1849 / 219 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Jahresgehalt von 6000 Fl. und nicht 2500 Fl, wie mehrfach an- n worden ist.“ : Ea tis - Ministerium der Justiz ist diéser Tage cin Reskript ergangen dur welches alle jene Justiz - Beamten und Staatsdienst - Adspirauteu „die sich in der Pfalz an der dortigen Bewegung durch Wort oder That betheiligt haben, mit Untersuchung und Bestrafung bedroht werden, Dasselbe gilt; auch von allen je- nen, welche im diesseitigen Baycrn nach der Ansicht des Ministérs an den politischen Bewegungen der Gegenwart in einer Weise sich betheiligt haben, die mit den Pflichten des Staatsdieners nit ver=

einbar fei.

Speyer, 5. Aug. (Nürnb. Korr.) Kolb, der ¡haupt- sächlich wegen Verleitung des Militairs zum Abfall und Meineid während der Maitage im verflossenen Monat arretirt wurde, ist nicht, wie einige Blätter behaupten, auf freien Fuß geseßt, sondern befindet sich noch in Zweibrücken in Untersuchungsarrest.

Das hart an der französischen Gränze liegende Städtchen Hornbach wurde vorgestern in Belagerungszustand erklärt. Kaum war nämlich das Militair abgezogen, als mehrere nah Frankreich entflohene Häupter des Aufstandes dahin zurückehrten. Als die Gendarmen dieselben arretiraa wollten, rotleten sich die Einwohner zusammen und vertrieben die Gendarmen, Sofort wurden einige hundert Mann Infanterie als Besaßung dorthin verlegt.

TVürttemberg. Stuttgart, 8. Aug. (O. P. A. Z.) Gestern Abend erzählte man, daß der König die Cntlassung der Minister nicht angenommen habe, und daß die Minister-Krisis so- nach beendet sei. :

Baden. Karlsruhe, 9. Aug. Der Karlsr. Ztg. wird aus Rastatt vom 7, August Nachmittags geschrieben: „Meinem Bericht von diesem Morgen über die Vollstreckung des standgericht- lichen Urtheils gegen Biedenfeld und Elsenhans. muß ih die Be- rihtigung folgen lassen, daß nur der Lebtere erschossen worden ist. Von welcher Seite eine Aufschiebung des Vollzugs gekommen, wa-= gen wir nicht zu entscheiden, da die verschiedensten Angaben nur gerüchtweise umlaufen, So viel ist gewiß, daß am Vorabend ziem- lich spät noch Nicmand etwas davon zu wissen schien.“

Rastatt, 7. Aug. (Bad. Merk.) Gestern früh wurden 270 Gefangene’ vom 1. Aufgebote (aus dem Amt Durlach, Mann= heim, Freiburg 2c.), welche sich gezwungen dazu hatten einstellen müssen, unter Militairbegleilung in die Heimat entlassen.

Freiburg, 5. Aug. (Bad. Merk.) Vor einigen Tagen machte Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen nach aufgeho= bener Tafel mit einigen Offizieren seines. Stabes cine Lustfahrt nach Breisach, Sie bestand nur aus fünf Wagen. Neben dem Heerführer \aß in sciner Husaren-Uniform der Prinz Friedrich Karl, welcher noch immer den reckchten Arm in der Binde trägt. Der ba- dische General - Kommissär Séhaaf und einige Diplomaten waren ebenfalls von der Partie.

Sobleswig - Holstein. Scch{leswig, 8. Aug. (Alt. Merk.) Heute Mittag verkündigte der Präsident der Landes-Ver=- fammlung in öffentlicher Sibung den in der vorigen Nacht gefaß- ten Beschluß über den Rückmarsch der \hleswig-holsteinischen Trup- pen nach Holstein in folgender Weise: :

Die \chleswig-holsteinische Landes-Versammlung hat in ihrer heutigen geheimen Sißung auf den Antrag des Abgeordneten Direktor Olshausen beschlossen, den in der Nacht vom 7./8. August -in geheimer Sißung gefaßten Beschluß der Landes-Ver= sammlung in öffentlicher Sibung bekannt zu machen,

Jn Uekereinstimmung hiermit ersuche ih den Herrn Secre- tair, Folgendes in das Protokoll der heutigen Sibung aufzu- nehmen:

Nachdem der Herr Departementschef Harbou der Landesver- sammlung in rer geheimen Sibung am 7. d. M. über das seit der leßten Vertagung in Bezug auf die Landessache Vorgefallene Mit= theilungen gemacht hatte, erwählte die Versammlung auf den An- trag res Abgeordneten Schmidt und das vom Abgeordneten De. Gulich gestellte Amendement einen Ausschuß, um der Versammlung über den in dcn Mittheilungen der Regierung erwähnten Rück- marsch der schleswig-holsteinischen Truppen nach Holstein, in der Abendsizung desselben Tages Bericht zu erstatten und etwanige An- träge an dieselbe zu stellen. Die Majorität des Ausschusses, be- stehend aus den Äbgeordneten Schmidt, Steindorff, Direktor Ols- hausen und Pr. Güulich beantragte:

„Die Landesversammlung wolle beschließen, bei der Statt-

halterschaft darauf auzutragen: daß eine Räumung des gan-

zen Herzogthums Schleswig, namentlih des Tee on

Theils desselben, einschließlich der Stadt Eckernförde, von

den scleswig-holsteinischen Truppen nicht stattfinde, und raß

demgemäß die erforderlichen Besehle an das General-Kom- mando der Truppen rechtzeitig erlassen werden mögen.“

Die Minorität, bestehend aus den Abgeordneten von Prangen, Lüders und Wiggers aus Plön, trug dagegen auf die Erklä- rung an, „daß die Versammlung nicht veranlaßt sein könne, an die

Statthalterschaft den Antrag zu richten, daß. die in Betreff

des Zurückgehens der Truppen über die Eider erlassene

Ordre zurückgcnommen werden möge.“

Nach stattgesundencr Berathung ward der Antrag der Majo- rität zur Abstimmung gebracht, und entschieden sich bci namentlichem Aufruf 54 Mitglieder dagegen und 44 Mitglieder dafür.

Der Chef des Kriegs =- Departements hat folgende Bekannt- machung erlassen: ; i

„Die gegenwärtige Lage der Herzogthümer Schleswig - Holstein mach das fernere Eintreten deutscher Offiziere in die Armee erforderlich, Das unterzeichnete Departement ist eus worden „„ eine desfällige öffentliche Aufforderung zu erlassen. Jn dieser A wird Folgendes bemerkt : 1) Gesuche um Anstellung als Offiziere in der shleswig -holsteinishen Ar- mee sind an das Departement zu richten unter Anlegung der ‘betreffenden Dienstpapiere, Führungs - Atteste und Zeugnisse, Nur diejenigen, welche be- friedigende Zeugnisse über ihre Befähigung und ihr ehrenhaftes Verhalten beibringen, haben Anstellung ‘zu gewärtigen. 2) Die im Kriege mit Dänec- mark im Land- oder See - Militair - Dienst verwundeten Krieger, so wie die Wittwen und Kinder der gefallenen Krieger, hgben i1 Gemäßheit des Ge- seßes vom 27. Juli d. J, angemessene Pensionirung oder Unterstüßung aus der Staatskasse, so weit sie derselben bedürftig sind, zu gewärtigen. 3) Die Herren: Offiziere, welche ihren Beistand der deutschen Sache Schleswig- Hclstein leihen wollen, werden ersucht, ihre Gesuche möglichst bald bei dem Departement. einzureichen. Gottorf, den 6. August 1849, Das Departe- ment des Kriegswesens der Herzogthümer Schleswig-Holstein, Jacobsen,“

