1849 / 223 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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seiner Rückreise nach Frankfurt über Wien nehmen. Erzherzog Albreckt, der zum Gouverneur von Mainz ernannt worden, ist be=

reits dahin abgegangen.

eine Reise nach London und_Paris angetreten. Dem Vernehmen nach; -béabsihtigt: er mit Finanz-Notabilitäten der Geltmärkte zu unterhandeln, unt den „Absch[Uß cines Anlehens zu erzielen. Der ‘ehemalige. Minister-Präsident, Baron Wessenberg, “befindet si ‘auf seinem Gute-Detenic in Böhmen, wo er fortwährend, wenngleich nicht im aktiven -Stagtsdienste stehend, doch mit Regierungsarbeiten bescháftigt isff, Boten mit Ballen von Akten gehen bei ihm ab und zu, und es soll kein Departement des jetzigen Ministeriums sein, das nicht die Mitwirkung des ergrauten Staatsmannes in Anspruch nimmt.

Dur cin Ministerial-Reskript vom 8ten ward der Direction der israelitischen Normalschule crlaubt, künftighin auch Kinder christlicher Konfessionen als Schüler aufzunehmen; jedoch müsse behufs des Religions-Unterrichts ein eigener Katechet aufgestellt werden, dessen :Anstellung -sich“der-Staat*vorbehalte, so wie er auch für dessen Besoldung Sorge tragen würde. Die israelitishe Ge- meinde trägt die Kosten dieser Hauptschule.

Eine Deputation der ofener Judenschaft hat sich mit ihren Re- clamationen hinsichtlih der ihr auferlegten Contribution hierher ge- wendet. Die gesammten Mittcl der Mitglicder dieser Gemcinde werden auf hé@{stens 150,000 Fl. geshäut, wenn sie ihre lebte Habe verkaufen können und müssen. zu stellende erschießen. Er hat es wiederholt versichert. Man ist auf den Ausgang gesvannt. | Hierselbst wurde die Frau von Udvarnoky, Gutsbesizers-Wittwe und Mutter von 8 Kindern, wegen Einverständnisses mit den Ma- gyaren zu dreisährigem Festungs - Arrcste und einer Geldkuße von 30,000 Fl. C.-M. verurtheilt.

In dcm Amtsblatte der Wiener Zeitung licst man cine Kundmachung, nah welcher Personen, welche von einem anderen christlichen Glaubenshekenntnisse zur katholischen Religion überge- treten sind, mit dem Erzherzoglichen Elisabethiniscen Stistungs- gelde von jährlich 12 Fl. C.-M. bethcilt werden können. : T Mie Post von Wien nah Pesth wird jegt über Graß cx- edirt.

In St, Pöltcn ist, wegen häufigcr Desertation, zu 19 und 12 Mann des AlcxanveraInfanterit=Regiments Nr. gy das nmtci- stens aus gefangenen Honveds und Husarcn besteht; das Standrecht publizirt worden.

Wien, 12. Aug. (Schles. Ztg.) Ein Brief aus Oeden- burg berihtct, daß die Magyaren etwa 30,000 Mann stark, in Komorn’ und Czorna stehen. Die Kaiserl. Brigade, welche bei St. Miklos stand, ist über Esterhaz nah Wiéeselburg gerückt, und Oedenburg is somit ohne Deckung, weshalb unter den Einwohnern große Besorgniß wegen eines möglichen Uckerfalls herrscht. Der Militair - Kommandant will an die Nähe der Insurgenten nicht glauben, obgleich man in den Wäldcrn bereits Husaren gesehen hat. Nach unseren Berichten aus Ungarn zu urtheilen, scheint es, daß

die Magyaren viesmal die in Raab genommene Stellung behaupten werden, da der Verlust des hinter Komorn lie- genden Terrains einem Rückzuge im Wege stehen dürfte. Raab ist übrigens eine vortreffliche Position im Mittel- punkt von Ungarn. Die Stadt liegt am Zusammcnflusse dreier Flüsse und ist mit Schanzen und Gräben umge- ben. Wird Raab entsprechend vertheidigt, so hat ein Angriff je=

denfalls seine sehr großen Schwierigkeiten, ta er von der Front aus nicht gesehen kann und einem &Slanken-Angriff Umwege vor- angehen müssen, welchen die Vertheidiger dadurch zuvorkommen kén- nen, indem sie längs des Flusses die Schnen oder den ‘Durchmes- ser als Marschrihtung annehmen und die bedrohten Punkte stets frühzeitig erreichen. Die nun beinahe gänzlich unterbrochene Ver- bindung mit Pesth hat zur Folge, daß wir von dem unkircn Kriegs- schauplae nur schr spärlih und unzusammenhängende Nachrichten erhalten. Görgey soll mit eiuer nicht s{wachen Truppe in den nördlichen Kärpathen stehen. Dem Kriegsministerium wurde ein Projekt überreicht, nah welchem die Belagerung Komorns zu Was= ser und zu Land unter dem Schuge beweglicher, eigens koustruirter Varrikaren zu geschehen hätte.

Es sollen mit hiesigen Banquiers in der lebten Zeit bezüg- lich des Anlehens Verhanklungen, die zu keincm Resultate fuhrten, gepflogen worden sein, und eben in Folge diescr Wendung b fblok man, einen Versuch auf den Haupt-Gclèmärkicn di s Auslandes zu machen.

Wien, 12. Aug. Ein heute erschienenes Extrablait der Wie- ner Zeitung (tas uns mit der gestcrn eingegangenen Post vom 12ien nit zugekommen) enthält folgende Nachrichten: „Amtliche Berichte aus Triest vom 8. d. M. mclden, daß die venetianische Escadre am 7, d. gus dem Hafen ausgelaufen sei und Féld- marschall-Licutenant Dahlerup sclbe anzugreifen si bereite. Eine eben angelangte telegraphische Depesche vom heutigen Tage lautít : Feldmarschall - Licutenant Dahlerup verfolgte mit der vereinigen K. K. Escadre den Feind, welcher, ohne eine Schlacht anzuneh- N sich unter den Schub der Landbattcrieen gegen Venekig zu- rüdzog.“/ | i:

Amiliche Mittheilung aus dem Hauptquartier des Kaiserl. rus= sischen Gencrals von Lüders: Schäßburg, 1. August. Am 31. Juli fand bei Schäßburg zwischen einem Theile dés russischen 5. Armee-Corps und den Insurgenten unter Bem's persönlicher Lei= tung ein bereutendes Gefecht statt, das vie vollständige derlage des Feindes zur Folge hatte. Die erste feindliche Kanoncnkugel traf leider den hochgeehrten General und Chef dés Generalquar= tiermeisterstabes, Skariat n. Er starb eine Stunde danach ticf be- krauert von der Armee und von allen denjenigen, die (Gelegenheit

hattcn, seine strategischen Fähigkeiten, seinen ritterlihen Muth und cine liebenswürdige Persönlichkeit zu bcewuntern. Als das Treffen \ch{on seiner Entscheidung nahe war, rüdckten

zwei Divisionen

Ulanen gegen die vor Weißkirhen stehende Infanterie 9or, P rel

nsanterie 9 griffen selbe mit der Lanze an, so zwar, daß Ein Theil guf der Stelle, der andere auf der Flucht niedergémacht wurde. Blutige Rache nabmen die Ulanen für den Fall des Génerals Skariatin, dinn über 1000 Todte bedeckten ven Wahlplaß. Furcht und Schreckcn ergriffen die Insurgenten, und sie eillèn in wildér öluht gegen Kereßtur (im NO. von Schäßburg), von den Ko- gs vlr folgt. Sieben Kanonen, 2 Fahnen, eine große Quarti- at *unilion, vicle Wagen und Bagage, darunter Bem's Reise- Me jHe mit wichtigen Schriflen, den werthvollcn Ehrensäbel; ven die klausenburger Bürger ihm \henkten, und 500 Kriegsgéfangene fiélen in die Hände der Russcn. Bem rettete sich mit Mühe vor den ihn verfolgenden Kosaken und soll miltelst eines Lanzéústiches verwundet sein. Der Verlust der Russen betrágt44 Tbte, 106 Verwundetez unter den leßteren 6 Offiziere. General Dük trieb am 30. Juli bei Stein 3- bis 4000 Insurgenten mit 9 Kano- nen, mit Verlust von 15 Todten, gegen Udvarhely zurü. “Die am 23, Juli in die Moldau eingedrungene Insurgentenschaar von

Sie sollen aber dennoch 1 Wiest aus Ulm, Adam, Sautter, Kuhn und Rödinger.

Million zahlen, sonst läßt Feldzcugmeister Haynau sechs als Gecißil

Ein höher gestellter Beamtcr aus dem Ministerium des Jnnern hat vorgestern in amtlihen Geschäften |

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20009 Mann Infanterie und 1000 Mann Kavallerie mit 5 Kano- nen ist noch_ auf moldauischem Gebiete ; es. sind_jedoch bereits An- stalten getroffên, selbe unschädlich zu machen. (S. Jassy.)

Sachsen. Leipzig, 13. Aug. (Leipz. Z.) Von heute

haben die Durchmärsche der bayerischen, aus Schleswig zurückeh- | renden Truppen dur unsere Stakt begonnen und tauern bis zum

49. August. Es werden im Ganzen 5 Bataillone Infantcrie, -6 Eskadrons Kavallerie und 2.Batterieen durch Lcipzig passiren z sie kommen sämmilih auf der Eisenbahn vowAltona hier an und wer- den auf dieselbe Weise nah. Hof weiter befördert. Heute kamen 2 Balaillónéz_ am 14. August folgen 2 Bataillone, am 15. Äugust 1 Bataillon und 2 Eskadrons, am 17. August 2 Eskadrons, am

, 18. August 1 Batterie und 1 Eskadron, am 19. August 1 Bat-

, terie und 1 Esfkfàdron. : 900— 1000 Mann,

Die Bataillone sind in der S!ärke von die Eskadrons zählen 124 Mann und eben so

iele Pferde Jede Battérie hat, 264: Mann, 200 Pferde ¡und 32

| gctrofsen und am Bahnhof festlich empfangen worden.

Fahrzeuge. Kavallerie und Artillerie, so wie 2 Bataillone Jufan- terie, werden .in=Leipzig--Nahtquartier nehmen.

Württemberg. Stuttgart, 12. Aug. (Schw. M.) In den “ênñgeren ständischen Ausschuß, welcher in Stuttgart wäh- rend der Kammer=-Auflésung anwesend sein muß, sind gewählt aus der ersten Kammer Graf Rechberg, aus der zweiten die Abgeord- neten Holzingér, Veiel, Freiherr von Hofer. Jn den weiteren Aus- {uß Fürst von Waldburg - Wolfegg - Waldsee, die Abgeordneten

Baden. Karlsruhe, 12. Aug. (O. P. A. Z.) Gestern Abend um halb 10 Uhr is Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen mit zahlrcichem Gefolge, von Rastatt kommend, n ein-

ürger- wchrmänner mit Fackeln bildetin vom Bahnhofsgebände bis an das etilinger Thor Spalier, turch welches dcr Prinz auf seiner Fahrt nah dem Schlosse, woselbst er abgestiegen ist, hinrur@fuhr. Um zehn Uhr wurte ihm von der Bürgerwehr ein Fackelzug und -Se- renade gebracht. Eine Compagnie des Pompier - Corps hat die Ehrenwache im Junern Tes Sblosses bezogen. Heute Vormittag ist große Parade, zu welcher außer der hiesigen Garnison auch noch die in Durlach und Mühlburg liegenden prcußischen Truppen aus-

rüdckdcn werden.

Rastatt, 12. Aug. (O. P, A. Z) Außer Tiedemann wurde gestern Abend gegen halb 8 Uhr auch noch der sogenannte Major Hrilig, Kommantant der Festungs - Artillerie, nach stand- rechtlichem Urtheil erschossen.

Sreiburg, 10. Aug. (Karlsr. Z.) Der komman- dirende General des 1sten Armee - Corps, Gencral - Lieutenant von Hirschfeld, hat turch Ordre vom 7ten d.-M. verfügt, daß von den -verschicdenen Garnisons- Kommandanten im Ober - Rheinkreise und im Mittel-Rheinkreise, bis abwär!s und einschließlich der Acm= ter Kork und Oberkirch, Kavallerie -, Artillerie - und Jufanterie- Pairouillen zur strengen Beaufsichtigung des reisenden Publikums in die nahe und fernere Umgegend abgesendet werden, welche Je- dermann, der nicht mit einem ohbrigkeitlichen Ausweise über die Un- verdächligkeit seiner Person und über scinen Reisezweck versehen ist, arretiren und der nächsten Orts - Behörde . vorführen, diejenigen aber, wel{che sich eines Exzesses \{uldig machcn, der nächsten Königlich preußischen Kommandantur zur weiteren Verfügung Übergeben werden. Jn Folge dessen hat der -Civil-Kommissär beim 1sten Armee-Corps, Regierungsrath Kunß, eine Aufforderung erlassen, daß Jeder, ‘der sich aus seinem: Heimatsort -entfernt, sich mit cincm von der Ortspolizeibehörde auszustellenden Ausweis über die Unverdä@htigkeit seiner Person und “über den -Reisezwcck ver= schen möge. Zugleich sind die Ortsbehötden beauftragt worden, Tiejcnigen Personen, welche ihnen von dem Militair wegen Mau- gels an dcm erforderlichén Ausweis überwicsen werden und ihnen nit zuverlässig als unvcrdächlig bekannt sind, an Las vorgeseßte E Amt zur weiteren Untersuchung traûsportïren zu assen.

