1849 / 221 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ichte’ tägliche Fourage-Rationenz b) bei der Kavallerie und rei- und ave lede _ 1600 Fl. Gage, 300 Fl. Quartiergeld, 40. Fl, Stall- ferde-Gratificationen, 800 Fl. Kommando- resp. Functions-

ge D ie afelgeld, in Summa 2840 Fl. und vier leichte tägliche

: -Rationen ; t ; ; Sur bend rin Major zum Kommando des selbstFändigen Bataillons bei

i gewordener Stelle berufen wird, so hat derselbe für die Dauer dieser Gen cine Kommando-Zulage von 400 Fl, zu beziehen, wonach sich dessen Bezüge jährlich stellen auf 1400 Fl. Gage, 300 Fl. Quartiergeld, 20 Fl. Stallgeld, 100 Fl, Pferde-Gratification, 400 Fl. Kommaudo - resp, Functions-Zulage oder Tafelgeld, in Summa 2220 Fl. und 2 leichte täg- lihe Fourage-Rationen, V ges a j

5) wenn ein Hauptmann oder Rittmeister zur Function für eine frei gewordene Majorsstelle berufen wird, so hat derselbe für die Dauer dieser Function cine jäbrlihe Functions - Zulage von 500 Fl. nebst den treffenden Fourage Rationen dieser höheren Charge zu crhalten, demnach sich die Bezüge stellen jährlih a) bei der Jufanterie, sahrenden Artillerie und dem Geniec-Regimente gus 1000 Fl. Gage, 200 Fl. Quar- tiergeld, 20 Fl. Stallgeld, 100 Fl. Deude - Gralisicoton, 500 Fl. Kom- mando- resp. Function-Zulage oder Tafelgeld, in Summa 1820 Fl. und 2 tägliche lcihte Fourage-Nationen, b) bei der Kavallerie und reitenden Artillerie anf 1000 Fl. Gage, 200 Fl, Qartiergeld, 30 Fl. Stallgeld, 150 Fl, Pferde-Gratification, 500 Fl.- Kommando- resp. Functions-Zu age oder Tafelgeld, in Summa 1880 Fl, und 3 leichte tägliche Fourage-Rationen.

B, Jm Felde rihten sich die weiteren Zulagen nah den schon bestehenden Normen von cin Viertels resp. ein halb Gage- und Kommando-Zulage. ¡e4

Mittelst Entschließung vom bten d. M. hat Se. Majestät der König bestimmt, daß der General - Major Freiherr von Jeebe von der Sielle des Kommandanlen der Reichsfestung Landau unverzüg- lih enthoben, und daß diese Stelle aus besonderem Vertrauen dem seitherigen Kommandanten von Nürnberg, General-Major Freihcrrn von Pflummern, mit allen für diese Kommandantenstelle festgeseßten Gebühren und Bezügen übertragen werde. Ferner hat Sc. Ma- jestät der König unterm nämlichen Datum auf die erledigte Kom- mandantenstelle zu Nürnberg aus besonderem Verirguen den seit- herigen Kommandanten des 2ten Chevauxlegers=- Regimcnts Taxis, Oberst Fels, mit den Gcbühren und der Functions- Zulage eines Regiments-Kommandanten der Reiterei ernannt.

Sachsen. Dresden, 8. Aug. (D. A. Z.) Die vom 22. Juli datirte Verfügung des Ministers des Innern in Betreff der Auflösung der hiesigen Kommunalgarde lautet:

Dem Ministerium des Junern sind von dem General-Kommando der Kommunalgarden die Rapporte des Kommandanten Lenz und der Abthei- lungs-Kommandanten der hiesigen Kommunalgarde über das Verhalten der lehteren bei dem am 3, Mat d, J, in hiesiger Statt ausgebrochenen Aufruhr mittelst Vorirags des General-Kommando?s vom 25. Mai d. J. unter dem Anheimgeben der darauf zu fassenden Entschließung vorgelegt worden, Js} nun zwar hieraus und aus demjenigen, was sonst zur Kennt- niß des Ministeriums gelangt is, zu entnehmen gewesen, daß die Kommu- ualgarde in ihrer Gesammtheit an dem Kampfe gegen das Militair sich direft nicht betheiligt hat, daß einzelne Abtheilungen derselben dem nah dem Zurücktritt des Kommandanten Lenz ungeseglih an die Spivge der bewaffneten Jusurgenten getretenen sogenannten Ober- kommando ausdrücklich den geforderten Gehorsam verweigert und daß andere Abtheilungen zum Schuge des öffentlichen und des Privateigenthums nach Kräften Dienste geleistet haben: so licgt do anderer)cits so viel vor, daß die Kommunalgarde durch ihr zahlreiches Auftreten zu dem öffentlich augekündigten Zweck einer politishen Demonstration uuter den Wassen. am 3. Mai d. J. ihren geseßlichen Standpunkt verkannt und verlasscu hat, und es hat demnächst sowohl durch das Erscheinen einer verhältnißmäßig nur geiingen Zahl von Maunnschasten guf den ersten Generalmarsch und durch die bei den cinzelnen Abtheilungen “vorgekommene, wenn auch von Einzelnen ausgegangene, doh von den Uebrigen nicht bebinderte strafbare Jusubordination und selbst Thällichkeiten gegen ihre Führer, als durch die beklagenswerthe Wahrnehmung, daß eine immerhin nicht unbeträchtliche Anzahl von Mitgliedern der Kommunalgarde und der zu derselben g: höri- gen Hülfscorps an dem Kampfe gegen die geseßmäßige Autorität geradezu thätigen Autheil genommen, die Ueberzeugung begründet werden müssen, daß die Kommunalgarde zu Dresden in ihrex seitherigen Zusammenseßung eine genügende Bürgschaft für ihr serueres geschliches und pflihtmäßiges Verhalten und für eîn kräftiges und wirksames Auftreten zum Schrhe der Ordnung und Sicherheit bei entstchendeun Störungen zu gewähren nicht im Stande sein würde, Das Ministerium des Junern hat sich daher, nachdem im Verfolge ter Anordnungen des Oberbefehlshabers der bewaffneten Macht die Auflösung der Kommunalgarde bis auf Weiteres und tie Entwaffnung derselben bereits erfolgt ist, bewogen finden müssen, die Auflösung der Kom- munalgarde zu Dresden nunmchr, wie hiermit gesteht, definitiv zu verfü- gen und ertheilt demnach der Kreis-Direction zu Dresden Verordnung, da- für besorgt zu sein, daß dieser Beschluss dem Stadtrathe eröffnct, voir díe- sem nittelst Bekanntmachung zur Kenntniß sämmtlicher Betheiligten gebracht und dabei die damit eintretende Erledigung sämmtlicher Chargen und sonsti- gen Functionen bei der Kommunalgarde ausdrücklih ausgesprochen werde, Das Ministerium des Jnnern is aber im Veitrauen auf den loyalen Sinn der bei weitem überwiegenden Mehrzahl der nach den geseßlichen Vorschristen fommunalga1denpflichtigen Einwohner hiesiger Stadt und in der Erwartung, daß dieselben dieses in sie gesczte Vertrauen zu rechtfertigen wissen un» trachten werden , gemeint, mit der erforderlih werdenden Wicederorgani- sation der dresdner Kommunal-Garde, so weit eine solche während der Dauer des Kriegsstandes aussührbar und mit den Bedingungen desselben vereinbar is, unverweilt beginnen zu lassen. Es is deshalb der Stadtrath zur Niederseßung ciner Organisations -Kommission nah Vorschrift dcs Mandats wegen Errichtung der Kommunalgarde vom 29, November 1830 in Verbindung mit dem Geseyße, die Kommunalgarde betreffend, vom 22, November 1848, mit Weisung zu verschen, Nücksichtlih der Or- ganisation hat der Stadtrath und resp. die Organisations-Komumis;;ou sich mit dem General - Kommando ter Kommunalgarden in Veinehnmung zu segen und dessen Anorduungen Folge zu lcisten, Von der Bildung besou- derer Corps ist dabri jedoch unbedingt abzuschen, auch, so bald die Ve- waffnung überhaupt zulässig sein wird, mit der Verabfolgung von Waffen- stücken , welche dem Staate oder beziehendlich der Kommu nalgarde gehö- ren, an Kommunalgardenpflichtige, bis auf weitere dicsfallsize Anordnung, Anstand zu nehmen. Hiernach wolle die Kreis-Direction zu Dresden das Weitere verfügen,

