1902 / 291 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Dec 1902 18:00:01 GMT) scan diff

E En E t

Frankreith.

Der König von Portugal hat gestern Vormittag, wie ,W. T. B.“ erfährt, in Begleitung des portugiesishen Ge- sandten in Paris Souza Noza die Reise von Paris nah

adrid fortgeseßt. Italien.

In der Deputirtenkammer legte, dem „W. T.- B.* zufolge, N er Minister des Auswärtigen Prinetti die auf die eng- i\ch-italienishen Abmachungen bezüglihen Aktenstücke fowie

den Vertrag zwischen Italien und Aethiopien, betreffend die Grenze von Erythräa, dem Sudan und Aethiopien, vor.

Spanien.

n dem gestern abgehaltenen Ministerrath erstattete, wie „W. T. B.“ meldet, der Finanz-Minister Villaverde Bericht Über die Finanzlage, die er für normal und befriedigend er- klärte. Der Minister führte aus, er glaube nicht, daß das Budget ein Defizit aufweisen werde, und betonte die Nothwendigkeit, den Baargeldumlauf wiederherzustellen, einem weiteren Steigen des Wechselkurses Einhalt zu dan und etwaige Ueberschüsse für die Wiederherstellung des Flottenmaterials und der militärischen Vertheidigungsmittel zu verwenden. Der Minister erklärte \hließlih, daß die gegenwärtigen Steuern genügen würden, und sprach die Absicht aus, gemeinschaftlih mit dem Minister des Aeußern für Entwickelung der Handelsbeziehungen zum Auslande zu sorgen.

Belgien.

Der König ist, dem „W. T. B.“ zufolge, unpäßlih und muß das Zimmer hüten; der für gestern, den Sterbetag König Leopolds I., angekündigte Besuch des Königs in der Krypta der Kirche von Laeken wurde abgesagt.

Türkei.

Der russische Botschafter Sinowgjew, der kürzlich der Pforte die Liste aller seit langem unerledigt gebliebenen oder ungeseßlih behandelten Gerichts-Afairen russischer Unter- thanen vorgelegt hatte, hat, dem Wiener „Telegr.-Corresp.- Bureau“ zufolge, in einer am Dienstag überreichten Note deren rasche, dem Geseß entsprechende Erledigung verlangt.

Vier russishe nicht armierte Torpedobootsjäger, denen die Durchfahrt durch die Dardanellen bewilligt ist, sind von Lissabon nah Konstantinopel unterwegs.

Griechenland.

Auf Wunsch des Königs hat, nah einer Meldung des „W. T. B.“/, Karapanos das Marineportefeuille über- nommen, an seiner Stelle wird Zy go mal os Justiz-Minister. Die neuen Minister werden heute den Eid leisten. Das Kabinet beabsichtigt, die Ausgaben in allen Ressorts erheblich einzuschränken.

Serbien.

Das Oraan der serbishen Regierung „Sloga“ bespricht, wie „W. T. B.“ berichtet, die in dem Programm der Regierung angekündigte Revision der Verfassung und erklärt nohmals auf das entschiedenste, d..ß diese Revision nur auf völlig geseß- lichem und verfassungsmäßigem Wege, also mittels überein- stimmenden Beschlusses der Skupschtina und des Senats vor sih gehen werde. Falls diese beiden derzeitigen gesezgebenden Körperschaften der Revision nicht beistimmten, werde diese unterbleiben.

Amerika.

Ein in New Yorfk eingetroffenes Telegramm aus Carácas vom 9. d. M. besagt, wie dem „W. T. B.“ mitgetheilt wird, der Präsident Castro habe sih dahin geäußert, daß Venezuela fein Ultimatum im wahren Sinne des Wortes zugegangen sei, sondern nur ein ungefähr gleichzeitig gestelltes Er suchen Deutschlands und Englands. Von den Anjprüchen Englands, die geringfügig seien, habe er bisher nichts gewußt. Diese Ansprüche seien niemals erhoben worden, folglich habe er sih auch niemals geweigert, sie zu befricdigen. Das Vor gehen Englands sei daher ungerehtfertigt. Ueber die anderen Forderungen könne er nicht eher entscheiden, als bis der Auf- stand gänzlich unterdrückt sei. Des weiteren habe der Präsident erklärt, er werde dem Rechte Geltung verschaffen, der Welt zeigen, daß Venezuela Gesehe habe, und beweisen, daß er niemals Verpflichtungen abageleugnet habe. Die Regierung sei überrascht gewesen, daß die fremden Vertreter Carácas ver lassen hätten, ohne eine Antwort auf ihre Noten abzuwarten

Aus Curacao vom 9. d. M. berichtet das „Reuter"sche Bureau“, die vereinigte deutsch-englishe Flotte habe un 1 Uhr Nachmittags außerhalb von La Guayra findlihen Schiffe weggenommen und 1n6 nommen. Es seien dies die Kriegsschiffe „Gene „Totumo“, „Assun“ und „Margarita“ sammibesaßung 1 390 Mann. Die Na Wegnahme der Schiffe sei in der Hauptstadt n uein r Bekanntwerden regung hervorrufe1

Nach einem Telegramm of Spain vom gestrigen Tage seien dic chiffe dis“, „Jndefatigab „Phantome“ und „Quail“ am Monta zentriert worden In der Nacht zu „Charybdis das veneczolanishe Kanonenb besélaarahmt und die Offiziere in Port of {haft sei durch den „Aler1“ nah

