes 7./7. 12./7. Christianfand. (Poststation: bis 19./7. Christriansand, vom 20./7. bis 28./7. Arendal, vom 29./7. ab Carlskrona.) S. M. S. „Nymphe“ 21./5. Hampton Roads. 27./5.,, um in den Gewässern der Cheasepeakebay die Schießübung mit Geschüßen abzuhalten und demnächst die Weiterrcise nah Halifax anzutreten. (Post- station: Dartmouth in England.) S. M. Brigg „Rover“ 28./6. Swinemünde zur Vornahme von Kreuzfahrten. (Post- station: bis 23./7. Swinemünde, vom 24./7. ab Neufahrwasser.) S. M. S. „Stosh“ 13./6. Kapstadt. Beabsichtigte am 18/6. die Reise fortzuseßen. (Poststation: Hongkong.) S. M. Brigg „Undine“ 27./6. Swinemünde zur Vor- nahme von Kreuzfahrten. (Poststation: bis 23./7. Swine- münde, vom 24./7. ab Neufahrwasser.) S. M. S. „Victoria“ 16./5, Rio de Janeiro 7./6. nach Montevideo. (Posistation : Bahia in Brasilien.) S. M. S. „Vineta“ 17./3. Yokohama 30./4. 16./5. Hongkong 18./5. zur Schießübung nah der Mirsbay. 21./5. Hongkong 24./5. 5./6. Singapore 9./6. nah Kapstadt. (Poststation: Plymouth.) S. M. Knbt. „Wolfs“ 21./4. Shanghai. Leßte Nachricht von dort 27./5. (Post- station: Hongkong.) Uebungsgeshwader 12./6. Neufahrwasser. 8./7. 11./7. Kiel. (Poststation : bis 17./7. Kiel, vom 18./7. bis 28./7. Neustadt in Holstein, vom 29./7. ab Kiel.)

Der Dampser „Electra“ mit den Ablösungsmannschaften S. M. Knbte. „Wolfs“ und „Jltis“ is am 27./6. in Port Saïd eingetroffen.

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren Dr. Carl Friedr. Otto Brinkmann in Reichenbach, Kr. Pr. Holland ; Carl Theod. Gust. Wollermann in Heiligenbeil ; Dr. Jul. Biernath in Neidenburg; Dr. Carl Const. Nebler in Oels und Ur. Carl Zul. Albin Koerner in Altenbenthen, Kr. Ziegenrück.

Kiel, 16. Juli. (W. T. B.) Die Offiziere des eng- lishen Geschwaders besichtigten heute die hiesigen Kaser- nen und Lazarethe.

_— 17. Juli, - JYre Königlichen Hoheiten die Ta Wilhelm und Heinrich von Preußen wohnten heute dem Gottesdienste am Bord des englishen Flaggenschiffes „Herkules“ bei. Der Herzog von Edinburg hat Besehl erar morgen mit dem Geschwader direkt nah Edinburg zu segeln.

_— 18, Juli, (W. T. B.) Nachdem Se. Königliche Hoheit Prinz Heinrih mit Seinem ‘militärishen Begleiter, dem Korvetten-Kapitän von Seckendorff, sich heute früh an Bord des englishen Flaggenschiffs „Hercules“ eingeschifft hatte, ging die englisheFlotte, von dem deutschen Panzergeschwader begleitet, um 10 Uhr Vormittags in See. Se. Königliche Hoheit Prinz Wilhelm begleitete das englische Geshwader an Bord der „Grille“ und kommt Nachmittags hierher zurück, um alsbald die Rückreise nah Potsdam anzutreten. Die englische Flotte nimmt morgen Abend Post in Frederikshavn und geht dann sofort direkt weiter nah Leith.

Württemberg. Friedrichshafen, 15. Juli, Die Königin der Niederlande und die Prinzessin Wil- helm von Württemberg sind gestern Abends zum Besuche bei Jhren Majestäten hier eingetroffen.

18; Juli. (W. T. B.) . Dex- König und die Königin der Niederlande trafen heute von Friedrihs- hafen zum Besuch der Gewerbeausstellung hier ein.