Sessen. Kassel, 10, Aug, (Kass. Ztg.) Es bestätigt sich, daß die gegenwärtigen Minister ihre Entlassung eingereicht und Dieselbe gestern definitiv bewilligt worden ist; jedoch bleiben diesclben zur Erledigung laufender Geschäfte, dem Vernehmen nach vorerst nur bis zum lten d. M., wirksam. Der Vorstand des Finanz-Ministeriums, Herr Staatsrath Wippermgnn, hat die hö- heren Finanz - Behörden bereits von seinem Rüdckiritt in amiliche Kenntniß ge\seut. Ueber ein neues Ministerium verlautet noch nichts. Der ständische Ausschuß hat auf Grund des §. 102 der Verfassungs- Urkunde sämmtliche Mitglieder der vertagten Stände-Versammlung zu einer Berathung schleunigst zusammenberufen.

Nuslaud.

Desterreih. Mailand, 6. Aug, So eben is hier folgende Bekauntmachung erschienen: N T „Die Bekanntmachung vom 22, April a, c. verkündigte die Motive, aus welchen frast der von Sr, Majestät dem Kaiser ertheilten Vollmacht für das lombardisch-venetignische Königreich die Emission von Schayscheinen innerhalb der begränzenden Summe von siebzig Millionen Lire, als welche “in zehn jährlihen Beträgen zu je sieben Millionen Lire zu tilgen seien, ver- fügt wurde, Welches für die Bewohner dieses Königreiches die Vortheile sothaner Finanz-Maßregeln scin würden, war {on offenbar aus der Be-

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fannimaqung: selbs, Außerdem wurden: solhe Vortheile ansehnlih. erweiz tert dur dic späteren Bekanntmachungen und. Cirkulare vom 11,, 18., 20,, 26., 28, Juni und 10, Juli. Mittelst derselben ward der Gebrauch der Schahscheine nicht blos auf jeden Zweig direkter und indirekter Auflage, sondern auch auf jede an die öffentlihe Verwaltung zu leistende Zahlung ausgedehut. So hätte mau geho}t, ihren Umlauf verbreitet ju máäthen, ihn lebendig zu sehen, ihn angenehm zu hören, Jedoch die Erfolge entsprachen schlecht jo mannigfacher Sorgfalt. Die Schayscheine, welche sowohl: wegen-ihrer ausgedehnten Anuahme in jeder öffentlichen Kasse, als auch wegen. der Zeit und Art ihrer Tilgung die größten Garantieen in si tragen, sind. das Objekt einer indisfreten ihren wahren Werth herabdrückenden Agiotage geworden, Und ihre wucherishe Entwerthung , welche , Wenige bereichernd, Viele zu Schaden bringt, verbreitet sich {on von Mailand aus über andere Städte dieses Königreichs, die bemitleidenswerthen Klagen der Besoldeten, der klei- nercn Judustriellen, mit einem Wort, der großen Anzahl der fleißigsten und nüyßlichsten Bürger weckend. Die Regierung Sr. Majestät fanu gegen eine solche Art der Aufhebung sozialen Gleichgewichts nicht gleichgültig sein, Sie fühlt die heilige Pflicht der Anwendung eines Heilmittels, ‘welches, so weit es möglich is, die Juteressen aller Klassen ausgleihe, Ju dieser Absicht und auf den Grund spezieller Autorisation Seiner Ma- jestät is für gut befunden zu beschließen, und wird bescblossen, was folgt: 1) Unter Aufrechthaltung der, mittelst der oben erwähnten Be- fanntmachungen und Cirkulare erlassenen Verfügungen, gemäß welchen die Hälfte der direkten und indirekten Auflagen , und im Allgemeinen aller aus irgend einem Titel an die öffentliche Berwaltung zu leistenden Zahlun- gen in Schaßscheinen zum vollen Nominalwerth, mit Einrehnung der auf- elaufenen Zinsen, gezahlt werden kann, is aus Gleichheit des Grund- fages auch jeder Private gehalten, bis zum Belauf der Hälfte seiner For- derung irgend eiuer Art, k.ine ausgenommen, anfangeud- mit dem Tage der Veröffentlichung dicser Bekauntmachung, besagte Schaßscheine von den Pri vaten in Zahlung anzunchmen, in gleid er Weise, wie die Königlichen Kas- sen sie anunchmen. 2) Für jede Zahlung irgend einer Art, welche in _Gold- münzen oder in ausländischen Silbermünzen kontrahirt ist, soll der Schuld- uer zur Hälfte des Betrages Schapscheine zahlen dürfen, nah dem Taris- werth oder nah dem Play - Course der betreffenden Münzen an dem Tage, woran nah dem Koutralt die Zahlung erfolgen soll. 3) Für alle Verträge, welche in Münzen uach dem abusiven Plaz-Course festgestellt sind, \oU ebenfalls die schuldige Zahlung mit eiuer Hälfte in Schaßscheinen erfolgen können, nach Anleitung des gewöhnlichen Cours - Verhältnisses zwischen der österreichischen Lira und der abusiven Währung. 4) Wer in Schaßscheinen zahlt , muß gleicherweise zur Aus- gleihung des die Schuld ühersteigenden Betrages Schaßscheine aunchmen. Wenn die verschuldete Summe einen solchew Betrag bilden möchte , dessen Hälfte mit einem Schapschcin auch vou der kleinsten Gattung nicht gedeckt werden lönute, so soll nichtsdestoweniger der Schultnuer befugt sein, in Zahlung einen Schaßschein beizugeben auh von größerem Betrage, als die Hälste seiner Schuld betragen würde, und, was zur Ausgleichung fehlen möchte, in klingendem Gelde beizusügen. Es ist selbstverstanden, daß in solchem Falle niemals der Schuldner cinen Schaßschein verwenden dürse, welher seine Schuld über- steigt, und weniger noch, daß er die Erstatiung des Mehibelrages solheu größeren Schaßscheines in baarem Gelde verlaugen könne. 5) Die gegenwärtigen Versügungen über die Zwangs - Annahme der Schahscheine zwischen Privaten sind nur provisorisch. Aufhören werden sie, Falie 30 haben , sobald die Regierung crkanni haben wird, daß die AURacaen! Ra Motive, aus welcheu sie eingegeben worden sind, aufgehört haben. D, m endli der Möglichkeit der Virsälschung oder Veränderung der Schag- scheine zuvorzukommen , und solchergestalt auch von dieser Seite dem Pu- blifum Gewähr zu leisten , gleichwie demsclben eine Gewähr geleistet ist durch die jährliche Tilgung der Schaßscheine selbst, hat die Regierung der Handelskammer zu Mailand Austrag gegeben. Was zu diesem Zwedck be- \chlossen werden wird, soll dem Publikum mit besonderer Bekannimachung fundgethan werden. Mailand, 4. August 1849, Der bevollmächtigte

