General. Anzeigers" zufolge, dem Bildhauer Ernst Seger -Char- lottenburg für den gemeinsam mit dem Architekten Sehring- Berlin angefertigten Entwurf den ersten Preis von 3090 4 zu.
Theater und Musik.
Berliner Theater.
„Paul Lange und Tora Parsberg“, ein Drama in drei Akten von Björnstjerne Björnson, das gestern am 70. Geburts- tage des Dichters zum ersten Mal in Scene ging, ist ein, Stück, bei dem man nicht ret froh wird, man mödhte dabei fast das Goethe'sche Wort variieren und sagen „ein politisch Stück, ein garstig Stück“. Es hat nur einen Akt, in dem sih die Kraft Björnson’']cher Schilderungs- kunst bewährt, und das ist der zweite, in dem der Widerstreit der Meinungen verschiedener Storthings-Mitglieder, bei aller Gemeinsamfkeit ihrer Interessen, im Rahmen eines Gesellschaftsbildes in lebendiger Weise vor Augen geführt wird. Die Meisterschaft, mit der diefe Scene entworfen ist, die Schärfe, mit der fi die Individualitäten der ein- zelnen Episodenfiguren von einander abbeben, gemahnen an die große, packende Versammlungss\cene in „Ueber unsere Kraft“. Alles andere aber macht den Eindruck des Ausgeklügelten und leidet unter einer Breite des Dialogs und einer Verschwommenheit des Inhalts, die theils ermüdend, theils sogar abstoßend wirken. Paul Lange, der Held — wenn man ihn so nennen soll — is ein Schwächling, für den man, so beredt auch der Dichter sein Thun zu erklären und zu beshönigen sucht, keine Sympathien gewinnen kann. Als aus dem Amt sceidender Minister hat er einem politischen Freunde das feierlihe Versprehen gegeben, in seiner Abschieds- rede an die Kammer, den unbeliebten Minister-Präsidenten, gegen den ein Mißtrauenévotum gerichtet worden ist, niht zu stüßen, obwohl er kurz zuvor einem *!bgesandten des Königs halb und halb zugesagt hat, für den Präsidenten eintreten zu wollen : ein Dienst, für den ihm der Gesandtschaftéposten in London in Aussicht gestellt wird. Ent- \cheidend für sein Thun ist aber {ließli der Wunsch seiner Braut Tora Parsberg, die, ohne die Tragweite iher Worte er- messen zu können, thm zur Annahme des Gesandtschaftépostens räth. Sein nah Ansi&t aller politishen Freunde und Gegner unerhörtes Vorgeben entfacht einen Sturm der Entrüstung; nicht allein sein politisches, au sein persönliches Ansehen geht dabei in die Brüche, sodaß es selbst dem König zur Unmöglichkeit wird, ihm den in Aus- sicht gestellten Gesandtschaftsposten zu übertragen. Paul Lang nimmt s\ich infolgedessen das Leben. Im Gegensay zu Lange steht die liebenswürdige, dabei aber doch energishe und ziel- bewußte Tora Paréberg. Sie liebt Lange und sie versteht ihn. Alles Unheil wäre verhütet worden, wenn er sich ihr rechtzeitig anvertraut hätte, wenn sie gewußt hätte, um welchen Preis er ihren Wunsch, nah London zu gehen, zu erkaufen im Begriffe stand; denn ie wäre klug genug gewesen, die Folgen scines Schrittes vorauszusehen.
ber er vertraute sich ihr niht an, wie er ihr vorher auch seine Liebe anzuvertrauen nicht den Muth fand; so nahm denn das Unkbeil seinen Lauf. Vermuthlih lieat hierin der Grundgedanke des Stückes, das auf die Tragödie der Schwachheit und Schüchternheit einer im Grunde gutartigen Natur hbinausläuft. Leider aber ist es, wie {on oben erwähnt, Björnson nit gelungen, Mitgefühl für seinen Helden zu erwecken. Ein Mann, der, ohne fich zu besinnen und ohne zwingenden Grund, sein Wort brit, hat von vornherein alle Sympathien verwirkt. — Die Darstellung ließ weder in den Haupt- noch in den Nebenrollen zu wünschen. Die wenig dankbare Aufgabe, den Lange zu spielen, hatte Herr Mischke über nommen. Er kämpfte freilich einen vergeblihen Kampf, denn es konnte ibm nicht gelingen, das, was der Dichter an der Gestalt ver sehen hatte, vergessen zu machen. Einen leihteren Stand hatte Fräulein Frauendorfer als Tora Parsberg. Man begriff, daß diefe die Egeria Paul Lange's hätte werden können, wenn er nur gewollt hätte. Sie sprach ihren Part nicht nur klar und klug, qondern mit einer Wärme und einem Temperament, die namentlich im zweiten Akt, wo Tora in der Gesellschaft öffentlih für Lange ein- tritt, zündend wirkten In kleineren Rollen bewährten sich die Herren Connard, Wehrlin, Pittschau, Siebert u. A. Für eine der Stimmung des Ganzen angepaßte Inscenierung hatte Dr. Paul Lindau gef}orgt, der nah dem starken Beifall, den ter zweite Aft erweckte, au im Namen des Dichters dankte.
Im Königlichen Opernhause findet morgen cine Wiederholung von Mevyerbeer's großer Oper „Robert der Teufel" unter Kavellmeister bon Strauß? Leitung und in folgender Be)eßzung stalt: obert: Vert Grüning; Bertram: Herr Wittekopf; Jiabella: Frau Herzog ; Alice: Fräulcin Hiedler ; Herr Philipp. Die Vorstellung | ginnt um 7 Uhr.
