1849 / 216 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

S

tungen über das griechische Anlehen und angebliche verfassungswi- drige Verwendung von Ae angsgedern : i „Was das griechische Anlehen betrifft , so fönnen wir aus sicherer Quelle mittheilen , daß die Staatskasse ihre vollständige Befriedigung er- halten hat, was guch schon auf dem leßten Landtage untern» 16. Mai 1849 den célbiom der Kammer -der Abgeordneten amtlich mitgetheilt worden ist, Bei dem zweiten e wo- von der ungeseplihen Vexenbung der Gelder der Ablösungskasse (denn diese scheint der Verfasser des Artifi im Auge zu haben) gesprochen wird, is übersehen worden: 1) daß die Ablb sun sfasfe der“ Mitausfsicht der ständishèn Komnissäre unterstellt i, und daß ohïe ihre Mitwirkung die Gelder ihrer geseßlichen Bestimmung nicht entzogen werden fönnen (Art. 36). Die Verwendung diesec Gelder für das Militair sept daher niht uur eine flichtverleßzung der betheiligten Beamten, sondèrn auch der zur Kontrolle verfassungsmäßig aufgestellten Landtags-Organe voraus, Eine Behauptung, welche der Verfasser der Korrespondenz wohl \ch{chwerlich wird vertreten wollen. 2) Daß die Einnahmen - der Ablösungskasse zux Stunde noch gleih Null sind. Dieselben bestehen nämlich aus den über wiesencn Grundrenten, Bodenzinsen und Annuitäten. Die Renten und Annuitäten werdeu aber bekanuutlich_nicht-im voraus entrichtet, Da aber die Ablbsungskasse erstim J.1849 in Wirksamkeit getreten is und die Rentenüberwei- sung nur allmálig stattfindet, so kann fic auch erst im J. 1849—50 auf ergiebige Einnahmen rechnen. Es mußten daher der Ablösungskasse zux Bestreitung ihrer laüfeiden Ausgaben für Personal, Regie, baare Daraufzahlungen auf die Ablösungsschuldbriefe u. \..w. ‘beträchtliche Vorschüsse aus der Staatskasse gemacht werden. Wo f\ollen nun die Gelder für fremdartíge Zwecke her- fommen? Hat aber der Verfasser vielleicht nicht die Ablösungskasse, sondern die Kaufschillingsgelder des Staâtes im Auge gehabt, so fann ihm ganz einfach erwiedert werden, daß, gleichwie die früher angefallenen, \o auch alle seit dem Erschéinen des R vom 4. Juni 1848 eingegange- nen ârarialishen Ablösungs - und Kau shillingsgelder, gegen 1,500,000 Fl. sogleich bei der Staatsschulden Tilgungsanstalt verzinslich ange- legt worden sind und eine Verwendung derselben für Militair nicht stattge- finden, dah worüber die betreffenden Rechnungen den vollständigen Nachweis tefern.““

Vaden. Freibur g, 4. Aug. (D. A. Z.) Die N. Fr. Z. enthält die Bekanntmachung des Kriegs - Ministers wegen Bestel- lung des außerordentlichen Kriegsgerichts für den Ober - Rhein- und Seekreis, das in Freiburg seinen Siß haben soll. Das Rich- ter-Personal besteht nur aus (préußischen) Militair-Personen ; da- gegen sind der Untersuhungsrihter, die Staatsanwälte und Ver- theidiger Civil-Personen und badische Staatsbürger. Das Gericht hat im Falle der Schuld blos auf Tod oder zehnjährige Zuchthaus=- strafe zu erkennen. Dem Vertheidiger sind „Ausfälle und Unge- hörige Abschweifungen““ zuy untersagen. Todes-Urtheile sollen in- nerhalb 24 Stunden dur Erxschießen vollzogen werden, wenn nit das Kriegs - Ministerium si die Prüfung und Genehmigung des betreffenden Urtheils vorbehalten hat.

Nächsten Montag wird ein- Theil der hiesigen Königlich preu- ßischen Garnison an den Oberrhein ábmarschiren , mit ihm der bisherige Stadtkommandant Majox von Wangenheim. Heute wurde E der Advokat Dr. Fadler von Triberg, in der Revolutionszeit L "ige daselbst, festgenommen und ins Amtsgefängniß ah- geführt.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen is mit dem Prin- zen Friedrich Karl Königl. Höheit am 2. August in Donaueschingen eingetroffen und hat die dort statiouirte medcklenburgische Brigade die Musterung passiren lassen, D

Schleswig - Holstein. Schleswig, 5. Aug. (Börs. H.) Dur@ Cixkular des Departements des Innern vom gestrigen Tage ist die Landesversammlung, statt, wie früher bestimmt war, auf den Sten, bereits auf- den 7ten d. M. einberufen worden. Jm Cirkular heißt es, die Statthalterschaft habe es unter den obwal-

tendén Verhältnissen für nothwendig erachtet, daß die Landesver- .

sammlung baldigst zulammentrete,

Mecklenburg-Schwerin. Schwerin, 4, Aug. (H. C.) In der gestrigen Sißunig der Abgeordneten-Kammer ist das Staats- Grundgeseb und das Wahlgeseß nah einigem Kampfe mit 55 ge- gen 34 Stimmen (4 enthielten sich der Ab! immung) angenommen worden. Die Linke, welche die Hoffnung hegte, ‘mindestens das Wahlgeseß bei vereinzelter Abstimmung fallen zu sehen, hatte durch verschiedene Amendements , die jedoch sämmtli) verworfen wurden, vergeblich eine Theilung der Abstimmung herbeizuführen gesucht. Desgleichen wurde die Gemeinde-Ordnung mit 69 gegen 14 Stim- men angenommen. Dié Komnissarien, welche bei der Abstimmung über das Staats-Grundgeseß dafür gestimmt hatten, stimmten bei dem Geseße über die Gemeinde-Ordnung dagegen. Die Regie- rungen werden. hiernah solches schwerlich annehmen, wie auch das Staats-Grundgeseß und das Wahlgeseß noch manchen Modificatio- nen unterworfen werden dürften.