Kaiserl. Kommissarins Montecuccoli,“

raufreich. Paris, 9. Aug. Nach der Opinion A sh mit Ausführung der Liquidalion der Ci- villiste beauftragte Kommission gegen Marrast und Duclerc cine Klage anhängig gemacht, weil sie die ihnen abverlangte Bezahlung von 4000 Fr. für eine bedcutende Anzahl Fla- hen Wein, welche sie nah der Plünderung ter Tuilerieen am 24. Februar aus den dortigen Kellern wegholen ließen, troß wie- derholten Andringens verweigert haben. Das genannte Blalt meint, es sei unrecht , daß. man jeßt nachträglich von ihnen die Bezahlung von Weinen fordere, die sie doch ganz gewiß uur auf das Wohlsein der Republik getrunken hätten. |

Aus Montevideo ersährt man, daß die dortige Regicrung ge- gen den von Lepredour mit Rosas abgeschlossenen Vertrag prolestirt und den Gencral Pacheco, fruheren Diktator zu Montevideo, nach Paris abgeschickt hat. | :

Nach ucueren Berichten aus Guadeloupe vom 11, Juli waren die zwei radikalen Kandidaten Schölcher und Perrinon zu Mitglie- dern der geseßgebenden Versammlung gewählt worden. Die Ruhe war auf der Insel völlig hergestellt und die gerichtliche Untersu- chung der stattgehabten las in vollem Gange z 80 Rádelsführer und Aufheber waren verhastet worten, und die Arbeit auf -den Pflanzungen hatte wieder begonnen. N 18

Die Angriffe der antirepublikanischen Vlâtter auf die libera- lere und streng constitutionelle Partei des Ministeriums werden immer entschicdener und konzentriren si{ immer mehr gegen Du- foure, Passy und Tocqueville. Ein radikalcs Organ sagt darüber: „Dufaure, {on lange von Thiers persönlich: ungern gesehen, ver- stimmte die äußerste Rechte durch die vorgeschlagene Aufhebung dcs Belagerungs-Zustandes von Paris. Passy hat sich unter dieser Partei entschiedene Feinde gimacht dur scine offen ausgesprochcne Hinneigung zu finanziellen Reformen im Geiste der Gleichheit und Billigkeit. Tocqueville mißfällt durch seine Hallung und seine Aeuße- rungen in Bezug auf die römische Angelegenhcit, für deren urspüng- lichen \ Verlauf er die Verantwortlichkeit zicmlich deullih abge- lehnt und sür deren Regelung im Sinne der Wünsche und Be- dürfnisse des römischen Volkes er förmliche Virpflichiungen über= nommen hat. Kein Wunder daher, daß man sich jevt alle Tage mit Gcrüchlen über eine bevorstehende Ministerkrisis und über Miß- helligkeiten im Schoße der Regierung trägt. Dufaure foll sich in Bezug auf den Gescb-Eni{wurf über decn Belagerungszustand mit dem Präsidenten der Republik, der die Bestimmungen über die Presse nicht streng genug f\and, persönlich üÜberworfen und nach einer der-

ben und hochsahrenden Antwort troy der Vorstellungen seiner Kol- -

legen den Ministerrath erzürnt verlassen haben.“ : j

Die noch nicht zur Hälfte vollendete Paris - Marseiller Eisen- bahn, 200 Slunden lang, wird nah dem Anschlage der Regierung 4*1 Millionen Fr. kosten. N

Der Coustitutionunel erklärt, Thiers reise während der Fe- rien nit nach London, sondern aus Gesundheits - Rücksichten nach Tieppe, um dort die Seebäder zu gebrauchen,

Ein Jtalicner, der seit mehreren Monaten hier wohnte und durch sein überspanntes Benehmen aufficl, ist verhaftet und nah Italien abgeführt worden, weil er nah Anzeige der römischen Po- lizei eines der 39 Individuen ist, die der Betheiligung bei Rossi?s Ermordung beschuldigt sind.

Der Maire von Rouen hat eine Proclamation an die Ein- wohner erlassen, worin cr ihnen den bevorstehenden Besuch. des Präsidenten der Republik ankündigt.

Großbritanien und Jrland. Loudon, 9. Aug. Hundert liberale Parlaments - Mitglieder haben jedes 5 Pfd. St. unterzeichnet, um das Portrait Lord Palmerston?s, welches

Lady Palmerston überreicht werden soll, anfertigen zu lassen, als ein- Zeichen der Anerkennung- desselben, seit er das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten leitet. Herr Joseph Hume is eben- falls ‘von einer Anzahl parlamentarisher Freunde gebeten, Erlaub- niß zur A EBes seines Portraits oder Standbildes in einem öffentlichen Gebäude zu ertheilen.

Herr Heald und Lola Montez haben England verlassen.

Vom 13. Juli bis zum 6. August sind in London und den angränzenden Fleckcn af der Cholera erkrankt 4968, gestorben 2062, in England und Wales. 6831 erkrankt, 30:5 gestorben, in Schottland 574 exrkraukt, 292 gestorben.