.
RNaimbaud : bes
ichen
i V) ( Z5chcauspielbause finde uin!centerten Luptiels & Va M /
ebt zum eiusten *
Ÿ
M
K ili hilî
A,
Theater. Kirchfeld.
Königliche Schauspiele. Mittwoh: Opern- | „rh haus. 265. Vorstellung. Robert der Teufel. |* m 77 ri Nomantiice Ope n 5 Alten von G. Meverbeer. | m4 M6 Nach dem Französischen von Scribe und Delavigne, | 7, R O übt rtragen « f Ï S Ÿ A mil V c «s Î d Anfang 7 Ul
Schaus Noct. Lust Scönthan 74 Ubr
Donn y
4 a e Di 2 p Í J T E Ot Ï j è y “ IC A T IDeti ( TDjamilch tomantishe Vper in Aft von | 74 Ubr d G t 9 Y d J
” Ÿ f. - - f j F) A L «A L ‘te A 9 Art 15
f § V rEt G
A 7 6 9 OT o U à n Dol Î Â I tit Mädchen von Navarra. ¡ (avarraias.) T roi Luriscbe Episode in 2 Abtbeilunaen F. Glarelie und H. Cain, deuts von M. Kalbeck Musif von Q N 5 ü Javotte allet it 9 Wf trn A S ite. Wet in Bilder von J. L. Croje usik von Camille Céereogravbildte Einrichtung bc fana 74 Ubr
hai viel kaus D
— s H M T) & Tragadôdie in 5 Aufuüñaecna von Anfana 74 Ubr
Neucs Vpvern-Theater Sonntag: Der Kauf: mann von Vencdig. Komödie in 5 Aufzügen von William Shakespeare, übersetzt vor Wilhelm von Schlegel. Anfang 74 Uhr Billet-Verkauf bierw fintet von T Königlichen Schauspielhause ftatt
Ï Y Ï S T
n Emil
Gêne.
lung. Nönig Lauriu. reitag
N H S .. Erni von Wiltenbruch onnabend
M atl] e Ï CTH T TTMHTT
vil
d A Att Ver onnerétaag ab im Felix 2
2'onnerbtag
Ï Zcnntaa Ï C T L, Monuna
Deutsches Theoter. Mittwoh | luft.
Vanna. Anfang 7j Uhr Donnerêtag: Der arme Heinrich. Freitag: Monna Vanna. Me
i Rogier.) Berliner Theater. Mittwcech{ch, Nachmittags | Hennegquia.
3 Ube: Dex Struwwelpeter. Abends 74 Uhr: |
Vaul Lange und Tora Varsberg.
Donnerêtoga: Zum LIO. Male Frellog: Paul Lange und Tora Parsberg. |
onncréfag
| Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73, Mitt-
Schiller-Theater. 0. (Wallner-Theater.) | wod
Mittirecch, Aberts 3 Uhr: Jugendfreunude. Lusl- ipiel in 4 Aufzügen von Ludwig Fulda.
Das 275. Kirchenkonzert veranstaltet der Organist Bernhard Irrgang morgen, Donnerstag, Abends 7 Uhr, in der Heilig-Kreuz- Kirche. Mitwirkende sind: Frau Professor Marie Blanck- Peters (Sopran), Herr A. N. Harzen-Müller (Baß) und der Königliche Kammermusiker Herr Walther Cavallery (Violine). Herr Irrgang wird u. a. (zum 1. Mal in Berlin) die zweite Orgelsonate von Max Reger spielen. Der Eintritt ist frei. Die Kirche ist geheizt.
(Der Konzertberiht befindet si in der Ersten Beilage.)
Mannigfaltiges. ® Berlin, den 9. Dezember 1902.
Auf die bei den vorgestrigen Gedächtnißfeiern für Alfred Krupp (vgl. Nr. 288 N Bl) von den Angestellten der Krupp'schen Werke in Essen, Bochum und Kiel an Seine Majestät den Kaiser und König gerichteten Telegramme find dem „W. T. B. zufolge nahstehende Antwort-Telegramme eingelaufen: ‘
„Den Beamten und Arbeitern der Krupp'shen Werke, welche zur Feier des Gedächtnisses des verewigten Herrn Krupp versammelt gewesen sind, danke Jch von ganzem Herzen für das Gelöbniß un- wandelbarer Treue und das Versprechen, das Andenken des Ver- storbenen in Ghren erbalten und in seinem Sinne für das Gedeihen der Werke weiter arbeiten zu wollen. Wenn Beamte und Arbeiter ihrem unvergeßlichen Chef Treue halten, so ist dieses die beste Abwehr gegen die Angriffe, welche ehrlose Menschen gegen den Verewigten ge- richtet haben, und die giftigen Pfeile, die von ihnen geschleudert, werden auf sie zurückspringen. Wilhelm, 1. R.“
„Herrn Kleinhardt in Hordel. Den zu einer Gedächtnißfeier für ihren verewigten Chef versaminelt gewesenen Belegschaften der Zechen Hannover und Hannibal \sprehe Ich Meinen Dank für das Gelöbniß der Treue und Hingebung aus. Jch vertraue der Chrenhaftigkeit der deutschen Arbeiter, daß sie fortan jede Gemeinschaft mit den Leuten abbrehen werden, welche dur shamlose Angriffe einen ehrenhaften deutshen Mann geopfert haben. Uet
„Den zur Gedächtnißfeier versammelt gewesenen Beamten und Arbeitern der Friedrih Krupp’shen Germania- Werft danke Jch herzlich für den Ausdruck des Dankes für Weine Antheilnahme an dem Dahinscheiden ihres Chefs. In dem durch ehrlose Angriffe tahingeopferten Herrn Krupp habe Ih sowohl den seltenen Mann, wie einen treuen Freund betrauert. Wen, L Rie
Die Inanspruchnahme der Berliner Unfallstationen vom Rothen Kreuz für erste ärztliche Hilfe erfolgte im Monat N o- vember d. J. in 3812 Fällen gegen 3612 im gleihen Monat des Vorjahres, und zwar 3231 mal bei Unfällen und 581 mal bei plöß- lichen Erkrankungen. Jn den Stationen wurden 3584, außerhalb derselben 228 Personen behandelt. Mit den Krankenwagen der Unfall- stationen wurden im verflossenen Monat 135 Transporte ausgeführt. Die Zahl der von der Polizei den Stationen übergebenen bewußtlosen Personen betrug 260, die unentgeltlihe Abgabe von Eis geschah in 149 Fällen. Der Nachweis von Krankenpflegerinnen und Kranken- vflegern ist in sämmtlihen 20 Unfallstationen eingeführt worden. Auch wird darauf Bedacht genommen werden, daß möglichst für Arme und weniger Bemittelte Pflegekräfte vorhanden sind.