Hessen. Kassel, 11. Aug. In der Kass. Ztg. liest man: ¿Die Ministirfrage ist, wie es heißt, noch auf demselhen Punkte. Die Antwericn auf die Anfragen des verstärkten ländischen Aus- {usses in Beziehung auf den §. 107 der Verfassungs-Urlunde, die Hinterlegung des virfassungsmäßigen Revcrses bitreffend, sollcn dahin ausgefallin sein, daß ihncn ein Vorstand ihres betreffenden Departemen:s noch nit bckannt sei. So verwickelt und beirubend dieses Virhältniß ist, so erfreulich ist cs, daß dabei, neben der lseb- hastesten Betheiligung an dcr öfientlichen Angelegenhcit, welche sich namentlich in Bezeugungen der Sympathie mit dem Pbisherigen Ministerium kund giebt, „in der Stadt dic vollkommenste Ruhe

herrscht.“

Schleswig-Holstein. Schleswig, 12. Aug. (B. H.)

Die Landesversammlung hat sich in ihrcr gestrigen Sitzung aus-

scließlich mit dem (bereits erwähnten) Antrage beschäftigt, welcher

cine Versekung des Departeméents-Chefs Jacolsen in den Anklage=

stand bezweckt. Da die Vorbera!hung über diesen Gegenstand in der Morgensißung nicht zu Ende gelangle, so wurde dieselbe in -ei= uer Alendsitung fortgeset. Es zeigte sich, Taß die aus ter Fcder des Advoka‘en Classen geflossene Motivirung des Antrages turch die darin enthaltcne Häufung aller nur irgeud heranzuzitkhendin Anschuldigungen und die ganze Fassung auf die große Mehrzahl

dcr Mitglieder cinen sehr ungünstigen Eindruck gemacht hatte, '

Selbst mchrere von denjenigen, welche dem Antrage beipflichieten oder ‘wenigstens dem Departements-=Chef Jacobsen ein Mißtrauens- votum zu ertheilen nicht abgeneigt waren, äußerten sich über. die Motivirung höchst mißliebig.

Mecklenbu-g-Schwerin. Schwerin, 14. Aug. (H, C.) Dev Finanz-Ausshuß hat scinen 5ten Bericht, betreffend rie von den s{werinshen Kommissarien gemachten Vorlagen über die Ah- tretung der Domainen an den Staat, ‘das Hausgut, tas Krongut und die Civilliste des Großherzogs von Mecklenburg-Säwerin, in- gleichen die Apanagen, Witthum u. st w. der Mitglieder des Greoß- herzoglichen Hauses, an die AÄbgcorknetcn veribeilen lassen, Aus Dem angchängten Enlwurfe «iner Vereinbarung üler die Abtretung der Großherzoglichen Dömainen anden Staat, Uber das auszusébci- dente Hausgut Und die Krontotation ergiebt sich Folgentes*

A. Das Großherzogliche Hausgut soll bestehen aus (theils inkg- merten, theils Doinanial-) "Gütern, worunter aht Bäuerdörfer, im Ge- sammibetrage vou 228 Hufen 2665 Scheffeln iycl. einex Forst von 1,167,815 Quadrät-Rulhen Und außerdent einem LArrale von 1,662,369 Quadrat-Ruthen, nach einem 20jährigen Ditrchschnitte veranschl gt zum Ertrage von 164,000 Rihlr. Couïant, dem Schlosse Park 2c, ‘zu Ludwige- lust, den Kunstsammlungen zu Schwerin uwd" Ludwigslust, dem gesaumiten Marstalls- ‘und Jagd-Juventarium, B, Zur Krondotation sollen gehören: 1) in Schwerin das im Ba begriffenè Schloß (zu dessen Volleudüng auf acht Jahre jährlirh 100,000 Rihlr, “‘auszuseben" sind) und die "Swlof- Insel, das Pálais auf der Altstadt (bis zur Volleüdung des Schlosses), das D áuf der Neustadt, das “Marstallgecbäüde mit der Wa- dewiese, verschiedene zu besoûderen Zweken ftüher angekaufte Häy-

ser nebst den Schloß- und Palais-Gärtenz 2) in Doberan das obe Palais und verschiedene Pläye und Gärtenz 3) in Nostock das

roßherzogliche Palais nebst Anbehörz 4) zu Wismar im Fürstenhofe und zu Dorgun einige Zimmer z 5) die Jagdgebäude zu Friederichsthal, Schwe- rin und Friedrihsmoor. C. Als Privateigenthum der Großherzoglichen Fa- milie sollen anerfannt werden: in Schwerin -das.im Schlohgärten- belegene Greenhouse , 2c, „in Ludwigslust die Villa Gustava 2c. , in Doberan das Pana al Ogzob ocrIogliide Palais, alle beweglichen Gegenstände; welche \ich im Besipe der Großherzoglichen Familie -besinden und nicht zum: Hausgute oder Zum Krongute gehören. Die Erhaltunug«der-.zum: Krongute gehörenden Schlösser geschieht aus der Staakskasse. :-: Als-Civilliste bezieht: der Groß-

herzog -jährlzh aus der-Stäatsfasse 224,000-Rthlr.-Cour. (mit: Einschluß

der Auffünfte aus dem Hausgute akso jährlich 388,000 Rthlr. Cour.) Die gegenwärtig den Mitgliedern des Großherzoglichen Hauses ausge- seßten Apanagen, gebührenden Witthümer 2c. sind auf das Staatsgut zu übe:nehmen, und zwar: 1) für die verwittwete Frau Grof herzogin 21,000 Nthlr, Cour, und 1500 Riblr. Nck aus dem Nachlasse des verstorbenen

zGroßherzogs Paul Friedribz 2) für die verwittwete Erbgxoßherzogin 19,250 -Rthlr, Cour.z 3) für den Herzog Gustav 14,000 RihlreLourx.; 4) für die

Herzogin Louise 58335 Rthlr. Cour., event. au nach deren Verhecirathung zu zahlenz-5) für den Herzog -Wilhelm 409,000-Nthlr.:Cour,.-und--für. -den-Fall seiner Vermählung 12,000 Rthlr, und 5000 Rthlr;, zur ersten Einrichturg. Als Staatsschulden sind anzuerkennen cixca 210,000 Rthlr. An Pensionen und Gnadenbewilligen sind zu übernehmen circa 23,500 Rthlr,, welche der Großherzog um 15,000 Rihlr. zu erhöhen sich vorbehält, Jm Ganzen würde die Staatêfasse also jährlih für Abtretung der Domainen an das großheizogliche Haus derzeitig zu zahlen haben circa 500,000 Rthlr. Cour., excl. der Schloßbaugelder,