„Altona, 9. Aug. Der Alt, Merk. sagt, er sei in den Stand. gesebt, „folgende Cirkular-Note des Reichs-Ministeriums in Granlfarig Nan L :

Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Neichsverweser- habeu auf An- trag. Ihres ¿Minister-Rathes . ten A fn fa n Wies der zu Berlin am 40ten d, M. zwischen den. Königlih preußischen und König- lih dänischen Bevollmächtigteu , abgeschlossenen Frievens-Prälimitiarien ‘Und Waffenstillstands-Conveution an sämmiliche deutsde Bundesstaäten die nachstehende Mittheilung zu richten;

1454

. „Als die Königlich preußische Régierung am 18, Mai“ d, J. der provisorishen Central - Gewalt für Do den“ Entschlúß ankün- digte, die “Leitung des Kriegés und“ der“ Unterhandlungen" mit Däne- mark in die Hand zu nehmen, “erschien der Central - Gewalt die Nothwendigkeit cines Schrittes niht nachgewiesen, welcher den Foribe- stand der Fundaiwitidtiäge des deutschenBundesrechts thatsächlich vLerneinte und. in seinen Voraussezungen und in seinen Folgen glei bedenklich war, Jú- ihrem Rech" ebén #0 sehr durch den Artikel X], dét sichert, wie durch. das Gese vom 28; Juni 1848 verpsli der Ehre und det’ Jnketessen Deutschlands in eilen Buy sorgt vor dem Unglück einer begüttnenden Auflösung des“ _ int sei wichtigsten Beziehungen, ersuchte die Cenkralgrwalt mit S@reiden*vbom 28, Mai d. J. die Königliche Regierung, der erwähnten Ankündigung keine Folge zu geben und bis auf Weiteres dem Reichsverwescr die Unterstüßung Preußens bei der Kriegsführung und Friedcns - Unterhandlung mit Däne- mak serer zu gewähren. Ersuch „Cine Exwiederuyg, der Königlichen Regierung auf dieses Ersuchen Vi in Folie der’ seitdem Fn rien Tidg eee dtntk ines Lage Deutschlands unterblieben zu sein, wonah der deutsche Bund zwar

“zur Wahr lege, und be*

noch in seiner Wesenheit bestehen, aber in der provisorischen Centralgewalt.

ein zureichendes und berechtigtes Organ nicht besißen soll. Es is bekannt, daß die preußische Regierung, obwohl diese ihre Auffassung in ihren leßten Folgerungen seither weder rechtlich noch praktisch" ins Leben' treten konnte, dieselbe doch selbst dur völligen Abbruch des Geschäftsverkehrs ' mit der provisorischen Centralgewalt bcthätigen zu müssen glaubte. Von der shwan- fenden, nur der Macht und dém Zufall preisgegebenen Lage, in welche die früher vom deutschen Bunde, dann von der Centralgewalt geleiteten gemein- samen Angelegenheiten hierdurch geriethen, bot der deutsch - dänische Streit sofort ein Beispiel, Die scither in London Namens des Neichsverwesers geführten Friedens - Unterhandlungen wurden ohne eine Betheiligung der Centralgewalt nach Berlin verlegt, während gleichzeitig der Oberbefehlshaber des aus den Kontingenten verschiedéner Staaten zusammengeseßten Heeres in Eid und Pflicht des Reiches verblieb,

Die unter so beklagenswerthen Umständen zwischen Preußen und Dä- nemark zu Stande gekommenen Verträge sind dem Neichsverwescr weder zur Prüfung und Genebmigung. vorgelegt worden, nech können Se, Kai- serliche Hoheit in der Pflicht und Würde, Jhrer Stelluug oder in dem ma- teriellen Jrhalte jener Verträge eincn Beweggrund cxkennen, die denselben abgehende Rechtsverbindlichkeit für die Gesammtheit aus eigenem Antriebe zu ergänzen oder den Beitritt anderer deutschen Staaten, welcher von Sei- ten Preußens anheimgegeben worden is, für rechtmäfig zu erklären, Se, Kaiserliche Hoheit erachten sih vielmehr für verpflichtet, sowohl die Rechte der Centralgewalt Deutschlands , als" diejenigen aller einzélnèn Staaten Deutschlands gegen die mehrerwähnten Verträge ausdrücklih zu verwahren und die rechtsguültige Erledigung“ des Streites mit Dänenark dém “künftig im Namen Deutschländs bzuschtießcüdäi Frieden vorzubehalten.

„Jn der Nückfsicht jedoh, däß es unter den gegebenen Verhältnissen nicht inder Aufgabe der Centralgewalt gelegen sein kann , die Fortsepgun eincs Krieges , welcher thatsächlich fein deutscher Krieg geblieben ist , Cd einzelne Bundesstaaten zu veraulassen oter zu autorisirén und dadurch die Gefahren des inneren Zwiespalts" unberehenbar zu vermchren, haben Se, Kaiserliche Hohcit ziitig sh bewogen gefunden, Jhrerscits“ dén Befehl zu einer faftischen Einsteliüng der Feindseligkeiten nah Maßgabe der rein mili- tairishen Bestimmungen der berliner Wäffenstillstanbs-Conventiön" zu erthei- len, und die Reichsminister des' Kricges" und' ter Marine mit allen zu“ die- sem Zwecke weiter erforderlichen Aúördnungen zu beauftragen.

Der Unterzeichnete hat die Ehre, die hohen deutschen Regierungen dem- gemäß zu ersuchen, hinsichtlich der nöthig werdeuden Verfügungen über die im Rcichsdieust gegen Dänemark verwendeten Kontingente mit dem Reichs- Kriegs-Minister in Benehmen zu treten, im Ucbrigen aber die- gegenwärtige vcrwahrende Erklärung gefälligst zur Wisseuischast zu nehme,

Frankfurt ‘a. M,, deu 4. August 1849.

Der Präsident des Reichsministexraths.

; (g!z) Wittgenstein."

An den substituirten Bevollmächtigten bei der „Centralgewalt für Schleswig-Holstein , Herrn Legations-Secre!airx von Stemann, dahier,

âDldenburg. Oldenburg, 7. Aug. (Wes. Z.) Das in der gestrigen Sit ung dés Landkages verleséne (und bereits er- wähnte) Schrciben - des Staäts - Ministcriums“ über die deutsche rage lautet: :

Die Großherzogliche Staatsregierung hat son bei Eröffnung des dics- jährigen allgemeinen Landtags die Zustimmung desselben zu den in Berlin abgeschlosscnen Verträgen in Betreff der einheitlihen Gestaltung und Ver- fassung Deutschlands als cinen dringenden Gegenstand der Verhandlungen des Landtags bezeichnet und vorangestelltz sie hat sich zugleich vorbehalten, nähere Mittheilungeu in dieser hochwichtigen Angelegenheit fördexsgmst zur Kenntniß des allgemeinen Landtags zu, bringen,

Indem das unterzeichnete Staatsministerium in den Anlagen eine Reihe von Aktenstücken vorlegt, aus welchen sih der Stand der Sache voil- ständig crgeben wird, begleitct es dieselben mit den nachfolgénden verbin- denden und erläuternden Bemerkungen.