Fn der „Deutschen Bauzeitung" werden die von der Stadt Berlin geplante Nord - Süd - Tiefbahn und das neue Schwebebahn-Projekt für Berlin eingehend beshrieben. Danach soll die erstere von der Weichbiltgrenze nördlih des Weddingplayzes durch die NReinickendorfer, die Chaussce- und Friedrichstraße nach der Spree führen, diese östlich von der Weidendammer Brücke unter- fahren, dann dur die Charlottenstraße zum Gendarmenmarktt und durch die Markgrafen- und Lindenstraße zum Bellealliance: Platz führen, bier den Landwehrkanal unterfahren, sih weiter südlich in die Yorksiraße wenden und dann durch die Manstein- und Großgörschen- straße nach der Potédamer und Schöneberger Hauptstraße führen, wo sie an der Eisenacher Straße endéèn foll. Außer zahlreichen Halte- stellen in den Straßen sind an den Kreuzungen mit den anderen Schnellverkehrsmitteln Uebergangéstationen vorgeseken. Die Durch- s{nittsentfernung der Stationen wird 760 m betragen. Die Kosten sind auf 56,22 Millionen, d. \. 5,1 Mill. Mark für 1 km, veranschlagt Die von der Kontinentalen Gesellschaft für eleftrisde Unternehmungen in Nürnberg geplante Shwebebahn soll Berlin gleichfalls von nad Süd durchziehen und bei dem Gesuntbrunnen beginnend, über den Alexanderplay nah Nixdorf führen. Die Bahn ist so weit östlih von der von der Stadt geplanten Tief- bahn gedact, daß jede ein selbständiges VBerkehrögebiet befriedigen dem Verkehr der anderen also keinen Abbruch thun Di Bahn soll bei 11 km Länge vierzehn Zwischenhaltestellen erhalten.
I) a Nord
Abends
edri
nds
ds 8 Uhr
Theater des Westens. Kantstr. 12. Mitt- | e Das Deimchen am Herd. beilungen usik von
Gastspiel
Figaro's Hochzeit.
Lessing-Theater. Mittwoh: Madame Sans-
Madame Sans-GSne.
1 der Modernen Bühne. Die Episode. Otto RMiemasch.
Neues Theater. woch Ledige Leute. Sittenkomödie in 3 Akten von ctmann und folgende Tage: Ledige Leute. Nachmittags 3 Uhr: Die Grofßistadt-
Residenz- Theater. Direktion Sigmund Lauten- Mititwoh: Seine Kammerzofe. Schwank in Anfang 74 Uhr und folgende Tage
Ait-Deidelberg. | onn Nachmittags I Uhr: Nora.
h: Charley's Tante. Schwank in 3 Alien von Brandon Thomas.
| Tante.) Vorher: Cassis Pascha. Ausslattungs-
Î 9 e ° inerôtaa, Abends 8 Uhr: Der Pfarrer vou | Burleske mit Gesang und Tanz in _ 1 Aft. An- Anfano von Charley's Tante 8} Uhr. Donnerêtag und folgende Tage: Charlcy's Taute.
fang 74 Übr. 8 Uhr: Der Pfarrer von Vorher: Cassis Pascha. Sonnabend, fönigin. &Sountag Sabinerinnen. Am 23. De:ember
WilbelmstädtishbesTheater.) K Ubr: Sappho. Trauerspiel 8 Uhr: Kabale und Liebe. Kabale und Liebe.
| j Î 1 Franz Grillpvarier. |
Lan
mit Gesang und in 3 Ab- Anfang | Dentral - Theater.
| Sherry. Overette in 3 Anfang 7} Uhr
Oper Carl Goldmark. Die Fledermaus.
von Franceëco d'Andrade. |
Lelle-Allionce-Theater. g Ubr: Gaflsviel tes Anno 4%.
Die Ehre. 3 Akten.
Nachmittaas 3 Ubr: Zweite Vor- Zum erften Male 4 Axofzügen von
Triauon- Theater. Fricdrich- Liecbesschaufel. Donnay
Schauspiel in
Anfang 8 Uhr.
Mitt-
Zdifbauerdarmmm da
wurde. Vie
Nachmittags 3} Uhr: Nachmittags 3 Uhr:
Zum ersten Male: il Die bösen Mädchen. Große Auestattungtposse
Mittwoch Madame Akten
Donnerstag und folgende Tage: Madame Sherry.