Baden. Karlsruhe, 15. Juli, Der Großherzog ist heute früh von Konstanz abgereist und Nachmittags hier eingetroffen. Die Großherzogin und die Prinzessin Victo ria trafen gestern Abend in Chur ein, übernachteten daselbst und seßten heute früh die Reise nah St. Moriß fort, wo die Hohen Damen gestern Abend wohlbehalten ange- fommen sind.

_ Sachsen - Weimar - Eisenah. Weimar, 16, Juli. (Weim. Ztg.) Der Großherzog hat sich am Donnerstag nah Ostende, die Großherzogin Freitag früh nah Wild- bad begeben.

Sachsen - Altenburg. Altenburg, 15. Juli. (Lpz. Ztg.) Der Herzog wird dem Vernehmen nah morgen von Camenz hierher zurücfehren. Die Frau Herzogin, welche die Kur in Schlangenbad gebraucht hat, wird heute Abend wieder hier eintreffen.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 15. Juli. „Die Els.- Lothr. Ztg.“ meldet: „Wie wir von zuverlässiger Seite erfahren, wird Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, welcher in Wintersemester 1879/80 an der hiesigen hes studirte, sich im Herbst dieses Jahres der ersten juristischen Staats- prüfung vor dem Ober-Landesgerichte zu Colmar genau in derselben Weise wie alle übrigen Staatsdienstaspiranten unter- ziehen und gedenkt der Prinz alsdann, nachdem er noch wei- tere Vorlesungen an der Universität gehört haben wird, in den reihsländishen Staatsdienst einzutreten. “Der Prinz wird demzufolge später auch die zweite jurislishe Staatsprüfung absolviren und speziell der Verwaltung sih zuwenden.

Wie Prinz Ernst von Sachsen-Meiningen, auf jeden Dispens oder sonstige Bevorzugung, auf welche seine Geburt ihm Anrecht verleihen könnte, verzichtend, sih der bürgerlichen Verwaltung zuwendet, wird sein jüngerer Brader, Prinz Friedrich, welher nach mehrjährigem Besuche des Gym- nasiums in Hildburghausen vor 11/, Jahren dort ge- meinschastlich mit den übrigen ber - Primanern das Abiturientenexamen bestanden und seitdem in Bonn Geschichte und Mathematik studirt hat, im Herbste dieses Jahres gleichfalls in Straßburg sih der militärishen Laufbahn widmen und beim Feld-Artillerie-Negiment Nr. 15 als Se- conte-Lieutenant eintreten. Prinz Fiuiedrih von Sachsen- Meiningen, zur Zeit Seconde-Lieutenant à la suite des Thü-

ringishen Jnfanterie-Regiments Nr. 95, wird nah dem Wilien eines Erlauchten Vaters, des regierenden Herzogs, das Ar-

Á tillerieoffizier:-Examen förmlih nachholen.“

Oesterreich-Ungaru. Wien, 16. Juli. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ schreibt : Der Deutsche Kaiser, der erlauchte Freund und Bundesgenosse unseres Monarchen, weilt wieder auf österreichishem Boden. Dem erlauchten Gaste wurde, wie immer, ein ebenso ehrerbietiger wie freudiger Empfang zu Theil, an welchem die ganze Bevölkerung der Monarchie herzlichen Antheil nimmt. N j

_— Wie die „W. Z.“ meldet, ist Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen heute Abend aus Berlin hier eingetroffen. :

Prag, 16. Juli. Das Landesgericht hat wegen des Straßenkrawalls am 30. Juni cr. 6 Personen zu Arreststrafen in der Dauer von 10 Tagen bis 3 Wochen verurtheilt. N , i

F\chl, 16. Jui. Der Großherzog und die Groß- herzogin von Meck=lenburg sind heute Nachmittags in

[ eingetroffen. :

O Agr O Juli. Anläßlich der morgen stattfindenden Publikation der Vereinigung der Grenze mit Kroatien wurde in einer heute abgehaltenen Konferenz des -Gemeinde- rathes beschlossen, morg:n die Stadt zu beflaggen. Montag Abend veranstalten die Bürger einen Fackelzug und wird die Stadt beleuchtet. Der Gemeinderath wird sih zu dem Banus und dem Kommandirenden begeben, um für deren Mitwirkung bei ter Einverleibung der Grenze zu danken.