Nufßland uud Polen. St. Petersburg, 7. Aug. Aer Russische Invalide enthält folgendes vierzehnte Armee-

ülletin:

„Vom Gencral der Infanterie, Lüders, ist ein Bericht einge- gangen, demzufolge derselbe, nah Anordnung der nöthigen Maß- regeln zur Vertheidigung des kronstädler Bezirks, wo das österrei- chishe Corps des Grafen Clam und zwei russishe Regimenter, nämlich: das wolhynische Jufauterie - Regiment und das bugsche Ulanen - Regiment, nebst 4 Geschützen von der reitenden Artillerie, zurückblieben, am 20. Juli den rothenthurmer Paß eingenommen hat und am 21sten nah Hermannstadt aufgebrochen ist, wobei die unter seinem Kommando stehenden Truppen innerhalb sünf Tagen 150 Werst marschirt sind. Im Nachstehenden sind die Einzelheiten dieses Zugcs enthalten : i

Nach Zusfammenzichung seiner Truppen bei Fogaras, am 17. Juli, hielt es General Lüders, da ihm fortwährend gemeldet wurde, daß der Feind sich auf der linken Seiie der Olta zwischen Udvar- hely, Csik-Szereda und St. Georgi gesammelt habe, sür nothwen- dig, in Fogaras einen Truppentheil zurückzulassen, der den An- griffen Bem's gegen die Verbindungslinie unserer Truppen mit Kronstatt ein Ende machen und hierdurch sowohl den Süden Sie- benbürgens sichern, als auch dem Grafen Clam Hülfe bringen sollte, wenn Leßterer etwa von einer überlegenen feindlichen Macht be- droht würde. Diescs Detaschement bestand aus 8 Bataillonen Jn- fantcrie, 12 Geschüßen und 3 Sotnien Kosaken. ;

Am 18. Juli rückte General Lüders mit seiner Hauptmacht nach Szkore, und die Vorhut seßte auf einer beim Dorfe Szaka- dath geschlagenen Brücke über die Olta. :

Am 19. Juli marschirte die Vorhut auf- der Straße nach Kastenholz bis nach Veszteny und nöthigte dadurch den Feind, seine Stellung bei Leresu antag i Die Haupimacht rückte später i ‘rfelbé ichtung nach.

E v eee ‘Nachri t, daß der rothenlhurmer Paß und Hermann- stadt von den Ungarn beseßt seien, b(shloß General Lüders, zwi-

{hen diesen beiten Punkten Posto zu fassen und zuerst den Paß

anzugreifen, den Feind aus demselben zu vertreiben und so die Verbintung mit der Walachei herzustellen, wo in das an der Gränze liegende Dorf Kineny unsere Vorräthe an Lebensmitteln geschafft worden waren, und rann weiter. nah Hermannstadt zu gehen. Am 20. Juli sollte der Angriff gegen den rothenthurmer Paß ausgeführt werden.

An diesem Tage um 4 Uhr Morgens, nahtem Alles zum An- griffe vorbereitet und dafür gesorgt war, daß der Feind aus dem Passe niht nah Siebenbürgen entkommen konnte , licß General Lüders die erste Stellung der Insurgenten beim Dorfe Tolmacs attackirenz zur Umgehung des linken feindlichen Flügels waren gleich beim Beginne dcs Treffens das 1ste und 2te Bataillon des schito- mirschen Jäger - Regiments , untcr dem Regiments - Commandeur, General-Major Adlerberg, cutsandt worden. Diese Bataillone (r- flimmtcn ras den steilen und waldigen Berg und setten ihren Marsch nah Tolmacscl fort.

Mittlerweile eröffnete die vorgeschobene Ate Batterie das Feuer z

die Ungarn veränderten dreimal die Stellung ihrer Geschüße und traten entlich, als sie die Annäherung und die Bewegung der bei- den Jáger-Balaillone auf ihrem linken Flügel wahrnahmen , ihren Rückzug an. Nachdem die beiden Balaillone Tolmacsel beseßt hat- ten, gingen sie rasch gegen das Dorf Boiz vor, durch dessen Éin- nahme sie in den Besiy des rcn rothenlhurmer Paß behcrrschenden Berges gelangten.

Jeßt gaben die von den Kosaken bcdrängten Ungarn die Ver- theidigung der rothenthurmer Schanze auf und zogen sich bis zur Ouarantaine zurück, nachdem sie nur 50 Mann in einem befestig- ten Thurme gelassen halten. Die beiten Bataillone tes \chitomir- schen Regiments drangen in die Verschanzung, eine Compagnie er- oberte den Thurm und nahm daselbst die ganze aus 46 Gemeinen uud 1 Offizier bestehende Besaßung gefangen.

Mit der Verfolgung wurden vie Kosaken und das scito- mirsche Jäger-Regiment nebst ter Aten Batterie beordert, und ta- mit der Feind sich auf dem an den Weg stoßenden waldigen Berg niht etwa halten könnte, entsandte General Lüders zwei Ba- taillone des samoszschen Jäger - Regiments, ihn zu umgehen. Die Ungarn machten auf mehrcren zur Ausstellung der Artillerie günstigcn Punkten Halt, wurden indcß durch das Feuer zweier an der Spipe unsercr Kolonne wirkenden Kanonen und das tapfere Vorrücken unserer Infanterie, vie oft im Laufe rem Feinde cnt- gegenstürmte, überall geworfcn. Zum lettenmale stellte sich der Fcind auf. dem vorher von ihm stark befestigten waldigen Berge bei der Quarantaine, den er in dichten Massen beseht hielt, Jhn aus dieser Stellung zu vertreiben, wurden drei Compagnieen des schitomirschen Jäger - Regiments von der reten Seite hin- auf gesandt, 50 Mann tes 5ten Schüßen - Bataillons seßten auf das linke Olta - Ufer, um von der Seite zu wirken, und die schitomirschen Bataillone rückten zum Front - Angriff vor. Dieser rasche Angriff hatte den vollständigsten Erfolg. Troß ihrer festen Stellung, die sie in Stand sebte, sch etwa anderthalb Stunden lang zu halten, wurden die Ungarn total in die Flucht geschlagen. Die Verfolgung cudete um Miltag, nur eine Werst von Kineny, wo ein türkisches Piket meldete, daß der Feind das Gewehr ge- streck und scine Waffen ausgeliefert hätte, die uns übergeben wurden. :

Der rothenthurmer Paß war von etwa 2000 Mann verthei- digt, die 8 Kanonen bei sich hatten. Die Vesabung hielt si so hartnäckig, weil ihr angezeigt worden war, daß gegen unseren Hee- restheil“ von Hermannstadt aus ein Angriff ausgeführt werden ollte. Drei Stabs - Offiziere, 28 Ober -Ofsiziere und 987 Mann lede die Waffen; über 300 Mann wurden währénd des Kampfes gefangen. Viele Todte sah man auf dem Plate, die im Gebirge und den Wäldern Gebliebenen nicht gercchnet. Die Uebrigen zer-

streuten sh. Unter den gefangenen Stabs-Offizieren befindet sich:

audh Loi Kommandant. ter rothenthurmer Schanze, Oberst-Lieute- nant Jgacz.