Mittwoch, M ünchener Altmünchener Pesse mit Gesang in
Georgenfstraße, und Universutätöstraße Lusvid in 4 Akten von Maurice
Breslau, 9. Dezember. (W. T. B.) Die „Schlesische Volks. zeitung®* meldet: In der gestrigen Generalversammlung deg Katholishen Arbeitervereins Breslau wurde folgendeg Huldigungs - Telegramm an Seine Majestät den Kaiser gesandt: „Gegen 800 im St. Vincenzhause versammelte Mitglieder des Katholishen Arbeitervereins Breslau bitten Eure Majestät, für die an die Breslauer Arbeiterdeputation gerichteten, den Arbeiterstand bo erhebenden Kaiserlihen Worte tief empfundenen Dank sowie die Versicherung unwandelbarer Treue und Ergebenbeit huldvollst entgegennehmen zu wollen. Pfarrer Zimbal, Bezirks-Präses.“ e
Bielefeld, 8. Dezember. (W. T. B.) Amtlih wird ge, meldet : Gestern Vormittag 11 Uhr 17 Minuten entgleiste der Personenzug 606 Bielefeld—Osnabrük auf Bahnhof Brackwede. Beide Maschinen und drei Personenwagen sind unbedeutend beschädigt. Das in der Nähe der Entgleisungsstelle befindliche Stellwerkshäuschen- wurde von der vordersten Maschine eingedrückt. Der Wärter wurde leiht verlegt und von drei {nell hinzugekommenen Aerzten kurz darauf verbunden. Der Personenzug 606 erlitt 75 Minuten Ver- spätung. Der übrige Zugverkehr wurde nicht gestört.
Marburg, 9. Dezember. (W. T. B.) Im Dorfe Nieder- klein bei Kirhhain brach gestern Abend Feuer aus. Da infolge Wassermangels dem Feuer nicht Einhalt geboten werden konnte, brannten 13 Wohnhäuser und 9 Scheunen nieder.
Hamburg, 8. Dezember. (W. T. B.) Der in Liverpool an- gekommene Dampfer „Philadelphia“ meldet, daß er den deutschen Frachtdampser „August Korff“, der sein Ruder verloren hatte, 6 Stunden im Tau gehabt habe, daß er ihn aber am 2. Dezember auf 38 Grad nördlicher Breite und 32 Grad west- licher Länge wegen \{chweren Wetters losgeworfen habe.
Christiania, 8. Dezember. (W.T. B.) Der 70. Geburts- tag Björnstjerne Björnson's wurde beute hier unter lebhafter Antheilnahme der ganzen Bevölkerung gefeiert. Die Stadt zeigt reichen Flaggenshmuck. Sämmtliche Zeitungen bringen an leitender Stelle Festartikel. Der Dichter empfing über 500 Telegramme, darunter solche von mehreren Souveränen, dem Minister des Aeußern von Lager- heim sowie von vielen Schriftstellern und Theatern des Jun- und Auslandes. Eine Deputation des Storthing überbrachte mit dem Präsidenten als Wortführer die Glückwünsche des Storthing; auch zahlreiche andere Abordnungen, darunter solche der Künstler, Schrift- steller, Schauspicler, Lehrer, sowie der Frauenvereine, erschienen im Laufe dcs Vormittags im Hause Björnson’s. Unter den eingelaufenen Adressen bcfindet sich eine vom tänischen Volke, die mit 30 (00 Unter- {riften bedcckt ist. Heute Abend findet zu Ehren Björnfon's im Nationaltheater Gala-Vorstellung statt. Die Studentenschaft wird einen Facktelzug darbringen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Budapest, 9. Dezember. (W. T. B.) Jm Unterhause brachte heute. der Finanz-Minister von Lucacs einen Gesehß- entivurf über die Abänderung des Zuckersteuergejeßes und einen Gescßentwurf über die Jnartikulierung der Bestimmungen der Brüsseler Zuckerkonferenz ein.
London, 9. Dezember. (W. T. B) Die „Morning
ost“ meldet aus Washington: Das Staatsdepartement billigt durhaus die Ueberreihung eines Ultimatums an Venezuela von scitcn Englands und Deutschlands. Dem venezolanishen Gesandten in Washington ist mitgetheilt worden, daß die Vereinigten Staaten sih unter keinen Um- ständen in das Vorgehen Deutschlands und Englands ein- mischen würden.
Konstantinopel, 8. Dezember. (Meldung des Wiener „Telegr.-Korresp -Burcaus“.) Die französishe Botschaft hat bei der Pforte Einspruch erhoben, weil in den an Tunis s\toßenden tripolitanishen Grenzdistrikten Sar, Montcser und Dschenin, wclche bisher nicht abgegrenzt seien, Miliz-Kavallerie formiert werde.
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Birkus Alb. Schumann. (Karlstraße.) Mitt- woh, Abends 74 Uhr: Elite: Abend. 12 Num- mern. Riesen-Programm. 9} Uhr: Die größte Zensaltion Looping the Loop. 9} Ubr: Die
Die Schnee» | Feliebteste Pantomime Dié lustigen Heidelberger.
Der Naub der i“ SCEE T. AC {E E L I G P ROE V O I T M i
Novität Familien-Nachrichten.
Geboren: Ein Sobn: Hrn. Okerlcutnantkt von Lewintki (Berlin) Hrn. Georg Grund (Ober- Hermêdorf bei Haynau) Hrn Walther von Wifimann (Wiesau, Kr. Glogau) Hrn. Leutnant Curt von Goßler (Slental)
von Hugo Felix.