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Aus Curaçao vom gestrigen Tage meldet dasselbe Bureau, in Carácas hätten am Dienstag Abend nah 8 Uhr große Kundgebungen stattgefunden, nachdem die Nachricht von

er Wegnahme venezolanischer Mea hse in La Guayra durh die deutshe uünd die englishe Flotte bekannt eworden sei. Eine große Volksmenge habe Aufzüge mit Fa nen in den Straßen der Stadt veranstaltet; an verschiedenen Stellen seien erregte Reden gehalten worden. Volkshaufen hätten versucht, die Eingänge zur deuishen Ge- sandtschaft und zum deutschen Me zu erbrehen. Die Polizei habe sich niht bemüht, die Theilnehmer an den Kund- gebungen zu zerstreuen. Jm Laufe des Abends seien deutsche und englische Fahnen verbrannt worden. Die englishen Ein- wohner von Carácas seien sämmtlich verhaftet worden mit Ausnahme O eines Bop-zten der venezolanischen Zentral- - bahn, und des Telephond Bey Wallis. Siebenundneunzig in Carácas ansässige D Brie scien ebenfalls verhastet worden. Auch der belgü.; derzoaftsträger Goffart sei irrthümlihcr Weise verhaftet wöcden. Die venezolanische Regierung habe die britishe La Guayra-Bahn und die deutsche Zentralbahn mit Beschlag belegt.

Dem venezolanishen diplomatischen Agenten in Paris ist, wie „W. T. B.“ erfährt, von seiner Regierung die Mittheilung zugegangen, daß Deutschland und England am Dienstag gemeinsam ebenso willkürliche, wie ungewöhnliche feind- selige L gegen Venezuela begangen hätten, indem sie in La Guayra Gemwaltthätigkeiten gegenüber den dort auf der Nhede liegenden Schiffen vollführt hätten. Die Regierung habe in Ausübung berehtigter Repressalien die im Lande be- findlichen Staatsangehörigen des Feindes verhaften lassen und die ihnen gehörigen Eisenbahnen und ihr sonstiges Besißthum mit Beschlag belegt. Der Präsident Castro habe einen Aufruf erlassen, dur welchen alle Venczolaner zu den Waffen gerufen werden, und die Gewährung einer allgemeinen Amnestie für alle politischen Vergehen sowie die Rückgabe des eingezogenen Eigenthums von Juländern verfügt.

Ein in Washington eingetroffener Bericht des amerikani- hen Gesandten in Carácas Bowen bestätigt, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, die Beschlagnahme der venezolanischen Kriegs- chiffe. Man erwarte, daß der nächste Schritt die Bekanntgabe der Blockade seinwerde. Gegenwärtig liege kein Kriegs\ciff der Ver- einigten Staaten in La Guayra, doch liege das Kanonenboo! der Vereinigten Staaten „Marietta“ in Curaçao. Am Dienstag seien cine Anzahl Deutsche und Engländer verhaftet worden. Er habe sich unverzüglich an den Präsidenten Castro gewandt, um die Freilassung der Verhafteten zu erlangen, und ihn dabei darauf hingewiesen, daß er Bowen mit dem Schuße der deutshen und englischen Unterthanen betraut sei. Der Präsident Castro habe zu- erst seine Berechtigung hierzu nicht anerkennen wollen; er habe ihn dann aber überzeugt, daß er Bowen in seinem Nechte sei. Der Präjident habe \chliceßlich mit Widerstreben seine Einwilligung zur Freilassung der hauptsächlichsten Ge-

auf Freilassung der übrigen Gefangenen dringen. Bowen's Bericht lasse keinerlei Gründe für die Verhaftungen erschen, außer der Nationalität der Verhafteten. Er wünscht als Friedens- vermittler zu dienen; das Staats-Departement habe aber be- schlossen, daß er eine solche Nolle nur auf Ansuchen Venezuelas und unter der Voraussezung übernehmen solle, daß der deutsche und der englische Vertreter dem Gedanken zujlimmten.

Asien. Der Kaiser von Japan eröffnete am Dienstag, wie dem

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Parlaments mit einer Thronrede, in der die Befriedigung über die Art ausgesprochen wird, wie die Ordnung der Dinge in Nordchina ohne Schädigung allgemeiner Junteressen und unter gleichzeitiger Wiederherstellung des Friedens im fernen Often erfolat sei. Die Thronrede empfiehlt alsdann das der Beachtung des Parlamenis. Jnsbesondere lenkt sie dessen Aufmerksamkeit auf den Flottenvermehrungsplan und die rechterhaltung der Grundsteuer.

Afrika. Madrider Blatte „Liberal“ zugegangene Tanger besagt, wie „W. T. B.“ berichtet, daß der Sultan von Marokko darauf verzichtet habe ih nah Nabvat zu begeben, weil er von dem Kommandeur der Armee die Nachricht empfangen habe, daß dicse von den Nebellen ri umgeben sei. Tie Depesche fsugt s isher treue Kabylenjtämme mit e Sache gemacht hätten.