1nsererseits fielen 1 Ober-Offizier. und 13 Gemeine ; 41 Ge- meine wurden verwundet und 3 Ober-Offiziere und 22 Gemeine erhielten Kontusionen. 3 Pferde sind getödtet und eben fo viel verwundet, i

Das schitomirsche Regiment - übernachtete mit einer Batterie in Kinenyz das 5te Schübßen-Bataillon bei der Quarantaine, die übrigen Truppen in den Dörfern Tolmacs und Veszteny.

Am 21. Juli zog General Lüders mit In der Stadt hatten 500 nen - gestanden, die indessen Tages zuvor na Nach der Beseßung Herman sere Truppen auf den beiden Straßen nah gyes auf.“

„General-Adjutant Grabbe ist, nachdem er, henden Berichte erwähnt worden, bei seiner Ank erfahren -hatlte, daß die Jnsurgenten bereits dur schirt seicn, am dem Feinde den Weg in er hier erfuhr, daß Görgey sich nah er am 22sten nach Losoncz, zerstreute Turch sein E: schcinen tie dort und besonders in Detiva hauscnten Rebellen die von ihnen errichteten Barrikaden. neral-Adjutant Grabbe nach Tokaj; am 24sten war er schon in Bcie, unweit Tormalm und Hemer. “‘

„Von unserer Haupt-Armee sind Beri melden, daß Miskolcz und Tisza-Füred ein gang Úber die Theiß in leßterer Stadt bewerk

Die ‘vom Aten JInfanterie-Corps bei M Operationen bestehen in Folgendem:

Am 22sten Juli , dem eintraf , stand das Ate Infanterie - von da entfernt, in Abrany. neral der Infanterie Tscheodajew Lieutenant Kusnezof , ausführen.

Die Vorhut rüdckle um 104 Uhr Wath und stieß im Walde beim. vertrieb ihn von ta und drán die feste Stellung zurück, die Straße nah Miskolcz inne hatte. 41ste donische Kosaken-Regimcnt und das

feinen Truppen gegen Ungarn mit 2 Sans:

edgyes hin abge- adts stellten si{ch un- Karlsburg und“ Med-

Herrmannstadt.

zogen aren,

wie im vorherge- unft in Szugäny ch Gyarmath mar- vorgegangen , sftädte zu verlegen. Da isfolcz gewandt habe, rüdte

die Gebir

haufen und zerstörte Aus Losoncz marschirte Ge-

chte cingegangen, welce genommen und der Ueber- stelligt worden ist.

isfolcz ‘ausgeführten

welchem Görgey in Miskolcz Corps nur einen Tagemarsch Des anderen Tages ließ der Ge- 6 tur den Feld-Ataman, General- mit der Vorhut cine starke Rekogniszirung

Morgens aus dem Dorfe

orfe Harsany auf den Feind, ihn einige Werst weit bis auf rgey auf den Höhen an der varen besonders ras Ate Schüßen - Vataillon

Am 24. Juli bemerkten unsere Patrouillen, Zurülassung eines Theiles seiner Truppen nach sei, um si daselbst zu verproviantiren. verweilt gegen die Insurgenten und vertr allen Stellungen, in denen sie sih zu hal Kampfe, der bis zum Abende dauerte, ch nur die Artillerie. dem Schlachifelde beim Dorfe Csab zu.

Am 25. Juli rüdckte ter Genera dajeff, nah Miskolcz. Werst vor der Stadt auf de kajer Straße.

daß Görgey, mit tach Miskolcz gezogen Unsére Vorhut rückte un- ieb sie nach und nach aus ten gedachten. Ju diesem wirkte unsererseits ausschlirß- Die Nacht brachten unsere Truppen auf l von der Jnfanterie, Tscheo- cy behauptete cine fcste Stellung, m linken Üfer des Sajo, auf der to- jo hatten de Insurgenten n die Straße beherrschen- Rckognoszirung als eine Mann und eine schr uf unserer Seite 4 Das von 10 Uhr uer dieser . Batte- Am folgcn- orgens, verließ Görgey den den Weg nach Tokaj

da indessen baß acht Ba-

Die Brücke Über den Sa zerstört. Die feindliche Stellung auf de den Höhen ergab sich bei einer angestellte äußerst feste. Görgey hatte noch 30,00 starke Artillerie bei sich. Fuß = und 3 reitende Batterieen vorgeschoben. hr Abends unterhaltene Fe rieen brachte die feindliche Artillerie zum den Tage, d. h. am 26ten, um 54 Uhr seine Stellung am Sajo und {lug entschie General Tscheodajes gedachte ihn zu in dieser Zcit bereits die Na taillone der Unsrigen die T bald fertig sein würde, be Verfolgung abzustchen, ta das g dajeff uur bezweckte, Görgey b verhintern, uns den Uebergang über d streitig zu machcn. in Miskolcz, am 27sten rückt Tisza-Füred.

In sämmtlichen bei Miskolc 1 Ober - Offizier und 20 Gemei und 81 Gemcine wurden verwundet. Commaudeur der 1sten Brigade ter 11ten General-Major Burkowski, und 2 Ober-Of auf Seiten Tes Feindes tur unsere Artillerie u Gelödleten und Verwundeten is sehr beträchtlich. außerdem noch einen zertrümmecrten Munitionska und 50 Gefangene verloren.“

„Die Einzelheiten des Ueberganges über die Theiß, der troß g gelegten Hindernisse bewerkstelligt

Unverweilt wurden g

Morgens bis 6 U Schweigen.

verfolgen z chriht eingegangen war, eiß überschritten hätten und die Brücke ürst von Warschau , von der anze Manbver des General Tscheo-= z aufzuhalten und ihn zu ie Theiß in Tisza - Füred uli rastete das 4te Jnfanterie-Corps e es nach Albrany und von da nach

z stattgehabten Treffen haben wir ne verloren und 6

ei Miskolc

Am 26. J

Ober - Offiziere Kontusionen erhielten: der Infanterie - Division,

Die Zahl ter nd die Schüßen

Der Feind hat sten zurüdckgelassen

aller vom Feinde in den We wurde, und die näheren, die Einnahme von Tisza - Füred b tenden Umstände sind in dem folgenden Berichte dês Chef Generalstabes der aftiven Armce, General - Adjutanten Fürsten Gortschakoff, - cnthalten:

7 ,-Am 29. Juli verlicßen die zum Ueberseßen über die Theiß und zur Einnahme der Stadt Tisza - Füred beordertcn Truppen (die Ite Infanterie - Division, die 2e Brigade der Kavallerie-Division und das 32ste donische Kosaken-Re ciner Kosaken-Batterie) Kerecsend um

Zten leichten giment nebst 2 Uhr Morgens und rüdckten Zur Mittagszeit näherten sich 2 Solnien des Stadt und umzingelten sie

nah Paroszlo. 32sten donischen Regiments ra{ch der von allen Seiten; ihnen folgte auf dem Fuße die Vorhut unter Lieutenants Grafen Tolstoi und faßte einem zur Theiß führenden Damme.

dem Kommando des General=- Posto zwischen Paroszlo und

Durch Kundschaster erfuhr man:

1) Daß das Terrain von Paroszlo bis zur The 7 Werst in der That die Schwierigkeiten bie'et, von ichtet sind, daß indesscn in Folge j p pf an mehreren Stellen gangbar sei. die Brücke über die Theiß keinesweges zerstört, sou- zur Hälfte abgebrochen sei, und daß, um sie rasch onnen, die Pfähle .mit getheertem Stroh umwidelt

3) Daß die Brücen au mes, ber von P 4) daß, u

auf ciner Strecke von denen Ew. Erlaucht bereits unterr

der großen Dürre der Sum

dern nur bis anzünden zu

i auf den vier lehten Wersten des Dam- aroszlo bis zur Theiß führt, zerstört seien, und m unseren Uebergang üb

R 2 er den Fluß zu verhin- in Tisza-Füred gegen 2000 Manr

1 Jufanterie, theils aus eworbener Mannschaft bestehend , Artillerie aar ständen, und endlich, daß diese Trup- Tag Verstärkung erwarteten.

unverweilt mit 30 Mann Kosa : zu erforschen, an das Theiß-Ufer, damit der i nah Paroszlo nur eine ge- achdem ich 3 Werst durchrit- digkeit verseßt, das weiteréê den auf dem entgegengeseßten leingewehrfeuer gegen

theils aus neu und eine kleine Reiter pen für den folgenden

Ich begab mich Terrain genauer Feind bei dem Gl wöhnliche Patroui

Nawhforsche Ufer liegenden mich gerichtet , Fuß , die wa

fen, um das ! befand sich in dem heftigsten Gewehr genwart während der ganzen Dauer des Kampfes die Truppen er- muthigt. Während unseres Vordringens vom ersten Durchlaß bis

zum zweiten wurden iu der Nähe Sr. Kaiserlichen o ‘ere Soldaten verwundet.‘ / e: P E A

auben bliebe, es d lle gekommen, ih mi in die Nothwen n aufzugeben , deun aus Walde wurde ein heftiges während auf dem reten Ufer einige 100 Mann ' hrscheinlih auf Böten übergeseßt waren, auf mich | gens war, was ih gesehen, hinreichend, um mir daß das Terrain äußerst \{chwie- der Sumpf in der That an mehreren Stellen n dem Damme, von der großen Hiße ausgetrock-

¿eugung zu verschaffen, links und rechts vo

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net war, erschien ein Durchmarsh doch ganz unmöali und nicht nur für die Artillerie, sondern auch für die N Í

_Da bei einem forcirten Uebergange Alles darauf ankommt, dem Feinde keine Zeit zur Beésinnung zu lassen, befahl ich, um dieser mir von Ew, Erlaucht zur Richtschnur gegebenen Regel nachzu- kommen, der Infanterie sogleich nach ihrem Eintreffen vorzugehen, obwohl sie -an dem heißen Tage einen ermüdenden Marsch gemacht hatte. Damit die Soldaten es leichter hätten, gestattete ih ihnen, in Müzen und ohne Ränzel zu marschiren.

Um 5 e Nachmittags wurden wir an der ersten abgebroche- nen Damm - Brücke von einem heftigen , von jcuseits des Flusses herüberkommenden Kleingewehrfeuer und den Schüsscn zweier Ka- nonen empfangen. Gegen die leiden Kanonen ließ ih 12 Ge- shübe ter oten leiten Batterie von- der 5ten Brigade aufführen u R dio See U Ls den Wald richten; der Jnfan- erie war das ießen untersagt, da die Entfernung bis zum Walde gegen 400 Schritt betrug. y ; /

Die Sappeure stellten zwei Abfahrten her, da das Wasser nicht sehr tief war; die Jnfanterie- úberschritt den Damm - Einschuitt mehr links an den steilen Rändern und über den feuchten und sumpfigen Boden desselben.

Beim Ueberschreiten diescs Durchlasses that uns das feind-

liche Feuer mehr Schaden, "weil die Entfernung des jenseitigen Ufers von den trockenen Stellen, auf denen man auf der linken Seite des Dammes vorschreiten konnte, geringer wurde. Das Vorrücken war überhaupt wegen des Schilfes und Morastes so s{wicrig, daß wir den zweiten Dur(hlaß, an dem die Brücke gleidh- falls abgebrochen war, und ter nur 12 Werst vom ersten cntfernt liegt, erst in 65 Stunden erreichen konnten. Hier sticßen wir auf dieselben, nur noch mchr hindernden. Schwierigkeiten. Die Stellcn, Uber welche der Marsch gehen konnte, mußtcn mit größter Vorsicht aufgesucht werden, während vier feindlihe Kanonen uns beinahe in die Flanke nahmen. Gegen sie stellte sih die 5te leichte Bat- terie auf, und die 4te rückte auf den Standort der 9ten. Als wir uns dem zweiten Durchlaß näherten, zündete der Beind die Brücke über die Theiß an. Der Kampf währle bis in die Nacht hinein. Beim Eintritt ver Dunkelheit ließ ich alle Pontons dem Plate gegenüber hinbringen, ten ich zum Uebergang bestimmt hatte. Es war dies etwa 1 Werst unter- halb der brennenden Brücke. Das diesem Punkte gegenüberliegende Ufer war zwar mit dichtem Walde bedeckt, doch ließ sich dieser Uebel- stand nicht beseitigen. Gleichzeilig ließ ih zwei Schulterwehrcn für 18 Kanonen an dcm Uebergangspunkte aufsühren, und zwar hart am Flusse, in einem Abstande von etwa 120 Faden vom jen- seitigen Ufer.

Während der Nacht brach die angezündete Brüde zusammen z

die Insurgenten schrieen „Hurrah“ in ihrer Freude, ein neues S S zwischen ihnen und den russischen Truppen entstehen zu ehen.