VBraunschweig. Braunschweig, 12. Aug. (Han- nov. Ztg.) Gestern ist unser Landtag bis zum 9. November d. J. vertagt, da die dringendsten Geschäfte crledigt waren und die ländlichen Arbeiten viele Mitglieder in Anspruch nehmen. Am gestrigen Vormittage war noch die Annahme der Regierungs-Pro-= position pegep des Anschlusses an den Dreikönigs-Virtrag mit 31 gegen 21 Stimmcn erfolgt. Auch die Kommission, der die Begut= achtung der Proposition zugewiesen war, hatte si über Diélelbe getheilt (4 und 3" St.) und die Minorität versuchte die Annahme in der Versammlung für illusorisch zu erklären, indem sie die An- sicht aufstellte, die Frage betreffe cine Acnderang der Verfassung und sei deshalb nur durch eine Mehrheit von Zweidrittheil Der Versammlung zu beschließen. Als diese Ansicht verworfen wurde, crklärte Aronheim seinen Austritt, worüber ein Theil der Gale- ricen die Partei des hiesigen Volksvereins jubelte. Die Störung wurde so groß, daß man die Sipung auf den Abend vertagte, - und auch jeßt konnte die Ordnung nur durch Einschreiten der Bürgerwehr aufrccht erhalten werden, da mehrere Mitglieder der Majorität bei ihrem Eintritt in die Versammlung geradezu insultirt wurden. „Sicherem Vernehmen nach haben gestern außer Aronheim auch Lucius, Grassau 11. und Grete ihr Mandat niedergelegt, und heute heißt es, daß noch 12 andere Mitglieder zu einem ähnlichen Enischlusse gelangt seien. Hollandt scheint sich damit begnügen zu wollen, von dem Amte des Vice - Präsidenten zurüczutretecn. Uebrigens hat sich auch die Ma- joritát veranlaßt geschen, das Bedenken zu erhcben, der eine oder andere Staat möge von dem Bündnisse zurücktreten und deshalb gegen die Landesregicrung die bestimmte Too auszuspre= chen, daß die sämmtlichen verbündeten Staaten auf gleiche Weise verpflichtet seien, und daß daher das Herzogthum, falls der eine oder der andere Staat in bestimmten Fällen durch Separatverträge zum Rücktritt rehtlih befugt sein sollte, die gleiche Befugniß für sich in Anspruch nehmen müsse. |

Sachsen-TWeimar. Weimar, 11. Aug. (D. A. Z.,) Unser Landtag hat noch. kurz vor seiner Vertagung und resp. den von ihm selbst genommenen Ferien einige Beschlüsse gefaßt. Der wichtigste, wenigstens in die Masse der Bevölkerung eins{lagendste ist der eines weiteren Kredit-Votums von 200,000 Rthlrn. für das Ministerium; denn auch bei uns’ hat der Mehraufwand auf das Militair und die Etappenzüge in den Jahren 1848 und 1849. nicht wcniger als 275,000 Rihlr. betragen, weshalb au der Landtag den Wunsch hinzufügte, es möge die Regierung mit einer weiteren Vermehrung des Kontingents Anstand nehmen, bis nach bessexer Gestaltung der allgemeinen deu!shen Staatsverhältnisse. Auch der 100 Schullehrer ,- welche gegenwärtig nur mit 100 Rthlru. dotirt sind, gedachte der Landtag, indem cr von den dur dcn vorigen Landtag verwilligten 580 Rthlrn. jedem 5 Rthlr. zubilligte. Als nun hierbei cin Abgeordneter beantragte, es möge der Landtag zu- gleich gegen dic Regicrung die Erwariung aussprechen, daß er noch weitercn Vorschlägen über Verbesserung des Einkommens der gcring dotirten Schulstcllen entgegcnsehe, erklärte S:aatsrath von Wyden- brugk, die Regicrung würde fih nur freuen, ‘wenn der Landtag zu aller Zeit recht bereit sci, das zu n was nicht blos zur Hebung des Volksschulwescns, sondern au der höheren Biltungs- anstalten crfordert wird, und sei auch die Regierung lkercits mit cinem Gescß-Entwurf beschäftigt, welcher das gésammte Schulwesen und” namailih die pecuniairen Verhältnisse der Volksschullehrer betref. Der von mehrercn Seiten geforderten Veräußerung der Staatsgüter hat der Landtag das Wort nicht geredct. Endlich hat au der Landtag noch darauf angetragen , daß die Strafanstalten möglichst bald aus Den Städten auf größcre Staatsgütcr (beson- ters solche, auf deren Boden sich die Spatenkuliur vortheilhaft an- wenden lasse) gebracht werden, damit die Sträflinge cine solche Beschäftigung erhakien, welche sie in den Stand seße, auch nah ihrer Entlassung ihren Unterhalt in chrlicher Weise zu verdienen.

Sachsen-Koburg: Gotha. Koburg, 10. Aug. (D.A. Z.) Nachdem die Staats-Regierung von Sachscn-Koburg-Goiha ihren Beitritt zu dem Dreikönigsbund erklärt, hat sich der bisherige Vor- stand dex koburgishen Abtheilung des Staats-Ministeriums, Geh. Staatsrath Bröhmer, veranlaßt gefunden, um seine Enilassung zu bitten z derselbe hat sie heute erhalten. 5 A

Ín Folge des neucu Volkswehrgeseßes für das hiesige Her- zogthum wird eine Neugestallung des Militairwesens nölhig. Des-

alb ist das bisherige Linien-Militaix aufgelö} worden. Die Of- Mere und Unieroffiziere sind nah, Gotha verseßt. Die Bürger- wehr hat heute die Wadchtposten bezogen.

Sachsen-Meiningen. Meiningen, 11. Aug. (O. P. A. Z.) Unser Landtag ist am heutigen Tage aufgelöst worden.

Lipve - Detmold. Detmold, 11. Aug. (D. A. Z) Der Landtag hat bei der gestrigen Berathung des Verfassungs- Entwuxfs mit einer Majorität von mehreren Stimmen beschlossen, die §8. 91 und 52 wegcn des suspeusiven Veto und des Rücktrilts der Regierung, wenn zwei Drittel des Laudtages ihn verlangen, und noch cinige andere Paragraphen bis zur zweiten Lesung des Geseßes auszuseßen, und heute hat er den Autrag angenommen: In Beiracht, raß die deutschen Verhältnisse ciner Entwickelung ent- gegengingen , die sür unscre Verfassung maßgebcud wäre, sich vom 14. August ab bis zum 1, Oktober zu vertagen, nachdem {on zweimal. früher derselbe Antrag vergebens gestellt war.

Samburg. Hamburg, 13. Aug. 84 Uhr Abends, (H. C.) eute gegen 7 libr traf das zweite Bataillon des Königl. preußi-

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+ Hannoveraner

-JInsulten--fortfebte.