rankreich. Paris, 16. Juli. (W. T. B.) Der «an wählte Berthelot an Stelle Dusfaure's zum lebens- sänglihen Senator. Ein Gegenkandidat war nicht aufgestellt. Das Gesetz, betreffend die Preßfreiheit wurde angenom- men. Der Polizei-Präfekt von Paris, Andrieux, hat seine Entlassung gegeben, um in der Deputirtenkammer den von dexr Regierung eingebrachten Geseßentwu rf, betreffend die Reorganisation der Polizei-Prä- fektur, von dem er meint, daß er die Polizei-Präfektur desorganisiren werde, bekämpfen zu können. Das „Jouxnal officel“ veröffentliht ein Schreiben des Präsidenten Der Republik an den Kriegs-Minister, General Farre, in wel- chem der Präsident seine Befriedigung über die am leßten Donnerstag abgehaltene Truppenrevue ausdrüdckt und sagt, daß die Truppen durhweg Prèzision, feste Haltung und m:- litärischen Geist bewiesen hätten. 4

Der Direktor der Departemental- und Kommunal- angelegenheiten im Ministcrium des Innern, Camescasse, ist zum Polizei-Präfekten von Pauis ernannt worden. An- läßlih des von dem Journal „La Turquie“ gebrachten Ar- tikels, welher Frankreih ehrgeizige Absichten in Bezug auf Tripolis zuschreibt, bemerkt die „Agence Havas“, die Sprache des türkishen Journals überschreite alle Grenzen ; der neuer- liche Zwischenfall sei gegenwärtig bereits erledigt, denn Frank- reih habe die Rechte der Pforte auf Tripolis niemals be- stritten und Niemand in Europa könne ihm ernsthafterweise die Absicht einer Eroberung von Tripolis unterstellen.

Eingegangenen Nachrichten zufolge ist die Stadt S fax gestern früh von den französishen Truppen genommen und von denselben stark beseßt worden. Ueber die Einnahme ist dem Marine - Ministerium die nachstehende, nähere Mitthei- lungen enthaltende Dep: sche zugegangen: Sfax, den 16. Juli. Das am Donnerstag vor Sfax angekommene Geschwader bombardirte am Freitag die Stadt, traf die zu dem Anriff erfo: derlihen Dispositionen und hat heute Sonn- abends früh die Stadt von der Front aus angegriffen und eingenommen. Der Widerstand war ernst, die Schwierîig- keiten, sich dem Lande zu nähern, waren des Schlammes wegen groß. Die Marinemannschasten zeichneten sih durch Energie und Eifer aus. Wir zählen bis jeßt 8 Todte, dar- unter 6 Mann von der Marine und gegen 40 Verwundete. Unsere Position ist gesichert. Die Landungscompagnien des Geschwaders kehren morgen an Bord zurück. j

Don Carlos wurde heute wegen seiner gegen die sranzösishe Regierung gerichteten Umtriebe ein Ausweisungs- befehl zugestellt. Meldungen aus Oran wollen von Strei- tigkeiten wissen, die unter den um Bou Amema versammel- ten Kontingenten ausgebrochen wären, und Bou Amena nöthi- gen würden, zur Rettung seines Lebens die Flucht zu ergreifen.

Algier, 17. Juli. (W. T. B.) Eine Abtheilung fran- zösischer Truppen aus Tiaret erreichte die Nachhut der auf- ständishen Stämme bei Rezina ; die Jnsurgenten verloren bei diesem Zusammenstoß 30 Todte. Bou Amema scheint sich wieder nah Nordosten wenden zu wollen.