Die Arbeiten wurden auf das angestrengteste die ganze Nacht

hindur fortgeseßt. Um 34 Uhr Morgens waren 2 Ufer - Bat- tcrieen montirt; sämmtliche Birago - Pontons lagen bereits auf dem Wasser, und zum Uebergange der Truppen waren alle An- stalten getroffen.

Um 1 Uhr in der Nacht ritten etwa 50 ungarische Husaren,

die auf das rechte Ufer übergeseßt waren, bis an den Punkt heran, von dem aus die Sache vor sich ging. Die Lokalität begünstigte ihr Vorhaben. Sie wurden indessen zurückgetrieben. Durch das hier stattfindende Schießen wurden die Pferde der Zten Batterie von der ôten Brigade shcu und nahmen Reißaus. Bri dem Ge- dránge, das nun entstand, wurden 17 Mann durch die Náder der Kanonen verwundet. A

Um 35 Uhr Morgens eröffnete der Feind das Feucr aus tem

Walde, gegenüber deut Uebergangspunkte, während gleichzeitig die

«

vorderen Züge unserér Regimenter die Böte bestiggen. Unsere beiden Ufer-Battericen erwiederten das fcindlihe Feuer mit Kar- tätschenshüssen.

Als rie vorderen Züge des fostromaschen und des galitsc{scchen

Jäger-Regimcnts auf dem rechtcn Ufer landetcn, zog der Feind ab, und cs erwies si, daß er seine Artillerie und dcn größ- ten Theil seiner Jufanterie schon während dcr Nacht in der Richtung nach Ujvaros halte abmarschircn lassen; 25 Mann Kosa- ken, die nach der 2ten Brigade der 5ten Jufanterie - Division auf cincm Prahm übergeseßt waren, beseßten um 10 Uhr Morgens Tisza-Füred, f

Der Oberst - Lieutenant vom Generalstabe, Weimarn, dcr mit

diesen Kosaken gesandt war, wurde von der Geistlichkeit mit dem Kreuze und von dcn angesehensten Einwohnern mit weißen Fahnen empfangen. :

Um 12 Uhr Mittags wurte die Pontonbrücke neben der Stelle,

wo die verbrannte gestanden hat, gelegt. Tisza-Füred ist nun vom Heerestheil des General-Lieutenants Grafen Tolstoi und zwci Ba- taillonen bescht.

Am 26. Juli bezog der ganze Heerestheil, mit Ausnahme sei-

ner Wagenburg, eine Stellung hinter Tisza-Füred.

Da der Kampf auf eincm Umkreise von mehr als 4 Weist

und zwischen Röhricht geführt wurde, habe ih die Zahl der Ge- fallenen und Verwundeten noch nicht genau ermitteln können. Ge- tödtet mögen etwa 10 und verwundet 50 Mann sein.

Die feindliche Macht, welche Korlunaj führte, zählte 2500

Mann Infanterie, 2 Schwadronen und 8 Kanonen ; vont diesen wurde cine durch die 5te leichte Batterie ‘demontirt und in ter Nacht ohne Laffelte fortgeschaff}t. Die bezeichnete Batterie zer- trümmerte auch einen feindlichen Munitionskasten, dessen Aufflie- gen vielen Schatten verursachte. Morgen, den 27. Juli, marschire ih gegen die Gestung Tisza - Füred. Heute sind die Soldaten so ermüdet, daß man ihnen keine ncue Arbeit zumuthen kaun. Am Schluß dieses Berichtes halte ih es für Pflicht, vor Ew. Er- laucht den General - Lieutenants Labinzof, Sorokin und dem Ge= neral - Major Gerstfeld zu bezcugen, daß sie in allen Beziehungen mi thätig unterstüßt n desgleichen die Tapferkeit und kriege- rische Ausdauer der Y annschaften des Aten Sappeur - Bataillons, der 2ten Brigade der 5tcn Junfanterie - Division und sämmtlicher Artillerie, die im Kampfe war, hervorzuheben. Als besonderer Be- achtung würdig nenne ih den Commandeur des galitschschen Jäger= Regiments, Obersten Rätoff, und den beim Chef der Armee-Artillerie stehenden Oberst-Lieutenant Woronoff.

Se. Kaiserliche Hoheit der 0 Ad Konstantin Nikolajewitsc{ euer und hat durch seine Ge-

„Als Nachtrag zu vorstehendem Berichte fügt der General=

Feldmarschall noch hinzu, daß aus den bei ihm eingegangene

neueren Nachrichten hervorgeht, daß der Feind Li Gn UR 5000 Mann Infanterie und 10 Geschüßen vertheidigt hat. Der Erfolg der Unternehmung gegen Tisza = Füred ist zumeist dem

raschen Vordringen unserer Truppen zu dank n, j keine Zeit gela s ppen z en, wodurch dem Feinde

en wurde, eine größere Macht an den bedrohten

Punkt zu ziehen. Sonst wäre der llebergang viel hartnäckiger ver- lheidigt worden.“

„Während die Truppen des Aten Jnfanterie-Corps bei Mis- folcz wirkten und ein Theil des 2en Corps den Uebergang über die Theiß bewerkstelligte, haben die übrigen Truppentheile der Hauptarmee folgende Stellungen cingenommen:

Am 24. Juli rüdckten das Hauptquartier, die 4te Infan- terie-Division und die 1ste Brigate der Lten leihtin Kavallerie- Division nah Kapolna; das 3te Corps verfolgte seinen Marsch aus dem Gebirge nah der großen Straße, um sich mit der Haupt- stärke der Armee zu vereinigen.

__ Am 25. Juli rückten das Hauplquariier und die in Kapolna stationirten Truppen nach Mezö-Köresd, wo siè bis zum anderen Tage blieben; der General der Kavallerie, Baron Osten-Saen, ist beordert, aus Kaschau nah Tokaj zu gehen, und General-Ad- jutant Grabbe, dcr am 24. Juli bei Hemer zwei Tagemärsche von Miskolcz stand, hat Befehl, sich mit dem General Sacken zu ver- cincn.