15ten Infanterie-Regiments mit einem Extrazuge von Rends-

ae in L tin) ¿nachdem das 1ste Batáillon bereits heute früh hier angelangt wär. Schon ‘am ‘Bahnhofe ‘wurden sie von éinem zum ‘Theil aus Jungen bestehenden Haufen ‘verhöhnt, der sie durch ganz Altona begleitete, während man- einige gleichzeitig eingetroffene und’ Sachsen mit Hurräb empfing. “Als. ‘das Ba-

taillon etwa um 8 Uhr vor demMillernthore eintraf, machte ein

‘hinter dem-Thore befindlicher Haufe? Miene, ihm ‘den Eingang zu

verwehren, während -die -vor ‘dem “Thore befintliche ‘Menge feine Bis dahin hatte ‘das ‘Militair diefen Unfug ruhig eriragen ; jevt aber chargirte etwa die Hälfte des Bataillons die Masse, welche na allen Seiten auseinanderstob, worauf das Thor geöffnet wurde und die Truppen im Thordamm Posto faßten, wo sie nach den lebten Berichten noch“ standen. Es mögen bei diesem unéerfreulichen ‘Anlaß einige Verwundungen -vorgekommen sein. ‘Sowohl dieses Bataillon -als das- morgen folgende Füsilier- Bataillon sollen auf ihrem Durcmärsche nah“ ‘Kurhessen ‘hier ein- quartiert werden. “General Prittwiß wird morgen in Altona: er- wartet.

WMusland.

Desterreich. Moha cz, 6. ‘Aug. So eben ist Major von Henriquez des warasdiner Kreußer-Regiments aus Baja zurüge- kehrt, wo er den Jusurgenten zwei Dampfschiffe Franz Ferdi- nand “’ und „Argo“, fünf, Sthlepper, cinen Tender, dann ein gro- ßes mit Schiffsbauholz, Ankern und anderen Schiffsgeräthen {wer beladenes Lastschiff abgenommen.

Frankreich. Paris, 12, Aug. Der Moniteur veröffentlict heute den in der gefeßgcbenden Versammlung am 8. August angenom- menen Theil des organischen Gesetes Uber das Gerichtswesen, die Er- haltung der jebtbestehenden Gerichte und ihrer Beamten, das Ver- spreehen einer neucn Jnstitution für die Gerichtshöfe binnen trei Monaten und die Ableistung eines Amtscides betrefiend. Außer- dem veröffentliht der Moniteur das Gesey über den Belage- rungszustand, so wie die: Aufhebung des Belagerungszustandes von Paris und des ganzen Strichcs, der sich in Dcr. ersten Militair- Division befindet, und den Beschluß der Versammlung, der den ho- hen Staats - Gerichtshof in den nächsten zwei Monaten nah Ver- sailles beruft, um Uber die Ereignisse des 13. Juni, \o wie über die Personen, welche sich in der Sache vom Mai 1848 noch nit gestellt, und kontumazialish verurtheilt worden sind, zu richten.

Der Minister des Junern, Herr Dufaure, gab in der gestri-

gen Schlußsizung der gesebgebenden Versammlung, vor deren Pro- rogation, einige Nachweise Uber die Zahl ver in Folge des Juni- Aufstandes Verhafteten. “Es-waren ihrer 12,000, --von-denen 3954 zur Deportation verurtheilt wurden. Von Tiefen blicben 544 in Paris, 1983 kamen nach Brest, 985 nah Cherbourg, 421 nah Lorient, Begnadigt sind bis jeßt 1829 Deportirte, und zwar 822 vom General Cavaignac, die übrigen vom Präfdenten Bonaparte. Hinsichtlich dcr Behandlung wies Herr Dufaure nah, daß darüber keine Klage geführt werden könne. Die Deportirten erhalten die- selben Rationen, wie die Bemannung der Linienschiffe, vermehrt mit etwas Fleis und Wein;z sie erhalten aus den Magazinen die ihnen fehlenden Kleidungsstücke, Schreibmaterialien, um mit ihren Familien zu verkehren, und freies Porto für ihre Briefe. Auch ist {hon ihr Aufenthalt in den französischen Kriegshäfen eine Ver= günstigung, indem die Verurtheilten - nah dem “Geseh eigentlich nach Otaheiti oder ‘der Insel Réunion deportirt werden sollten.

Die permanente Kommission, welche während der Prorogation der National-Versammlung in Paris zurückbleibt, hat sich in eben so viel Unter-Abtheilungen getheilt, -als. es Ministerien giebt. Die Kommission für die auswärtigen Angelegcnheiten besteht aus dcn Herren Berryer, Sauvaire-Barthélemy und Buffet.

Der Constitutionnel spriht sich gegen ‘den Savoyeschen Antrag auf Anerkennung der Unäbhängigkeit Ungarns aus, nicht blos weil es nicht ‘der legislativen Gewalt, sondern der cxekutiven allein zukomme, Beziehungen zu eincm fremden Staat anzuknüpfen, sondern auch weil die französische Regierung keine Regierung an- erkennen könne, von deren Vorhandeuscin man nichts wisse und die feine Aussichten auf Unabhängigkeit habe, zumal da eine solche An= erkennung einer Kriegserllärung gegen Rußland und Oesterreich gleich wäre. Der Courrier fran çais, der die persónlichè Politik des Herrn Thiers vertritt, behauptet übrigens, die ungarische Angele genheit fange an, die französisthe Diplomatie ernstlih zu beschäf- tigenz der Anstoß komme von England, das die Absichten Frank- reichs in Bezug auf Ungarn zu erfahren verlangt habe. Nah diescm Blatt wäre die französische Regierung bereit, in Gemein- {haft mit England .vermittelnd, jedoch nicht offiziell, einzuschreiten, besonders da man kei Rußland ‘cine große Geneigtheit für eine friedliche Beilegung der ungarischen Angelegenheiten vorausseßen zu dúrfen glaube.

Der Prásident der Republik ist gestern um Mittag zu Rouen eingetroffen.

Jerome Bonaparte, der wegen seines Nichterscheinens ‘bei ‘dem

Begräbnisse der Marschälle Bugeaud und Molitor von der mini-=

steriellen Presse sehr getadelt worden war, gießt im Moniteur und anderen Blättern eine Erklärung seines Benehmens. Er sagt zu seiner Entschuldigung, bei Bugeaud's Begräbniß hätten ihn zu- sállige Umstände und kei dem Begräbniß Molitor's die Rücksicht verhindert, daß man nicht glauben solle, cr habe einen Unterschied zwischen Beiden machen wollen.

Nach dem Corsaire hat Pierre Bonaparte dem Kriegs= Minister seine Niederlegung des ihm von dcr provisorischen Re= gierung übertragenen Kommando's dcr Fremden=Legion cingeschickt.