Italien. Rom, 16. Juli. (W. T. B.) Der Kardinal- Staats-Sekretär Jacobini hat gestern an die Nuntien eine Note über die bei der Webartühruna der Leiche des Papstes Pius IX. stattgehabten Störungen der öffentlihen Ordnung gerichtet,

Türkei. Konstantinopel, 16. Juli. (W. T. B.) Das Journal „La Turquie“ wendet sih gegen das von der „Agence Havas“ veröffentlihte Schreiben aus Tripolis, in welchem es heißt, daß Tripolis der Heerd aller Aufstände in Tunis und Algier sei und in welhem angerathen wird, mit möglichster Vorsicht vorzugehen, um nicht eine tripolitanische Frage anzuregen, dagegen aber Tripolis aufmerksam zu über- wachen und jedem Ausbruch des Fanatismus selbst mit Gewalt Einhalt zu thun. „La Turquie“ weist auf den Widerspruch hin, welcher zwischen der ersten Anempfehlung, eine tripolitanische Frage nicht anzuregen und der zweiten, betreffend die eventuelle Anwendung von Gewalt bestehe und sagt, mit Gewalt vor- gehen bedeute, die tripolitanishe Frage hervorrufen. Es würde ein sehr ernster Entschluß Frankreichs sein, wenn es die Grenzen dieser Provinz überschritte. Jn Tunis habe Frankrei sich gewisser Motive bedienen können, ohne Rekla- mationen oder Bemerkungen Seitens rer Mächte, welche mit Ausnahme von Jtalien in der Regentschaft Tunis nur unter- georones Interessen hätten, zu veranlassen. Anders aber tehe die Sache in Tripolis. Da Tripolis ein inte- grirender Theil des türkischen Reiches sei, so würde die Türkei nothwendiger Weise kräftiger handeln _und bei ihrer Aktion sicherlich in England einen Alliirten finen. Die durch die Ausdehnung des fran:ösischen Ein-

usses in Tunis hervorgerufene Bewegung habe sih in der Hauptsache auf einige Manifestationen im Parlamente be- schränkt, Dies würde niht mehr der Fall sein bei der Even- tualität ciner Aktion, durh welche die französische Armee sih Egypten näherte. Hieraus könnten ernste Komplikationen ent-

stehen. Leßtere würden ohne Zweifel von Niemand der Türkei zugeschrieben werden, welche Ruhe und Frieden brauche, welche aber erforderlihen Falles ihre legitimen Rechte und ihre unbestreitbare Autorität über Tripolis zu vertheidigen wissen würde.

Serbien. Belgrad, 17. Juli. (W. T. B.) Ein Erlaß des Fürsten sanktionirt die von der Skupschtina zum Ankauf von 100 000 Stück Gewehren bewilligte Anleihe von 6 Millionen Dinars; die Tilgung der Unleihe sammt Zinsen soll dur eine außerordentliche Steuer erfolgen.

Bulgarien. Sofia, 16. Juli. (W. T. B.) Der Fürst Alexander ist heute aus Sistowo hierher zurü ck- gekehrt. Zum Empfange desselben hatte sich eine Anzahl Personen aus den politischen Kreisen, von der Magistratur und von Notabeln Sofias bereits vor der Stadt auf dem Wege nach Lompalanka, den der Fürst nahm, eingefunden. Bei seinem Eintritt in die Stadt wurde der Fürst mit lebhaften Kundgebungen von der dort anwesenden zahlreichen türkischen Be- völkerung empfangen, während auf der Fahrt durch die Straßen der Metropolitan Melitin, der Präsident der Munizipalität und je ein Vertreter der katholischen und israelitishen Ge- meinde Begrüßungsansprachen an den Fürsten hielten. Bei der Ankunst im kleinen Palais, welche sih in Folge der Ent- gegennahme der Huldigungen um beinahe eine Stunde verzögert hatte, defilirten die Truppen. Die Stadt ist festlich geschmückt und beflaggt, für heute Abend ist eine Jllumina- tion derselben in Aussicht genommen.

17. Zuli. Die gestern Abend zu Ehren der Rückkehr des Fürsten veranstaltete Fllumination der Stadt war eine sehr glänzende. Der Fürst, welcher zu Fuß die Stadt durchwanderte, wurde übera!l von der in dichten Schaaren die Straßen durhwogenden Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Heute fand in der Kathedrale unter Theilnahme des Fürsten cin feierlihes Tedeum statt; nah Beendigung desselben ver- las der Métropolitan Melitin das Manifest des Fürsten auf dem Vorhofe der Kirche.