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dem

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nas hinzu, daß

den Aufitändiichen

Parlamentarische Nachrichten.

er Schlußbericht über die gesirige Sihung des Rei ch6» befindet sih in der Ersten Beilage

în der heutigen (234.) Sihung des Reichstag Reichskanzler Graf von Bülon e E

Innern, Staats-Minister [)1

Staatssekretär des Neichs-S chat der Staatésjekretär

von Nichthofen beiwohnten

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des Entwurfs cines 4 N her & ] Ui 4 Antiràá Î g

agen wectder Kompromiß zu vaterländise Juatet chieden, um uasagbaren fernzubalten Partei und der mit ihr verböntelet beim Abschluß; des Kompromisses [demokratischen Fraktion t acsammies ôffeniliches Antrages iber den

haupt vers{Gwindet und die Brau- oder Malzgerste von 3 auf 4 4 erhöht wird. Es vershwinden ferner die Viehzölle aus dem Minimal- tarif, die Bindung der Viehzölle fällt fort. Was den autonomen Tarif betrifft, so geht die Vereinbaruag dahin, -daß die Grundlage die Kommissionsbeshlüsse bilden mit Ausnahme der einzelnen Abände- rungen, die .in dem Antrag von Kardorf| aufgeführt sind. Wir nehmen unsererseits die Kommissionsbes{chlü}se mit diesen einzelnen Aenderungen an und verzichten auf weitere A änderungsanträge. Dieser Verzicht auf Abänderungsanträge fällt manchem von uns \{chwer, da der Zolltarif in einzelnen Theilen nicht Allen behagt. Aber mit Nük- siht darauf, daß der ganze Zolltarif in der Kommission in 112 Sizungen einer eingehenden Berathung unterzogen ist und daß wir uns sagen müssen, daß Abänderungs- anträge feine große Aussicht Haben werden, weiter aus dem Grunde, weil es ih hier um einen autonomen Tarif handelt, welcher der Abänderung und endgültigen Normierung der Zollsäte dur) Handelsverträge unterliegt, verzichten wir Luf Anträge und nehmen die Vereinbarung an. Dies wird uns dadurch erleichtert, daß wir uns fagen mußten, daß ein peositives Resultat nur dadurch erzielt werden kann, wenn die vier tariffreundlihen Fraktionen sich zu einer gemeinsamen Aktion einigen und val nur so ver Zolltarif gerettet werden kann, und diese Einigung ist nur möglich, wenn einzelne Wünsche zurückgestellt werden. Wir erwarten aber und haben das Vertrauen zu den verbündeten Regierungen, daß bei den kommenden Handeléêverträgen die wichtigsten Krte der Industrie und Land- wirthschaft gewahrt werten und daß, soweit die landwirthschaftlichen Erzeugnisse in Frage kommen und bei den Zöllen, die nicht gebunden sind, insbesondere bei den Viehzöllen, der Schuß der Landwirthschaft gewahrt wird und daß diese nothwendigen Schußz- wehren auch bei den Handelsverträgen aufrecht erhalten werden. Wir erwarten ferner, daß die Handhabung der E durch die Handelsverträge nicht verhindert wird, sondern daß nah wie vor die Maßregeln möglich bleiben, die erforderlich find, um einer NVerseuhung unseres Viehstandes vorzubeugen. Was aber die Industriezölle anbelangt, so erwarten wir eine RNücksihtnahme auf die für die Industrie unentbehrlien Roh- und Hilfsstoffe. Ich würde dem Herrn Reichskanzler dankbar fein, wenn er über diese Fragen hier eine Eklärung abgeben würde. Mit der Annahme des Antrages von Kardorff wäre das Schicksal des Zolltarifs entschieden. Ich glaube, es wird heute niemand im Hause mehr einen Zweifel darüber haben, daß der Zolltarif zu stande kommt. Wir freuen uns dieses Nesultats, wir freuen uns, daß eine Aufgabe von hoher nationaler Bedeutung ihrer Lösung entgegengeht. Nehmen Sie den Antrag von Kardorff an, endigen Sie den jahrelangen Kampf um den Zoll- tarif, so geben Sie damit dem Lande die Ruhe wieder und handeln damit im Interesse unserer gesammten Volkswirthschaft.

Reichskanzler Graf von Bülow:

Meine Herren! Der Herr Abg. Bassermann hat dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß ih mich aus\prehen möchte über die in dem Antrage von Kardorff vorgesehene Herabsezung einer Anzahl von In- dustriezöllen, über die Viehzölle und über die Handhabung der Seuchen-

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fangenen gegeben. Bowen füge dann hinzu, er werde au | ( ( ) }

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„W. T. B.“ aus Yokohama gemeldet wird, die Session des

Budget |

Was zunächst die Herabseßung einer Anzahl von Industriezöllen angeht, so möchte ih darauf allgemein hinweisen, daß es si bei der Zolltarifvorlage der verbündeten Regierungen um einen autonomen Tarif handelt, der bestimmt is, als Grundlage für Handelsvertrags- unterhandlungen zu dienen. Von entscheidender Bedeutung kann es desbalb für die verbündeten Regierungen nicht sein, wenn die Säße der Positionen in der Kommission im einzelnen nach oben oder nah unten Abänderungen erfahren haben. Die verbündeten Regierungen müssen aber doch Werth darauf legen, daß die in ihrem Tarifentwurf enthaltenen WVerhandlungéobjekte fkeire zu weit- gehende Abs{hwähung erfahren. Als erwünscht kann ih des- balb die in dem Antrag Kardorff und Genossen vorgesehenen Ermäßigungen von autonomen Zollsäßen des Tarifs nicht bezeichnen. Menn indessen der Reichstag die vorgeshlagene Ermäßigung einer An- zabl von Industriczöllen beschließen sollte, so werden die verbündeten Regierungen diesen Vorschlag in eine der Wichtigkeit der Sache ent- sprechende ernste und woblwollende Erwägung ziehen. (Lachen links.) Die bandelépolitishen Gründe, aus welchen die verbündeten Nes» gierungen auf eine geseßliche Bindung der Viebzölle nicht eingehen können, sind von mir und meinen Vertretern wiederbolt und ein- gebend dargelegt worden. Die verbündeten Regierungen find

ents{lossen, beim Abshluß von Handelsverträgen

keimis@en Viehzucht cinen Zollshup in der Höhe

velce erforterlih ist für ibre gedeiblihe Fortentwicke-

ibr eine solche gewährleistet. Die verbünteten Regierungen

Beslimmungen in cinen Handelsvertrag oder in ein

cinem Staate aufnehmen, welche sie ver-

lle erforterlihen veterinärpolizeiliden Maßnahmen

unseren Viebstand gegen die Gefahr der Einschleppung

beiten aus dem A.sl1inde wirksam zu \s{chüten. (Leb- fall bei den Mehrheitsparteien. Lazhen links.