Als die Staatsregieruyg mit 27 anderen dentshen Négierungen ihre

Zustimmung zu der. am 28, März d. J: von der National-Versammlung beschlosscnen Reichsverfassung am 14, Aptil durch ihren Beyollniächtigten zu Frankfurt erklären licß, ging sie dabei besoiiders von dem Gesichtspunkte aus, daß die Gefahren einer längeren Verzögerung des deutschen Ver- fassungswerkcs drohender und bedenklicher scien, als dicjenigen, welche aus den etwaigen Mängeln der unter Parteistürmen zu Stande gekommenen Reichsverfassung zu befürchten scin möchten, Diese Mängel wären von der

diesseitigen Staa!egiornns piht, nur erkannt, sondern in Verbindung

schen und mit 24. anderen deutschen Regicrun- |

gen der National-Versammlung aug bezeichnet vorden, wie die. bekanu- m

mit der Königlich preußi

ten Verhandlungen mit derselben Februar und März d. J. zwi- schen der ersten und zweiten Lesung des Verfassungs - Entwurfs erge- ben únd die unter 1 und 1 híer auliegeiden Aftetistücke im Einzelnen dar- thun. Auch in der unter 111 hier anliegenden Eikiärurg und Kollektiv-Note vom 14. April d, J. ist wiedèr darauf hingewiesen, und wenn \o viele deutsche Regier: ngen sih denno für die, Aynahme und Anerkennung der Reichs- Verfassung, wie sie vorlag, bexeit exklärten, fo war dabei außer dem pben erwähnten Hauptgrunde guch die Hoffnung mitwirfend, daß es dem guten Geiste der Nation und der Zulunst gelingen werde, jene Mängel auf geseßmäßigem Wege zu entfernen. Außerdem äber knüpften die zustimmen- den Regierungen, wie die Anlage 11], ergiebt, die Annahme der Verfassung an die Voraussezung, daß nun au die preußishe Regierung densclben Schritt thun und in Folge dessen alle übrigen deuischén egierungen, welchen der Eintritt in den Bundesstaät nicht durch. hre brsonderen Ver- hältnisse unmöglich sei (wie Ocsterreich) sich änschliefén würben,

Man fonte sich damals ‘der Hoffnung hingeben , daß diese Voräus-

seßung in Erfüllung gehen , daß dèr gemeinschaftlihe Schritt der 28 Re-

gierungen diese Erfülluhg beschleunigen werde. Jn Bexlin hätte der König weder entschieden angenommen ,„. noch entschieden abgelehnt, vielmehr waren durch die Cirfularnote des preußischen „Ministeriums vom 2, April die deut- hen Negierungen zu unverzüglichen Berhandluñgen in Frankfurt über das Verhalten zu der von der National - Versaninlung beschlossenen Reichsver- fassung aufgefordert. Die Stimme des Bolkes in bei “weltem deu meisten Theilen Deutschlands schien sich mit Entschiedenheit -für die Annahme der Verfassung zu erklären, fast alle Organe der öffentlichen Meinung erhöben ihre Stimulen für -sie, die eben versammelten Laudstände in dên größeren deutshen- Staaten faßten Beschlüsse und machten Anträge in diesem Sinne, die widcrstrebenden Regierungen dieser Staaten schienen s{chwankend zu

werd L O

Wäre es dex National - Versammlung möglich gewesen, unter solchen Umständen eïne rühige Und feste Hâltung: ‘innerhalb ihrer geseglihen Schran- fen zu bewahren. hätte die Centralgewalt. sie kräftig und. entschieden darin unterstüßt, fuhr die helfende Volksstimmung fort, sich. dex ihr in _reihlichem Maß zu Gebot stehenden, durh Geseß und, ( ‘tgatéordnung erlaubten Mit- tel und, Organe zu_ bedienen, ohne si, ableïtên und abirxen zu lässen, auf ganz ungebahnke Wege und zu ganz dunklen Zielen, es is mehr als

| wahrscheinli, baß eine buündesstaatliche Einigung Déeutschläahds auf dem : Gründe ver Verfassung ‘vóm, 28, März dvamäls zu Stande gekommen und 1 deren allmälige gesehliche ‘Reform zu erwarten gêwesen sein wltrde,

Punves e ges

cs in seine_} \hläagen® gemeins:

* Ansich ‘der’ ]} und offenen Empörungen einen Rückschlag der öffentlichêh #

Dem allgemeinen Landtage is bekannt, daß und warum der Entwicke- lungsgang der deutschen Angelegenheiten ein anderer und minder glücklicher gewesen is, Jn dem ‘Chaos, von Mißverständniß und Begriffsverwirrung, Unsicherheit und Geseplosigkeit, Aufruhr und) Krieg, ! dasseit Enve?April? über einen großen Theil von Deutschland- hereinbrarh ,* eilte diezNational- R vidamr uttd. ohne ihre Schuld der völligen Auflösung; entgegen, die provisoris{# Centälzèwalt shwand zu großer? Schwäche herab 7 es gab fauni noch p det? Einigung und gemeinsamen Politik in Deutsh- land: Díe 28 ( ta =wtlche die Reichsverfassung: anerkannt hatten, mäch- ten "vergëblich#® Anskkengungen des Festhaltens“ an dersélben und. des. Ein-.

19 gemêinschaftlicher» Wege für eiue politische Eiñkigung.. durch ihre Bevollmächti in Ftänkfürt. Solche Versuche E E an der Getrenntheit und Ungleichartigkeit dieser Staaten, an der Verschie- denheit ihrer Lagen und Juteressen, an der Unmöglichkeit, unter sich auch nur vorübergehend einen einheitlichen staatlihen Körper darzustellen. Sie konnten um-so-weniger glücken,-als-die-in-mehreren-Theilen-Deutschlands- unter der Firma der Reichsverfassung ausgebrochenen wilden Bewegungen Meinung zu- nächst in den größeren Staaten, besonders în Preußen erzéugt ‘hatten. Die der Reichsverfassung vom - 28. März. widerstrebenden Regierungen fanden sich dadurch gekräftigt, sie lösken-ihre Kammern auf, machten ihre Truppen mobil, und die preußische Armee, zahlreich und kräftig organisirt wie sie is, schlug überall in Deutschland decn bcwaffneten Aufstand nieder,