(CGöôln) (Biebrich). Gestorben: Hr moden (All-Wallmoden bei Ringelheim) Obarsileutnant a. D (Breélau). Hr (Navwburg a. S.). — Gloxin, geb. Jaenicke (Koltemanz). Emma von Ziehlberg, geb. von (Dessau). — Fr. Simon, geb. Heilborn (Berlin).
Akerts
Ensembles.
Ly It
wischen Mittwech: Die
Anfang 74 Uhr | : Sing-Akademie.
Strafoich.
( Violine).
Mitwirkung:
(Nelly 3 Akten von Bilhaud und | fana §8 Uber: cilbron. Scine NKNammer- 9
(Guido Thielscher als Charley's | Klavier Abend
Beruheimer.
Konzerte.
l Mittwoch, Anfang 74 Uhr: L, Lieder- und Balladen-Abend von Ludwig Heinrich Burkhardt
Philharmonie, Oberlichtsaal. Miltwoch, An- Lieder-Abend von Margarete
Saal Lechslein, Mittwoch, Anfang 74 Uhr: I. Navier-Abend von Waldemar Lültschg.
Lecthoven-Saal. Mittwoch, Anfang 8 Uhr: (Chopin- Abend)
Hauptmann
Eine Tochter: Hrn. Ober-Pofidireltor Landb«eck Hrn. Kaiserl. Bank. Vorstand Arends
Baron Thedel Cuno von Wall-
Heinrih von Kommer Richard Frhr. ron Salmuth Fr. Nittergutsbesizer Marie Verw. Fr. Berenhorfl Kommerzienrath Adolphine
Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen (eins{ließlih Börsea-Beilage),
sowie die Inhaltsangabe lichen Anzeigers (einschließli der unter veröffentlichten Bekanntmachungen),
Kommanditgesell schaften auf A gesellschaften,
von Gastone 6, Dezember 1902,
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-
Nr. 6 des . r. 2
betreffend en und Aktien für die Woche vom L. bis
Ne 2BD.
1902
R A t Gleubéi Marktor
Lag
Erfte Beilage
Berlin, Dienstag, den 9. Dezember
WVerichte von deutschen Fruchtmürkten.
gering
Qualität mittel
F S
esn
ava
zum Deuischen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
1902.
gut
Verkaufte
niedrigster
Gezahlter Preis für 1. Dopptliëntner niedrigster
bêditer t
rk
höchster t,
E
niedrigsler
bôdster
Tad
Menge
Doppelzentner
Am vorigen Markttage
Durch- \hnitis- | preis 6.
Dur@\chnitts- pre für 1 Doppel- zentner
Verkaufs-
dem
E
Außerdem rourden am Markttage (Spalte 1} es überschläglier Schäßung verkauft Doppelzentnex (Preis unbekannt}
B Strehlen i. Schl. . Striegau, Grünberg i. Sl. Löwenberg i. Schl. Bredlau a
M as Geislingen . C A
De S Strehlen i. Schl. . Mir iegau L bAu Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. Breslau . N
Bielau 045 Strehlen i. Schl. A Grünberg î. Schl. Löwenberg i. Schl. Breslau . L
E 4 Strehlen i. Schl. t Grünberg i. Schl. Löwenberg i. Schl. i A t is
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle
12,30 12,60 11,70
11,20 12,00 12.20 13,20 11,80
11,20
12,80 13,00 14,00 14,60 14,80 12,80
15,60 15,60 16,00
11,80 12,00 12,40 12,60 12,05 11,80
12,30 11;00 12,20 12,30 12,60 12,30
11,70 12,00 12,40 13,20 11,80
11,70
|
13,40 13,89 14,40
15,00 13,40
Kernen (enthülfter
16,40 16,00 16,20
12,10 12,50 12,60
12,59 12,10
12,90 12,29 12,70 12.80 12,90
12,00 12,60 12,00
13,20 12,00
Weizen.
13,80 13,85 14,60
15,00 13/80
16,40 16,20 16,20
Roggen.
12,50 12,50 12,80 12,99 12,50
G
13,70 12,29 13,20
12,80 13/70
14,60 14,70 15,00 14,70 15,20 14,60
16,40 16.30
12,80 13,00 13,00 12,70 13,00 12;80
erfte. 13,90 13,50 13,70 12,60 13,00 13,90
Hafer.
12,20 12,80 12,00
13,42 12,20
Gin liegender Strih (—) in den Spalten für Preise hat die Bédeutung, daß der betreffende Pre
Literatur.
: u des preußischen Handelsstandes im 18. und 19. Jahrhundert nach den Bestim- mungen des Gewerberechts und der Verfassung des gewerblichen Unter- rihtswesens. Von Oskar Simon, Geheimem Ober-Regierungsrath und vortragendem Rath im preußishen Ministerium für Handel und LXXXVII G. Anlagen. Geb. 22 M -
Die Fadcthbildung
Gewerbe. VII, J. J. Heine's. Verlag.
928 S.
und
lihes Wissen und Können neben
Babn A ù d a9 A amd or. h Znnungen, Wandwertier- unt werbetreibende in dem Streb ausreihender Zahl m machen. Das vorliegende ahbildung des preußischen leßten Jahrhunderten
Nor Y icbtiait Pry L A IVIUS L T H
Werk
Ausführungsbestimmungen,
reiende Uebersicht
fomm ausfübrliche,
Seichichte
über
einzelnen ewerbeverfaîfsung
aus
der G
Berüksichti unga
der
jedung und Ausbildung iteb
lihen Unterrichisanstalten, di benen Facbiculen,
detvorragend ged!
ng endlih find die Protokolle ommission für das technische erhandlungen, die im Jahre 1898 lêwesen in Preußen flattfanden,
Lehrpläâne der gewerblichen ein klares Verständniß und
N O Tr
t v
L Lck
Ls
cine
D M
èürfte das Buch, das dies Kreisen ershließt und lländnißkvollen Mitn
L L T
irfung an der
Es ist das umfassende gewerbliche und kaufmännische Fach- gcac diel dankenöwertde Anregung erhalten.