Schon bei der ersten Lesung des von dex: Kammer intendirten Hosftagelöhner - Geseßes wurde darguf aufmerksam gemacht, daß dasselbe den Betheiligten leiht mehr zum Unheile als zum Heile ereichen könne. Leider ist diese Prophezeihung schon jeut in Er- füllung gegangen. Wie der Abgeordnete Deiters hei der gestern begonnenen zweiten Lesung des Gesetzes bemerkte, sind auf manchen Gütern zu bevorstehendem Michaelis sänuntliche Tagelöhner, auf anderen Zweidrittel oder die Hälfte gekündigt worden. Diese mit gerechter Jnvignation vernommene Lhallage veranlaßte den Abge- ordneten Siedenburg zu §. 5 das Amendemcnt zu stellen, daß Set die seit Ostern 1849 gekündigten Hoftagelöhner unter dies Geseß fallen sollen, selbst wenn in Folge solcher Kündigung ihr Verhältniß vor Publication dieses Gésebes sollte aufgelöst wer= den. Der Antrag wurde, nachdem der Redner ihn dadurch motivirt hatie, daß wenn niedere Leidenschaften die Herren zur Kündigung ihrer Tagelöhner veranlaßt hätten, was leiht auch bei uns zu gallizishen Scenen führen könne, man die Leute nicht in eine Stellung verseßen iaeR durfe, in der ihre Rachsucht ange- reizt werde, unter lebhaftem Beifalle der Versammlung und der Tribünen angenommen. In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, daß die Kirchen- Kommission die Absicht habe, auf den 5. September zu einer vor- berathenden, aht Tage währenden Ver ammlung von Geistlichen und Laien dur Cirkulare einzuladen. egenstände der Berathun sollen sein: 1) wann die Landes-Synove einzuberufen sei und 2 ivie dieselbe zusammengesegt sein solle.

(H. C.) - Der Senat

Samburg. Hamburg, 6. Aug. las H fonstituirenden Aetläidietiing riahstehende Denkschxift, die b, en be gegen die vemselben von der genannten Versammlung firvE: Me Verfassung des Freistaates Hambuxg ““ betreffend, üher-

Die von Seiten dex konstituirenden Persawguling an, 11.

uli er- rg‘; welche noch

folgte Mittheilung der 1, Verfassung des. eistaates: Ha sége ergänzt werden soll, hat' den

L A organischen Senát vera vi D4 rfassungsgesecyes: zum: enstande seiner Berathungen dier Bordititiwe vieh fen dern auch, die: erp ; dazu: in: dex, ihm, anvertrauttn Obhut und Sorge für das. Woh] E aterstadt fuhey müssen, und. das: um, so mehx, je in- baltschwerex, Und, solgenreiches der, Schritt seln wünde von, us, x. jegi

Verfassung, die troß“ manther Mängel eine lang Reihe vot ahren hin-

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durch in segensreicher Wirksamkeit ‘bestanden hat, zu fine neuen Verfassung überzugehen, wélche von dep eigentlihen Grundlagen der altén keine einzige bestehen läßt. Jn Folge dieser Berathungen fühlt der Scuät sich der kon- stituirenden Versammlung gegenüber gedrungen, derselben die wesentlichsten Bedenken , welche nach seiner innigen Ucbeizeugung dem mitgetheilten Ver- fassungsgeseze entgegenstehen, pes vorzulegen, in dem Vertrauen, daß die Stigiwe der Mrfahbüng die gebührende Berücksichtigung finden werde.

Indèm die bisherige Verfa von dem Fundaménftalsaße ausgín daß die Gewalt ín unserem Freistaatë Uñgetheilt und ertrennbär bei Nath u BürgersGaft sei, stellte sich durch alle weiteren Folgexungen Und Anwenditngen dieses Sayes eiu Gleichgewicht der Gewalten er, in welchem die Gärantie für die Stetigkeit der Verhältnisse und für die Er- haltung der Ordnung und Ruhe gefunden werden konnte, und während einer langen Reihe von Jahren auch wirkli gefunden worden ist, Die neue Verfassung dagegen kennt ein solches Abwägen verschiedener Ge- walten nicht, und das bisherige Gleichgewicht is durh__kein andezes Ele- méut/ dex Stetigleit, keine ändere Garantie ‘der Nühé erseßt,

Die neue Verfassung bestimmt als einzige legislative Gewalt eine Bür- gerschaft .von--300 Mitgliedern , hervorgegangen aus aligemeinen Wahlen, mit einer alle zwei Jahre wiederkehrenden Integral-Erneuerung , mit einem Bürger-Aus\cuß von 30 Mitgliedern, erwählt von und aus der Bürger- schaft mit einjähriger Amtsdauer, wobei unter Umständen eine noch frühere Auflósung derx Sie elan und damit zugleich des DrgereKudsehusses statt- finden kann. Sie ‘bestimmt als Exekutivgewalt einen ath vou uur neun Mitgliedern mit entscheidender Stimme, vou denen alle zwei Jahre drei aús- treten, erwählt vonder Bürgerschast und zwar ohne dem Rathe irgend welche Mitwirkung bei der Wahl oder au nur bei dem Vorschlage zur Wahl zu gestatten, cinen Rath mit einem {wachen suépensiven Veto , welches Unter Umständen ganz wirkungslos sein wird. f

Entscheidet man sh für das Repräsentativ - System , so wüssen auch Garantieen dafür geboten werden, daß es dem Repräsentanten-Kö1per nicht an Mitgliedern fehlt, welche Einsicht und Erfahrung haben, Dafür bieten allgemeine Wahlen feine Sicherheit, am wenigsten in einem kleinen Staate, der zum überwiegend grôhten Theil aus der Bevölkerung einex einzigen Stadt gebildet wird, Nicht die Einsicht und Erfahrung, sondern-die pôli- tische Färbung wird solche Wahlen entscheiden, und wenn es auch wün- schenswerth erscheinen möchte, daß alle Volksklassen bei den Wahlen irgend- Rie A g Cy doch A Garantieen ly N ein, daß gu e Zuteresscu und vorzüglich diejenigen, guf welchen die Wohlfahrt aller Klasen der Bevölkerun Ï wesentlich berubt, ihre genügende Vertretung finden. Das erfordert die ercchtigfeit und das Staatsrecht

und darf nicht dem Spiel politischer Leidenschaft überlassen bleiben. Es würde demnach gewiß nur Billigung haben finden fönnen, wenn das allge- meine Wahlrecht den entsprechenden Modificationen unterzogen, oder in an-

derer Weise dafür ggesorgt ivorden wäre, daß die verschiedenen Zuterèssen in der geseßgebenden Versammlung genügeud vertreten seien, und daß nicht die der Zahlt nach überwiegende Volksklasse überall allein die Wahl entscheide.

Die Kürze der Wahl-Perioden der Bürgerschaft und die JIntegrak - Er- yeunerung derselben machen es unmögli, daß si eine Stetigkeit der An- sichten bilde. Die politische Partei , welche bei den Wahlen zur Bürger- s{gft unterlegen hat, wird unablässig bemüht sein, in dem uäcsten Wahl- kampfe den Sieg zu erringen, und es fönnen so bei dem Zurütritt einer jeden Bürgerschaft die Prinzipien , nag welchen die öffentlichen Angelegen- heiten geleitet worden sind, inen {rofsen , das Staats « Interesse im höch-- sten Grade gefährdenden Wechsel erlciden.