Zugleich aber bot die preußische Regierung, in Anerkennung der unab- weisbaren Bedürfnisse des Landes und der Zeit, und in- Gemeinschaft mit den Königl. Regierungen von Sachsen und Hannover einen neuen Weg an, zur Erreichung einer vorläufigen politischen Einigung und einer dem- nächstigeii bundesstaatlichen Gestaltung unseres mehr: als- je getheilten Va- terlandes. So ‘lange noch“ irgend eine Hoffnung. für die Einigung auf den Grund der Rêich8verfässung ‘vom 28. März vorhanden war, hatten diè 28 Regierungen, denen sih später die Königl. württembergische an- loß, jede Theilnahme an - den Verhandlungen“ zu Berlin beharrlich ver- mieden und abgclehnt, so daß nur Preußen, Oesterreich; Bayern, Sachsen und Hannover bei denselben vertreten waren. Als: aber dánn am-26; Mai zwar núüt' von Preußen, Sachsen und! Hannover cin’ Vertrag, so- wohl über die provisorische ' Leitung der allgemeinen. - Angelegenheiten Deutschlands, als über die künftige Gestaltung desselben zu einem Bun- desstaat unterzeichnet worden“war/ glaubteu- einzelne / dieser Regierungen in Betracht ihrer eigenen inücrcn Verhältnisse sowohl,“ als- der verzweifelten Lage Deutschlands überhaupt“ ihre Geneigtheit zum Betreten! des- lehten noch übrig bleibenden Weges zur Eilangung einer Einigung: und. eines Einverständnisses über die deutsche Verfassungs - Angelegenheit inBerlin- er- flären lassen zu müssen,

Eine sodann méhimals versuchte gèmeinschaftliche Verhandlung der 28 Staaten mit den berliner Paciscenten wurde ‘dadurch unmöglich. gemacht, daß dic Lagen und Ansichten in Bezug auf die Dringlichkeit und Nothwen- digkeit des Beitritts ss durchaus verschieden zeigten. So haben denn nach und nach im Verlaufe dcr Monate Juni uud Zuli ihren Anschluß, in Bers lin: verhandelt und“ abgeschlossen: Baden, beide Mekleuburg, Anhalt-Bern- burg, Hessen-Darmstadt, Nassau, Sachsen-Weimar, Sachsen-Koburg-Gotha, Sawsen-Meiningen,- Sachsen-Altenburg, Anhalt-Deßau-Cöthen und Bremen, Kurhessen, Braunschweig, Schwarzburg-Rudolstadt , Hamburg .und- Lübeck waren’ nach den legten Nachrichten noch -in Verhandlung. Von Baden, Berüburg , Mccktenburg, Weimar und Nassau is bie Ratifieation erfolgt, Außer Bayern und vielleicht Württemberg is der Beitritt aller deutschen Staaten in der nächsten“ Zeit zu: erwarten. id t

Die diesseitige Staats-Regierung hat uach langer reiflicher Erwägung ihre Bereitwilligkeit‘ zu unterhandeln am 24. Juni in einem Schreiben an das Königl. preußische Staats-Ministerium erklären lassen und: im Anfang Juli zu diesem Zwecke einen Bevollmächtigten nach Berlin gesandt, Die Verhandlungen und das Verfahren desselben ergiebt sich aus dem unter 1IV, hier anlicgenden Protokolle, an dessen Schluß sich der Beitritt Olden- burgs zu dem am 26. Mai zwischen den Königlichen Regierungen von Preußen, Sachsen und Hannover abgeschlossenen Vertrage, vorbehaltlich der Ratification ausgesprochen findet. Es wud hierzu nur bemeikt, daß der Beitritt der übrigen deutschen Staaten unter wesentlih ganz gleichen Er- flärungen und Bedingungen erfolgt ist.

Die Anlage V enthält- jenen- Vertrág- in beglaubigter Abschrift , wie in den Anlagen VI. und VIE die zum Beitritt einladenden Schreiben des Königl, preuß, Minister-Präsidenten, in der Anlage VII]I, der dem zu beru- fenden Reichstag vorzulegende Verfassungs-Eutwurf, in der Anlage 1X, der Entwurf eines Gesezes sür die Wahlen zum Volt‘shause, und endlich in der Anlage R. die „Denkschrift ‘’ dem Landtage übergeben wird, welche als eine authentische Juterprelation tes Eniwurfs zur Reichs-Verfassung diesen näher erläutert und erklärt.

Indem die Staatsregierung hofft, daß der allgemeine Landtag mit- telst diejer Aktenstücke cine vollständige Uebersicht des Standes dèr Dinge in der wichtigsten Und dringehdsten Angelegenheit des deutschen Vaterlandes erlangen werde, fügt sie noch hinzu, daß sie zu jeder weiteren bégründenden Erklärung und Mittheïlurg über das Vorgelegte bereit is. Sie knüpst daran zugleich den Wünsch an den allgeméinen Landtag, derselbe wolle den hochwichtigen Gegenstand einer schleunigen Erwägung und Berathung un- terzichen, da von dem baldigen definitiven Beitritt der deutschen Staaten dic Berufuyg eines neucn Retchstages abhängt, der Eintritt einer Maßregel als, durch welche nah der Ansicht der Staatsregierung der deutschen Na- tion allein, wieder ein Mittelpunkt ihrer Juteressen und eine Aussicht auf ihre politishe Einigung und Gestaltung gewährt werden kaun,

Dié Staa sîegierung schließt endlich mit demi Antrage: /

der allgemeine Landtag wolle dern au seinerseits seine Zustinimung zu pem scitens der Staakôregierung verhänbeltén Bettrage mit den Königl. Regier1ligen von Preußén, Sachsen und Hannover ertheilen, womit er " zitgleih die Anerkennung des Scbiedsgerichts als der fompetenten richter- lien: Behörde des in seiner Entwickelung begriffenen Bundesstaats aus- sprechen und die Verfassungs-Vorlage vom 26. Mai, vorbehalilich dessen, was daran durch die Revision auf dem Reichstage _abgcändert wird , so wie: endlich die Beschickung dieses Reichstags nah dem ber Vorlage bei- gefügten Wahlgesez-Entwurf , vorbehältlich der daran durch die Staats- regieruitg nach dem Liúdesverhältnisse anzüordnenden Modificatiónen ge- nehuiigen würde. Ae : Die Staatsregierung kénük- und sieht keine ändeten Weg zur Erlau- güing dessen, was Leutschland am dringendsten Noth thut; sie hofft von

dem Patribtismus der Landesvertreter, daß dieselben diesen Weg mit ihr

in Einigkeit und Entschiedenheit betreten werden,

burg, 3, August 1849, E 9 Staats-Ministeriuni :

Schloifer, Mosle. Zedelius, Römer.“

Sachsen-Koburg-Gotha. Koburg, 7. Aug. Der Her- zog. ist bereits, am Atén diescs áus Schleswig in séine Residenz zu- ruckgekehrt. Er hat sich alle Feiérlichkeiten, welche die hiesigen Bewohner zu seinem Empfange veranstalten wollten, durchaus ver- beten und nahm nur eine Parade der Bürgerwehr und die Be- grüßung der städtischen Behörden an. Morgen treffen auch die Soldaten des fkoburgischen Kontingents aus Schleswig-Holstein nach fünfmonatlichèr Abwesenheit wieder in ihxer Heimat ein.