Am 27. Juli rückte das Hauptquartier nah Paroszlo zu dem hergestellten Uebergangspunkte, wohin auch das dritte Jnfanterie- Corps beordert ist.“

Schweiz. Bern, 6. Aug. (Deutsche Ztg.) Die Vcr-

treter des Schweizervolkes haben in der heutigen Sibßung des

Nalional-Raths dem Bundcs-Rath ein Zutrauens-Volum gegeben,

indem sie mit großer Mehrheit seine bishcr befolgte Politik billig-

len und ihm zu decn weiteren Maßregeln Vollmacht ertheilten. Der

Bi schluß über die Ausweisung der Führer der Flüchtlinge wurde

von der Kommission fast mit Stillschweigen übergangen. Der Be-

richterstaitcr derzur Prüfung des bundesräthlichen Berichts niedergeseb-

ten Siebner-Kommission war Dr. Kern aus Thurgau. In seiucm Referat

erschien unter Anderem eine offizielle Darstellung des büsinger

Handilns und der abgeschlosscnen Capitulation, aus welcher sich

ergiebt, daß diese Geschichte auf eine für die Rechte, die Ehre und

tie Integrität des Gebicts der Schweiz vollkommen genugthuende

Weise erledigt worden is. (Die Anträge der Kommission sind be-

reits mitgetheilt.) 4) Dem Bundesrath ist Vollmacht ertheilt, in

Bezichung auf Verwendung der in den cidgenössischen Dienst geru-

fenen Truppen die angemessenenVerfü gungen zu lreffen, und er wird nach

Maßgabe der Umstände eine Reduction oder auch gänzliche Cnilassung

derselben eintreten lassen. 2) Die dem Bundesrath unterm 30.

Juni d. J. für Bestreitung außerordentlicher Ausgaben ertheilte Vollmacht wird erncuert. 3) Der Bundesrath ist bevollmächtigt,

Uber Aushingabe des von den SFlüchilingen auf s{hweizerisches Ge-

biet gebrachten Materials an diejenigen, denen es gehört, über Beförderung der Rückkehr der Masse von sSlüchtlingen in ihre Heimat, so wie behufs der Auswirkung bestimmter Aufschlüsse über die Bedeutung der längs dDcr schweizerischen Nordgränze zur Zeit noh bcfindlichen Truppen Die. erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Er wird zu diesem Zweek in einer für die Schweiz múüg- list vortheilhaflcu Weise die geeigneten Unterhautlungen pflegen. Die „anderen Punkte,“ in Beziehung auf welche mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse uicht eingetreten werden soll, beziehen sih vorzüglich auf Ten Ausweisungsbeschluß. Die darauf bezügliche Slelle des Kommissionsberichts lautet: „Es sind noch verschiedene andere Punkte im bundesrälhlichen Berichte, welche zu einläßlichen Er- örterungen Sl1off liefern würden und worüber die Kommission abwei- chende Ansichten von denjenigen Dcs Bundesrathes hat. Allcin die Kommission will unter den gegenwärtigen Umständen, wo die Wahrung und Verthcidigung der Ehre und Rechte tcr Eidgenossenschaft gegenüber dem Auslaude unsere nächste und höchste Aufgabe ist, ihrerscits Alles vermeiden, was- das Zusammenwirken und da- mit die Kraft der Buntes = Behördcn zu stórcn und zu s{wächen geeignet sein könnle, und glaubt daher Uber solche Punkte hin- weggehcn zu sollen. Sie hegt dabei, was insbesondere den Be- {luß úber Ausweisung der Führer der Flüchtlinge betrifft, die Ueberzeugung, es werde derselbe mit Milde vollzogen werden.“ Nachdem der Präsident die Diskussion für cróffnet erklärt hatte, schien es, als wolle Niemand das Wort ergreifen. Da stellt Ségesser einen abweichenden Antrag zur Reduzirung der Truppen bis auf eine Division, welche der Bundesrath später entlassen könne, zweilens zu sofortiger Herausgabe dcs Kriegsmaterials gegen Núckerstatlung der darauf verwendeten Kosten, so wie end- lih in Bezug auf Artikel 3 die Bollmacht des Bundesraths auf Erhebung eines dritten Geldkontingents zu beshränken. Büßber- ger tritt in eine tadelude Kritik des Ausweisungs =- Beschlusses ein. Er behauptet, weder die Armcn noch die Reichen beklagten sich über die Verpflegung der Flüchtlinge als eine Last, sondern nur zwei Klassen, die materiell - egoistishe und die reactionaire, auf welche aber keine Rücksicht zu nehmen sei. Er möchte dem Bundes- rath die Weisung ertheilt wissen, daß er seinèn Ausweisungs =- Be- {luß nicht vollziehe , bis die belreffenden Slüchtlinge in ihre Hei- mat zurücktkehren können oder in einem anderen Staate Auf- nahme gefunden haben. Frei von Baselland \{lägt eine sehr bestimmte Fassung des dritten Artikels vor, will Gewißheit, was tas Ausland mit der Schweiz will, daher sowohl diese fategorische Erllärung, als auch Vergütung der durch den Uebertritt der Slüchtlinge verursachten Kosten und die Gewißheit der sofortigen Rückkehr der Flüchtlinge als förmliche Bedingung an die Heraus- gabe des Kriegsmateriäls geknüpft wissen. Ferner will er den Ausweisungs-Beschluß des Bundesraths als den Grundsaß des Asylrechts verletend für null und nichtig erklärt haben. Als fünfter Artikel soll tas bei der büsinger Geschichte von einzelnen cidgenössischen Beamten eingeschlagene Verfahrcn nicht durchge- hends gutgeheißen werdcn, sondern eine nähere Untersuchung vorzüglich über zwei Punkte stattfinden, erstlich warum der Ab= zug der hessischen Truppen bewaffnet stattgefunden, zweitens in Bezug auf die nachlässige Ueberwachung diescs Abzugs von Seiten des schweizerischen Kommando's. Als se{chsten Artikel will er bei- fügen „warum einem badischen Offizier die Besichtigung und In- ventarisirung des Kriegsmaterials gestattet worden sei. Fischer von Reithenbach vertheidigt den Auswceisungs - Beschluß als durch die außerordentlichen Verhältnisse, wo eine ganze Armee von 10,000 Mann Truppen auf Schweizerboden übertrat, vollkommen gerechtfcrtigt , obschon er ebenfalls am Asvlrecht festhalten will. Er weist auf den Schriftwe{sel zwischen Struve und Brentano 2, auf die „mpertinenten““ Schreiben cines Blenker und anderer Flüchtlinge gegenüber dcr Bundesbehörde hin und glaubt, das Alles sei nicht geeignet, Rüdsicht auf diese Schooßkinder gewisser Leute zu nehmen, und" erinnert auh an die Schwcizertruppen in Neapel, welche endlih auch noch in der Zahl von 5 6000 Mann in die Schweiz brodlos zurückehren könnten, um neben anderen Flüchtlingen verpflegt zu werden. Er wünscht möglichst baldige Entlassung der Truppen, deren Kosten er über 4000 Fr. täglich auschlägt. Bundesrath Druey sieht sich genöthigt, den Ausweisungs-Beschluß durch Darlegung der Gründe, welche den Bundesrath zu diescm Beschlusse, an dem er großen Antheil ge-

nommen, zu vertheidigen. Das „nationale Interesse“ war das

Hauptmotiv. Ruegg macht noch auf die Einstimmigkeit der Kom-

mission (in welcher die Ultraradikalen Stämpfli und Eytel sißen)