Neben kiner aus solchen Wahken hervorgegangenen Bürgerschaft soll. -

)_stehèn, welcher weder mit einem

als oberste Regierungs - Behörde ein Ra _w 1 j e) alle: wirksamen suspensiven Veto

entscheidenden, noch "mit einem in jedem ausgerüstet, nur als der Vollstrecker ihrer Beschlüsse erscheint und, von ihr ohue alles Zuthun des- Rathes selbs zu kurzer Amtsdauer erwählt, aller Unabhängigkeit entbehrt, Damit ist, abgesehen von der Schwierigkeit, für eine so_ungewisse Stellung éine hin ängliche Anzahl geeigneter Personen zu finden, alle Sl der Regiexung gelähmt, Es kommen hinzu die Gefah- ren, welche der häufige Wechsel der Perjonen und Ausichten unausbleiblich mit sich bringt, und welche abzuwenden äm wenigsten éin Rath befähigt ist, derx sich unter Umständen unbedingt dèr Bür ershaft fügen muß, der heute vielleicht ganz ín ihrem Sínne diese oder ‘jene Verhandlung geleitet hgt und nun plöglich morgen , ‘teil einé neue Bürgerschast es anders will, alle: schon gethanen Schritte wird zurücthuu müssen, um näch ganz entgegen- geseßten Ansichten eine neue Arbeit: zu beginnen, eine neue Verhandlung anzuknüpfen. Die großen Jhkonvenienzen, ja Verwickelungen, welche dar- aus, der Neichsgewalt oder fremden Staaten gegenüber, entstehen fönnen, kann man sich unmöglich verbergen, und doch. is der Wechsel der Piinzi- pien für die inneren Angelegenheiten viellcicht noch bedenklicher.

Würden das schon für einen jeden: Staat Uebelstände sein, wie viel mehr sind sie es für Hamburg ;

Eia Haudelsstaat von so, kleinem Umfange, von fo geringer politisd:er Macht und. doch von so großer Bedeutung, ‘wie Hamburg, kann unmöglich die wiederholten Wahl-Agitationen und die Schwankungen der gierung” Prinzipien ertragen; die kommerziellen Jukeressen be ürfen der Ruhe und. der umsichtigen Fürsorge, die Kräste dürfen niht durch- innere Bewegungen - verzehrt, sie müssen nach außen gewendet“ werden, uni das Gedeihen des Handels zu fördern, der die Quelle. des Wöhlstandes aller Klassén der Be- vólferung ist, und mit dem wir steigen oder sinken, Bei den Bestrebungen für die sorislzaitente Entwickelung unsexer kommerziellen Bedeutung bedür- fen wir aber ganz besondexs des Vertrauens, im ulande und Auslande, und man wird ugs nicht vertraueu, weun unsere Justitutionen keine Ga- ranticen für Ruhe und Ordnung uud für dié Festigkeit unserer Verhält- nisse bieten, wenn Hamburg ' der Heerd einer fortdauernden Agitation zu werden droht. j

Wenn aber der weit verzweigte Handel, den Hamburg vermittelt, wenn die Stellung als Welthandelssadt. eine ernste Beachtung bei dem Verfaäs- sungêwerke: verdient, so: wird es eine unabweisliche Berücksichtigung. erfor- dern, daß Hamburg eine deutsche Stadt is, ja, daß: es :nur îm Zusammen- hange mit Deutschland gedacht werden: kann. Deshalb. dürfen wix nicht unbeachtet lassen, was um. uus her in Deutschland vorgehtz wir könneu uns ‘nicht isoliren, und je aufrichtiger wir wünschen, daß Unsere Verx- háältuisse sih eigenthümlich und selbststäudig, entwickeln mögen, desto mehr müssen wir uns hüten, Justitutionen zu schaffen, die in zu großem Widerspruch mit den im übrigen. Deutschland? sich egenwärtig gestal- tenden Verhältnissen stehend, leiht zu bedenklichen Konsliften führen fönn- ten, Woher soll überhaupt eine Verfassung ihre Lebenskraft \ch{öpfen, die nicht eiwa eine wéitere, wenn auch noch so freie Entwicfelung des Be- stehenden is, sondern tie vollstäudig mit der- Vergangenheit Nrd und die sich weder auf den Beifall einer entischiedin überwiegendeu Zahk, urlheiss- fähiger Bürger stüßt, noch sich an die Juistitutionen und Sympathieen des gemeinsamen deutschen Vaterlandes anlehnen: wird, er aber meinen sollte, es sei leicht, weuigstens einen Versuch mit- der neuen sung zu wagen, der möge: wohl bedenken, welche Gefahren für unsere: politische Stellung ein solcher: Versuch herbeiführen könnte, um. so mehr, als: wenn die Verfassung einmal eingeführt is, bie Möglichkei} einer: Revision: auf: geseplichem Wege durch aljwerenps Versassung: selbst: als. fast ‘abgeschuit- en. erscheint,

Der Senat kaun aber auch uit. umhin, die Aufmerksamkeit der kon- stituirenden Versammlung ‘auf unsere Finanzen zu lenken, die sich in Folge des großen Brandes in einer \{wierigen age befinden, welche durch die Bedränguisse' der: beiden: lezten Jahre nöch drückender wird, Die Finanzen bedürfen der. allervorsichtigsten Leitung; sie können. weber Experimente, noch dermalen eine neue bedeútende Belastung erirágen;, und. es genügt doch in dex. That, nicht, in, der: Vexsassung: Bestimmungen zu; txefffen,, ohne iïgendwie nachgewiesen zu haben, daß es finanziell möglich. sei, dieselken auszuführen und zu erfüllen, Nichis. vürde ede be E euheit und Unruhe

Bedingungen in, dexr

hervorzurnfen, als weun-\ch hintexher hexgusstellen sollte, daß solche Ver- sprechungen der Verfassung nicht in Erfüllung gehen können, und, die kon- stituirendé: Versammlung“ wird sh unmöglich der Aufgabe eutziehen wollen, die finanziellen Punkte gründlich zu prüfen

Es sind aber nicht nur die materiellen Jnteréssen,, welche ber: Senat durch die neue Verfassung gefährdet; erachtet, die, höchsten, und: heiligsten Interessen werden durch dieselbe bedroht. enn es als ein entscheidender Fortschritt bezeichnet werden kann, daß- das religiöse Bekenntniß den Genuß der staatsbürgerlihen Rehte niht mehr bedingt oder beschränkt, so darf doch der Staat? nicht dem: Zndiffcrentismus; hulbigey 74 er: darf sich: ni{ht der Oberaussicht über den Religions-Unzexricht-in den S Uen; entziehen, eù-daïf