Götha, 8. Aug. (D. A. Z.) Die Ständekammer hat in ihrer heutigen Sißung den Antrag des Verfassungs - Ausschusses, dén Anschluß an das Bündniß der drei Könige betreffend, mit großer Majorität angenommen. Der Añtrag lautets

¿Obschon die Versammlung die in dem Ministerial » Erlásse vom Zten d, M. ansgesprochene Ueberzeugung , daß bei den gegenwärtigen politischen Vérhältnissen in Deutschland die Bildung eines deutschen Bundesstaats mit paxlamentarisher Verfassung, mithin die Herstellung deitsher Einheit, nur auf dem durch das Bündniß der drei Könige ähgebahnten Wehe zu errei- chen stehe, in dieser Allgemeinheit nicht theilen kin, \o eïfennt sie doch die Stellung des Herzogthums Gothà pegeitüber den derhiäligen politischen Berhälthisseà Déeùtschlands als eine solche, welche den Anschluß des Herzog- thums an das Bündniß der drei Note als eine äußere Nothwendigkeit erscheinen läßt, Die: Versammlung trägt aitch lediglih ‘dieser erkannten äußeren Nothwendigkeit Rechnung, indem sie die zufolge des an Staatsgrundgeseßes erforderliche Zustimmung zum diesseitigen Anschlusse an das Bündniß der drei Königreiche ertheilt, Sie fnüpft jedoch an diese ihre

ustimmungs-Ertheilu Iu der Lem Blinbn beigeirctenen : oder--noch beitretenden Staaten - in

Beziehung -auf: vas: Wählverfahren 2c. gemacht, auch aufdas Herzogthum

Gotha? ausgedehntwerdenz daßferner die Staats-Regierung. mit alleu. Kräf-

tew-dahin-e wirke ;/ daß: das dem. berliner Verfassungs - Entwurfe beigefügte

Wahlgesetz inuerhalb.-des zu errejhenden Spielraums- den. hiesigen Verhält--

nissen so entsprechend. als. möglich modifizirt und daß endlich bei der Be- seßung des--Schiedsgerichts dem Herzogthum. Gotha ein unter Mitwirkung der Volksvertretung auszuübendes“ Mitbesczungsreht ; sei es auch in- Ver- bindung mit den SA, thüringishen-Staaten, eingeräumt werde. Außer- dem beschränkt die Abgeordneten-Vérsammlung ihre Zustimmung zu dem fraglihèn Bündnisse“ und! zu dem.-ihr in: extenso mitgetheilten trage’ auf den: Jnhalt dieses’ leßteren: und. will dem Herzogthum Gotha den sofortigen: Rücktritt: von dem in Frage stchenden- Bündniß: ausdrücklich vor- behalten wissen, für den Fall, daß dem Juhalte des dem. Bündnisse zu Grunde, liegenden; Vertrags von Seiten der das Bündniß proponirenden Regierungen nicht nachgegangen wird, „sei cs, daß diese sämmtlich in einzel- nen Beziehungen dem Vertrage untreu werden, sei es, daß eine derselben von dem. Bündniß zurüctritt oder daß das Bündniß -zu anderen -als den ‘in dcm Vertrage klär ausgesprochenen Zwecken benußt werden: soll,“

E Ausland.

Frankreich. Gesebgebende Versammlung. Sitzun vom 8. August. Präsident Dupin. Dem Minister wi ein R dit von 200,000 Fr. für die Familien bewilligt, die durch die Uebershwemmung in Folge des Austretens des Furend im Loire- Departement am meisten“ gelitten. Das Ministerium bringt einen Geseg-Entwurf“ ein, um bas Kabinet zu ermähtigen, während der Vertagung die Konzession der Eisenbahn: von Paris nah Lyon- und von’ Lyon nah Avignon zuzuschlagen. Die Ueberweisung des Ent- wurfs an die’ Budget-Kommission wird verlängt. Einige Deputirte wünschen die Bildung einer besonderen Kommission, da der Gegen- stand sehr wichtig. Die Kammer weist den -Eutwurf- der. Budget- Kommission zu. Diskussion über die Eisenbahn von Paris nah Lyon: Die Regierung verlangt einen Kredit von 7 Millionen für diese Eisenbahn unterhalb Chalons an der Saone. Die Kommis- sion bewilligte nur drei Millionen. Herr Larabit vertheidigt das

Verlangen -der Regierung im Interesse der Arbeiter. Der Be- richterstatter, Herr Lestiboud ois, sagt, die Kommis- sion hätte der Regierung - Alles, was möglich, bewilligt ;

vor Allem sollten die begonnenen Arbeiten vollendet werden ; der Zustand der Finanzen erlaube nicht, mehr zu bewilligen. Nach einigim Hin- und Herreden über die Vortheile und. Nachtheile der Ausheutung der: Eisenbahnen. durch. Compagnicen wird ver Ent- wurf der Kommission , die Bewilligung von 3 Millionen, ange- nommen. Die Kommissión über die Aufhebung des Belagcrungs- zustandes von Paris“ reiht ihren Bericht ein und verlangt die Dringlichkeit. Dieselbe wird bewilligt, Dex Präsitent bemerkt, daß der Entwurf des Geseves über die Aufhebung des Belage-, rungszustandes von Paris morgen, nach dem Geseve über den Be=, lagerungszustand, au der Tagesordnung sein werde. Es erhebt sich darauf eine Debatte. über die Organisirung des Gerichtswe- jens. Man klagt über die Aufhebung dicses wihtigen Gegenstan- des und verlangt unmiltelbare Besprechung desselben. Herr Ch au f-=. four bemerkt, daß man, statt eines ganzen Entwurfes, ein Bruchstück eingebraht habe. Er bekämpft außerdem das Prinzip der Unabsebbarkeit. Der Aufs{chub_ wird verwor-. fen. Der Geseß - Entwurf lautet: §. 1. Die Gerichtshöfe und Tribunale, die jeßt bestehen, so wie deren Beamten, sind beibehalten.“ Angenommen. „„§.. 2. Keine Verringerung im Personal kann anders als durch Aussterben stattfinden. Von zwei freien Pläben kann immer einer vom Gouvernement beseßt wer- den.“ Angenommen. „H§. 3. Eine neue Justitution wird den Ge-. rihtshöfen in Tribunalen von der Regierung gegeben werden. Die Mitglieder leisten einen Eid.“ Die Linke will den Zusaß in der Eidesformel : Beamter „der Republik‘. Herr Marechal will, daß:

die Eidesformel allgemeiner abgefaßt sei. Herr Barrot, verthei-. |

„digt die von der Regierung vorgeschlagene Form gegen die der Kommission. Herr Drouet will die Eidesformel auf den Eid be- \{chränken, das Amt treu und gewissenhaft zu versehen und sich als recht\{hafffener Beamter zu benehmen. Diese Form wird angenom- men. Der §. 4 sagt, daß der erste Artikel dieses Paragraphen , der Verfassung gemäß, veröffentliht werden und daß die Laden, Institution binnen Z Monaten na dieser Veröffentlihung in Krast treten soll. Der ganze Artikel wird mit 419 gegen 136 Stimmcn angenommen. Der Präsident verliest einen eingereichten Antrag, die Unabhängigkeit der ungarischen Nationalität anzuerkennen. (Ge- lächter.) Die Autorisation, zwei Deputirte wegen eines Preßverge- hens zu verfolgen, wird nit berathen, sondern aufgeshoben. Für ein Gese, um Bürgern, die in der republikanischen Garde das Amt eines Offiziers: versehen, verschiedene Grade zu ertheilen, wird die Dringlichkeit verlangt. Die Kommission spricht gegen das Ge- seß und die Dringlichkeit. Die Dringlichkeit wird aber bewilligt. Der Präsident soll ermächtigt werden, als Nationalbelohnung in der Armee oder in der republikanischen Garde fünfundzwanzig na- mentlich aufgeführte Bürger zu verschiedenen Graden und Aem- tern zu ernennen, die vom Tage dex Ernennung an einen Rang in der Armee einnehmen sollen. General Rulhières, Kriegs- Minister, \pricht für den Antrag. Die fünfundzwanzig waren Offiz ziere und Unteroffiziere in der Armee. General Lebreton unterstüßt den Regierungs - Antrag vom Prinzipe der National - Belohnung aus, er gesteht jedoch cin, daß er scinerseits fast allen genannten 25 diese Belohnung entziehen würde. (Heitcrkeit.) Herr La - gragne is für das Prinzip der National - Belohnung. Er erin- nevt die Versammlung, daß die Revolution im Februar durch das Volk gemacht worden, sie möge daher diejenigen belohnen, die bei allcn Begebenheiten seit dem Februar sich ausgezeihnet hätten. Die Versammlung verwarf jedoch ‘den vorliegenden Geseß-Entwurf, indem sie beschloß, nicht auf die Diskussion der Artikel desselben cinzugehen. i