t Graf von Ballestren Ebe ih das Wort weiter

ih tem Hause die Mitthcilung zu machen, daß seitens

Abgg Albreckt und Genossen zwei um?

Amendements, das eine zum Antrage von Kar:

dal andere zum Zolltarif eingegangen sind Sie

en mir übecreibt, als wir eben in die Tageéordnung cingetreten

d als ic dem Aba. Bassermann das Wort ertheilte.

Amendements sind mit der Schreibmaschine geschrieben und Seiten. Ich ersuche die-Sehriftführer, sie zu verlesen. der Amentements durch die Schriftführer Abag. und von Cegielsofi (Pole) dauert 1 Der Inhalt des verlesenen Äfktenflücks bleibt auf der ribüne im einzelnen unverständlich.) Verlesung erklärt der raf von Ballestrem

¿ des umfanarcihen Manuskripts unserer Hc

der Regel die Abänterungtanträge gcdrackt werden, erfortern und in einer großea Druckerei 7 bis 50 bis 70 Setzer thätig sein müßten. Die aber bei mir verbleiben, und weil sie niht in f fino ib sie nckt wum Druck geben

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das Vorgehen der Mehrheit d bezwecifeln. Nach der La | iber die Zulässigkeit des A zuch die Redner der Mehrheit be- i nunmehr der Antragsteller fi Kollege Bassermann zuerst Mürde t zrlaments ciner Vert ¿dur d dann war es dur diese Rede des Aba Bassermann und durch die Art, wie er sagie, daß vaterländische teressen auf dem Spvicle fänden ieser Antrag, von dessen Inhalt s L

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der größte Theil der Nation t nicht die geringste Kenntniß ird mit einer Gerings{hätiung abgethan, wie fie in den ganzen der Welt ühbnlid noch nicht vorgekommen ist Zadlidem. etwas Pesitivem über die Nichlshnur der

¿ aracenüber tem Antrage von Kardorff haben wir in der Reichékamilers nicht das Geringste gehört. Herr Basser-

uns neulich eeflárt, wir würden in der Spezialdebatte Antrag Karto auntfömmlihe Zeit haben, s&wirert die Mittheilung durh das Haus, daß die