- den Empfang des Kaisers Nikolaus ist man

reich: losen: wird, haben; die Bedeutung eines wahrhaften

in den Schulen muß als der erste und wichtigste Unterricht betrachtet wer- denz er is mehr als je dringendes Bedürfnißz di Jugend hat darauf eín heiliges Recht, Die Verbreitung echter Reli iositä; ‘un zie anders als ein Segen sowohl für die Menschen selbst , ‘als -für ven Staat sein, und die Veri igen Leidenschaften, unter deren Fe lgriffen und Ausbrüchen so viele ende Städte und Landschaften Unserês deutschen Vaterlandes Religion a ep Zum großen Theile ihren leglèn Grub der gesünkenen __ Indem dex Sendt in Vorstchendem see aus vér Erfahrung und sei- r enntniß der ‘h, gischen Verhältnisse gêshöpften Ansichten über das

ersässungdLwerk der Fonstituirenden Versammlung mittheilt, glaubt er damit zugleich die Ansicht einer großen Anzahl von Mitbürgern und namentli der großen Mé«hrzahl derjenigen auszusprechen, welche biêher an der Ver- waltung unseres Freistaates thätigen Autheil genommen haben. Für die darauf e bee Ueberzeugung, daß die Verfassung den Verhältnissen und Bedürfni en Hamburgs nicht entspreche, findet der Seyat eine weitexe Be- stätigung in der von einer großen Anzahl hiesiger Bürger der fonstituiren- den Versammlung vorgelegten Erklärung, wie auch, soweit die Junteressen des Handels in Betracht kommen, in einem dem Sceuate übergebenen ÄAn- trage der Kommerz - Deputation, und hinsichtlih des Schulwesens, in einer Borstellung des Ministeriums. Beide Eingaben, welche der Senat anliegend abschriftlich mittheilt, werden ohne Zweifel schon der konstituirenden Versamm- lung bekannt geworden sein. Nach cinem neuerdings dem Senate mitge- theilten Beschlusse des Kollegiums dex Sechsziger, welches mit ihm zur Wahrnehmung der kirchlichen S nteressen berufen ist, hat auch dieses Kolle- gium durch einstimmigen Beschluß si mit den von dem Ministerium enut- wickelten Ansichten einverstanden erklärt, „Es sind hiernach, neben einer gro- ßen Anzohl hiesiger Bürger, die Vertreter der Admistratiou in allen ihren Zweigen, es sind die Vertreter der Kirche, in ihrer Sorgè für tas geistige Wohl der Jugend, es sind die Vertreter des Handels, als der Grundlage aller materiellen Wohlfahrt unseres Staates, welche ihre Stimme gegen das Verfassungswerk erheben. So gewichtige Stimmen wird die fönsti- tuíirende Versammlung nicht überhören. Sie wird ihnen um \o williger Beachtung schenke», als sie es si nicht verhehlen kaun, daß in ihrer Mitte die Ansichten eines großen Theils ihrer Mitbürger fast gar uicht ver- kreten sind; sie wird, da es in ihren Wünschen und ihren Ansichten liegen muß, hei der üeuen Organisation des Staatewesens nicht das Mißfallen und Wideistceben einer großen Zahl unserer Mit- bürger zu erregt, sondern im Gegentheil die aufrichtige und fieudige Mit- wirkung Aller zu erlangen, auch die Ansichten und Üeberzeugungeu jenes Theils der Bevölkerung ehren und berüdsihtigen, in versöhnlihem Geiste die verderblichen Elemente der Zwietracht und des Mißtrauens exéfernen, und eingedenk der großen Aufgabe, welche ihr gestellt ist, ger bereit sein, zu einer aegen Mnosölnung der Ansichten die Hand zit bieten, damit das Verfassungêwerk ein Werk des Friedens werde, welches den praktischen Bedürfnissen und. den bestehenden Verhältnissen wirklich entspricht Und unse- rem bisher fo glücklichen Freistaate zum wahren Heile gereicht,

Jn diesem Vertrauen wendet {ch der Senat an die konstituirende Ver- sammlung mit’ ‘der dringenden Aufforderung, die Verfassung, so weit sie vor- lle t, unker béfonderer Berücksichtigung derjenigen Bedenken, welche im Vor- stehenden gs die wesentlichsten P erbbtühobeA wurden, einer Revision zu unterwerfen.

-- Hambürg, den 3, August 1849. E / ° ia Der Senat.

i Ed. Schlüter, Dr,

Nachdem diese Denkschrift in der konstituirenden Versammlung verlesén worden war, wurde ein Autrag des Abgeordneten Dr. Gallois wegen Einsezung eines Ausschusses zur sofortigen Be- rihterstattung angenommen, und von diesem Ausschusse nach kurzer Suspension der- Sißung folgender Antrag auf Beantworlung des As eingebracht, den die Versammlung fast einstimmig annahm: ; /

_ el) Nachdem die konstituirende Vexsaminlung nah vorausgegangener zweimaliger Berathung der Verfassung dieselbe in Gemäßheit ihrer über die Art und Weise der Berathung gefaßten Beschlüsse in ihrer Sißung vom 11. Juli definitiv festgestellt, auch sie dem Senat zur Publication und Ver- anlassung des Weiteren „übergeben hat, seht es weder ihr noch sonst eíner der jeßt bestehenden Behörden: zu, irgend welche Revision der, wie obbemerkt, nunmehr dem ihr gewordenen Austrage gemäß, end ültig festgestellten Ver- fassung vorzunehmen, und müssen vielmehr die sih im Laufe der Zeit etwa als erforderlih hèrausstellenden Abänderungen der Verfassung lediglih auf dem in dieser felbst vorgeschriebenen Wege ins Werk gerichtet werden, 2) Das Büreau wird mit der Mittheilung dieses Beschlusses an den Senat beauftragt, Die Versammlung beschließt ferner, durch einen sofort zu er- wählendeu, aus drei Personen bestehenden Aus\chuß eine Denkschrist ent- werfen zu lassen, in der die von verschiedenen Behörden und Privatpersonen gegeu-die endgültig festgestellte Verfassung erhobenen Bedenken ihrem mate- riellen Inhalt nach Hevlidigt: werden.“

Nachdem die unnahme dieses. Ausschuß- Antrages erfolgt war, bean- tragten noch die Abgeordneten Löwe, Trittau und Genossen, daß jegt, da die Weigerung des Senats, die Wahlen zur Bürgerschast vorzunehmen, 1nzweifethaft sei, diese Wahlen von der fonstituirenden Versammlung aus. geschrieben werden, ein Antrag, der durch einen Gegen-Antrag des Abgeordneten Frankfurter auf die Vorsrage mit 85 gegen 33 Stimmen beseitigt wurde. Der Abgeordnete Trittau kündigte nun für die nächste Sizuyg einen Antrag. auf Auflösung der: konstituirenden Versammlung anz die Gallerie nahm diese: Anzeige iín so tumultuarischer Weise auf, daß ter ens dieselbe räumen lassen mußte. Der Schluß der Sipung fand um

itternacht statt, Die nächste Sigung wurde auf den 11, August anberaumt, Tagesordnung: Bericht eines der mit der Ausarbeitung der organischen Gescge beaustragten Ausschüsse,

Die hiestgé Kommerz - Deputation macht bekannt , daß, einem amilien Schreiben aus Kopenhagen zufolge, das Königlich däni- {e Marine - Ministerium Befehl gegeben hat, am 11lten d, Mts. die Vlokade der Elbe: aufzuheben. (Siehe den Art. Swine= münde.) ÿ

em V AdaD A -

Musland.