__ Paris, 8. Aug. Der Prásident der französischen Republik wird sich am 11. August nach Rouen begeben und auf seiner Reise Über die Nationalgarde von Poissy, Nantes, Louviers und Elbocuf Heerschau halten. Am 11ten Abends wird in Rouen Ball der Nationalgarde sein, und am 12ten wird der Präsident nah Havre reisen. Die erste Hälfte des September will Louis Bonaparte an- geblich in Fontainebleau zubringen. Die Opinion publique tadelt den Baron von Walsh, weil derselbe den Präsidenten auf dem Sthlosse Serrant bewirthete. Das legitimistische Journal räth seinen Freunden, dieses Beispiel nicht nachzuahmen. Herr Walsh habe das Andenken eines Besuches des Kaisers heraufbeshworen, er hâtte aber eines anderen jüngeren Besuthes (der Herzogin von Berry) gedenken sollen. Dasselbe Blatt bemerkt: „Hört der Prä-

sident jeßt nit die Anréden auf \einen Rundreisen, so_ müssen wir -

die sie ersebenden Adressen in den Zeitungen lesen. Der Präfekt des Loir und Cher nennt den Präsidenten den Bielgeliebten, Das Handelsgericht von Blois proklamirt ihn als Retter des Vaterlan- des. Ueberall Weihvauch.!// Der Stadtrath von Epernay zeigt an, daß der Präsident der Republik die Eröffnung der Paris- Straßburger Bahn bis Epernay, welcher er ‘beiwohnen werde, -vom

taatsôvers :

nazi Vorausseßungen, daß alle Zugeständnisse, welche ;

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16ten auf den 19ten verschoben habe. Der Präsident wird bei diesem Anlasse auch mehrere Städte der Champagne besuchen.

Aus Toulon wird unterm 3. August geschrieben: „Eine Dampf- Fregatte, die Civitavecchia am 1sten verließ, traf gestern Abend mit Depeschen und 250 Militair - Passagieren hier ein, worunter einige Lombarden sind, die der Fremden - Legion einverlcibt werden sollen. Das VBeschwader unter Baudin ist von den hyerischen Inseln hier- her zurückgekehrt, um die Ankunft des neuen Befehlshabers, Ad- miral. Parseval, abzuwarten, Baudin begiebt sich, sobald. er das Kommando abgegeben hat, nach- den Bädern von Jschia bei Nea= pel. Es heißt hier, daß Louis Bonaparte gegen Ende des Mo-= nats._uns besuchen werde. Das Linienschiff „Ocean“ ist zur Auf- nau von 1100. bis 1200 römishen Gefangenen eingerichtet worden. “‘

Heute. wurde in der geseßgebenden Versammlung der von Du- faure vorgelegte Geseß-Entwurf in Betreff der Aufhebnng des Be- anne von Paris verthcill. Der Minister verlangt dessen Annahme noch vor der Prorogation. „Die Regierung“, sagt er, ewird alsdann Vollmachten besißen, die so ausgedehnt sind, daß sie in Abwesenheit der Versammlung und bis zum Ende der Pro- rogation im Schoße von Paris die Ordnung und die Verfassung 0g jedes strafbare- Unternehmen shüßen kann.“ Der Courrier rançais, das spezielle Organ des Herrn Thiers, und die Af - semblée nationale, das entschiedenste Organ der Widerstands- partei, erneuern ihre Angriffe gegen den Minister Dufaure. Jener wirft ihm vor , den Belagerungszustand gerade in einem Augen-

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blie aufheben zu wollen, wo die geseßgebende Versammlung aus-= einandergehe, während doch die radikale Presse alle ihre Angriffe gegen die Regierung fortseße. Die Assemblée nationale giebt Dufaure geheime Vorliebe für die Partei der Verfassungsfreunde und zu große Milde für die Beamten aus der Zeit Cavaignac's und der provisorishen Regierung Schuld. Sie glaubt, die Zeit zur Erwägung der zarten Frage einer Veränderung im Ministerium sei: endlich: gekommen, indem nothwendig die in legter Zeit durch= aus mangelnde Einheit wicderhergestcllt werden müsse.

Die Trauerfeier für den Marschall Molitor fand heute im Invalidendom statt. Eine große Anzahl von Offiziercn und De=- putationen war !gegenwärtig. Zwci Flügel - Adjutanten repräsen= tirten den Präsidenteù. Alle fünf Minuten erfolgte ein Kanonen-= \{chuß. Um 125 Uhr war die Feier becndigt.

Pierre Napoleon stimmte gestern in der römischen Frage nicht mit. Napoleon Bonaparte stimmte mit dem Verge. Cavaignac war abwesend, seine Freunde stimmten mit dem Berge.

Die in Lieferungen erscheinende Zeitschrift Lamartine's, Le Conseiller du Peuple, findet großen Beifall uud starken Absau.

Aus Brüssel erfährt man, daß dcr dort angelangte Ex-Triumvir Armellini , dessen Frau die Tochter cines belgischen Arztes ist, die Erlaubniß erhalten hat, si{ch in Belgien niederzulassen. Er wird

. vorläufig in Brügge wohnen.

Die Regierung hat beschlossen, die noch seit der Februar-Re= volution auf öffentlichen Pläßen" stehenden Freiheitsbäume weg=- schaffen zu lassen.

Der Minister des Innern nahm vorgestern in der Anstalt für junge Blinde eine Preisverlhcilung vor und übergab Dem Direk= tor das ihm zuerkaunte Kreuz der Ehrenlegion.

Aus Besançon meldet man , daß die Schweizergränze in Der Gegend von Montbeliard vollständig mit französischen Truppen be= seßt ist, um den Eintritt der deutschen Flüchtliuge, in Frankreich zu verhindern. Nichtsdestoweniger soll es. einzelnen Abtheilungen der= selben gelungen sein, Frankreich zu erreichen.

Die Cholera breitet sich mehr und mehr in den von Paris entfernten Departements aus. Mehrere Städte und Gemeinden der Departements Nievre, Cote d’or, Ardennen, Mosel, Vogesen 2c. sind von der Cholera heimgesuht. Toulouse und die Departements Tarn und Tarn et Garonne sind seit Ende Juli den Verheerun-= gen dieser Epidemie ausgeseßt.