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Majorität nur einen inzigen Tag Balgenteis der Opposition ge- währen will, um ihre Ausführungen zu dem Antrage von Kardcrff zu machen. Auch das diskreditiert den Parc ar veus, Nicht die Minorität, sondern die Mehrheit seßt sein Ansehen herab. Von be- sonderem Interesse war, daß gerade Abg. Bassermann den Antrag ver- trat, der in den Reihen seiner eigenen Partei auf das Schärfíte verurtheilt wird. Er war es, der auf dem nationalliberalen Parteitage in Eisenach erflärte, die Mehrheit sei „reaktionär bis auf die Knochen“, und heute steht er an der Spiße dieser Mehrheit und rehtfertigt ein Verfahren, so unerhört, \o reaktionär und fo gewaltthätig, wie es in 30 Jahren, seit der Reichstag besteht, noh niemals vorgekommen ist. Auch hatte er erklärt, wenn die Negierung der Mehrheit nahgebe und entgegenkomme, dürfe sie fih vor feinem anständigen Menschen mehr auf der Straße sehen lassen, und nun vertheidigt derselbe Herr Bassers mann den Antrag von Kardorff, der ein gewaltiges Entgegenkommen der Regierung gegen die Beschlüsse der Kommission bedeutet. Cine ganze Neihe dieser Beshlüsse hat die Regierung in der Kommission einfach als unannehmbar s und erklärt, daß, wenn diese aufrecht erbalten werden sollten, sie nicht mehr in der Lage sein würde, mit bestimmten MRegierungen überhaupt einen Handelévertrag zu \{ließen. Dazu gehört in erster Linie der Beschluß über die feinen Gemüse und die ausländi|chen Blumen. Was die Einfuhr aus Jtalien betrifft, so sind die Cycaswedel insbesondere mit einem so ungeheuren Zollsay belegt worden, daß der Staatsfekretär des Auswärtigen Amts sh in der Kommission zu der Er- lärung genöthigt sah, daß die verbündeten MNegierungen diesen Zollsay unter keinen Umständen annehmen dürften, weil font ein Handelsvert:ag mit Italien unmöglich sei. Gerade weil mit diesem Tarif „große vaterländische Interessen“ verfnüpft find, haben wir eine gründliche Behandlung dieses Tarifs verlangt. (Zuruf: Namentliche Abstimmungen.) Sie werden doh nicht behaupten wollen, daß die der Grund Ihres Verfahrens seien! Deutschland if mit diesem Tarif vorgegangen, ehe je andern Staaten den gleihen Schritt gethan haben. Das möchte i feststellen. Die einzige Regierung, die ctwas gethan bat, ist der Schweizer Bundes- rath. Aber die Entscheidungen der geseßgebenden Körper in der Schweiz unterliegen höchstwahrsheinlih in den nächsten Monaten noch der allgemeinen Volksabstimmung, und in den maß- gebenden Kreisen existiert eine bedeutende Opposition gegen den Tarif. Und es besteht die Gefahr, daß der General- tarif der Schweiz von der Volksabstimmnng über den Haufen geworfen wird. In Jtalien is man noch nicht dazu über- gegangen, einen Generaltarif aufzustellen. In Oesterreich - Ungarn ist man bis zu diesem AugenblickE noch in den Vor berathungen. Alle Blicke sind auf Deutschland, auf Berlin gerichtet. Wie die Dinge in Rußland stehen, wissen wir nicht, weil es dort kein Parlament giebt, aber so viel wissen wir aus der Presse und den Aeußerungen einzelner hervorragender Politiker, daß die russische Regierung die Antwort auf den Tarif, wie ihn der Neichs- tag jeßt beschließen wird, nicht \{uldig bleiben wird. Diese Antwort wird \{werlich zu unseren Gunsten ausfaflen. Als im vorigen Jahre die Regierungsvorlage an die Oeffentlichkeit trat, war es der Freund des preußischen Handels-Ministers Möller, der frühere Minister Luzatti, der in einem italienishen Blatte erfíärte: Kein Nationalöfonom vom Fach, kein Praktiker, der die Verhältnisse des Weltmarktes kennt, werde den deutshen Tarif ernsthaft nehmen. Es sei ausgeschlossen, daß Deutschland alle Grundsäße seiner bisherigen Vertragspolitik unter die Füße tritt, seyte er hinzu; er {loß mit der Ausführung, Italien müsse, abgesehen vom Wein, auf den ungeshmälerten Fortbestand der gegenwärtigen Verträge dringen; ein solcher Handels- vertrag sei Grundlage und Voraussetzung dafür, daß Italien dem Drei- bund treu bleibe. Schon im Jahre 1892 hatte Rudini daëselbe erklärt ; bis beute hat diese Auffassung keinen Widerspruch erfahren. Wan kann nit politish im Bündniß stehen und handelspolitisch Krieg führen; das ist ein Unsinn, ein Widersinn. (Rufe rechts: Nein !) Daß Ihnén (rechts) in diesen Tagen das Widersinnigste als das Ver- nünftige erscheint, das haben wir oft erfahren. Politische Freundschaît ist nah der Natur der Sache nicht denkbar, wenn die materiellen Interessen zweier Nationen im Gegensay stehen. Die Art des Abschlusses der Handelsverträge muß also in hohem Grade auf . die politischen Ver- bältnisse einwirken; das hat der Reichskanzler früher selbst aus- drücklih bestätigt. Die Beschlüsse der Kommission erschweren ja noh in viel höherem Grade diese Beziehungen, als die Vorlage selbst. Allerdings is der Generaltarif ein Handelsobjekt; aber nah der Höhe der Forderungen im Generaltarif {tellt dod auch der Gegenpart, mit dem ih verhandle, feine Gegenforderungen auf: er müßte denn ein sehr einfältiger Unterhändler sein. Wean man obendrein genöthigt ist, dabei parlamentaris zu ver- fabren, dann wäre doch der andere ein Narr, wenn er dies nicht merken wollte, daf es sich bei den hohen Zellsäßen um Handelsobjelte handelt Je böber die Säge im allgemeinen Tarif, um so böber müssen au die Säße im tragâtarif werden. Die Herren von der Xommission fragte jeder Position nit daran gedacht haben, daß fie für den Tarifvertrag bilden sollte? (Wiuske rets : ist einfa nicht wahr Sie baben in ì Kommissior intere s bôdbste wahrgenommen, aber so flug find e doch auch gewesen, ß Sie der Regierung nicht zumutben konnten, alle die Saye, die Sie zu beschli en für gut be- fanden, zu Aber dies Unglaubliche ift heute Wahrkbeit ; di Megierung 1! reit, die ganze Kommissiondvorlage mit Yaut Vaaren z1 | P Sie baben das nicht geglaubt, denn Reibe von Be!(l d in ter Kommissionsvorlage, welche nidt aufrecht erbalten werden können. Der Quebrachozoll von wird von niemand ernst genommen; tritt die Regierung Nerbandtlungen ein, o werden die anderen Kontrabenten die Yante über zusammens{lagen; er ist einfoh cin Din Damit wird

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die ganze Rertbantlung t, Niébtiakeit und Diskredilierung tes Parlamen- [lt Soll do ein hauplsählih dethdei Tagen erklärt haben, die Kommissionsbeslüsie

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: itater Minister in diesen nten als Unterlage für Vertragsverhandlungen nicht dienen, es müsje eine neue Novelle acmacht werden. Hat man je cin tolleres Schauspiel

(Bei Schluk des Blattes spricht der Redner fort.)