Admiral Baudin hat am sten ten Befehl über das Mittel- meer - Geschwader abgegeben. Bet seiner Abschicdsrede, worin cr äußerte, daß er blos aus Rüssichten der militairischen Ehre seinen Posten niedergelegt habe, weinten viele Offiziere und Matrosen. Laute Vivats begleiteten ihn, als er das Flaggenschif verlicß. Als Ursache scines Rücktritts wird angegelen , daß die Regicrung eine telegraphische Depesche unter seinem Namen veröffentlichte, die nicht von ihm herrührte. Ex verlangie öffentlihcn Widerruf und, ta die Regierung darauf nicht einging, seine Abberufung. dme D Ee Va die gegcn Capitain M ganogelpros ) esslrafe in zehnjährige Ei radation um- gewandc][t worden. Fris SIRNELONA MAP Mia

__Die sechs fuspendirten ‘demokratischen Journale werden auch nah Aufhebung ‘des Belagcrungs-Zustandes von Paris zum Theil nit wieder erscheinen, da ihre Redacteure fast alle auf der Flucht oder wegen des Attentats vom 13. Juni in Haft sind. Im Au- Ra des e Ros ein Organ, die Ae, n

; - Vareste, i , aber wicder freigelassen, Al escr Tage ebenfalls verhaftet, aber wicde tbvs Ter Cassationshof hat auf den Antrag des General=-Prokura=

i S4 A burg entschieden, daß der Prozeß gegen die dort we- My L D ttentats vom 13. Juni Angeklagten vor den Assisen des osel - Departements statthaben soll, weil in Straßburg felbst, wo

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die ganze Bevölkerung an der Bewegung Theil nahm, eine unpar- teiishe Jury {werlich zu finden sei.

Eine Deputation Arbeiter aus Montluücon, einer Gemeinde in der Náhe von Paris, überreichte vorgestern dem General Changar- nier einen Ehrendegen zum Danke dafür, daß er die Gemeinde dur sein rasches Einschreiten am 13, Juni vor der Thorheit eines Zuzugs nah Paris, zu dem sozialistishe Sendlinge aufforderten, bewahrt habe. /

Die Presse giebt die Namen von 19 Divisions - Generalen, 21 Brigade - Generalen, 6 Obersten und 3 Militair - Intendanten, welche, nachdem die provisorishe Regierung sie verabschiedet hatte, dur den gestern genehmigten Geseß-Entwurf in ihre Rechte wie- der eingesett worden sind.

, Es wird behauptet, daß die Erhebungskosten der vom Finanz- Minister beantragten Einkommensteuer von 1 pCt. si fast eben so ho belaufen würten, als der Betrag der Steuer selbst.

Der Prozeß gegen die an den Unruhen zu Dijon Betheiligten wurde dieser Tage vor den Assisen des Doubs verhandelt, vor welche der Cassationshof wegen Verdachts gegen die Jury des Departe- ments Cote d’Or die Sache verwiesen hatte. Sämmtliche Ange- klagte wurden freigesprochen.

Am Freitage ist Sturbinetti, der ehemalige Kommandant der römischen Nationalgarde, durch Bourg gekommen, um sich nach der Schweiz zu begeben.

Großbritanien und Jrländ. London, 12. Aug. Bei dem großen Lever, welches die Königin am Sten d. in Dublin hielt, erschicnen au einige Quäker. Als ‘getreue Beobachter der Vorschriften ihrer Sekte , die ihnen verbieten, vor einem Menschcn den Hut abzunehmen , wollten sie vor der Königin bedeckt bleiben, kamen jedo damit Uber ihren Gewissensskrupcl hinweg, daß sie sih von anderer Hand die Hüte abnehmen licßen. Zur Feier der Anwesenheit Jhrer Majestät in ver Haupistadt Jrlands hat ter Sou an, tausend Armcn der Stadt ein festliches Mahl ge- geben.

Aus allen englischen Häfen an der Ostküste wird von dcm er= neuten regen Lebcn in Folge der Aufhebung der dänischen Blokade berichtet, namentlich aus Hull, ias von der Blokade am meisten gelitten hat. A

Auch in Edinburg war am 5. August eine Versammlung zu Gunsten der Ungarn. Unter den Anwesenden befanden sih das Unterhaus - Mitglied Cowan, Graf Krasinski, der Lordprovost (Bürgermeister) und andere Notabilitäten der Stadt. Der Lord= provost führte den Vorsiy.

Berichte vom Vorgebirge der guten Hofsnung vom 10. Juni sind noch immer erfüllt mit Mittheilungen über die Agitation _ge- gen die Zulassung von verurtheilten Verbrechern in die Kolonie.

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 9. Aug. Se. Majestät der Kaiser hat dem Heeres-Kommandirenden des

Sultans in der Kleinen Walachei, Mehmed Pascha, dem Komman= direnden. der in der Stadt Krakau und Umgegend stationirenden Kaiscrlich österreihishen Truppen, Feldmarschall - Lieutenant von Legeditsch, und dem österreichischen General-Lieutenant Grafen Ka= boga den St. Annen-Orden erster Klasse, dem Leßteren in Dia=-

manten, verliehen. Der Statthalter von Kaukasien, General-Adjutant und Gene-

ral der Infanterie, Fürst Michael Semcnowilsh Woronzoff, ist von hier nach Warschau abgereist.

Warschau, 12. Aug. Der österreichische Minister - Präsident von Schwarzenberg is heute von Warschau nach Wien zurükgekehrt.

Abtheilungen niht mochten im Dienste genommen worden sein, werden nu- merirt, und gilt es ‘im Uebrigen als allgemeine Regel, ‘daß die ältere ge- diente Mannschaft jeder Abtheilung vor der jüngeren gedienten zur Ent- lassung nach Hause berechtigt is, Die Jngenieur-Compagnie behält die Mannschaft von vier Jahren in Diensten, hier, wie überall, die Mann- schaft von 1849 inbegriffen. Die Artillerie behält ebenfalls die Mannschaft vou vier Jahren in Diensten, welche Stärke bei den verschiedenen Batterieen nach den näheren Bestimmungen der Königlichen Artillerie-Brigade zu ver- theilen sein wird. Bei der Kavallerie werden vor der Entlassung die Schwadronen auf 120 Unter-Korporale und Gemeine gebracht, uud was sich oon älterer Mannschast über diese Stärke finden möchte, wird sogleich zu der betreffenden Depot-Schwadtron übergeführt, ohne Rücksicht, ob da- durch die Stärke derselben die früher besohlene übersteigt. Die Depot- Schwadronen bchalten in der Regel uur die Rekruten unter Waffen; die ältere Mannschaft wird nah Hause entlassen, und nur Einzelne (am lieb- sten solche, welche sich freiwillig erbicten) fönnen ausnahmsweise im Dienst behalten werden , sofern es die Pferde-Verpflegung u. st. w. angs

nothwendig machen sollte, Die Garde-Husaren-Divisiou vertauscht die Mannschaft der Reserve-Schwadron, tvelche älter ist als vom Jahre 1846

und deshalb entlassen werden soll, mit der drei - und vierjährigen

Mannschaft von beiden Linien-Schwadronen. Die Reserve-Schwadron

wird auf 120 Mann gebracht und behält diese ganze Stärke unter den

Waffen. Die zwei Linien-Schwadronen hehalten den Rest von der

Mannschaft der Division von den vier lezten Jahren im Dienst.