Der Pater Ventura ist am 1. August in Montpellier ange= kommen, wo er seinen Aufenthalt nehmen wird. Die Gazette de France. theilt cinen Brief aus Gaeta mit, in dem eine Per= son schreibt, der Papst hätte ihr, in Gegenwart des Herrn von Harcourt, gesagt, Ventura sei kein Keber, er, der Papst, habe ihn stets gegen den Vorwurf der Keberei vertheidigt und werde cs ferner thun.

Straßburg, 5. Aug. (Köln. Zt g.) Die Truppen, welche Frankreich im Ober-Elsaß stehen hat, sind in der jüngsten Woche abermals um einige Regimcnter vermehrt worden. Der ursprüng= liche Plan, dieses Corps- theilweise ins Unter-Elsaß und namentlich hierher zu verlegen , kam bis heute niht in Ausführung , obwohl der Ober-Befehlshaber, General Magnan, seinen Wohnsiß bei uns aufgeschlagen hat. Die hiesige Besaßung is seit vicrzehn Tagen in- sofern vermehrt worden , als einzelne Regimenter vervollständigt wurden. Im Laufe dieses Monats treffen übrigens allenthalben die zuleßt ausgehobenen Rekruten ein, wodurch die Armee einen Zuwachs von etwa 60,000 Mann erlangt. Befestigen sich die friedlichen Aussichten, so treten alsdann Verabschiedungen und Be=- urlaubungen einz im entgegengeseßten Falle aber hat die Regierung die Vollmacht, zu einer neuen Aushebung von 80,000 Mann zu \chreiten. Das Kriegs-Budget lastet ind: sen außerordentlich {wer auf den Steuerpslichtigen, da die meisten Regimenter auf den Kriegs= fuß gescht sind. Der bewaffnete Friede, wie er gegenwärtig an der Tagesordnung ist, verschlingt alle finanziellen Hülfsquellen des Lan= des und hindert die Regierung, der Industrie, der Wissenschaft und der Hebung des Verkehrs jene Unterstüßung zuzuwenden, welche denselben vor ‘der Februar - Revolution in so reichlichem Maße zu Theil wurde. Daß gerade dadurch die Unzufriedenheit mit den jebigen politischen Zuständen außerordentlich wächst, ist begreiflich.

Großbritanien und Jrland. London, 8. Aug. Die Königin und Prinz Albrecht haben vorgestern und gestern die bedeutendsten öffeutlichen Justitute Dublins besucht, die Bank, die National-Schule, das Trinity-College, den botanischen Garten und andere Anstalten. Ueberall wurden sie mit dem lebhaftesten En-= thusiasmus von der Bevölkerung begrüßt. Die Stadt war Abends glänzend erlcuchtet.

-NuHßland und Polen. St. Petersburg, 4. Aug- Ter Russ. Juvalide enhâlt folgendes dreizchnte Armee - Bül-= etin : -

“¿Den 20. Juli. Nach einem Berichte des Gencral-Adjutanten Grafen Rüdiger ist Görgey?s Corps nach Losoncz ausgebrochen , A es en Gepädck nah Komorn zurückgeschickt hattez die feindlichen Truppen sollen, wie ‘verlautet, wegen Mangels an Lebensmitteln und Munition haufenweise sich in die Wälder zerstreuen uud ihre Waffen in die Erde verscharren. Nach den Aussagen der Landbewöbhner , die den Rebellenführer Görgey ge- \ehen, ‘hatte dieser die Absicht, unsere Armee bei Waizen mit seiner ganzen Truppenmacht anzugreifen, Da er jedo bei unserer Vorhut auf eien- \o kräftigen Widerstand stieß , daß seine sämmtlichen in die Schlachilinie gee brachten Batterieen unsere Truppen nicht zum Wanken zu bringen ver- mochten, giebt er, wie es scheint, das Spiel jeßt verloren.

Er hatte Ordre, einen Theil seiner Reiterei Chrulew nachzusenden und díe- selbe anzuweisen, den Feind möglichst hart zu bedrängen und durch rasches und unablässiges Verfolgen zu ermüden. Dieses Reiter - Corps wurde zu dem Ende aus zwei Kavallerie - Regimentern und aht Geschüßen gebildet und die Führung desselben dem General-Lieutenant Baron Saß übertragen.

General Tscheodajew hat seíne Ankunft in Mezö-Kövesd gemeldet. Auf dem Marsche hat er vom Feinde zwar nichts geschen, jedoch Nachricht erhalten, daß feindliche Heerhaufen in Tokaj und Heves eingetroffen sind.

Den 21. Juli, Die Truppen des 2ten Jnfanterie-Corps hatten Rast- tag in Aszod und die des 3ten in Namcsany,

Der Vortrab der Truppen Wyßozkÿy's und Perczel's befand sich in Nagy-Kata, etwa 15 Werst von Szambok. :

Vom General-Adjutanten Grabbe is gemeldet worden, daß er nach erhaltener Kunde über die rückgängige Beweguig des bei Waißen geschla- genen, von Görgey geführten Rebellen-Corps aus Kereszt nah Gyarmath ph sei, in der Absicht, diesem Corps den Rückzug abzuschneiden. Bei einem Eintreffen in Szuszeny erfuhr General-Adjutant Grabbe indessen, daß Gyarmath von den Unsrigen bescht sei, und daß der Feind nach Losoncz entweiche, So beschloß. er über Altsohl und Detwa gleichfalls nah Losoncz vorzugehen.

Den 22, Juli, Die Truppen des 2ten Jnfanterie-Corps marschirten nach Hatvan, die des Zten standen in Csecse, auf dem Wege nah Gyöngvyös.

Vom General Tscheodajew is die Meldung eingegangen, daß die von ihm ausgesandten Kundschafter nirgend auf bedeutende feindlihe Heerhau- fen gestoßen seien, daß indessen kleine Rebellenhorden in den Dörfern um- herschwärmten, Proclamationen Kossuth's verbreiteten nnd die Einwohner 2 dde d nöthigten, Jhre Bemühungen hätten jedoch keinen großen

rfolg.

Den 23. Juli, Die Truppen des 2en Infanterie - Corps und das Hauptquartier rückten nah Gyöngyös, woselbst der General-F-ldmarschall auf die Nachricht, daß cine Heeressäule Görgey's über Forro und eine an- dere über Miskolcz nach der Theiß zögen, die Ordre erließ, daß das 4te Jnfanterie-Corps unverzüglich dem Feinde anf dem Fuße folgen, das 3te Jnfanterie-Corps auf die große Straße z:1rückkehren und eiligst nachrücen, das 2te Jnfanterie-Corps endlih nah Tisza - Füred sih wenden und dort eine Brücke über die Theiß schlagen sollte.“

Operationen des Heerestheiles unter General-Lieutenant Gro-= tenhjelm.

„Jn dem leßten Berichte über die Operationen des Heercstheiles unter (General-Lieutenant Grokenhjelm ist von dem Zusammentressen gemeldet worden, das cr am 15. Juli mit den Rebellen bei Galacz gehabt hat. Vor diesem Treffen haben indessen im Juni noch zwei andere stattgefunden, über welche erst jeßt genauere Nachrichten eingegangen sind, Folgendes sind die Einzelnheiten dieser Vorfälle :

Die Rebellen hatten, in der offenbaren Absicht, den linken Flügel des bci Ruß-Borgo stehenden Hecrestheiles unter General Grotenhjelm zu um- gehen und im günstigen Falle dessen Verbindungslinie abzuschneiden, mit einem Theile ihrer Truppen das Dorf Knszma besetzt und sich auf cine be- nachbarte Höhe in den Hinterhalt gelegt.