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 16. Juli. (St. Pet. Ztg.) Die Uebergabe Kuldshas an China wird so- fort nah der Uebergabe des ratifizirten Vertrages, den Marquis Tseng seiner Zeit in St. Petersburg abgeschlossen hat und mit dem er in diesen Tagen in St. Petersburg er- wartet wird, stattfinden. Es heißt, sagt der „Mosk. Telegr.“, daß China dieses Gebiet im Zustande einer vollständigen Wüstenei empfangen wird, da fast die ganze aus Tarantschen und Dunganen bestehende Bevölkerung nicht gewillt ist, sich der chinesishen Oberherrschaft zu beugen und die Absicht hat, in jenen Gebietstheil auszuwandern, der laut Vertrag bei Rußland bleibt.

Wie der „Porjadok“ mittheilt und die „St. Pet. Ztg.“ bestätigt, wird an der projektirten Umgestaltung der Reichsbank eifrig gearbeitet. Es handelt sih niht um Palliativmittel, sondern um eine radikale Reorganisation der Bank. Bei ihrer Umgestaltung behält man eine andere Hauptaufgabe des jeßigen Ministeriums, die Wiederherstellung der Valuta und die Verbesserung der Courses des Kreditrubels, im Auge. Zum Vorbild wird vermuthlich die „Banc of England“ dienen.

Amerika. Washington, 17. Juli. (W. T. B.) Das Befinden des Präsidenten Garfield ist ein so günstiges, daß die meisten Mitglieder des Kabinets Washington ver- lassen konnten und erst worgen dahin zurücktkehren. Während i gangen vergangenen Naht hat der Präsident ruhig ge- chlafen.

New-York, 17. Juli. (W. T. B.) Die Stadt Neu - Ulm in Minnesota ist Freitag Abend von einem ver- heerenden Orkane heimgesucht worden, die Verwüstung und die dadurch herbeigeführte Bestürzung der Einwohner waren aber so groß, daß die ersten Nachrihten über die Kata- strophe erst heute hierher gelangten. Die Zahl der zerstörten Gebäude beträgt über 100, die Zahl der getödteten Beblenen 14, die Zahl der Verwundeten 25, Die gedachten ahlen ver- mehren sich noch durch die bezüglichen Meldungen, welche von anderen entfernteren Punkten eingehen, über welche sih der Orkan erstreckte. Anscheinend sind zwei aus geradezu entgegen- geseßten Richtungen kommende Sturmwinde bci Neu- Ulm aufeinander gestoßen; in der kurzen Zeit von nur 15 Minuten war das Zerstörungswerk vollendet. Der Gouverneur von Sonora ist von Fndianern getödtet worden, außer ihm wurden noch 30 Mann von den Indianern niedergemacht.