Lohn und Aufrechnung Jur. Hvgo Sinzheimer. Berlin, e M4 — Die Atbeitövertrags lange
mäblih beginnt cs bierin besser zu
und m gegenui Ci
die wichtige
techaung
Themas 394
Iten
eyter Zeil
des B. Betrage ah mwrenn dem Arbeitgeber
us dem Atbeitsverbältniß selbsi das im § 273 des B. G-B greift. Cs ifl nit leicht,
G.-B unter
der
dier zu
nden Schuleinrichtungen.
Gewerbe von
sowie
Lôfung
werden
vielfa einer Lobnforderung bildet die Frage, ob zufolge Arbceitélchn allen Unfiländen bearüntete
zuftchen,
ciner elangen, und au der Verfasser wird nicht aslegungsprinzipiea slehen sich gegenüber, die man sonst nur vercint
Bedingu: eine Schilderung und V
Vandwerlsorganifationen,
( Ein Beitrag zur Lehre gewerblichen Arkbeitsverträg auf reihsrehtliher Grundlage von Dr Karl Heymann's Verlag. wissenshafiliche Forschung hat sich von dem Recht des
t«
Gewerbe-
andelsitandes in Bestrebungen i Gesetze, cine verschiedenen Der erste Theil enthält eine eingehende Darstellung der an und gegenwärtig geltenden gewerberechtlihen Vorschciften unter besonderer diese mit i mng des Handwerkerstandes in engster Verbindung a. Im zweiten Theil werden dann die Hauptgruppen der ic Fortbildungs- und die stellenn namentlih mitileren und niederen Gewerbetreibenden, behandelt. der Verhandlungen
Unterrichtswesen
ejenigen
zu Berlin über das kaufmännishe Unter- die Vorschriften, betreffend Fortbildungöschulen ,
sichere
das
zugänglich auf die den Mit - Berordnungen in die neueste in
der
unter
hier
ù L
enthalten. zielbewußte Fort- wickelung der überkommenen Einrichtungen ohne genaue Kenntniß drer Entitehungs- und Entroikelungsgeschichte
möglich
\{Gwebenden,
. D
und
Berlin, ; i In fast allen Kulturländern wird zur Zeit der planmäßigen Ausbildung der gewerblichen Jugend eine besondere Fürsorge geschenkt. Denn die Erkenntniß, daß gründ- ernster Arbeit Ausdauer in erster Linie den Erfolg im wirthshaftlihen Leben der Einzelnen wie der Völker verbürgen, brit sich in immer weiteren Kreisen Auch in Preußen wetteifern Staat, Provinzen und Städte, Handelskammern, große und kleine Ge- en, gute gewerbliche Bildungsstätten in zu schaffen und fie auch dem ärmeren Theile der Bevolkerung unter möglihit günstigen Î Í giebt Gewerbe gerichteten einschlägigen sowie
die
unermüdlicher
zu
der der Érs-
gerwerb- eile ganz für die F 5 0 In einem Ans der itandigen und der
ut, e Kenntniß der Vergangenheit auch weiteren sie zu einer lebendigen Antheilnahme und ver- ' der zur Zeit fur Gegenwart und Zukunft gleih bedeutungsvollen gewerblichen Er- lichungs- und Bildungöfragen befähigt, sich als sehr nüylih erweisen. und inhaltéreihste Werk deutsche und Fortbildunaêwesen, das wir enwärtig besitzen, und wer es sorgfältig durcharbeitet, wird aus ihm
dom Geb.
ge Zeit vollständig zurückgchalten, und erft all- Nachdem Dr. Koechne säine Monographie „Die Arbeitsordnungen im deutschen Gewerbereht“ deröffenllicht hat, licgt jeyt die hier angezeigte werthvolle Arbeit über besprohene Frage
vor
der Auf- Den Kernbpunkt des Aufrehnungöverbots nicht arfzuzablen Gegenforderungen b dier zugelassene Zurückbehaltungdreht cines igenden Ansichl jeden überzeugen
des im rfänd- ift,
zu zwei
au
el.
auf
gart.
Geist
Tes
den Lo
gänge vielen
aus
vertrage
8&2 gültig feien. Der Türmer.
Herausgeber : Jeannot
die Junt
Sinn
walten lassen möchte.
zu stande
Härten ,
1869,
des
S L
Gegenansprüche Der Verfasser erahtet das Zurückbehaltungsrecht beim Arbeitsvertrage überhaupt für unzulässig und bringt es in fraudem legis agere, wenn man beim gesetlihen Bestehen des Aufrechnungsverbots viele Juristen geben, die den Standpunkt vertreten, es müsse, sih die beiden Geseßesbestimmungen zur Noth vereinigen lassen, die- jenige Ansicht als im Willen des Gesetzgebers begründet angesehen werden, die zu praktisch angemessenen Ergebnissen führt. erkennt auch der Verfasser an, daß sich mit Nücksicht auf Treu und Glauben des Verkehrs, sowie im Interesse der Disziplin die Zulassung gewisser Lohnabzüge nicht entbehren läßt. laffung der Aufrechnung bei Gegenansprüchen aus vorsäßlih begangenen
Beschlagnahme auf
(Lohnbuch, Arbeitszettel u. #. auf manche andere eins{hlägige Bestimmungen. Abschnitt werden die vom Berfafser so genannten Lobnbeshränkungs- namentlih die Lohneinbehaltungs wirkungsabreden, für die in den §S 119a Abs. 1 und 134 Ab. 2 der Gewerdeordnung bestimmte Beschränkungen festgeseßt sind. fasser Tommit dabei zu dem Schluß, daß diese Abmachungen im Hinblick Lohnbeschlagnahmegesetes
bebandelt,
wenn den
12 50
13,00 13/80 12.20
der
13,60 | 12,50
|
15,00 14,70 15,20 14,70 15,20 15,00
16,60 16,30
13,10 13,00 13,20 12,70 13,00 13,20
14,20 13,50 14,20 12,60 13,00 14,20
12,70
13,20 13,80 12,20 13,60 12,70
14,00
Spelz, Dinkel, Fesen).