Die Dragoner - Regimenter können 60 Mann auf die Schwadron entlassen,

so daß die Stärke der Schwadronen unterm Gewehr 60 Unter-Korporale und

Gemeine beträgt. Das Ordonnanz-Corps, welches aus älteren gedienten

Kavalleristen besteht, behält während des Waffenstillstandes etwa 40 Mann

in Jütland und 16 bis 20 Mann auf Alsen im Dienst, welche Stärke so viel

wie möglich aus den Leuten genommen werden soll, die von der Entlassung

nach Hause freiwillig abstehen. Die Ordonnanzen, welche bei dem Feld-

Ingenieur - Detaschement, bei dem Jngenieur-Stabe auf Alsen und in ähn-

lichen Posten fest kommandirt sind, sollen eingezogen werden. Bei der

Infanterie behalten die Linien- Abtheilungen die zweijährige Mannschaft im

Dienst. Die Reserve- und Verstärkungs - Abtheilungen behalten von ihren

jüngsten gedienten Leuten per Bataillon 150— 160 Unter-Korporale und Ge-

meine unterm Gewchr.

7) Die ‘als Pferdewärter abgegebenen älteren Kavalleristen kehren zu

den resp. Depot-Schwadronen zurück, um von da nach Hause entlassen zu

werden. Sofern es der Dienst unumgänglich erfordert , wird die Mann-

haft der Trainfuhr-Abtheilung an deren Stelle zu kommandiren sein.

8) Die von der Trainfuhr - Abtheilung ausgehobene Mannschaft wird entlassen sobald sie nur von dem Dienste, für den sie angestellt ist,

entbehrt werten kann. Die als Bedienten und Pferdewärter bei den Offi=- zieren angestellten Train-Fuhrleute weiden am .Ende des laufenden Monats nach Hause entlassen, und die betreffcnden Offiziere erhalten von der Zeit an wegen des Bedientenlohnus eine Entschädigung, doch is hiervon die Truppenmacht auf Alsen und das Kommando in Kolding ausgenommen.

9) Alle Freiwilligen, welche während ves Krieges Dienste genommen haben, sie mögen Schweden, Norweger oder Dänen sein , scheiden, sofern die lehten nicht nach Verordnung vom 23, September v. J. und dem Gesetz vom 12, Februar d. J. wehrpflichtig geworden sind, am Ende August oder wenn sie wünschen, früher aus. n

10) Die Corps - Jutendantur und die Juntendantur bei dem nordjüti- schen Armee - Corps werden aufgelöst, sobald deren Nechnungen abgenom- men sind, und alle bei diesen Jutendanturen angestellten Beamten und Diener treten von ihren Posten ab, je nachdem die Rechnungslegung solches gestattet, ganz nach den näheren Bestimmungen, welche deshalb von der Intendantur der Armee ausgehen werden. Unterdeß uehmen die obengenannten Jutendanturen ihren Siy in Middelfart. Die Intendantur des Flankencorps soll von der Zeit ab das Corps als solches wird auf- gelöst eine lokale werden und Intendantur auf Alsen heißen,

11) Das Corps - Auditoriat wird aufgehoben und bei jedem der Ge- neral-Kommandos in Fühnen, in Nord - Jütland und auf Alsen wird ein Auditeur angestellt. / / us i E

12) Die Ambulancen der aktiven Armee und die erste Feldspital-Linie gehen ein und zuglcih wird die Oberleitung des Sanitätswesens der akti- ven Armce und die Function des Corps - Stabsarztes aufgehoben. Jn Betreff der Vertheilung der Acrzte ist, auf den Vorschlag der Stabsärzte

Dánemark. Kopenhagen, 11. Aug. Unterm 9tcn d. M. ist folgender Armee befehl erlassen worden :

1) Während des Waffenstillstandes werden die Truppen vier von ein- ander unabhängigen Gencral-Kommandos, nämlich -auf Seeland und den dabei liegenden Jnseln, auf Fühnen und Langelaud, in Nord-Jütland und af Alsen unterstellt, Als Folge hiervon wird die jeßt bestehende Einthei- lung in Armee-Corps und Brigaden aufgelöst, Eben so werden das Fild- Ingenieur-Detaschement und die 3 Kavallerie-Divisionen aufgelöst, Alle Jn- genieur-Truppen werden dem Königlichen Jngenieur-Co:ps untergeordnet, und die Schwadronen , welche in Divisions-Verbindung geftanden haben, treten in ihr Verhältniß resp. zur Garde-Husaren-Division und zum 4ten Dra- goner-Regiment zurü.

2) Der ‘General - Lieutenant Bülow übernimmt das General - Konm- mando in Nord-Jütland, wogegen das jeßt bestchende nordjütländische Ge- neral-Fommando unter Oberst Astru p eivgeht, Das General-Kommando auf Alsen wird vom General-Major de Meza übernommen, Die Genc- ral-Kommandos von Seeland und Fühnen bleiben wie bisher, Das Ge- neral-Kommando wird spätestens den. 1. September nah Friedericia verlegt.

3) Die verschiedenen Truppen-Abiheilungen werden also vertheilt :

Von der dienstthuenden Stärke der Jugenieur- Compagnie eiwa drei Viertheile nah Fridericia und ein Vientheil nah Alsen.

Von der Artillerie: Die Batteriecn Jessen und Schuly nach Kopenhagen, die Batterieen Marcusseu und Wegener nach Fridericia, die Batterie Mossin nach Horsens, die Batterie Harxthausen nah Ran- ders, die Batterieen Baggesen, Lu ncholy und Dinesen nah Alsen, die halhe Batierie Tilli sch nach Middelfart, die halbe Batterie Jonquiè- res nach Assens, die 1ste und 2te Espignolle-Batterie ncbst dem Espignolle- Park nach ‘Kopenhagen.

Von der Kavallerie; 2 Linien-Schwadronen der Gade - Husaren- Division nach Kopenhagen, die Nescrve- Schwadron nach Kolding, das Zte Dragoner - Regiment nach Aarhvus , die 2e und 3te Schwadron des ten Dragoner-Regiments resp, uach Vordingborg und Néstved, die 1ste und 4te Schwadron desselben Regiments nah Alsen, das 5e Dragoner- Regiment nach Randers, tas 6te Dragoner-Regiment nach Odense, das Ordonnanz- Corps nach Friedericia oder dessen Umgegend und nah Alsen.