Die Nr. 28 des Central-Blatts für das Deutsche Rei, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Handels- und Gewerbewesen : Bekanntmachung, betreffend die Be- schäftigung jugendlicher Arbeiter auf Steinkohlenbergwerken. Bank- wesen: Status der deutshen Notenbanken Ende Juni 1881, Zoll- und Steuerwesen: Aenderungen in den für die Verzollung maßgeben- den Tarasätenz Abänderung des §. 93 des Begleitschein- Regulativs; Strafbarkeit bei unberech{tigtem Bezuge denaturirten Bestellsalzes; Abänderung der Fristen für die Kreditirung und Rükver- gütung der Rübenzuckersteuer; Abänderung der Bestimmungen über die Statistik der Branntweinbrennereien und der Branntwein- besteuerung; Abänderung der Bestimmungen, betreffend die Denatu- rirung des Branntweins durch Holzgeist; Ausführungs-Bestimmungen zu dem Gesetz, betreffend die Erhebung von Reichsstempelabgaben. Konsulatwesen: Ernennung; Abgrenzung von Amtsbezirken. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Nr. 19 des Armee-Verordnungs-Blatts hat folgenden JFnhalt: Abänderungen einzelner Bestimmungen des Ererziereglements für die Kavallerie, sowie der Instruktion für die Waffenübungen der Kavallerie. Diélokation der 3. Escadron Westfälischen Ulanen-Re- giments Nr. 5. Dislokation des Stabes des Ostfriesiscen Infan- terice-Regiments Nr. 78. Dislokation der 4. Eêcadron Ostpreußi- {en Ulanen-Regiments Nr. 8. Berichtigung der Kosten für die JInstandsetung der bei den Uebungen der Landwehr im Gebrauch ge- wesenen Waffen. Requisitionssceine sr die Rückreise bezw. den Nücktransport der zur Artilleriescießschule kommandirten Unteroffi- ziere, Offizierburschen und Offizierpferde. Vergütung für Fort- schaffung des Gepäcks von Kommandobehörden bezw. Stäben bei Benutzung der Eisenbahn oder _des Dampfschiffes. Ergänzung der Instruktion betreffend die Seitengewehre der Truppen zu. Pferde und die Lanze n./A. Beheizung der Büchsenmacher- Werkstätten bei den Truppen. P reisverzeihniß. Eröffnung neuer Eisenbahnen. Cisenbahn-Beförderung von Militär-Trans- porten und Militär-Personen 2c. mit Schnell- und Kurier- 2c. Zügen. Nachtrag zur Instruktion für die Behandlung der Feldgeschüge. Ausgabe einer Instruktion. Kosten für Silber- bez. Golddraht zur Reparatur von Offizier-Degen und -Säbeln. Ausgabe eines neuen Preistarifs über Fabrikate der Artillerie-Werkstätten.

—- Nr. 13 des Marineverordnungsblatts hat folgenden Ius halt: Besatzungsetat. Kassenwesen. Steuerbeträge. Minen-

leger und Torpedoboote. Kleiderkontenkontrolen. Lieferungs8- fontrafte. Rechnungslegung an Bord. Jägerbüchse M/71. Personalveränderungen. Benachrichtigungen.

Nr. 36 des Amtsblatts des Reichs-Postamts hat folgenden Inhalt: Verfügungen : vom 6. Juli 1881. Neue Ausgabe der Abtheilung 3 des Abschnitts V. der Allgemeinen Dienstanweisung, vom 10. Juli 1881: Neue Ausgabe der Abtheilung 4 des Abschnitts V. der Allgemeinen Dienstanweisung, vom 9. Juli 1881: Angabe des Vermerks „frei“, bezw. des etwa nahgenommenen Betrags in der Aufschrift der Packetsendungen, vom 6. Juli 1881: Packetverkehr mit der Türkei.

Die Nr. 28 des DeutschenHandel8-Archivs, Wochenschrift für Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt des Innern, hat folgenden Inhalt: Gesetzgebung: Deutsches Reich und Oesterreich- Ungarn: Zollbehandlung gewöhnlichen Töpfergeshirrs und Verfahren bei Durchfuhr von Mutterlauge und Abraumsalzen durch Oesterreich- Ungarn. Deutsches Reich und Schweiz: Abkommen zwischen beiden Ländern, betreffend Zollverhältnisse und Veredelungsverkehr. Oesterreich-Ungarn : Geseß vom 16. Juni 1881, womit die Regierung ermäcbtigt wird, die gegenwärtig geltenden Bestimmungen über den Veredlungsverkehr mit dem deutschen Zollgebiete bis * lingstens 31. Dezember 1881 in Wirlsamkeit zu erhalten. Verordnung des Gesammt - Ministeriums vom 98. Juni 1881, womit auf Grund des Geseßes vom 16. Juni 1881 und im Einverständnisse mit der Regierung der Länder der ungarischen Krone die gegenwärtig geltenden Bestimmungen über den Veredelungsverkehr mit dem deutschen Zollgebiete bis einslicß- lich 31. Dezember 1881 in Wirksamkeit erhalten werden. Verord- nung der Ministerien der Finanzen und des Handels vom 28. Juni 1881, womit auf Grund des Geseßes vom 16. Juni 1881 und im Einverständnisse mit der Regierung der Länder der ungarischen Krone die bestehenden Bestimmungen über den Veredelungsverkehr mit dem deutschen Zollgebiete bis einschließlich 31. Dezember 1881 erneuert werden. -— Geseß vom 23. Juni 1881, betreffend den Handel mit gebrannten geistigen Getränken, den Ausshank und den Klein- verschleiß derselben. Durchführungsvorschrift zu dem Geseße vom 27. Juni 1878, betreffend den allgemeinen Zolltarif des ODesterreicb- Ungarischen Zollgebietes. Rußland: Erböhung der Brannt- wein-Accise. Dänemark und Venezuela: Kündigung _ des Vertrages zwischen beiden Staaten. Frankreih: Obli- gatorishe Anwendung des Gay Lussacshen AÄlfkoholometers. Belgien und Rumänien: Konvention zwischen beiden Staaten, betreffend den gegenseitigen Schuß der Fabrik- und Handelszeichen. Berichte: Deutsches Reich: Zur Hebung des deut- schen Ausfuhrhandels. Berlin (Scbiffsverkehr in britischen Häfen). Großbritannien: Handelsbericht aus Belfast für 1880. Scbiff- fahrtsberiht aus La Valletta (Malta) für 1880. Sydney (Ge- treideausfuhr der Kolonie Victoria in der neuen Saison). Javan: Hiogo-Osaka (Schiffsverkehr). Portugal: Allgemeine Uebersicht des Handels mit dem Auslande und den Kolonien, speziell mit Deutsch- land, und der Schiffahrt im Jahre 1878.