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tralblatts der Bauverwaltung im der öffentlichen Arbeiten, vom 6 lt: Amtliches: Runterlaß vom 17. Novem weanweisunaen wu dem Gescy Blo Nichtamiliches: Ne uis des Akademischen R itothores für die große L 6. Vermischtes inisters von Mavybacd

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Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Kriminalstatistik 139. Bande (Neuer Folge

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Zuwiderhandlung gegen die Geseze, betreffend den Perkehr mit Ersaßmitteln für Butter, mit Wein, fünstliben Süßstoffen 2c, im Berichts]jahre 1893 Personen (gegen 1599 im Jahre e verurtheilt, darunter 1174 (903) evangelische, 685 (673) fatholische Christen und 30 (16) Juden. Die meisten Verurtheilungen entfielen nah dem Ort der That auf Berlin: 89 (83), ferner auf Bayern 349 (297) und hier auf die Regierungsbezirke Oberbayern 103 (114), Mittelfranken 82 (34), Schwaben 51 (48), Oberpfalz 37 (12), auf Hessen 151 (82), davon auf die Provinz Starkenburg 99 (41), Rheinhessen 46 (35), auf Baden 143 (72), davon auf den Kreis Mannheim 103 (48), auf Württemberg 107 (54), davon auf den Neckarkreis 49 (22) und den Donaukreis 38 (27), auf Elsaß-Lothringen 84 (95), davon auf den Bezirk Ober-Elsaß 49 (54), auf Sachsen 56 (169), davon auf die Kreishauptmannschaft Dresden 31 (22), auf Hamburg 52 (47). Von den preußischen Negierungëbezirken wiesen die meisten Verurtheilungen auf Potsdam mit 159 (51), Düsseldorf 142 (86), Cöln 91 (143), Wiesbaden 74 (10). Wegen zwei oder mehrerer Strafthaten derselben oder verschiedener Art wurden 96 (118) Personen verurtheilt.

Wegen Herstellung und Feilhaltens gesundheits- \chädlicher Nahrungs-, Genußmittel und Gebrauchs- gegenstände wurden 329 (368) Personen verurtheilt, darunter 200 (197) evangelische, 114 (153) fkatholische Christen und 15 (16) Juden. Nach vem Ort der That waren am stärksten betheiligt die preußischen Regierungsbezirke Potsdam mit 46 (44), Merseburg mit 33 (3), Düsseldorf mit 16 (34), Cöln mit 14 (52), Breslau mit 13 (12), Posen und Oppeln mit je 12 (6 bezw. 23) Verurtheilungen, ferner Bayern mit 55 (48), wovon auf Oberbayern 16 (6) und auf Mittel- franken 10 (8) entfielen, und Hamburg mit 18 (17). In Berlin famen 11 (10) Fâlle vor. |

Wegen Zuwiderhandlung gegen die Vorschriften über Beschäftigung von Arbeiterinnen bezw. jugendlichen Arbeitern wurden 1049 (1080) Personen bestra\t, darunter 701 (706) evangelische, 264 (294) fatholische Christen und 74 (73) Juden. Die meisten der Zuwiderhandlungen geschahen im Königreich Sachsen: 162 (180) und hier in den Kreishaupytmannschaften Zwickau 100 (104), Leipzig 28 (35) und Dresden 25 (30), ferner in Bayern 82 (92), davon in der Pfalz 24 (40), in Oberfranken 16 (11) und in Ober- havern 14 (14), in Baden 63 (82), davon im Kreise Karlsruhe 30 (54), in Württemberg 43 (42), davon im Iagstkreis 20 (14). In Berlin famen 67 (86) und in den preußischen Regierungébezirken Oppeln 81 (56), Düsfeldorf 74 (51), Arnsberg 44 (39), Minden 42 (39), Frankfurt 37 (27), Cassel 32 (30) und Breslau 30 (4) derartige Fälle vor.

Wegen wissentliher Verleßung von Absperrungs8- maßregeln bei Viehseuchen, insbesondere von Einfuhr- verboten zur Abwehr der Rinderpest, oder von Vor- ichriften über die Beseitigung von A nsteckungsstoffen bei Viehbeförderung auf Eisenbahnen wurden 1496 (1792) Personen verurtheilt darunter 683 (683) evangelische, 715 (1000) fatholishe Christen und 96 (107) Juden. Die meisten dieser Bestrafungen erfolgten wiederum in den an der Ostgrenze des Neichs gelegenen preußischen RNeaierungébezirken : in Königsberg 224 (127), Oppelu 122 (182), Posen 113 (190). Breslau 101 (64), Marienwerder 94 (595, Gumbinnen 66 (73), Bromberg 51 (85). Von den bayerischen Regierungsbezirken waren am ftärfsten betroffen Shwaben mit 65 (76), Oberbayern mit 54 (88), Oberpfalz mit 32 (71), Oberfranken und Mittelfranken mit je 29 (36 bezw. 34), in Württemberg der Donaukreis mit 44 (40) und der Schwarzwaldkreis mit 39 (23), in Sachsen die Kreis- bauptmannschaft Zwickau mit 28 (31) Verurtheilungen.

Wegen wissentlicher Verleßung von Absperrungs- maßregeln bei ansteckenden Krankheiten der Menschen (8 327 Str.-G.-B.) wurden 54 (53) Personen verurtheilt.