Oesterreih. Krakau, 30, Juli. (Schles. Ztg.) Auf jede Stunde vorberei- tet und die hiex garnisonirenden Russen stets in Paradez zu ihrer Verstärkung marschirte gestern das 3te Bataillon des nämlichen Regiments: ein.

Die meisten ungarischen Gefangenen werden portitt, Das geräumige feste Kastell bietet viel ihrer Unterbringung.

Frankrei, P aris, 5. Aug. Der Prásident der Republik wird sih am 12ten nah Havve'begeben, um den Schiffsrennenbeizuwohnen, welche alljährlich, um? diese Zeit dort stattfinden. Die Minister fol- leu.-aber- einige Besorgniß hegen, daß die Kündgebungen, welche seine dasige Anwesenheit: herbeiführen werde, niht im Geiste des ihm bisher in den Departements widerfahrenen Em- pfanges ausfallen dürften, venn der! Bezirk von Havre ist im Departement der unteren Seine derjenige, wel- her der rothen. Partei die meistéw Stimmen gegeben hat. Die Rede. des Prásidentcy der, Republik in Tours wird von der Presse folgendermaßen“ kommentirt : „Dieser entschiedene Aus- spruch und der klare Artikel des Moniteur, den ganz a

reig- nisses. Wir unsererseits stehen nit an, zu erklären, daß wir jevt das unbedingteste Vertrauen und die vollste Sicherheit fühlen. Un- 0 Vertrauen konnte getrübt, unsere Sicherheit ershüttert werden, n der Besorgniß, daß der Präsident der Republik Eingebungen und Rathschlägen nachgeben würde, die sich wahrlich _niht geheim

ierher trans- elegenheit zu

ihn nicht der Willkür der Einzelnen überlässen. Der Religions - Unterricht

hielten. Dadurch, daß der Präsident am Schlusse eines Banketts

in Der - Fo

iht, daß der Eindruck, S, Staatsstreich Aufständ rehabilitiren den Staalsstreich auf d

ins Herzz er braucht nicht länger gefürchtet zu werden, Staatsstreich noch Aufstandz «allerdings ist dies nit Alles, aber es ist viel; denn dadur

| riht über die T Reformen, welche sich verzögern. Es giebt deren

dringende und -gebieteri

zunehmen ohnmäthtig ist, s6 hindert nichts, daß ein anderes Käbi-

net sie unternehme.“ Ausdrúücke jener Rede zum Schlusse abex sagt

ist im Ganzen genommen eine feiexlihe Abshwörung aller vexsas- sungswidrigen Entwürfe. ) Möge Louis. Bonaparte sih auf diesen Boden hinstellen und dort entschlossen sich behaupten; dann wird die Ruhe wieder-

tokoll.

fehren , das Vertrauen

werden und ein regelmäßiger Gang aller Geschäfte der bisherigen

Stockung folgen.“

Nah dèr Presse hat sich Lamartine, dessen rheumäatishe Krankheit s{limmer geworden is, genöthigt gesehen ,. von der ge- | sebgebenden- Versammlung unbestimmten Urlaub zu begehren; er j, joll beabsichtigen, sein väterliches Gut zu verkaufen und alle seine

Geldangelegenheiten zu

Lamartine erschien seit seiner Wahl noch nicht in der Kam- Indeß hat er, wie {hon erwähnt, die Tagesfrage, die alle

mer. Gemüther beschäftigt, Peuple, ausführlich

die er in dieser Session zu befolgen der Titel seiner neuesten politischen

danken folgende sind:

des den eines zweiten Kaisers von Rom nachseßen, hieße, den Schatten füx etwas Wirlkliches, die Kleinlichkeit für Größe nehmen. in Verdatht, ih halte ihn eines verständigen und den Benehmens für fähig. Auch dem Ministerium mißiraue ich nicht. Oder diese Männer müßten alle Ehre verloren haben z sie werden nit cntehrt vor Gott und Menschen sich aus einem Staatsstreiche zichen Fehler kann man in ihrer aus

wollen.

Verbrechen in ihrer Seele. in die Wagschale werfen und die Herrschaft des Neffen cines Cä- sars proklamiren. Alle Träume sind möglich!

Traum. Ein so abent wollte, müßte erstens

Armee gefällig zu einer so niedrigen Rolle finden. Ja, nach sieben Jahren von Anarchie konnte ein Mann wie

\chau halten und mit

segen und sich einseuen!

oder vielmehr die cine Wohlthat. And

Verbannung, kein Blutvergießen, allgemeines Stimmrecht, regel-

mäßige Kammern, Au denn sie ist aus Bürg

Ja, wäre der Präsident in Mißachtung , beständë éine Eoalition wie 1839 und 41840, | l Dann begriffe man einen verwegèênen Streih. Aber die größte

Eintracht herrs{cht zwi &rankreich ist in Gene Diese Macht , muß von einer ist vorgesorgt. nadh drei Jahren, daß daß er wiedergewähkt allgemeine Stimmrecht

einem Zusammenstoß zwischen der ‘National = Versammlüng und Exekutiy - Gewalt vorgebeugt werden muß, indem man dem Prä- sidenten das Recht einer Berufung ans Volk gestatte nichts

leihler. Die Constitu

also gewaltsam ändern will, was friedlich erlangt werden kann, gleicht den Kindern, die verbotene Früchte vor Allem liebèn. Doch geseßt, ih täuschte mih, man machte wirklich und riefe voller Zufriedenheit: Es lebe der Kaiser, der Konsul auf 10 Jahre oder der lebenslängliche! fo Tuilerieen und die“ gemäßigten Republikaner nah Ham. oder tödtet fie an der Mauer der Sternwarte, wo man vor 30 Jahren den elden der Beresina erschoß! Das Wort Republik wird dann Eure „„Brüderlichkeit““ |

Ohren nicht mehr Euch nicht stéren.

dauern? Die Anhänger der Prätendenten werden kommen, An- |

rechte, auf fogenannte Hoffnungen, denn weiter

werden. Die Repub

Auge. kann eine solche Verwirrung dur{hschauen! Eine Verwirrung,

die {werer zu bemei aber so {wer ist, di

uns gegeben, sagen einige Leute kurzen Gedächtnisses. Wir gaben sie, um durch die Freiheit Alles zu wollen, der Herrschaft der verschiedenen Parteien vorzuziehen. Und wahr- lich, ist die Republik ein Verbrechen, so

sind schuld, Haben wir einen geboten, haben wi lition gebildet, au Reform =- Ruf zur habt die Revolution spiel nachahmen und Monarchie gemacht. s d olke Achtung gegeæ@ Rathe üben, wie ein

gen; die

Brumaire spielen, #0 werdcn rufen; wir sagen Euch jedoch :

später und die ganze Der aus

überreicht. Es von Harcourt, Journale

ing

rium mit dem Gesänd ungegründet; ihm bewilligt worden ten nur loben.