Statistische Nachrichten.

Eiuer Aufstellung in der „Karlsr. Z.“ entnehmen wir über den Ertrag der direkten Steuern im Großherzogthum Baden im Jahre 1880 folgende Angaben: In den über 4000 Einwohner zählenden 18 Städten des Großherzogthums sind eingegangen: Grund- steuer 190032 6. oder 4,59% des Gesammtertrages diefer Steuer im Großherzogthum, Häusersteuer 762 436 M. oder 36,44%/0, Erwerb- steuer 1 359 240 A. oder 49,10%, Kapitalrentensteuer 686 132 4. oder 59,66 %%, im Ganzen 2997 839 M. oder 29,54%/9 des Gesammt- ertrages der direkten Steuern im Großherzogthum, während die Ein- wohnerzabhl der fraglichen Städte sih zusammen auf 265 925 oder 1768/10 "/9 der Gesammteinwohnerzahl des Landes belief. Durch- \{nittlih hat jeder Einwohner jener Städte entrihtet an Grund- steuer 71 H, Hâäusersteuer 2 1. 87 , -Erwerbsteuer 5 H 11 s, Kapital-Rentensteuer 2 4 58 -, im Ganzen 11 M 27 4, während im ganzen Großherzogthum, auf den Kopf der Bevölkerung ausge- \{lagen, erhoben wurde: Grundsteuer 2 M 74 -, Häusersteuer 1 M. 39 4, Erwerbsteuer 1 4 84 4, Kapital-Rentensteuer 76 F Z; im Ganzen 6 4. 73 -. Der mäßige Ertrag der Grundsteuer in den größeren Städten wird aus dem meist unbedeutenden Uinfange des grundsteuerpflichtigen Geländes in denselben, indem die Hofraithen und diejenigen Hausgärten, deren Flächengehalt 90 qm nicht übersteigt, nicht zur Grundsteuer sondern zur Gebäudesteuer katastrirt sind. Am wenigsten grundsteuerpflichtiges Gelände besitzt Karlsruhe (Steuerkavital uur 685 460 M, Steuerbetrag 1919 1), am meisten Bruchfal (Steuerkapital 6 971 630 M, Steuerbetrag 19 521 4). Das größte Häusersteuer- fapital weist die Stadt Mannheim auf mit 59 723 980 K, ebenso das größte Erwerbsteuerkapital mit 179 434 700 4; dagegen trifft auf Karlsrube das größte Kapital-Rentensteuerkapital mit 122 887 900 (X Auf den Kopf der Bevölkerung ausgeschlagen zahlte jeder Einwohner “in Mannheim 26 - Grundsteuer, 3 A 60 Häusersteuer, 10 # 04 & Erwerbsteuer, 2 H 49 - Kavpitalrenten- steuer, zusammen 16 4 39 4H; Karlsruhe 5 - bez. 3 6 51 ß, 5 M31 A und 4-4 81 H, zusammen 12 98 Z; Freiburg 63 \ bez, 3 M 14 H, 4 M 37 H und 3 6 22 -Z, zusanimen 11,36 M1; Pforzheim 0,34 M bez. 2,69 M, 3,56 4 und 2,17 M, zusammen 8,76 M; Heidelberg 0,66 M bez. 4,17 M, 4,83 A. und 3,43 M, zusammen 13,09 4; Rastatt 0,61 A. bez. 0,93 M, 222 M. und 0,83 s, zusammen 4,59 4; Konstanz 0,25 M, 2,88 M, 3,57 M. und 2,11 M, zusammen 8,81 #&; Bruchsal 1,81 F Grundsteuer, 1,75 M. Hâäusersteuer, 3,4 4 Erwerbsteuer und 1,16 #( Kapitalrenten- steuer, im Ganzen 7,76 M