Nom Rheinischen Verein zur Förderung des Arbeiter- wobnungswe sens wird, wie die „Zeitschrift für Wohnungswesen“ be- richtet, gegenwärtig erwogen. den Mitgliedern, welche dauernd Miether von Vereinéwobnungen zu bleiben wünschen, so!che auf Lebenszeit zur Verfüguna zu stellen. Der Miethzins soll dann so bemessen werden, daß er aud einen Beitrag zu den Herstellungskosten des Hauses enthält. Diese Beträge sollen Eigenthum der Miether bleiben und mit 4/6 verzinst werden. Sobald die aufgesparten Beträge eine bestimmte Höbe crreiht haken, sollen den Micihern Schuldverschreibungen auf Namen ausaecbändiat werden, die für längere Zeit unkündbar, jedo sofort verkäuflich sind.

tr Arbeiterbewegung. ckchiffsleute in Marseille (val. Nr. 290 B.* mit, daß die cingeschricbenen Seeleute Arbeitäbêörîe eine von etwa 5000 Personen ung abbielten und einstimmig den Vorscblag ier, cin Schiedêögericht einzuseßen, ab-

das Farbenreihe, dabei Küble, Gewaltige, \{ildert er, ohne kon- ventionell zu werden, ausdruck8svoll und sicher. Ein anderes Bild von ihm „Dämmerung“ zeigt jene sonderbaren, gewundenen Linien, die seinen leßten Arbeiten ein fol eigenthümliches Gepräge gaben und - die wobl fein anderes Auge als das seine in der Natur sieht.

In dem Lichifaal bei Sch ulte find einige Porträts von Karl Ziegler ausgestellt. Ziegler ist als Porträtist zweifellos bedeutend, er geht einen sehr eigenen Weg. In der sanften, umscleierten Har- monie der Farben und der Ruhe der Bewegung is er wohl von Lepsius beeinflußt, aber doch ist die Wirkung seiner Arbeiten durchaus eigenartig. Seine Bildnisse haben etwas Statuarisches, einen entschieden dekorativen Zug. Keine Einzelheit ist betort, alles auf die Gesammtwirkung hin geaeLEs so können sie in ihrer Ruhe mitunter leer wirken. Dabei sind fie aber durhaus charakte- ristish und geben die Persönlichkeit voll wieder. Wir stehen hier einer starken, bewußten Künstlerschaft gegenüber. Ziegler ab- strahiert von dem Leben, d. h. von dem alltäglihen Leben, er fut es zu erhöhen, ihm Stil zu geben, in einfachen, großen Linien das Wesentliche zu gestalten. Daß dieser Weg gefährlich ist, ist klar. Er fann vom Lebendigen fort zur Manier, zum Blutlosen führen. In den hier ausgestellten Porträts hat Ziegler aber jedenfalls in dem einen, dem der Mon Schott, Gattin des Bildhauers Schott, ein Kunstwerk ge- schaffen, das sich von dieser Schattenseite freihält. Wie sich hier die Farben einheitlih zusammenschließen, wie die Haltung czarakterisiert ist, wie der Ausdruck Ruhe und Leben vereint und das Ganze un- aufdringlich und doch wirksam die Gegenwart der dargestellten Per- \önlichkeit verkörpert, ist in jedem kleinen Zug gelungen und wirkt in seiner Gesammtheit frei und groß. G

Ein wunderbares Meerstück von Schö nleber enthält den ganzen Duft, die Kraft und die ruhige, warme Farbenfülle, die den Bildern des Meisters eigen ist. Ein paar kecke Versuche hat Carl Moll geshickt; sie interessieren, aber überzeugen niht ganz. In seinem Waldbild macht der Sonnenschein eher ten Eindruck ven elektrischem Licht; in dem ,Interieur* stellt er das Zusammengleiten von Tagesschcin und Lampenliht auf einem gedeckten Tish und den ihn umgebenden Menschen dar. Die Fülle seltsamer Farben und heimlicher Funken, die von diesem Ineinanderspiel geweckt werden, die warmen gelben und falten bläulichen Töne find vortrefflih wiedergegeben. Auf eine gewisse Entfernung gesehen, {ließt sich wirklich alles zu einer leuchtenden Harmonie zusammen. Die starke Vergrößerung der Gegenstände nah dem Beschauer hin dürfte aber niht stimmen. Auf so kurze Ent- fernung vergrößert nur die Photographie, niht das menscchliche Auge. Eine Landschaft von dem Schotten Walton, cin lebensvolles

Doe von Leandro Namon Garrido seien zum Schluß noch erwähnt.

A. F. Der Deutschen Kolonial-Gesellschaft, Abtheilung Berlin-Charlottenburg, berichtete am Ms der Oberleutnant Faupel über seine „Reise durch die Mongolei und Sibirien“. Der Vortragende gehörte dem ostasiatishen Expeditionskorps und zuleßt der deutshen Besaßung von Tientsin an. Er empfing bei deren Zurückziehung gleih einer Anzahl deutscher Offiziere vom Ober- fommando die Erlaubniß, auf einem Umwege nach Deutschland zurückzukehren, und wählte in Gemeinschaft mit dem Hauptmann Fischer und dem Leutnant Freiberrn von Stauffenberg den Landweg quer dur die Mongolei in der Richtung auf Kiachta und den Baikalsee und von da mittels der transsibirishen Eisenbahn über Moskau zur deulshen Grenze. Die kleine Reisegesellshaft verließ Tientsin am 1. September 1901 mit der Eisenbahn in der Richtung nah Peking. Schon 10 km jenseits der Hauptstadt tra} man auf die erste chinesishe Garnison, die \sich_ sehr respektvoll gegen die deutshen Offiziere bezeigte. Das nächste Ziel war die bedeutende, 213 km von Peking entfernte, wohl 50 000 Cin- wohner zählende Handelsstadt Kalgan, die erste Etapve der großen Karawanenstraße von Peking zur russischen Grenze. Do son vor Erreichung von Kalgan machte man in der kleineren Stadt Süuan Huafu Halt, um hier die nöthigen Vorbereitungen für den Marsch durch die Wüste Gobi zu treffen und statt der bisher für den Tranéport des Gepäds benußten Maulthiere Kameele zu miethen. Als Reitthiere wurden die als ungemein auédauernd bereits erprobten mongolishen Ponies beibehalten, die ih auch bis zuleßt aufs beste bewährten, obglei man ibnen Tagesleistungen von 24 bis 65 km, im Durchschnitt 42 km zumuthete. In Süuan Huafu machten die Reisenden (s die Bekanntschaft eines interessanten Mannes, des Mandarinen Pau Svplingaerd, eines geborenen Flamänders, der sich vielen China be- suchenden Europäern nüylib gemacht hat, u. a. vor länger als 30 Jahren au dem Freiherrn von Richthofen. Die Reisenden verdankten ihm viel Belebrung über Land und Leute und manchen Ratb, der sich als irefflich erwies. Jenseits von Kalgan betrat die Reisegesellshaft das als Wüste Gobi bekannte Hochvlateau, das in nordnordwesilicher Rich- tung zu durchqueren war. In diesem östlichen Theil ist die Gobi feine eigentlide Sandwüste, sondern mehr Grasfteppe ohne Baum und