„Der Geseßentwurf über den Belagerungszustand- hat- in den Abtheilungen zu‘mehrerèn Bémerküngén Veranlassung gegeben. Un=

ter Anderem fand He

eines Trinkspruches seinen Eid vom 20, Dezentber 1848 förmlich erneuert, befestigt und erhebt ê sih. Wir zweifeln

nur in Umrissen von der Constituante angedeutet, néuen (Constituante weiter ausgebildet werden. Dem Es bedarf keines Staatsstreiches dazu. Findet man

Wir freuten uns nicht Eurés: Falles, wir

Italien zurückgekehrte! Herr: Präsidenten der: Républik fands

esandten beim Papste, u wie ja: einige. zeigen heute seine Ersezun Der M onuiteur- erklärt aber. die

Herr von Harcourt habe etnen Urlaub verlangt, der

dén wir empfinden, der ‘allgemeine ist. Ein hätte nux den in Mißkredit gekommenen ckoóunén ; die nämliche Rede aber , welche er Schulter brandmarkt, trifft den EOant

eder

erhält man Zeit, zu warten, bis der ßbräuche, welche sich verstecken, und die

\chez und wenn das zeige Kabinet fie vor-

Dem National etsheinen zwar eititge ‘des Prâsitenten verfänglih und anstößig, er dennoch: „Wie dem auch sei, die Rede

Wir nehmen es mit Freuden zu Pro-

hergestellt, der bfentliche Krédit gekräftigt

ordnen.

in seinem Journal, dem Conseiller du behandelt. Er bezeichnet darin die Politik, g „Staatsstreich“ ist bhandlung, deren Hauptge- „Den Ruhm des ersten Blirgers seines Lan-

Etikeite für den Gehalt, Präsidenten nit

Ich habe den nicht eines absur=-

suchen, aber keine Doch die Armee könnte ihr Schwerdt | Doch häufig nur als euerliher Karneval, der einen Cäsar \chafscn

den Präsidenten als Mitschuldigen und tie

: Napoleon eine Heer- einigen täusend Soldaten St. Cloud aus- Damals war ein Staatsstreich nölhig- Staatsstreich, sondern

hne That war kein eine friedliche Revolution, keine

ers jeßt:

ch wird die Armee sich nicht so willig finden, ern zusammengeseßt und keine Söldnerbande.

stieße die Kammer: jein Ministerium um!

{hen Majorität ; Kabinet und Präsidenten. sung, die exekutive Gewalt im Fortschritt,

die Regierungsdauer ves Präsidenten zu fürz, werden könnte, wenn er es verdient, daß das in seiner Form verändert werden müsse, daß der

tion hat ihre Verbesserung eingeräumt. Wer

éinen Staatsstreich, führt den Kaiser in die

behelligen und der Laut i Aber wiè lange wird Eure Freude gea Rechte begründet, und Eure ietet der. neue Kaiser nichts, abge wiefen likfaner werden ebenfalls sprechen! Welches

stern, als die Republik zu ordnen. Wenn es è Republik zu verlassen, warum habt Jhr sie

um Aller Herrschaft

haben wir es nicht began- welche die ältere Linie vor die Thüre gesebt. so erledigten Thron einem Anderen an= r die Regierung untergraben, die Coa- den Gastmählern gesprochen, mit dem egierung gelangen wollen? Nein, Jhr gemacht. Doch wollen wir nit Euer Bei- Eu entgegenwirken , wie Jhr es unter der Wir haben Euch nicht“ vertraut, nicht feig be- geboten dem Euch. Seid Jhr jedo kleinlich, wollt Jhr restaurirtes Ministéxium, wollt Jhr einen 18. wir’ das. Volk nicht zu’ den Waffen Uns trifft das Unglück zuerst, Euch Nation „nachher !“ von Harcourt: hat dem eigenhändigen Brief. des: Papstes das Gérücht,; das Ministérium sei. mit’ Herrn

durch Genexal Bedeau an. \ erüchte, als sei: das Ministe- ten unzufrieden und. wolle ihn abberufen, für

;z Ülwigens" könne die:Regièrung ihten-Gesanb-

1433 ug. ‘Der Vela gszustand müßte nit allein im Falle einer | surxection erklärt werden fönuen, sondern immer, wenn die j réfutiv-Gewalt es für nöfhig erahten sollte. Einige Mitglieder ‘der Opposition verlangten Garantieen gegen Willkür, so daß nur der vor die gate gestellt: werdcn sollle, ter mit den Waf= fen in der Hand ergriffen wexde, urid daß der Belagerungszustand nicht erlaube, unbedingt jede Veröffentlihung untersagen zu können. | Die gewählte Kommission ist jedoch keiner Milderung der strengen Vor- | stiften geneigt. Die Präfekten in der Provinz haben auf Befragen des Ministers erklärt, daß die verhängten Belagerungszustände beizubehal- ten seien. Man meint auch, wie ein Journal meldet, daß der Prozeß wegen des 13. Juni zu Versaillcs dem Ministerium als Grund dicnen könnte, den Belagerungszustand iu Paris noch beizubehalten. Der National versichert, daß die Voruntersuhung wegen des 13, | Juni son beendet sei und daß ‘die Anklagekammer lereils ent= j schieden haben würde, wenn s({ch nicht der Staats - Anwalt wider= f ätte. f E a hat nun der Untersucungsrichter Tilhon einen Be- richt über die Angeklagten vom 13. Juni eingereiht; 70 werden, | wie es heißt, vor die A Liggetgmner gestellt werden wegen Kom- plotts er Attentats. Die Anklagekammer wird sich wahrscheinlich diese Woche aussprechen, und so dürfte, der Gazette des Tri= | bunaux zufolge, die Kammer noch vor ihrer Vertagung den ho- ; hen Staats-Grichtshof zusammenberufen. Die Kommission, welcher der Geseß - Vorschlag des Herrn Va- | lismeuil_in Bezug auf die Naturalisirung der Fremden zugewiesen, | ist der Ansicht des Antragstellers, man müsse die Naturalisirung, | , die so leiht geworden, einschränken, Frankreih müsse die gefähr= | lihen Gäste entfernen, ohne seiner gewohnten Gastfreundschaft zu nahe zu treten. j Die Kommission für das Justizwesen hat Herrn Rouher zum Berichterstatter ernannt; sie gedenkt das erste Kapitel ihres Pro- jekts der Kammer vor fer Vertagung vorzulegen. Das Kapitel lautet: „Die Gerichtshöfe und Tribunale, die jet bestehen, werden mit ihren Richtern beibehalten. Keine Reduction des Personals fann anders, als durch Aussterben erfolgen. Sind zwei Stellen frei, so beseßt dex Staat nur eine.“ Dies sind die Hauptartikel. Nach langen und lebhaften Erörterungen hat der Ministerrath eine vollständige Veränderung des Beamten-Personals der Präfek- turen beschlossen, und zwar angeblich zu dem Zwecke, eine Menge von Beamten der Monarthie wieder änzustellcn.