Von der Junfanterie: Die Königliche Leibgarde zu Fuß nach- Kopeu- hagen, mit Ausnahme einer Con pagnie, welche nach Hilleröd gelegt wird, um den Wachtdienst auf dem Schlosse Frietrihsburg zu versehen, das 1sle und 2te leichte Bataillon nah Kopenhagen, das 3te Linien - Bataillon nach Kopenhagen, das 4te Linien-Bataillon uach A!sen, das ste Linien-Bataillon nach Obense, das óte, 7te und 8te Linien - Bataillon nah Fricdericia , das 9e Linien - Bataillon nach Viborg, das 10te leichte Bataillon nah Alsen, das 11te Linien - Bataillon nah Aalborg, das 12te léidite Bataillon nach Alsen, das 123te Linien -Bataillon nach Alsen, das 1e Jäger - Corps nach Horsens, das 2te Jäger - Corps nach Helsingör, das 3te Jäger - Corps nach Nyborg z das 1», 2e und 3te Reserve-Bataillon nah Alsen, das 4te Ne- serve-Bataillon nach Veile, das 5te Reserve-Bataillon nac Frietericia, das 6te Reserve-Bataillon nach Aarhuus, das 1e Reserve - Jäger - Corps nach der Citadelle Friedrichshafen, das 3te Reserve-Jäger Corps uach Alsen, das 1ste und 2te Verstärkungs- Bataillon nah Kopenhagen, das Zte Ver- stärkungs-Bataillon nah Svendsöborg,, das 4te und 5te Veistäik:ngs -Ba- taillon nah Kopenhagen, das 1ste und 2te Verstärkungs-Jäger-Corps nach Kopenhagen. Der Aufbruch zu den hiermit besohlenen Quartieren geschicht nach dem nähcren Befehl dcs Kriegs-Ministers.

4) Das Musik - Corps der 1sten Jufanteric- Brigade wird nah Alsen, das der 3ten Jufanterie-Brigade nah Friedericia verlegt.

5) Die Depot-Schwadronen der Kavallerie kehren sofort nach ihren respek- tiven Standquartieren zurü, sofern sie während dés Krieges verlegt worden sind. Die Depot- und Reserve-Compagnieen der Jutanterie werden aufgelöst und den übrigen Compagnicen ihrer respektiven Bataillone einverlcibt.

6) Sobald obenstehende Dislozirung zur Ausführung gebracht i}, - wird diejenige Maunschaft, welche nah den untenstehenden Bestimmungen nicht im Dienste behalten wird, nah Hause entlassen, wobei die durch das Cir- fular vom 31. Juli d. J. gegebenen Vorschriften zu befolgen sind. Alle in den Waffen geübten Rekruten, welche bisher bei den respekticen

der Armee, eine nähere Bestimmung zu erwarten. Die zweite Feldspital- Linie und die für dieselbe durch die reglementsmäüigen Bostimmungen vom 9, Fecrnar d, J. mit den dazugehörigen Justructionen festgeseßte Verwal-

tung bleibt bis auf Weiteres. / L Dees 13) Sämnitliche Distriktspferde der Kavallerie werden, sobald die resp.

Regimenter in ibren Quartieren angekommen sind, denen, die sie geliefert, wieder zurückgegeben. Hinsichtlich der Disiriktspferde der Artillerie werden die nöthigen Bestimmungen durch die Direction für das Material der Ar=

mee ertheilt werden.

14) Die zwei mobilen Pferde - Depots bei dem Corps des General- Major Flindt werden nah Randers verlegt und dem General-Fommando in Nord-Jütland untergeordnet. Das Resirve-Traindepot des nordjütischen Armee - Corps in Odense wird dem General - Kommando in Fühnen unter-

geordnet.

15) Sämmtliche Pferde, welche geliefert sind, um die Pferdewärter beritten zu machen, werden an die nächsten Pferdedepois abgegeben.

16) Die resp. Negimenter, Bataillone 1, . w. nehmen ihr Trainwesen mit, Das Material und dex Traín des Feld-Jngenieur-Detaschements wird, sofern es nicht eine bcsondere Anwendung in Friedericia und auf Alsen erfährt, in Assens gesammelt und dort aufbewahrt, Der Train, der unter der Corps-Jntendantur und der Intendantur des nordjütischen Armee-Corps steht, wird nach den näheren Bestimmungen, welche von der Direction für das Kriegs - Material werden gegeben werden, aufgelöst. Jn Betreff der Ordnuug und Unterbringung des Feldparks der Armee - Corps, so wie des Materials der festen Batterieen , haben die höch stkommandirenden Artilleric- Offiziere ausführliche Verschläge einzureichen.

S{weiz. Bern, 9. Aug. (Deutsche Ztg.) Die Bun- des - Versammlung is zu Ende. Das Ergebniß derselben, auf welches alle Parteien und nicht allein in der Schweiz so gespannt waren, ist ein ganz anderes, als man Lermuthen konnte. Es läßt sich nicht bezweifeln, daß außer den Rathsälen Transactionen und Konzessionen stattgesunten haben. Man wollte bei der gegenwärti= gen Weltlage um jeden Preis einen Parteikampf in der Bersaminsina vermeiden, um dem Auslande eine durch Uebereinstimmung der obersten Gewalien starke Eidgenossenschaft zu zeigen. Ob es währ ist, was der bernische Großraths - Präsident Niggeler im Stände- Rath sage: „Drohung und Furcht vor dem Bundes-Rath haben den Beschluß vom 6. August motivirt, denn \{chon in der Kommis= sion drohte der Bundes - Rath , in. Gesammtheit akzutreten , wenn man scine Maßregel hindere!‘“ wird wohl nech offenbar werden. Jedenfalls ist von Bedeutung, was dexr Präsident des National- Rathes in M gestern gehaltenen Schlußrede sagte: „Der Jun- halt diescs Beschlusses wird Jhnen Allen zwar nicht zusagen. Er wird, wenn auch um ganz entgegcngese6ter Gründe willen, kaum die Mehrhcit von Jhnen befriedigen. Es ist aber auch nicht der Jn-

um nicht dem Auslande das Bild innerer Spaltung darzubieten.

willen. Aber gerade, daß der Nationalrath diese Selbstverleugnung besaß, das ist das s{óne Hauptergebniß der kurzen Sißung. Mittelst Kreisschreiben vom bten d. M. berichtet das cidge- nössische Justiz- und Polizei-Departement an die Polizei-Behörde der Kantone, daß Spione und geheime Agenten in großer Zah! die Schweiz nach allen Richtungen durchziehen, sei es um die Flüchtlinge zu überwachen oder zu gefährlichen Handlungen zu a leitén, sei es, um die Umtriebe der Jesuiten- und Reactionspa?

aufzumuntern, indem sie ihr die Unterstüßung fremder Heere zU-

halt des Beschlusses, der zu einer auszeichnenden Hervorhebung geeignet wäre: es ist vielmehr die Art und Weise, wie er zu Stande kamz cs ist die Thalsache, daß dur Zustimmung zu demselben von allen Seiten zum Theil sehr große Konzessionen gemacht wurden,

Es beturfie dazu vicler Selbstverlcugnung um des Vaterlandes

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