Die meisi recht wasserarmen Brunnen find längs der

Strauch. Die d | | Karawanenstraße dünn gesät; doch giebt es, da das Land wecllig und

ríamm'ung nabm cine Tagesordnung an, in 1 aufgefordert werden, die Arbeit nieder- stand zu treten De retär der cins- i Marseille Rivelli as die vorgeitern Nbgeortneten ter verschiedenen Syndikate j in der sie sich für General- eingeschriebenen Seeleute zu unter- #g unter den Rufen: „Hcch der , Revolution !* auseinander. Auch i Vorschlag des Marine- mit dem Admiral MRouvier als Die Hafen- und Dodck- für ten Gencralaukttand eine allgemeine

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Kunfl und Wissenschaft.

stlerbause sind tie im November Kunftvereins nebst der

on Hofmann ausgestellt. Die an- gutes Niveau, zumeist find es feine,

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einem erstarrten Meer nicht unähnlich ist, bis einige Zeit nach der Regen- eit bier und ta flawe Wassertümpel, die von den Thieren gern aufs gesucht werden Eigentliche Ortschaften sind nicht vorbanden ; denn die nomadisierenden Mongolen feßzen ihre Jurten oder Filzzielte bald bierbin, bald dortbin, um sie, wenn tas Land von ihrer Fettshwanzschaf- berde abgeweidet ist, {nell wieder abzubrechen. Solche Nieder- lassungen auf Abbruch, die nicht allzu selten angetroffen werden, be- steben gewöbnlih aus nicht mehr als 12—20 Zurten. Das Land ist in dieser fluktuierenden Art aber doch nicht dicht genug bevöllert, um auf der langen Reise in jeder Nacht Unterkunft in einer Jurte zu ge- | wäbren. Die Reisenden waren deshalb wie auch alle Eingeborenen auf Reisen mit Zelten versehen, deren Konstruktionëweik T: Sald für sehr viel weniger vraktisch als jene der chinesishen Reisezelte erkennen mußten, zumal bei ciner im November einsczenden Kälte bis zu -——34° G. Der Vortragende hat mit seinen Gefährten sehr fleißigen Ge rau von mitaefübrten vbotograpbisen Apparaten gemacht und ließ seine Zuhörerschaft deshalb an der Hand zablreicher Lichtbilder mitreisen. Bei der geringen Abwechsclung, welhe die Landschaft ges währt, sind die Menschen für die Beobachtung die inter- essantesten Obiekte, scien es eingeholte oder mende Handels- karawanen, welhe letztere Haute cder ganze Hammelherden nad Peking besôördeclieo, um Kohlen Soda und dvielerlei Gebrauchsgegenstände von dort zu holen, seien cs die Eingeborenen selbt, ibre Sitten und Gebräuche, vor allem ihre relig! sen Bethäti- die auffállia in ten Vortergrund treten. Denn die M ongeolen

C bist t V ( rbaupt den

n dem Khbutuktu in U ei ODerten eistlichen

i weltlid in mehrere zate cinactbcilten Landes

nas im bêcbsten Erade äußzerlichen ctêübdangen der

enen befremden den Reisenden anfängli !cd Lefters finden

In der Karawanensitraße Gebet-Müdlen au? die zu

von den Eingeborenen 1 als versäumt n Um-

| drebung entspricht cinem heilbringenden Gebet. 2 ongelen find | erít ziemlich \pät wum Buddhismus bekehrt worden Als fe unter Díchingis Kban und seinem Nachsolger im 13. Jahrhundert nad Westen crobernd bis Scblesien vordrangen, waren fie % Heiden. Erst ein Nachfolger jenes furchtbaren Würgeengels veranitaitete in, der jeyt in Ruinen liegenden damaligen Þa wistadt Karaïorw. gi

| cine Diévutation mischen Vertretern des Christenthums, des Isl ms und des Budddbiomus und calshiced für leyteren, was rid verbinderte, dak die Christen Duldung geaofsen und in K12! ¿forum | Srislliche Kirchen destanden Je weder die Reisenden na, Norden famen. desto abrwrechselungkreicher wurde mit der Annäde“,ang an die Gebirze die Landschaft, und entsprechend der reicheren Ber Zsserung trat au der »“after immer mehr zurück. Das endlich erreichte Urga t eine voa 30 000 Einwohnern, *. g cine chineslihe ior at als Siy tes oben, genannten geislihen arch einen mähligen Baddho-Temveil, den,

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