Mehrere Journale veröffentlichen heute ein Rundschreiben des

ungarischen Ministers Batthyany an alle tiplomatischen Agenten

Ungarns, worin über die Behandlung der ungarischen Gelend-

nen von Seiten der Oesterreicher geklagt wird. Die Agenten wer=

den aufgefordert, bei den- respektiven Höfen darum nachzusudhen,

daß man einer solchen Lage ein Eude Mache. Au der Présse sollten diese: Thatsachen mitgetheilt werden, um die öffentliche Mei- nung aufzuklären; zugleich sollten sie bemerklich machen, daß, un- geachtet aller guten Absichten, dié ungarische Regierung nit für einen Ausbruch der Volkswuth einstehen könne.

Der Contre - Admiral Lepredour , dessen Vertrag mit Rosas, weil derselbe die französischen Interessen am Platastrome völlig preisgebe, allgemein getadelt wird, soll sofort in dem Contre - Ad- miral Vaillant cinen Nachfolger erhalten. Es heißt fortwährend, daß die Regierung den Vertrag in keinem Falle ratifiziren werde. Die pariser Blätter bemerken, der Grund der französischen Jnter-= vention în den La-Plata-Staaten sei gewesen, die von Frankreich

| dem Lande zu sterben , dem er gedient. seine Ausweisung.

Eine Rethe von Maires und anderen Personen, die mit dent Präsidenten auf seiner Reise in Berührung kamen, sind in die Ehrenlegion aufgenommen. 4 /

Die antisocialistische Propaganta zeigt an, daß ihr Wirkungs- kreis fich ausdehne, und daß in den Departements überall sich Co= mité’s bilden. cil E

Die Regierung hat die Eiscnbahn von Marseille nach Avignon garantirt. ai DEZAR

Der Constitutionnel sagt, die Arbeiten in Lyon seien jet so zahlreich, wie in den blühendsten Zeiten. Gleiches meldet man

aus Marseille.

Es wollen 332 polnische Familien, die flüchtig in Frankreich leben, nah Neu-Mexiko auswandern, Aa

Napoleon Bonaparte hat der Kammer cine Eingabe des Haupt- manns Olorski, eines polnischen Flüchtlings, überreiht. Derselbe ist ein, alter Soldat aus dcm Kaiserreih und wünscht friedlich in Er protestirt daher gegen

Die Postbeamten haben den Befehl erhalten, sich binnen drei Tagen in die Nationalgarde aufnehmen zu lassen und jeden Au-

| genblick bereit zu sein, mit ihren Waffen auf die Dienststube zu

fommín. s / E Die betreffende Kommission hat sich für die Erlaubniß erklärt,

| Herrn Sommier und seinen Kollegen aus dem Jura wegen eines

Zeitungs-Artikels verfolgen zu können. / Die Stadt Calais will eine Eingabe an die Kammer senden,

| um die Uebersiedelung der entlassenen Sträflinge in eine Kolonie

zu verlangen. Alle vie, welche im Departement Drome Waffen kesiten, sind

von General Lapène aufgefordert worden, sie binnen 24 Stunden abzugeben. , : Die badische Regierung soll von der französischen die Auslie- ferung des Finanz - Ministers der aufstänvischen Regierung, Heu- nisch, verlangt haben, weil er Staatsgelder mit fortgenommtn ätte. : Die Herren Cretineau -Joly und Dudon reisen heute nach Deutschland und Jtalien ab, angebklih im Interesse eines Jourx- nals der äußersten Rechten, das untcr der Haupt - Redaction des Ersteren am 29. September erscheinen soll. :

Die Presse versichert, daß die Fürstin Czartoriska, geborene Radziwill, nicht, wie deutshe Blätter gemeldet, in Wien verhaftet worden sei, indem sie sich wohlbehalten zu Brighton befinde, wo sie schon seit einiger Zeit wohne. Z

Ein eifriger Fourierist, Journet, wurde gestern vom Zuchtpolizeigericht zu sechs Tagen Gefängniß verurtheilt, (weil er Druekschristen ohne Erlaubniß dazu tif den Straßen vertheilt hatte. Er äußerte, daß ras Gefängniß ihn nicht ershreckez; er werde, troß der Richter, der Heiland der Welt sein. Bei dem Li-=- teraten St. Etme hat die Polizei gestern 60 Abdrücke eine Planes zur Bildung eines „Comité français“ weggenommen, weléhes die Unterzeichnung von Biitschristen um Revision der Verfassung be- treiben sollte. | Mehrere Repräsentanten vom Berge, Lagrange an der Spie, begaben sich gestern zu Dufaure, um ihn zu fragen, wann er den Belagerungszustand aufzuheben gedenke. - Er soll geantwortet ha- ben, daß er nächsten Sonnabend eincn darauf bezüglichen Gesetz- Entwurf vorlegen werde. a Das Briefporto nah und aus England is jeßt um ein Fünf-

wegen Handels-Jnteressen gewährleistete und von Rosas angegrif= fene Unabhängigkeit Montevideo? s sicher zu stellen; der neue Ver=- trag verstoße aber gegen diese Unabhängigkeit zuerst dadur, daß er Rosas das Rccht zuerkenne, Montevideo nach Belieben angrei= fen zu dürfen, sodann dadur, daß er den General Oribe als das Haupt der östlichen Republik anerkenne, während die Regierung von Montevideo nicht einmal gehört werde; dem General Oribe aber Rechte über Montevideo zugestehen, heiße, diese Stadt dem General Rosas überliefern, da Oribe ganz von demselben abhängig seiz ferner bewillige dieser Vertrag, daß die Entwaffnung der Franzo- sen in Montevideo vor sich gehen solle, che tie argentinischen Trup-= pen das Gebiet der östlihen Republik geräumt hätten; er seve keine Entschädigung für die von der argentinischen Regierung be- einträchtigten * Franzosen fest und gebe die Schifffahrt auf den Flüssen beider Republiken nicht frei.

Dem Journal du Havre zufolge, berihten Briefe aus Port-au-Prince vom 28. Juni, daß die haitische Regierung dén Bitten des Handelsstandes um Zurücknahme des Monopol-Gesetes nicht nachgekommen sei und nur eine Erhöhung des Tarifpreises des Kaffee von 27 auf 29 Dollars und der Baumwolle von 28 auf 30 Dollars verordnet habe. Daß nichts zu diesem Preise an- | zuschaffen sei, brauche nicht hinzugefügt zu werden.