Als General Grotenhjelm hiervon Kunde erhielt, irug er unverweilt dem General - Major Pawloff auf, mit einem Bataillon des kolywanschen Jäger-Regiments, 2 österreichischen Compagnieen der bukowiner Cordoniers, ciner Division Ulanen und 4 Kanonen den Feind anzugreifen und aus sei- ner Stellung zu vertreiben,

Der Ucberfall geschah so unerwartet, daß das Bataillon Szeiler kaum das Feuer eröffnen konnte, als auch schon die 5te und 6te Compagnie des folywanschen Jäger - Regiments und die Compagnie der bukowiner Cordo- niers mit gefälltem Bajonett daherstürmten. Das ganze Bataillon war in schr kurzer Zeit vollständig aufgerieben und nur ein kleiner Theil der Mann- chaft warf die Gewehre ab und suchte vor der ausdauernden Verfolgung der Ulanen sein Heil in der Flucht nah dem Walde.

Jun diesem Gesechte, das über eine halbe Stunde dauerte, wurden un- sererseits 1 Mann getödtet und 3 verwundet, so wie 5 Pferde erschossen z der Feind ließ mehr als 100 Todte auf dem Playe und darunter 2 Offi- ziere, Gefangen wurden: 1 Ober-Offizier und 42 Gemeine und erbeutet 7 Pferde und 4 Fuhren mit Proviant,

Nur das Plözliche des Ueberfalles macht den unbedeutenden Verlust unsererseits bei so großem Erfolge erklärlich. Bem entsandte vergeblich des anderen Tages, wie Ueberläufer aussagen, Kundschafter aus, um die Ueber-

bleibsel des vernichteten Bataillons aufzusuchenz nicht einmal eine Spur von Flüchtigen konnten sie auffinden.

Bald nach diesem Treffen erhielt man Kunde, daß die von den Auf- ständischen crwarteten Verstärkungen nicht eingetroffen und unter ihnen Ha- der und Uneinigkeiten entstanden seien, daß das in Bistriz stehende Corps durch das Entlaufen einer großen Anzahl Deserteure schr geschwächt sei und end=

lich Bem, beflissen, durch alle möglichen Mittel Mißtrauen gegen die Operationen unserer Truppen unter den Landesbewohnern auszustreuen, das falsche Ge, rücht verbreitete: die russischen Truppen, welche Debreczin beseßt hätten, scien geshlagen und der Heerestheil unter General Grotenhjelm wäre in die Bukowina zurückgeworfen worden.

Um den Rebellen das Gegentheil von diesem Allem darzuthun und zugleich gemäß der Ordre des General-Feldmarschalls mit Entschiedenheit zu verfahren, verließ General-Lieutenant Grotenhjelm scine defensive Stellung bei Ruß-Borgo und ergriff die Offensive.

__Am 10, Juli zog das Corps in vier Heerestheilen zum Angriffe vor Bistriz aus. Drei derselben sollten den Feind von der Seite und im Rücken umgehen, die vierte, die stärkste, anf der Chaussce gegen die Dörfer Jad und Wahlendorf zum Front-Angriff vorrücken, 7

__ Die von der Seite und der Front bedrängten Feinde hielten sich eine Zeit lang tapfer gegen die von vorn und von der rechten Seite ein- dringenden Heerestheile, das Feuer aus ihren Batterieen kräftig erwie- derndz als sie aber nach einer zweistündigen Kanonade die Kolonne wahr- nahmen , die sie auf der linken Flanke zu umgehen drohte , zogen sie sich über Heidendorf nah Sereth-Falva zurück.

Auf dicsem Rückzuge gelang es den Rebellen, im Schutze ihrer vortheil- hafteren Stellung und mitihren Kanonen stärkeren Kalibers, fünfmal den Audrang unserer Kolonnen aufzuhalten; indessen wurden sie, unaufhörlich con dem wohlge- richteten Feuer unserer Artillerie von vorn bedrängt und vou der österreichischen, die auf den Höhen des linken Ufers der Bistriza aufgestellt war, von der Seite beunruhigt , jedesmal wiederum zum Weichen gezwungen, wozu die gleich beim Beginne des Verfolgens auf die Höhen entsandten Truppen: ein Bataillon des tomskishen Regiments, das die linke Flanke angriff und einige Ulanen-Schwadronen, die gegen die rechte Flanke vordrangen , welche fortwährend den Feind zu umgehen drohten, wesentlich beitrugen,

Als der Feind von seiuer leßten Stellung, die er etwa 1 Werst vor Sereth - Falva bescyt hielt, vertrieben war, wurde wegen großer Ermüdung der Leute, die an dem sehr heißen Tage 8 Stunden lang unaufhörlich im Feuer gestanden hatten, dem Verfolgen ein Ende gemacht. Der Heerestheil nahm Stellung bei Bistriz, während seine Vorhut 3 Werst davon entfernt in Heidendorf stand,

Jn dem Treffen vom 10. Juli haben wir 9 Todte gehabtz der tapfere Commandeur der 1sten Karabinier- Compagnie des kolyvanschen Jäger - Re- giments, Stabs-Capitain Jeltschanino}, verlor durch eine Kanonenkugel das Bein z außerdem wurden noch 26 Gemeine und 10 Pferde verwundet.“

Kriegslist des Obersten von der reitenden Artillerie, Chrulew.

„Jm vorhergehenden Berichte is gemeldet worden, daß zur unablässi- gen Verfolgung der nach der Sthlacht bei Waizen in das Gebirge zurüd- weichenden Feinde unter Görgey der Oberst von der reitenden Artillerie, Chrulew, mit einem fliegenden Corps, aus 2 Schwadronen Reiterei, 1 Sot- e Dele und 2 Kanonen der reitenden Artillerie bestehend, beauf- ragt war.

Oberst Chrulew bra am 28. Juli, 8 Uhr Morgens, von seinem Nacht- quariier bei Halati aus auf und näherte sich Losonez, wo er die bedeutend starke feindliche Macht antraf. Mit gelifter Benutzung der Oertlichkeit ger er scinen Truppen eine solhe Stellung, daß ihre geringe Anzahl den

ebellen, die unter dem Schuße von 3 Schwadronen Husaren eine Batterie gegen sie aufführten, verborgen blieb, Hinter der Stadt war ein großes ager zu sehen. Hier in dieser Stellung, vor dem Angesichte des starken ‘Feindes, sern von jeder Unterstüßung, verlor Chrulew keinesweges die Ge- genwart des Geistes. Unverweilt entsandte er den Unterlieutenant Nüdiger mit einem Trompeter, der den Chef der feindlihen Vorposten aurufen und

Graf Rüdiger rückte hon am 19. Juli gegen Gyöngydös vor, die Ver- folgung des Feindes dem Truppentheile des Obersten Chrulew überlassend,

ihm im Namen des General-Feldmarschalls kundthun sollte, daß, wenn die Rebellen nicht die Waffen streckten, er sie angreifen würde, Unserem Parlamen-

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