32
12,00
435 13,49
Via
Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundet
en Zahlen berehnet.
niht vorgekommen ist; ein Punkt (.) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.
kommt.
Lohn
Arbett
thunlichst jo auszule Es geber chlechthin
führt ohne
die Zurücckbehaltung zulassen will.
der näber
die
Emil
ein, des
Monatsschrift Freiberr von gana, Band 11 (April bis September 1902) ; 5. (Oltober bis Dezember).
I
insbesondere Arbeits- Schutzbestimmungen der §8 Gewerbeordnung (Truckverbot, Verbot des Waarenkreditierens u. #. w.), auf die Vorschriften, welche dafür Vorsorge treffen, d hn zur reten Zeit und am reten Ort erhält, jenigen, welhe eine Publizität der Zahlungöbedingungen anordnen w.), auf den § 616 des B. G.-B:
oder
tum
für
Ia
—
gen,
auszahlen
Die
1 Auf der einen Seite wirkt der auch für die Auslegung privater Willenserklärungên geltende Grundsaß, ‘aß man nicht am buchstäblichen Wortansdru es allerdings zu widersprechen, wenn man in den angedeuteten Fällen zwar nicht die Aufrehnung, aber doch die Zurückbehaltung zulassen will, die praktisch auf dasselbe Ergebniß hinausläuft. Auf der anderen Seite möchte man nach dem Grundsaß verfahren, jede Erklärung, auh die des Geseßzgebers, nünftiger s leugbaren konnerxe
haften soll, und diesem scheint
daß ein aber_ zu Rücksicht
Ver- un- auf
muß.
unter den Gesichtspunkt des
Es wird aber wenn
ferenda
lege
Er befürwortet die geseßliche Zu-
unerlaubten Handlungen, aus vorsäßliher Verleßung der dem Ardeiter obliegenden Pflichten und aus Straffestsezungen, die mit einem rechtlich anerkannten Arbeiterberufsverein vereinbart sind alle anderen, Gesetzesbestimmungen
treffend
Schrift geht
Sicherung des Arbeitslohnes dienenden auf das Gesetz,
bes
Dienstlobnes, vom
219 fg. der
aß der Arbeiter
und aut?
dis Ls
und
In cinem besonderen
vollen
Gemü Grotthuß. 4.
Jahrg
L S V
. A h uni
und Lohnver- Der Ver- Umfange un- Geist.
Ta hrs G
Heft 1 bis 3
Verlag von Greiner u. Pfeiffer in Stutt-
Preis vierteljährlih 4 M Diese letterschienenen Hefte der
cigenartligen erkennen,
pon dem
weitherzig
Der
staubigen,
und wie „Türmer“ Tausenden , vom platten Kultus der „Nügylichkeit* und des äußeren „Erfolges“, sinnverwirrenden Streit „Richtungen“ und „S@hulen“, von ciner seelenlosen, anshauung ebenso wie von einer geisttödtenden, engherzigen Verknöcherung im „Ewig-Gestrigen* nach einer frischeren, freieren Geistesluft schnen, in der auch das arg mißhandelte Gemüth und der Glaube an Ideale wieder einmal aus voller Lunge aufathmen können; und er hat auch in allen Kreisen ofene Thüren und Herzen gefunden, wo noch seiner Innerlichkeit, scinem ehrlichen Wahrheitsdrange und seinem Be- dürfniß nah harmonis@Ser Bildung von Gemüth und Geist in un- gebrochenem Troye sich gegen die Anmaßung eines si vergötternden Daß cs dem Herausgeber dieser Monatsschrift so {nell gelungen ift, ein großes, lebhaft interessiertes Publilum um sich zu schaaren, hat er der ritterlih noblen Haltung, in der die Er- | \cheinungen und Ereignisse der Gegenwart | kennzeichnende Gepräge verleihen, scha Feierabendstimmung,
„Zeitgeisies* auflehnt.