(Dr. Journ.) Die Produktionslisten des deutschen Verlagsbuchhandels werden im Namen des Börsenvereins der deutschen Buchhändler in Leipzig geführt. Die vor Kurzem vollendete Zusammenstellung für das abgelaufene Jahr ergiebt eine Ge- sammtziffer von 14 941 Neuigkeiten und neuen Auflagen einsc{ließlich 300 Landkarten. Gegen das Vorjahr 1879 zählt man 762 Nova 2c. mehr. Das Jahr 1879 hatte seinerseits 267 Nummern mehr aufzu- weisen als 1878, dieses wieder 13 weniger als 1877, so daß die Ge- \sammtzunahme von 1878 bis 1880 gegen 1877 sich auf 1016 Werke und Karten beziffert, was über 7 °%/ ausmachen würde. Die dritte Gattung der Schriften (Rechts- und Staatswissenschaft, Politik, Statistik) hob sich um 289 Werke (1557 gegen 1268), die theologische um 137 (1390 gegen 1253), die pädagogishe um 133 (1950 gegen 1817). Diese leßtgenannte 7. Abtheilung zeigt die stärkste Ziffer von sämmtlihen 24 Unterabtheilungen. Nächst ihr îm Range kommt die juristish - politisbe, dann die theo- logisce, an vierter Stelle erscheint die s{öône Literatur mit 1209 Werken. Die Volfs\chriften nahmen um 117 Werke zu (657 gegen 540 im Jahre 1877). Was den Rückgang der Produktion betrifft, so führt sich der- selbe nur bei drei Rubriken, bei der Philosophie, den vermi sten Schrif- ten und bei den Karten, vor Augen, mit bez. 38, 84 und 35Werken weniger als vor 3 Jahren. Die philosophischen Schriften sanken von 163 auf 125, die vermishten von 507 auf 423, die Karten von 336 auf 301 herab. Bei den nacstehend zu nennenden noch übrigen Kategorien 11k etne stetige Zunahme zu bemerken. Die Heilwissenschaft und Thicrheil- funde zählte im Jahre 1880 790, die Naturwissenshaft 787, die Literatur der Jugendschriften 496, die Alterthumskunde, altklassisce und orientalische Sprachwissenschaft und altdeutshe Literatur 506, Geschichte, Biographie 752, Geographie 356, Mathematik, Astro- nomie 201; Kriegswissenschaft und Pferdekunde 353; Handelswi)en- {aft und Gewerbsfkltnde 583; Bau-, Maschinen-, Cisenbahn-, Berg- bau-, Schiffahrtskunde 403; Forst- und Jagdwissenschaft 112; Haus- und Landwirthschaft 433; {öne Künste, Stenographie 627; endlich die Freimaurerliteratur 20 Werke. Die Statistik des deutschen Vers lagsbucbhhandels s{licßt also äußerlich mit einer vorwiegend günstigen Bilanz ab. S e A

Das eidgenössishe Zolldepartement hat eine interesante und für die Beurtheilung des schweizerischen Handelsverkehrs bemerkenswerthe Statistik über die Ein- und Ausfuhr während