Als Zeichen wiederkehrenden Vertrauens meldet der M oni- | teur, daß die Einlagen in die hiesigen Sparkässen seit zwei Mo- naten fortwährend zugenommen habín.

Der Klub des Staatsraths, der äußersten Rechten, hielt vor- | gestern eine stürmische Sißung. Es handelte sih darum, \si{ch über | die Kommission, welche die geseßgebende Versammlung während der Vertagung derselben vertreten soll, zu verständigen. Die Häupter des Klubs zeigten sich sehr exklusioz wie es heißt , be- | [Vol pn zu dieser Kommission nur Mitglieder ter Majorität zuzulassen.

Es geht das Gerücht, der Herzog von Bordeaux werde sich nach London begeben, wo die angeschensten Männer der Logitimi-= sten mit ihm eine Zusammenkunft haben würden.

Herr Armellini, einer der römischen Triumvirn, hat seine Zu- fluht nach Belgien genommen.

Die Anwalte der“ 6 suspendirten Journale in Paris habcn Protest gegen die Jnkompetenz - Erklärung des Gerichts eingelegt ; bart A wird Dienstag vor dem Appellationshofe ver-

andelt. ;

Der Dix Decembre bemerkt, daß die Vorstädte hon ruhi- ger würden, und daß nur die Polen und vorzüglich die Belgier, die hier als Flüchtlinge Gastfreundschaft gefunden, das Volk auf- reizen. Das genannte Journal fordert daher die Regierung zu Maßregeln gegen die Flüchtlinge auf.

Der Oberstlieutenant Duth9, interimistisher Commandeur der ien Legion der Nationalgarde, erklärt das Gerücht von einer Auf- lósung dieser Legion für falsh. Ein ministerielles Journal mel- det, daß keine ‘der noch bestehenden Legionen der Nationalgarde aufgelöst werden olle.

Georg Duchesne, vormaliger Redacteur des Journals le Peuple, wurde vorgestern wegen Preßvergehen vom' Monat Mai her zu 5 Jahren Gefängniß und 9000 Fr. Geldbuße verurtheilt.

Ein Dekret vom 3. August im Moniteur zeigt an, daß die Minister General Rulhieres, Herr von Falloux und Herr Lacrosse ihre respektiven Ministerien , in denen sie während ihrer Reise mit dem Präsidenten vertreten waren, wieder übernommen haben.

Der Staatsanwqlt' am Appellhofè von Martkinique, Herr Mey- niér/ ist durch: Herrn Maurin erseßt worden.

Vor das Geschwornengeriht zu Colmar sind sieben Personen

rxr Chassagne das Gesey nicht allgemein ge-

tel herabgeseßt worden; noch bedeutender is die Porto - Ermäßi- gung für Briefe nach und aus der Schweiz, die jeßt nur 30 Cen- timen kosten.

Bei jedem Bataillon der Nationalgarde von Paris soll eine Pionier=Compagnie errichtet werden, weil man im Falle eines Bar- rikadecn-Kampfes ‘davon großen Nutzen erwartet.

Nach einm Berichte aus Batna im Moniteur Algerien hatte die Kolonne des Oblersten Carbuccia in der Oasis von Zeatcha beim Angriffe auf ein stark befestigtes Dorf der Jnsur- genten einen heißen -Kampf zu bestehen und mußte sich nach zwei Stunden mit Verlust von 32 Todten und 117 Verwundeten zu- rüdckziehen.

Großbritanien und Jrland. London, 4. Aug. Die Times spriht in Bezug auf die Reise der Königin nah Jr- land von den ungünstigen Verhältnissen dieses Landes, unter wel-= hen der Besuch der . Königin eintritt. Armuth, Pestilenz und Hungersnoth laste auf dem unglücklichen Lande, in welchem die Reichen arm, die Armen ganz entblößt geworden. Bei dieser Lage würde die Enlfaltung kostspieliger Pracht und vershwenderischer Festlichkeiten kein Zeichen überströmender Loyalität, sondern ein Hohn auf die Leiden der Lebenden und die Gräber der Todten sein. In=- dessen legt die Times diesem Besuche große Wichtigkeit bei. Die Königin sei in diesem Augenblicke die Vertreterin der Gefühle und der Versöhnlichkeit der Engländer. Sie verkörpere die Gesinnungen, welche die Mehrheit des englischen Bolkes gegen Irland hege. Wie ihre eng- lischen Unterthanen, habe sie das größte Interesse für ihr irländi= {es Volk und das tiefste Mitlcid für seine gegenwärtigen Leiden. Eincn nicht unwichtigen Vortheil findet tie Times in dem Ums-= stande, daß durch den Besuch der Königin Irland in die Mode kommen werde. Jrland werde bald für alle Engländer das sein, was Wales lange für Lancastershire und Chestershire ge- wesen, nämlich die gewöhnliche Sommertour. Hierdurch werde die starke Schranke des Vorurtheils und der Unwissenheit ge- brochen werden ; die Engländer würden über die wirklichen Fähig- keiten und Beschwerden Jrlands, die Jrländer über den Werth der englischen Meinung und der we@(selseitigèn Dienstleistungen belehrt werden ; beide Nationen würden sich überzeugen, daß keine von bei- den ohne die andere fertig werden könne. Der Beweis werde ge- geben werden, wie {chwach religióse und politische Verschiedenheit gegen die instinkimäßige Liebe des mens{lichen Herzens sei. Mazzini is in London angekommen,

Nußsland und Polen. Warschau, 4, Aug. (Bresl. Ztg.) Es geht die Nachricht ein, daß die Magyaren 48,000 Mann stark, mit 48 Geschüben, unter den Befehlen von Dem- binski, Wysocki und Perczel nah Szegedin aufgebrochen sind und diese Stadt stark befestigen. Alle Kriegsvorräthe aus Groß-Wardein werden von den Insurgenten nach Arad gebracht.

Kali s\ch, 31, Juli. (C. Bl. a. B.) Reisende, welche aus Warschau hier eingetroffen sind, erzählen, daß das Grenadier- Corps: doxt eingetroffen ist, und daß endlich auch die längst erwar- teten Garden zum Theil bis in die Nähe der Hauptstadt gerückt sind, - Die Mobilmachung dieser auserlesenen Kerntruppen erregk natürlich sehr nachtheilige Deutungen der Polen in Betreff des russischen Feldzuges in Ungarn, welche aber mehr gedacht, als aus- gesprochen werden, Kundige jedoch wissen sehr wohl, daß der Aus- marsch des Grenadier-Corps und der Garden bereits im ver FprER Jahre, also vor der Einmischung der Russen in die ungarische

als Theilnehmer an der Manifestation vom 14 Juni geladen.

gelegenheit, bestimmt war.