Ewigkeitsgedankens
chriftlidhiui
interessanten die Ï
in der von Scite
rüber sucht dic ih
die entidieden
vom
Tirgc
detrachtet
etnc
Monatsschrift carakterisierten Genofîsen
Getriebe
uni
lassen
densclben erflen ZJahr- unter den
des Alltags,
äbliger „Parteien“, mechanischen Welte
der alte deutsche Geist mit
die ibr das cigenthümliche
wetden,
if ins Auge gefaßt, der fricdlichen dicier Welt im christlicher
S viegel und do
und eine Heims
gangs" enthaltenen Aufsäße: Fünfundzwanzig Sozialismus (von Carring); Warum
von Richard Wagner (von Dr. Karl moderner Kunstgeschmack; Die Kunst-Ausstel (von Dr. Walther Gensel); Franz Xaver K Martin Spahn): Der alte Kaiser und Bisr Ed Devyd j
Dr. Georg Korn) tiefen; Der fossile Mensch und Affe Garus Sterne); Urgescbichte ; Professor Dr. Hermann Schell); Der h War Maria Stuart des Gattenmorde Kaufberren in London; S{wänke und S Dorpater Burschenleben (von I. E. Freiherrn sünden (von Marie Diers) u. \. w. Nebe der Band interessante Erzäblungen, Roman von Paul Bergenroth; Karl Söhble; „Ein Led „Ein Staatsstreich“ von Guy de Maupassant „Stimmen des In- und Auslandes“,
Gntdeckungen im Thier
M, obs „Aus Sek
Tagebuch“ Den neueñ (fünften) roieder in vielversprechender Weise begonnen Heft behandelt I. Reinke den „gaecagenwärtigen lehre“, Johannes Gaulke das „Schönbeitspr veröffentliht einen Aufsaß „zur Psychologie de
über „soziale Bewegungen und Kämpfe und die Sternenbewobnaer“, über Napoleon's 1“, über „Sittlichkeit
DeT kalishes Haus über Musi
edie und Politi
nd und
nur hervorgebdoben sopbhie sein kann, 100. Wiederkehr seines Geburtstages, und sein Werl*, „Die Ideale Rogge), „Vom Erhdabenen
über die und das
eine Studie
stchung der Hausmusik, ein Beitrag zu ibrer
"n L L H
Skizzen
von ewigen Dingen“
(von Dr. K Aus dem reichen Inhalt des November- und des Dezemberheftes seien eine Untersuchung der Frage, was uns die Philo-
zum Lächerlichen“,
gewerbe in Berlin*, „Aus dem Seclenleben der
Der „Türmer“ bringt Beiträge aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens, der Kunst und der Wissenschaft; er ist eine Rundschau großen Stils über die E geistige und soziale Kultur der Gegenwart
ne Heimstätte dichterishen und künstlerishen Schaffens. Zur Veranschaulihung seines Arbeits- und Wirkungékreises diene folgender Auszug aus dem Verzeichniß der im zweiten Band des vierten Jahr-
Jahre Christenthum und
die Naturforsher hüben und drüben nicht konnten beisammen kommen: Goethe gegen Diderot (von Professor Dr. W. von Oettingen); Nikolaus Lenau (von F. Lienhard); Karl Ioseph Simrock (von Professor Dr. Mar Koh); Vom Schaffen des Schauspielers; Zur Psychologie der Frau; JIenseits und diesseits Stor);
Kunstgewerbe und lungen dieses Sommers raus (von Professor Dr. narck (von Professor Dr.
Neuere Forschungen über Schlaf und Traumleben (von
reiche; Leben in Meeres-
e Mensch Vulkanische Katastrophen (von Schuhstoffe des Blutes (von Dr. G. Korn); Europas Der Glaube an Gespenster; Aus den Zelten Sems (von
istorishe Don s {uldig?; Deutsche chwicten aus dem alten von Grottbuß); Damen- den Aufsägen enthält („Die arme Maria*, Bach's Lehbrjabhren“ von von Peter Mosegger; u. a.), Gedichte, Kritiken,
Carlos;
t d zablreihe kürzere Erörterungen von allgemeinem Interesse in der Rubrik „Offene Halle“ und „Türmers Jahrgang bat die Zeitschrift
Im etsten (Vkiober-)
Stand der Abstammungs-
oblem*; Eduard Engel r französishen Dichtung“.
Daran schließen sih Beiträge über „ein indianishes Oberammergau“, im Alterthum“, lelte
über „Kant Phase im Leben f. „Bricfe an cin musi- Stordck) u. a.
Wilbelm Aufsätze Leden
Hauff zur „Emil la (von Christian „Kunst und Kunsi- Vöôgel®, „Die Ent- Psychologie* (von Dr.
Stor), „Christoph August Tiedge“, „Persönliches und Geschichtliches* „Die Sinneborgane der Pflanze*, „Unmoderne Gedanken über Politik
und Moral“, „Erdkatasitropben und der Zeitschrift eine erhöhte
zu dem Volkes in Beziehung sett Kunsiblatt, die künstleris
alten oder neuen Meifterwerks beigefügt Jahbrganas die von G. Dou's Bild „Ein leseader Einsietler* u mäldes „Die heilige Nacht“
JIetem Heft den
find außerdem drei berrliche Bilder bei gden, hierzu gezeichnet hat. Wie in jenen Mir e
zu verdanken.
göttliche i und ganz eigenartige Bedeutung verleiht, ift nicht nur der allen ihren Veröffentlichungen, au den \{önwissen- schaftlichen, eigene vaterländische Sinn, sondern auch cine Betrachtuna des Stoffes, tic jeden, auch den dem einzelnen Leser scheinbar fernliegenden Stoff
Ludwig Richters Gemälde „Heimwech*,
Was
Strafgerichte*.
großen Ganzen, zu dem innersten Empfinden: des deutschen
des „Türmers* ift cin
vollendete Wiedergabe (Photogravüre) cines
ersten drei des neuen ven
nd des berühmten Ge-
von Antonio Allegris aus n Dem Weibnachtsheft, das neben mehreren zu dem nahen Fest in Be- ziehung stehenden Beiträgen anch umfangreiche Bruchstücke aus dem größten der leider noch nicht nah Gebühr befannten „Märchen von dem Rhein und tem Müller Radlauf* von Klemens Brentano enthält,
die Etuard von Steinle
lebt auch in diesen nungen der romanlishe Geist der „mondbeglänzien E,